11,7 MB - Steinbergkirche
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28 Gemeinde Rabel<br />
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Terrassendächer<br />
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Meisterbetrieb für Arbeiten rund ums Fenster<br />
Info 04 61 - 97 87 00<br />
nen sind 320 nicht funktionell. Wie gut haben wir es bei uns zu Hause, wir<br />
drehen den Wasserhahn auf und Trinkwasser kommt von alleine raus. Hier<br />
teilen sich durchschnittlich 44 Haushalte mit je 5 Personen einen Brunnen.<br />
Wenn der kaputt ist, müssen die Frauen, die traditionell das Wasser holen,<br />
zum nächsten laufen (der dann auch schneller kaputt geht, weil viel mehr<br />
Leute ihn nutzen). Bei einem Wasserverbrauch von mindestens 60 L pro<br />
Familie und Tag und einer minimalen zusätzlichen Entfernung von 500<br />
m zur nächsten Wasserstelle brauchen sie pro Gruppe täglich 55 Stunden<br />
zusätzlich nur zum Wasser holen. Die Zeit kann man besser verwenden. In<br />
einem etwas abseits gelegenen Dorf ca. 2 km von der nächsten Straße hat<br />
unser Team eine neue Pumpe installiert und 40 Frauen des Dorfes haben<br />
sich einen Gemeinschaftsgemüsegarten angelegt. Sie bauen Tomaten zum<br />
Verkaufen und Raps zum Essen an. Die Sorten unterscheiden sich wohl von<br />
unseren frühjahrsgelben Rapsfeldern und es werden die Blätter gegessen. Es<br />
gibt eine dem Steckrübengeschmack ähnliche Soße, die selten mit Fleisch,<br />
aber oft mit Erdnüssen gegessen wird.<br />
Unsere damals schon angesprochene Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm<br />
hat hervorragend geklappt. Wir konnten 4 Tauchbecken<br />
für die Rinder reparieren und ein neues bauen und auch 5 kleine Dämme<br />
errichten; alles per Hand. Die größte Maschine war ein Ochsenkarren, mit<br />
dem Wasser herbeigeschafft wurde, um den Boden auf dem Damm festzuklopfen.<br />
Die ärmeren Leute aus den Dörfern werden von der Bevölkerung<br />
zum Arbeiten ausgewählt, eine Person von den meisten Familien, da in der<br />
Regel alle gleich arm sind, mit Ausnahme der Lehrer und anderen Angestellten<br />
der Regierung, die in den Dörfern leben. Ca. zwei Drittel der Personen<br />
sind Frauen. Einmal im Monat bekommen sie dann Nahrungsmittel<br />
(Mais, Bohnen und Öl) im Wert von 2,10 € für 4 Stunden Arbeit am Tag. Das<br />
Gute an der Arbeit ist, dass Menschen aus mehreren Dörfern teilnehmen,<br />
sich gegenseitig kennenlernen und auch besser verstehen. Außerdem werden<br />
sie stolz auf ihre Arbeit. In einem Dorf mit dem schönen Namen Mamvuramashava<br />
haben wir geholfen, einen Damm zu reparieren, der seit 1979<br />
in der Mitte gebrochen war, auf ca. 40 m. Als die Arbeiten begonnen wurden,<br />
wusste niemand, wie es enden wird. Nach 2 Monaten Arbeit war das Loch<br />
gefüllt. Zu diesem Zeitpunkt traf ich den Bürgermeister, und er sagte, bisher<br />
habe er nicht an Wunder geglaubt, aber dies sei ein Wunder. Wir haben<br />
auch begonnen, den Damm zu erhöhen. Er war auf einer Seite zwei Meter<br />
tiefer als auf der anderen, man konnte es aber mit bloßem Auge nicht sehen.<br />
Während der letzten Regenzeit haben die Leute dann selbstständig eine<br />
Trockensteinmauer um das Becken gebaut, um Versandung zu verhindern.<br />
Und sie kamen nach jedem Regen, um defekte Stellen auf der Dammkrone<br />
auszubessern. Ab gestern gehen die Arbeiten weiter, dazu gehört auch die<br />
Erhöhung des Ablaufs um 1,5 m mit einer Feldsteinmauer. Der See dient<br />
als Tränke für Vieh und Bewässerung für 2 Gemeinschaftsgärten, er wird<br />
nach der Erhöhung ganzjährig Wasser haben und wir werden auch Fischbrut<br />
aussetzen. Natürlich hilft es auch, das Grundwasser aufzufüllen, was in<br />
diesen trockenen Regionen sehr wichtig ist.<br />
Dieses Jahr werden wir die Reparatur von 5 Tauchbecken und den Bau von<br />
12 Wehren unterstützen, insgesamt 3000 Menschen nehmen an den Arbeiten<br />
teil. Alle bekommen das Gefühl, an etwas sehr Sinnvollem beteiligt zu<br />
sein, dass ihnen nicht nur kurzfristig Nahrung verschafft, sondern ihnen<br />
langfristig erlaubt, ihre eigene Lage zu verbessern, sei es durch Wasser für<br />
ihr Vieh in der Nähe, sei es durch Gemüsegärten. Wir bringen den Menschen<br />
ein Stück Hoffnung. Sie merken, es geht etwas voran, und sie sind zwar arm,<br />
aber nicht hilflos.<br />
Weiterhin beschäftigen wir uns mit der Verbesserung der Ziegenzucht, wir<br />
haben eine kleine Herde Burenziegen gekauft und diese an Ziegenclubs weitergegeben.<br />
Diese Clubs müssen natürlich beraten werden, in Haltung und<br />
Vermarktung und Management des Clubs selbst, mit Vorsitzendem, Kassierer,<br />
Beiräten usw. Dafür haben wir eine Person eingestellt.<br />
Auch die Rindermast kommt bei uns nicht zu kurz: Mit einem Schlachthof<br />
in der Provinzhauptstadt Masvingo und dem Bikita Distrikt Rat unterstützen<br />
wir Bauern, ein paar Rinder in einem Pferch über ca. 2 Monate zu mästen.<br />
Dabei halfen wir bei der Wasserversorgung (jedes Rind braucht ca. 50 L<br />
am Tag) und bei der Erstellung bzw. Reparatur der Pferche. Der Schlachthof<br />
liefert das Kraftfutter, die Kosten dafür werden beim Verkauf vom Preis ab-