Aktuelle Ausgabe komplett als PDF - Studi38
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Campus<br />
„Psychiater können zwischen Psychose<br />
und spiritueller Reise nicht unterscheiden.<br />
Alles was nicht dem Bürgerstandard<br />
entspricht ist für die psychisch krank.“<br />
Kompromiss beim Butterlicht:<br />
Die schlechte Kuhhaltung in<br />
Europa verhindert Heileffekte<br />
und für die Reinigung der Atmosphäre<br />
und Gesundheit eingesetzt werden.<br />
Ich bin der Hüter des Urweistums, der<br />
Herr des Feuers. Hindus wissen, dass<br />
ich Shiva bin.“ Jagadeesha ist ein Mann,<br />
der versucht zwei Kulturen zu einer zu<br />
vereinen – zu seiner eigenen. Geholfen<br />
haben ihm dabei insgesamt drei Reisen<br />
nach Indien. „Die Welt wird aus Schamanismus<br />
und logischer Kasteiung erschaffen.<br />
Die ursprüngliche kosmische<br />
Weisheit stammt vom Nordpol, diese<br />
kann bei Erkenntnis zur Freiheit führen.<br />
Die Arier sind aus Mitteleuropa<br />
über die Türkei in die Gangesebene gewandert,<br />
daraus entstand die indische<br />
Hochkultur. Yoga ist im Ursprung Germanentum.“<br />
In seinem Haus finden<br />
sich neben vielen indischen Instrumenten,<br />
Gebetsflaggen und Götterstatuen<br />
auch mehrere Rennräder, denn der<br />
drahtige alte Mann ist leidenschaftlicher<br />
Radfahrer. 1971 gewann er den 4.<br />
Platz des Passrennfahrens in Hannover.<br />
In dieser Zeit besucht Jagadeesha<br />
noch die Mittelschule in der Maschstraße.<br />
„Ich war ein ganz schlechter Schüler,<br />
nur an Fußball interessiert.“ Mit 16<br />
beginnt er eine Ausbildung zum Feinmechaniker<br />
bei der Physikalisch Technischen<br />
Bundesanstalt (PTB) und<br />
ist schnell so unzufrieden, dass<br />
er beschließt seinem Leben ein<br />
Ende zu setzten. Eines Nachts<br />
rast er <strong>als</strong>o mit seinem unbeleuchteten<br />
Rennrad bei Veltenhof<br />
auf ein sich näherndes Auto<br />
zu. Den Tod vor Augen, tritt er im<br />
letzten Moment voll in die Pedale<br />
und das Auto erwischt ihn nur<br />
am Hinterrad. „Diesen Augenblick<br />
wollte meine Seele haben.<br />
Ich wusste, ich will doch leben.<br />
Seitdem ist mein Wille immer<br />
derselbe geblieben. Der Wahrheit<br />
zu dienen, Gottes wegen.“<br />
Erzählt hat Jagadeesha von seinem<br />
Selbstmordversuch dam<strong>als</strong><br />
niemandem. Nachdem er die Christenbibel<br />
und andere Bücher studiert hatte,<br />
entschloss er sich freiwillig zur Bundeswehr<br />
zu gehen. „Denn schließlich gehöre<br />
ich zur Kriegerkaste und fand es richtig<br />
zu verteidigen, was hier ist.“ Doch<br />
<strong>als</strong> er bei der Grundausbildung das erste<br />
Der Jaga Radja-Hauptaltar im ehemaligen Kiosk<br />
Mal eine Maschinenpistole in die Hand<br />
bekam, begann er zu weinen, „weil mir<br />
die Mutter eingefallen ist, die voller<br />
Mitleid und Herzlichkeit war. Ich dachte:<br />
Wenn ich Wesen erschießen soll, die<br />
von so einem Wesen stammen – und jeder<br />
Mensch stammt von einer Mutter –<br />
ich konnte das nicht.“ Während der 15<br />
Monate beim Militär beginnt er zu meditieren<br />
und ein kosmisches Gehör zu<br />
entwickeln, aber vieles sei bei der Bundeswehr<br />
kaputt gegangen. Bei seinem<br />
Opa im Kaiserreich sei vieles anders gewesen.<br />
Es gab Essen, ein Bett und Vaterlandsbewusstsein.<br />
„Heute drücken<br />
die Technikarmeen nur noch auf Knöpfe.<br />
Das ist doch kein Kämpfen mehr. Die<br />
allerprimitivste Kriegsführung ist die<br />
von den Amerikanern, Massenvernichtungswaffen,<br />
totaler Materialeinsatz.“<br />
Nach der Bundeswehr geht Jagadeesha<br />
zur Akademie für Persönlichkeitsentfaltung<br />
in Bremen Blumenthal. Dort<br />
kommt er zwar in seinen transzendentalen<br />
Zustand zurück, landet aber →<br />
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