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Neue Szene Augsburg 2014-08

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info und Veranstaltungskalender unter www.neue-szene.de

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32<br />

Zoom<br />

Herr Ullrich, wie ist die Lage in Berlin?<br />

Alles in Ordnung. Es droht von Seiten des Bundestages<br />

keine nachteilige Gesetzgebung.<br />

Und die WM ist auch vorbei, während der drückt man<br />

ja gerne mal nachteilige Gesetze durch.<br />

Das war ein Gerücht. Während der WM wurde kein nachteiliges<br />

Gesetz verabschiedet.<br />

Man könnte aber auch sagen, dass irgendwie ja jedes<br />

Gesetz für irgendwen nachteilig ist.<br />

Der Begriff des nachteiligen Gesetzes ist etwas überspitzt.<br />

Natürlich gibt es Gesetze, die umstrittener sind als<br />

andere. Der Nachteil ist immer eine Frage des Standpunkts.<br />

Seit letzten September ist Volker Ullrich<br />

(CSU) Bundestagsabgeordneter für <strong>Augsburg</strong><br />

und Königsbrunn. Zeit für ein Gespräch über<br />

Leberkässemmel, Currywürste, den Mindestlohn<br />

und den NSA-Abhörskandal.<br />

Interview mit dem<br />

Bundestagsabgeordneten<br />

Volker Ullrich<br />

GAR NICHT<br />

Was war denn Ihr liebstes vorteilhaftes Gesetz?<br />

Das Gesetz zur Mütterrente, weil ich meine, dass die Erziehungsleistung<br />

unserer Mütter gewürdigt werden muss.<br />

Oder auch die Einführung des Mindestlohns in der Fleischbranche,<br />

den der Bundestag übrigens einstimmig beschlossen<br />

hat. Zustände, bei denen Arbeiter für wenige<br />

Euro in den Schlachthöfen härteste Tätigkeiten ausüben<br />

mussten, sollten jetzt der Vergangenheit angehören.<br />

Und der allgemeine Mindestlohn?<br />

Den begrüße ich auch. Vielleicht wäre es noch etwas geschickter<br />

gewesen, ihn nach Regionen staffeln zu können,<br />

weil die Kaufkraft nicht überall die gleiche ist. Dennoch:<br />

Der Mindestlohn ist ein gutes Gesetz. Wirtschaftsmodelle,<br />

die nur funktionieren, wenn man Hungerlöhne zahlt, sind<br />

einfach unwürdig.<br />

In Berlin bezieht jeder Vierte Hartz-4-Leistungen, hatten<br />

Sie einen Kulturschock nachdem Sie dort angekommen<br />

sind?<br />

Nein, ich muss aber zugeben, dass ein Bundestagsabgeordneter<br />

in Berlin so eingespannt ist, dass er von Berlin<br />

nicht wirklich viel mitbekommt, fast wie unter einer Käseglocke.<br />

Von Montag bis Freitag bin ich mit Terminen<br />

rund um den Bundestag eingedeckt und am Wochenende<br />

meistens hier im Wahlkreis. Das ist aber auch richtig so,<br />

die Wähler haben mich nach Berlin geschickt, um im Bundestag<br />

zu arbeiten und nicht, um mir die Stadt anzuschauen.<br />

Na ja, ganz so streng ist man als Wähler da nicht.<br />

Wann steht man als Bundestagsabgeordneter morgens<br />

auf?<br />

Zum Teil sehr früh, weil die Sitzungen und Arbeitsfrühstücke<br />

oft schon um 07.30 Uhr beginnen. Das geht dann<br />

meistens bis 22 Uhr abends oder darüber hinaus.<br />

Was bevorzugen Sie, Leberkässemmel oder Currywurst?<br />

Weder noch, am besten einen Kaffee.<br />

Haben Sie etwa Vorbehalte gegen Currywurst?<br />

Nein, ganz im Gegenteil. Die gehört einfach zu Berlin.<br />

Wer ist grantiger, Münchner oder Berliner? Den <strong>Augsburg</strong>ern<br />

ist jede Antwort recht.<br />

Münchner und Berliner schenken sich in Sachen Grantigkeit<br />

nichts. Die Schnoddrigkeit der Berliner ist das „Mia<br />

san mia“ der Münchner.

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