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Berner Kulturagenda 2009 N°12

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Museumsnacht-Spezial /// Fr., 20. März <strong>2009</strong> /// www.museumsnacht-bern.ch /// <strong>Berner</strong> <strong>Kulturagenda</strong> /// 9 Anzeiger Region Bern 33<br />

Prominente Inspirationshilfe<br />

Für die Museumsnacht gibt es verschiedene Strategien: Manche verlassen sich<br />

auf ihr Bauchgefühl, andere legen sich einen akribischen Zeitplan zurecht. Als<br />

Inspirationshilfe haben wir zehn Meinungsmacherinnen und Prominente nach ihren<br />

persönlichen Tipps gefragt. Wer hätte das gedacht: die DJane geht ins Bundeshaus,<br />

die Kuratorin in die Bank.<br />

Carol Fernandez<br />

She DJ<br />

Zoe Zimmerli<br />

«Leporello»-Kinder-Redaktion<br />

Thomas Häberli<br />

Fussballer, YB-Captain<br />

«Man kann nie genug über die Natur<br />

erfahren. Ich bin gerne mit meinen<br />

Kindern im Tierpark, mich interessiert<br />

vor allem die hiesige<br />

Tierwelt. Darum werde ich dem<br />

Naturhistorischen Museum einen<br />

Besuch abstatten.»<br />

Diverse Kurzführungen im Naturhistorischen<br />

Museum. 18–2 Uhr<br />

Xenia Zampieri<br />

Sängerin<br />

«Die Führung durch die Sammlung<br />

im Kino Lichtspiel ist mein Favorit,<br />

weil ich gerne Filme schaue und<br />

die Atmosphäre im Lichtspiel so<br />

schön ist. Das Richtige für Couch-<br />

Potatoes!»<br />

Kino Lichtspiel, 18–2 Uhr<br />

Dominik Riedo<br />

Kulturminister<br />

«Ich habe an der Universität zu<br />

Parzival abgeschlossen, nur schon<br />

deshalb bin ich interessiert. Und<br />

ich mag es, wenn sich das Universitäre<br />

und das Künstlerische ergänzen,<br />

anstatt sich zu bekämpfen.»<br />

Begegnung mit der rätselhaften<br />

Parzival-Handschrift, Burgerbibliothek.<br />

18–24 Uhr<br />

«Ich arbeite beim Bundesamt für<br />

Gesundheit, habe also viel mit Entscheidungen<br />

aus dem Bundeshaus<br />

zu tun. Und doch war ich leider<br />

noch nie dort. Darum werde ich<br />

eine Bundeshaus-Führung<br />

besuchen.»<br />

«Das renovierte Bundeshaus» ab<br />

18.15 Uhr halbstündlich bis 1.15 Uhr<br />

(Dauer 15 Minuten). «Das geheimnisvolle<br />

Bundeshaus» ab 18.30 Uhr stündlich bis<br />

0.30 Uhr (Dauer 45 Minuten)<br />

«Auf Exkursion mit einem ‹Gnomologen›?<br />

Das klingt spannend. Ich<br />

mag alles, was mit Elfen und anderen<br />

Fabelwesen zu tun hat. Am<br />

liebsten lese ich Fantasy-Bücher.<br />

Zudem reizt mich die Mischung<br />

aus Führung und Theater.»<br />

«Von Gnomen, Elfen und Trollen. Eine<br />

Exkursion mit dem Gnomologen<br />

Prof. Dr. h. c. B. Binsenbein», Produktion:<br />

mes:arts theater. Botanischer<br />

Garten, Bern. Stündlich von<br />

18.40–22.10 Uhr Treffpunkt beim Teich<br />

Dominik Uldry<br />

Helen Hirsch<br />

Kuratorin Kunstmuseum Thun<br />

Christoph Hoigné<br />

«Ich schaue mir unter anderem die<br />

neue Arbeit von Jérôme Leuba<br />

‹Battlefield#50› an. Der Genfer<br />

Künstler gehört zu den spannendsten<br />

Schweizer Künstlerpositionen.»<br />

Schalterhalle der Crédit Suisse. 18–2 Uhr<br />

Mischa Scherrer<br />

Jamie Wong-Li<br />

Sängerin<br />

«‹Im Dialog mit dem Jenseits› –<br />

diese Ausstellung reizt mich schon<br />

seit letztem Herbst! Ausserdem<br />

spielen dort die Kummerbuben:<br />

junge, knackige, inkarnierte Urschweizer.»<br />

Museum für Kommunikation<br />

23.30, 0.30, 1.30 Uhr<br />

Nils Althaus<br />

Schauspieler und Liedermacher<br />

«Die Tropfsteinhöhle – der kleinste<br />

Nationalpark der Schweiz am<br />

Klösterli stutz. Auch die Tropfsteine<br />

selber stecken noch in den Kinderschuhen,<br />

dafür sind Decke und<br />

Boden von ihnen geradezu übersät!<br />

Trotzdem ist die Höhle nicht nur<br />

härzig, sondern auch romantisch<br />

– wie eine Minikathedrale, ideal für<br />

die Hochzeit für alle unter 1.60!»<br />

Klösterlistutz beim Bärengraben<br />

18–2 Uhr<br />

Christoph Hoigné<br />

Ane Hebeisen<br />

Musikproduzent, DJ und Journalist<br />

«Flammkuchen-Genuss zwischen<br />

tropischen Pflanzen – das ist was<br />

für mich. Ich liebe diese elsässische<br />

Spezialität. Dazu gucke ich<br />

mir die aussergewöhnliche Performance<br />

von Ania Losinger an. Sie<br />

bespielt eine Art Bodenxylophon,<br />

indem sie darauf tanzt.»<br />

Botanischer Garten, Bern. Boga Bar:<br />

18–2 Uhr, «Xala»: 18.30, 20.30, 22,<br />

23.30, 0.30 Uhr<br />

Bubi Rufener<br />

Musiker<br />

«Im Kunstmuseum lautet das Motto<br />

‹bad girls – bad boys›. Es spielt<br />

die Frauenelektropunkband Mimikry,<br />

Endo Anaconda liest und es<br />

gibt eine Führung durch die Ausstellung<br />

der tollen Tracy Emin.»<br />

Kunstmuseum, Führungen ab<br />

18.45–23.45 Uhr alle 30 Min.,<br />

Lesungen 20, 21.30, 23 Uhr,<br />

Konzerte 20.30, 22, 23.30 Uhr<br />

Monique Witsel<br />

Ein Fotokasten ohne Blitz, dafür mit launischer Seele<br />

Er sieht ein bisschen aus wie die altbekannten<br />

Fotoautomaten. Für vier Franken<br />

spuckt er nach vier Minuten vier Zeichnungen<br />

aus einem Kartonschlitz. Vorsicht,<br />

er kann auch böse sein!<br />

Anathol Josepho stellte erstmals 1925<br />

am Broadway in New York eine Kabine<br />

auf, die durch einen Vorhang geschlossen<br />

wird und automatische Bildaufnahmen<br />

macht. Seine Erfindung wird seit<br />

1926 kommerziell unter der Bezeichnung<br />

Photomaton genutzt. Heute wird<br />

er immer seltener, und die letzten seiner<br />

Spezies sind digital. Man wirft ein<br />

paar Münzen ein, es blitzt viermal und<br />

nach kurzer Wartezeit erhält man entweder<br />

vier schreckliche Passfotos oder<br />

vier lustige Erinnerungsbilder. Gerade<br />

so, als hätte der Automat ein Eigenleben<br />

und könne Ernsthaftigkeit einfach nicht<br />

ausstehen.<br />

Launische Porträts<br />

Der X-omat hat tatsächlich ein Eigenleben.<br />

In dem aus Pappe gebauten Automaten<br />

befinden sich zwei Zeichnerinnen<br />

oder Zeichner. Wer nun vier Franken<br />

in einen Schlitz wirft und sich für<br />

vier Minuten auf einen Stuhl vor eine<br />

abgedunkelte Scheibe setzt, erhält am<br />

Ende einen Streifen mit vier gezeichneten<br />

Porträts. Wobei man sich nicht darauf<br />

verlassen sollte, ein realistisches Abbild<br />

zu erhalten. Der X-omat kann auch<br />

schon mal böse werden, wenn man ihm<br />

zum Beispiel Grimassen schneidet.<br />

«Bad girls – bad boys» lautet das Thema<br />

der Museumsnacht im Kunstmuseum,<br />

wo der X-omat als interaktive Installation<br />

zum Einsatz kommt. «Auch davon<br />

wird sich der X-omat sicher beeinflussen<br />

lassen», verkündet Martina Leuenberg<br />

von der Gruppe 000x.<br />

000x ist wandelbar<br />

Das Künstlerkollektiv 000x besteht aus<br />

zehn kreativen Köpfen, die drei bis vier<br />

mal pro Jahr ein Kunstheft publizieren.<br />

Jede Ausgabe hat ein neues Thema, zu<br />

dem Beiträge wie Fotos, Zeichnungen,<br />

Illustrationen oder Texte erstellt werden<br />

können. Die Ausschreibung findet öffentlich<br />

auf der 000x-Homepage statt.<br />

«Mittlerweile erhalten wir Beiträge<br />

aus England, Frankreich und Deutschland»,<br />

freut sich Alexandra Steiner. Aus<br />

den eingereichten Beiträgen gestaltet<br />

die Gruppe dann ein Heft, das in einer<br />

einmaligen Auflage von 50 Stück erscheint.<br />

Für die nächste Auflage, 0014,<br />

heisst das Thema «mein Garten».<br />

2004 fand das Kollektiv 000x an der<br />

Hochschule der Künste Bern zusammen,<br />

um unabhängig vom Schulrahmen<br />

zu experimentieren. Mittlerweile<br />

hat es den Anspruch, Gestaltern eine<br />

Plattform und Vernetzungsmöglichkeit<br />

zu bieten.<br />

Neben dieser Publikationsreihe nimmt<br />

sich die Gruppe auch Zeit für andere<br />

Aktionen. Den X-omaten hatten sie ursprünglich<br />

für das Buskers-Festival erfunden,<br />

er kam jedoch auch beim letztjährigen<br />

Progr-Fest zum Einsatz. «Es ist<br />

immer wieder spannend zu beobachten,<br />

wie sich die Leute in den vier Minuten<br />

Wartezeit verhalten», so Alexandra Steiner.<br />

«Im Gegensatz zum Original-Photomaton<br />

kann man sich nicht hinter einem<br />

Vorhang verstecken, sondern wird<br />

während der ‹Belichtungszeit› geradezu<br />

ausgestellt.» <br />

Nina Heinzel<br />

\ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \<br />

Kunstmuseum Bern, 18–2 Uhr<br />

www.000x.ch<br />

Der X-omat lebt, zeichnet und gibt Wechselgeld.

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