Download - Stadt und Land
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Berliner Bezirke<br />
Auf die Faser kommt es an<br />
Experten unterstützen bei der Schadstoffsanierung<br />
Während einer Asbestsanierung wird die<br />
betroffene Wohnung durch eine<br />
Luftschleuse abgedichtet.<br />
Materialien aus fest geb<strong>und</strong>enem Asbest,<br />
die im Wohnungsbau verwendet wurden,<br />
nicht beschädigt sind, geht von ihnen<br />
keinerlei Ges<strong>und</strong>heitsgefahr aus. Erst bei<br />
einer mechanischen oder chemischen<br />
Beanspruchung, die zu einer Beschädigung<br />
führt, kann Asbeststaub entstehen,<br />
der, wenn er eingeatmet wird, die Lunge<br />
schädigen <strong>und</strong> Krebs verursachen kann.<br />
Deshalb ist es wichtig, Bauteile aus Asbestmaterialien<br />
– vornehmlich die Fußbodenbeläge<br />
– nicht zu beschädigen, z.B. durch<br />
Anbohren, Schleifen oder Sägen. Darauf<br />
wurden alle betroffenen Mieter explizit<br />
hingewiesen. Auftretende Schäden müssen<br />
umgehend dem Vermieter gemeldet<br />
werden, der die notwendigen Maßnahmen<br />
einleiten wird.<br />
Der jeweilige Handlungsbedarf hängt<br />
vom Umfang der Schadhaftigkeit ab<br />
<strong>und</strong> kann von der Kleinreparatur bis zur<br />
Komplettsanierung reichen. Bei der Beseitigung<br />
der asbesthaltigen Materialien<br />
lässt sich die STADT UND LAND von<br />
Experten beraten. Das ist zum einen die<br />
Firma NovaBiotec, die sich auf die Analyse<br />
von Gefahrstoffen spezialisiert hat,<br />
<strong>und</strong> zum anderen das <strong>Land</strong>esamt für<br />
Arbeitsschutz, Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>und</strong><br />
technische Sicherheit (LaGetSi) in Berlin.<br />
Die Reparatur- <strong>und</strong> Rückbauarbeiten<br />
wiederrum dürfen nur von zugelassenen<br />
<strong>und</strong> geschulten Unternehmen durchgeführt<br />
werden. Aufgr<strong>und</strong> der komplexen<br />
Arbeitsschutzanforderungen bei einem<br />
großflächigen Fußbodenaustausch muss<br />
der Mieter allerdings einen vorübergehenden<br />
Auszug aus seiner Wohnung in<br />
Kauf nehmen.<br />
In vielen Westberliner Gebäuden wurden<br />
in den 1960er- bis 1980er-Jahren asbesthaltige<br />
Materialien verbaut. Auch in<br />
Gebäuden, die heute von der STADT UND<br />
LAND bewirtschaftet werden. Insgesamt<br />
handelt es sich um ca. 5.000 Wohnungen<br />
im Bestand, deren Mieter bereits entsprechend<br />
informiert wurden.<br />
Doch was ist Asbest eigentlich <strong>und</strong> wie<br />
gefährlich ist dieser Baustoff?<br />
Asbest ist ein natürlicher Mineralstoff, der<br />
früher aufgr<strong>und</strong> seiner technischen Eigenschaften<br />
in einer Vielzahl von Produkten<br />
verwendet wurde. Er hat eine hohe Festigkeit,<br />
ist witterungsbeständig, isoliert gut<br />
<strong>und</strong> ist lauge-, säure- <strong>und</strong> hitzebeständig.<br />
Wichtig ist die Unterscheidung in fest<br />
geb<strong>und</strong>ene <strong>und</strong> schwach geb<strong>und</strong>ene<br />
Asbestmaterialien. Wenn die Fasern fest<br />
im Trägermaterial verankert sind, z.B. bei<br />
Fußbodenbelägen aus Vinyl-Asbest-Platten<br />
(Floor-Flex-Platten), spricht man von<br />
fest geb<strong>und</strong>enem Asbestmaterial. Bei<br />
schwach geb<strong>und</strong>enem Material, z.B. bei<br />
Asbestpappe, fehlt diese feste Verankerung.<br />
Solange die jeweiligen Bauteile oder<br />
Im Rahmen von Sanierungsprojekten<br />
lässt die STADT UND LAND die Arbeiten<br />
seit Jahren so umfassend ausführen, dass<br />
die Wohnungen anschließend asbestfrei<br />
an die Mieter übergeben werden können.<br />
Andere bewohnte Mietobjekte werden<br />
entsprechend dem Schadensumfang instand<br />
gesetzt.<br />
Zusammenfassend sei noch einmal darauf<br />
hingewiesen, dass bei gebrauchsbestimmtem<br />
Umgang von unbeschädigten Fußbodenbelägen<br />
keine Ges<strong>und</strong>heitsgefahr<br />
ausgeht.<br />
10 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013