Quadratische Matrizen
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<strong>Quadratische</strong> <strong>Matrizen</strong>, Autor: Florian Modler<br />
(florian.modler@stud.uni-hannover.de , http://www.stud.uni-hannover.de/~fmodler/ )<br />
<strong>Quadratische</strong> <strong>Matrizen</strong><br />
Was ist das Besondere an den quadratischen<br />
<strong>Matrizen</strong>?<br />
Florian Modler<br />
07.02.2008<br />
a<br />
a<br />
⎛ a a a<br />
11 12 13<br />
⎛ 11 12 ⎞ ⎜<br />
a21 a22 a<br />
⎟<br />
⎜ ⎟ 23<br />
a21 a<br />
⎝ 22 ⎠ ⎜ a31 a32 a ⎟<br />
33<br />
0<br />
⎛ a1 1 ⎞<br />
⎛1 0⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟ ⎜ 4 8 9 ⎟<br />
⎝ 0 1⎠ ⎜ ⎟<br />
⎝0 6 an<br />
⎠<br />
⎝<br />
⎞<br />
⎠<br />
In diesem Artikel wollen wir versuchen, aufzuzeigen, was das Besondere an den quadratischen<br />
<strong>Matrizen</strong> ist und kurz ansprechen, dass sich dadurch Möglichkeiten des Invertierens oder der<br />
Determinantenberechnung ergeben. Für genauere Ausführungen über Invertieren von <strong>Matrizen</strong> oder<br />
der Determinante verweisen wir auf die entsprechenden Hauptartikel.
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<strong>Quadratische</strong> <strong>Matrizen</strong>, Autor: Florian Modler<br />
(florian.modler@stud.uni-hannover.de , http://www.stud.uni-hannover.de/~fmodler/ )<br />
Stimmen bei einer Matrix Zeilen- und Spaltenanzahl überein, so spricht man von einer<br />
quadratischen Matrix.<br />
Für quadratische <strong>Matrizen</strong> (und zwar nur (!) für quadratische <strong>Matrizen</strong>) sind das Invertieren<br />
und die Determinantenberechnung definiert.<br />
<strong>Quadratische</strong> <strong>Matrizen</strong> sind also zum Beispiel:<br />
⎛ a<br />
⎜<br />
⎝ a<br />
a<br />
11 12<br />
a<br />
21 22<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
oder aber auch<br />
⎛ 1 5 9 13⎞<br />
⎜<br />
⎟<br />
⎜<br />
2 6 10 14<br />
⎟<br />
⎜ 3 7 11 15⎟<br />
⎜<br />
⎟<br />
⎝ 4 8 12 16⎠<br />
.<br />
Bildet die Verknüpfung der <strong>Matrizen</strong>multiplikation und <strong>Matrizen</strong>additionen einen Ring?<br />
Im Allgemeinen nicht, da die <strong>Matrizen</strong> verschiedene Dimensionen haben und somit die<br />
Kommutativität der <strong>Matrizen</strong>multiplikation keinen Sinn machen würden.<br />
Es gibt aber einen Spezialfall:<br />
Sei r ∈ N und R : = M<br />
,<br />
( K)<br />
mit folgenden Verknüpfungen:<br />
⎧R× R → R ⎧R× R → R<br />
+ : ⎨<br />
,•<br />
: ⎨<br />
⎩( A, B) ֏ A + B ⎩( A, B)<br />
֏ A•<br />
B<br />
n n<br />
Wir sprechen also von den quadratischen <strong>Matrizen</strong>!<br />
Korollar zur Proposition:<br />
( R , + ,•)<br />
bildet einen Ring.<br />
Wir überprüfen die einzelnen Axiome, die für einen Ring gelten müssen, nach:<br />
1. Kommutativität der Addition:<br />
Dies ist trivialerweise erfüllt, denn die Addition zweier <strong>Matrizen</strong> ist komponentenweise<br />
erklärt und innerhalb der Matrix gelten die Gesetze im Körper.<br />
2. Assoziativität der Addition:<br />
Dies ist trivialerweise erfüllt, denn die Addition zweier <strong>Matrizen</strong> ist komponentenweise<br />
erklärt und innerhalb der Matrix gelten die Gesetze im Körper.<br />
3. Nullelement der Addition:<br />
⎛ 0 … 0 ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
Das Nullelement der Matrixaddition ist die Nullmatrix 0 : = ⎜ ⋮ ⋱ ⋮ ⎟ . Auch hier gilt dies,<br />
⎜ ⎟<br />
⎝0<br />
⋯ 0 ⎠<br />
da die Addition von <strong>Matrizen</strong> komponentenweise erklärt ist und außerdem die Null das<br />
additive neutrale Element in jedem Körper ist.<br />
4. Additives Inverses der Addition:<br />
Das Additive Inverse ist die Matrix − A = − ( a i , j<br />
) .
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<strong>Quadratische</strong> <strong>Matrizen</strong>, Autor: Florian Modler<br />
(florian.modler@stud.uni-hannover.de , http://www.stud.uni-hannover.de/~fmodler/ )<br />
5. Assoziativität der Multiplikation:<br />
Man kann leicht zeigen, dass für drei beliebige <strong>Matrizen</strong> A, B und C gilt A( BC) = ( AB)<br />
C .<br />
6. Einselement der Multiplikation:<br />
Das Einselement der Matrixmultiplikation von quadratischen <strong>Matrizen</strong> ist die Einheitsmatrix<br />
⎛1 0⎞<br />
E n<br />
: = ⎜ ⎟ . Die Darstellung ist etwas verfälscht. Die Matrix soll auf der Diagonalen<br />
⎝ 0 1⎠ natürlich nur Einsen und sonst nur Nullen haben.<br />
7. Distributivgesetze:<br />
Man kann ebenfalls sehr leicht zeigen, dass für drei beliebige quadratische <strong>Matrizen</strong><br />
A• ( B + C)<br />
= A• C + A• C gilt.<br />
Die Menge der quadratischen <strong>Matrizen</strong> bilden also einen Ring mit Einselement.<br />
Bemerkung:<br />
• Für n größer gleich 2 ist der Ring nicht nullteilerfrei.<br />
Auch hier geben wir ein Gegenbeispiel an:<br />
⎛ 0 1⎞⎛ 0 1⎞ ⎛0 0⎞<br />
⎜<br />
0 0<br />
⎟⎜<br />
0 0<br />
⎟ = ⎜<br />
0 0<br />
⎟<br />
⎝ ⎠⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />
⎛ 0 1⎞ ⎛ 0 0⎞<br />
Aber ⎜ ⎟ ≠ 0 : = ⎜ ⎟<br />
⎝ 0 0⎠ ⎝ 0 0⎠<br />
Daraus folgt, dass der Ring nicht nullteilerfrei ist.<br />
• Auch die <strong>Matrizen</strong>multiplikation quadratischer <strong>Matrizen</strong> ist nicht kommutativ, wie ein<br />
⎛ a b ⎞<br />
einfaches Beispiel für die <strong>Matrizen</strong> A:<br />
= ⎜ ⎟<br />
⎝ c d ⎠ und : ⎛ e f ⎞<br />
B = ⎜ ⎟<br />
⎝ g h ⎠ liefert:<br />
⎛ a b ⎞⎛ e f ⎞ ⎛ ae + bg af + bh⎞<br />
Es gilt zum einen AB = ⎜ ⎟⎜ ⎟ = ⎜ ⎟ , und zum anderen<br />
⎝ c d ⎠⎝ g h ⎠ ⎝ ce + dg cf + dh ⎠<br />
⎛ e f ⎞⎛ a b ⎞ ⎛ ea + fc eb + fd ⎞<br />
BA = ⎜ ⎟⎜ ⎟ = ⎜ ⎟<br />
⎝ g h ⎠⎝ c d ⎠ ⎝ ga + hc gb + hd ⎠ .<br />
Skalarmatrizen:<br />
⎛λ<br />
0 ⎞<br />
λ ∈ K → λ : = ⎜ ⎟ [auf der Diagonalen stehen nur λ]<br />
⎝ 0 λ ⎠<br />
→ λ A = Aλ ∀A∈ R,<br />
λ ∈ K<br />
Bei den Skalarmatrizen sind diese Skalarmatrizen also kommutativ mit allen beliebgen <strong>Matrizen</strong><br />
A. Dies ist aber ein Sonderfall. Im Allgemeinen gilt die Kommutativität bei<br />
der Matrizmultiplikation nicht.
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<strong>Quadratische</strong> <strong>Matrizen</strong>, Autor: Florian Modler<br />
(florian.modler@stud.uni-hannover.de , http://www.stud.uni-hannover.de/~fmodler/ )<br />
Mehr als lesenswert ist das englische PDF von Kaare Brandt Petersen und Michael Syskind<br />
Pedersen:<br />
(http://www.imm.dtu.dk/pubdb/views/edoc_download.php/3274/pdf/imm3274.pdf)