Phosphor-Magnetresonanz-Spektroskopie - Universität zu Lübeck
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1 Einleitung 8<br />
neuroendokrinen und symptomatischen Antwort auf eine folgende Hypoglykämie <strong>zu</strong>r<br />
Folge (51). Entscheidend für die reduzierte neuroendokrine Reaktion auf eine Folge-<br />
Hypoglykämie scheint der Anstieg des Serum-Kortisols bei der vorangehenden<br />
Hypoglykämie <strong>zu</strong> sein (33). Bei akribischer Vermeidung von Hypoglykämien kann die<br />
Hypoglykämie-Wahrnehmung aber sowohl bei kurzer Krankheitsdauer (37) als auch bei<br />
langjähriger Diabetesvorgeschichte wiederhergestellt werden (28).<br />
Außer einem individuell an Mahlzeiten und BZ-Tagesprofil angepassten medikamentösen<br />
Regime könnten alternative Energieträger wie Laktat <strong>zu</strong>r Verbesserung zerebraler<br />
Leistungen während einer Hypoglykämie beitragen. Eine Anhebung der Blutlaktatkonzentration<br />
auch nach Einsetzen hypoglykämischer Symptome reduziert sowohl die<br />
hormonelle, als auch die symptomatische Reaktion einer insulininduzierten Hypoglykämie<br />
und begünstigt so den Erhalt kognitiver Funktionen sowohl bei Gesunden, wie auch bei<br />
Patienten mit Typ 1 DM (77). Ferner trägt Laktat <strong>zu</strong>r Glukoneogenese während einer<br />
Hypoglykämie bei Patienten mit Typ 1 DM bei (69). Im Tierversuch konnte gezeigt<br />
werden, dass die Glukoneogenese aus Laktat während einer insulininduzierten<br />
Hypoglykämie unabhängig von der Freiset<strong>zu</strong>ng der gegenregulatorischen Hormone<br />
einsetzt (84).<br />
Bisher wurde der neuroprotektive Effekt von Laktat bei einer Hypoglykämie qualitativ im<br />
Sinne einer verminderten Sekretion gegenregulatorischer Hormone sowie einer<br />
Abschwächung autonomer und neuroglukopener Symptome gezeigt. Die<br />
31 <strong>Phosphor</strong>-<strong>Magnetresonanz</strong>-<strong>Spektroskopie</strong> ermöglicht nun den semiquantitativen, organspezifischen<br />
Nachweis hochenergetischer Verbindungen und bietet sich somit als Methode<br />
<strong>zu</strong>r Messung von Energieäquivalenten in verschiedenen Geweben an.<br />
1.3 Hochenergie-Phosphatstoffwechsel in der<br />
31 <strong>Phosphor</strong>-<strong>Magnetresonanz</strong>-<strong>Spektroskopie</strong><br />
Die 31 <strong>Phosphor</strong>-<strong>Magnetresonanz</strong>-<strong>Spektroskopie</strong> ( 31 P-MRS) stellt eine nicht invasive<br />
Methode <strong>zu</strong>r Beobachtung und semiquantitativen Darstellung endogener Metabolite in<br />
Organen und Geweben in vivo dar (7). Hirn- und Muskelgewebe eignen sich auf Grund<br />
spezieller Eigenschaften im Energiemetabolismus besonders <strong>zu</strong>r Untersuchung mittels<br />
31 P-MRS. Sie weisen, im Unterschied <strong>zu</strong> anderen Organen, einen hohen Gehalt an<br />
Phosphokreatin (PCr) und Kreatin (Cr) auf, regulieren ihre ATP-Produktion in engen