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Neue Szene Augsburg 2014-08

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info und Veranstaltungskalender unter www.neue-szene.de

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34 Zoom<br />

AUTOFAHRER<br />

–<br />

Radfahrer<br />

–<br />

FUSSGÄNGER<br />

*HASS- UND SACHGESCHICHTEN AUS AUGSBURG<br />

WIR HABEN RADFAHRER, AUTOFAHRER UND FUSSGÄNGER NACH IHREN UNGESCHÖNTEN ERFAHRUNGEN MIT ANDEREN VERKEHRSBETEILIGTEN GEFRAGT.<br />

FAZIT: DIE HÖLLE SIND IMMER DIE ANDEREN, IM VERKEHR VERRÄT SICH DER MENSCH. GESAMMELT VON MARCUS ERTLE<br />

> Radfahrer <<br />

Ich war gerade regelkonform von einer Einfahrt auf<br />

die Straße gefahren, als mich ein Taxi fast touchiert<br />

hat. Das Taxi fuhr zehn, zwanzig Meter weiter,<br />

bremste scharf und der wuchtige Fahrer (Polohemd,<br />

Pilotenbrille, Pornoschnauzer) baute sich vor mir auf<br />

und zischte mir zu: „Beim nächsten Mal schieß ich<br />

dich vom Sattel runter, Arschloch!“ Das haben ein<br />

paar Stammgäste des gegenüberliegenden Getränkeladens<br />

mitbekommen. Einer war über den Taxifahrer<br />

so wütend, dass er auf ihn zu rannte und ihn<br />

beschimpfte. Der ist daraufhin hastig in sein Auto<br />

gestiegen und davongerast.<br />

<br />

Autofahrer zu mir: Ja, ja und wenn’s zum Unfall<br />

kommt, ist der Autofahrer am Ende schuld!<br />

Ich zu ihm: Ja, ja, und der Radfahrer ist am Ende tot.<br />

<br />

Ich bin von der Citygalerie aus Richtung Uni gefahren.<br />

Vor mir ein mittelalter Mann in Rennradfahrermontur<br />

mit dazu passendem Rad. Ich überholte ihn,<br />

Ich fuhr einmal hinter einem anderen Radfahrer<br />

er schaute mich unwillig an, fuhr schneller, überholt<br />

her, als er an einer Kreuzung nach links ausschert,<br />

mich. Als ich nicht auf den Radweg gewechselt bin,<br />

in die Mitte der Fahrbahn. In der Erwartung, dass<br />

sondern auf der Straße fuhr und schneller war als er,<br />

er links abbiegen will, fahre ich schneller (da er mir<br />

rief er empört: „Radfahrer müssen auf dem Radweg<br />

ein wenig zu langsam gefahren war) und bin auf der<br />

fahren!“ An der nächsten Ampel standen wir nebeneinander<br />

Kreuzung auf gleicher Höhe mit ihm - als er plötzlich<br />

und ich sagte freundlich zu ihm: „Ist doch<br />

nach rechts abbiegt und nicht nach links und wir<br />

nicht so schlimm, oder?“ Er war durch die Freundlichkeit<br />

fast einen Unfall bauen. Ich kann jedoch rechtzeitig<br />

besänftigt und wir fuhren bis zur Uni nebenein-<br />

bremsen und ausweichen. Danach dürfte ich mir<br />

ander her, redeten über Räder und am Ende war er<br />

eine anhören, wieso ich von rechts überhole. Auf<br />

so entspannt, dass wir zusammen unbekümmert und<br />

den Gedanken, dass er vielleicht Handzeichen hätte<br />

einhellig über die restlichen roten Ampeln fuhren.<br />

geben können und nicht nach links fährt, wenn er<br />

<br />

nach rechts will, kommt er natürlich nicht.<br />

<br />

Im Verkehr verrät sich der Mensch. Ich fuhr mit dem<br />

Rad auf dem sehr breiten Fußweg der Maxstraße.<br />

Zwischen den Tischen am Drei Mohren und der Straße<br />

mit den parkenden Autos ist ca. anderthalb Meter<br />

Platz. Dort fuhr ich entlang, am Rand standen zwei<br />

kräftige ältere Herren, so vom Typ mittelständische<br />

Unternehmer vom Land. Als ich die beiden passierte, Ich fahr mit dem Rad Richtung Kö, noch alles Baustelle,<br />

nachts. Dann kommt aus dem Nichts ein anderer<br />

schrie plötzlich einer der beiden laut: Buh! Und hob<br />

die Hände. Wenn ich in dem Moment nicht konzentriert<br />

gewesen wäre, hätte ich mich erschreckt, wäre blöderweise in die Baustellengrube hinein, nicht tief,<br />

Radfahrer, ohne Licht. Ich weiche nach links aus,<br />

automatisch nach links ausgewichen und gegen die aber tief genug für aufgeschürfte Knie.<br />

parkenden Autos geknallt.<br />

<br />

<br />

Bin auf dem Fahrrad auf dem Radweg vom Training<br />

nach Hause gefahren, dabei ging der Weg direkt an<br />

der Polizei vorbei. Ich hab schon aus dem Augenwinkel<br />

gesehen, dass im Streifenwagen zwei Herren sitzen.<br />

Dabei muss ich gestehen: Ich fuhr mit Kopfhörer<br />

und hatte Musik an, na ja, auf alle Fälle fährt dann<br />

das Polizeiauto an, überholt mich auf der Straße und<br />

schnitt mir mit quietschenden Reifen in der nächsten<br />

Querstraße den Weg ab. Beide Polizisten stiegen<br />

aus und machten mich zur Sau: "Beim Radeln hört<br />

man keine Musik". Anscheinend ist den <strong>Augsburg</strong>ern<br />

Beamten so langweilig, dass sie, wie in einem Actionfilm,<br />

eine Fahrradfahrerin auf die Art stoppen<br />

müssen, weil sie Musik hört.

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