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Lahnstein
NAMUR-Hauptsitzung
Thema: Globale Trends
Interview
Wolfgang Lubcke, Global Chemical Industry
Manager, Endress+Hauser
Redaktion: Herr Lubcke – die diesjährige
NAMUR-Hauptsitzung stand ganz
im Zeichen der Prozess-Sensoren und
deren Einfluss auf den Werterhalt in der
Prozessindustrie. Welche internationalen
Strömungen und Trends beschäftigen
darüber hinaus unsere Kunden aus den
Branchen Chemie und Pharmazie?
Wolfgang Lubcke: Eines ist klar: Die
NAMUR hat ihre Wurzeln zwar in
Deutschland – auf ihre Empfehlungen
referenzieren jedoch Firmen in Amerika
genauso wie in Asien.
Bei globalen Trends denke ich zuerst an
die vielschichtigen Möglichkeiten der
„Prozessintensivierung“. Dieser Begriff
beschreibt die Entwicklung von neuen
Syntheseschritten und u.a. die Miniaturisierung
der Verfahren, in denen eine
Intensivierung der Energie- und Stofftransporte,
eine höhere Raum-/Zeitausbeute
und eine effizientere Nutzung von
Ressourcen erreicht werden soll. Dieses
Thema kommt wie gesagt primär aus der
Verfahrenstechnik. Was jedoch auffällt ist,
dass Spezialisten wie reinrassige Chemiker
und Forscher mit den Verfahrenstechnikern
und Automatisierern immer
Deutschland
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enger zusammenarbeiten. Heutzutage
kann der eine eben nicht mehr ohne den
anderen, zumal die Biotechnologie in der
klassischen Chemieindustrie einen immer
größeren Einfluss gewinnt.
Redaktion: Und welchen Beitrag können
die Automatisierer bei der Prozessintensivierung
leisten?
Wolfgang Lubcke: Hier möchte ich drei
Punkte hervorheben:
1. Genaue Messwerte,
2. MAV/MIV und
. Funktionale Sicherheit.
Kommen wir zum ersten Thema: Die
Genauigkeit von Feldgeräten. Hier nützt
es dem Anlagenbetreiber nur bedingt,
wenn der Messwert z. B. eines Durchflussmessgerätes
auf dem Papier und
unter stabilen Referenzbedingungen
im akkreditierten Kalibrierlabor im
Null-Komma-Null-Bereich liegt – es
nützt dem Anlagenbetreiber jedoch sehr
wohl etwas, wenn das Messgerät sich
darüber hinaus auch in der Praxis als
robust, stabil und hochgenau bewährt.
Das ist ein wichtiger Punkt in Bezug
auf die Prozessintensivierung, wenn es
auf der einen Seite um die Verlängerung
der Rekalibrierungszyklen und auf der
anderen Seite um die Rückverfolgbarkeit
der produzierten Stoffe geht.
Redaktion: Und die weiteren Punkte?
Wolfgang Lubcke: Einen zweiten Trend
möchte ich mit den beiden Abkürzungen
MAV (Main Automation Vendor) und
MIV (Main Instrumentation Vendor)
kurz skizzieren. Hinter MIV steckt der
Wunsch unserer Kunden, die Feldgeräte
von nur einem Hersteller zu beziehen.
MAV geht noch einen Schritt weiter. Hier
Auf bald bei Endress+Hauser!
Ein großer Baum hat viele Jahre gebraucht, um zu wachsen und zu werden. An jedem Tag hat er sich weiterentwickelt
und dabei keinen Teil vergessen. So lehrt uns die Natur, dass alles, was groß und stark werden
soll, Zeit benötigt. Denn alles, was schnell wächst, bleibt schwach und stirbt früh. Deswegen sind die
evolutionäre Entwicklung und die Unabhängigkeit von boomenden Industrien für uns als Unternehmen
wichtig. Endress+Hauser ist über die Jahre im Wesentlichen aus eigener Kraft zu einer großen Unternehmensgruppe
herangewachsen. Wir haben zielstrebig unsere Oberfläche zu Märkten und Kunden in aller
Welt erweitert, neue Länder vertrieblich erschlossen und uns auf weitere Branchen spezialisiert (die Krone
des Baums). Wir haben unseren Warenkorb vervollständigt, Produktionskapazitäten rund um den Globus
aufgebaut sowie unsere Innovationskraft gestärkt (unsere Wurzeln). Und wir haben eine leistungsfähige
unterstützende und verbindende Organisation ausgebildet (der Stamm und die Äste).
Unsere neue „Strategie 2011+“ schreibt diesen Entwicklungspfad fort. Wir wollen künftig noch stärker auf
den weltweiten Märkten präsent sein, noch besser auf die Bedürfnisse der einzelnen Kunden eingehen,
uns noch genauer auf die Anforderungen der verschiedenen Branchen ausrichten. Innerhalb der Firmengruppe,
wie auch mit Partnern von außen, wollen wir noch enger zusammenarbeiten. Dies alles wollen
wir als selbstständiges, unabhängiges, solides Familienunternehmen erreichen. Dabei werden wir von
unseren Gesellschaftern voll unterstützt.
Der Baum entwickelt sich jeden Tag. Er passt sich perfekt an seine Umwelt an. Auch wir müssen uns dauernd
anpassen an sich wandelnde Bedürfnisse von Märkten und Kunden. Denn am Ende überleben nicht
die größten und stärksten Unternehmen, sondern jene, die sich bestens anpassen.
Die Zukunft von Endress+Hauser ist spannend! Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer Ausrichtung und
Einstellung für die Herausforderungen gut gerüstet sind. Wir freuen uns, wenn Sie uns dabei begleiten.
Service
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Chemiker Automatisierer
Der Dreiklang der Spezialisten:
“Es geht nicht mehr ohne die anderen!”
bündeln verschiedene Lieferanten ihre
Kernkompentenzen und schnüren kundenspezifische
Pakete. Beide Richtungen
können durch die Verknüpfung von
Know-How die Entwicklung der Prozessintensiverung
nachhaltig verstärken.
Der dritte Aspekt ist die Funktionale
Sicherheit SIL (Safety Integrity Level).
Bei der Entstehung dieser Norm haben
sowohl die NAMUR als auch Gerätehersteller
mitgewirkt. Bei Endress+Hauser
gilt seit dem ersten Januar 2007 die in
der IEC 61508 beschriebene Methode
als verbindlicher Standard für alle
Neuentwicklungen und das für alle
Arbeitsgebiete (Durchfluss, Füllstand,
Druck, Temperatur, Analysenmesstechnik
usw.). Und weil das Thema Sicherheit
vielen Anlagenbetreibern unter den
Nägeln brennt und die Nachfrage nach
fundierten Informationen stetig steigt,
starten wir im nächsten Jahr zusammen
mit Vertretern der Firmen HIMA,
Pepperl+Fuchs und SAMSON sowie vom
TÜV Süd Industrie Service GmbH eine
SIL-Roadshow.
Redaktion: Vielen Dank für diesen
interessanten Ausblick.
Schweiz
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Prozessmesstechnik komplett
Füllstandmesstechnik
Ultraschall | Radar | geführtes Radar | Radio-
metrie | Vibronik | Drehflügel | Lotsystem |
kapazitiv | konduktiv | Mikrowellenschranken
Druckmesstechnik
Überdruck | Absolutdruck | Differenzdruck |
hydrostatisch | keramischkapazitive, piezo-
resistive Sensoren
Durchflussmesstechnik
Coriolis | Vortex | magnetisch-induktiv | Ultraschall-
Laufzeit | thermisch | Flüssigkeiten | Gase | Dämpfe
Temperaturmesstechnik
Sensoren | Transmitter | Temperaturschalter |
breite und spezielle Anwendungsbereiche
Analysenmesstechnik
pH/Redox | Leitfähigkeit | Trübung | Feststoffgehalt |
gelöster Sauerstoff | Chlor | Ammonium | Nitrat |
Phosphat | Chromat | Kupfer | Hydrazin | Eisen |
Mangan | Nitrit | TOC | CSB | BSB
Registrier-/Umweltmesstechnik
Papierschreiber | Bildschirmschreiber |
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Systeme und Komponenten
Prozessanzeiger | Überspannungsschutz | Speisetrenner
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Management | Automatisierungsplattformen |
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Inbetriebnahme | Kalibrierung | Wartungskonzepte |
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Schulungen
Roadshow 2008 : „SIL in der Praxis“
Als einen vollen Erfolg beurteilten die Teilnehmer und Veranstalter das Fachsymposium
„SIL in der Praxis“, welches am 24. Oktober 2007 im Hotel Holiday
Inn Düsseldorf-Airport in Ratingen stattfand. Dass die Funktionale Sicherheit
nach IEC 61508, IEC61511, VDI/VDE 2180 ein hochaktuelles Thema ist,
zeigten die vielen Fragen und lebhaften Diskussionen der weit über 100
Teilnehmer. Obwohl die Veranstalter ausreichend Zeit für Erfahrungsaustausch
eingeplant hatten, war es bei den spannenden Beiträgen nicht immer einfach
den Zeitplan einzuhalten.
In aufeinander abgestimmten, praxisnahen Vorträgen zeigten Experten der
Firmen Endress+Hauser, HIMA, Pepperl+Fuchs und SAMSON sowie
vom TÜV Süd Industrie Service GmbH am Beispiel eines Sicherheitskreises
auf, wie die Anforderungen der funktionalen Sicherheit praxisgerecht und
gerichtsfest realisiert werden können. Die Veranstaltung in Ratingen war der
Auftakt einer „SIL Roadshow“, die im kommenden Jahr in Deutschland an
drei Chemiestandorten wiederholt wird.
Impressum
Herausgeber: Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG,
D-79574 Weil am Rhein – NAMUR-Geschäftsstelle,
c/o Bayer Technology Services GmbH, 51 68 Leverkusen
Projektleitung: Ursel Kiefer, Endress+Hauser – Wolfgang Morr,
Bayer Technology Services GmbH
Druck: Straub Druck+Medien AG, 7871 Schramberg
Verantwortlich für den Inhalt ist der Herausgeber.
Ein Nachdruck ist nur nach Genehmigung durch den Herausgeber gestattet.
Die Auflage dieser Ausgabe beträgt: 156.000
www.de.endress.com/perspektiven
www.namur.de