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Sachwert Magazin Online Nr 24

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Gold<br />

Bild MatthiaATH depositphotos<br />

Regierungskreisen kolportiert, sei von langer<br />

Hand geplant - Argentinien kann so<br />

Zeit gewinnen und zum Jahreswechsel<br />

neue Verhandlungen mit allen Gläubigern<br />

aufnehmen.<br />

Geier<br />

Die Dramatik der Entwicklungen rund um<br />

die argentinischen Staatsfinanzen war eigentlich<br />

keine Neuigkeit - alle wichtigen<br />

Akteure wie der Internationale Währungsfonds<br />

(IWF), die Schwellenländergruppe<br />

G77 und auch die US-Regierung haben vor<br />

den unabsehbaren Folgen eines argentinischen<br />

Staatsbankrotts gewarnt. Der frühere<br />

Finanzminister Guillermo Nielsen hat<br />

davor gewarnt, dass der bewusste Gang in<br />

den Staatsbankrott nicht unbedingt billiger<br />

wird: Wenn ein Viertel der Gläubiger der<br />

Umschuldungs-Anleihen kurzfristig fällig<br />

stellen, müsste Argentinien auf einen<br />

Schlag 29 Milliarden Dollar zahlen - das<br />

Land verfügt jedoch nur über rund 22,9<br />

Milliarden Dollar. Trotzdem wollten sich<br />

mit den als „erpresserische Geierfonds“<br />

geschmähten Klägern die Argentinier weiterhin<br />

nicht an einen Tisch setzen. Die<br />

Fonds haben die Staatspapiere zu Spottpreisen<br />

aufgekauft und sich – anders als<br />

93 Prozent aller Argentinien-Gläubiger –<br />

nicht an einem Schuldenschnitt beteiligt.<br />

Sie pochen auf die vollständige Auszahlung<br />

ihrer Papiere. Die Regierung in Buenos<br />

Aires hat wochenlang auf Zeit gespielt<br />

- und genau diese Zeit ist heute um Mitternacht<br />

vorbei. Dann wird aus der „technischen“<br />

eine tatsächliche<br />

Zahlungsunfähigkeit.<br />

Zwar halten sich die Aktienmärkte und<br />

auch die Edelmetallpreise noch auf<br />

einem konstanten Niveau - nicht zuletzt<br />

wegen der Pressekonferenz der US-Notenbank<br />

FED am Mittwochabend, die mit<br />

Spannung erwartet wird und neue Hinweise<br />

auf die weitere Fiskalpolitik geben<br />

könnte. Doch spätestens, wenn heute um<br />

Mitternacht in Bezug auf Argentinien die<br />

Fakten feststehen, dürfte Bewegung in die<br />

Kurse kommen. Unter den Anlegern<br />

herrscht seit Wochen eine ungeheure Unsicherheit<br />

über die gemeinsame Zukunft -<br />

auch bei Emporium ist diese Sorge in vielen<br />

Beratungsgesprächen zu spüren. Und die<br />

Unsicherheit droht entgegen der altbekannten<br />

„Lösungen“ in Furcht umzuschlagen.<br />

Die Triebfeder der politischen<br />

Entscheidungen ist der Geldfluss oder die<br />

Abhängigkeit des Schuldgeldes - auffallend<br />

viele der Kunden von Emporium wissen<br />

das und die Sorge über eine weitere<br />

Eskalation ist sehr groß geworden. Die<br />

Nachfrage nach Gold ist daher in dieser<br />

Woche weiterhin auf hohem Niveau. Offenbar<br />

wollen viele Anleger ihr Geld vor<br />

möglichen Unruhen an den Finanzmärkten<br />

und vor Ablauf dieses Monats in Sicherheit<br />

bringen.<br />

Gold<br />

Das chart-technische Bild ist trotz der aktuellen<br />

Ruhe vor dem Sturm klar: Der vielfach<br />

gefeierte DAX hat seine Rekordjagd<br />

in Richtung der 10.000-Punkte-Marke beendet<br />

und rangiert aktuell bei 9.600 Punkten.<br />

Gold pendelt bei 1.300 US-Dollar pro<br />

Feinunze, eine neue Unterstützungslinie<br />

verläuft bei 1.290 US-Dollar und hat bislang<br />

gehalten. Stark umkämpft war in den<br />

vergangenen Monaten wiederholt die<br />

Marke bei 1.350 US-Dollar. Wenn diese<br />

Grenze in den kommenden Tagen überwunden<br />

wird – und dafür bieten die Argentinien-Pleite<br />

sowie die Spannungen in<br />

der Ukraine eine zugegebenermaßen unerfreuliche,<br />

aber plausible Basis - ist der<br />

Weg frei für neue Rekordstände in diesem<br />

Jahr und eine Umkehr des Bärenmarktes,<br />

der Gold und Silber seit über einem Jahr<br />

fest im Griff hat.<br />

Uwe Fraust, Emporium Hamburg<br />

SACHWERT MAGAZIN ONLINE <strong>Nr</strong>. <strong>24</strong>

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