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CHRISTEN - Evangelische Hoffnungsgemeinde

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Inhaltsverzeichnis<br />

Thema der Ausgabe: Gegen das Vergessen - Erinnerungen an<br />

eine gemeinsame Vergangenheit<br />

Geistliches Wort<br />

Aus dem Kirchenvorstand<br />

Christen jüdischer Herkunft in der einstigen Weißfrauen- und<br />

Matthäusgemeinde<br />

Von Gründungsmythen und Abgrenzungen<br />

Erinnerungen an Menschen, die im Bahnhofsviertel lebten.<br />

Getauft, ausgestoßen und - vergessen?<br />

Juden und Christen<br />

Der Grundartikel der <strong>Evangelische</strong>n Kirche in Hessen und Nassau<br />

Ewigkeitssonntag<br />

Gemeinsam sein in Verschiedenheit<br />

Erntedank<br />

Matthäus macht Programm<br />

Termine und Gottesdienste September, Oktober, November<br />

Aus den Kindertagesstätten<br />

Kinderkirche<br />

Krippenspiel im Zoo<br />

Mouhanad Khorchide<br />

Bibel beim Bembel<br />

Ausflüge<br />

Joggupy – wir laufen gegen Zockerei<br />

Letzte Begleitung<br />

Freud und Leid<br />

Anschriften und Kontakte<br />

Ankündigung: Babelblamabel<br />

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5 - 6<br />

7 - 13<br />

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Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser<br />

„Jüdische Investoren“! Das Frankfurter<br />

Westend sei von „jüdischen Investoren“<br />

geprägt. Diese Einschätzung höre<br />

ich immer wieder, wenn ich mit Bewohnern<br />

dieses Stadtviertels spreche. Das<br />

Westend Süd ist ein großer Teil der<br />

<strong>Hoffnungsgemeinde</strong> und tatsächlich<br />

prägen Juden das Stadtbild mehr, als<br />

ich es an anderen Orten der Bundesrepublik<br />

gesehen habe. Am Sabbat<br />

sehe ich orthodoxe Juden in ihrer traditionellen<br />

Kleidung durch die Straßen<br />

gehen. Das jüdische Gemeindezentrum<br />

und der jüdische Kindergarten in der<br />

Westendstraße werden von der Polizei<br />

bewacht. Mein Bäcker (ein Katholik? ein<br />

Jude? auf jeden Fall ein guter Bäcker!)<br />

verkauft am Freitag ganz besonders<br />

leckere Mohnzöpfe. Leider nur freitags<br />

– ich könnte mir vorstellen, dieses spezielle<br />

Gebäck auch an einem anderen<br />

Tag zu kaufen – aber zunächst bin ich<br />

nicht die Zielgruppe. „Die machen wir<br />

nur am Sabbat. Aber wenn Sie rechtzeitig<br />

vorbestellen, backen wir Ihnen auch<br />

an anderen Tagen einen Mohnzopf.“<br />

Menschen jüdischen Glaubens sind<br />

also unsere Nachbarn, im Westend<br />

und anderswo – und dann höre ich, wie<br />

immer wieder von „jüdischen Investoren“<br />

geredet wird. Stehen hinter dieser<br />

Bewertung die Erfahrungen aus dem<br />

Frankfurter Häuserkampf der frühen<br />

70er Jahre? Ich war zu dieser Zeit ein<br />

schleswig-holsteinisches Kleinkind und<br />

kenne die damaligen Zustände nur aus<br />

Geistliches Wort<br />

dem Fernsehen, aus Büchern – oder<br />

eben aus Erzählungen einiger Westendbewohner.<br />

Mein Schulunterricht hat<br />

die 70er Jahre nicht behandelt.<br />

Die Rolle, die Ignatz Bubis, wohl eines<br />

der bekanntesten Mitglieder der jüdischen<br />

Gemeinde, in dieser Zeit eingenommen<br />

hat, wird mir immer wieder<br />

erklärt. Und ich frage mich: Warum wird<br />

betont, dass er ein „jüdischer Investor“<br />

sei. Ja, er hat sich zum jüdischen Glauben<br />

bekannt, aber er hatte doch auch<br />

noch andere Eigenschaften. Er war<br />

Deutscher und Frankfurter. Er war ein<br />

verheirateter Mann. Aber niemand sagt:<br />

„Männliche Investoren haben damals<br />

das Westend aufgekauft.“ Oder „Frankfurter<br />

Investoren“ wollten Wohnraum in<br />

Büroraum umwandeln. Ich weiß leider<br />

nicht, wie viele der Investoren damals<br />

Mitglieder der jüdischen Gemeinde<br />

waren, aber ich denke: Mit Sicherheit<br />

waren auch evangelische oder katholische<br />

Christen oder Agnostiker beteiligt.<br />

Warum wird das „Jüdische“ auch heute<br />

noch mit bestimmten klischeehaften<br />

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