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Schwerpunktthema - Stiftung Scheuern

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Auf Inklusionstour durch Rheinland-Pfalz<br />

Auch Bewohner der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> sahen sich beispielhafte Projekte im Land an.<br />

von Isabel Schusky<br />

Der neue Landesbehindertenbeauftragte<br />

Der rheinland-pfälzische Landesbeauftragte<br />

für die Belange be-<br />

Matthias Rösch (Mitte)<br />

hinderter Menschen, Ottmar<br />

wird zum 1. Januar<br />

Miles-Paul, lud im Oktober 2012 fünfzig<br />

Vertreterinnen und Vertreter aus<br />

nehmen.<br />

2013 sein Amt auf-<br />

Behindertenverbänden, aus Bewohner-<br />

und Werkstatträten sowie die<br />

kommunalen Behindertenbeauftragten<br />

und -beiräte zu einer zweitägigen<br />

Inklusionstour ein. Aus <strong>Scheuern</strong> folgten<br />

Christa Schienmann, Detlef Kress<br />

und Mark Solomeyer seiner Reise-Einladung,<br />

um sich selbst ein Bild über die Höhen bewegen ist nicht<br />

Sich in schwindeligen<br />

Fortschritte der Inklusion im Land zu was für jedermann, aber<br />

machen. Gemeinsam suchten sie Projekte<br />

auf, die beispielhaften Charakter Fischbach auch für Roll-<br />

im Naturerlebniszentrum<br />

für ein selbstbestimmtes Leben von stuhlfahrer möglich.<br />

Menschen mit Behinderung haben<br />

und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.<br />

Die Gruppe startete in Mainz mit barrierefreien<br />

Reisebussen, um sich zunächst<br />

über eine inklusive Schule zu in-<br />

kräftig in die Pedale, dann<br />

Markt Solomeyer tritt<br />

formieren. Bei der zweiten Etappe in<br />

setzt sich die Draisine in<br />

Kaiserslautern standen die integrativen<br />

Bewegung, auf der auch<br />

Arbeitsplätze der Landesgartenschau<br />

Rollstuhlfahrer Platz nehmen<br />

können.<br />

auf dem Programm. Hier gab Ottmar<br />

Miles-Paul der Delegation auch seinen<br />

Rücktritt als Landesbehindertenbeauftragter<br />

zum Jahresende bekannt<br />

und stellte seinen Nachfolger Matthias<br />

Rüsch vor.<br />

Im Pfälzer Wald stand die Besichtigung<br />

eines Biosphärenhauses auf dem Das Eingangsschild<br />

Programm. Wer wollte, konnte im vom Schammat-<br />

Fischbacher Naturerlebniszentrum auf Dorf. Lebendige<br />

einem bis zu 35 Meter hohen barrierefreien<br />

Baumwipfelpfad spazieren ge-<br />

Vielfalt künstlerisch<br />

dargestellt.<br />

hen und Wissenswertes über das Leben<br />

Teilnehmer am Morgen des zweiten hende zusammen. Integration und<br />

in den Baumkronen erfahren. Tages. Ein Sektempfang mit Live-Musik Kommunikation sind wichtige Be-<br />

Übernachtet wurde in der Bildungs- und Fahrrad-Draisinenfahrt von Bedesbach<br />

standteile des gemeinsamen Lebens.<br />

und Freizeitstätte Heilsbach in Schönau,<br />

bis Altenglan wurde für sie zu ei-<br />

Ziel ist es, die Lebensqualität eines<br />

die mit ihren kompfortablen, behindertengerechten<br />

nem eindrucksvollen Erlebnis.<br />

jeden einzelnen zu verbessern und<br />

Zimmern begeis-<br />

Die letzte Station der Reise war das persönliche Fähigkeiten zu fördern.<br />

terte. Eine Überraschung erwartete die Schammat-Dorf in der Südstadt von Durch Nachbarschaftshilfe, gemeinsame<br />

Trier, wo die Gruppe auch in eine Wohnung<br />

Feste und Aktivitäten kann der All-<br />

hineinschaue durfte. In diesem tag leichter bewältigt werden und niemand<br />

gemeinschaftlichen Wohnprojekt leben<br />

wird ausgegrenzt. Seit 1979<br />

in sogenannten Wohnhöfen junge<br />

wurden bis heute 144 Wohnungen ge-<br />

und ältere Menschen, Menschen baut, davon sind 44 barrierefrei. Die<br />

mit und ohne Beeinträchtigungen, Familien<br />

gesamte Anlage ist barrierefrei und mit<br />

mit Kindern oder Alleinerzie-<br />

Rollstühlen befahrbar. Ein SAT.1-Fern-<br />

sehteam filmte die gesamte Tour. Der<br />

Christa Schienmann und Lena Engelke<br />

mit der SAT.1-Redakteurin im Gespräch.<br />

Beitrag wurde noch am gleichen<br />

Abend ausgestrahlt.<br />

Flashmob<br />

Unbekannte Menschen trafen sich in der Mainzer Innenstadt, um in einer Kreativaktion ihre<br />

Vorstellungen von einer inklusiven Gesellschaft darzustellen.<br />

von Beate Kretschmann<br />

Zu der Veranstaltung im September<br />

hatte Ministerin Malu Dreyer<br />

eingeladen. Unter den Teilnehmern<br />

waren auch Bewohner aus<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>, die spontan<br />

nach Mainz reisten. Sie nutzten die Gelegenheit,<br />

ihre Vorstellungen vom Leben<br />

in einer inklusiven Gesellschaft in<br />

der Öffentlichkeit kund zu tun. Zum<br />

Flashmob kamen auch viele Kinder, die<br />

Ideen zum barrierefreien Leben zeichneten.<br />

Ziel der Aktion war es, die Menschen<br />

zu sensibilisieren, damit es stärker zu<br />

Sozialministerin Malu Dreyer unterstützt die Anliegen von Menschen mit Behinderung,<br />

die ihren Forderungen einer inklusiven Gesellschaft Ausdruck verliehen. schaft kommt. Malu Dreyer wertete die<br />

einer Haltungsänderung in der Gesell-<br />

Foto: Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz<br />

Aktion als ein „kraftvolles Signal“.<br />

16 2012 | Ausgabe 23 2012 | Ausgabe 23<br />

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