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KLEINES MÜNZLEXIKON Einige Begriffe begegnen dem Münzen-Sammler bei der intensiven Beschäftigung mit diesem schönen Hobby immer wieder. Auf diesen Seiten erläutern wir einige der wichtigsten Fachausdrücke. A AUREUS Standard-Goldmünze des Römischen Kaiserreiches bis Diokletian. Der Goldgehalt sinkt im Laufe der Jahrhunderte von acht auf fünf Gramm. B BANK DEUTSCHER LÄNDER Die ersten nach der Währungsreform am 20. Juli 1948 in der Bundesrepublik geprägten Münzen tragen die Inschrift „Bank Deutscher Länder“. Diese Zentral-Notenbank war schon während der Währungsreform gegründet worden. Ab 1950 zeigen alle Münzen die Inschrift „Bundesrepublik Deutschland“, mit Ausnahme von 30 000 Fünfzig-Pfennigstücken der Prägestätte Karlruhe (G). BRAKTEAT Als Brakteaten werden Pfennige bezeichnet, die seit ca. 1100 in Niedersachsen, Sachsen, Thüringen und Hessen und angrenzenden Gebieten aus dünnem Silberblech geprägt wurden. Sie wurden nur einseitig geprägt. Das Motiv erscheint deshalb auf einer Seite erhaben, während es auf der anderen Seite in das Silberblech gedrückt ist. 56 C CENT, CENTAVO, CENTIME In vielen Ländern und Sprachen gebräuchliche Bezeichnung für den 100. Teil einer Währungseinheit. Ursprünglich aus dem lateinischen Wort für 100, centum, abgeleitet. Beispiel: Ein Dollar = 100 Cent. D DENAR 450 Jahre lang die wichtigste römische Silbermünze. Karl der Große übernahm nach seiner Münzreform 800 n. Chr. diese Bezeichnung auch für seine Pfennig-Münzen. DOLLAR Seit der Gründung der USA Staatswährung. Der Name ist vom Taler abgeleitet. Das Vorbild für den ersten Dollar war das spanische Acht-Realstück aus Lima, auch „Peso” genannt. DUKAT Die seit 1284 in Venedig geprägten Goldmünzen erhielten nach dem letzten Wort ihrer Umschrift „…ducatus“ diesen Namen. Sie wurden in ganz Europa bis ins 20. Jahrhundert nachgeprägt. Alte Original-Dukaten sind heute begehrte Raritäten. E EAGLE Auf deutsch: Adler. Bezeichnung für die von 1792 bis 1932 geprägten 10-Dollar-Goldmünzen der USA. Seit 1986 wird dieser Begriff auch für die Silber-Anlagemünzen dieses Landes (Silver-Eagle) verwendet. EURO Im Rahmen der europäischen Währungsunion, die 1990 begann, legte sich der Europäische Rat am 16. Dezember 1995 auf den Namen der neuen Währungseinheit Europas fest: Euro. Der Euro erlangte zu Beginn des Jahres 2002 Geltung und ersetzte in allen an dieser Währungsunion beteiligten Ländern die bis dahin geltende Währung. In Deutschland bedeutete dies: Abschied von der D-Mark. Euro-Gedenkmünzen zählen heute zu den begehrtesten Sammlerstücken weltweit. F FRANC Der Name tauchte erstmals 1360 bei einem französischen Goldstück auf. Geprägt wurde dieser zu den schönsten Reitermünzen des Mittelalters zählende Franc ursprünglich als Lösegeld, um damit Johann den Guten aus
englischer Gefangenschaft zu befreien. Seit 1795 bis zur Einführung des Euro Währungsmünze Frankreichs. Auch das Sprichwort „frank und frei“ geht auf diese Währungsbezeichnung zurück. G GROSCHEN 1266 prägte Ludwig der Heilige von Frankreich erstmals in Tours den „grossus denarius“, eine silberne Groschenmünze. Bekannt wurden die „Meissner“- und „Prager Groschen“. Heute noch manchmal Bezeichnung für eine 10-Pfennig-Münze. GULDEN Stammt von der ursprünglichen Goldmünze „Floren“ aus Florenz, die auch der „Güldene“ genannt wurde. Abgewandelt wurden daraus die ersten Großsilbermünzen „Guldiner“ und „Guldengroschen“. H HELLER Silberpfennig aus der Reichsmünzstätte Schwäbisch Hall. Um 1200 zum ersten Mal geprägt. Vielfach nachgeahmt. Später Kleinmünze in der früheren Tschechoslowakei. K KÄSCH Das Wort kommt aus dem Sanskrit (indische Hochsprache). Das englische „cash“ bedeutet schlicht Bargeld. In China nannte man seit TIPPS FÜR SAMMLER 500 v. Chr. die aus Bronze und Messing gegossenen Geldstücke „Käschmünzen“. KREUZER 1271 erstmals geprägt als Tiroler Groschenmünze. Bis zur Einführung der Reichswährung 1871 in Deutschland beliebte Umlaufmünze. Ein Kreuzer war vier Pfennige wert. KRONEN Die Münze der Monarchien. 1526 wurde sie erstmals in Gold, als englische Crown, geprägt. Anfang des 20. Jahrhunderts, bis 1924, hießen die Münzen Österreichs Kronen. KRÜGERRAND Anlagemünze Südafrikas, die von 1970 bis 1985 geprägt wurde. Aus politischen Gründen wurde die Prägung vorübergehend eingestellt. Heute gibt es diese bei Sammlern und Anlegern gleichermaßen beliebte Goldmünze wieder. KURSMÜNZEN Alle im Auftrag eines Staates für den Geld-Umlauf bestimmter und in großer Stückzahl geprägten Münzen. Sie dienen als Zahlungsmittel, sind aber auch bei Sammlern sehr begehrt – vor allem die Sonderausgaben in „Polierte Platte” (PP). M MAPLE LEAF Auf deutsch: Ahornblatt. Es ist zugleich das National-Symbol Kanadas, das sich nicht nur auf der Landesflagge, sondern auch auf den kanadischen Gold- und Silber- Gedenkmünzen findet und diesen ihren Namen gab. MARK Nordische Gewichtseinheit für Edelmetalle. Im 16. Jahrhundert wurde die „Kölnische Mark“ zu 234 Gramm die wichtigste Mark. Erst 1857 wurde sie vom Gewichtspfund zu 500 Gramm abgelöst. Ab 1871 war die Mark deutsche Währungseinheit. Im Jahre 2002 wurde die D-Mark vom Euro abgelöst. METALLWERT Metallwert ist der „innere Wert“ einer Münze, im Gegensatz zum aufgeprägten Nennwert oder Sammlerwert. Er wird durch den Gehalt an Gold, Silber, Platin oder Palladium bestimmt. Heute spielt der Metallwert vor allem bei so genannten Anlagemünzen wie dem kanadischen „Maple Leaf“, dem amerikanischen „Eagle“, dem australischen „Nugget“, der englischen „Britannia“ oder dem österreichischen „Philharmoniker“ eine wichtige Rolle. MONETA Wenn die Moneten nicht stimmen, war es schon um die alten Römer nicht gut bestellt. Moneta war der Beiname der altrömischen Göttin Juno und zugleich die Bezeichnung für die erste römische Prägestätte neben dem Tempel der Juno auf dem Kapitol. MÜNZMETALLE Die wichtigsten Münzmetalle sind die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium, gefolgt von Kupfer, Nickel, Eisen, Aluminium und einer Vielzahl von Legierungen aus diese Metallen. MÜNZZEICHEN Zeichen und Buchstaben auf Münzen, die Aufschluss über Münzmeister, Graveure und Prägestätten geben, bezeichnet man als Münz- oder Prägezeichen. Sie werden seit dem 18. Jahrhundert auf Münzen an markanter Stelle angebracht. Deutsche 57
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