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www.de.endress.com/perspektiven<br />
www.namur.de<br />
Special:<br />
NAMUR-Hauptsitzung<br />
2007 in Lahnstein<br />
Namur-Hauptsitzung 1<br />
„Prozess-Sensoren“<br />
Technologie-Roadmap zeigt Wege zur<br />
„Operational Excellence“<br />
Editorial 2<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Schuler, BASF AG<br />
Abstracts der NAMUR-Hauptvorträge<br />
- Prozesstechnik – Quo vadis?<br />
Dr. Michael Kloska, BASF AG<br />
- Gerätekommunikation im Wandel<br />
Michael Pelz, Clariant Produkte GmbH<br />
Sven Seintsch, BIS Prozesstechnik GmbH<br />
- Das PLT-Gerät von Morgen<br />
Dr. Armin Brucker, BASF AG<br />
Editorial 3<br />
Dipl.-Wi.-Ing. Klaus Endress<br />
Abstract des Sponsor-Vortrages<br />
- Prozess-Sensoren schaffen und erhalten<br />
Werte in der Prozessindustrie<br />
Klaus Endress, CEO<br />
Dieter Schaudel, CTO+CIO<br />
NAMUR-Workshops 4 und 5<br />
Abstracts von 20 Workshops der Arbeitskreise<br />
<strong>Endress+Hauser</strong><br />
Workshops 6 und 7<br />
Abstract der 4 <strong>Endress+Hauser</strong> Workshops<br />
- MAV Plus : Mittelständler vernetzen Kernkompetenzen<br />
Michael Ziesemer, <strong>Endress+Hauser</strong><br />
Günter Lang, M+W Zander<br />
- Inline-Messtechnik im Jahr 2007<br />
Dr. Ulrich Kaiser, <strong>Endress+Hauser</strong><br />
Dr. Hans Tups, Bayer Technology Services<br />
- Die Antwort auf Asset Management Fragen<br />
Christian Tepper, <strong>Endress+Hauser</strong><br />
Gerd Niedermayer, BASF<br />
- Prozess-Sensoren: „Ready for Biotechnology!“<br />
Klaus Köhler, <strong>Endress+Hauser</strong><br />
Interview: Globale Trends 12<br />
Dipl.-Ing.Wolfgang Lubcke, <strong>Endress+Hauser</strong><br />
- Hinweis: SIL-Roadshow 2008<br />
- Impressum<br />
Seite 8 bis 11<br />
„EXTRABLATT“<br />
Plenarvorträge und Ehrungen<br />
Pressegespräch<br />
Stabwechsel in der<br />
NAMUR-Geschäftsleitung<br />
<strong>Sie</strong> möchten über aktuelle Produkte, Dienstleistungen,<br />
News und Seminare von Endress+<br />
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perspektiven<br />
Prozess-Sensoren<br />
Technologie-Roadmap zeigt Wege zur „Operational Excellence“<br />
Prozess-Sensoren schaffen und erhalten Werte in der Prozessindustrie<br />
Lahnstein 2007. Zwei Jahre sind es nun her, seit <strong>die</strong> NAMUR „Interessengemeinschaft<br />
Automatisierungstechnik der Prozessindustrie“ und <strong>die</strong> GMA VDI/VDE-Gesellschaft „Messund<br />
Automatisierungstechnik“ gemeinsam <strong>die</strong> „Technologie-Roadmap Prozess-Sensoren<br />
2005-2015“ veröffentlichten. Es war der „Abschlussbericht“ einer intensiven Projektarbeit<br />
von Fachleuten aus der Chemieindustrie, aus Herstellerfirmen und Instituten - damals ein<br />
Novum im deutschsprachigen Raum. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen chemischen<br />
Industrie sowie ihrer Prozesstechnik-Lieferanten zu stärken war das oberste Ziel; dazu wurde<br />
der Handlungsbedarf detailliert aufgezeigt, Lösungswege und Leittechnologien benannt,<br />
gemeinsame Forschungsaktivitäten und Standardisierungsvorhaben avisiert.<br />
Tagungshotel für <strong>die</strong> NAMUR-Hauptsitzung<br />
in Lahnstein<br />
„Sind wir auf dem<br />
richtigen Weg?<br />
Was wurde er-<br />
reicht? Wie geht es<br />
weiter?“<br />
Diese Fragen, bezogen<br />
auf <strong>die</strong> Prozess-<br />
Sensoren, wollte der<br />
NAMUR-Vorstand<br />
nun in der <strong>die</strong>sjährigen<br />
Hauptsitzung der<br />
Organisation im November<br />
in Lahnstein<br />
beantwortet sehen.<br />
Und überhaupt: Was<br />
verlangt man heute<br />
von Prozess-Sensoren<br />
und ihren Herstellern?<br />
Wie weit ist<br />
Wunsch und Wirklichkeit auseinander? Ist <strong>die</strong> Technologie<br />
(Mikrosystemtechnik, IT, Nanotechnik, …) Enabler oder<br />
Treiber? Und wie entsteht der Nutzen wirklich?<br />
Antworten auf <strong>die</strong>se Fragen wurden zunächst von Klaus<br />
Endress, der CEO (Chief Executive Officer) der Endress+<br />
Hauser Gruppe gegeben, sekun<strong>die</strong>rt von Dieter Schaudel,<br />
deren CTO (Chief Technology Officer). <strong>Endress+Hauser</strong> war<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr der Sponsor der NAMUR-Hauptsitzung.<br />
„Prozess-Sensoren und Familienunternehmen haben vieles<br />
gemeinsam“, sagte Klaus Endress. „<strong>Sie</strong> müssen kurzfristig<br />
und langfristig für den Anwender, den Kunden, Nutzen<br />
stiften. <strong>Sie</strong> müssen absolut zuverlässig und berechenbar sein.<br />
<strong>Sie</strong> müssen <strong>sich</strong> nahtlos an ihre Umgebung flexibel anpassen,<br />
sei es an <strong>die</strong> Automatisierungs-Architektur, oder in einer<br />
globalisierten Welt an <strong>die</strong> regionalen Bedingungen und Standards.<br />
Dazu braucht es Offenheit, offene und kommunikative<br />
Kultur, offene Standards. Und beide, Prozess-Sensoren und<br />
Familienunternehmen, müssen „Operational Excellence“<br />
ermöglichen und praktizieren. <strong>Sie</strong> müssen Werte erhalten<br />
und schaffen.“<br />
Der in der Technologie-Roadmap wiedergegebenen „Vision<br />
vom idealen Prozess-Sensor“ möglichst nahe zu kommen<br />
sei eine notwendige Voraussetzung dazu, sagte Dieter<br />
Schaudel. „Besonders bei den Produktparametern, also dem<br />
Aufgabenfeld der Prozessanalysenmesstechnik, ist <strong>die</strong> Kluft<br />
zwischen Wollen und Können heute noch recht groß. Aber<br />
sie wird kleiner, durch neue Technologien, neue Werkstoffe,<br />
neue Messprinzipien. Die Anforderungsblätter der Roadmap<br />
zeigen den Weg, und erste Ergebnisse <strong>können</strong> <strong>sich</strong> sehen<br />
lassen. Und auch bei den klassischen Messgrößen gibt es bemerkenswerte<br />
Verbesserungen, für niedrigere ‘Cost of Ownership’,<br />
und für höheren ‘Benefit of Ownership’. Beispiele<br />
dazu zeigen wir auch in unseren Workshops während der<br />
Hauptsitzung ganz praktisch“ ergänzte er.<br />
Jeder Automatisierer weiß es: „Es hat noch niemand etwas<br />
gesteuert oder geregelt, was er nicht vorher gemessen hat.“<br />
Der Satz gilt mehr denn je. Es war gut, dass man <strong>sich</strong> auf<br />
der Hauptsitzung <strong>die</strong> Hebelwirkung der Prozess-Sensoren<br />
für <strong>die</strong> Prozesstechnik und damit <strong>die</strong> Prozessindustrie am<br />
Standort Mitteleuropa und in der Welt bewusst gemacht hat.<br />
„Das nutzt allen“, sagte Klaus Endress, „besonders wohl den<br />
Mitgliedsfirmen der NAMUR.“
Lahnstein<br />
NAMUR-Hauptsitzung<br />
Editorial<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Schuler, BASF Aktiengesellschaft<br />
Feldgeräte bilden den größten Block in der installierten Basis<br />
und im Projektgeschäft der Automatisierungstechnik, sowohl im<br />
investierten Kapital wie in den Stückzahlen. Obwohl eher als<br />
Commodity empfunden, nehmen <strong>die</strong> Feldgeräte einen großen<br />
Teil des Marktvolumens der Automatisierungstechnik ein. Ihnen<br />
fehlende Innovation nachzusagen ist zu eng gedacht.<br />
Der Einsatz von Feldgeräten wird durch weiter voran zu<br />
treibende Standardisierung an Effizienz gewinnen. Standardisierung<br />
fängt mit Einbaulängen an, geht über einheitliche<br />
Anschlusstechnik und Klemmbelegung bis hin zu genormten<br />
Gerätebeschreibungen nach e-class und Prolist. Ziel ist <strong>die</strong><br />
Reduktion der Cost-of-Ownership des Betreibers und <strong>die</strong><br />
Sicherung seiner Investitionen. <strong>Sie</strong> äußert <strong>sich</strong> in der Effizienz<br />
des Engineering und des Materialmanagements und in den<br />
Gerätebeschaffungskosten. Die Gerätehersteller müssen auf<br />
<strong>die</strong>se Herausforderungen vorbereitet sein. Wo – wie fast<br />
überall – billige Wegwerfgeräte nicht möglich sind, muss <strong>die</strong><br />
hinderliche Gerätevielfalt durch neue Konzepte wie z. B.<br />
assemble-to order reduziert oder beherrscht werden.<br />
In den Feldgeräten treffen <strong>sich</strong> heute stets Mechanik und<br />
Elektronik zu einer Gesamtfunktionalität. Diese Symbiose erlaubt<br />
neue Funktionen, über <strong>die</strong> hinreichend berichtet wurde:<br />
Kommunikationsfähigkeit, Gerätediagnose und Asset Management<br />
seien stellvertretend genannt. Dieses mechatronische<br />
Grundprinzip ist wesentlicher Treiber der technologischen<br />
Innovation im Feld. An <strong>die</strong>ser Stelle fokussiert <strong>sich</strong> auch das<br />
Spannungsfeld der unterschiedlichen Innovationsgeschwindigkeiten<br />
von langlebigen mechanischen und kurzlebigen elektronischen<br />
Komponenten. Hier sind neue modulare Konzepte<br />
erforderlich, welche einerseits dem Betreiber Investitions<strong>sich</strong>erheit<br />
in der Gerätetechnik geben, und ihn andererseits am<br />
technologischen Fortschritt teilhaben lassen.<br />
Der Blick auf <strong>die</strong> gemessenen Prozessparameter zeigt <strong>die</strong><br />
erstaunliche Dominanz der Messungen von Druck, Temperatur,<br />
Füllstand und Durchfluss. Es ist offen<strong>sich</strong>tlich möglich,<br />
Produkte mit reproduzierbarer Qualität durch Beeinflussung<br />
<strong>die</strong>ser unspezifischen Parameter herzustellen. Es ist mehr als<br />
ein Bauchgefühl, dass <strong>die</strong> Ermittlung weiterer Prozessparameter<br />
noch unerschlossene Potenziale für <strong>die</strong> Prozessführung<br />
und damit <strong>die</strong> Produktionseffizienz erschließt. Die stürmische<br />
Entwicklung der Prozessanalysentechnik ist hierfür ein Anzeichen.<br />
Neuland wird auch betreten bei Messungen an den<br />
Assets. Hier sind oft neue Messprinzipien erforderlich, um z.<br />
B. den Korrosionszustand der Anlagenteile zu erfassen. Neue<br />
Ansätze der Modellierung sind erforderlich, um aus den verschiedenen<br />
Belastungen (mechanisch, thermisch, chemisch)<br />
Aussagen über Restlaufzeiten abzuleiten. Die umfassender verstandene<br />
Diagnostik wird <strong>die</strong> Prozessmesstechnik verändern<br />
– ein Innovationsschub, der bereits eingesetzt hat.<br />
Feldgeräte – erstaunlich vitale Commodities, <strong>die</strong>se Folgerung<br />
lässt <strong>sich</strong> als Fazit ableiten.<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Schuler,<br />
BASF Aktiengesellschaft<br />
2 <strong>Endress+Hauser</strong> perspektiven<br />
Abstract des NAMUR-Hauptvortrages:<br />
Prozessanalysentechnik –<br />
Quo vadis?<br />
Die Prozessanalysentechnik (PAT) umfasst alle Messtechniken<br />
zur Bestimmung von Stoffkonzentrationen,<br />
Gemischzusammensetzungen und Stoffeigenschaften<br />
in Produktionsanlagen der Prozessindustrie. <strong>Sie</strong> reicht<br />
von der pH-Messung über Gasmesstechnik, online-<br />
Titrimetrie, Chromatographie, Photometrie, optische<br />
Spektroskopie, NMR-Spektroskopie und anderen<br />
Messverfahren bis hin zur online-Massenspektroskopie.<br />
Die Messungen <strong>können</strong> inline (direkt in der Rohrleitung<br />
oder im Apparat), online (im Bypass) oder atline (mit<br />
diskontinuierlicher Probennahme) erfolgen. Die PAT<br />
ergänzt <strong>die</strong> gebräuchliche Prozessmesstechnik, deren<br />
Aufgabe es ist, unspezifische Prozessgrößen wie Füllstand,<br />
Druck, Temperatur oder Durchfluss zu messen.<br />
Über den Nutzen und <strong>die</strong> Möglichkeiten der Anwendung<br />
der PAT wird viel geschrieben und gesprochen.<br />
Dennoch wird auf Anwenderseite anscheinend noch<br />
vergleichsweise wenig getan. Gründe hierfür <strong>können</strong><br />
fehlendes Wissen über <strong>die</strong> Möglichkeiten der PAT,<br />
unzureichende Prozessführungsstrategien, fehlende<br />
Erfolgsgarantien neuer Applikationen, nicht verfügbares<br />
Expertenwissen oder unklare Kosten der Applikation<br />
sein. Um dem abzuhelfen sind vielfältige Initiativen der<br />
NAMUR, der GDCh, von Hochschulen und Anderer im<br />
Gange.<br />
Obwohl <strong>die</strong> Fachwelt <strong>sich</strong> einig ist, dass <strong>die</strong> PAT als<br />
Instrumentierung von verfahrenstechnischen Produktionsanlagen<br />
zur Optimierung der Produktionsprozesse<br />
das größte Entwicklungspotenzial bietet, scheint auf<br />
Herstellerseite ein größerer Durchbruch auf <strong>sich</strong> warten<br />
zu lassen.<br />
Es besteht beim Anwender sowohl ein Bedarf an industrietauglichen<br />
PAT-Geräten für Standardmessaufgaben,<br />
<strong>die</strong> preiswert, ausgereift und wartungsarm sind und <strong>die</strong><br />
eine hohe Verfügbarkeit und Langzeitstabilität aufweisen,<br />
als auch der verstärkte Wunsch nach Geräteentwicklungen<br />
auf der Basis neuer, technologiegetriebener<br />
Messverfahren für spezielle Applikationen. Dabei<br />
beobachtet der industrielle Anwender, dass etablierte,<br />
größere Gerätehersteller oft nicht über <strong>die</strong> dazu erforderliche<br />
Innovationskraft verfügen. Kleinere Nischenanbieter<br />
besitzen dagegen häufig wenig Kenntnis der<br />
spezifischen Chemieanforderungen und sind auch<br />
wirtschaftlich nicht immer ausreichend stabil.<br />
Insbesondere <strong>die</strong> Umsetzung von Verfahren der Laboranalytik<br />
in Prozessanalysengerätetechnik und ortsaufgelöste,<br />
tomographische Messverfahren versprechen<br />
ein großes wirtschaftliches Potenzial. In den neuen<br />
Forschungs- und Arbeitsgebieten Weiße Biotechnologie,<br />
Nanotechnologie und Mikrosystemtechnik könnten<br />
neuartige Sensoren und Prozessanalysengeräte wichtige<br />
Fortschritte bringen.<br />
Eine viel versprechende Initiative ist <strong>die</strong> von NAMUR<br />
und GMA im Jahr 2004 initiierte Technologie Roadmap<br />
Prozess-Sensoren. Der Großteil der dort beschriebenen<br />
zu realisierenden Messaufgaben liegt auf dem Gebiet<br />
der PAT. Gerätehersteller, Anlagenbetreiber und <strong>die</strong><br />
Wissenschaft werden aufgerufen, in einen „Trialog“ zu<br />
treten, <strong>die</strong> dokumentierten Vorschläge aktiv aufzunehmen<br />
und zu konkretisieren, um <strong>die</strong> Gerätehersteller zu<br />
unterstützen, Erfolg versprechende prozesstaugliche<br />
Messgeräte und -systeme zu entwickeln.<br />
Dr. Michael Kloska, BASF AG<br />
Abstract des NAMUR-Hauptvortrages:<br />
„Das PLT-Gerät von Morgen“<br />
Abstract des NAMUR-Hauptvortrages:<br />
Gerätekommunikation<br />
im Wandel<br />
Durch <strong>die</strong> Entwicklung immer komplexerer Feldgeräte<br />
wird <strong>die</strong> Frage nach der passenden Gerätekommunikation<br />
immer wichtiger. Früher besaßen <strong>die</strong> meisten<br />
Feldgeräte nur drei Parameter (Nullpunkt, Spanne,<br />
Dämpfung), <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Funktionalität eines Gerätes<br />
ausreichend waren. Eine heutige Gerätekommunikation<br />
muss in den Bereichen HART ® und Feldbus immer<br />
komplexere Funktionalitäten verarbeiten <strong>können</strong>. Die<br />
Abbildung <strong>die</strong>ser Gerätefunktionalitäten in entsprechenden<br />
Werkzeugen, <strong>die</strong> so genannte Geräteintegration,<br />
ist hierbei als Grundlage für eine moderne<br />
Gerätekommunikation anzusehen. In <strong>die</strong>sem Bereich<br />
haben <strong>sich</strong> seit einigen Jahren zwei Methoden auf dem<br />
Markt etabliert, EDDL (Electronic Device Description<br />
Language) und <strong>die</strong> FDT/DTM-Technologie (Field<br />
Device Tool/Device Type Manager). Somit stehen<br />
für HART ® und Feldbus zusätzliche Möglichkeiten<br />
in Bereichen der Gerätekonfiguration, modernen<br />
Instandhaltungsstrategien, des Asset Managements, der<br />
Betriebsführungssysteme (MES), oder bei der standardisierten<br />
Selbstüberwachung und Gerätediagnose, zur<br />
Verfügung. Doch wie sieht es mit dem Mehraufwand<br />
aus, den eine heutige Geräteintegration mit <strong>sich</strong> bringt?<br />
Probleme bei der Interoperabilität und der Einsatz von<br />
Lizenzierungsmodellen führen u. a. dazu, dass <strong>die</strong><br />
Suche nach der passenden Geräteintegration mittlerweile<br />
den Geräteeinsatz bzw. <strong>die</strong> Geräteauswahl<br />
bestimmt. Durch <strong>die</strong> weiterhin steigende Versionsproblematik<br />
werden immer dringender umsetzbare<br />
Lebenszykluskonzepte benötigt, <strong>die</strong> zukünftig für den<br />
Investitionsschutz dringend benötigt werden. Schon<br />
2004 wurden hierfür Anwenderanforderungen in der<br />
NAMUR-Empfehlung NE 105 „Anforderungen an<br />
<strong>die</strong> Feldgeräteintegraton“ zusammengefasst, aber bis<br />
heute von den Herstellern nicht ausreichend umgesetzt.<br />
Aktuelle Bestrebungen der Organisationen nach<br />
einer neuen einheitlichen Geräteintegration (Beispiel:<br />
FDI, Field Device Integration) zeigen, dass <strong>die</strong> Zukunft<br />
schnell näher rückt. Umso wichtiger ist es, dass für eine<br />
solche zukünftige Geräteintegration <strong>die</strong> Anforderungen<br />
der Anwender endlich ernst genommen und umgesetzt<br />
werden. Mittlerweile werden immer weniger Analoggeräte<br />
ohne Kommunikationsschnittstelle ausgeliefert.<br />
Das bedeutet, in absehbarer Zukunft werden für neue<br />
Projekte fast nur noch Feldgeräte mit Kommunikationsschnittstelle<br />
(z. B. HART ® oder Feldbus) zur Verfügung<br />
stehen. Die oben genannten Probleme mit der Geräteintegration<br />
betreffen aber nicht nur eine Gerätekommunikation<br />
mit Feldbus, sondern auch <strong>die</strong> Kommunikation<br />
mittels HART ® . Jedoch sind <strong>die</strong> meisten Probleme durch<br />
den Einsatz einer zentralen Gerätekommunikation (meist<br />
im Feldbusbereich) kritischer zu beurteilen als bei einer<br />
dezentral eingesetzten Kommunikation (meist HART ® ).<br />
Nach <strong>die</strong>sem Ausblick wird es umso wichtiger, eine stabile<br />
Geräteintegration zu erhalten. <strong>Sie</strong> ist das Fundament<br />
einer zukünftigen Gerätekommunikation, <strong>die</strong> uns durch<br />
flächendeckende Informationen (über alle Geräte und<br />
Aggregate), anlagenweite Entscheidungsmöglichkeiten<br />
<strong>sich</strong>erstellen soll. Aber bitte ohne den heutigen Mehraufwand<br />
und mit langfristiger Investitions<strong>sich</strong>erheit!<br />
Michael Pelz, Clariant Produkte (Deutschland) GmbH<br />
Sven Seintsch, BIS Prozesstechnik GmbH<br />
PLT-Feldgeräte stellen <strong>die</strong> Basis der Automatisierung dar. <strong>Sie</strong> sind in Stückzahl und Investitionsvolumen sowohl<br />
bei der installierten Basis als auch im Projektgeschäft <strong>die</strong> dominierende Größe.<br />
Bei der Messtechnik sind technologische Innovationen in den letzten Jahren vor allem in der Analysenmesstechnik zu<br />
verzeichnen gewesen, bei den klassischen Messaufgaben wie Druck, Stand, Temperatur und Durchfluss waren sie eher <strong>die</strong><br />
Ausnahme. In <strong>die</strong>sem Gebiet der „reifen“ PLT-Feldgeräte sind technische Optimierung, Standardisierung und Zusatznutzen<br />
<strong>die</strong> Schlagworte für einen weitergehenden innovativen Entwicklungsprozess. Aufgrund der hohen Stückzahlen und der<br />
damit verbunden großen Hebelwirkung, lohnen <strong>sich</strong> Innovationsschritte sowohl in der Technik als auch in den Geschäftsprozessen.<br />
Dr. Armin Brucker, BASF AG
Lahnstein<br />
NAMUR-Hauptsitzung<br />
Prozess-Sensoren schaffen<br />
und erhalten Werte<br />
in der Prozessindustrie*<br />
In den Jahren 2004 und 2005 erarbeiteten Fachleute aus<br />
NAMUR-Mitgliedsfirmen gemeinsam mit der GMA <strong>die</strong><br />
„GMA/NAMUR Technologie-Roadmap Prozess-Sensoren 2005 – 2015“.<br />
Diese Roadmap zusammen mit den im Juni 2007 veröffentlichten<br />
„Anforderungsblättern“ bilden den Ausgangspunkt der Betrachtung darüber,<br />
welche Bedeutung Prozess-Sensoren, obgleich auf der untersten Ebene der<br />
Automatisierungspyramide angesiedelt, für <strong>die</strong> Prozessindustrien haben.<br />
Welche Hebelwirkung haben Feldinstrumente<br />
auf <strong>die</strong> ‚Operational<br />
Excellence’ in den Anlagen? Wie<br />
wichtig ist es, dass technologisch neuartige<br />
Sensoren und Sensorsysteme<br />
zusätzlich zu den betriebsbewährten<br />
Lösungen rasch Einzug in <strong>die</strong> Betriebspraxis<br />
finden? Und inwieweit hat der<br />
Wettbewerb der Regionen in einer<br />
globalisierten Welt darauf Einfluss?<br />
Warum wird offenen Standards, zum<br />
Beispiel im Bereich „Wireless“ oder<br />
für „Memosens“, eine immer größere<br />
Bedeutung zukommen? Warum gilt<br />
das besonders für <strong>die</strong> Kommunikation<br />
im Feld? Und wie entscheidend sind<br />
für <strong>die</strong> Prozessindustrien <strong>die</strong> weltweit<br />
gegenseitige Anerkennung von Zertifikaten<br />
und Prüfbescheinigungen?<br />
Basierend auf der Überlegung, dass<br />
„noch niemand etwas gesteuert oder<br />
geregelt hat, was er nicht zuvor gemessen<br />
hat“ stellen Klaus Endress und<br />
Dieter Schaudel an Hand ausgewählter<br />
„Anforderungsblätter“ Lösungen<br />
vor, <strong>die</strong> innerhalb der Leitplanken der<br />
Technologie-Roadmap in den letzten<br />
Jahren neu entstanden sind und nun<br />
konkret in <strong>die</strong> Anwendung kommen:<br />
• Viskositätsmessung: mit „Promass“<br />
und mit „Liquiphant“<br />
• Räumliche Verteilung von Stoffdaten:<br />
Trennschichtdetektion<br />
mit „Time Domain Radar TDR“;<br />
räumliche Temperaturverteilung<br />
mit mehreren unterschiedlichen<br />
Technologien und Systemen<br />
• Sensorsysteme für Flüssigkeitsanalyse<br />
mit innovativem Diagnose-,<br />
Wartungs- und Kalibrierkonzept:<br />
„Memosens“ und „Topcal“ für pH-<br />
und Leitfähigkeitsmessung;<br />
• Lösungen für biotechnische Systeme<br />
und Anlagen<br />
Dabei wird rasch deutlich, dass innovative<br />
Sensoren und Sensorsysteme<br />
einen entscheidenden Anteil an der<br />
Verbesserung der Anlagen-Performance<br />
und der Kostensenkung haben.<br />
Sensor ist eben nicht immer gleich<br />
Sensor; und je besser ein Lieferant<br />
von Prozess-Sensoren <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />
seiner Kunden kennt, umso genauer<br />
<strong>können</strong> seine Feldgeräte <strong>die</strong> Anforderungen<br />
in der jeweiligen Anwendung<br />
erfüllen.<br />
Dennoch ist klar, dass <strong>die</strong>s auf Dauer<br />
nicht ausreicht: Zukünftig werden<br />
Organisations- und Informatik-<br />
Werkzeuge wie „Prolist“ oder „Life<br />
Cycle Management W@M“ ebenfalls<br />
wesentliche Beiträge zur Anlagenoptimierung<br />
leisten <strong>können</strong> und müssen.<br />
Neue Ansätze von Geschäftsmodellen<br />
für <strong>die</strong> Prozessautomatisierung über<br />
den Lebenszyklus einer Anlage und<br />
für modernes Asset Management<br />
sind <strong>die</strong> Folge. So entwickeln <strong>sich</strong><br />
Feldgerätespezialist und Kunde<br />
gemeinsam zu Geschäftspartnern,<br />
<strong>die</strong> eng verzahnt, aber mit klaren<br />
Schnittstellen über alle Ebenen der<br />
Automatisierungspyramide vertrauensvoll<br />
zusammen arbeiten.<br />
Auch hierzu wird konkret aufgezeigt,<br />
wie <strong>Endress+Hauser</strong> seine Anwender<br />
in den Prozessindustrien in deren<br />
Geschäftsprozessen unterstützt.<br />
Schließlich wird <strong>die</strong> korrespon<strong>die</strong>rende<br />
Roadmap „Automation 2015+“<br />
des ZVEI Fachverband „Automation“<br />
vorgestellt, und es wird diskutiert,<br />
wie <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
der europäischen Prozessindustrien<br />
entscheidende vorwettbewerbliche<br />
Roadmap-Arbeit und dann <strong>die</strong> Umsetzung<br />
von deren Ergebnissen forciert<br />
werden kann.<br />
Kontakt:<br />
Dipl.Ing. Dieter Schaudel,<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> AG<br />
Kägenstrasse 2<br />
CH-415 Reinach (Schweiz)<br />
Tel. +41-61-715 7720<br />
d.schaudel@holding.endress.com<br />
* Kurzfassung des Sponsor-Vortrags von<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> bei der Namur Hauptsitzung<br />
2007 am 8. November 2007 in Lahnstein;<br />
gehalten von Klaus Endress, CEO und<br />
Dieter Schaudel, CTO+CIO<br />
Editorial<br />
Dipl.-Wi.-Ing. Klaus Endress, <strong>Endress+Hauser</strong> AG<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> war der <strong>die</strong>sjährige Sponsor der<br />
NAMUR-Hauptsitzung in Lahnstein.<br />
Die NAMUR-Hauptsitzung – das sind interessante<br />
Vorträge, angeregte Diskussionen und fruchtbare<br />
Workshops, neue Bekanntschaften und ein Wiedersehen<br />
mit alten Freunden. Die NAMUR-Hauptsitzung<br />
steht aber auch für den Austausch unter<br />
Fachleuten, zwischen Lieferanten und Anwendern,<br />
von Wirtschaft und Wissenschaft. Dieser Austausch<br />
ist wichtig, denn er erweitert unseren Horizont und<br />
ermöglicht es uns, Wissen zu teilen und am Wissen<br />
anderer teilzuhaben.<br />
Als Hersteller von Messgeräten sind wir uns bewusst,<br />
dass es in den Produktionsprozessen unserer<br />
Kunden ebenfalls um das Teilen von Wissen und<br />
<strong>die</strong> Verbreitung von Informationen geht. Mit anderen<br />
Worten: Wie verlässlich muss <strong>die</strong> Information<br />
sein, <strong>die</strong> unsere Instrumente an übergeordnete<br />
Systeme übermitteln? Denn sie ist <strong>die</strong> Basis für <strong>die</strong><br />
Steuerung und Regelung Ihrer Prozess-Anlagen. Es<br />
ist klar, dass es hier Offenheit braucht sowie durchgängige<br />
Systeme und standardisierte Schnittstellen,<br />
Programme und Protokolle.<br />
Natürlich liegt uns hier das Thema Prozess-Sensoren<br />
besonders am Herzen und wir freuen uns,<br />
dass <strong>die</strong> NAMUR <strong>die</strong>ses Thema auf ihrer <strong>die</strong>sjährigen<br />
Hauptsitzung im Fokus hatte.<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> steht aber nicht nur für zuverlässige<br />
Messgeräte. In den vergangenen Jahren haben<br />
wir uns erfolgreich vom Instrumentierungsspezialisten<br />
zum Komplettanbieter für <strong>die</strong> Prozessautomatisierung<br />
entwickelt. Deshalb spannen wir heute<br />
den Bogen weiter: Von innovativen Produkten, <strong>die</strong><br />
neue Anwendungsgebiete erschließen über maßgeschneiderte<br />
Branchenlösungen und intelligente<br />
Beschaffungsstrategien bis hin zum wegweisenden<br />
Konzept zur Optimierung des Life Cycle Managements<br />
Ihrer Anlage.<br />
Und wo unsere eigene Kernkompetenz an ihre<br />
Grenzen stößt oder unser Kunde <strong>die</strong>s möchte,<br />
arbeiten wir offen und vertrauensvoll mit Partnern<br />
zusammen, <strong>die</strong> unsere Angebotspalette sinnvoll<br />
ergänzen und <strong>die</strong> Gesamtlösung im Sinne des<br />
besseren Kundennutzens abrunden.<br />
In <strong>die</strong>sem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude<br />
bei der Lektüre der Spezialausgabe unserer<br />
„perspektiven“.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Klaus Endress<br />
Special: NAMUR Hauptsitzung in Lahnstein 2007
NAMUR-Workshops<br />
Lahnstein 2007<br />
In 21 Workshops wurden Ergebnisse aus der Facharbeit der<br />
NAMUR in jeweils 0 Minuten vorgestellt und diskutiert<br />
AK .8 und .2<br />
Anforderungen an Feldgeräte<br />
(Conjoint Analyse)<br />
Prof. Dr. Manfred König, FH Ludwigshafen<br />
Dr. Wilfried Hartmann, BASF AG<br />
Basis bildete <strong>die</strong> 2007 von der NAMUR durchgeführte Conjoint-<br />
Stu<strong>die</strong>, welche <strong>die</strong> Anforderungen an Standardfeldgeräte für<br />
Durchfluss- bzw. für Füllstandmessungen aus Sicht der Praxis<br />
misst. Es wurde untersucht, wie Feldgeräte ausgestattet sein<br />
sollten, um etwa 80 % der Prozessanwendungen abdecken zu<br />
<strong>können</strong>. Die Untersuchungsergebnisse liefern Informationen für<br />
praxisgerechtere Geräte. <strong>Sie</strong> zeigen etwa, dass gedachte bessere<br />
Geräteausstattungen, wie z. B. Messgenauigkeit, nicht zugleich<br />
zu einer Nutzensteigerung bei den Anwendern führen.<br />
AK Shell<br />
FDT/DTM and eEDDL applied in<br />
FF Technology.<br />
An End Users Status Evaluation.<br />
Bindert Douma,<br />
Instrumentation & Plant Automation<br />
Shell Global Solutions International B.V.<br />
Der Beitrag verglich <strong>die</strong> heutigen FDT/DTM und eEDDL<br />
Technologien. Ergebnisse mit verschiedene Leitsystemen in<br />
Kombination mit Geräten <strong>die</strong> entweder eEDDL und/oder FDT/<br />
DTM fähig sind, wurden aufgezeigt. Beide Technologien sind<br />
noch nicht erwachsen; weitere Entwicklungen sind notwendig.<br />
Die FDT/DTM Technologie bietet jedoch <strong>die</strong> bessere Integration<br />
für <strong>die</strong> komplexen FF-Geräte.<br />
AK 2.6<br />
Motivation für den Feldbuseinsatz<br />
Jörg Degener,<br />
Merck<br />
Erfahrungsaustausch zum Feldbus-Thema:<br />
Der Beitrag verglich den Einsatz von Feldbus mit dem Einsatz<br />
von HART ® -fähigen Remote I/O-Stationen im Ex-Bereich.<br />
Hierbei wurden beide Technologien aus unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln betrachtet sowie aktuelle Herausforderungen<br />
aufgezeigt.<br />
Fazit:<br />
Feldbus-Installationen funktionieren und<br />
bieten <strong>die</strong> bessere Infrastruktur für zukünftige<br />
Asset Management-Lösungen.<br />
AK 1.8<br />
Vorstellung Entwurf NA<br />
“Feldbusmontage”<br />
Sven Overbeck,<br />
Bayer Health Care<br />
Feldbussysteme finden in zunehmender Anzahl Anwendung<br />
in der Prozessindustrie und gewinnen dadurch immer mehr an<br />
Bedeutung. Trotz vielfach gleicher Aufgabenstellung existieren<br />
anwenderspezifische Systeme und Montagestandards.<br />
Der AK 1.8 hat eine praxisorientierte Montageempfehlung<br />
für <strong>die</strong> Feldbussysteme erstellt, <strong>die</strong> in der Prozessindustrie am<br />
häufigsten Anwendung finden.<br />
Fazit: Die NA Feldbusmontage ist eine Ergänzung zur NA114<br />
„Best Practice Feldbusanwendungen“<br />
4 <strong>Endress+Hauser</strong> perspektiven<br />
AK 2.1<br />
Basis PLS und Add-on’s<br />
Wolfgang Albert, Evonik Degussa GmbH<br />
Servicebereich Verfahrenstechnik und Engineering<br />
In <strong>die</strong>sem Workshop-Beitrag wurden Basis PLS Komponenten<br />
und Add-on’s charakterisiert. Hierzu wurde zunächst auf <strong>die</strong><br />
strukturelle und kostenmäßige Entwicklung von PLS in den<br />
letzten 20 Jahren eingegangen und <strong>die</strong> Motivation für das<br />
gestiegene Angebot an Add-on-Paketen abgeleitet. Nach einer<br />
Kategorisierung der angebotenen Pakete wurden allgemeine<br />
Beurteilungskriterien als Checkliste präsentiert. Diese Checkliste<br />
soll <strong>die</strong> Auswahl von Add-on’s unterstützen.<br />
Abschließend wurden <strong>die</strong> weiteren Aktivitäten des AK 2.1 zu<br />
<strong>die</strong>sem Thema dargestellt.<br />
AK 2.11<br />
Langfristige Sicherstellung der<br />
Feldgeräteintegration<br />
Dr. Thomas Hauff, Oliver Weigel<br />
BASF AG, Ludwigshafen<br />
Feldgeräteintegration erlaubt Effizienzsteigerung bei<br />
Engineering und Management der im Feld verteilten<br />
Komponenten. Zunehmend lösen Standard-IT-Komponenten<br />
<strong>die</strong> bisherigen proprietären Techniken ab. Um <strong>die</strong><br />
Feldgeräteintegration über ein Anlagenleben <strong>sich</strong>erzustellen,<br />
müssen Generationen unterschiedlicher IT-Komponenten<br />
mit den langlebigen Feldgeräten kommunizieren.<br />
Der Workshop-Beitrag diskutierte <strong>die</strong> daraus resultierenden<br />
Anforderungen an <strong>die</strong> Feldgeräteintegration.<br />
AK 2.2<br />
“Six Sigma” in der Prozessindustrie<br />
Guido Dünnebier, Bayer Technology Services<br />
Seit Anfang der 90er ist deutlich geworden, dass “Six Sigma”<br />
Projekte nicht nur ein QS-Thema sind, sondern nur durch<br />
ganzheitliche Betrachtung zu den erwarteten ROI führen. Seit<br />
dem Jahr 2004 ist das Thema aus Sicht der “Prozessführung”<br />
durch <strong>die</strong> NAMUR aufgegriffen worden. Der Vortrag gab<br />
eine kurze Definition und erläuterte anhand des Methoden-<br />
Baukastens “Define-Measure-Analyse-Improve-Control-Define<br />
...“ <strong>die</strong> Werkzeuge. Anhand von drei konkret umgesetzten<br />
Beispielen wie “Off-Spec” Reduktion, Farbstabilität<br />
von Industriematerialien und spezifikationsneutrale<br />
Kapazitätserhöhung wurde <strong>die</strong> Methodik konkret dargestellt.<br />
Fazit: Six Sigma Projekte führen zum Erfolg, wenn eine<br />
stringente Projektdurchführung und eine ergebnisoffene<br />
Vorgehensweise angesetzt wird. Dabei führen oft kreative<br />
Lösungen zu den besseren Ergebnissen, <strong>die</strong> allerdings unbedingt<br />
durch harte Fakten untermauert sein müssen:<br />
„Messen“ statt „Meinen“. Methodenkompetenz ist ein<br />
Schlüssel, da ungeübter Anwender falsche Schlüsse ziehen<br />
<strong>können</strong>. Als nächster Schritt ist das Ziel, den Methodensatz für<br />
<strong>die</strong> Prozessindustrie zu erweitern.<br />
AK 1.<br />
Ein Werkzeug zur formalisierten<br />
Prozessbeschreibung im CAE<br />
Alexander Fay,<br />
Universität der Bundeswehr HH<br />
Als Ergänzung zum R&I-Fließbild hat <strong>die</strong> NAMUR den Wunsch<br />
nach einem vergleichbar universellen Beschreibungsmittel für<br />
den in der Anlage auszuführenden Prozess formuliert.<br />
Die VDI-Richtlinie 3682 definiert eine solche formalisierte,<br />
gewerke-übergreifend verständliche Prozessbeschreibung.<br />
Derzeit wird ein Software-Werkzeug erstellt, welches <strong>die</strong>se<br />
Richtlinie in <strong>die</strong> Praxis bringen soll. Auf dem Workshop wurden<br />
Werkzeugkonzept, Implementierung und Einsatzmöglichkeiten<br />
vorgestellt und diskutiert.<br />
Fazit: Die Prozessbeschreibung kann sinnvoll in den CAE-<br />
Workflow integriert werden.<br />
AK BASF<br />
„Benchmark in der Automatisierungstechnik<br />
– ein Erfahrungsbericht“<br />
Werner Setzwein, BASF AG<br />
Hans-Peter Nack, BASF AG<br />
Der Bedarf nach Identifikation und Quantifizierung von<br />
Wertschöpfungsbeiträgen der Automatisierungstechnik in<br />
Produktionsanlagen war der Auslöser für <strong>die</strong> BASF, <strong>sich</strong> für ein<br />
Automatisierungs-Benchmark zu engagieren.<br />
Die BASF hat zusammen mit 25 anderen globalen<br />
Chemieunternehmen ein neues Benchmarking-Konzept für<br />
<strong>die</strong> Automatisierungstechnik entwickelt und eingeführt und<br />
im Rahmen eines Pilotversuches teilgenommen. Dabei wurden<br />
erste Erfahrungen und Eindrücke gesammelt.<br />
Fazit: Benchmark in der Automatisierungstechnik<br />
bringt einen Nutzen für <strong>die</strong> BASF und ergänzt zusätzlich<br />
noch andere interne standortbezogene Benchmark-Aktivitäten.<br />
Als ein erstes Ergebnis wird das Thema<br />
Alarm-Management vordringlich behandelt.
NAMUR-Workshops<br />
Lahnstein 2007<br />
Die Vielfalt der Themen aus allen Feldern der Automatisierungstechnik für <strong>die</strong> Prozessindustrien und deren gründliche<br />
Behandlung zeigt <strong>die</strong> Kompetenz und Lebendigkeit <strong>die</strong>ses freiwilligen Zusammenschlusses von Fachleuten.<br />
AK .1<br />
Unbemerkter Wandel bei Pt100 Sensoren<br />
Helge Essig, BIS-Prozesstechnik<br />
Helmut Härdle, BASF AG<br />
In <strong>die</strong>sem Workshop sollten Anwender auf <strong>die</strong>sen Wandel<br />
hin sensibilisiert und <strong>die</strong> Konsequenzen aus Anwender<strong>sich</strong>t<br />
aufgezeigt werden.<br />
Es erfolgte eine Gegenüberstellung der technologischen und<br />
kommerziellen Änderungen im Vergleich vom Drahtgewickelten<br />
zum Dünnfilm Pt100.<br />
Fazit: Es liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen aus<br />
Anwender<strong>sich</strong>t vor. Der Wandel zum Dünnfilm Pt100 ist<br />
langfristig nicht aufzuhalten.<br />
AK .15<br />
Was man über <strong>die</strong><br />
Antriebstechnik wissen sollte<br />
Hans Linnenbrink, Bayer Material Science<br />
Elektromotorische Antriebe sind <strong>die</strong> wichtigsten elektrischen<br />
Aktoren in der chemischen Verfahrenstechnik und in<br />
großer Stückzahl vertreten. In modernen Anlagen werden<br />
etwa ein Viertel <strong>die</strong>ser Antriebe durch Frequenzumrichter<br />
gespeist. An <strong>die</strong> Verfügbarkeit der Anlagen werden hohe<br />
Anforderungen gestellt. Dazu ist <strong>die</strong> betriebs<strong>sich</strong>ere Planung<br />
von Motoren und ihrer Versorgung eine Voraussetzung.<br />
Über <strong>die</strong> technischen Zusammenhänge und <strong>die</strong> zur<br />
Verfügung stehenden Hilfsmittel wurde berichtet.<br />
AK .1<br />
Praxisgerechte Messgenauigkeiten –<br />
Einflussgrößen aus der Applikation<br />
Thomas Grein, BIS Prozesstechnik<br />
Immer häufiger werden in den technischen Datenblättern<br />
der PLT-Feldgeräte Messgenauigkeiten angegeben, <strong>die</strong> unter<br />
Referenzbedingungen ermittelt wurden, jedoch unter realen<br />
Einbau- und Prozessbedingungen nicht erreichbar sind.<br />
Dieser Vortrag zeigt am Beispiel des MID und des RADAR<br />
einbau- und prozessbedingte Einflussgrößen auf und relativiert<br />
<strong>die</strong> unter Referenzbedingungen ermittelten Messgenauigkeiten.<br />
Fazit: Gerätehersteller werden aufgefordert <strong>die</strong><br />
messgerätetypischen Einflussgrößen in den technischen<br />
Datenblättern zu hinterlegen. Anwender müssen <strong>sich</strong> bewusst<br />
sein, dass zur Erreichung einer hohen Messgenauigkeit <strong>die</strong><br />
apparativen Voraussetzungen in der Anwendung geschaffen<br />
werden müssen.<br />
AK 4.4<br />
Inverkehrbringen von elektrischen<br />
Begleitheizungen nach RL 94/9/EG (ATEX)<br />
Volker Diers, BASF<br />
Im Gegensatz zu den meisten anderen Betriebsmitteln<br />
<strong>können</strong> elektrische Begleitheizungen nicht als fertiges<br />
Gerät auf den Markt gebracht, sondern erst auf der<br />
Baustelle vollständig hergestellt werden.<br />
Soll <strong>die</strong> Begleitheizung im explosionsgefährdeten<br />
Bereich eingesetzt werden, bereitet <strong>die</strong>s häufig<br />
Kopfzerbrechen in Bezug auf das formale Vorgehen<br />
beim Inverkehrbringen nach ATEX-Richtlinie.<br />
Im Workshop wurden Lösungsansätze vorgestellt<br />
und diskutiert.<br />
AK 4.5<br />
SIL und Lambda-Werte.<br />
Zwischenbericht der Untersuchungen<br />
Lothar Litz, TH Kaiserslautern<br />
Daniel Düpont, TH Kaiserslautern<br />
PFD-Berechnung in der Praxis – Zusammenführung von<br />
Bottom-Up- und Top-Down-Ansatz:<br />
Seit dem Jahr 2002 werden in NAMUR-Unternehmen<br />
<strong>sich</strong>erheitstechnische Kenndaten installierter PLT-<br />
Schutzeinrichtungen erfasst. Die daraus top-down abgeleiteten<br />
PFD-Werte bescheinigen einkanaligen Messkreisen SIL 2-<br />
Qualität. Die PFD-Bestimmung für den Einzelkreis gemäß<br />
Bottom-Up-Ansatz kommt jedoch zu Ergebnissen, <strong>die</strong> durchweg<br />
einen SIL geringer ausfallen. Diese Lücke muss durch Anpassung<br />
bestimmter Eingabedaten geschlossen werden.<br />
AK 4.6<br />
EMV Anforderungen an in der<br />
Prozessindustrie eingesetzte Betriebsmittel<br />
Jan Horenovsky, Merck<br />
Bei der Bewertung von Mess- und Regeleinrichtungen erlangen<br />
neben der Mess- und Regelfunktion bzw. Zündschutz für den<br />
Einsatz im Ex-Bereich immer mehr auch Aspekte der Sicherheit<br />
an Bedeutung. In dem Workshop des AK 4.6 EMV wurde auf<br />
Folgendes hingewiesen: Erstens auf noch bestehende Defizite bei der<br />
Umsetzung der NE21 „EMV von Betriebsmitteln der Prozess- und<br />
Labormesstechnik“ bei Herstellern von z. B. Gaswarneinrichtungen,<br />
<strong>die</strong> nach Produktnormen wie EN 50270 ihre Geräte prüfen und<br />
zweitens auf Erfolge bei Einbeziehung der NE21 bei Gerätehersteller<br />
für Geräte der FS (SIL1 bis SIL2), bzw. <strong>die</strong> Mitwirkung des AK 4.6<br />
bei Entstehung der IEC-Norm 61 26- -1 und- „Elektrische Mess-,<br />
Steuer- und Laborgeräte, EMV-Anforderungen“.<br />
PG 5<br />
Ex-Dienst® - <strong>die</strong> Trägergemeinschaft<br />
Uwe Klausmeyer, PTB<br />
Der Ex-Dienst® (Netzwerk Explosionsschutz) <strong>die</strong>nt der<br />
Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des bestehenden<br />
Sicherheitsniveaus im Bereich des Explosionsschutzes durch<br />
Bündelung und effiziente Bereitstellung von vorhandenem<br />
Expertenwissen.<br />
Im Workshop wurde das vergangene und zukünftige<br />
Arbeitsprogramm dargestellt und diskutiert.<br />
Fazit: Der Ex-Dienst® hat <strong>sich</strong> erfolgreich etabliert, <strong>die</strong><br />
Umstellung der NAMUR-Projektgruppe (Gründung 200 ) auf<br />
eine Trägergemeinschaft erfolgte zum 01. Oktober 2007.<br />
PG 6<br />
Implementierung der NE 100 bei der<br />
BASF mit PRODOK<br />
Werner Still, BASF – Martin Dubovy, Rösberg<br />
Die NE 100 ermöglicht den standardisierten elektronischen<br />
Austausch von Spezifikationsdaten für PLT-Geräte. Der<br />
Workshop-Beitrag zeigte, wie <strong>die</strong> NE 100 im PLT-CAE-System<br />
PRODOK implementiert wurde und welche Erfahrungen<br />
BASF bei der Umsetzung gemacht hat. Gemeinsam mit dem<br />
Projektpartner Rösberg ist <strong>die</strong> BASF beim Thema NE 100<br />
vorgeprescht und ist erster produktiver Anwender der NE<br />
100. Neben der BASF-internen Optimierung des Engineering-<br />
Workflows ist wesentliches Ziel <strong>die</strong>ser Strategie <strong>die</strong> Verbreitung<br />
des Standards am Markt. Der Standard ist reif und funktioniert.<br />
BASF wird <strong>die</strong> NE 100 flächendeckend einsetzen.<br />
PG 6<br />
Merkmalleisten-Technik in<br />
SmartPlant Instrumentation<br />
Sandor Konietzka; Intergraph<br />
Die Firma Intergraph berichtete in <strong>die</strong>sem Vortrag über den<br />
Status der Implementierung de NE 100 V in SmartPlant<br />
Instrumentation. Es wurden <strong>die</strong> verschiedenen Phasen<br />
der Implementierung verdeutlicht und <strong>die</strong> Umsetzung in<br />
der Software. Darüber hinaus wurden weitere zukünftige<br />
Entwicklungen auf Basis der NE 100 vorgestellt.<br />
PG 6<br />
Internationale Normung der Merkmalleisten<br />
und praktische Umsetzung<br />
Peter Zgorzelski, Bayer Technology Services<br />
Auf dem Weg zur internationalen Normung der Inhalte der NE 100,<br />
wurde ein wichtiges Ziel erreicht. Der Teil 10 der IEC 61987, in<br />
dem <strong>die</strong> Theorie der Merkmalleisten-Technik und das Datenmodell<br />
beschrieben sind, wurde als Committee Draft (CD) im August<br />
2007 veröffentlicht. Die ersten Merkmalleisten der Messgeräte<br />
sollen im Teil 11 derselben IEC-Norm bis Ende 2007 ebenfalls als<br />
CD erscheinen. Bayer Technology Services hat gemeinsam mit<br />
Bayer MaterialScience eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zur<br />
Nutzung der Merkmalleisten der NE 100 im PLT-Planungs- und<br />
Instandhaltungsprozess durchgeführt.<br />
Die Ergebnisse <strong>die</strong>ser Untersuchung wurden vorgestellt.<br />
PG 6<br />
Sicht des Geräteherstellers auf <strong>die</strong><br />
Merkmalleisten der NE 100<br />
Pierre Kobes,<br />
<strong>Sie</strong>mens<br />
Der Inhalt des Workshops beleuchtete <strong>die</strong> Sicht des<br />
Geräteherstellers auf <strong>die</strong> Merkmalleisten der NE 100 – im<br />
Besonderen <strong>die</strong> Erfahrung von <strong>Sie</strong>mens A&D mit E-Business.<br />
Weiterhin wurden Maßnahmen zur Optimierung des Nutzens<br />
aus der NE 100 vorgestellt. Fazit: <strong>Sie</strong>mens A&D unterstützt<br />
aktiv <strong>die</strong> Arbeiten von PROLIST und NE 100. <strong>Sie</strong>mens A&D<br />
implementiert seit Jahren <strong>die</strong> E-Business Verfahren verschiedener<br />
Konsortien. Wünschenswert wäre <strong>die</strong> Zusammenführung von<br />
Konsortien aus verschiedenen Branchen. Eine internationale<br />
Normung ist bei der Festlegung von Merkmalen erforderlich.<br />
Special: NAMUR Hauptsitzung in Lahnstein 2007 5
<strong>Endress+Hauser</strong>-Workshops<br />
Lahnstein 2007<br />
Besondere Brisanz gewinnt das Thema<br />
„verantwortlicher Ansprechpartner“<br />
durch <strong>die</strong> Notwendigkeit, Geräte<br />
und System mit Hilfe digitaler<br />
Busprotokolle zu vernetzen und SW<br />
zu integrieren. Die Komplexität solcher<br />
Lösungen ist gravierend höher<br />
als bei analoger Technik. Zusätzliche<br />
Funktionalität und sinkende Kosten<br />
für Funktionen kosten gerade hier<br />
ihren Preis.<br />
Was tun?<br />
„Kaufen <strong>Sie</strong> alles bei uns!“ flüstert<br />
mancher Vertreter großer Anbieter.<br />
Doch selten entsprechen alle Geräte<br />
und Systeme eines Herstellers den<br />
Anforderungen des Anwenders.<br />
Ganz zu schweigen von der Abhängigkeit,<br />
in <strong>die</strong> <strong>sich</strong> der Anwender<br />
Vor zwei Jahren veröffentlichten<br />
NAMUR und GMA VDI/VDE<br />
gemeinsam <strong>die</strong> „Technologie-Roadmap<br />
Prozesssensoren 2005-2015“.<br />
<strong>Sie</strong> formuliert <strong>die</strong> Zukunftsvisionen<br />
der Anwender in 8 Kernthesen.<br />
Eine davon lautet: „Die neuen<br />
Anforderungen an <strong>die</strong> Prozess-Sensorik<br />
bestehen nicht mehr nur in<br />
der Erfassung von Prozessinformationen,<br />
sondern in der Erfassung<br />
von Zwischen- und Trendinformationen<br />
zu Produkteigenschaften<br />
wie stoffliche Zusammensetzung zu<br />
Regelzwecken.“<br />
Was hat <strong>Endress+Hauser</strong> in <strong>die</strong>ser<br />
Richtung zu bieten? Die multivariable<br />
Sensorik des Coriolis-Durchflussmessgerätes<br />
liefert z.B. neben<br />
dem Massedurchfluss wichtige<br />
Labormessgrößen wie Dichte,<br />
Temperatur und Viskosität frei Haus<br />
direkt aus dem Prozess. Aus <strong>die</strong>sen<br />
gemessenen Größen lassen <strong>sich</strong><br />
wiederum Betriebs- und Normvolumenstrom,<br />
Konzentration und<br />
6 <strong>Endress+Hauser</strong> perspektiven<br />
begibt, der <strong>die</strong>sen Rufen folgt. Auch<br />
mögen Preise steigen wo Wettbewerb<br />
fehlt, und <strong>die</strong> in vielen Jahren<br />
mit guten und schlechten Erfah-<br />
kinematische Viskosität ableiten.<br />
Dies eröffnet neue Wege in der<br />
Prozessführung, Qualitäts<strong>sich</strong>erung<br />
und Anlagen<strong>sich</strong>erheit.<br />
Den bewährten Liquiphant, mit<br />
dem das Unternehmen vor einigen<br />
Jahrzehnten groß geworden ist,<br />
haben <strong>die</strong> Entwickler durch einen<br />
technischen Kniff kurzerhand zu<br />
einem Inline-Dichtemessgerät aufgerüstet.<br />
Die zusätzliche Elektronik,<br />
<strong>die</strong> für <strong>die</strong> komplette Liquiphant<br />
Familie zur Verfügung steht, wertet<br />
den Zusammenhang zwischen<br />
Dichte und Resonanzfrequenz der<br />
Schwinggabeln aus.<br />
Im nächsten Jahre bringen <strong>die</strong><br />
„People for Process Automation“<br />
ein kompaktes und kostengünstiges<br />
Inline-MIR-Spektrometer (siehe<br />
Bild) auf den Markt, welches in Zusammenarbeit<br />
mit BTS entwickelt<br />
wurde und das für eine Wechselarmatur<br />
ausgelegt ist. Die meisten<br />
der vorhandenen Spektrometer<br />
Schnelle und kostengünstige Automatisierungslösungen<br />
MAV Plus :<br />
Mittelständler vernetzen Kernkompetenzen<br />
Anwender in der chemischen und pharmazeutischen Industrie wollen<br />
zunehmend einen Ansprechpartner für <strong>die</strong> komplette Automatisierungs-<br />
technik. Die Gründe für <strong>die</strong>sen Trend sind vielfältig. Es geht beispielsweise<br />
darum, <strong>sich</strong> nur mit einem Gesprächspartner in Fragen der Vertragsgestaltung,<br />
Gewährleistung oder des Projektmanagements auseinander zu setzen.<br />
Michael Ziesemer, <strong>Endress+Hauser</strong> Günter Lang, M+W Zander<br />
Verknüpfung der Kernkompetenz entlang der Wertschöpfungskette und integrierte, projektspezifische Organisation mit EINEM<br />
Gesamtprojektleiter<br />
rungen erarbeitete „Vendorliste“<br />
lässt <strong>sich</strong> wohl kaum realisieren,<br />
wenn ein Hersteller alles liefert.<br />
Der „Main Automation Vendor“<br />
(MAV) ist vielleicht <strong>die</strong> Antwort auf<br />
das geschilderte Dilemma. Er ist das<br />
Gegenteil vom großen Lieferanten<br />
der alles hat. Er ist der Dienstleister,<br />
Zurück aus der Zukunft<br />
Inline-Messtechnik im Jahr 2007<br />
Anwender wollen immer häufiger zeitnah mehr über <strong>die</strong> stoffliche<br />
Zusammensetzung ihrer Prozesse wissen. Den Wunsch nach dem<br />
„idealen Sensor“ möchte <strong>Endress+Hauser</strong> seinen Kunden so weit<br />
wie möglich erfüllen. Schon heute kann das Unternehmen einige pfiffige<br />
Lösungen zur Prozessanalysentechnik (PAT) beisteuern.<br />
waren ursprünglich für den Einsatz<br />
im Labor gedacht und wurden erst<br />
nachträglich prozesstauglich gemacht.<br />
Die beiden Partner verfolgen<br />
einen anderen Ansatz. Das neue<br />
Gerät haben <strong>die</strong> beiden Partner von<br />
Anfang an speziell für den Prozess<br />
konzipiert. Eine Strategie, <strong>die</strong> <strong>sich</strong><br />
auszuzahlen scheint. Befragte Kunden<br />
räumen Know-how und Kompetenz<br />
im Bereich der prozessnahen<br />
Messtechnik einen sehr hohen Stellenwert<br />
ein und loben das Konzept<br />
des Prozessspektrometers.<br />
Der Knackpunkt: Beim Einsatz<br />
von MIR in flüssigen Me<strong>die</strong>n sind<br />
optische Schichtdicken kleiner<br />
0,1 mm erforderlich. Die Lösung:<br />
Die abgeschwächte Total-Reflexion<br />
(ATR) ermöglicht eine äußerst elegante<br />
Realisierung der Messstellen<br />
im Prozess und ist auch in der Lage<br />
wässrige Lösungen zu vermessen<br />
– andere Spektroskopiemethoden<br />
scheitern häufig an <strong>die</strong>ser Messaufgabe.<br />
Zudem kann ein weiteres<br />
der alles kann oder etwas weniger<br />
provozierend: Er ist der Dienstleister,<br />
der Projekte mit mehreren<br />
Lieferanten koordiniert, dokumentiert<br />
und für perfekte Integration<br />
von Geräten und Systemen sorgt.<br />
Die Geräte und Systeme selbst<br />
definiert der Anwender mit seiner<br />
Vendorliste.<br />
Lang und Peitler als MAV und<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> als MIV (Main<br />
Instrumentation Vendor) im Rahmen<br />
des MAV-Angebots von Lang und<br />
Peitler machen Anwendern ihr Angebot<br />
und toppen es noch, indem sie<br />
bei „MAV PLUS “ auch das einheitliche<br />
Management des Life Cycles der<br />
kompletten Automation gewährleisten<br />
– über <strong>die</strong> Lebensdauer der<br />
Anlage hinweg.<br />
Dr. Ulrich Kaiser, <strong>Endress+Hauser</strong> Dr. Hans Tups, Bayer Technology Services<br />
wesentliches Merkmal des MIR-<br />
Spektrometer von <strong>Endress+Hauser</strong><br />
- <strong>die</strong> Integrierbarkeit in eine<br />
Wechselarmatur – genutzt werden,<br />
um automatische Reinigungs-<br />
und Kalibrierungsschritte direkt<br />
am Prozess durchzuführen. Das<br />
Spektrometer kann aufgrund seiner<br />
hohen Auflösung auch zwischen<br />
sehr ähnlichen Substanzen wie z. B.<br />
verschiedene Alkohole signifikant<br />
unterscheiden.<br />
Die ersten Ergebnisse in Feldtests<br />
zeigen auch, dass <strong>sich</strong> anhand von<br />
MIR-Spektren und Referenzdaten<br />
quantitative Kalibrierungen erstellen<br />
lassen, <strong>die</strong> den Prozessverlauf gut<br />
beschreiben.<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> arbeitet intensiv<br />
daran, <strong>die</strong> Anforderungen der<br />
NAMUR-Roadmap so schnell wie<br />
möglich in <strong>die</strong> Tat umzusetzen.<br />
Die ersten PAT-Kandidaten hat<br />
das Unternehmen bereits auf den<br />
Weg gebracht, viele weitere sollen<br />
folgen.
<strong>Endress+Hauser</strong>-Workshops<br />
Lahnstein 2007<br />
Gerd Niedermayer, BASF Christian Tepper, <strong>Endress+Hauser</strong><br />
Die Feinchemieanlage in Ludwigshafen<br />
ist <strong>die</strong> erste Feldbus-Anlage der<br />
BASF. In dem Pilotprojekt mit 1000<br />
Messstellen spielte auch das Thema<br />
Asset Management eine wichtige<br />
Rolle. Nach zwei Jahren Laufzeit<br />
zieht das Chemieunternehmen<br />
ein positives Fazit über <strong>die</strong> „neue“<br />
Technologie. PROFIBUS DP und<br />
PA haben <strong>sich</strong> nach kleineren<br />
Anfangsschwierigkeiten sehr schnell<br />
bewährt. So konnte etwa <strong>die</strong> Zeit<br />
für den Loop Check im Vergleich<br />
zum Referenzwert für Remote I/O’s<br />
Instandhaltung/Service<br />
Asset Management System<br />
FieldCare<br />
Condition<br />
Monitoring<br />
SAP<br />
W@M Enterprise<br />
Gerätemanagement<br />
Feldebene<br />
Rund um den Lebenszyklus von Prozess-Sensoren:<br />
Die Antwort auf Asset Management Fragen<br />
Das erste Feldbusprojekt der BASF ist eine echte Erfolgsgeschichte, <strong>die</strong> im Asset<br />
Management der Feldgeräte ihre Fortsetzung findet. Das nächste Kapitel schlägt<br />
der Global Player nun mit der nahtlosen Integration der offenen Asset Management<br />
Lösung W@M in sein SAP Plant Maintenance Modul auf.<br />
von 1,5 Stunden auf 0,5 Stunden<br />
reduziert werden. Die Anlage<br />
stand wesentlich schneller für <strong>die</strong><br />
Inbetriebnahme bereit. Vor allem<br />
im Betrieb selbst ist <strong>die</strong> digitale<br />
Technologie sehr gut angekommen.<br />
Die Betriebsbetreuung sprach dem<br />
Feldbus ein großes Lob aus, indem<br />
sie ihn als <strong>die</strong> bessere Technologie<br />
bezeichnete.<br />
Durch <strong>die</strong> Diagnosemeldungen<br />
lassen <strong>sich</strong> z. B. Fehler wesentlich<br />
schneller beheben und ungeplante<br />
Stillstandszeiten verkürzen.<br />
MES<br />
(Manufacturing Execution<br />
Systems)<br />
Vom Prozess-Sensor bis ins SAP: Zusammenführung aller Informationen über den<br />
Anlagenlebenszyklus<br />
Klaus Köhler, <strong>Endress+Hauser</strong><br />
<strong>Endress+Hauser</strong> kennt <strong>die</strong> Anforderungen<br />
der Branche genau und<br />
kann seinen Kunden bereits heute<br />
ein komplettes Produktportfolio zur<br />
Verfügung stellen. Es beliefert seit<br />
Jahren Unternehmen, <strong>die</strong> mittels<br />
roter Biotechnologie pharmazeutische<br />
Produkte herstellen. Der<br />
Hersteller bringt spezielles Knowhow<br />
im hygienischen Design mit<br />
und weiß um <strong>die</strong> aktuellen Trends.<br />
Themen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Branche derzeit<br />
bewegen: Anwendungsbreite und<br />
Interpretation der Regularien (ASME<br />
BPE), Implementation von Prozessanalysentechnik<br />
und Einweg-Prozessausrüstung.<br />
ASME BPE fasst erstmals alle Anforderungen<br />
an das Equipment zusammen.<br />
Den ersten Standard ASME<br />
BPE 2005 hat <strong>Endress+Hauser</strong><br />
konsequent in seinen Produktspezifikationen<br />
umgesetzt, bestes<br />
Beispiel dafür ist das Coriolismassedurchflussmessgerät<br />
Promass P.<br />
Anforderungen, wie Leerlaufen in<br />
Betrieb<br />
Für <strong>die</strong> Betriebsleitung war <strong>die</strong><br />
beschleunigte und reibungslose<br />
Inbetriebnahme der entscheidende<br />
Vorteil. Das einhellige Urteil: Der<br />
Feldbus ist <strong>die</strong> Technologie der<br />
Zukunft.<br />
Im Idealfall umfasst Asset<br />
Management alle technischen<br />
Güter einer Anlage über ihren<br />
gesamten Lebenszyklus hinweg.<br />
Den Fokus legte <strong>die</strong> BASF bei der<br />
Feinchemieanlage auf <strong>die</strong> Feldgeräte.<br />
Beim Gerätemanagement und<br />
Condition Monitoring entschieden<br />
<strong>sich</strong> <strong>die</strong> Ludwigshafener für <strong>die</strong><br />
FDT-basierte Software FieldCare von<br />
<strong>Endress+Hauser</strong>. Der Anlagenalltag<br />
zeigt, dass <strong>die</strong> Trennung von Asset<br />
Management- und Prozessleitsystem<br />
durchaus ihre Berechtigung hat.<br />
Das Condition Monitoring mit<br />
„Ampelfunktion“ ermöglicht dem<br />
Unternehmen eine vorausschauende<br />
Wartung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />
der Anlage deutlich erhöht. Durch<br />
das integrierte Gerätemanagement<br />
lassen <strong>sich</strong> Prozess<strong>sich</strong>erheit und<br />
Prozessverfügbarkeit steigern<br />
sowie Wartung und Instandhaltung<br />
optimieren.<br />
Weiterhin installierte das<br />
Unternehmen auf einem Server<br />
eine zentrale W@M Datenbank,<br />
in der herstellerübergreifend<br />
für alle Geräte <strong>die</strong> elektronische<br />
Anlagendokumentation der<br />
Feinchemieanlage gespeichert ist.<br />
Dazu gehören technische Details,<br />
Datenblätter, Wartungshinweise und<br />
Betriebsanleitungen der Geräte. So<br />
<strong>können</strong> <strong>die</strong> Fachzentren der BASF<br />
direkt auf <strong>die</strong> Daten zugreifen, den<br />
Wartungsauftrag schnell und gezielt<br />
ausführen und das Gerät nach<br />
kurzer Zeit wieder an den Betrieb<br />
zurückgeben. Außerdem überwacht<br />
das System den Lebenszyklus der<br />
Geräte und liefert äußerst hilfreiche<br />
Detailinformationen zu jedem<br />
Ereignis.<br />
Red-White-Green-Blue<br />
Prozess-Sensoren: Ready for Biotechnology!<br />
Einen Ausblick auf den nächsten<br />
Schritt stellt <strong>die</strong> Integration des<br />
W@M Enterprise Server in<br />
das übergeordnete SAP Plant<br />
Maintenance der BASF dar.<br />
Ziel ist <strong>die</strong> Zusammenführung<br />
aller Informationen in einer<br />
Systemoberfläche. Dies minimiert<br />
zum einen den Pflegeaufwand,<br />
zum anderen ermöglicht es dem<br />
Personal, durchgängig in einer<br />
Benutzeroberfläche zu arbeiten.<br />
Die offene W@M Datenbank<br />
ist so konzipiert, dass sie eine<br />
schnelle, einfache und nahtlose<br />
Integration auf Basis von Web-Links<br />
oder Web-Services in bestehende<br />
Systeme erlaubt. Damit wird <strong>die</strong><br />
gewünschte Zusammenführung aller<br />
Informationen über ein Equipment<br />
im übergeordneten System bei<br />
gleichzeitiger Aufwandsminimierung<br />
für <strong>die</strong> Datenpflege durch das<br />
Personal erreicht.<br />
Die industrielle weiße Biotechnologie befindet <strong>sich</strong> im Aufwind, <strong>die</strong>s belegt auch ein<br />
Positionspapier der Dechema. Dem zufolge dürften 2015 ca. 15 % aller chemischen Produkte über<br />
Bioverfahren hergestellt werden. Bei den Feinchemikalien soll der Anteil dann sogar bei etwa 50 %<br />
liegen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Die biologischen Prozesse ermöglichen eine umweltfreundliche,<br />
Ressourcen schonende Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen und erzeugen<br />
nur einfach biologisch abbaubare Nebenprodukte. Zudem erlauben derart spezifische Prozesse<br />
den direkten Zugang zu chiralen Substanzen – ohne aufwändige Enantiomerentrennung.<br />
horizontaler Position, <strong>die</strong> geforderten<br />
Oberflächenqualitäten sowie<br />
eine große Auswahl typischer<br />
Prozessanschlüsse, sind standardmäßig<br />
verfügbar. Der Hersteller erfüllt<br />
den Standard nicht nur, sondern<br />
treibt ihn aktiv voran. In Kalifornien<br />
ist ASME BPE bereits ein Teil der<br />
Brandschutzverordnung und damit<br />
gesetzlich bindend. Durch <strong>die</strong> geschlossenen<br />
Kreisläufe der Anlagen<br />
<strong>können</strong> <strong>die</strong> Behörden <strong>sich</strong>erstellen,<br />
dass <strong>sich</strong> <strong>die</strong> Einsatzkräfte nicht an<br />
biologisch veränderten Materialien<br />
kontaminieren.<br />
Mit der PAT Initiative will <strong>die</strong> FDA<br />
zukünftig <strong>die</strong> Qualität von pharmazeutischen<br />
Produkten und deren<br />
Nachweis verbessern. Das bedeutet:<br />
1. qualitätskritische Parameter über<br />
Experimente identifizieren, 2. deren<br />
Analyse und Monitoring und .<br />
Steuerung der Parameter während<br />
des Herstellungsprozesses. Dadurch<br />
lassen <strong>sich</strong> Fehlchargen vermeiden,<br />
Chargenfreigaben in Echtzeit<br />
realisieren, Risiken minimieren<br />
und <strong>die</strong> Prozess<strong>sich</strong>erheit erhöhen.<br />
Grundvoraussetzung dafür ist eine<br />
entsprechende Instrumentierung<br />
und Visualisierung.<br />
Für <strong>die</strong> Umsetzung in <strong>die</strong> Praxis<br />
besteht <strong>die</strong> größte Herausforderung<br />
darin, bewährte Methoden wie<br />
Spektroskopie, Chromatographie,<br />
Dichte oder Viskositätsmessung<br />
inline verfügbar zu machen. Für <strong>die</strong><br />
Dichte und <strong>die</strong> Viskosität ist <strong>die</strong>s<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> schon vor einigen<br />
Jahren gelungen. Im nächsten<br />
Jahr bringt das Unternehmen ein<br />
prozesstaugliches MIR-Spektrometer<br />
auf den Markt. Auch zum Thema<br />
Einweg-Prozessausrüstung hat der<br />
Hersteller schon eine erste Lösung<br />
in petto: Das Einrohrsystem Promass I<br />
lässt <strong>sich</strong> bei Bedarf nämlich sehr<br />
schnell mit einem sterilen Einweg-<br />
Liner auskleiden, der <strong>die</strong> Messgenauigkeit<br />
praktisch nicht beeinflusst<br />
und identische, wiederholbare<br />
Ergebnisse erzielt.<br />
Special: NAMUR Hauptsitzung in Lahnstein 2007 7
Extrablatt<br />
NAMUR-Hauptsitzung<br />
Die Hauptsitzung der NAMUR am 8. November in Lahnstein stand unter dem Motto:<br />
„Prozess-Sensoren“<br />
8 <strong>Endress+Hauser</strong> perspektiven<br />
Dr. Norbert<br />
Kuschnerus (Bayer<br />
Technology Services)<br />
begrüßte <strong>die</strong> fast 500<br />
geladenen Gäste und<br />
eröffnete <strong>die</strong> 70te<br />
NAMUR-Hauptsitzung<br />
in Lahnstein.<br />
Prof. Dr. Hans Schuler<br />
(BASF AG) stellte den<br />
<strong>die</strong>sjährigen Sponsor<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> als ein<br />
Unternehmen mit der<br />
Vision eines Lösungsanbieters<br />
vor. Schuler:<br />
„<strong>Endress+Hauser</strong> ist<br />
ein hervorragendes<br />
Unternehmen, das<br />
von vielen bewundert<br />
wird.“<br />
Norbert Matalla,<br />
BASF übernahm<br />
<strong>die</strong> Moderation<br />
des Donnertstag<br />
Vormittag und<br />
führte auf <strong>die</strong><br />
Plenarvortäge<br />
zum Schwerpunktthema<br />
Prozess-Sensoren<br />
hin.<br />
Sponsorvortrag von <strong>Endress+Hauser</strong> auf der 70ten NAMUR-Hauptsitzung<br />
„Prozess-Sensoren schaffen und erhalten Werte“<br />
Klaus Endress, CEO der <strong>Endress+Hauser</strong> Gruppe bedankte <strong>sich</strong> für <strong>die</strong> freundlichen Worte von<br />
Prof. Dr. Hans Schuler und bezeichnete es als große Ehre und Herausforderung, Sponsor der<br />
NAMUR Hauptsitzung sein zu dürfen: „Man hat nicht oft <strong>die</strong> Chance, vor dem wohl kompetentesten<br />
Gremium der Automatisierungsbranche sein Unternehmen und seine Produkte zu prä-<br />
sentieren“. Unter dem Motto „Prozess-Sensorern schaffen und erhalten Werte“ zeigte Klaus Endress zusammen mit Dieter Schaudel, (CTO,<br />
CIO und Member of the Executive Board) dem interessierten Auditorium das Spannungsfeld, in dem ein mittelständisches Familienunternehmen<br />
den vielfältigen Anforderungen der Prozessindustrie begegnet. Offenheit und Transparenz nach außen waren genauso Schlüsselthemen<br />
wie <strong>die</strong> GMA-NAMUR-Roadmap. Beide Redner kamen am Schluss des mit Spannung verfolgten Gemeinschaftsvortrages zu folgendem Fazit:<br />
- Die Weiterentwicklung der Prozess-Sensoren ist für <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Prozessindustrien entscheidend und muss<br />
deshalb forciert werden.<br />
- Gemeinschaftliche vorwettbewerbliche Zusammenarbeit für Roadmaps und in Projekten nutzt allen – Offenheit und Transparenz fördern<br />
Kreativität und Innovation<br />
- Prozess-Sensoren für <strong>die</strong> Analysenmesstechnik (Produktqualität) haben größtes Wachstumspotential<br />
- <strong>Endress+Hauser</strong> erhöht seine Aufwendungen für Forschung und Entwicklung von 8, % vom Umsatz auf 10 %<br />
- <strong>Endress+Hauser</strong> bleibt nachhaltig der zuverlässige, berechenbare Partner der Prozessindustrien.<br />
Plenarvorträge zum Schwerpunktthema: „Prozess-Sensoren”<br />
Nach den Wunschvorstellungen von Dr.<br />
Armin Brucker, BASF, bringt das PLT-Gerät<br />
von morgen folgende Eigenschaften mit:<br />
- eine zuverlässige Diagnose<br />
- einen modularen Aufbau<br />
- standardisierte Bestellvorgänge<br />
- eine genormte Gerätebeschreibung<br />
- eine einheitliche Baulänge<br />
- eine einheitliche Anschlussbelegung<br />
- eine dauerhafte Interoperabiliät<br />
- ein Gerät, welches für 80 % der<br />
Applikationen geeignet ist, wird als<br />
NAMUR-Standardgerät bezeichnet<br />
Das Fazit des Vortrags von Michael Pelz,<br />
Clariant: Die Feldbusinstallation (Physical<br />
Layer) ist sehr stabil. Die bisherige Gerätekommunikation<br />
ist für <strong>die</strong> Funktionalität der<br />
heutigen Geräte nicht mehr ausreichend.<br />
Durch <strong>die</strong> heutige, moderne Gerätekommunikation<br />
erzielen wir heute bereits einen<br />
Mehrwert, aber der Zusatzaufwand bei<br />
der Geräteintegration ist nicht tragbar. Die<br />
Gerätekommunikation von morgen muss<br />
als zukünftige Plattform für IH-Strategien,<br />
Diagnose, MES und ASM eine ausreichende<br />
Investitions<strong>sich</strong>erheit garantieren.<br />
Klaus Endress, CEO der <strong>Endress+Hauser</strong> Gruppe und<br />
Dieter Schaudel (CTO, CIO) beim Sponsorvortrag<br />
Dr. Michael Kloska, BASF, betonte in<br />
seinem Vortrag, dass <strong>die</strong> Prozessanalysentechnik<br />
unbestritten ein großes Innovationspotenzial<br />
besitzt. Nur wenige Prozent<br />
der Regelkreise in der Chemischen Industrie<br />
haben aktuell PAT als Regelgröße.<br />
Ziel ist <strong>die</strong> Prozessführung und Prozessoptimierung<br />
mittels Sensoren, Geräten<br />
und Systemen der Prozessanalysentechnik<br />
mit folgenden Ergebnissen: Optimierte<br />
Produktqualität, reduzierte Herstellkosten<br />
und überlegene Herstellverfahren.<br />
Stabwechsel an der<br />
NAMUR-Spitze<br />
„Die Kapitäne, <strong>die</strong> Offiziere und <strong>die</strong> Mannschaft<br />
danken dem Steuermann Dr. Hasso Drathen für<br />
seine Arbeit“, mit <strong>die</strong>sen Worten verabschiedete<br />
der ehemalige NAMUR Vorsitzende Prof.<br />
Dr. Martin Polke den scheidenden NAMUR<br />
Geschäftsführer.<br />
„In den 20 Jahren seiner Tätigkeit hat Hasso<br />
Drathen 5 Vorstandvorsitzende „verschlissen“<br />
und in der Größenordnung 20 Vorstandsmitglieder,<br />
mich hat er nicht ganz geschafft“, sagte<br />
Dr. Nobert Kuschnerus und verlieh Hasso Drathen<br />
<strong>die</strong> Ehrenmitgliedschaft, <strong>die</strong> ihn auch weiterhin<br />
zur Teilnahme an den NAMUR Hauptsitzungen<br />
berechtigt.<br />
„Es ist etwas ganz Besonderes, für <strong>die</strong> NAMUR<br />
arbeiten zu dürfen“, so Hasso Drathen. Die<br />
Kontinuität sei durch den neuen Geschäftsführer<br />
Dr. Wolfgang Morr und seine Assistentin Monika<br />
Reek weiterhin gewährleistet.<br />
Der frischgebackene Pensionär wurde von den<br />
490 Teilnehmern mit „Standing Ovations“ verabschiedet.<br />
Der langjährige Geschäftsführer Dr. Hasso Drathen<br />
übergibt den Staffelstab an seinen Nachfolger<br />
Dr. Wolfgang Morr (beide von Bayer Technology<br />
Services).<br />
Gestern + Heute: 20 Jahre NAMUR<br />
1988 2007<br />
Mitgliedsfirmen 53 111<br />
Teilnehmer<br />
NA-Empfehlungen<br />
41 490<br />
/ Arbeitsblätter 20 111
Extrablatt<br />
NAMUR-Hauptsitzung<br />
Pressegespräch auf der NAMUR-Hauptsitzung<br />
Von links: Michael Ziesemer, Klaus Endress und Dieter Schaudel von <strong>Endress+Hauser</strong> Dr. Norbert Kuschnerus von Bayer Technology Services<br />
Geschäftsentwicklung der <strong>Endress+Hauser</strong> Gruppe 2007: Sehr positiv<br />
Beim Pressegespräch auf der NAMUR-Hauptsitzung in Lahnstein betonte Michael Ziesemer (Director<br />
Sales & Marketing und Member of the Executive Board der <strong>Endress+Hauser</strong> Gruppe), dass das<br />
Wachstum der Auftragseingänge deutlich im zweistelligen Prozentbereich liegt. „Das stärkste Wachstum<br />
verzeichnen wir im Mittleren Osten, in Russland, In<strong>die</strong>n, Brasilien und in Südostasien - und <strong>die</strong><br />
Märkte in China, den USA, Nord-, Ost- und Südeuropa und in Lateinamerika entwickeln <strong>sich</strong> ebenso<br />
überdurchschnittlich. Wir freuen uns darüber, dass auch in Mitteleuropa – und ausdrücklich auch in<br />
Deutschland – Wachstum im deutlich zweistelligen Bereich erarbeitet wurde.<br />
Unter den Anwenderbranchen bringen uns <strong>die</strong> Sektoren Öl- und Gas, Bio-Kraftstoffe und <strong>die</strong> Stahlindustrie<br />
<strong>die</strong> höchsten Wachstumsraten - aber auch <strong>die</strong> Branchen Nahrungs-und Genussmittel und<br />
das Kraftwerksgeschäft verzeichnen überdurchschnittliche Zuwächse. Die chemischen und pharmazeutischen<br />
Industrien wachsen ebenfalls zweistellig, aber leicht unterdurchschnittlich zum Gesamtgeschäft.<br />
Schauen wir in unser Produktportfolio so liegen <strong>die</strong> Geschäfte mit Automatisierungslösungen<br />
und Dienstleistungen deutlich über dem Durchschnitt. Das stärkste Wachstum in der Instrumentierung<br />
zeigen <strong>die</strong> Temperatur- und <strong>die</strong> Druck- und Differenzdruckmesstechnik“.<br />
Weitere Schritte zur nachhaltigen Sicherung des Wachstums der <strong>Endress+Hauser</strong> Gruppe im<br />
Jahre 2007<br />
- Gründung eines Vertriebs- und Serviceunternehmens in Rumänien<br />
- Gründung eines Vertriebs- und Serviceunternehmens in der Türkei<br />
- Stärkung unseres Support Centers in Dubai für den mittleren Osten aufgrund stark wachsender<br />
Projekterfolge (u.a. Shell GTL, Qatar)<br />
- Gründung eines Support Centers in Almaty, Kazachstan für Zentralasien<br />
- Bau eines Dienstleistungs- und Logistikzentrums in Deutschland<br />
- Ausbau der produzierenden E+H Unternehmen. Zur Zeit laufen Bauvorhaben in unseren Werken in<br />
Maulburg (DE), Cernay (FR) und Aurangabad (IN). In Greenwood (USA) wurde eine Erweiterung<br />
abgeschlossen. In Gerlingen (DE) planen wir ein neues Gebäude, in Reinach (CH) wurden zusätzliche<br />
Flächen gekauft.<br />
Im Wettbewerbsfeld der gemischten Autorenteams aus Industrie<br />
und Hochschule setzten <strong>sich</strong> Dipl.-Inf. Yevgen Kogan, (25),<br />
(linkes Bild oben) Dipl.-Ing. Rainer Bischoff ( 8) und Dr.-Ing.<br />
Johannes Kurth (44) mit dem Thema “Lebenszyklusorientierte<br />
Betrachtung der Einsatzmöglichkeiten von Augmented Reality<br />
in der Industrierobotik” durch. Der Preisträger ist seit 2006<br />
Ausgezeichneter Nachwuchs<br />
Mit dem atp-Award ehrt der Oldenbourg Verlag Jungautoren, <strong>die</strong> im letzten Jahr interessante, wissenschaftlich korrekte<br />
und gleichzeitig verständliche und praxisorientierte Hauptbeiträge bei der Redaktion einreichten. Von 62 Beiträgen im<br />
Zeitraum 2006/2007 erfüllten 23 das Alterskriterium ‘1971 und jünger’ und erreichten <strong>die</strong> Endrunde.<br />
Frau Prof. Dr.-Ing. Birgit Vogel-Heuser hielt <strong>die</strong> Laudatio und überreichte<br />
den Preisträgern <strong>die</strong> atp-Pyramide.<br />
Entwickler in der Forschungs- und Vorentwicklungsabteilung von<br />
KUKA Roboter.<br />
Bei den Hochschulbeiträgen wurde der Aufsatz von Dipl.-Ing.<br />
Benjamin Danzer (29), (rechtes Bild oben) Dipl.-Ing. Daniel Großmann<br />
(29) und Prof. Dr.-Ing. Klaus Bender (6 ) “FDT+EDD+ OPC<br />
UA = FDD UA - Die Gleichung für eine einheitliche Gerätebe-<br />
Auch in Zukunft oberstes Gebot: Kontinuität für <strong>die</strong> Automatisierungscommunity<br />
Im NAMUR-Block des Pressegesprächs beleuchtete der Vorsitzende Dr. Kuschnerus<br />
kurz <strong>die</strong> Historie des Verbandes. Seit der Gründung gab es lediglich drei Geschäftsführer,<br />
ein Zeichen echter Kontinuität, <strong>die</strong> auch Dr. Wolfgang Morr als neuer Geschäftsführer<br />
weiterhin <strong>sich</strong>erstellen wird. Die Anzahl der NAMUR-Empfehlungen und - Arbeitsblätter<br />
(über 100) lässt erahnen, wie viel Zeit und Engagement <strong>die</strong> Mitglieder in <strong>die</strong> Verbandsarbeit<br />
investieren. Deshalb freute <strong>sich</strong> Kuschnerus sehr über das Lob eines befeundeten<br />
Verbandes, dass <strong>die</strong> NAMUR ein richtiger ‘Arbeiterverband’ sei. “Darüber hinaus ist es mir<br />
besonders wichtig, dass <strong>die</strong> ganze Automatisierungscommunity gut zusammenarbeitet”,<br />
betont der Vorsitzende. So ist <strong>die</strong> Entscheidung, einen zweiten Automatisierungskongress<br />
in Deutschland zu etablieren, ganz in seinem Sinne.<br />
schreibung?” prämiert. Preisträger sind Mitarbeiter am Lehrstuhl<br />
Informationstechnik im Maschinenwesen (itm) der TU München.<br />
Neben der Urkunde und der atp-Pyramide stifteten <strong>die</strong> Sponsoren<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> und <strong>Sie</strong>mens Automation&Drives auch<br />
<strong>die</strong>ses Jahr wieder eine Reise zu einem automatisierungstechnischen<br />
Großereignis.<br />
Special: NAMUR Hauptsitzung in Lahnstein 2007 9
Extrablatt<br />
NAMUR-Hauptsitzung<br />
„Zukunft mit PROLIST gestalten“ war der Titel des ersten Plenar-Vortrages am zweiten Tag der NAMUR-Hauptsitzung in Lahnstein.<br />
Mit großem Interesse wurden <strong>die</strong> Ausführungen von Dr. Günter Löffelmann (Bayer Technology Services GmbH) verfolgt, der offenbarte,<br />
dass <strong>die</strong> PROLIST-Organisation im 2. Quartal 2008 in eine Nachfolgeorganisation überführt werden soll.<br />
Die NAMUR-Projektgruppe „Merkmalleisten“ (PROLIST®) wurde im April 200 in Hannover<br />
gegründet. Zu ihren Zielen gehören:<br />
• Erarbeitung und Pflege von Merkmalen und Merkmalleisten (ML) für Geräte und Systeme aus<br />
dem Bereich der Prozessleittechnik (Elektro-, Automatisierungs- und MSR-Technik)<br />
für den gesamten Life-Cycle-Process,<br />
• sofortige Bereitstellung der Merkmalleisten für <strong>die</strong> Hersteller und Anwender zum direkten<br />
Nutzen über <strong>die</strong> NAMUR-Empfehlung 100 (NE 100),<br />
• Internationalisierung der MLs über IEC-Normen.<br />
„Betriebsbewährte Geräte<br />
für PLT-Schutzeinrichtungen“<br />
Über „Betriebsbewährte Geräte für PLT-Schutzeinrichtungen“<br />
wusste der Fachgruppenleiter im Fachzentrum PLT-Geräte<br />
der BASF AG Dirk Hablawetz zu berichten.<br />
Die IEC 61511 fordert für jede Schutzeinrichtung (SIS) bzw. Realisierung der <strong>sich</strong>erheitstechnischen<br />
Funktion (SIF) Maßnahmen gegen systematische und zufällige Fehler sowie zur Fehlertoleranz.<br />
Dabei müssen immer alle drei Maßnahmen gleichzeitig ergriffen werden.<br />
Die Wahrscheinlichkeit systematischer Fehler im Gerät hängt in entscheidender Weise vom Entwicklungs-<br />
und Herstellprozess des betreffenden Gerätes sowie des dafür eingesetzten Personals<br />
ab. Der Hersteller des Gerätes kann also nur eine Aussage hin<strong>sich</strong>tlich systematischer Fehler bis<br />
zur Schnittstelle zum Prozess machen kann. Demgegenüber liefert eine Betriebsbewährung des<br />
Gerätes in einem Unternehmen zusätzlich Aussagen über <strong>die</strong> Eignung für reale Einsatzfälle und<br />
„Stolpersteine“ bei der Handhabung des Gerätes in der betrieblichen Praxis.<br />
Der Vortrag skizzierte ein Konzept, wie ein Feldgerät den Status „betriebsbewährtes Gerät“<br />
erlangen und damit in PLT-Schutzeinrichtungen in der Prozessindustrie eingesetzt werden kann.<br />
Im Rahmen einer NAMUR-Empfehlung sollen <strong>die</strong> dazu notwendigen Anforderungen und Vorgehensweisen<br />
sowie gleichzeitig praxisnahe, einheitliche Sicherheitsparameter für den quantitativen<br />
SIL-Nachweis (PFD) festgelegt werden. Dadurch wird eine durchgängige Anwendung der<br />
probabilistischen Methode gem. IEC 61511 ohne <strong>die</strong> Verwendung praxisferner Tabellenwerte<br />
ermöglicht. Die Voraussetzungen für <strong>die</strong> Anwendung der NAMUR-einheitlichen Parameterwerte<br />
zur Berechnung der PFD werden definiert. Diese Art der Vorgehensweise hat das Ziel eine Geräteklasse<br />
zu definieren, <strong>die</strong> für Betriebs-, Überwachungs- und Schutzeinrichtungen gleichermaßen<br />
einsetzbar ist.<br />
10 <strong>Endress+Hauser</strong> perspektiven<br />
„Zukunft mit PROLIST gestalten“<br />
Inzwischen gibt es Merkmalleisten für 108 Gerätetypen, was in Chemie- und Petrochemie-Anwendungen<br />
einem Abdeckungsgrad von 98 % entspricht.<br />
PROLIST nähert <strong>sich</strong> der <strong>sich</strong> selbst gestellten zeitlichen Grenze von 5 Jahren. Zusammen mit den<br />
tragenden Säulen der PROLIST-Organisation: der NAMUR, dem ZVEI und weiteren Mitgliedsfirmen,<br />
arbeitet <strong>die</strong> PROLIST auf Basis eines Rahmenkonzeptes daran, aus mehreren Varianten <strong>die</strong> zukünftige<br />
Nachfolgeorganisation von PROLIST zu ermittel, <strong>die</strong> im 2. Quartal 2008 ihre Arbeit operativ aufnehmen<br />
und <strong>die</strong> Erfolgsgeschichte der jetzigen PROLIST fortsetzen soll. Der NAMUR-AK 1.2 wird in<br />
2008 wieder seine Arbeit aufnehmen und <strong>die</strong> Nachfolgeorganisation fachlich unterstützen.<br />
„Alarmmanagement –<br />
Ziele, Erfahrungen, Nutzen“<br />
Auf das Thema „Alarmmanagement“ fokussierte Dr. Hans Kurz<br />
von Evonik Degussa, der auch den ‘menschlichen Faktor’ im<br />
Sicherheitskonzept von Anlagen hervorhob.<br />
„Menschen haben <strong>die</strong> Fähigkeit, Aktionen vorauszusagen, <strong>können</strong> komplexe und unklare Informationen<br />
integrieren und verstehen aufgrund von Erfahrung und Ausbildung, wie man mit ungewöhnlichen<br />
Situationen umgeht…“. (Zitat aus OECD-Workshop 1997) Mit <strong>die</strong>sen Fähigkeiten,<br />
<strong>die</strong> weit über <strong>die</strong>jenigen von automatisierten Systemen hinausgehen, kann der Anlagenfahrer<br />
durch gezielte und rechtzeitige Eingriffe ungeplante Abfahrvorgänge vermeiden.<br />
Ziele des Alarmmanagements: Die Anzahl der Alarme und <strong>die</strong> Häufigkeit soll so reduziert werden,<br />
dass im Normalbetrieb weniger als ein Alarm/10 Minuten und Anlagenfahrer auftritt. Methoden<br />
hierzu sind: Alarmgruppierung, Alarmunterdrückung, Alarmfilterung.<br />
Anwendungen und Erfahrungen aus Alarmmanagement-Projekten: Alarmmanagement wird in<br />
zahlreichen Betrieben von NAMUR-Mitgliedsfirmen praktiziert. Die flächendeckende Implementierung<br />
wird immer öfter als Unternehmensziel deklariert. Generell kommt der Analyse der aufgetretenen<br />
Alarmmeldungen und der erfolgten Operator-Eingriffe eine wesentliche Bedeutung zu.<br />
Erreichter Nutzen: Quantifizierbarer Nutzen resultierte in einigen Alarmmanagementprojekten<br />
aus Prozessverbesserungen, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Analyse von Alarmmeldungen und deren Diskussion im<br />
Team angestoßen wurden. Wenn auch der Nutzen vielfach nicht quantifizierbar ist, so lässt <strong>sich</strong><br />
mit Sicherheit sagen, dass der Anlagenfahrer durch <strong>die</strong> Reduktion der Alarmhäufigkeit in arbeitspsychologischer<br />
Hin<strong>sich</strong>t deutlich entlastet wird. Dadurch bekommt er mehr Zeit und Freiraum<br />
für Prozessführungsaufgaben und kann damit zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit und zur<br />
Qualitätsverbesserung der Produkte beitragen.
Extrablatt<br />
NAMUR-Hauptsitzung<br />
Über das Thema „Prozessführung“ referierte zum Abschluss<br />
Dr. Stefan Krämer (INEOS Köln GmbH)<br />
Mindestens seit der Nutzung von Prozessrechnern, spätestens jedoch seit der flächendeckenden<br />
Einführung von Prozessleitsystemen ist das Thema Prozessführung für <strong>die</strong> chemische Industrie von<br />
großer Relevanz. Seit Anfang der neunziger Jahre wird <strong>die</strong>ses Thema in Büchern und Veröffentlichungen<br />
ebenso wie im NAMUR Arbeitskreis 2.2 detailliert beleuchtet.<br />
Dennoch zeigt <strong>sich</strong>, dass nicht Jedermann bewusst ist, wie groß der Bereich ist, der mit dem Begriff<br />
„Prozessführung“ abgedeckt wird. Prozessführung wird an vielen Stellen noch immer mit Optimierung<br />
und Regelung gleichgesetzt, ist aber – betrachtet man <strong>die</strong> in den neunziger Jahren entwickelten<br />
Definitionen – viel mehr, nämlich „<strong>die</strong> Gestaltung und Beherrschung des Verhaltens eines Prozesses<br />
durch zielgerichtete technische Maßnahmen (z.B. Verfahrenstechnik, Automatisierungstechnik und<br />
anderen technischen Disziplinen) sowie durch <strong>die</strong> Tätigkeit der Anlagenfahrer.“ Es zeigt <strong>sich</strong>, dass<br />
Prozessführung nicht zwingend eine Verbesserung oder Optimierung darstellt, Optimierung des<br />
Prozesses und seiner Fahrweise jedoch Teil der Prozessführung sind. Ein Ziel guter Prozessführung<br />
kann das unter <strong>sich</strong>eren Bedingungen erreichbare wirtschaftliche Optimum sein.<br />
Anhand einer Darstellung von Automatisierungsgrad und nutzbarem Prozesswissen wird eine<br />
Einordnung von Prozessen vorgenommen und <strong>die</strong> zeitliche Entwicklung der Prozessführung<br />
dargestellt. Hierzu wird auch auf <strong>die</strong> Werkzeuge eingegangen, <strong>die</strong> eine gute Prozessführung<br />
ermöglichen.<br />
Mit praktischen Beispielen werden <strong>die</strong> angesprochenen Punkte untermauert. Erfahrungen im<br />
Bereich der Schulung, der online Analytik, des Advanced Control, der Nutzung von Modellen und<br />
statistischen Methoden sowie des Asset Management werden an <strong>die</strong>sen Beispielen begründet.<br />
Impressionen<br />
„Erfahrungsbericht<br />
zur Prozessführung“<br />
NAMUR AWARD 2007<br />
Der Preis für <strong>die</strong> beste Promotionsarbeit wurde <strong>die</strong>ses Jahr verliehen an<br />
Frau Dr. Margret Bauer für <strong>die</strong> Arbeit<br />
„Datenbasierte Methoden zur<br />
Prozessanalyse“<br />
Die Arbeit wurde am University College London angefertigt und von<br />
Frau Prof. Dr. Nina Thornhill betreut.<br />
Frau Dr. Bauers Forschungsarbeit verbindet theoretische Tiefe und praktische Anwendung. In<br />
ihrer Arbeit hat sie allgemeine Verfahren untersucht, mit denen der Ausbreitungsweg einer<br />
Störung nachvollzogen werden kann und <strong>die</strong> es damit ermöglichen, Ursache und Wirkung zu<br />
unterscheiden. <strong>Sie</strong> entwickelte und optimierte dafür Signalanalyse-Methoden für chemische<br />
Prozesse. Um ihre Methoden anhand konkreter Beispiele aus der Prozessindustrie zu überprüfen,<br />
erarbeitete <strong>Sie</strong> mehrere industrielle Fallstu<strong>die</strong>n. Die Praxisrelevanz der Arbeit zeigt <strong>sich</strong><br />
nicht zuletzt dadurch, dass <strong>die</strong> gewonnenen Erkenntnisse inzwischen in ein Software-Produkt<br />
zur Analyse von Störungsursachen eingeflossen sind.<br />
Thema der Hauptsitzung 2008:<br />
„Moderne Prozessführung“<br />
Dr. Norbert Kuschnerus schloss <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährige NAMUR-Hauptsitzung mit folgenden Worten:<br />
„Der Sponsor der Hauptsitzung 2008 wird eines der führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Automatisierung<br />
in der Prozessindustrie sein, eines der größten, international Unternehmen im Bereich<br />
der Automatisierung. Wir sind schon jetzt voller Erwartung und Spannung für <strong>die</strong> nächste Hauptsitzung<br />
mit dem Sponsor: Honeywell Process Solutions.<br />
Ich freue mich, dass der Geschäftsführer der Honeywell GmbH, Herr Adam, <strong>die</strong>se Jahr hier Gast<br />
war. Ich bin überzeugt, dass <strong>sich</strong> auch unsere nächste Hauptsitzung wieder auf einem fachlich hohen<br />
Niveau bewegen wird. <strong>Sie</strong>, liebe Gäste, Kolleginnen und Kollegen, sind ganz herzlich zu unserer<br />
nächsten Hauptsitzung am 6./7. November 2008 eingeladen“.<br />
Andrang und<br />
großes Interesse<br />
herrschten<br />
sowohl im<br />
Ausstellungsraum<br />
als<br />
auch bei den<br />
Workshops des<br />
Sponsors.<br />
Beim „Alphorn-<br />
Apero“ des Sponsors<br />
am Donnerstag Abend<br />
zeigte <strong>die</strong> Künstlerin<br />
Sabine Kessler, dass<br />
man <strong>Endress+Hauser</strong><br />
Geräte auch zweckentfremden<br />
und musikalischen<br />
Hochgenuß<br />
zaubern kann.<br />
Special: NAMUR Hauptsitzung in Lahnstein 2007 11
Lahnstein<br />
NAMUR-Hauptsitzung<br />
Thema: Globale Trends<br />
Interview<br />
Wolfgang Lubcke, Global Chemical Industry<br />
Manager, <strong>Endress+Hauser</strong><br />
Redaktion: Herr Lubcke – <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährige<br />
NAMUR-Hauptsitzung stand ganz<br />
im Zeichen der Prozess-Sensoren und<br />
deren Einfluss auf den Werterhalt in der<br />
Prozessindustrie. Welche internationalen<br />
Strömungen und Trends beschäftigen<br />
darüber hinaus unsere Kunden aus den<br />
Branchen Chemie und Pharmazie?<br />
Wolfgang Lubcke: Eines ist klar: Die<br />
NAMUR hat ihre Wurzeln zwar in<br />
Deutschland – auf ihre Empfehlungen<br />
referenzieren jedoch Firmen in Amerika<br />
genauso wie in Asien.<br />
Bei globalen Trends denke ich zuerst an<br />
<strong>die</strong> vielschichtigen Möglichkeiten der<br />
„Prozessintensivierung“. Dieser Begriff<br />
beschreibt <strong>die</strong> Entwicklung von neuen<br />
Syntheseschritten und u.a. <strong>die</strong> Miniaturisierung<br />
der Verfahren, in denen eine<br />
Intensivierung der Energie- und Stofftransporte,<br />
eine höhere Raum-/Zeitausbeute<br />
und eine effizientere Nutzung von<br />
Ressourcen erreicht werden soll. Dieses<br />
Thema kommt wie gesagt primär aus der<br />
Verfahrenstechnik. Was jedoch auffällt ist,<br />
dass Spezialisten wie reinrassige Chemiker<br />
und Forscher mit den Verfahrenstechnikern<br />
und Automatisierern immer<br />
Deutschland<br />
<strong>Endress+Hauser</strong><br />
Messtechnik<br />
GmbH+Co. KG<br />
Colmarer Straße 6<br />
79576 Weil am Rhein<br />
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enger zusammenarbeiten. Heutzutage<br />
kann der eine eben nicht mehr ohne den<br />
anderen, zumal <strong>die</strong> Biotechnologie in der<br />
klassischen Chemieindustrie einen immer<br />
größeren Einfluss gewinnt.<br />
Redaktion: Und welchen Beitrag <strong>können</strong><br />
<strong>die</strong> Automatisierer bei der Prozessintensivierung<br />
leisten?<br />
Wolfgang Lubcke: Hier möchte ich drei<br />
Punkte hervorheben:<br />
1. Genaue Messwerte,<br />
2. MAV/MIV und<br />
. Funktionale Sicherheit.<br />
Kommen wir zum ersten Thema: Die<br />
Genauigkeit von Feldgeräten. Hier nützt<br />
es dem Anlagenbetreiber nur bedingt,<br />
wenn der Messwert z. B. eines Durchflussmessgerätes<br />
auf dem Papier und<br />
unter stabilen Referenzbedingungen<br />
im akkreditierten Kalibrierlabor im<br />
Null-Komma-Null-Bereich liegt – es<br />
nützt dem Anlagenbetreiber jedoch sehr<br />
wohl etwas, wenn das Messgerät <strong>sich</strong><br />
darüber hinaus auch in der Praxis als<br />
robust, stabil und hochgenau bewährt.<br />
Das ist ein wichtiger Punkt in Bezug<br />
auf <strong>die</strong> Prozessintensivierung, wenn es<br />
auf der einen Seite um <strong>die</strong> Verlängerung<br />
der Rekalibrierungszyklen und auf der<br />
anderen Seite um <strong>die</strong> Rückverfolgbarkeit<br />
der produzierten Stoffe geht.<br />
Redaktion: Und <strong>die</strong> weiteren Punkte?<br />
Wolfgang Lubcke: Einen zweiten Trend<br />
möchte ich mit den beiden Abkürzungen<br />
MAV (Main Automation Vendor) und<br />
MIV (Main Instrumentation Vendor)<br />
kurz skizzieren. Hinter MIV steckt der<br />
Wunsch unserer Kunden, <strong>die</strong> Feldgeräte<br />
von nur einem Hersteller zu beziehen.<br />
MAV geht noch einen Schritt weiter. Hier<br />
Auf bald bei <strong>Endress+Hauser</strong>!<br />
Ein großer Baum hat viele Jahre gebraucht, um zu wachsen und zu werden. An jedem Tag hat er <strong>sich</strong> weiterentwickelt<br />
und dabei keinen Teil vergessen. So lehrt uns <strong>die</strong> Natur, dass alles, was groß und stark werden<br />
soll, Zeit benötigt. Denn alles, was schnell wächst, bleibt schwach und stirbt früh. Deswegen sind <strong>die</strong><br />
evolutionäre Entwicklung und <strong>die</strong> Unabhängigkeit von boomenden Industrien für uns als Unternehmen<br />
wichtig. <strong>Endress+Hauser</strong> ist über <strong>die</strong> Jahre im Wesentlichen aus eigener Kraft zu einer großen Unternehmensgruppe<br />
herangewachsen. Wir haben zielstrebig unsere Oberfläche zu Märkten und Kunden in aller<br />
Welt erweitert, neue Länder vertrieblich erschlossen und uns auf weitere Branchen spezialisiert (<strong>die</strong> Krone<br />
des Baums). Wir haben unseren Warenkorb vervollständigt, Produktionskapazitäten rund um den Globus<br />
aufgebaut sowie unsere Innovationskraft gestärkt (unsere Wurzeln). Und wir haben eine leistungsfähige<br />
unterstützende und verbindende Organisation ausgebildet (der Stamm und <strong>die</strong> Äste).<br />
Unsere neue „Strategie 2011+“ schreibt <strong>die</strong>sen Entwicklungspfad fort. Wir wollen künftig noch stärker auf<br />
den weltweiten Märkten präsent sein, noch besser auf <strong>die</strong> Bedürfnisse der einzelnen Kunden eingehen,<br />
uns noch genauer auf <strong>die</strong> Anforderungen der verschiedenen Branchen ausrichten. Innerhalb der Firmengruppe,<br />
wie auch mit Partnern von außen, wollen wir noch enger zusammenarbeiten. Dies alles wollen<br />
wir als selbstständiges, unabhängiges, solides Familienunternehmen erreichen. Dabei werden wir von<br />
unseren Gesellschaftern voll unterstützt.<br />
Der Baum entwickelt <strong>sich</strong> jeden Tag. Er passt <strong>sich</strong> perfekt an seine Umwelt an. Auch wir müssen uns dauernd<br />
anpassen an <strong>sich</strong> wandelnde Bedürfnisse von Märkten und Kunden. Denn am Ende überleben nicht<br />
<strong>die</strong> größten und stärksten Unternehmen, sondern jene, <strong>die</strong> <strong>sich</strong> bestens anpassen.<br />
Die Zukunft von <strong>Endress+Hauser</strong> ist spannend! Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer Ausrichtung und<br />
Einstellung für <strong>die</strong> Herausforderungen gut gerüstet sind. Wir freuen uns, wenn <strong>Sie</strong> uns dabei begleiten.<br />
Service<br />
• Help-Desk<br />
• Feldservice<br />
• Ersatzteile/Reparatur<br />
• Kalibrierung<br />
Tel. 0 800 EHSERVICE<br />
Tel. 0 800 47 7 84<br />
service@de.endress.com<br />
Technische Büros<br />
• Hamburg<br />
• Berlin<br />
• Hannover<br />
• Ratingen<br />
• Frankfurt<br />
• Stuttgart<br />
• München<br />
Österreich<br />
<strong>Endress+Hauser</strong><br />
Ges.m.b.H.<br />
Lehnergasse 4<br />
A 12 0 Wien<br />
Tel. +4 1 880 56 0<br />
Fax +4 1 880 56 5<br />
info@at.endress.com<br />
www.at.endress.com<br />
Verfahrenstechniker<br />
Chemiker Automatisierer<br />
Der Dreiklang der Spezialisten:<br />
“Es geht nicht mehr ohne <strong>die</strong> anderen!”<br />
bündeln verschiedene Lieferanten ihre<br />
Kernkompentenzen und schnüren kundenspezifische<br />
Pakete. Beide Richtungen<br />
<strong>können</strong> durch <strong>die</strong> Verknüpfung von<br />
Know-How <strong>die</strong> Entwicklung der Prozessintensiverung<br />
nachhaltig verstärken.<br />
Der dritte Aspekt ist <strong>die</strong> Funktionale<br />
Sicherheit SIL (Safety Integrity Level).<br />
Bei der Entstehung <strong>die</strong>ser Norm haben<br />
sowohl <strong>die</strong> NAMUR als auch Gerätehersteller<br />
mitgewirkt. Bei <strong>Endress+Hauser</strong><br />
gilt seit dem ersten Januar 2007 <strong>die</strong> in<br />
der IEC 61508 beschriebene Methode<br />
als verbindlicher Standard für alle<br />
Neuentwicklungen und das für alle<br />
Arbeitsgebiete (Durchfluss, Füllstand,<br />
Druck, Temperatur, Analysenmesstechnik<br />
usw.). Und weil das Thema Sicherheit<br />
vielen Anlagenbetreibern unter den<br />
Nägeln brennt und <strong>die</strong> Nachfrage nach<br />
fun<strong>die</strong>rten Informationen stetig steigt,<br />
starten wir im nächsten Jahr zusammen<br />
mit Vertretern der Firmen HIMA,<br />
Pepperl+Fuchs und SAMSON sowie vom<br />
TÜV Süd Industrie Service GmbH eine<br />
SIL-Roadshow.<br />
Redaktion: Vielen Dank für <strong>die</strong>sen<br />
interessanten Ausblick.<br />
Schweiz<br />
<strong>Endress+Hauser</strong><br />
Metso AG<br />
Kägenstrasse 2<br />
415 Reinach<br />
Tel. +41 61 715 75 75<br />
Fax +41 61 715 27 75<br />
info@ch.endress.com<br />
www.ch.endress.com<br />
<strong>Endress+Hauser</strong><br />
Prozessmesstechnik komplett<br />
Füllstandmesstechnik<br />
Ultraschall | Radar | geführtes Radar | Radio-<br />
metrie | Vibronik | Drehflügel | Lotsystem |<br />
kapazitiv | konduktiv | Mikrowellenschranken<br />
Druckmesstechnik<br />
Überdruck | Absolutdruck | Differenzdruck |<br />
hydrostatisch | keramischkapazitive, piezo-<br />
resistive Sensoren<br />
Durchflussmesstechnik<br />
Coriolis | Vortex | magnetisch-induktiv | Ultraschall-<br />
Laufzeit | thermisch | Flüssigkeiten | Gase | Dämpfe<br />
Temperaturmesstechnik<br />
Sensoren | Transmitter | Temperaturschalter |<br />
breite und spezielle Anwendungsbereiche<br />
Analysenmesstechnik<br />
pH/Redox | Leitfähigkeit | Trübung | Feststoffgehalt |<br />
gelöster Sauerstoff | Chlor | Ammonium | Nitrat |<br />
Phosphat | Chromat | Kupfer | Hydrazin | Eisen |<br />
Mangan | Nitrit | TOC | CSB | BSB<br />
Registrier-/Umweltmesstechnik<br />
Papierschreiber | Bildschirmschreiber |<br />
Abwasserprobenehmer | Messstationen<br />
Systeme und Komponenten<br />
Prozessanzeiger | Überspannungsschutz | Speisetrenner<br />
| Ex-Trenner | Dampfrechner | Energiemanager<br />
| Fieldcontroller | Grenzwertschalter<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> Solutions<br />
Digitale Feldbusse | Anlagennahes Asset-<br />
Management | Automatisierungsplattformen |<br />
Automatisierungs-Engineering<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> Services<br />
Inbetriebnahme | Kalibrierung | Wartungskonzepte |<br />
Installed Base Audit | Kalibriermanagement |<br />
Schulungen<br />
Roadshow 2008 : „SIL in der Praxis“<br />
Als einen vollen Erfolg beurteilten <strong>die</strong> Teilnehmer und Veranstalter das Fachsymposium<br />
„SIL in der Praxis“, welches am 24. Oktober 2007 im Hotel Holiday<br />
Inn Düsseldorf-Airport in Ratingen stattfand. Dass <strong>die</strong> Funktionale Sicherheit<br />
nach IEC 61508, IEC61511, VDI/VDE 2180 ein hochaktuelles Thema ist,<br />
zeigten <strong>die</strong> vielen Fragen und lebhaften Diskussionen der weit über 100<br />
Teilnehmer. Obwohl <strong>die</strong> Veranstalter ausreichend Zeit für Erfahrungsaustausch<br />
eingeplant hatten, war es bei den spannenden Beiträgen nicht immer einfach<br />
den Zeitplan einzuhalten.<br />
In aufeinander abgestimmten, praxisnahen Vorträgen zeigten Experten der<br />
Firmen <strong>Endress+Hauser</strong>, HIMA, Pepperl+Fuchs und SAMSON sowie<br />
vom TÜV Süd Industrie Service GmbH am Beispiel eines Sicherheitskreises<br />
auf, wie <strong>die</strong> Anforderungen der funktionalen Sicherheit praxisgerecht und<br />
gerichtsfest realisiert werden <strong>können</strong>. Die Veranstaltung in Ratingen war der<br />
Auftakt einer „SIL Roadshow“, <strong>die</strong> im kommenden Jahr in Deutschland an<br />
drei Chemiestandorten wiederholt wird.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Endress+Hauser</strong> Messtechnik GmbH+Co. KG,<br />
D-79574 Weil am Rhein – NAMUR-Geschäftsstelle,<br />
c/o Bayer Technology Services GmbH, 51 68 Leverkusen<br />
Projektleitung: Ursel Kiefer, <strong>Endress+Hauser</strong> – Wolfgang Morr,<br />
Bayer Technology Services GmbH<br />
Druck: Straub Druck+Me<strong>die</strong>n AG, 7871 Schramberg<br />
Verantwortlich für den Inhalt ist der Herausgeber.<br />
Ein Nachdruck ist nur nach Genehmigung durch den Herausgeber gestattet.<br />
Die Auflage <strong>die</strong>ser Ausgabe beträgt: 156.000<br />
www.de.endress.com/perspektiven<br />
www.namur.de