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Einrichtungskonzept in der psychosomatischen Rehabilitation

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e<strong>in</strong>richtungskonzept<br />

Die Kl<strong>in</strong>ik für Psychosomatische Mediz<strong>in</strong> und Psychotherapie verfügt über e<strong>in</strong>en klar def<strong>in</strong>ierten<br />

Notfallplan, <strong>der</strong> allen MitarbeiterInnen des therapeutischen Teams natürlich bekannt ist. Es besteht<br />

e<strong>in</strong>e Differenzierung <strong>in</strong> unterschiedliche Notfallstufen. Außerhalb <strong>der</strong> regulären Arbeitszeiten wird<br />

die Versorgung durch die diensthabenden Assistenzärzte des Herzzentrums gewährleistet. In e<strong>in</strong>er<br />

täglichen Übergabe kurz vor Ende <strong>der</strong> regulären Arbeitszeit werden die problematischen Patienten<br />

besprochen und mögliche Maßnahmen <strong>der</strong> Krisen<strong>in</strong>tervention festgelegt. Durch die regelmäßige<br />

Teilnahme <strong>der</strong> Ärzte <strong>der</strong> Psychosomatik an <strong>der</strong> Morgenbesprechung <strong>der</strong> Ärzte des Herzzentrums<br />

wird die Rückmeldung sicher gestellt. Darüber h<strong>in</strong>aus besteht im Rahmen e<strong>in</strong>es H<strong>in</strong>tergrunddienstes<br />

e<strong>in</strong>e Rufbereitschaft für jeweils e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Oberärzte <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik für Psychosomatische Mediz<strong>in</strong><br />

und Psychotherapie.<br />

Die beiden Pflegestützpunkte s<strong>in</strong>d am Wochenende und nachts jeweils durch e<strong>in</strong>e Schwester<br />

besetzt. Es liegen klare Anweisungen <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es schriftlichen Konzeptes vor wie mit latenter<br />

Suizidgefährdung von Patienten umzugehen ist, so dass das therapeutische Team weiß, welche<br />

unterstützenden Maßnahmen e<strong>in</strong>zuleiten s<strong>in</strong>d, damit <strong>der</strong> Patient se<strong>in</strong>en Gedanken und Impulsen<br />

wi<strong>der</strong>stehen kann und das latente nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong> akutes suizidales Risiko übergeht. Im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

sogenannten Antisuizidversprechens bestätigt <strong>der</strong> Patient, dass er sich bei übermächtig werdenden<br />

Gedanken und Impulsen bei e<strong>in</strong>em Angehörigen des Stationsteams meldet, damit die Suizidgefährdung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen Situation weiter abgeschätzt werden kann und entsprechende Gegenmaßnahmen<br />

ergriffen werden können. Vergleichbare Verabredungen werden mit Patienten mit selbstverletzendem<br />

Verhalten getroffen.<br />

In ähnlicher Weise wird mit dem schädlichen Gebrauch von Suchtmitteln umgegangen. Im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>es Abst<strong>in</strong>enzvertrages wird mit dem Patienten <strong>der</strong> Verzicht auf Alkohol, Drogen und die<br />

selbstgesteuerte E<strong>in</strong>nahme von Medikamenten vere<strong>in</strong>bart. Über diszipl<strong>in</strong>arische Maßnahmen bei<br />

Nichte<strong>in</strong>haltung wird <strong>der</strong> Patient <strong>in</strong>formiert. Die Zusammenarbeit mit dem Projekt „Lotse“ des am<br />

Ort bef<strong>in</strong>dlichen Ambulanten Therapiezentrums Sucht (ATS) ergänzt die Möglichkeiten gezielter professioneller<br />

E<strong>in</strong>flussnahme auf Sucht- bzw. suchtgefährdete Patienten. Diese können dort ambulant<br />

unentgeltlich Beratungsgespräche <strong>in</strong> Anspruch nehmen.<br />

Es besteht e<strong>in</strong>e gute kollegiale Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>em nahegelegenen großen psychiatrischen<br />

Krankenhaus. Patienten mit akuten suizidalen Krisen und / o<strong>der</strong> akuter psychotischer Dekompensation<br />

können dorth<strong>in</strong> verlegt werden. Bei Suchtmittel konsumierenden Patienten, die ke<strong>in</strong>e Abst<strong>in</strong>enzvere<strong>in</strong>barungen<br />

e<strong>in</strong>halten können, wird versucht, e<strong>in</strong>e Motivation für e<strong>in</strong>e entsprechende Behandlung<br />

von Abhängigkeitserkrankungen zu etablieren und – wann immer möglich – e<strong>in</strong>e direkte<br />

Verlegung <strong>in</strong> die Wege zu leiten. Somatisch krisenhafte Entwicklungen, wie z.B. <strong>der</strong> E<strong>in</strong>tritt e<strong>in</strong>es<br />

akuten Koronarsyndroms o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Apoplexes können direkt auf die Intensiv-station <strong>der</strong> jeweiligen<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Fachdiszipl<strong>in</strong> verlegt werden.<br />

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