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NAMUR-Workshops
Lahnstein 2007
Die Vielfalt der Themen aus allen Feldern der Automatisierungstechnik für die Prozessindustrien und deren gründliche
Behandlung zeigt die Kompetenz und Lebendigkeit dieses freiwilligen Zusammenschlusses von Fachleuten.
AK .1
Unbemerkter Wandel bei Pt100 Sensoren
Helge Essig, BIS-Prozesstechnik
Helmut Härdle, BASF AG
In diesem Workshop sollten Anwender auf diesen Wandel
hin sensibilisiert und die Konsequenzen aus Anwendersicht
aufgezeigt werden.
Es erfolgte eine Gegenüberstellung der technologischen und
kommerziellen Änderungen im Vergleich vom Drahtgewickelten
zum Dünnfilm Pt100.
Fazit: Es liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen aus
Anwendersicht vor. Der Wandel zum Dünnfilm Pt100 ist
langfristig nicht aufzuhalten.
AK .15
Was man über die
Antriebstechnik wissen sollte
Hans Linnenbrink, Bayer Material Science
Elektromotorische Antriebe sind die wichtigsten elektrischen
Aktoren in der chemischen Verfahrenstechnik und in
großer Stückzahl vertreten. In modernen Anlagen werden
etwa ein Viertel dieser Antriebe durch Frequenzumrichter
gespeist. An die Verfügbarkeit der Anlagen werden hohe
Anforderungen gestellt. Dazu ist die betriebssichere Planung
von Motoren und ihrer Versorgung eine Voraussetzung.
Über die technischen Zusammenhänge und die zur
Verfügung stehenden Hilfsmittel wurde berichtet.
AK .1
Praxisgerechte Messgenauigkeiten –
Einflussgrößen aus der Applikation
Thomas Grein, BIS Prozesstechnik
Immer häufiger werden in den technischen Datenblättern
der PLT-Feldgeräte Messgenauigkeiten angegeben, die unter
Referenzbedingungen ermittelt wurden, jedoch unter realen
Einbau- und Prozessbedingungen nicht erreichbar sind.
Dieser Vortrag zeigt am Beispiel des MID und des RADAR
einbau- und prozessbedingte Einflussgrößen auf und relativiert
die unter Referenzbedingungen ermittelten Messgenauigkeiten.
Fazit: Gerätehersteller werden aufgefordert die
messgerätetypischen Einflussgrößen in den technischen
Datenblättern zu hinterlegen. Anwender müssen sich bewusst
sein, dass zur Erreichung einer hohen Messgenauigkeit die
apparativen Voraussetzungen in der Anwendung geschaffen
werden müssen.
AK 4.4
Inverkehrbringen von elektrischen
Begleitheizungen nach RL 94/9/EG (ATEX)
Volker Diers, BASF
Im Gegensatz zu den meisten anderen Betriebsmitteln
können elektrische Begleitheizungen nicht als fertiges
Gerät auf den Markt gebracht, sondern erst auf der
Baustelle vollständig hergestellt werden.
Soll die Begleitheizung im explosionsgefährdeten
Bereich eingesetzt werden, bereitet dies häufig
Kopfzerbrechen in Bezug auf das formale Vorgehen
beim Inverkehrbringen nach ATEX-Richtlinie.
Im Workshop wurden Lösungsansätze vorgestellt
und diskutiert.
AK 4.5
SIL und Lambda-Werte.
Zwischenbericht der Untersuchungen
Lothar Litz, TH Kaiserslautern
Daniel Düpont, TH Kaiserslautern
PFD-Berechnung in der Praxis – Zusammenführung von
Bottom-Up- und Top-Down-Ansatz:
Seit dem Jahr 2002 werden in NAMUR-Unternehmen
sicherheitstechnische Kenndaten installierter PLT-
Schutzeinrichtungen erfasst. Die daraus top-down abgeleiteten
PFD-Werte bescheinigen einkanaligen Messkreisen SIL 2-
Qualität. Die PFD-Bestimmung für den Einzelkreis gemäß
Bottom-Up-Ansatz kommt jedoch zu Ergebnissen, die durchweg
einen SIL geringer ausfallen. Diese Lücke muss durch Anpassung
bestimmter Eingabedaten geschlossen werden.
AK 4.6
EMV Anforderungen an in der
Prozessindustrie eingesetzte Betriebsmittel
Jan Horenovsky, Merck
Bei der Bewertung von Mess- und Regeleinrichtungen erlangen
neben der Mess- und Regelfunktion bzw. Zündschutz für den
Einsatz im Ex-Bereich immer mehr auch Aspekte der Sicherheit
an Bedeutung. In dem Workshop des AK 4.6 EMV wurde auf
Folgendes hingewiesen: Erstens auf noch bestehende Defizite bei der
Umsetzung der NE21 „EMV von Betriebsmitteln der Prozess- und
Labormesstechnik“ bei Herstellern von z. B. Gaswarneinrichtungen,
die nach Produktnormen wie EN 50270 ihre Geräte prüfen und
zweitens auf Erfolge bei Einbeziehung der NE21 bei Gerätehersteller
für Geräte der FS (SIL1 bis SIL2), bzw. die Mitwirkung des AK 4.6
bei Entstehung der IEC-Norm 61 26- -1 und- „Elektrische Mess-,
Steuer- und Laborgeräte, EMV-Anforderungen“.
PG 5
Ex-Dienst® - die Trägergemeinschaft
Uwe Klausmeyer, PTB
Der Ex-Dienst® (Netzwerk Explosionsschutz) dient der
Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des bestehenden
Sicherheitsniveaus im Bereich des Explosionsschutzes durch
Bündelung und effiziente Bereitstellung von vorhandenem
Expertenwissen.
Im Workshop wurde das vergangene und zukünftige
Arbeitsprogramm dargestellt und diskutiert.
Fazit: Der Ex-Dienst® hat sich erfolgreich etabliert, die
Umstellung der NAMUR-Projektgruppe (Gründung 200 ) auf
eine Trägergemeinschaft erfolgte zum 01. Oktober 2007.
PG 6
Implementierung der NE 100 bei der
BASF mit PRODOK
Werner Still, BASF – Martin Dubovy, Rösberg
Die NE 100 ermöglicht den standardisierten elektronischen
Austausch von Spezifikationsdaten für PLT-Geräte. Der
Workshop-Beitrag zeigte, wie die NE 100 im PLT-CAE-System
PRODOK implementiert wurde und welche Erfahrungen
BASF bei der Umsetzung gemacht hat. Gemeinsam mit dem
Projektpartner Rösberg ist die BASF beim Thema NE 100
vorgeprescht und ist erster produktiver Anwender der NE
100. Neben der BASF-internen Optimierung des Engineering-
Workflows ist wesentliches Ziel dieser Strategie die Verbreitung
des Standards am Markt. Der Standard ist reif und funktioniert.
BASF wird die NE 100 flächendeckend einsetzen.
PG 6
Merkmalleisten-Technik in
SmartPlant Instrumentation
Sandor Konietzka; Intergraph
Die Firma Intergraph berichtete in diesem Vortrag über den
Status der Implementierung de NE 100 V in SmartPlant
Instrumentation. Es wurden die verschiedenen Phasen
der Implementierung verdeutlicht und die Umsetzung in
der Software. Darüber hinaus wurden weitere zukünftige
Entwicklungen auf Basis der NE 100 vorgestellt.
PG 6
Internationale Normung der Merkmalleisten
und praktische Umsetzung
Peter Zgorzelski, Bayer Technology Services
Auf dem Weg zur internationalen Normung der Inhalte der NE 100,
wurde ein wichtiges Ziel erreicht. Der Teil 10 der IEC 61987, in
dem die Theorie der Merkmalleisten-Technik und das Datenmodell
beschrieben sind, wurde als Committee Draft (CD) im August
2007 veröffentlicht. Die ersten Merkmalleisten der Messgeräte
sollen im Teil 11 derselben IEC-Norm bis Ende 2007 ebenfalls als
CD erscheinen. Bayer Technology Services hat gemeinsam mit
Bayer MaterialScience eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zur
Nutzung der Merkmalleisten der NE 100 im PLT-Planungs- und
Instandhaltungsprozess durchgeführt.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden vorgestellt.
PG 6
Sicht des Geräteherstellers auf die
Merkmalleisten der NE 100
Pierre Kobes,
Siemens
Der Inhalt des Workshops beleuchtete die Sicht des
Geräteherstellers auf die Merkmalleisten der NE 100 – im
Besonderen die Erfahrung von Siemens A&D mit E-Business.
Weiterhin wurden Maßnahmen zur Optimierung des Nutzens
aus der NE 100 vorgestellt. Fazit: Siemens A&D unterstützt
aktiv die Arbeiten von PROLIST und NE 100. Siemens A&D
implementiert seit Jahren die E-Business Verfahren verschiedener
Konsortien. Wünschenswert wäre die Zusammenführung von
Konsortien aus verschiedenen Branchen. Eine internationale
Normung ist bei der Festlegung von Merkmalen erforderlich.
Special: NAMUR Hauptsitzung in Lahnstein 2007 5