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www.stadt<strong>und</strong>land.de<br />

Jahrgang 11 • Nummer 41 • Juni 2013<br />

STADT UND LAND<br />

wissen, wie berlin wohnt.<br />

Ein Stück<br />

<strong>Stadt</strong>geschichte<br />

Das Xenon Kino<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

1


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in die Zukunft reicht<br />

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oder telefonisch unter 030 657 988 000 (Mo bis Fr 8-18 Uhr).<br />

2 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


Inhalt<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

Investitionen in den Bestand sind für<br />

ein städtisches Wohnungsunternehmen<br />

selbstverständlich, um den Mietern zeitgemäßen<br />

Wohnkomfort zu bieten.<br />

Für das größte Sanierungsvorhaben der<br />

nächsten Jahre, die John-Locke-Siedlung<br />

in Lichtenrade, fiel Ende April der offizielle<br />

Startschuss mit der Eröffnung einer Infobox.<br />

Dort werden bis 2018 über 1.600<br />

Wohnungen auf einen modernen Standard<br />

gebracht.<br />

04<br />

06<br />

10<br />

16<br />

20<br />

22<br />

23<br />

26<br />

28<br />

Gründerzeit <strong>und</strong> Cineasten Das Wohnkarree in der Kolonnenstraße<br />

5–6 ist in die Jahre gekommen. Es wird nun saniert <strong>und</strong> bald in neuem<br />

Glanz erstrahlen. Das freut auch die Fans des dazugehörigen Xenon Kinos.<br />

Denkmalgeschützte Gewerbehöfe STADT UND LAND lud die Mieterbeiräte<br />

im April zu einem R<strong>und</strong>gang durch die sorgfältig sanierten Gewerbehöfe<br />

im Crelle-Kiez. Hier hat auch Maler Sigurd Wendland sein Atelier.<br />

Auf die Faser kommt es an In vielen Westberliner Gebäuden wurden<br />

in früheren Jahrzehnten asbesthaltige Materialien verbaut. Keine Gefahr<br />

droht, wenn die Bauteile keine Schäden aufweisen. Andernfalls ist eine<br />

Sanierung nötig.<br />

Pflegekindern Nächstenliebe schenken In Neukölln ist der Bedarf<br />

an Pflegefamilien groß. Cornelia Büttner-Herrmann berichtet über das<br />

Abenteuer, Pflegemutter zu sein.<br />

Die Forelle – Fisch des Jahres Jeder weiß, dass eine Forelle gerade im<br />

Sommer zu Kartoffeln <strong>und</strong> Salat köstlich schmeckt. Aber wussten Sie,<br />

dass die Forelle in der Natur in ihrer Existenz bedroht ist?<br />

Berlin: Ein Paradies für Bienen Wer glaubt, dass Bienen in der<br />

Großstadt Not leiden, der irrt: Bienen fühlen sich in der Hauptstadt<br />

wohl <strong>und</strong> produzieren ges<strong>und</strong>en Honig.<br />

Blumenduft gegen das Vergessen Viele Seniorenhäuser <strong>und</strong> Demenz-WGs<br />

verfügen über Therapie-Gärten, die die Erinnerungen<br />

beleben.<br />

Endlich Ferien! Sechs Wochen Sommerferien bieten viel Zeit für Erlebnisse.<br />

Wer nicht verreist, kann auch in Berlin Spaß <strong>und</strong> Unterhaltung<br />

haben.<br />

Der Narr vom Bodensee Der Konstanzer Luftschiffkonstrukteur Graf<br />

Ferdinand von Zeppelin erntete mit seinem ballonartigen Luftschiff zunächst<br />

Spott, dann Weltruhm.<br />

Manchmal ist aber auch das Bewahren des<br />

Originalzustandes der richtige Weg zur Bestandserhaltung.<br />

Auf diese Weise gewährleisten<br />

wir den Weiterbetrieb des zweitältesten<br />

Kinos von Berlin, des Xenon in<br />

der Schöneberger Kolonnenstraße 5–6.<br />

Hier können Cineasten auch weiterhin in<br />

nostalgischem Ambiente Filme aus aller<br />

Welt anschauen, auch wenn Fassade <strong>und</strong><br />

Wohnungen des schönen Altbaus künftig<br />

in neuem Glanz erstrahlen werden.<br />

Glänzende Aussichten wünschen wir Ihnen<br />

auch für diesen Sommer. In diesem<br />

Heft finden Sie einige Tipps für sonnige<br />

Erlebnisse.<br />

Ingo Malter <strong>und</strong> Jürgen Marx<br />

Geschäftsführer<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

STADT UND LAND<br />

Wohnbauten-Gesellschaft mbH<br />

Geschäftsbesorgerin der WoGeHe<br />

Werbellinstraße 12, 12053 Berlin<br />

Telefon: 030 6892-6205<br />

Fax: 030 6892-6469<br />

E-Mail: journal@stadt<strong>und</strong>land.de<br />

Gesamtredaktion <strong>und</strong> ViSdP:<br />

Frank Hadamczik,<br />

Leitung Unternehmenskommunikation<br />

Redaktionelle Mitarbeit: C. Hengstenberg, A. Setzepfandt<br />

Fotos: H. Schlemmer, fotolia, J. Kulke, N. Bornemann, J. Sendel<br />

Herstellung:<br />

stöbe mehnert. Agentur für Kommunikation GmbH<br />

Charlottenstraße 13, 10969 Berlin<br />

Druck: M<strong>und</strong>schenk Druck+Medien, J. u. M. Radlbeck GbR<br />

Art Direktion/Grafikdesign: stöbe mehnert. GmbH<br />

Auflage: 38.500 Exemplare<br />

Redaktionsschluss: 04.06.2013<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

3


Titel<br />

Gründerzeit <strong>und</strong> Cineasten<br />

Ein Altbau in Schöneberg erhält den alten Charme zurück<br />

Der Putz bröckelt <strong>und</strong> die schönen, recht<br />

gut erhaltenen Stuckelemente sind stark<br />

verrußt. Viele Passanten gehen achtlos an<br />

dem Altbau Kolonnenstraße 5–6 vorbei,<br />

dessen Fassade sehr in die Jahre gekommen<br />

ist. Doch das wird sich bald ändern, denn<br />

im Herbst startet die Sanierung des gesamten<br />

Wohnkarrees, das sich bis in die Feurigstraße<br />

erstreckt. Besonders das 1909 in<br />

traditioneller Bauweise errichtete Vorderhaus<br />

mit der Gründerzeitfassade wird ein<br />

richtiges Schmuckstück werden <strong>und</strong> den<br />

alten Charme zurückerhalten. Dort im<br />

Erdgeschoss befindet sich mit dem Xenon<br />

Kino auch das zweitälteste Kino Berlins.<br />

Doch bevor es so weit ist, muss noch viel<br />

getan werden, nicht nur an der Fassade,<br />

sondern auch in den 20 großzügigen Altbau-Wohnungen.<br />

Im Rahmen der Komplettsanierung<br />

werden die Wohnungsgr<strong>und</strong>risse<br />

so angepasst, dass modernere<br />

Sanitärbereiche entstehen können. Geplant<br />

ist außerdem die Schaffung zusätzlicher<br />

Wohnfläche durch die Errichtung<br />

einer Maisonette-Wohnung mit einem attraktiven<br />

Gr<strong>und</strong>riss. Die haustechnischen<br />

Installationen werden alle erneuert <strong>und</strong><br />

eine zentrale Warmwasserversorgung geschaffen.<br />

Feuchtigkeitsschäden im <strong>und</strong> am<br />

Gebäude <strong>und</strong> in den Wohnungen werden<br />

beseitigt, Balkone <strong>und</strong> die Treppenhäuser<br />

instand gesetzt. Im neuen Farbkonzept für<br />

die Treppenhäuser ist auch der Erhalt der<br />

großflächigen geschlossenen Wandmalereien<br />

berücksichtigt.<br />

Im Rahmen der energetischen Dämmmaßnahmen<br />

an Dach, Fassade <strong>und</strong> Kellerdecke<br />

werden auch die Fenster ausgetauscht bzw.<br />

die alten Holzfenster an der Gründerzeitfassade<br />

r<strong>und</strong>erneuert sowie der Schall- <strong>und</strong><br />

Wärmeschutz verbessert. Das neue Farbkonzept<br />

wird die Strukturierung der Fassade<br />

unterstreichen <strong>und</strong> die Stuckelemente<br />

wieder zur Geltung bringen. Nach Abschluss<br />

der Komplettsanierung Ende 2014<br />

wird das Wohnkarree Kolonnenstraße 5–6/<br />

Feurigstraße 4 ein neues Schmuckstück im<br />

Kiez sein. Und das Kino für Cineasten um<br />

einiges attraktiver.<br />

Animation: So wird der Altbau nach<br />

Abschluss der Sanierung aussehen.<br />

4 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


Titel<br />

Ein Stück <strong>Stadt</strong>geschichte<br />

In der Kolonnenstraße 5–6 ist das zweitälteste Filmtheater Berlins beheimatet<br />

Andreas Wieske vor seinem Kino Xenon<br />

Von der Sanierung des Wohnkarrees Kolonnenstraße<br />

5–6/Feurigstraße 4 profitiert<br />

auch das Xenon Kino: „Die Modernisierung<br />

des Gebäudes stellt natürlich auch für<br />

unser historisches Lichtspielhaus eine<br />

Aufwertung dar. Der Eingang wird moderner<br />

<strong>und</strong> behindertengerecht, das wird die<br />

Außenwirkung verbessern. Ansonsten<br />

wird sich relativ wenig ändern, weil das<br />

Kino unter Bestandsschutz steht,“ erklärt<br />

Betreiber Andreas Wieske.<br />

Das schmale Kiezkino mit 140 Sitzen wurde<br />

bereits im Jahr 1909 im Erdgeschoss des<br />

Mietshauses als Ladenkino eingerichtet. Es<br />

gilt als das erste Cinematographentheater<br />

Schönebergs. Damals hieß es in Anlehnung<br />

an die Kolonnenstraße noch „Colonna“.<br />

Über mehrere Jahrzehnte wurde es<br />

von einem Ehepaar betrieben <strong>und</strong> überstand<br />

den Zweiten Weltkrieg. In der Nachkriegszeit<br />

stiegen die Besucherzahlen stetig,<br />

das Filmtheater erlebte bis in die<br />

Sechzigerjahre einen Boom. Dann kamen<br />

die ersten bezahlbaren Fernseher auf den<br />

Markt <strong>und</strong> machten dem Kino das Leben<br />

schwer. Die Siebziger-Jahre-Idee, das Colonna<br />

zum Filmkunstkino zu machen, erwies<br />

sich als Flop, die künstlerisch<br />

anspruchsvollen Autorenfilme fanden damals<br />

nur wenige Zuschauer. Die Betreiber<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

wechselten ständig. 1983 folgte dann die<br />

Umbenennung in Xenon, die aber keine<br />

Wende brachte.<br />

1990 wurde das Xenon schließlich von<br />

dem achtköpfigen Sputnik-Kollektiv übernommen.<br />

Die Filmgesellschaft betrieb in<br />

Berlin damals mehrere Kinos. Als sich das<br />

Kollektiv 1995 auflöste, übernahm Sputnik-Mitglied<br />

Andreas Wieske das winzige<br />

Kino. Der damals 23-jährige Student<br />

der Kommunikationswissenschaften war<br />

schon als Schüler ein begeisterter Kinogänger.<br />

Er beließ das 20-reihige, schlauchartige<br />

Kino originalgetreu.<br />

Kino-Besucher nehmen in blauen Kunstledersesseln<br />

Platz, die dem früheren US-amerikanischen<br />

Einrichtungsstil entsprechen.<br />

Die schwarzen Wände werden durch<br />

Schwarz-Weiß-Fotos ehemaliger Kinostars<br />

in Szene gesetzt. Dazu eine 20 Quadratmeter<br />

große Leinwand. Neu ist die technische<br />

Ausstattung mit Dolby-Surro<strong>und</strong>-System<br />

<strong>und</strong> Digital-Projektion.<br />

Das dazugehörige kleine Foyer erinnert an<br />

einen Tante-Emma-Laden mit Wohnzimmer-Charme.<br />

Hier steht eine kleine Theke,<br />

die gleichzeitig dem Karten-, Getränke<strong>und</strong><br />

Snackverkauf dient. Zum Sitzen laden<br />

ein r<strong>und</strong>er Tisch <strong>und</strong> Korbstühle <strong>und</strong> ein<br />

schmales Kunstledersofa ein.<br />

Andreas Wieske hält das Kino selbst in<br />

Schuss <strong>und</strong> steht täglich hinter der Theke.<br />

Bei großem Andrang helfen ihm Fre<strong>und</strong>e<br />

beim Kartenabreißen. Das Programm:<br />

Eine bunte Mischung aus Queer-Kino,<br />

Dokumentarfilmen, Kinderprogramm <strong>und</strong><br />

Filmkunst. Kein Mainstream. „Ins Xenon<br />

kommen viele Stammgäste mittleren Alters“,<br />

berichtet er. „Mein vermutlich ältester<br />

Stammgast ist 82. Er ist hier gleich um<br />

die Ecke aufgewachsen <strong>und</strong> dem Kino seit<br />

seiner Kindheit treu geblieben.“<br />

Heute ist das Xenon das zweitälteste Kino<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> deshalb ein historisches Juwel,<br />

das dank der Sanierung der Gründerzeitfassade<br />

bald in neuem Glanz erstrahlen wird.<br />

Xenon Kino<br />

Kolonnenstraße 5–6<br />

10827 Berlin-Schöneberg<br />

Tel.: 030 7800-1530<br />

E-Mail: service@xenon-kino.de<br />

www.xenon-kino.de<br />

5


Berliner Bezirke<br />

Denkmalgeschützte Gewerbehöfe<br />

R<strong>und</strong>gang der Mieterbeiräte durch den Crelle-Kiez<br />

Der Schöneberger Crelle-Kiez ist seit<br />

seiner Sanierung in den Neunzigerjahren<br />

ein beliebter Gewerbe- <strong>und</strong> Wohnstandort,<br />

der durch viele schön restaurierte<br />

Fassaden glänzt. Mittelpunkt ist die verkehrsberuhigte<br />

Crellestraße, die Anwohner<br />

<strong>und</strong> Ladenbesitzer für ein nachbarschaftliches<br />

Miteinander nutzen.<br />

Außergewöhnliche Geschäfte, liebevoll<br />

eingerichtete Cafés, kleine Kinderspielplätze,<br />

bunte Bänke, Fahrradständer <strong>und</strong><br />

viel Grün sind Ausdruck einer alternativen<br />

Kiezkultur, die Sympathie ausstrahlt.<br />

Die STADT UND LAND hat hier viele Altbau-Bestände<br />

<strong>und</strong> als Sanierungsträger<br />

maßgeblich zum neuen Erscheinungsbild<br />

des Kiezes beigetragen. Die nun<br />

beginnende Modernisierung des nahe<br />

gelegenen Wohnkarrees Kolonnenstraße<br />

5–6/Feurigstraße 4 bot einen willkommenen<br />

Anlass, die Mieterbeiräte des Unternehmens<br />

zu einer Kiezbesichtigung<br />

einzuladen. Ausgangs- <strong>und</strong> Endpunkt<br />

der kleinen R<strong>und</strong>e am 26. April 2013 war<br />

das italienische Restaurant „Fellini“.<br />

Nach einer kurzen Begrüßung durch den<br />

Leiter des Servicebüros Tempelhof, Tobias<br />

Mette, startete der geführte R<strong>und</strong>gang<br />

durch die historischen Höfe, der für die<br />

Mieterbeiräte viel Wissenswertes <strong>und</strong> Interessantes<br />

bereithielt.<br />

Besonderes Highlight des Sanierungsgebietes<br />

sind die drei Gewerbehöfe in der<br />

Crellestraße 19–22. Die Gewerbebauten<br />

aus der Gründerzeit sind trotz Kriegsspuren<br />

besonders gut erhalten. Deshalb<br />

ist ihre aufwendige, substanzorientierte<br />

Sanierung vom Europäischen Fonds für<br />

regionale Entwicklung unterstützt worden.<br />

Das Ergebnis: stark nachgefragte<br />

Fabriketagen, die eine bunte Mischung<br />

aus Gewerbemietern <strong>und</strong> Kreativen anziehen.<br />

Mittendrin: die Hofkultur. Großstadtoasen<br />

– bepflanzt mit Rotdorn, Kastanien<br />

oder Platanen.<br />

Mit Enthusiasmus führte die für Gewerbevermietung<br />

zuständige STADT UND<br />

LAND-Mitarbeiterin Angela Wetzel durch<br />

die Gebäude aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Sie kennt die Gewerbemieter alle persönlich<br />

<strong>und</strong> ist von „dem guten Mix“ aus<br />

kommerziellen <strong>und</strong> sozialen Mietern begeistert:<br />

„Hier arbeiten der Dachverband<br />

Berliner Kinder- <strong>und</strong> Schülerläden (DaKS)<br />

neben einem Bildhauer, einem Sportstudio<br />

<strong>und</strong> einem Maler. Und keiner möchte<br />

mehr wegziehen. Dieses harmonische<br />

Miteinander ist schon eine tolle Sache“,<br />

erzählt sie in der Crellestraße 19/20.<br />

In den anderen Höfen die gleiche Vielfalt:<br />

In der Crellestraße 21 teilen sich<br />

ein Elektrogroßhändler, eine amerikanische<br />

Bildungseinrichtung, verschiedene<br />

Agenturen <strong>und</strong> eine Familienberatung<br />

ein Dach. In der Crellestraße<br />

22 beleben ein Jugendhotel, eine Yogapraxis<br />

<strong>und</strong> ein <strong>Land</strong>schaftsarchitekt<br />

sowie ein Harmoniumbauer, mehrere<br />

Agenturen <strong>und</strong> ein Bühnenausstatter<br />

das Haus.<br />

Dieser Mix hätte auch dem Namensgeber<br />

des Viertels, August Leopold Crelle, gefallen.<br />

Der Brandenburger Autodidakt war<br />

Mathematiker, Architekt <strong>und</strong> Ingenieur<br />

zugleich. Er baute Straßen, entwarf die<br />

Berlin-Potsdamer Eisenbahn <strong>und</strong> brachte<br />

ein renommiertes Mathematik-Journal<br />

heraus. Ein für Berlin bedeutendes Multitalent.<br />

Deshalb wurde die ehemalige<br />

Bahnstraße, heutige Crellestraße, nach<br />

ihm benannt.<br />

Eine weitere, ganz besondere Attraktion<br />

des Schöneberger Crelle-Kiezes sind die<br />

Meisenbach Höfe in der Hauptstraße 8,<br />

über die wir bereits im Heft 38 berichtet<br />

haben. Hier hat der Maler Sigurd Wendland<br />

sein Atelier.<br />

6 STADT UND LAND Journal Nr. 41 •• Juni 2013


Berliner Bezirke<br />

Der Maler Sigurd Wendland<br />

Ateliermieter in den Schöneberger Meisenbach Höfen<br />

Der renommierte Maler Sigurd Wendland,<br />

der in Köln <strong>und</strong> Berlin Malerei studiert<br />

hat, ist schon lange Schöneberg-Fan.<br />

Er hat seit Ende der Siebzigerjahre sein<br />

Atelier im ausgebauten Dachgeschoss in<br />

den Meisenbach Höfen in der Hauptstraße<br />

8 <strong>und</strong> ist hier sehr glücklich. Zwei seiner<br />

Werke zieren die Fassaden Schönebergs:<br />

zum einen ein fassadenhohes Wandgemälde<br />

in den Meisenbach Höfen, zum anderen<br />

ein ebenso hohes Wandgemälde am Hochbunker<br />

Pallasstraße.<br />

Beim R<strong>und</strong>gang der Mieterbeiräte am<br />

26. April durften die Teilnehmer einen<br />

Blick in sein Atelier werfen. Der Dachausbau<br />

mit hohen Fensterfronten ist<br />

voller Bilder. Sigurd Wendland malt Öl<br />

auf Leinwand. Der Stil: gegenständlich,<br />

realistisch. Seine Werke sind großformatig,<br />

bunt, plakativ <strong>und</strong> provokant,<br />

darunter viele Porträts bekannter Persönlichkeiten,<br />

aber auch politische <strong>und</strong><br />

gesellschaftskritische Motive.<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

So zeigt ein Bild schwergewichtige, nackte<br />

Menschen, die wie Affen an Ketten hängen.<br />

Es kritisiert die Abhängigkeit des modernen<br />

Menschen von der Unterhaltungsindustrie.<br />

Ein anderes Bild stellt viele übereinanderliegende<br />

junge Menschen dar,<br />

die sich gegenseitig an die Seite drücken.<br />

Ausdruck des heutigen Machtkampfs.<br />

Schließlich dominiert ein drittes Werk den<br />

Raum, mit dem der Künstler den Reichstagsbrand<br />

von 1933 ad absurdum führt.<br />

Hierauf sitzt der zündelnde Anarchist Marinus<br />

van der Lubbe grinsend auf einem<br />

Dach nahe dem heutigen Reichstag <strong>und</strong><br />

gießt Benzin aus. Das Werk heißt „Wenn<br />

Marinus wieder kommt“.<br />

Neben den großformatigen Bildern beeindruckt<br />

auch der spektakuläre Ausblick, auf<br />

den Sigurd Wendland lachend verweist:<br />

„Aber sicher sind Sie doch vor allem deswegen<br />

gekommen!“ <strong>und</strong> weist auf seinen<br />

weiten Blick über den grünen Kleistpark.<br />

Seit wenigen Wochen stellt der Künstler<br />

seine Werke <strong>und</strong> die anderer Künstler<br />

in der Galerie „FahrradBüro“ zwischen<br />

Haupt- <strong>und</strong> Crellestraße aus. Die Ausstellung<br />

ist von der STADT UND LAND, dem<br />

Hausbesitzer, gesponsert. Sie wird so lange<br />

bestehen bleiben, bis das Haus saniert wird.<br />

Sigurd Wendland<br />

Atelier Sigurd Wendland<br />

Hauptstraße 8<br />

10827 Berlin<br />

Tel.: 030 7822890<br />

E-Mail: mail@sigurdwendland.de<br />

www.sigurdwendland.de<br />

Galerie FahrradBüro<br />

Crellestraße 48/Hauptstraße 146<br />

Berlin-Schöneberg<br />

7


Berliner Bezirke<br />

Eine Infobox<br />

für die John-Locke-Siedlung<br />

Offizielle Einweihung der Infobox durch: STADT UND LAND-Geschäftsführer Ingo Malter,<br />

Mieterbeirat Peter Lude, Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, Thomas Brand von der<br />

Senatsverwaltung für <strong>Stadt</strong>entwicklung <strong>und</strong> Umwelt sowie Servicebüroleiter Tobias Mette.<br />

Rechtzeitig zum Beginn der umfangreichen<br />

Sanierung der John-Locke-Siedlung<br />

in Lichtenrade wurde vor Ort eine Infobox<br />

eingerichtet, in der sich nun alle Anwohner<br />

über die Sanierung der Siedlung informieren<br />

können. In der Infobox kann jeder Mieter<br />

durch ein neues Badezimmer spazieren<br />

<strong>und</strong> verschiedene Ausstattungsvarianten<br />

besichtigen. So fällt die Wahl der Fliesen für<br />

das eigene neue Bad viel leichter. Vor Ort zur<br />

Auswahl eingebaut sind auch die neuen<br />

Fußbodenbeläge, die in den sanierten Wohnungen<br />

künftig verlegt werden.<br />

Für interessierte Mieter hält die blaue Infobox<br />

darüber hinaus auch viele zusätzliche<br />

Informationen zum Baugeschehen bereit:<br />

die Zeitschiene der Sanierungsarbeiten,<br />

erste Entwürfe für die Neugestaltung der<br />

Siedlung <strong>und</strong> Details zum Umfang der Baumaßnahmen.<br />

Am 29. April 2013 wurde der neue Anlaufpunkt<br />

für die Mieter in Anwesenheit zahlreicher<br />

Bezirkspolitiker feierlich eröffnet.<br />

STADT UND LAND-Geschäftsführer Ingo<br />

Malter begrüßte neben Thomas Brand von<br />

der Senatsverwaltung für <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

<strong>und</strong> Umwelt auch Bezirksbürgermeisterin<br />

Angelika Schöttler <strong>und</strong> die Bezirksstadträte<br />

Oliver Schworck, Jutta Kaddatz <strong>und</strong> Daniel<br />

Krüger. Ebenfalls eingeladen waren die Mieterbeiräte<br />

der John-Locke-Siedlung, die das<br />

Sanierungsvorhaben intensiv begleiten.<br />

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler<br />

hob neben der Bedeutung der zukünftigen<br />

Energieeinsparung für den Klimaschutz<br />

insbesondere die Beseitigung baulicher<br />

Barrieren hervor, die besonders den älteren<br />

Bewohnern zugutekommen wird. Und<br />

Ingo Malter machte deutlich, dass allen<br />

Beteiligten bewusst ist, welche Belastung<br />

die Bauarbeiten für die Mieter bedeuten,<br />

aber – darin waren sich die Redner einig –<br />

„Das Ergebnis wird sich sehen lassen.“<br />

Allerdings – <strong>und</strong> auch darin waren sich die<br />

Anwesenden einig – werden viele Ängste<br />

der Mieter sicher bald von selbst verfliegen.<br />

Spätestens dann nämlich, wenn die<br />

ersten Häuser der Siedlung in neuem Gewand<br />

erstrahlen. Um es mit John Locke zu<br />

sagen: „Niemand kann im Ernst so skeptisch<br />

sein, dass er über die Existenz der<br />

Dinge, die er sieht oder fühlt, ungewiss<br />

wäre.“ Das gilt ganz sicher auch für die<br />

neue Wohnqualität in der nach ihm benannten<br />

Siedlung.<br />

Infobox zur Sanierung<br />

der John-Locke-Siedlung<br />

Parkplatz gegenüber der<br />

John-Locke-Str. 21<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag 16–19 Uhr<br />

Mittwoch 8–11 Uhr<br />

Freitag<br />

13–16 Uhr<br />

8 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


Berliner Bezirke<br />

Hobbygärtner, aufgepasst!<br />

Balkonschmuckwettbewerb in Hellersdorf<br />

die gewinner aus dem<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> land Journal<br />

Nr. 40:<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Gewinnspiel: Berlin-Rätsel<br />

Lösung: 5 Straßen<br />

Christina Laubisch, 12435 Berlin<br />

Gewinnspiel: Zoo Leipzig<br />

Lösung: c) Gondwanaland<br />

Ingrid Schröder, 12439 Berlin<br />

Der traditionelle Balkonschmuckwettbewerb in Hellersdorf wird auch in<br />

diesem Jahr wieder unter Mitwirkung des Grünklubs der STADT UND LAND<br />

ausgerichtet. Die engagierten Mitglieder des Klubs konnten in den letzten<br />

Jahren bei ihren R<strong>und</strong>gängen durch die Siedlung immer mehr attraktiv gestaltete<br />

Balkone <strong>und</strong> Gärten entdecken. Neben klassischen Balkonpflanzen<br />

bringen inzwischen auch Kräuter <strong>und</strong> exotische Stauden Abwechslung in<br />

Töpfe <strong>und</strong> Kästen. Mit viel Kreativität <strong>und</strong> gutem Geschmack entstehen jedes<br />

Jahr hübsche Oasen der Entspannung. Gemeinsam mit dem Hellersdorfer<br />

Grünklub ruft die STADT UND LAND deshalb ihre Mieter wieder auf, die<br />

Siedlung zum Blühen zu bringen. Den Gewinnern winken wie immer attraktive<br />

Preise. Machen Sie mit!<br />

Verlosung Schlemmerblöcke<br />

M. Brandenburg, B. Dietz, U. Ernst,<br />

S. For berg, R. Juckel, L. Kernchen,<br />

C. Klein, K. Kosturin, S. Kytzler,<br />

U. Matthaei-Becker, D. Meyhöfer,<br />

U. Reiter, I. Walter, P. Wendrich,<br />

M. Hassemer-Tiedeken, D. Abraham,<br />

B. Baumgärtner, R. Böhm, A. Burau,<br />

W. Daskiewicz, Dr. K. Richter, R. Gittel,<br />

M. Hanzlik, S. Hinze, P. Hübler,<br />

W. Köllner, H.-J. Kolpin, J. Kuinke,<br />

H. Künne, A. Magdanz, W. Moye,<br />

D. Pötter, D. Ranko, H. Simon,<br />

C.-D. Sohst, K.-U. Störr, W. Werner<br />

Gewinnspiel: „Büchertipps”<br />

Loriots Kleiner Opernführer:<br />

Ilona Rougk, 12627 Berlin; Das Wimmelbuch:<br />

Ingrid Guenther, 12107<br />

Berlin, Julia Mühlberg, 12619 Berlin;<br />

Hörbuch „Blütenherz <strong>und</strong> Zaubergarten“:<br />

Tobias Einecke, 12439 Berlin,<br />

Ingrid Krist, 12435 Berlin<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

9


Berliner Bezirke<br />

Auf die Faser kommt es an<br />

Experten unterstützen bei der Schadstoffsanierung<br />

Während einer Asbestsanierung wird die<br />

betroffene Wohnung durch eine<br />

Luftschleuse abgedichtet.<br />

Materialien aus fest geb<strong>und</strong>enem Asbest,<br />

die im Wohnungsbau verwendet wurden,<br />

nicht beschädigt sind, geht von ihnen<br />

keinerlei Ges<strong>und</strong>heitsgefahr aus. Erst bei<br />

einer mechanischen oder chemischen<br />

Beanspruchung, die zu einer Beschädigung<br />

führt, kann Asbeststaub entstehen,<br />

der, wenn er eingeatmet wird, die Lunge<br />

schädigen <strong>und</strong> Krebs verursachen kann.<br />

Deshalb ist es wichtig, Bauteile aus Asbestmaterialien<br />

– vornehmlich die Fußbodenbeläge<br />

– nicht zu beschädigen, z.B. durch<br />

Anbohren, Schleifen oder Sägen. Darauf<br />

wurden alle betroffenen Mieter explizit<br />

hingewiesen. Auftretende Schäden müssen<br />

umgehend dem Vermieter gemeldet<br />

werden, der die notwendigen Maßnahmen<br />

einleiten wird.<br />

Der jeweilige Handlungsbedarf hängt<br />

vom Umfang der Schadhaftigkeit ab<br />

<strong>und</strong> kann von der Kleinreparatur bis zur<br />

Komplettsanierung reichen. Bei der Beseitigung<br />

der asbesthaltigen Materialien<br />

lässt sich die STADT UND LAND von<br />

Experten beraten. Das ist zum einen die<br />

Firma NovaBiotec, die sich auf die Analyse<br />

von Gefahrstoffen spezialisiert hat,<br />

<strong>und</strong> zum anderen das <strong>Land</strong>esamt für<br />

Arbeitsschutz, Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>und</strong><br />

technische Sicherheit (LaGetSi) in Berlin.<br />

Die Reparatur- <strong>und</strong> Rückbauarbeiten<br />

wiederrum dürfen nur von zugelassenen<br />

<strong>und</strong> geschulten Unternehmen durchgeführt<br />

werden. Aufgr<strong>und</strong> der komplexen<br />

Arbeitsschutzanforderungen bei einem<br />

großflächigen Fußbodenaustausch muss<br />

der Mieter allerdings einen vorübergehenden<br />

Auszug aus seiner Wohnung in<br />

Kauf nehmen.<br />

In vielen Westberliner Gebäuden wurden<br />

in den 1960er- bis 1980er-Jahren asbesthaltige<br />

Materialien verbaut. Auch in<br />

Gebäuden, die heute von der STADT UND<br />

LAND bewirtschaftet werden. Insgesamt<br />

handelt es sich um ca. 5.000 Wohnungen<br />

im Bestand, deren Mieter bereits entsprechend<br />

informiert wurden.<br />

Doch was ist Asbest eigentlich <strong>und</strong> wie<br />

gefährlich ist dieser Baustoff?<br />

Asbest ist ein natürlicher Mineralstoff, der<br />

früher aufgr<strong>und</strong> seiner technischen Eigenschaften<br />

in einer Vielzahl von Produkten<br />

verwendet wurde. Er hat eine hohe Festigkeit,<br />

ist witterungsbeständig, isoliert gut<br />

<strong>und</strong> ist lauge-, säure- <strong>und</strong> hitzebeständig.<br />

Wichtig ist die Unterscheidung in fest<br />

geb<strong>und</strong>ene <strong>und</strong> schwach geb<strong>und</strong>ene<br />

Asbestmaterialien. Wenn die Fasern fest<br />

im Trägermaterial verankert sind, z.B. bei<br />

Fußbodenbelägen aus Vinyl-Asbest-Platten<br />

(Floor-Flex-Platten), spricht man von<br />

fest geb<strong>und</strong>enem Asbestmaterial. Bei<br />

schwach geb<strong>und</strong>enem Material, z.B. bei<br />

Asbestpappe, fehlt diese feste Verankerung.<br />

Solange die jeweiligen Bauteile oder<br />

Im Rahmen von Sanierungsprojekten<br />

lässt die STADT UND LAND die Arbeiten<br />

seit Jahren so umfassend ausführen, dass<br />

die Wohnungen anschließend asbestfrei<br />

an die Mieter übergeben werden können.<br />

Andere bewohnte Mietobjekte werden<br />

entsprechend dem Schadensumfang instand<br />

gesetzt.<br />

Zusammenfassend sei noch einmal darauf<br />

hingewiesen, dass bei gebrauchsbestimmtem<br />

Umgang von unbeschädigten Fußbodenbelägen<br />

keine Ges<strong>und</strong>heitsgefahr<br />

ausgeht.<br />

10 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


Service<br />

Wenn die Schulden drücken<br />

Die Mietschuldnerberatung der STADT UND LAND bietet umfassende Hilfsangebote<br />

Wer in den letzten Monaten durch die<br />

Zeitungen geblättert hat, konnte zahlreiche<br />

Berichte zu der versuchten Verhinderung<br />

von Zwangsräumungen lesen. Mit<br />

öffentlichkeitswirksamen Aktionen <strong>und</strong><br />

Blockaden wurde den Gerichtsvollziehern<br />

teilweise der Zugang zu den Häusern verwehrt.<br />

Doch bevor eine Zwangsräumung<br />

angeordnet wird, werden den Betroffenen<br />

in der Regel zahlreiche Hilfsangebote gemacht.<br />

Die STADT UND LAND hat eine eigene<br />

Mietschuldnerberatung mit drei Sozialmanagern,<br />

die sich intensiv um Mietschuldner<br />

kümmert <strong>und</strong> aktiv zahlreiche Hilfsangebote<br />

offeriert. Die langjährige Erfahrung<br />

zeigt, dass fast alle betroffenen Mieter froh<br />

sind, wenn ihnen jemand bei der Bewältigung<br />

von Antragsformularen <strong>und</strong> Behördengängen<br />

hilft. Detlef Petras weiß, dass<br />

es für viele Mieter eine Hemmschwelle ist,<br />

sich wegen finanzieller Probleme an den<br />

Vermieter zu wenden. „Ich habe es schon<br />

erlebt, dass Menschen vor Erleichterung in<br />

Tränen ausgebrochen sind, wenn Sie merkten,<br />

dass es durch unser Eingreifen wieder<br />

Licht am Horizont gibt“, erzählt der Mittfünfziger.<br />

Die Mietschuldnerberater sind<br />

den Großteil ihrer Arbeitszeit unterwegs.<br />

Sie suchen Mieter zu Hause auf, erledigen<br />

mit ihnen Behördengänge, vereinbaren<br />

Ratenzahlungen oder kontaktieren andere<br />

Hilfseinrichtungen. „Unsere Arbeit ähnelt<br />

manchmal der von Sozialarbeitern“,<br />

erzählt sein Kollege Henry Scherres. „Oft<br />

spielen ja viele Faktoren eine Rolle, nicht<br />

nur die Knappheit von Geld, sondern ein<br />

ganzer Komplex von Sorgen. Hinter vielen<br />

„Fällen“ steht eben ein Schicksal. Das<br />

macht die Arbeit auch so interessant.“<br />

Mietschulden haben viele Gesichter, von<br />

der alleinerziehenden Mutter bis zur gehbehinderten<br />

Seniorin, von dem berufstätigen<br />

Mann im besten Alter bis zum Azubi in<br />

der ersten eigenen Wohnung. Bei vielen ist<br />

die Finanzdecke so dünn, dass plötzliche<br />

Ausnahmesituationen nicht abgefedert<br />

werden können. Da erscheint der Zugriff<br />

auf das Geld für die Miete als schneller Ausweg.<br />

Wenn Mahnungen <strong>und</strong> Rechnungen<br />

nach dem Vogel-Strauß-Prinzip nicht<br />

mehr geöffnet werden <strong>und</strong> das Problem<br />

verdrängt wird, wachen manche Mieter<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

erst auf, wenn der Gerichtsvollzieher vor<br />

der Tür steht. Die Mietschuldner-Beratung<br />

der STADT UND LAND soll genau das verhindern,<br />

denn die Zwangsräumung einer<br />

Wohnung ist auch für den Vermieter teuer.<br />

Deshalb greift das Team um Leiterin Monika<br />

Neitzel relativ früh ein, wenn sich Mietrückstände<br />

abzeichnen. Das ist z.B. häufig<br />

dann der Fall, wenn Arbeitslosigkeit eintritt,<br />

die Behörden lange für die Antragsbearbeitung<br />

benötigen oder dem Betroffenen<br />

von den zuständigen Behörden nicht die<br />

notwendigen Informationen gegeben werden.<br />

Oder der Betrag einer Mieterhöhung<br />

wird über Monate nicht gezahlt, obwohl<br />

dieser zugestimmt wurde. In dieser Phase<br />

sind Vereinbarungen zu Ratenzahlungen<br />

meistens noch machbar. Auch der Umzug<br />

in eine günstigere Wohnung kann das<br />

Schuldenproblem langfristig lösen. Bei<br />

hoffnungslos überschuldeten Haushalten<br />

stellen die Berater den Kontakt zu Schuldnerberatungsstellen<br />

her. Wichtig ist, dass<br />

die betroffenen Mieter kooperationsbereit<br />

sind <strong>und</strong> die Hilfs- <strong>und</strong> Beratungsangebote<br />

annehmen. Dann gibt es für fast alle<br />

finanziellen Probleme im Rahmen eines<br />

Mietverhältnisses eine Lösung.<br />

Auch Frank Spangenberg, der Dritte im<br />

B<strong>und</strong>e der Mietschuldnerberater, hat<br />

schon vielen Mietern helfen können. Er<br />

warnt davor, sich bei Mietschulden an<br />

dubiose externe Schuldnerberatungen zu<br />

wenden. „Wir kennen einige Fälle, in denen<br />

die Mieter ganz schlechte Erfahrungen<br />

gemacht <strong>und</strong> uns erst im letzten Moment<br />

eingeb<strong>und</strong>en haben.“ Er plädiert dafür,<br />

den Vermieter schon präventiv zu informieren,<br />

wenn man arbeitslos geworden<br />

ist, eine Trennung hinter sich hat oder sich<br />

andere Zahlungsengpässe abzeichnen.<br />

„Dann können wir gemeinsam frühzeitig<br />

überlegen, wie wir eine geregelte Zahlungsabwicklung<br />

gewährleisten können.“<br />

So mancher Mieter sucht sein Heil in einem<br />

unangekündigten Auszug <strong>und</strong> meint, so<br />

seinen Schulden davonlaufen zu können.<br />

Allerdings kann ein Rechtstitel 30 Jahre<br />

lang verfolgt werden <strong>und</strong> die Schulden<br />

für die ungekündigte Wohnung wachsen<br />

weiter. So weit sollte es niemand kommen<br />

lassen.<br />

Detlef Petras (l.) <strong>und</strong><br />

Henry Scherres gehören<br />

zum Team der<br />

Mietschuldnerberater.<br />

Helfen ist besser als räumen!<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Monika Neitzel<br />

Leiterin Mietenbuchhaltung /<br />

Klagewesen<br />

Tel.: 6892-6822<br />

E-Mail:<br />

monika.neitzel@stadt<strong>und</strong>land.de<br />

Detlef Petras<br />

Hellersdorf, Neuenhagen,<br />

Fredersdorf<br />

Mobil: 0160-90614722<br />

E-Mail:<br />

detlef.petras@stadt<strong>und</strong>land.de<br />

Frank Spangenberg<br />

Neukölln, Tempelhof-Schöneberg,<br />

Treptow<br />

Mobil: 0171-9727781<br />

E-Mail:<br />

frank.spangenberg@stadt<strong>und</strong>land.de<br />

Henry Scherres<br />

Neukölln, Tempelhof-Schöneberg,<br />

Treptow<br />

Mobil: 0151-16114554<br />

E-Mail:<br />

henry.scherres@stadt<strong>und</strong>land.de<br />

11


Berliner Bezirke<br />

Sommerauftakt<br />

am Roten Rathaus<br />

STADT UND LAND auf dem Hoffest des Regierenden Bürgermeisters<br />

Es war der erste schöne Tag nach Wochen<br />

des Regens <strong>und</strong> zahlreiche Gäste<br />

besuchten das Hoffest des Regierenden<br />

Bürgermeisters am Roten Rathaus. Die<br />

Geschäftsführer der STADT UND LAND,<br />

Ingo Malter (r.) <strong>und</strong> Jürgen Marx (M.),<br />

freuten sich, Klaus Wowereit am Stand der<br />

STADT UND LAND begrüßen zu dürfen.<br />

Das Unternehmen empfing zudem zahlreiche<br />

Geschäftspartner <strong>und</strong> interessierte<br />

Gäste zum Gedankenaustausch. Mit von<br />

der Partie war auch ein Schnellzeichner,<br />

der in kürzester Zeit digitale Karikaturen<br />

von den Gästen anfertigte <strong>und</strong> damit für<br />

gute Unterhaltung sorgte.<br />

Preisfrage:<br />

Wie viele von den r<strong>und</strong> 224.000<br />

Straßenleuchten werden noch mit<br />

Gas betrieben?<br />

a) ca. 20.000<br />

b) ca. 42.500<br />

c) ca. 63.750<br />

Das Berlin-Rätsel<br />

In diesem Rätsel geht es um die öffentliche Beleuchtung Berlins: Hierfür wurden bisher<br />

Gas- <strong>und</strong> Elektroleuchten genutzt. Viele Gasleuchten sollen nun aber durch energiesparende<br />

Elektroleuchten ersetzt werden. Diese werden von den Vorgängern kaum zu<br />

unterscheiden sein. Wie viele Straßenleuchten werden derzeit noch mit Gas betrieben?<br />

Mit etwas Glück gewinnen Sie einen 300-Euro-Renovierungsscheck von OBI.<br />

Schicken Sie Ihr Lösung bitte bis zum<br />

31.07.2013 an<br />

STADT UND LAND,<br />

Unternehmenskommunikation,<br />

Werbellinstraße 12, 12053 Berlin,<br />

E-Mail: journal@stadt<strong>und</strong>land.de<br />

(Rechtsweg ausgeschlossen)<br />

12 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


Berliner Bezirke<br />

Für mehr Mobilität:<br />

CHIROmed REHA-Technik<br />

Das kompetente Johannisthaler Team verkauft <strong>und</strong> repariert REHA-Hilfsmittel<br />

Ob nach einem Herzinfarkt, einer Erkrankung<br />

des Bewegungsapparats oder Wirbelsäulenverletzungen:<br />

Manchmal benötigt<br />

man schneller als gedacht Gehhilfen, einen<br />

Rollstuhl oder andere technische Hilfsmittel<br />

wie verstellbare Krankenbetten.<br />

Wer in diesem Bereich Hilfe benötigt, der<br />

ist bei den REHA-Technikern von CHIROmed<br />

richtig. R. Fritsch <strong>und</strong> C. Hippmann<br />

haben sich nach einigen Jahren des Angestelltendaseins<br />

Ende 2006 mit ihrem Fachhandel<br />

für medizinische Rehabilitation<br />

nahe des S-Bahnhofs Schöneweide selbstständig<br />

gemacht. Seither setzen sie sich<br />

mit einem Team aus fünf Technikern, einer<br />

examinierten Altenpflegerin <strong>und</strong> einer Innendienst-Mitarbeiterin<br />

für die Mobilität<br />

ihrer K<strong>und</strong>en ein.<br />

Dank ihrer langen Berufserfahrung haben<br />

die Rehatechniker mittlerweile nicht nur<br />

sehr gute Kontakte zu den umliegenden<br />

Ärzten in Johannisthal, Treptow <strong>und</strong><br />

Köpenick, sondern auch Kooperationspartnerschaften<br />

mit vielen sozialen Einrichtungen,<br />

Krankenhäusern <strong>und</strong> Alteneinrichtungen<br />

in ganz Berlin samt<br />

Speckgürtel aufgebaut. Und natürlich ist<br />

das engagierte CHIROmed-Team Vertragspartner<br />

aller Krankenkassen. Seit r<strong>und</strong><br />

einem Jahr ist CHIROmed zudem Partner<br />

des B<strong>und</strong>esverbands „Lebenshilfe“ – eine<br />

Selbsthilfevereinigung bzw. Eltern-, Fach<strong>und</strong><br />

Trägerverband für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung <strong>und</strong> ihre Familien.<br />

Eine Auswahl ihres reichhaltigen Produktangebots<br />

kann vor Ort angeschaut <strong>und</strong><br />

ausprobiert, alle weiteren Hilfsmittel bestellt<br />

werden: Von Mobilitätshilfen wie<br />

Rollatoren, Rollstühlen oder Elektromobilen,<br />

Pflegehilfsmitteln wie Pflegebetten<br />

oder Personenlifter über Badhilfen wie<br />

Haltegriffe oder Duschhocker bis hin zu<br />

Sanitätshausartikeln sind viele denkbare<br />

Mobilitätslösungen erhältlich. Dabei umfasst<br />

der Service des CHIROmed-Teams<br />

nicht nur eine ausführliche Beratung <strong>und</strong><br />

bequeme Lieferung, sondern auch eine<br />

fachmännische Einweisung in die Technik<br />

sowie mögliche Reparaturen.<br />

Chiromed Reha-Technik<br />

Sterndamm 11<br />

12487 Berlin<br />

Tel.: 030 52 13 90 66<br />

Service: 0172 174 19 01, -20 09<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo–Do 10–18 Uhr<br />

Freitag 10–15 Uhr<br />

<strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />

E-Mail: chiromed@web.de<br />

www.chiromed-rehatechnik.de<br />

Unsere neuen Gewerbemieter:<br />

Wir wünschen Ihnen einen guten Start <strong>und</strong> viele treue K<strong>und</strong>en!<br />

Herr Hossain<br />

Ehrenfelder Str. 29, Altglienicke<br />

Poststelle, Reisebüro, Zeitungen<br />

INU gGmbH<br />

Schwarzheider Str. 11, Hellersdorf<br />

Begegnungsstätte <strong>und</strong> Umwelttreff<br />

Kurt Hönig Garten- <strong>und</strong><br />

<strong>Land</strong>schaftsbau<br />

Suhler Str. 38/Kastanienallee 5,<br />

Hellersdorf<br />

Aufenthalts- <strong>und</strong> Lagerräume<br />

Tekin Sönmezer<br />

Hauptstr. 8, Schöneberg<br />

Gaststätte<br />

Otakar F. Fischer/Heather M. Ellis<br />

Crellestr. 21, Schöneberg<br />

Designatelier für Studenten im<br />

Auslandseinsatz<br />

Daniela Danova<br />

Kolonnenstr. 60, Schöneberg<br />

Second Hand für Damen<br />

Sigurd Wendland<br />

Hauptstr. 146/Crellestr. 48, Schöneberg<br />

Ausstellungsräume<br />

Mahmoud Abdel-Nabi<br />

Hauptstr. 6, Schöneberg<br />

Babyausstatter<br />

Ramona Kunze<br />

Greifstr. 3, Treptow<br />

Kosmetik <strong>und</strong> Fußpflege<br />

Rolf Siebert<br />

Brückenstr. 29, Treptow<br />

Büro für Lohnbuchhaltung<br />

Constanze Röhn<br />

Dörpfeldstr. 51, Treptow<br />

Stoffgeschäft mit Schneiderei<br />

Mobiler Pflegedienst<br />

Schaumann & Born<br />

Sterndamm 7, Treptow<br />

Büroräume<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

13


veranstaltungstipps<br />

neues berliner Thema Wohnungsbeispiele<br />

aus bezirke tempelhof<br />

Beispiele für Mietwohnungen<br />

So können Sie bei STADT UND LAND wohnen<br />

Altglienicke<br />

5-Zimmer-Wohnung<br />

Sieboldstr. 1, 12524 Berlin<br />

3. Obergeschoss, rechts<br />

Baujahr: 1998<br />

Ausstattung: Fernheizung, zentrale Warmwasserversorgung,<br />

Einbauküche, Elektroherd,<br />

Kabelanschluss (Fremdvertrag), Balkon, Keller,<br />

Gäste-WC<br />

Frei ab: sofort<br />

Größe: 101 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 684,49 €<br />

Brutto-Warmmiete: 936,14 €<br />

Britz<br />

1-Zimmer-Wohnung<br />

Franz-Körner-Str. 11, 12347 Berlin<br />

3. Obergeschoss<br />

Baujahr: 1973<br />

Ausstattung: Zentralheizung Öl, zentrale<br />

Warmwasserversorgung, Kabelanschluss<br />

(Fremdvertrag), Loggia, Aufzug, Keller, öffentlich<br />

geförderter Wohnraum, seniorenfre<strong>und</strong>lich<br />

Frei ab: sofort<br />

Größe: 52 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 333,83 €<br />

Brutto-Warmmiete: 461,98 €<br />

Bohnsdorf<br />

3-Zimmer-Wohnung<br />

Schützenstr. 12, 12526 Berlin<br />

1. Obergeschoss, links<br />

Baujahr: 1985<br />

Ausstattung: Fernheizung, zentrale Warmwasserversorgung,<br />

Kabelanschluss (Fremdvertrag),<br />

Balkon, Keller<br />

Frei ab: sofort<br />

Größe: 69 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 436,28 €<br />

Brutto-Warmmiete: 633,15 €<br />

Hellersdorf<br />

2-Zimmer-Wohnung<br />

Riesaer Straße 56, 12627 Berlin<br />

4. Obergeschoss, Mitte<br />

Baujahr: 1987<br />

Ausstattung: Fernheizung, zentrale Warmwasserversorgung,<br />

Elektroherd, Kabelanschluss<br />

(Fremdvertrag), Balkon, Keller<br />

Frei ab: sofort<br />

Größe: 82 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 409,50 €<br />

Brutto-Warmmiete: 606,06 €<br />

3-Zimmer-Wohnung<br />

Adele-Sandrock-Straße 40, 12627 Berlin<br />

2. Obergeschoss, links<br />

Baujahr: 1997<br />

Ausstattung: Fernheizung, zentrale Warmwasserversorgung,<br />

Einbauküche, Elektroherd,<br />

Kabelanschluss (Fremdvertrag), Balkon,<br />

Keller, öffentlich geförderter Wohnraum<br />

Frei ab: sofort<br />

Größe: 81 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 476,48 €<br />

Brutto-Warmmiete: 692,43 €<br />

3-Zimmer-Wohnung<br />

Cottbusser Straße 80, 12627 Berlin<br />

4. Obergeschoss, rechts<br />

Baujahr: 1986<br />

Ausstattung: Fernheizung, zentrale Warmwasserversorgung,<br />

Elektroherd, Abstellraum,<br />

Kabelanschluss (Fremdvertrag), Balkon,<br />

Keller<br />

Frei ab: sofort<br />

Größe: 73 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 365,10 €<br />

Brutto-Warmmiete: 537,36 €<br />

14 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


MARKTPLATZ Wohnungsbeispiele<br />

marktplatz<br />

www.stadt<strong>und</strong>land.de<br />

030 6892-6892<br />

Hellersdorf<br />

4-Zimmer-Wohnung<br />

Cottbusser Straße 78, 12627 Berlin<br />

4. Obergeschoss<br />

Baujahr: 1986<br />

Ausstattung: Fernheizung, zentrale Warmwasserversorgung,<br />

Kabelanschluss (Fremdvertrag),<br />

Gäste-WC mit Dusche, Abstellraum, Balkon,<br />

Keller<br />

Frei ab: sofort<br />

Größe: 102 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 533,46 €<br />

Brutto-Warmmiete: 778,85 €<br />

Lichtenrade<br />

3-Zimmer-Wohnung<br />

Steinstr. 74, 12307 Berlin<br />

1. Obergeschoss, links<br />

Baujahr: 1996<br />

Ausstattung: Zentralheizung Gas, zentrale<br />

Warmwasserversorgung, Einbauküche, Gasherd,<br />

Abstellraum, Kabelanschluss (Fremdvertrag),<br />

Balkon, Wintergarten, Keller<br />

Frei ab: sofort<br />

Größe: 86 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 576,01 €<br />

Brutto-Warmmiete: 816,01 €<br />

3-Zimmer-Wohnung<br />

Steinstr. 76 c, 12307 Berlin<br />

2. Obergeschoss, links<br />

Baujahr: 1996<br />

Ausstattung: Zentralheizung Gas, zentrale<br />

Warmwasserversorgung, Einbauküche, Gasherd,<br />

Abstellraum, Kabelanschluss (Fremdvertrag),<br />

Loggia, Keller<br />

Frei ab: sofort<br />

Größe: 92 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 576,51 €<br />

Brutto-Warmmiete: 837,51 €<br />

Neukölln<br />

2-Zimmer-Wohnung<br />

Falkstr. 25, 12053 Berlin<br />

5. Obergeschoss, rechts<br />

Baujahr: 1977<br />

Ausstattung: Fernheizung, zentrale Warmwasserversorgung,<br />

Einbauküche, Gasherd,<br />

Kabelanschluss (Fremdvertrag), Wintergarten,<br />

Aufzug, Abstellraum statt Keller, öffentlich<br />

geförderter Wohnraum<br />

Frei ab: 01.09.2013<br />

Größe: 65 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 340,45 €<br />

Brutto-Warmmiete: 555,45 €<br />

3-Zimmer-Wohnung (Maisonette)<br />

Fritzi-Massary-Str. 129, 12057 Berlin<br />

2. Obergeschoss<br />

Baujahr: 1983<br />

Ausstattung: Fernheizung, zentrale Warmwasserversorgung,<br />

Einbauküche, Abstellraum,<br />

Gäste-WC, Kabelanschluss (Fremdvertrag),<br />

Terrasse, Loggia, öffentlich geförderter<br />

Wohnraum<br />

Frei ab: 01.08.2013<br />

Größe: 95 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 449,41 €<br />

Brutto-Warmmiete: 745,58 €<br />

Rudow<br />

3-Zimmer-Wohnung<br />

Neuköllner Str. 300, 12357 Berlin<br />

2. Obergeschoss<br />

Baujahr: 1975<br />

Ausstattung: Zentralheizung Öl, zentrale<br />

Warmwasserversorgung, Elektroherd, Kabelanschluss<br />

(Fremdvertrag), Balkon, Keller<br />

Frei ab: sofort<br />

Größe: 99 m²<br />

Netto-Kaltmiete: 628,24 €<br />

Brutto-Warmmiete: 930,31 €<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

15


Vermischtes<br />

Pflegekindern<br />

Nächstenliebe schenken<br />

Erfahrungsbericht: „Es ist w<strong>und</strong>erschön, ein Kind aufblühen zu sehen“<br />

Cornelia Büttner-Herrmann hat als<br />

Familientherapeutin viele Jahre lang<br />

Schwangere <strong>und</strong> ihre Familien beraten.<br />

Sie erlebte im Berufsalltag, dass es immer<br />

wieder Familien gab, die sich mit der Versorgung<br />

<strong>und</strong> Betreuung des eigenen Babys<br />

<strong>und</strong> Kindes überfordert fühlten <strong>und</strong> sich<br />

für ihr Kind eine schönere Perspektive<br />

wünschten. Sie erzählte ihrem Mann von<br />

ihren Eindrücken <strong>und</strong> so reifte über einige<br />

Jahre hinweg die familiäre Entscheidung,<br />

selbst ein Pflegekind aufzunehmen: „Wir<br />

wollten mindestens einem dieser Kinder<br />

eine zweite Chance geben“, erklärt Cornelia<br />

Büttner-Herrmann ihre Motivation.<br />

„Und zwar so, dass das Kind nicht gänzlich<br />

auf den Kontakt zur leiblichen Mutter<br />

verzichten muss“, ergänzt sie. Deshalb<br />

entschieden sie sich nicht für eine Adoption,<br />

sondern für die Pflege. Die beste<br />

Unterstützung für das Pflegekind. Denn<br />

die steht auch für Björn Herrmann im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Der Pflegevater arbeitet nicht im<br />

sozialen Bereich, engagiert sich aber gerne<br />

humanitär. Und zwar nicht mit Spenden<br />

aus der Ferne, sondern lieber mit seiner<br />

Nächstenliebe gegenüber Menschen aus<br />

nächster Nähe. Auch Lisa, ihre damals<br />

11-jährige leibliche Tochter, war begeistert<br />

von der Idee, ein Pflegekind aufzunehmen.<br />

Sie freute sich auf ein kleines Geschwisterchen.<br />

Dann ging alles relativ schnell. Die Familie<br />

bewarb sich beim Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe-Verb<strong>und</strong><br />

um ein Pflegekind <strong>und</strong> erhielt<br />

wenige Monate später einen Anruf. Ein<br />

drei Monate altes Mädchen war bereits seit<br />

seinem dritten Lebenstag in Kurzzeitpflege<br />

gegeben worden. Nun, drei Monate später,<br />

hatte ihre leibliche Mutter einer Dauerunterbringung<br />

zugestimmt, da sie selbst nicht<br />

für ihr Kind sorgen konnte oder wollte <strong>und</strong><br />

der Vater unbekannt war. Das Jugendamt<br />

berief daraufhin mit allen Beteiligten eine<br />

Konferenz zum gegenseitigen Kennenlernen<br />

ein. Die leibliche Mutter schaute<br />

sich das potenzielle neue Zuhause ihres<br />

Kindes bei den Büttner-Herrmanns an <strong>und</strong><br />

stimmte der Pflegefamilie zu.<br />

Aber wie nähert man sich einem fremden<br />

Kind, das noch so klein ist? Die Familie besuchte<br />

Lilly* in der Kurzpflege, in der sie zu<br />

diesem Zeitpunkt lebte. Frau Büttner-Herrmann<br />

begann die Kleine zu füttern <strong>und</strong> zu<br />

windeln, um sich miteinander vertraut zu<br />

machen. Nach einer Woche zog das kleine<br />

Mädchen in den Haushalt der Familie Büttner-Herrmann<br />

um. Keine einfache Zeit, gesteht<br />

die Pflegemutter: „Lilly ist durch ihre<br />

früheren Familienverhältnisse belastet. Sie<br />

hat durch die frühe Weggabe Trennungsängste<br />

<strong>und</strong> infolgedessen in den ersten vier<br />

bis fünf Monaten sehr viel geweint.“ Die<br />

Pflegemutter besuchte die Berliner Pflegeelternschule,<br />

um sich mit verschiedenen<br />

Themen r<strong>und</strong> ums Pflegekind auseinanderzusetzen<br />

<strong>und</strong> mit anderen Pflegeeltern<br />

in den Austausch zu kommen.<br />

Um Lillys Vertrauen in familiäre Bindungen<br />

wiederherzustellen, mussten die<br />

Büttner-Herrmanns viel individuellen<br />

16 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


Vermischtes<br />

Freiraum aufgeben. Cornelia Büttner-Herrmann<br />

hat sich beruflich so auf die neue<br />

Situation eingestellt, dass sie genug Zeit für<br />

ihr Pflegekind hat. Zudem kann die Pflegefamilie<br />

Lilly nicht st<strong>und</strong>enweise einem Babysitter<br />

übergeben, weil die Kleine erneute<br />

Trennungssituationen nicht verkraften<br />

würde. Das kleine Mädchen benötigt sehr<br />

viel Fürsorge. Deshalb musste auch Tochter<br />

Lisa zugunsten Lillys auf einige Aufmerksamkeit<br />

verzichten. Hier war von Vorteil,<br />

dass Lisa schon etwas größer war. Sie ist<br />

stolz auf ihre kleine Schwester <strong>und</strong> schlüpft<br />

gerne in die Rolle der großen Schwester.<br />

Trotz dieser Besonderheiten hat Familie<br />

Büttner-Herrmann ihre Entscheidung<br />

nie bereut. Im Gegenteil. „Pflegekinder<br />

sind ein riesiges Geschenk“, schwärmt<br />

die 45-jährige Pflegemutter. Die ganze<br />

Familie hat ihr Leben auf ihr Pflegekind<br />

abgestimmt <strong>und</strong> ist in gemeinsamer Mission<br />

unterwegs: Lilly glücklich zu machen.<br />

Das schweißt zusammen. „Es ist eine ganz<br />

tolle Erfahrung, unmittelbar zu erleben,<br />

wie unsere Zuwendungen Früchte tragen“,<br />

erzählt Cornelia Büttner-Herrmann erfüllt.<br />

„Dabei empfinden wir es als besondere Bereicherung,<br />

ein Kind beim Aufwachsen zu<br />

begleiten, das ganz eigen ist – weil wir keine<br />

gemeinsamen Wurzeln haben. Wir lachen<br />

viel <strong>und</strong> bekommen ganz viel Dankbarkeit<br />

von Lilly zurück.“<br />

Seit einem Jahr ist Cornelia Büttner-Herrmann<br />

selbst Dozentin an der Berliner<br />

Pflegeelternschule <strong>und</strong> bringt hier sowohl<br />

ihr theoretisches Wissen als Familientherapeutin<br />

als auch ihre wertvolle praktische<br />

Erfahrung als Pflegemutter mit ein.<br />

Karin Eckes, Leiterin der Geschäftsstelle<br />

Neukölln des Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe-Verb<strong>und</strong>s,<br />

ist dankbar für Pflegeeltern wie die<br />

Büttner-Herrmanns: „Pflegeeltern leisten<br />

für die Kinder, die bei ihnen – ob befristet<br />

oder dauerhaft – leben können, eine Aufgabe<br />

von unschätzbarem Wert, sowohl für<br />

jedes einzelne Kind als auch für die Gesellschaft.“<br />

Damit Pflegeeltern diese Aufgabe<br />

bestmöglich ausfüllen können, gibt es für<br />

Interessierte verschiedene Vorbereitungsangebote.<br />

Zum Schutz der Kinder findet zudem<br />

eine Überprüfung der Bewerber statt.<br />

Eckes erklärt: „Mehrere Gespräche zu persönlichen<br />

<strong>und</strong> formalen Voraussetzungen<br />

werden mit Interessenten geführt, damit<br />

sowohl der Pflegekinderdienst als auch die<br />

Bewerber selbst sicher sein können, ob <strong>und</strong><br />

welches Pflegekind in die Familie passt.<br />

Falko Liecke, <strong>Stadt</strong>rat für Jugend <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

stellv. Bezirksbürgermeister Neukölln<br />

Darüber hinaus steht den Pflegefamilien<br />

anschließend kontinuierlich eine Familienberaterin<br />

des KJHV zur Seite, welche<br />

die Familie zu allen Belangen r<strong>und</strong> um ein<br />

Pflegeverhältnis berät <strong>und</strong> unterstützt.<br />

Der Neuköllner Jugend- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsstadtrat<br />

Falko Liecke unterstützt die<br />

Pflege in Familien, da hier eine ganz andere<br />

Bindung zwischen Kind <strong>und</strong> Pflegeeltern<br />

aufgebaut werden kann als in stationären<br />

Einrichtungen: „Familienleben kann<br />

nicht einfach ersetzt werden“, erklärt<br />

Liecke, „denn die Phase der Kindheit ist<br />

gerade für Kleinkinder enorm prägend<br />

<strong>und</strong> legt Gr<strong>und</strong>lagen für das gesamte weitere<br />

Leben.“ Und ergänzt: „Wir haben in<br />

Neukölln großen Bedarf, neue Familien<br />

zu finden <strong>und</strong> vielen Kindern ein neues<br />

Zuhause zu geben. Wer Interesse hat, den<br />

beraten wir gern in der Pflegekinderhilfe<br />

des Jugendamtes.“<br />

* Name von der Redaktion geändert<br />

Informationen zum Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendhilfe-Verb<strong>und</strong>:<br />

www.kjhv.de<br />

Tempelhofer Freiheit<br />

11 bis 20 Uhr –<br />

Eintritt frei<br />

www.stadt<strong>und</strong>land.de<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

Geschäftsstelle Neukölln:<br />

Jahnstraße 26<br />

12347 Berlin<br />

Tel.: 6808-5930<br />

E-Mail: k.eckes@kjhv.de<br />

www.west.pflegekinderhilfeneukoelln.de<br />

Informationsabende zu allen Fragen<br />

r<strong>und</strong> um das Thema Pflegekind<br />

finden immer am 1. Donnerstag im<br />

Monat von 19 bis 21 Uhr statt –<br />

der nächste also am 4. Juli <strong>und</strong> 1. August<br />

2013.<br />

17


Service<br />

Gut leben im Alter<br />

Folge 2: Bewegung ist alles!<br />

18 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


Service<br />

Die Lebenserwartung der Menschen in<br />

Deutschland steigt stetig. Damit das Leben<br />

bis ins hohe Alter erfüllt <strong>und</strong> lebenswert<br />

bleibt, braucht der Körper Bewegung.<br />

Sport kräftigt nicht nur Muskeln, Herz <strong>und</strong><br />

Kreislauf, er stärkt auch das Immunsystem,<br />

den Stoffwechsel <strong>und</strong> nicht zuletzt das<br />

geistige Wohlbefinden. Gerade wenn die<br />

körperliche Kraft nachlässt, ist es wichtig,<br />

diesen Umstand nicht einfach zu akzeptieren,<br />

sondern Gegenmaßnahmen zu ergreifen.<br />

Natürlich gilt: Je früher desto besser,<br />

aber für die positiven Effekte regelmäßiger<br />

körperlicher Aktivität ist es nie zu spät. Die<br />

Anpassungsfähigkeit unseres Körpers an<br />

sportliche Belastungen ist auch dann noch<br />

vorhanden, wenn wir unser Alter äußerlich<br />

längst nicht mehr verleugnen können.<br />

Jedes Jahr treten beim Berlin-Marathon<br />

Menschen an, die den siebzigsten Geburtstag<br />

schon hinter sich haben <strong>und</strong> es trotzdem<br />

bis ins Ziel schaffen. Das liegt nicht in erster<br />

Linie daran, dass diese Menschen von der<br />

Natur ungewöhnlich reichlich beschenkt<br />

wurden, sondern tatsächlich vor allem am<br />

Training. Wer nie aufgehört hat, etwas Sport<br />

zu machen, ist dabei zwar im Vorteil, doch<br />

auch für Anfänger lohnt sich die Mühe.<br />

Es muss ja nicht immer gleich Marathon<br />

sein. Wichtig ist ein vorangehender Arztbesuch.<br />

Der Arzt stellt Risikofaktoren fest,<br />

kann anhand dessen die Belastbarkeit des<br />

Körpers bestimmen <strong>und</strong> entscheiden, welche<br />

sportliche Betätigung der Ges<strong>und</strong>heit<br />

am dienlichsten ist.<br />

Nicht alle Formen, Methoden <strong>und</strong> Intensitäten<br />

körperlicher Aktivität sind für ältere<br />

Menschen geeignet. Insbesondere bei<br />

chronischen Erkrankungen empfiehlt sich<br />

ein individuelles Programm, das die persönlichen<br />

Stärken <strong>und</strong> Schwächen berücksichtigt.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es praktisch<br />

keinen medizinischen Bef<strong>und</strong>, der körperliche<br />

Aktivitäten völlig ausschließt. Es<br />

empfiehlt sich, an Bewegungsabläufe des<br />

Alltags anzuknüpfen <strong>und</strong> neue Bewegungen<br />

oder Übungen schonend <strong>und</strong><br />

rhythmisch auszuführen, damit schon<br />

eingeschränkte Bewegungsabläufe wieder<br />

erweitert werden. Dafür gibt es spezielle<br />

Dehnungs-, Lockerungs- <strong>und</strong> Kräftigungsübungen,<br />

die einen schon nach kurzer Zeit<br />

spüren lassen, wie sich der Körper auf die<br />

neuen Anforderungen einstellt. Plötzlich<br />

ist er wieder in der Lage, Bewegungen auszuführen,<br />

die gestern noch schwerfielen.<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

Medizinische Studien belegen, dass Senioren<br />

durch gezieltes Krafttraining tatsächlich<br />

das Leistungsniveau <strong>und</strong> die Ausdauer<br />

eines untrainierten 20- bis 30-Jährigen erreichen<br />

können. Eine Untersuchung der<br />

Ergebnisse von Marathonläufern ergab,<br />

dass ein Viertel der 65- bis 69-jährigen<br />

Langläufer schneller war als die Hälfte der<br />

20- bis 54-jährigen Konkurrenten. Und<br />

dabei hatte ein großer Teil dieser älteren<br />

Läufer erst fünf Jahre zuvor mit dem Lauftraining<br />

begonnen.<br />

Sportmöglichkeiten für Senioren gibt es<br />

viele. Für jeden Geschmack, in jedem Bezirk<br />

<strong>und</strong> passend zu allem, was die ärztliche<br />

Voruntersuchung ergibt. Ob Nordic Walking,<br />

Jogging, Wassergymnastik, Seniorenturnen,<br />

Radfahren oder Krafttraining – alles<br />

ist möglich <strong>und</strong> kann auch in Gruppen<br />

praktiziert werden. Nebenbei fördert gemeinsamer<br />

Sport auch das soziale Leben<br />

<strong>und</strong> den Austausch untereinander. Viele<br />

Angebote für Seniorensport werden übrigens<br />

gefördert oder von den Krankenkassen<br />

bezuschusst. Sie sind daher sehr<br />

günstig oder sogar kostenfrei wie etwa Senioren-Wandergruppen,<br />

über die man sich<br />

direkt bei den jeweiligen Bezirksämtern<br />

informieren kann.<br />

Wer im Ostteil der <strong>Stadt</strong> wohnt, findet z.B.<br />

ein vielfältiges Sport-Programm speziell<br />

für Ältere im „Kurszentrum 65+“ am<br />

S-Bahnhof Storkower Straße. Aber auch die<br />

Volkshochschulen bieten entsprechende<br />

Kurse an <strong>und</strong> natürlich sämtliche Sportvereine.<br />

Für welches Angebot man sich<br />

entscheidet, ist letztendlich egal, wichtig<br />

ist nur, einen Anfang zu machen. Denn:<br />

„Neun Zehntel unseres Glücks hängen von<br />

unserer Ges<strong>und</strong>heit ab“, wusste schon der<br />

Philosoph Arthur Schopenhauer.<br />

Kurszentrum 65+<br />

Ergotherapiepraxis<br />

im Storkower Bogen<br />

Andreas Bohmann<br />

Storkower Straße 207 a<br />

10369 Berlin<br />

Tel.: 030 530 64 690<br />

www.ergotherapie-bohmann.de<br />

<strong>Land</strong>essportb<strong>und</strong> Berlin<br />

Bei der Suche nach einem Verein<br />

oder einer Sportart hilft der<br />

<strong>Land</strong>essportb<strong>und</strong> Berlin<br />

Jesse-Owens-Allee 2<br />

14053 Berlin<br />

Tel.: 030 300 02 0<br />

www.lsb-berlin.net<br />

Bezirksamt<br />

Unter der einheitlichen Behördennummer<br />

115 erhält man Informationen<br />

zum nächsten Bezirksamt.<br />

Volkshochschulen<br />

Die Angebote für Senioren bei den<br />

Volkshochschulen sind im Internet<br />

zu finden unter: www.berlin.de/vhs/<br />

spezielle-angebote/senioren/<br />

19


Vermischtes<br />

Die Forelle – Fisch des Jahres<br />

Alljährlich wird neben dem „Tier des Jahres“<br />

<strong>und</strong> dem „Vogel des Jahres“ auch ein<br />

„Fisch des Jahres“ gewählt. Gemeint sind<br />

hier aber nicht Tiere mit besonderen Fähigkeiten<br />

wie Pudel Rudi, der durch Feuerreifen<br />

springt, Kanarienvogel Kiki, der Volkslieder<br />

pfeifen kann, oder Disney-Clownfisch<br />

Nemo. Gemeint sind Tierarten, auf die<br />

man aufmerksam machen möchte, weil<br />

ihr Lebensraum bedroht ist. Daher sind es<br />

meist Naturschutzorganisationen, die die<br />

Auswahl treffen. Nur beim „Fisch des Jahres“<br />

ist es der Verband deutscher Sportfischer,<br />

doch die Kriterien sind dieselben.<br />

20 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


Vermischtes<br />

Oft belegt schon der Name des gewählten<br />

Tieres seine Seltenheit: Luchs, Geburtshelferkröte<br />

oder Eisvogel. Doch manchmal<br />

irritiert die Auswahl. Wie 2002, als der<br />

Spatz zum Vogel des Jahres gekürt wurde,<br />

oder 2011, als das Tier des Jahres Regenwurm<br />

hieß. Aber wann hat man tatsächlich<br />

zum letzten Mal einen Regenwurm<br />

gesehen? Oder es fällt einem auf, dass sich<br />

im Hinterhof zwar allerlei Finken <strong>und</strong> Meisen<br />

tummeln, aber weit <strong>und</strong> breit kein<br />

Spatz zu sehen ist, obwohl der einem stets<br />

als der gewöhnlichste aller Vögel erscheint.<br />

Auch bei den Fischen gibt es Überraschungen:<br />

Fisch des Jahres 2013 ist die Forelle,<br />

obwohl sie in jedem Supermarkt – gefroren<br />

oder frisch – zu den besonders günstigen<br />

<strong>und</strong> daher meistgekauften Fischen gehört.<br />

Auch auf den Speisekarten der Restaurants<br />

findet man sie fast so häufig wie den unausweichlichen<br />

Seelachs. Das liegt jedoch daran,<br />

dass sich die Forelle gut züchten lässt.<br />

In der Natur ist ihre Zahl seit vielen Jahren<br />

stark rückläufig. Viermal war die Forelle<br />

daher schon Fisch des Jahres, mehr als jeder<br />

andere. Zweimal war es die Bachforelle,<br />

einmal die Meerforelle, <strong>und</strong> diesmal hat<br />

man sich entschieden, gleich die ganze Art<br />

zu wählen.<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

Forellen sind Wanderfische. Das heißt,<br />

dass sie – wie Lachse – an unterschiedlichen<br />

Orten leben <strong>und</strong> laichen <strong>und</strong> zwischen<br />

diesen Orten oft gewaltige Strecken<br />

zurücklegen. Und genau das wird ihnen<br />

heutzutage zum Verhängnis. Die zunehmende<br />

Regulierung <strong>und</strong> Verbauung unserer<br />

Flüsse <strong>und</strong> Bäche schafft viele Barrieren<br />

<strong>und</strong> tödliche Fallen für wandernde<br />

Forellen: Staustufen, Wehre <strong>und</strong> die Turbinen<br />

der Wasserkraftwerke. Darf man eine<br />

derart bedrohte Art denn überhaupt noch<br />

essen oder gar angeln?<br />

Ja, sagen der Verband der Sportfischer <strong>und</strong><br />

die meisten Naturschutzorganisationen.<br />

Gerade ihre Beliebtheit als Speisefisch lässt<br />

schließlich die Öffentlichkeit aufhorchen,<br />

wenn die Bestände zurückgehen. Angler<br />

sollten jedoch umsichtig bei der Auswahl<br />

ihres Köders sein. Da die Forelle ein Raubfisch<br />

ist, kann man sie durchaus mit Regenwürmern<br />

(wenn man einen findet) oder<br />

Mehlwürmern fangen. Genau das sollte<br />

man jedoch nicht tun, denn die stehen vor<br />

allem für junge Forellen auf der Speisekarte.<br />

Besser sind Blinker oder Wobbler, die<br />

kleine Fische simulieren <strong>und</strong> damit nur<br />

ausgewachsene Forellen anziehen. Die<br />

Formel ist einfach: Ein Fisch frisst nur, was<br />

er auch schlucken kann. Je größer der Blinker,<br />

desto größer die Forelle. So ist beidem<br />

gedient: dem menschlichen Appetit <strong>und</strong><br />

dem Erhalt der Art.<br />

Die meisten Forellen auf den Speisekarten<br />

der Restaurants sind Zuchtforellen, die<br />

völlig unbedenklich verspeist werden können.<br />

Auf Karpfen <strong>und</strong> Forellen aus eigener<br />

Zucht spezialisiert ist z.B. das Fischrestaurant<br />

Dorfaue in Schöneiche, ein schönes<br />

Ausflugsziel. Wer sein Anglerglück versuchen<br />

möchte, der kann r<strong>und</strong> um Berlin an<br />

Forellenteichen erfolgreich sein, z.B. am<br />

Forellensee Markee bei Nauen, in Klein-<br />

Wall bei Erkner oder an Berners Angelteich<br />

in Werder.<br />

Für die Zubereitung zu Hause gilt: Mag es<br />

auch tausend Rezepte geben, der Klassiker<br />

ist <strong>und</strong> bleibt die „Forelle blau“. Man<br />

braucht dazu nur eine Brühe mit Weißwein,<br />

Essig <strong>und</strong> Zitronensaft, um die Forelle<br />

darin ziehen zu lassen (nicht kochen!).<br />

Dazu gibt’s Pertersilienkartoffeln, zerlassene<br />

Butter <strong>und</strong> einen grünen Salat. So erhält<br />

man den vollen Geschmack des Fisches.<br />

Und wer klassische Musik mag,<br />

sollte sich zum Essen das schöne Forellenlied<br />

von Franz Schubert anhören:<br />

„In einem Bächlein helle<br />

da schoss in froher Eil<br />

die launische Forelle<br />

vorüber, wie ein Pfeil ...“<br />

Forellenteiche zum Angeln<br />

Berners Angelteich<br />

14542 Werder an der Havel<br />

Tel.: 03327 43446<br />

Forellen-Paradies Nauen<br />

Regina Grams- Sauerbaum,<br />

14641 Nauen OT Markee<br />

Tel.: 03321 7442065<br />

Forellensee Markee<br />

„Angelteich Im Winkel“<br />

14641 Markee<br />

Tel.: 0171 2781623<br />

21


Vermischtes<br />

Berlin: Ein Paradies für Bienen<br />

In der Hauptstadt sammeln über 700 <strong>Stadt</strong>imker Honig<br />

Wer glaubt, dass Bienen in einer Großstadt<br />

aufgr<strong>und</strong> der Abgase Not leiden, der<br />

irrt: Bienen haben in Großstädten wie Berlin<br />

von Anfang Frühling bis in den Herbst<br />

hinein eine bunte Auswahl an Blüten, aus<br />

denen sie die Pollen für ihren Honig sammeln<br />

können. Damit sind sie besser dran als<br />

so manche Biene auf dem <strong>Land</strong>e. Denn die<br />

müssen sich aufgr<strong>und</strong> von Monokulturen<br />

lediglich mit Rapsfeldern zufriedengeben<br />

<strong>und</strong> außerdem den Einsatz von chemischen<br />

Pflanzenschutzmitteln fürchten.<br />

Dagegen ist Berlin für die Bienen ein idealer<br />

Lebensraum. Denn nicht umsonst ist die<br />

Hauptstadt die grünste Großstadt Europas:<br />

R<strong>und</strong> ein Fünftel Berlins besteht aus Wald.<br />

Und die vielen Parks <strong>und</strong> Gärten mit über<br />

400.000 Bäumen bieten ganzjährig ein vielfältiges<br />

Blütenangebot. Besonders beliebt<br />

bei den Bienen sind Obstbaumblüten wie<br />

Kirsche, Apfel <strong>und</strong> Birne, aber auch Rosskastanien,<br />

Ahorn <strong>und</strong> Robinien. Nicht zu<br />

vergessen die Linden, von denen es r<strong>und</strong><br />

80.000 in Berlin gibt.<br />

So kommt es, dass sich hier r<strong>und</strong> 3.500 Bienenvölker<br />

wohlfühlen, die mittlerweile<br />

von über 700 <strong>Stadt</strong>imkern betreut werden<br />

<strong>und</strong> mehr als 120 Tonnen Honig jährlich<br />

produzieren. „Und keine Sorge“, beruhigt<br />

Dr. Marc-Wilhelm Kohfink, Vorsitzender<br />

des Imkerverbands Berlin: „Da die Bienen<br />

den Nektar aus der Tiefe der Blüte holen, ist<br />

der Nektar weder durch Feinstaub noch<br />

durch Autoabgase belastet.“<br />

Das ist wohl auch der Gr<strong>und</strong>, warum immer<br />

mehr Berliner Freude am Imkern finden.<br />

Denn die Zahl der <strong>Stadt</strong>imker steigt stetig:<br />

„Während Imkern früher als Seniorenhobby<br />

galt, ist es heute Ausdruck einer wachsenden<br />

Anzahl von Menschen, die sich<br />

einem grünen Lebensstil verschrieben haben“,<br />

erklärt Dr. Kohfink.<br />

Der Imkerverband Berlin ist die Dachorganisation<br />

der 14 Berliner Imkervereine, in<br />

denen r<strong>und</strong> 750 Berliner Imker Mitglieder<br />

sind. Die Vorteile einer solchen Mitgliedschaft:<br />

Alle Mitglieder haben Zugang zu<br />

einem gesammelten Imkerwissen, Werbematerial<br />

<strong>und</strong> einem Versicherungspaket<br />

r<strong>und</strong> um die Imkerei.<br />

Eine andere Möglichkeit, sich für die Berliner<br />

Bienen zu engagieren, ist die Initiative<br />

„Berlin summt!“ der Stiftung für Mensch<br />

<strong>und</strong> Umwelt. Sie animiert Haus- <strong>und</strong> Gartenbesitzer<br />

zum Halten von Bienen. Seither<br />

dürfen die nützlichen Insekten auch an bedeutsamen<br />

Standorten wie dem Berliner<br />

Dom oder dem Abgeordnetenhaus weilen<br />

sowie auf dem Rathaus Marzahn-Hellersdorf<br />

<strong>und</strong> im Interkulturellen Garten in<br />

Lichtenberg wohnen. Wer keine geeigneten<br />

Flächen zur Verfügung hat, kann sich bei<br />

der Initiative über weitere Engagement-Möglichkeiten<br />

informieren <strong>und</strong>/oder<br />

spenden. Mit dem Konzept stellt die Initiative<br />

eine neue Form des Naturschutzes dar,<br />

die für den Erhalt der Artenvielfalt in der<br />

Tier- <strong>und</strong> Pflanzenwelt wirbt.<br />

Imkerverband Berlin<br />

Dr. Marc-Wilhelm Kohfink<br />

Pflanzgartenstraße 37<br />

12555 Berlin<br />

Tel.: 030 652 607 87<br />

E-Mail: post@imkerverband-berlin.de<br />

www.imkerverband-berlin.de<br />

Initiative „Berlin summt!“<br />

Stiftung für Mensch <strong>und</strong> Umwelt<br />

Hermannstr. 29<br />

14163 Berlin<br />

Tel.: 030 390 643 10<br />

E-Mail: info@berlin-summt.de<br />

www.berlin.deutschland-summt.de<br />

22 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


Blumenduft gegen das Vergessen<br />

Demenzgärten müssen besondere Ansprüche erfüllen<br />

Berliner Bezirke<br />

Mit der zunehmenden Einrichtung von<br />

Seniorenhäusern <strong>und</strong> Demenz-WGs wird<br />

auch die Frage der therapeutischen Gartengestaltung<br />

zu einem wichtigen Thema.<br />

Viele Garten- <strong>und</strong> <strong>Land</strong>schaftsplaner<br />

haben sich inzwischen mit der Frage beschäftigt,<br />

welche Voraussetzungen erfüllt<br />

sein müssen, damit die Erinnerung belebt,<br />

Anregungen gegeben, aber auch Gefahren<br />

minimiert werden. Aber was genau zeichnet<br />

einen Demenzgarten eigentlich aus,<br />

wodurch unterscheidet er sich von anderen<br />

Gartenanlagen?<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

Viel Orientierung bietet der Demenzgarten am Sterndamm 13<br />

Ganz wichtig ist natürlich die Vermeidung<br />

von Gefahrenquellen wie giftigen<br />

oder stacheligen Pflanzen. Davon ausgenommen<br />

ist allerdings die Rose, die allein<br />

durch ihren Duft viele Erinnerungen<br />

weckt, auch die an Stacheln. Bei der Auswahl<br />

der Pflanzen wird darauf geachtet,<br />

dass es sich um Sorten handelt, die den<br />

Menschen aus ihrem früheren, aktiven<br />

Leben bekannt sind. Da viele Senioren<br />

ursprünglich aus ländlichen Gebieten<br />

stammen oder Gärten bewirtschaftet haben,<br />

sind heimische Blumen, Stauden<br />

<strong>und</strong> Bäume aus Bauerngärten besonders<br />

gut für Demenzgärten geeignet. Sie sollten<br />

üppig sein, in verschiedenen Monaten<br />

blühen <strong>und</strong> schön duften. Immergrüne<br />

Nadelgewächse im Sichtbereich der Fenster<br />

stellen sicher, das der Garten im Winter<br />

nicht zu trist wirkt. Wichtig für die<br />

Orientierung ist ein geschlossener <strong>und</strong><br />

markierter R<strong>und</strong>weg auf einem begrenzten<br />

Gelände, sodass sich die Senioren nicht<br />

verlaufen können. Natürlich sollten auch<br />

ausreichend Sitzmöglichkeiten vorhanden<br />

sein. Das Anlegen von Hochbeeten<br />

ermöglicht es bewegungseingeschränkten<br />

Menschen, an Pflanzaktionen teilzunehmen,<br />

an Blüten zu riechen oder Blumen zu<br />

pflücken. Gemeinsame Aktivitäten im Demenzgarten<br />

fördern die Kommunikation<br />

unter den Bewohnern <strong>und</strong> lassen Erinnerungsfenster<br />

aufgehen.<br />

Wo der Platz ausreicht <strong>und</strong> die Betreuung es<br />

ermöglicht, können auch zahme Kleintiere<br />

für Freude sorgen. Neben Vögeln in Volieren<br />

eignen sich auch Streicheltiere wie Kaninchen<br />

oder kleine Ziegen, um Aufmerksamkeit<br />

zu wecken <strong>und</strong> Nähe zu geben. Auch die<br />

STADT UND LAND hat im Rahmen der<br />

Neugestaltung von Außenanlagen nach<br />

Sanierung den ersten kleinen Demenzgarten<br />

im Bestand angelegt. Dieser steht seit<br />

letztem Jahr den 20 Bewohnern der beiden<br />

Demenz-WGs am Sterndamm 13 zur Verfügung<br />

<strong>und</strong> wird von ihnen regelmäßig<br />

genutzt.<br />

23


Vermischtes<br />

Beerenzeit – ges<strong>und</strong>e Zeit<br />

Die ges<strong>und</strong>heitsfördernde Wirkung roter Beeren<br />

Einer neuen Studie zufolge, die von<br />

einem internationalen Forscherteam<br />

der Havard School of Public Health veröffentlicht<br />

wurde, senken drei Portionen<br />

Blaubeeren oder Erdbeeren pro<br />

Woche das Herzinfarktrisiko von Frauen<br />

um ein Drittel. Gut, dass es diese ges<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> aromatischen Früchte nun<br />

wieder in Hülle <strong>und</strong> Fülle gibt.<br />

Ernährungsratgeber haben inzwischen<br />

einen regelrechten Boom um die roten<br />

Beeren ausgelöst. Immer mehr Produkte<br />

aus Beeren-Konzentrat kommen auf<br />

den Markt. Dabei sind sich die meisten<br />

Ärzte einig, dass frische Beeren allemal<br />

besser sind, als solche – meist teuren –<br />

Nahrungsergänzungsmittel. Alle Beeren<br />

sind wahre Vitaminbomben <strong>und</strong><br />

wie man inzwischen weiß, so ges<strong>und</strong>,<br />

dass man davon kaum genug zu sich<br />

nehmen kann. Johannisbeeren zum<br />

Beispiel enthalten dreimal so viel Vitamin<br />

C wie Orangen, worin allerdings<br />

die roten Johannisbeeren deutlich von<br />

den schwarzen geschlagen werden.<br />

Auch die süßen Erd- oder Himbeeren<br />

enthalten viel Vitamin C, trumpfen<br />

aber vor allem mit wichtigen Mineralien<br />

auf wie Eisen, Kalium, Magnesium<br />

oder Zink. Himbeeren sind, dank<br />

Vitamin A, zudem gut für die Augen,<br />

während Cranberrys die Blase stärken<br />

<strong>und</strong> vor Entzündungen schützen. Und<br />

weil alle Beeren viele Antioxidantien<br />

enthalten, dienen sie auch alle der<br />

Krebsvorsorge.<br />

24 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


Vermischtes<br />

Blaubeere © Marek Silarski<br />

Besonders viele Fre<strong>und</strong>e unter Ärzten <strong>und</strong><br />

Wissenschaftlern hat in den letzten Jahren<br />

die Blaubeere gewonnen, die aufgr<strong>und</strong><br />

ihres Saftes ebenfalls zu den roten Beeren<br />

gezählt wird. Sie enthält viele Anthocyane.<br />

Das sind Spurenelemente, die die Arterien<br />

weiten, die Entstehung von Plaques in den<br />

Blutgefäßen verhindern <strong>und</strong> so eben auch<br />

Bei uns erst in den letzten Jahren bekannt<br />

geworden, wird diese Frucht des Bocksdorns<br />

von tibetischen Mönchen schon<br />

seit Jahrtausenden geschätzt <strong>und</strong> gilt als<br />

wichtiger Bestandteil der traditionellen<br />

chinesischen Medizin. Sie enthält eigentlich<br />

alles, was auch in anderen Beeren<br />

steckt (Vitamine, Antioxidantien, Aminosäuren<br />

usw.), nur in der Regel mehr davon<br />

<strong>und</strong> in spezieller Kombination. Der Goji-<br />

Beere wird daher nachgesagt, ein wahrer<br />

Ges<strong>und</strong>brunnen zu sein, die allgemeine<br />

Vitalität zu fördern <strong>und</strong> lebensverlängernd<br />

zu wirken. Wissenschaftlich belegt<br />

sind ihre vorbeugende Wirkung gegen<br />

Augenkrankheiten wie den Grünen Star<br />

<strong>und</strong> ihr positiver Einfluss auf das Immunsystem.<br />

Aroniabeeren © Pawvic<br />

Cranberry<br />

Açai-Beeren<br />

Herzinfarkten vorbeugen, wie die neue<br />

Langzeitstudie aus den USA belegt. Ähnlich<br />

wirkt die schwarze Açai-Beere, die zudem<br />

gegen Parkinson <strong>und</strong> Alzheimer helfen<br />

soll. Tatsächlich in Rot kommt dagegen<br />

der Ferrari unter den ges<strong>und</strong>en Beeren daher:<br />

Die Goji-Beere.<br />

Goji-Beeren © Sten Porse<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

Relativ neu auf dem Markt sind Produkte<br />

aus Aroniabeeren. Diesen dunkelvioletten<br />

Früchten werden ebenfalls schützende<br />

<strong>und</strong> heilende Eigenschaften zugesprochen.<br />

Die Aroniabeere stammt<br />

ursprünglich aus Nordamerika <strong>und</strong> gehörte<br />

zur traditionellen Ernährung der<br />

amerikanischen Ureinwohner. In Europa<br />

verbreiteten sie sich sonderbarerweise<br />

Sanddorn © Jürgen Howaldt<br />

zuerst in Russland <strong>und</strong> Polen, wo der aus<br />

ihnen gewonnene Saft schon lange von<br />

keinem Frühstückstisch mehr wegzudenken<br />

ist. Heute werden Aronias auch in<br />

Deutschland angebaut <strong>und</strong> als Saft, getrocknete<br />

Beeren oder Marmelade angeboten.<br />

Doch es gibt auch wenig beachtete<br />

heimische Gewächse, deren Beeren wahre<br />

W<strong>und</strong>er wirken können. So hat ein<br />

heißer Hol<strong>und</strong>er- oder Sanddornsaft<br />

schon mancher Erkältung den Garaus<br />

gemacht.<br />

Hol<strong>und</strong>er<br />

In ihrer vielfältigen Verwendbarkeit zeigen<br />

alle Beeren eindrucksvoll, wie wohlschmeckend<br />

ges<strong>und</strong>e Ernährung sein<br />

kann. Soßen für Wildgerichte oder Geflügel<br />

kann man aus ihnen zaubern, kann sie<br />

– kurz erhitzt – mit Vanilleeis kombinieren<br />

<strong>und</strong> Germknödel oder Pfannkuchen mit<br />

ihnen füllen. Bedenken sollte man allerdings,<br />

dass insbesondere die Vitamine zu<br />

einem guten Teil verloren gehen, wenn die<br />

Beeren gekocht werden. Daher empfiehlt<br />

es sich für die Herstellung von Roter Grütze,<br />

die Früchtchen erst nach dem Kochen<br />

in die Masse zu geben. Auch bei Marmelade<br />

kann man das so machen, sollte sich<br />

aber bewusst sein, dass sich dadurch die<br />

Haltbarkeitszeit verringert. Wer auch außerhalb<br />

der Saison von der Kraft der Beeren<br />

profitieren möchte, der sollte sie lieber<br />

einfrieren. Dabei bleiben – im Vergleich<br />

zum Einkochen – weitaus mehr von den<br />

empfindlichen Inhaltsstoffen erhalten.<br />

Dabei sind dem Genuss keine Grenzen<br />

gesetzt. Denn rote Beeren sind auch in<br />

größeren Mengen nicht schädlich, ganz<br />

gleich, ob Himbeeren, Brombeeren oder<br />

Goji-Beeren.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt für die kleinen<br />

Kraftzwerge der Natur – je dunkler, desto<br />

gesünder. Lassen Sie sich diesen Sommer<br />

einfach schmecken.<br />

25


Thema freizeit<br />

Endlich Ferien!<br />

Tipps für den Sommer in Berlin<br />

Im MACHmit Museum für Kinder hat man auch bei Regenwetter viel Spaß.<br />

Bereits am 19.06.2013 treten die Berliner<br />

ihre Sommerferien an. Damit in der schulfreien<br />

Zeit keine Langweile aufkommt,<br />

haben Kinder <strong>und</strong> Familien, die in Berlin<br />

bleiben, die Wahl zwischen einer Vielzahl<br />

spannender Aktivitäten.<br />

Ein Highlight ist das FEZ – Berlin. Mitten<br />

im Waldpark Wuhlheide gelegen, lockt das<br />

Kinder-, Jugend- <strong>und</strong> Familienzentrum<br />

mit einem abwechslungsreichen Angebot,<br />

wie z.B. der Astrid-Lindgren-Bühne oder<br />

dem Orbitall-Raumfahrerzentrum. Natürlich<br />

fehlen auch die obligatorischen Spielplätze<br />

nicht. Von der Riesenrakete bis zum<br />

Drachenspielplatz, hier kommt jeder auf<br />

seine Kosten. Darüber hinaus präsentiert<br />

sich das FEZ im Rahmen des Events Spielo-<br />

FEZien Ahoi! vom 22.06. bis 04.08.2013 als<br />

großes begehbares Buch, in dem Kapitel<br />

bekannter Kinderbücher durch Spielangebote<br />

<strong>und</strong> Gestaltungsaktionen lebendig<br />

werden.<br />

Nicht weit vom FEZ liegt der Modellpark<br />

Berlin-Brandenburg. Der <strong>Land</strong>schaftspark<br />

zeigt charakteristische Flussläufe <strong>und</strong> Höhenzüge<br />

der Region sowie über 80 Modelle<br />

Berliner <strong>und</strong> Brandenburger Sehenswürdigkeiten.<br />

Wem das zu wenig Adrenalin ist,<br />

der kann sich im Kletterwald Wuhlheide<br />

austoben. Auf Parcours mit unterschiedlichen<br />

Höhen <strong>und</strong> Schwierigkeitsgraden<br />

hangelt man sich nach einer Einführung<br />

für 2 St<strong>und</strong>en, an einem Gurt gesichert,<br />

von Baum zu Baum.<br />

Unterhaltung auf anderer Ebene bietet der<br />

Zirkus Cabuwazi. „Manege frei!“ heißt es<br />

für begeisterte Nachwuchskünstler, die<br />

in einwöchigen Workshops Seillaufen,<br />

Jonglieren, Clownerie <strong>und</strong> vieles mehr<br />

lernen, bevor sie dann vor Eltern <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>en auftreten.<br />

Auf Entdeckertour geht es bei den Rätsel-Safaris<br />

im Zoo Berlin. Auf den Touren<br />

gibt es Spannendes über die Tiere zu erfahren<br />

<strong>und</strong> es werden Wissens-, Geschicklichkeits-<br />

<strong>und</strong> Scherzpunkte für die abschließende<br />

Siegerehrung gesammelt.<br />

Etwas weniger exotische Tiere beherbergt<br />

der Kinderbauernhof in der Ufafabrik in<br />

Tempelhof. Dafür gibt es dort Ponys,<br />

Schweine, Kaninchen, u.a. zum Anfassen.<br />

Es darf mit angepackt werden: Ob beim<br />

Stallausmisten oder Füttern, helfende<br />

Hände sind erwünscht!<br />

An regenreichen Tagen lohnt sich ein Besuch<br />

im MACHmit Museum für Kinder. In<br />

den interaktiven Ausstellungen wird den<br />

Dingen mit allen Sinnen auf den Gr<strong>und</strong><br />

gegangen. Lernen durch Selbermachen<br />

lautet die Devise.<br />

Doch bevor es endgültig ans Planen geht,<br />

gilt: Wer für 9 Euro einen Super-Ferien-Pass<br />

2013/2014 kauft, der sichert sich die Chance<br />

auf zahlreiche Ermäßigungen <strong>und</strong> Freikarten.<br />

Denn der Pass beinhaltet über 600<br />

Angebote <strong>und</strong> Ideen zur Freizeitgestaltung<br />

aus Sport, Spiel, Sightseeing, Kino, Theater,<br />

Museum <strong>und</strong> Musik, über 250 SU-<br />

PER-Preise <strong>und</strong> 345 Verlosungen. Er ermöglicht<br />

extragünstige Eintrittspreise in<br />

allen Ferien bis Ostern 2014 <strong>und</strong> darüber<br />

hinaus sogar Angebote zum Nulltarif, wie<br />

z.B. kostenloses Baden in den Bädern der<br />

Berliner Bäder-Betriebe.<br />

Klettern in der Wuhlheide<br />

26 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


freizeit<br />

Nicht nur den Nachwuchs kann man bei<br />

der Rätsel-Safari im Zoo Berlin entdecken.<br />

FEZ Berlin<br />

Straße zum FEZ 2, 12459 Berlin<br />

Di–Fr 11–18 Uhr, Sa 13–19 Uhr,<br />

So <strong>und</strong> Feiertage 12–18 Uhr<br />

Tel.: 030 5307 10<br />

Eintritt „SpieloFEZien Ahoi!“: 3 EUR,<br />

Familien 10 EUR<br />

www.fez-berlin.de<br />

Modellpark Berlin-Brandenburg<br />

Eichgestell 4, 12459 Berlin<br />

Tel.: 030 3644 6019<br />

Apr.–Sep. 10–18 Uhr<br />

Eintritt: 4,50 EUR, Kinder (6–18 J.)<br />

2,50 EUR, Kinder unter 6 J. frei<br />

www.modellparkberlin.de<br />

Kinderbauernhof in der Ufafabrik<br />

Viktoriastraße 13, 12105 Berlin<br />

Tel.: 030 7517 244<br />

Mo–Fr 13–18 Uhr, Sa <strong>und</strong> So 12–15 Uhr<br />

www.kinderbauernhof.nusz.de<br />

Kletterwald Wuhlheide<br />

An der Wuhlheide 199, 12459 Berlin<br />

Tel.: 030 3013 5267<br />

01. Jun.– 18. Aug., tägl. 10–16 Uhr<br />

Eintritt: 15 EUR, ermäßigt 12 EUR,<br />

Kinder (7–12 J.) 9 EUR<br />

www.kletterwald-wuhlheide.de<br />

Ferienworkshop Zirkus Cabuwazi<br />

Bouchéstraße 74, 12435 Berlin<br />

Tel.: 030 6096 9563<br />

29.07.– 02.08. 10–16 Uhr<br />

Teilnehmerbeitrag 100 EUR, ab 8 Jahre<br />

www.cabuwazi.de<br />

Rätsel-Safari Zoo Berlin<br />

Hardenbergplatz 8, 10787 Berlin<br />

Tel.: 030 2540 10<br />

19. Jun.–02. Aug. 2013,<br />

Mo <strong>und</strong> Do ab 14.30 Uhr<br />

4 EUR zusätzlich zum Eintrittspreis<br />

www.zoo-berlin.de<br />

MACHmit Museum für Kinder<br />

Senefelderstr. 5/6, 10437 Berlin<br />

Tel.: 030 7477 8200<br />

Di–So: 10–18 Uhr<br />

Eintritt: 5,50 EUR, ermäßigt <strong>und</strong> Kinder<br />

ab 2 J. 3,50 EUR, Familien 20 EUR<br />

www.machmitmuseum.de<br />

Super-Ferien-Pass 2013/2014<br />

für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche bis einschl.<br />

18 J. Kosten: 9 EUR<br />

erhältlich an über 200 Verkaufstellen<br />

u.a. bei KAISERS, Karstadt sport,<br />

Frei- <strong>und</strong> Hallenbädern, Bürgerämtern<br />

<strong>und</strong> dem JugendKulturService<br />

(Obentrautstraße 55, 10963 Berlin) oder<br />

online www.jugendkulturservice.de<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

Foto © Zoo Berlin<br />

27


Historische PersönlichkeiteN<br />

Der Narr vom Bodensee<br />

Graf Ferdinand von Zeppelin<br />

Wer schon einmal in Litauen war, der hat<br />

bestimmt auch das litauische Nationalgericht<br />

gekostet: „Zeppelini“ (lit.: Cepelinai).<br />

Dabei handelt es sich um äußerst schmackhafte,<br />

mit Hackfleisch gefüllte Kartoffelklöße<br />

mit der Form eines Zeppelins: dick in der<br />

Mitte, spitz an den Enden. Die Frankfurter<br />

Spezialität „Zeppelinwurst“ dagegen ist eine<br />

Leberwurst, die ganz <strong>und</strong> gar nicht wie<br />

ein Zeppelin aussieht. Während die großen<br />

Werbe-Luftschiffe, die man zuweilen über<br />

deutschen Großstädten sieht, zwar aussehen<br />

wie Zeppeline, in Wirklichkeit aber gar<br />

keine sind. Das sind „Blimps“, Heißluftballons<br />

mit Propellerantrieb. Was genau also<br />

ist ein Zeppelin?<br />

Der Name geht zurück auf ein relativ unbedeutendes<br />

mecklenburgisches Adelsgeschlecht<br />

aus dem Örtchen Zepelin bei Rostock,<br />

das 1286 zum ersten Mal urk<strong>und</strong>lich<br />

erwähnt wird. Knapp 500 Jahre später<br />

(1780) befre<strong>und</strong>et sich Prinz Friedrich von<br />

Württemberg in Schwerin mit dem jungen<br />

Pagen Karl von Zepelin <strong>und</strong> nimmt ihn<br />

einfach mit, erst zum Militärdienst nach<br />

Russland <strong>und</strong> schließlich ins Herzogtum<br />

Württemberg. Zum zweiten „p“ im Familiennamen<br />

kommt der Titel Reichsgraf, Karls<br />

Bruder folgt ihm in den Süden, <strong>und</strong> dessen<br />

Sohn macht es sich im Schloss Girsberg bei<br />

Konstanz gemütlich. Dort erblickt, vor<br />

nunmehr 175 Jahren, am 8. Juli 1838 der<br />

berühmteste Spross der Familie das Licht<br />

der Welt: Ferdinand von Zeppelin.<br />

Er studiert Staatswissenschaft, Maschinenbau<br />

<strong>und</strong> Chemie <strong>und</strong> kommt, wie schon<br />

sein Großonkel Karl, im Zuge des Militärdienstes<br />

viel herum. In den USA trifft er<br />

1863 sogar Abraham Lincoln, sieht zum<br />

ersten Mal, wie Heißluftballons im Krieg<br />

eingesetzt werden, darf auch mal mitfliegen<br />

<strong>und</strong> ist sofort fasziniert. Doch noch<br />

steht die militärische Karriere im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Erst 25 Jahre später beginnt er intensiver<br />

über diese Heißluftballons nachzudenken,<br />

besonders über ihre Schwäche<br />

– die Windabhängigkeit.<br />

1888 wird Graf Zeppelin württembergischer<br />

Gesandter in Berlin <strong>und</strong> verfasst<br />

dort mehrere Denkschriften zur „Lenkbarkeit<br />

von Ballonen“, die jedoch keine größere<br />

Aufmerksamkeit erregen. Der unras-<br />

28 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


Historische PersönlichkeiteN<br />

tige Graf aber hat seinen Lebenssinn gef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> widmet sich nun mit ganzer<br />

Kraft dem Projekt Luftschiff, an das niemand<br />

außer ihm glauben mag. Seine Förderanträge<br />

werden abgelehnt, die Presse<br />

verspottet ihn <strong>und</strong> das Volk nennt ihn den<br />

„Narren vom Bodensee“. Am Ende muss er<br />

gut die Hälfte der 800.000 Mark, mit denen<br />

er 1899 an die Konstruktion geht,<br />

selbst aufbringen. Dennoch fliegt ein Jahr<br />

später das erste „Starrluftschiff“ über den<br />

Bodensee. Schon die Bezeichnung verrät,<br />

was es von heutigen „Blimps“ unterscheidet:<br />

Sein mit Aluminiumplatten verplanktes<br />

Stahlgerippe.<br />

Das Volk ist begeistert, <strong>und</strong> Kaiser Wilhelm<br />

II, der Graf Zeppelin noch im Vorjahr<br />

als „dümmsten aller Süddeutschen“ bezeichnet<br />

hatte, verleiht ihm 1901 den<br />

Roten Adlerorden. Selbst ein Absturz kann<br />

die Begeisterung nicht mehr eindämmen.<br />

Im Gegenteil: Bei einer daraufhin initiierten<br />

Spendenaktion kommen 6 Millionen<br />

Mark zusammen, die neuen Luftschiffe<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

heißen im Volksm<strong>und</strong> jetzt „Zeppeline“,<br />

<strong>und</strong> ein Frankfurter Metzger überzeugt den<br />

Grafen von seiner Leberwurst, die er fortan<br />

nach ihm benennen darf. Doch erst der 1.<br />

Weltkrieg beschleunigt die Weiterentwicklung<br />

der neuen „Luftwaffe“.<br />

1917 stirbt Graf Zeppelin <strong>und</strong> kann daher<br />

den Boom der zivilen Luftschifffahrt in<br />

den Zwanzigern nicht mehr miterleben.<br />

Zeppeline werden nun als bequeme <strong>und</strong><br />

schnelle Variante zu Überquerung des Atlantiks<br />

geschätzt. Schiffspassagen dauern<br />

wesentlich länger, Flugzeuge sind eng <strong>und</strong><br />

stürzen viel häufiger ab. Berühmtestes<br />

Luftschiff jener Zeit wird die „Graf Zeppelin“,<br />

die 1928 erstmalig in den USA landet<br />

<strong>und</strong> 1929 als erstes (<strong>und</strong> bisher einziges)<br />

Luftschiff die Erde umr<strong>und</strong>et. Erst der bis<br />

heute ungeklärte katastrophale Absturz<br />

der „Hindenburg“ 1937 in Lakehurst <strong>und</strong><br />

die Fortschritte im Flugzeugbau während<br />

des 2. Weltkrieges beenden schließlich die<br />

Ära der Luftschiffe. Der Traum von den<br />

schwebenden Riesen aber ist geblieben.<br />

Zuletzt arbeitete die Cargolifter AG im<br />

brandenburgischen Halbe an Luftschiffen<br />

für Schwerlasttransporte, musste jedoch<br />

2002 Insolvenz anmelden. Die bis dahin<br />

entstandenen Pläne erwarb die noch vom<br />

Grafen selbst gegründete Zeppelin Luftschifftechnik<br />

GmbH, während die gigantischen<br />

Montagehallen einer neuen Nutzung<br />

zugeführt wurden. Sie beherbergen<br />

heute ein einmaliges tropisches Freizeit<strong>und</strong><br />

Wellness-Paradies, in dem man sogar<br />

Ballonfahren kann: Das Tropical Islands.<br />

29


Thema freizeit<br />

Das Paradies liegt vor der Tür<br />

Was so verlockend klingt wie das Feriendomizil<br />

des nächsten Traumurlaubs, liegt<br />

nicht inmitten der Südsee, sondern direkt<br />

vor der Tür. Warum also so weit reisen? Nur<br />

60 Kilometer südlich von Berlin entfernt<br />

findet sich die größte Tropenwelt Europas,<br />

das Tropical Islands. Auf einer Gesamtfläche<br />

von 66.000 Quadratmetern hält das<br />

Urlaubsparadies gleich zwei Rekorde: Die<br />

größte freitragende Halle der Welt beherbergt<br />

Europas größte tropische Urlaubswelt.<br />

Schon auf den ersten Blick ist die Dimension<br />

der früheren Luftschiffwerft beeindruckend:<br />

360 m lang, 210 m breit <strong>und</strong> 107 m<br />

hoch, könnten der Eifelturm (liegend) <strong>und</strong><br />

die Freiheitsstatue (stehend) bequem darin<br />

Platz finden. Genügend Platz auch für<br />

Deutschlands höchsten Wasserrutschen-Turm,<br />

den 200 m langen Sandstrand,<br />

das riesige Kinderspielparadies <strong>und</strong> den<br />

größten Indoor-Regenwald der Welt. R<strong>und</strong><br />

50.000 Pflanzen, Büsche <strong>und</strong> Bodendecker<br />

bilden die tropische Vegetation im Tropical<br />

Islands, darunter zahlreiche imposante Palmenarten,<br />

Mangroven <strong>und</strong> Farne. Diese<br />

Pflanzen können nur gedeihen, weil eine<br />

20.000 Quadratmeter große Folie zur Südseite<br />

der Halle das Sonnenlicht hineinlässt.<br />

Diese UV-durchlässige Folie ermöglicht<br />

Sonnenanbetern auch natürliches Bräunen<br />

am schönen Sandstrand.<br />

Mitten in Brandenburg in 55 Meter Höhe in<br />

einem Ballon über dem Regenwald schweben,<br />

Schildkröten im Mangrovensumpf<br />

beobachten, entspannt in der Bali-Lagune<br />

liegen, in der Südsee planschen, am Sandstrand<br />

buddeln <strong>und</strong> das bei Lufttemperaturen<br />

von 26 Grad <strong>und</strong> Wassertemperaturen<br />

von 28–32 Grad. Wer es noch wärmer<br />

liebt, der wird sich in der abwechslungsreichen<br />

tropischen Sauna-<strong>Land</strong>schaft richtig<br />

wohlfühlen.<br />

Und wem ein Tag viel zu wenig ist, der kann<br />

hier auch übernachten. Inmitten der tropischen<br />

Natur befinden sich die Regenwaldcamps<br />

<strong>und</strong> zahlreiche schöne Lodges.<br />

Das Tropical Islands hat ganzjährig r<strong>und</strong><br />

um die Uhr geöffnet.<br />

Tropical Islands<br />

Tel.: 035477 605050<br />

www.tropical-islands.de<br />

Wir verlosen 2x2 Kombitickets für Erwachsene,<br />

mit etwas Glück können Sie einen Tag<br />

im Tropen-Paradies gewinnen. Beantworten<br />

Sie hierzu unsere Preisfrage.<br />

In welchem Ort liegt die<br />

Zeppelin-Halle?<br />

a) Sassnitz<br />

b) Krausnick<br />

c) Zehdenick<br />

Preisfrage:<br />

Senden Sie Ihre Antwort bitte bis zum<br />

31.07.2013 an die<br />

STADT UND LAND,<br />

Unternehmenskommunikation,<br />

Werbellinstraße 12, 12053 Berlin,<br />

E-Mail: journal@stadt<strong>und</strong>land.de<br />

(Rechtsweg ausgeschlossen)<br />

30 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013


service<br />

Büchertipps<br />

Es gibt wohl nichts Schöneres, als im Sommer am Strand unter einem Sonnenschirm<br />

oder auf der Parkwiese unter einem großen Baum im Schatten Literatur zu genießen. Hier<br />

ein paar Tipps für sommerliches Lesevergnügen.<br />

Kirschroter Sommer<br />

Carina Bartsch<br />

Du bist ok, so wie du bist –<br />

Das Ende der Erziehung<br />

Katharina Saalfrank<br />

Kinder müssen nicht erzogen werden, viel<br />

wichtiger ist es, eine stabile <strong>und</strong> konstruktive<br />

Beziehung zu unseren Kindern zu gestalten.<br />

Die als „Supernanny“ bekannte<br />

Katharina Saalfrank distanziert sich in ihrem<br />

Erziehungsratgeber von dem Konzept<br />

der Erziehung, der Begrenzung <strong>und</strong> Formung.<br />

Beziehung statt Erziehung heißt ihr<br />

Konzept.<br />

Katharina Saalfrank verknüpft ihre jahrelangen<br />

Erfahrungen aus der Praxis mit den<br />

Erkenntnissen aus der Entwicklungspsychologie<br />

<strong>und</strong> den Neurowissenschaften.<br />

Ihre Gedankengänge sind logisch dargestellt<br />

<strong>und</strong> mit vielen Beispielen belegt.<br />

Katharina Saalfrank<br />

Du bist ok, so wie du bist –<br />

Das Ende der Erziehung<br />

277 Seiten, Hardcover<br />

Verlag Kiepenheuer & Witsch , 2013<br />

18,99 Euro<br />

ISBN 978-3-462-04502-4<br />

Bo<br />

Rainer Merkel<br />

Der dreizehnjährige Benjamin sollte seine<br />

Ferien in Liberia verbringen, wo sein Vater<br />

für die GTZ arbeitet. Aber der Vater holt<br />

ihn nicht vom Flughafen in Monrovia ab.<br />

So steht Benjamin mitten in der Nacht ohne<br />

Pass <strong>und</strong> Gepäck am Flughafen. Auf der<br />

Suche nach seinem Vater trifft er auf den<br />

gleichaltrigen blinden Jungen Bo <strong>und</strong> die<br />

reiche, verwöhnte Brilliant. Gemeinsam<br />

beginnen sie eine Reise in das Erwachsenwerden.<br />

Der Schriftsteller <strong>und</strong> Psychologe Rainer<br />

Merkel hat 2009 ein Jahr in Liberia gelebt<br />

<strong>und</strong> in der einzigen psychiatrischen Klinik<br />

des <strong>Land</strong>es gearbeitet.<br />

Rainer Merkel<br />

Bo<br />

686 Seiten, Hardcover<br />

S. Fischer Verlag, 2013<br />

22,99 Euro<br />

ISBN 978-3-10-048444-4<br />

Soll man der ersten Liebe eine zweite<br />

Chance geben? Emely studiert in Berlin<br />

<strong>und</strong> freut sich, dass ihre beste Fre<strong>und</strong>in<br />

Alexa von München nach Berlin zieht. Damit<br />

wird aber auch ihre erste Liebe Elyas,<br />

Alexas Bruder, wieder Teil ihres Lebens. Er<br />

hat ihr Leben schon einmal durcheinander<br />

gebracht <strong>und</strong> Emely ist immer noch<br />

verletzt. Sie kann Elyas nicht ausstehen,<br />

dennoch verspürt sie ein Kribbeln im<br />

Bauch, wenn er in der Nähe ist. Dann ist da<br />

aber noch der anonyme E-Mail-Schreiber<br />

Luca, der mit seinen romantischen Nachrichten<br />

Emely den Kopf verdreht.<br />

Carina Bartsch<br />

Kirschroter Sommer<br />

511 Seiten, Taschenbuch<br />

Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2013<br />

9,99 Euro<br />

ISBN 978-3-499-22784-4<br />

verlosung:<br />

Zu jedem unserer Lese-Tipps<br />

verlosen wir ein Exemplar. Senden Sie<br />

uns Ihren Wunschtitel unter der Angabe<br />

des Stichwortes „Büchertipps“ zu.<br />

Bitte bis zum 31.07.2013 an die<br />

STADT UND LAND,<br />

Unternehmenskommunikation,<br />

Werbellinstraße 12, 12053 Berlin,<br />

E-Mail: journal@stadt<strong>und</strong>land.de<br />

(Rechtsweg ausgeschlossen)<br />

STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013<br />

31


Hellersdorfer<br />

Balkonkino 2013<br />

Die großen Filmstars geben sich die<br />

Ehre: Das 19. Hellersdorfer Balkonkino<br />

verspricht Liebe, Action, Abenteuer<br />

<strong>und</strong> viel Spaß.<br />

Die Hellersdorfer <strong>und</strong> ihre Gäste<br />

können vier Open-Air-Filmnächte<br />

auf dem Hellersdorfer Cecilienplatz<br />

am U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord (U5)<br />

genießen.<br />

Umsonst <strong>und</strong> draußen …<br />

Bringen Sie Ihre Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> gerne<br />

auch einen Klappstuhl mit!<br />

Veranstalter:<br />

StADt UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH<br />

in Zusammenarbeit mit Bildwerfer<br />

»Hollywood in Hellersdorf«<br />

Wann? Filmstart ca. 21.00 Uhr<br />

ab 19.00 Uhr Livemusik<br />

26. Juli »Ziemlich beste Fre<strong>und</strong>e«<br />

02. August »Skyfall«<br />

erfolgreichster franz. Film aller Zeiten (2011)<br />

Livemusik: Partyband Hot & Fire<br />

Agententhriller mit Daniel Craig (2012)<br />

Livemusik: Station 3<br />

09. August »Willkommen bei den Sch’tis«<br />

franz. Komödie mit Witz <strong>und</strong> Charme (2008)<br />

Livemusik: Country mit Wilk and Friends<br />

16. August »What a Man«<br />

dt. Komödie<br />

von <strong>und</strong> mit Matthias Schweighöfer (2011)<br />

Livemusik: CENtRIC<br />

Wo? Hellersdorfer Cecilienplatz<br />

Eintritt<br />

frEi!<br />

U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord (U5)<br />

ganz großes Kino<br />

32 STADT UND LAND Journal Nr. 41 • Juni 2013

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