Jahresbericht 2012 - Stiftung Säntisblick
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Wohngemeinschaften<br />
Veränderung<br />
ist die Konstante<br />
Caroline Parpan, Leitung Wohnen Säntisstrasse und Dorfgemeinschaften<br />
In den verschiedenen Wohngruppen im<br />
Dorf hat sich einiges getan. Unsere jüngste<br />
Dorfgruppe an der Feldeggstrasse 8 hat<br />
seit ihrer Eröffnung immer wieder «Startphasen»<br />
erlebt. Zurzeit wohnen noch<br />
zwei aus der ursprünglichen Formation von<br />
fünf Personen in dieser WG. Die anderen<br />
haben innerhalb der Wohnbereiche unserer<br />
<strong>Stiftung</strong> ein neues Domizil gewählt.<br />
Erinnere ich mich richtig, war dies zu<br />
meinen «WG-Zeiten» kaum anders.<br />
Nach wie vor ist es uns wichtig, dass jeder zu<br />
Betreuende seinen Wohnplatz innerhalb der<br />
gegebenen Möglichkeiten wählt. Ein Irrtum<br />
oder die falsche Wahl getroffen zu haben, muss<br />
drinliegen. Ebenfalls die Möglichkeit, diesbezüglich<br />
Veränderungen in die Wege zu leiten.<br />
Natürlich ist in diesem Fall immer auch das Umfeld<br />
betroffen und muss mit in den Prozess<br />
gebracht werden. Einem erneuten Umzug, einer<br />
erneuten Zusammensetzung inklusive der<br />
entsprechenden Gruppendynamik, müssen alle<br />
zustimmen – oder sich zumindest auf eine erneute<br />
Projektphase einlassen können. Dies geht<br />
einher mit Gwunder, neuen Möglichkeiten und<br />
Beziehungen, aber auch mit Abschied, Konflikten<br />
und oft der Mühsal, sich auf Neues einzulassen.<br />
Es ist dauernde Arbeit an sich selber.<br />
Die Wohnform in den WGs ist zwar modern<br />
und trägt dem Zeitgeist Rechnung, aber sie ist<br />
eben nicht für alle das Optimale. Zwar wird Individualität<br />
bis ins Detail gelebt, so werden an<br />
den Wohnungen Klingelschilder ausschliesslich<br />
mit dem Namen der Betreuten beschriftet; eine<br />
<strong>Stiftung</strong> kann man hier nicht erkennen. Selbst<br />
dieser Punkt gilt nicht für alle Gruppen im Dorf<br />
– eben individuell. Eigene Wünsche und Vorstellungen<br />
vom Leben können sehr genau begleitet<br />
und umgesetzt werden. Manchmal gehört<br />
auch das Aushalten einer gewissen Langeweile<br />
dazu. Autonomie und Selbstverantwortung<br />
müssen erarbeitet werden. Wir verzichten bewusst<br />
auf eine zu reiche Animation, in der Hoffnung,<br />
dass Eigenes keimt und wächst.<br />
Zwischenzeitlich werden auch in diesem Wohnbereich<br />
ruhigere Zeiten spürbar. Doch diese<br />
sind, vor allem von aussen, nur vermeintlich<br />
auszumachen. Beziehungen werden jetzt verbindlich<br />
und vertieft. Erste Auswirkungen in<br />
Bezug auf die eigenen Wünsche bezüglich der<br />
Lebensform kommen langsam zum Tragen. Unterschiedliche<br />
Kulturen und Gepflogenheiten in<br />
den einzelnen Wohngruppen werden sichtbar<br />
und lebendig. Schön, dabei sein zu dürfen.<br />
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