Sonderausgabe zur Durchsuchung von Fahrzeugen mit improvisierten Mitteln
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Dieses Situationsbewusstsein, die so genannte IED-Awareness zu entwickeln und zu<br />
trainieren, überfordert naturgemäß einen derartigen redaktionellen Beitrag. Da<strong>mit</strong><br />
Handlungssicherheit in kritischen Lagen entsteht, muß dieser geschult, in der Praxis<br />
geübt und als Drill verinnerlicht werden. Ein Ausbildungsthema, welches nicht nur für<br />
einen effektiven Personenschutz unerlässlich ist.<br />
Das Hauptthema dieses Beitrags wird schon aus Kapazitätsgründen auf Kraftfahrzeugen<br />
liegen, welche selber einen Sprengsatz transportieren oder als solches ein Teil dessen<br />
sind (so genannte Vehicle Born IED - kurz VBIED).<br />
Streng genommen müssen wir bei Letzterem unterscheiden, ob das Kraftfahrzeug und<br />
seine Insassen oder aber die nähere und weitere Umgebung des Fahrzeuges Anschlagsziel<br />
sind. Diese Unterscheidung hat wesentliche Auswirkungen auf die Größe der<br />
notwendigen Sprengladung.<br />
Zu den Vorteilen <strong>von</strong> VBIEDs aus Tätersicht :<br />
• Unauffälligkeit,<br />
• Schnelligkeit,<br />
• Möglichkeit der Verbringung und Umsetzung größerer Mengen <strong>von</strong><br />
Sprengstoffen,<br />
• Splitterwirkung (Fragmentierung).<br />
Ein als VBIED präpariertes Fahrzeug kann sowohl durch den Fahrer wie durch<br />
Fernauslösung gezündet werden; selbst wenn der Fahrer tödlich getroffen ist, vermag<br />
es unter Umständen noch in sein Ziel zu rollen und Hindernisse aus dem Wege zu<br />
räumen. Beispiele gibt es auch in der jüngeren Geschichte genügend.<br />
Im Kofferraum eines handelsüblichen PKWs lassen sich relativ unproblematisch bis zu<br />
etwa 300 kg an Sprengstoffen, auf Grund leichter Verfügbarkeit meist auf<br />
Ammoniumnitratbasis (z.B. ANFO - Ammoniumnitrat Fuel Oil), verbauen.<br />
Die Wirkung liegt etwa zwanzig Prozent unter der <strong>von</strong> TNT, ist aber aufgrund der großen<br />
Menge sehr erheblich. Ein abgestellter Kleintransporter kann durchaus Explosivstoffe in<br />
der Größenordnung <strong>von</strong> mehreren Tonnen beinhalten und <strong>zur</strong> Wirkung bringen. Diverse<br />
Anschläge in der jüngeren und weiteren Vergangenheit bezeugen das durch viele Tote<br />
und Verwundete.<br />
Sollte allerdings das Fahrzeug selber ein Ziel sein bzw. der Insasse oder der Fahrer, dann<br />
sind erheblich kleinere Mengen <strong>von</strong>nöten (diese können sich durchaus in<br />
Größenordnungen <strong>von</strong> unter 200 g bewegen), allerdings hat der Täter in diesem Fall<br />
häufig nicht die Möglichkeit, den Sprengsatz ungestört und schwer detektierbar zu<br />
verbauen. Ein großer Vorteil für denjenigen, welcher <strong>mit</strong> behelfsmäßigen <strong>Mitteln</strong><br />
danach sucht, wie wir an anderer Stelle sehen werden.