01.09.2014 Aufrufe

MEDIEN BULLETIN 5/2014 (Vorschau)

Pay-TV-Markt, Serien-Produktion, Programmentwicklung, neue TV-Formate, Freihandelsabkommen, IBC 2014, Digitalradio, TV-Studios, Second Screen, Interaktives Fernsehen, Medientage München

Pay-TV-Markt, Serien-Produktion, Programmentwicklung, neue TV-Formate, Freihandelsabkommen, IBC 2014, Digitalradio, TV-Studios, Second Screen, Interaktives Fernsehen, Medientage München

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5.<strong>2014</strong> l Jahrgang 33 l 4263 l D12 Euro<br />

Pay<br />

GUTE<br />

TV-Geschäft legt zu<br />

PROGNOSEN FÜR ANHALTENDES WACHSTUM<br />

Unitel Classica Klassik für die Welt... BSkyB Murdochs Pläne... ProSiebenSat.1 Neue Formate... Serien Status-Report...<br />

IBC <strong>2014</strong> Broadcast-Zukunft... Freihandelsabkommen Viele offene Fragen... Corporate Media Bewegtbildproduktion...<br />

Second Screen Erfolgreiche ZDFmediathek-App... Interaktiv Bessere Zuschauerbindung... Digitalradio Auf gutem Weg...<br />

Studios Paradigmenwechsel bei ARD aktuell... Erlebnisstudio zibb... Medientage München Medientransformation...


Photo courtesy of Johann Perry, cinematographer on Firecracker Films’ shoot for the Vodafone Firsts campaign<br />

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EDITORIAL z<br />

DER RASANTE WANDEL...<br />

...in der Medienwelt bietet reichlich Stoff für Diskussionen und Spekulationen.<br />

Viele fragen sich: Wohin fährt der Medien-Zug? Wie schnell ist er unterwegs?<br />

Und an welchen Haltestellen kann man noch zusteigen? So ist das auch beim<br />

Thema 4k – quasi als Anschlussverbindung zu High Definition. Die einen haben<br />

sofort ein Ticket gelöst und sind schon mal losgefahren, die anderen stehen noch<br />

am Bahnhof und warten auf den Expresszug, der sie möglicherweise schneller und<br />

bequemer ans Ziel bringt. Die ersten haben bereits fleißig in 4k-Produktionstechnik<br />

investiert und hoffen auf baldige Refinanzierung, die anderen lassen 4k als Technologieschritt lieber aus und setzen<br />

gleich auf den nächsten – auf 8k. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien waren beide Lager am Start.<br />

Während Sony bei drei Spielen seine 4k-Technik testete, produzierte NHK bereits umfangreich mit 8k-Equipment.<br />

Das hatte bei einigen Produktionsunternehmen, die über Zukunftsinvestitionen nachdenken, eine gewisse Signalwirkung.<br />

Auf der jetzt anstehenden Broadcast-Messe IBC in Amsterdam wird man hierüber sicherlich ausführlich<br />

diskutieren. Dazu kommt noch eine Reihe weiterer spannender Zukunftsthemen wie IP- und Cloud-basierte Workflows.<br />

Auch auf den anderen großen Kongressen und Messen im Herbst – von der IFA in Berlin bis zu den Medientagen in<br />

München – werden technische, wirtschaftliche und programmliche Umbrüche im Vordergrund stehen.<br />

Darüber berichten <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> und mebucom.de.<br />

Eine interessante Lektüre wünscht,<br />

Eckhard Eckstein, Chefredakteur<br />

mebucom<br />

Relaunch<br />

<strong>2014</strong><br />

www.mebucom.de<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

3


z INHALT<br />

40<br />

© Markus Schlaf<br />

26<br />

60<br />

BUSINESS<br />

26 P A Y-TV<br />

Globales Kultur-TV aus München<br />

Jan Mojtos Firma Unitel Classica produziert und verbreitet<br />

mit eigenem TV-Sender weltweit Klassik-Programme.<br />

32 Pay-TV legt deutlich zu<br />

Signifikante Wachstumszahlen für Pay-TV in Deutschland<br />

konstatiert eine aktuelle Studies des VPRT.<br />

34 Murdoch bündelt Pay-Aktivitäten<br />

BSkyB will von Rupert Murdochs 21st Century Fox die<br />

Anteile an Sky Deutschland und Sky Italia erwerben.<br />

44 F R E I H A N D E L S A B K O M M E N<br />

Ein langer Weg ins Ungewisse<br />

TTIP, das EU-Freihandelsabkommen mit den USA,<br />

bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Kultur- und<br />

Medienwirtschaft. Es gibt darum viel Gezerre und Kritik.<br />

PRODUKTION<br />

48 S T U D I O<br />

Workflow-Definition aus einem Guss<br />

Mit der Einrichtung des neuen Nachrichtenstudios ist bei<br />

ARD-aktuell ein Paradigmenwechsel eingeläutet worden.<br />

36 P R O G R A M M<br />

Show über Show<br />

Mit neuen Formaten starten die sechs Free-TV-Sender von<br />

ProSiebenSat.1 TV Deutschland ins neue Programmjahr.<br />

40 S E R I E N<br />

Warum es mit der deutschen HBO-Serie vorerst<br />

nichts wird<br />

Deutsche Sender, Autoren und Produzenten tun sich<br />

schwer damit, erfolgreiche TV-Serien zu produzieren.<br />

52 Erlebnisstudio für visuelle Räume<br />

Das Regionalmagazin zibb des rbb sendet live aus einem<br />

neuen HD-Studio mit großer Videowand in Babelsberg.<br />

Die Umsetzung neuer Workflows ist durchaus komplex.<br />

DISTRIBUTION<br />

56 D I G I T A L R A D I O<br />

Digitalradio auf gutem Weg<br />

Das Digitalradio DAB+ verzeichnet nach schweren<br />

Anfangsjahren mittlerweile eine positive Entwicklung.<br />

4<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


INHALT z<br />

36<br />

70<br />

52<br />

64<br />

54<br />

58 S E C O N D S C R E E N<br />

Public Viewing mit dem Second Screen<br />

Das ZDF will neues „partizipatives Fernsehen“ schaffen,<br />

berichtet ZDF Online-Chef Dr. Eckart Gaddum im<br />

<strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong>-Interview.<br />

72 M E D I E N T A G E M Ü N C H E N<br />

Transformation der Medienwelt<br />

Auch zentrale Fragen der Rundfunk- und Produktionstechnik<br />

werden auf Europas größtem Medienkongress<br />

ausführlich diskutiert.<br />

60 I N T E R A K T I V I T Ä T<br />

Live dabei<br />

Immer mehr TV-Sender nutzen interaktive Elemente zur<br />

Einbindung der Zuschauer ins Programm. Technik und<br />

Businessmodelle dafür sind vielfältig.<br />

EVENT<br />

64 IBC <strong>2014</strong><br />

Blick in die Broadcast-Zukunft<br />

Die neuesten Trends beim digitalen Workflow präsentiert<br />

die Kongressmesse IBC <strong>2014</strong> in Amsterdam. Cloud- und<br />

IP-basierte Lösungen stehen dabei im Vordergrund.<br />

70 C O R P O R A T E M E D I A<br />

Crossmediale Strategien<br />

Konzepte für die Bewegtbildproduktion standen im Fokus<br />

des ersten Corporate Media Forums von nordmedia.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

6 Magazin/Business<br />

10 Produktion<br />

14 Technik<br />

16 Distribution<br />

18 Event<br />

20 Update<br />

22 Personalien<br />

73 Branchenspiegel<br />

80 Kommentar: Stefan Öfner<br />

81 Impressum<br />

82 Termine<br />

.de<br />

<strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> IM INTERNET<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

5


z MAGAZIN / BUSINESS<br />

OPENTRUCK–INITIATIVE IN EUROPA<br />

Der britische Systemintegrator Broadcast Übertragungseinheit (Stand 9.C10), die<br />

Networks ist mit Ross Video eine Partnerschaft<br />

eingegangen, um die openTruck- ist. Ross Video aus Kanada hat die Initia-<br />

nach dem Herstellerstandard zertifiziert<br />

Initiative in Europa zu promoten. Auf der tive openTruck angestoßen, um kosteneffiziente<br />

Übertragungswagen zu konzipie-<br />

IBC <strong>2014</strong> demonstriert Ross eine mobile<br />

ren, die professionellen<br />

Broadcast-<br />

Standards bei<br />

Sport- und anderen<br />

Live-Events<br />

entsprechen. Der<br />

gemeinsam mit<br />

Broadcast Networks<br />

konzipierte<br />

Broadcast Networks OpenTruck<br />

Ü-Wagen wird<br />

erstmals auf der<br />

IBC in Amsterdam<br />

gezeigt. Das Fahrzeug,<br />

auf der<br />

Basis eines Mercedes<br />

Sprinter, ist mit diversen open-<br />

Truck-Lösungen von Ross Video ausgestattet,<br />

unterstützt aber auch das Slomo<br />

Replay System von EVS sowie weitere<br />

Hersteller. „Anders als in den USA ist die<br />

Produktionstechnik in Europa sehr vielfältig<br />

und unterscheidet sich je nach Rundfunkveranstalter<br />

deutlich. Deshalb war es<br />

für uns sehr wichtig, mit einem Systemintegrator<br />

zusammen zu arbeiten, der die<br />

Verhältnisse in Europa kennt“, sagt Nigel<br />

Spratling, Marketing Product Manager<br />

bei Ross Video. Malcolm Robinson,<br />

Director Media and Broadcast bei Broadcast<br />

Networks, ergänzt: „Wir sind davon<br />

überzeugt, dass Ü-Wagen nach dem<br />

openTruck-Standard den Weg bereiten<br />

für mobile Produktionen zu günstigen<br />

Konditionen, auf höchstem Standard, bei<br />

engem Terminkalender.“<br />

KABEL DEUTSCHLAND AUF WACHSTUMSKURS<br />

Mit schnellen Internetverbindungen<br />

und Telefonprodukten liegt<br />

Kabel Deutschland weiter auf<br />

Wachstumskurs. Wie das Unternehmen<br />

bekannt gab startete<br />

Im Mai hat das Unternehmen mit<br />

Vodafone unter der Dachmarke<br />

Zuhause Plus die Vermarktung<br />

der Kabel Deutschland- Produkte<br />

in 700 Vodafone-Shops gestartet.<br />

das neue Geschäftsjahr<br />

„Wir investieren weiterhin<br />

<strong>2014</strong>/2015 mit einem Netto- kräftig in den Ausbau unserer<br />

Zuwachs von 83.000 Kunden im Infrastruktur, um noch mehr Kunden<br />

Vergleich zum Vorjahr. Im ersten<br />

hohe Internetbandbreiten<br />

Quartal des Geschäftsjahres von bis zu 100 Mbit/s, aber beispielsweise<br />

<strong>2014</strong>/15 (1. April bis 30. Juni)<br />

auch Video-on-<br />

<strong>2014</strong>) konnten auch Umsatz und Demand über das Kabelnetz<br />

bereinigtes EBITDA gesteigert anbieten zu können“, erklärt<br />

werden. Der Umsatz stieg mit 5,8<br />

Prozent auf 491 Mio. Euro, das<br />

bereinigte Ergebnis vor Steuern,<br />

Zinsen und Abschreibung (EBID-<br />

Manuel Cubero. Die Gesamtzahl<br />

der Abonnements konnte der<br />

Kabelnetzbetreiber zum 30. Juni<br />

<strong>2014</strong> auf 15,1 Millionen steigern<br />

TA) legte um 4 Prozent auf 491 – ein Plus von 4,8 Prozent<br />

Mio. Euro zu. Anlässlich der Vorlage<br />

gegenüber 14,4 Millionen Abonstandsvorsitzende<br />

der Zahlen betonte der Vornements<br />

im Vorjahresquartal.<br />

der Kabel Dabei erhöhten sich die Abonnements<br />

Deutschland Holding AG, Manuel<br />

Cubero: „Die Nachfrage nach<br />

unseren schnellen Internet- und<br />

Telefonprodukten ist unverändert<br />

stark. Immer mehr Internetnutzer<br />

entscheiden sich für Breitband-<br />

Internet über das Fernsehkabel.“<br />

für das Wachstumsge-<br />

schäft, bestehend aus Internet<br />

und Telefon sowie Premium TV, in<br />

den zwölf Monaten bis zum 30.<br />

Juni <strong>2014</strong> um 16 Prozent oder<br />

941.000 auf 6,8 Millionen Abonnements.<br />

NEVION UND BT KOOPERIEREN<br />

Das norwegische Unternehmen Nevion und<br />

British Telecommunications Media and<br />

Broadcast haben eine Kooperation vereinbart,<br />

um gemeinsam globale Dienstleistungen<br />

und Lösungen für die Medien-Netzwerke<br />

der Rundfunksender anzubieten. Dabei nutzt<br />

das Global Media Network (GMN) von BT<br />

künftig die Nevion-Technologien für Videokompression<br />

und -transport. British Telecommunications<br />

Media and Broadcast ist ein<br />

auf digitale Mediendienste spezialisiertes BT-<br />

Tochterunternehmen und Betreiber eines<br />

Breitband-Hochgeschwindigkeitsnetzes.<br />

„Durch die Kooperation entsteht ein einmaliges<br />

Angebot für Broadcaster und andere<br />

Unternehmen, die den Austausch von<br />

Medieninhalten zwischen verschiedenen<br />

Standorten in hoher Profiqualität benötigen",<br />

erläutert Mark Wilson-Dunn, Global Vice President<br />

von BT Media and Broadcast. Geir<br />

Bryn-Jensen, CEO von Nevion, ergänzt: „Wir<br />

arbeiten bereits sehr lange erfolgreich mit BT<br />

zusammen. Da war es sinnvoll, diese Partnerschaft<br />

durch eine enge Kooperation zu<br />

vertiefen." Nevion ist seit der Fusion mit T-<br />

VIPS dabei, seine Position beim Transport<br />

von Video, Audio und Daten über Netzwerke<br />

auszubauen.<br />

6 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


MAGAZIN / BUSINESS z<br />

KURZ GEMELDET<br />

GENESIS Broadcast Services hat den Vermietpark durch die<br />

Beschaffung von diversen Sony-Kamerazügen und -Mazen erweitert.<br />

Die Investition in die Kamerazüge wurde in enger Zusammenarbeit<br />

mit der BPM Broadcast & Professional Media GmbH realisiert.<br />

Object Matrix, Hersteller von objekt basierenden Speicherlösungen,<br />

erweitert ihren Service und hat Peter Petersen als Repräsentanten für<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz benannt. Das Unternehmen<br />

will in den Kernmärkten die Ressourcen auszuweiten und die<br />

Präsenz und den Service verbessern.<br />

M7A Group S.A. hat jetzt nach Erhalt aller behördlichen<br />

Genehmigungen den im Mai <strong>2014</strong> gemeldeten Erwerb der<br />

Programm- und Service-Plattform für Kabel- und IP-Netze KabelKiosk<br />

von der Eutelsat Communications erfolgreich abgeschlossen.<br />

Wellen+Nöthen, Handels- und Systemhaus für professionelle<br />

Broadcast- und Medientechnologien, positioniert sich mit einer neuen<br />

Niederlassung in München-Unterföhring neben Köln und Berlin in<br />

einer weiteren wichtigen Metropolregion der TV- und Medienbranche.<br />

Der Hessische Rundfunk (hr) hat seinen Haushalt 2013 mit einem<br />

Minus von knapp 6,3 Millionen Euro abgeschlossen. Gegenüber der<br />

Planung bedeutet dies ein Besserergebnis von 8,4 Millionen Euro. In<br />

der Jahresrechnung 2013 stehen Erträge von 493,7 Millionen Euro<br />

den Aufwendungen von 500 Millionen Euro gegenüber.<br />

Der Südwestrundfunk (SWR) hat das Finanzjahr 2013 mit einem<br />

Minus von 47, 4 Mio. Euro abgeschlossen. Den Erträgen in Höhe von<br />

1.171,7 Mio. Euro standen Aufwendungen in Höhe von 1.219,1 Mio.<br />

Euro gegenüber.<br />

Das Hamburger Verlagshaus Bauer Media Group baut seine<br />

Aktivitäten im Digitalbereich weiter aus und hat gemeinsam mit dem<br />

Venture Capital-Experten Thomas Preuß den Venture Capital Fonds<br />

„Bauer Venture Partners“ gegründet. Bauer will in den kommenden<br />

zehn Jahren über Venture Partners 100 Millionen Euro in Start-ups<br />

und junge Technologieunternehmen investieren.<br />

Lawo hat das neu erbaute Funkhaus von Phoenix TV in Peking mit<br />

einem mc²56 und zwei sapphire Audiomischpulten ausgestattet.<br />

Weitere Infos zu diesen Themen unter: www.mebucom.de<br />

GEMEINSAME VIDEO-MANAGEMENT-TOOLS<br />

Dimetis, Anbieter von Betriebsunterstützungssystemen<br />

(Operations Support System, OSS), und L-S-B Broadcast<br />

Technologies, Anbieter von Lösungen für Broadcast-Steuerungs-<br />

und -Überwachungssysteme und<br />

benutzerdefinierten Lösungen zur Optimierung von<br />

Arbeitsabläufen, haben eine Kooperationsvereinbarung<br />

geschlossen. Gemeinsam will man nun Management-<br />

Tools für die Videoproduktion und die Übertragung von<br />

Live-Videos zur Verfügung<br />

stellen. Das Steuerungssystem<br />

Virtual Studio<br />

Manager (VSM) von L-S-B<br />

adressiert die Anforderungen<br />

für sicheren und flexiblen<br />

Broadcast-Betrieb.<br />

Bedienfelder und Schnittstellen<br />

können dabei für<br />

unterschiedlichste Arbeitsabläufe<br />

und Anwendungen<br />

Wilfried Luff<br />

uneingeschränkt konfiguriert<br />

und redundant gesteuert<br />

werden. Die IP-Infrastruktur eines VSM-Netzwerks,<br />

einschließlich aller Steuerpanels, Schnittstellen und<br />

externen Geräte, garantiert laut L-S-B eine einfache<br />

Installation. Der BOSS LINK Manager (BLM) von Dimetis<br />

konfiguriert, plant, überwacht und steuert Video-/Audio-<br />

/Datenverbindungen in Übertragungsnetzwerken aller Art<br />

dynamisch. “Durch die Kombination der BLM-Softwarelösung<br />

von Dimetis mit dem VSM können wir den Video-<br />

Broadcastern genau die neuen Tools zur Verfügung stellen,<br />

die sie brauchen, um Live-Inhalte ganz einfach zu<br />

verwalten und zu übertragen", erklärt der geschäftsführende<br />

Direktor von L-S-B Wilfried Luff. Die Broadcaster<br />

hätten nun die Möglichkeit, Live-Videos ohne die<br />

Beschränkungen, die durch die Verwendung von Ressourcen<br />

an anderen Standorten entstehen, zu routen.<br />

Der einzigartige Vorteil für die Kunden bestehe darin,<br />

dass sie nun verschiedene Produktionsstandorte über<br />

Ad-hoc-Verbindungen oder geplante Verbindungen miteinander<br />

vernetzen könnten. "Es ist nicht mehr notwendig,<br />

WAN-Verbindungen zu konfigurieren, und die Komplexität<br />

bleibt in der cleveren integrierten BLM-VSM-Integration<br />

verborgen", meint Luff.<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

7


z MAGAZIN / BUSINESS<br />

Teures deutsches Programm bei RTL<br />

Szene aus „Block B – Unter Arrest“<br />

MIT FUSSBALLSPIELEN DER DEUTSCHEN NATIONALMANNSCHAFT<br />

UND EINEM IM VERGLEICH ZU PROSIEBENSAT.1 NEUERDINGS<br />

RELATIV HOHEN AUFSCHLAG AN EIGENPRODUKTION IM FICTION-<br />

BEREICH WIRD VOLKSSENDER RTL IN DER TV-SAISON <strong>2014</strong> / 2015<br />

Tochter UFA Fiction) einen Spionage-Thriller aus dem<br />

Deutschland der 1980er Jahre erzählen, in denen die<br />

atomare Bedrohung deutlich größer war als vielfach<br />

angenommen. In der neuen Serie „Männer! Alles auf<br />

Anfang“, eine Adaption der niederländischen Serie<br />

„Divorce“ von John de Mol, sollen indessen die Folgen<br />

von gescheiterten Beziehungen mehr mit humoristischem<br />

Blick gezeigt werden. In der dritten neuen<br />

Serie „Block B – Unter Arrest“ soll es um den „gnadenlosen<br />

Frauenknast“ gehen. Damit will RTL nicht<br />

weniger als „neue Maßstäbe“ setzen, mit einem<br />

durchaus beeindruckenden Cast (u.v.a.: Katrin Sass,<br />

Nina Hoger). Produktionsfirma ist wie früher bei der<br />

erfolgreichen RTL-Frauenknastserie „Hinter Gittern“<br />

mit UFA Serial Drama auch eine RTL/Bertelsmann-<br />

Tochter. Weiterhin in eigenproduzierter Serie bleiben<br />

„Der Lehrer“ und die traditionelle RTL-Marke „Alarm<br />

für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“. Um die tragische<br />

Starfighter-Affäre, die Deutschland in den<br />

1960er Jahren erschütterte, geht es in dem RTL-<br />

Event-Drama „Witwenmacher“ (produziert von Zeitsprung<br />

Pictures). Ebenso packt das actionreiche Ritterspektakel<br />

„Götz von Berlichingen“ ein urdeutsches<br />

Thema an, in dem Hennig Baum den fränkischen<br />

Reichsritters spielt, der als unverbesserlicher<br />

MEHR TEURES DEUTSCHES PROGRAMM ZEIGEN.<br />

Frauenheld für die Gerechtigkeit im Reich und das<br />

Leben des Kaisers kämpft. Wichtig, um den Marktanteil<br />

von RTL anzuheben, ist es die Quote in der Daytime wie-<br />

›<br />

Als Rezept, um den sinkenden Marktanteil für das RTL-Programm<br />

zu stoppen, hatte Frank Hoffmann schon im letzten der anzuheben, wo Scripted Reality-Formate wie „Familien im<br />

Jahr als neuer RTL-Chef in Nachfolge von Anke Schäferkordt<br />

einen Kurs auf mehr informative Relevanz ausgegeben. Das soll<br />

nun auch zunehmend sichtbar werden. Man wolle „um schwere<br />

Themen keinen Bogen machen“. Dabei wolle man gleichzeitig in<br />

immer mehr Genres „den Trend zur Eventisierung“ bedienen –<br />

und natürlich dabei für das RTL-Publikum unterhaltsam bleiben:<br />

es „begleiten, begeistern und berühren“, gab Hoffmann als<br />

Parole für die neue TV-Saison <strong>2014</strong>/2015 am 17. Juli in Hamburg<br />

aus.<br />

So soll die tägliche Informationsschiene bei RTL künftig durch<br />

nachrichtliche Sondersendungen Brennpunkt-artig ergänzt werden,<br />

wenn es Anlässe wie zuletzt „Unwetter“ oder den „Gewinn<br />

der Fußball-WM“ gebe. Ebenso werden die teils investigativen<br />

Reportagen-Reihen „Undercover Deutschland“, „Team Wallraff"<br />

und „Jenke-Experiment“ fortgesetzt. Und neue fiktionale Eigenproduktionen<br />

bei Movies wie im Serien-Bereich sollen sich verstärkt<br />

auf deutsche Geschichte beziehen. „Wir wollen das kollektive<br />

Gedächtnis unseres Publikums nutzen, um damit das<br />

Bewusstsein und die Neugier der Zuschauer auf unsere Stoffe<br />

zu schärfen", kündigte Hoffmann an. So werde eine der drei<br />

Brennpunkt“ ausgeleiert sind. Schon ab dem 25. August will<br />

RTL mit der neuen täglichen Datingshow „Bei Anruf Liebe!“<br />

angeblich „die erste Live-Unterhaltungssendung am Nachmittag“<br />

zeigen, was es allerdings mit „Gottschalk live“ und „Quizshow“<br />

auch schon auf Das Erste gab. Ziemlich sicher allerdings<br />

wird RTL seinen Marktanteil mit den exklusiven Free TV-Übertragungen<br />

der kommenden Qualifikationsspiele (Qualifier) des<br />

frisch gekürten deutschen Fußball-Weltmeisters erhöhen können,<br />

wofür RTL mit Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann, Kommentator<br />

Marco Hagemann und Moderator Florian König sein<br />

neues Team vorstellte. Erstmals werden damit die Qualifikationsspiele<br />

der Fußball-Nationalmannschaft für die EM 2016 und<br />

die WM 2018 nicht von ARD und ZDF, sondern von RTL übertragen.<br />

Der Kölner Sender hatte sich bereits im letzten Jahr von<br />

der FIFA den teuren Zuschlag dafür besorgt. Überhaupt rühmt<br />

man sich bei RTL mit den Stars von Formel 1, Boxen und Fußball<br />

gleich drei Weltmeister im Programm zu haben. Insgesamt<br />

wird das RTL-Programm aber weiterhin auch von viel Reality,<br />

Show (neu: „Rising Star“) und Comedy geprägt und soll mit<br />

„Fashion und Lifestyle“ eine neue besonders weibliche Farbnuance<br />

neuen Serien „Deutschland!“ (produziert von RTL/Bertelsmann-<br />

erhalten.<br />

❮Erika Butzek<br />

© RTL Gordon Mühle<br />

8 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


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Booth 1.D11


z MAGAZIN / PRODUKTION<br />

TVN BEIM HURRICANE-FESTIVAL<br />

Beim diesjährigen Hurrican-Festival war die TVN Mobile Production<br />

GmbH mit ihrem Ü-Wagen Ü3 (und einem Lawo mc²66)<br />

sowie einer mobilen Tonregie (mit einem Lawo mc²56) vor Ort,<br />

um den Broadcast-Ton der beiden Main Stages live zu mischen<br />

Lawo-Pult im Ü3 von TVN<br />

und Mehrspuraufzeichnungen der Auftritte zu erstellen. Mit<br />

Headlinern wie Arcade Fire, Volbeat, Seeed, Kraftklub und Fettes<br />

Brot verzeichnete das Hurricane-Festival in Scheeßel dieses<br />

Jahr eine Zahl von etwa 70.000 Besuchern. „Das Festival lief<br />

perfekt! Wir erhielten von allen Bands die Freigaben für die TV-<br />

Ausstrahlungen“, resümiert Stephan Thyssen, Leiter des<br />

Bereichs Audio bei TVN. Bereits 2005 begann TVN damit, Festivals<br />

für Fernsehübertragungen live abzumischen und aufzuzeichnen.<br />

Seit 2006 produziert TVN das Wacken Open Air und<br />

seit 2008 auch das Hurricane Festival. In seiner leitenden Position<br />

ist Thyssen Fachvorgesetzter für das 23 Mann starke TVN-<br />

AUDIO-Team. Dennoch sitzt Thyssen bei den Produktionen<br />

selbst am Mischpult. Der Live-Toningenieur kam 1998 zu TVN<br />

und hatte schon damals die Idee, mit den Ü-Wagen neue Märkte<br />

zu öffnen. Die Ausstattung der Wagen für die Live-Broadcast-<br />

Mixes besteht aus Lawo-Konsolen und der notwendigen Peripherie.<br />

Die Ü-Wagen werden auch bei Sport- und Show-Veranstaltungen<br />

eingesetzt und werden daher für die Festivals entsprechend<br />

vorbereitet. Für das Hurricane sind es beispielsweise,<br />

neben den digitalen MADI-Anbindungen, circa 300 analoge<br />

Audiowege, die alle durchgemessen und geprüft werden müssen,<br />

damit keine Fehler auftreten und die festen Umbauzeiten<br />

eingehalten werden können. „Eine Crew mit großer Bühnenerfahrung<br />

bewältigt unter Zeitdruck die vielen parallel laufenden<br />

Aufgaben. Außerdem müssen die Recordings für eine kurzfristige<br />

Postproduktion – etwa bei Ausbesserungen des Livemixes<br />

für Wiederholungen oder zeitversetztes Senden – vorbereitet<br />

werden“, erläutert Thyssen. Der Broadcast-Ton, der direkt<br />

separat gesplittet von der Bühne abgenommen wird – und nicht<br />

mit dem FOH-Mix von der PA identisch ist – wird im Ü-Wagen<br />

und der mobilen Regie für Live-Übertragungen oder Aufzeichnungen<br />

für das Fernsehen live gemischt. Gesendet wird dann<br />

auf 3sat, ARTE oder ZDF Kultur. Die Aufzeichnungen werden bei<br />

Bedarf nachbearbeitet, dafür wird der Ü-Wagen für eine Woche<br />

nach den Festivals geblockt. „Diese Möglichkeit ist für jede<br />

Band wichtig, vor allem jedoch für diejenigen, die Songs aus<br />

ihren neuen CDs live vorstellen“, erklärt Thyssen.<br />

STUDIO BABELSBERG BAUT MODULARE HYBRIDKULISSE<br />

Die „Berliner Straße“ auf dem Studio<br />

Babelsberg Gelände hat als Kulisse für<br />

viele Film- und TV-Produktionen gedient.<br />

Nun lässt die Studio Babelsberg AG für<br />

rund zwölf Millionen Euro eine neue,<br />

hybride Außenkulisse auf dem Gelände<br />

des früheren Karl-Marx-Werks errichten.<br />

Am 4. August wurde der Grundstein<br />

dafür gelegt. Auf dem über 12.000 Quadtratmeter<br />

ße” fließen die Erfahrungen der vergangenen<br />

Jahre und die technischen Anforderungen<br />

der digitalen Filmproduktion ein.<br />

Je nach Bedarf können somit Grundrisse<br />

mittels Versetzen von Kulissenwänden,<br />

Straßen und Bürgersteigen, Um- und<br />

Anbauten von Wohnungen, Ladengeschäften,<br />

Fassadenflächen sowie digitale<br />

Bildhintergründe individuell nach den<br />

großen Gelände ist eine Außen-<br />

Anforderungen der Projekte ausgeße”<br />

kulisse mit Straßenzügen in unterschiedlichen<br />

Architekturstilen geplant. Diese<br />

tauscht, ergänzt oder verändert werden.<br />

Für das Studio und insbesondere das Art<br />

besteht aus klassischen Fassadenrücksetzern,<br />

die in Kombination mit Bewegtbild-Hintergründen<br />

für Green- und Bluescreen-Aufnahmeverfahren<br />

für Film- und<br />

Fernsehproduktion modular einsetzbar<br />

sind. In der zukünftig von der Tochterfirma<br />

Art Department Studio Babelsberg<br />

GmbH betriebenen „Neuen Berliner Stra-<br />

Department Studio Babelsberg ist diese<br />

Investition von großer Bedeutung. Die<br />

Kombination von dauerhafter Außenkulisse<br />

und angrenzenden Studios sowie<br />

Werkstatt- und Konstruktionsbereichen<br />

steht für effektive Produktionsbedingungen.<br />

„Wir konkurrieren mit Filmproduktionsstandorten<br />

auf der ganzen Welt. Eine<br />

dauerhafte Außenkulisse war stets ein<br />

wichtiger Bestandteil für die Attraktivität<br />

des Standortes Babelsberg. Wir werden<br />

mit der 'Neuen Berliner Straße' den heutigen<br />

künstlerischen und technologischen<br />

Anforderungen gerecht und hoffen, mit<br />

dem neuen Angebot weiterhin sowohl<br />

deutsche als auch internationale TV-,<br />

Werbe- und Kinofilmproduktionen akquirieren<br />

zu können“, erklärte Carl Woebcken,<br />

Vorstandsvorsitzender Studio Babelsberg<br />

AG.<br />

10 Berliner Straße<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


KROMSCHRÖDER FÜHRT NEUE PRODUKTIONSFIRMA<br />

Der bisherige Geschäftsführer von ITV Studios Germany, Jan<br />

Kromschröder (52), wird neben der Münchner Beta Film ab 1.<br />

Oktober <strong>2014</strong> Teilhaber der neuen Produktionsfirma Bantry<br />

Bay Productions GmbH & Co. KG. Das Unternehmen wird fiktionale<br />

Programme entwickeln und produzieren und in den<br />

nächsten Monaten seine Tätigkeit aufnehmen. Kromschröder<br />

übernimmt die Geschäftsführung ebenfalls zum 1. Oktober<br />

<strong>2014</strong>. Der derzeitige Firmensitz in Oberhaching bei München<br />

wird zum 1. Oktober <strong>2014</strong> nach Köln verlegt. „Jan Mojto und<br />

das gesamte Beta-Team stehen für nachhaltiges Erzählen und<br />

eine qualitativ hochwertige Umsetzung. Diesem Anspruch will<br />

ich insbesondere bei unseren zukünftigen seriellen Produktionen<br />

gerecht werden“, kommentierte Kromschröder die neue<br />

Partnerschaft.<br />

Beta Film-Geschäftsführer Jan Mojto meinte: „Jan Kromschröder<br />

ist ein ausgewiesener Experte für fiktionales Erzählen, dessen<br />

Arbeit höchsten Qualitätsstandards entspricht. Ich bin<br />

deshalb überzeugt, dass die Produktionen der Bantry Bay das<br />

auf die breite weltweite Auswertung ausgerichtete Portfolio der<br />

Beta Film ideal ergänzen werden.“ Kromschröder leitete seit<br />

2008 als Geschäftsführer die Produktionsfirma ITV Studios<br />

Germany und öffnete das Unternehmen auch für erfolgreiche<br />

fiktionale Programme, unter anderem die Serie „Der letzte Bulle“,<br />

die 2012 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet<br />

wurde. Nachdem er als Producer bei der Trebitsch Production<br />

Holding sowie als Movie- bzw. Fiction-Chef bei RTL und SAT.1<br />

arbeitete, verantwortete und produzierte der ausgebildete<br />

Journalist von 2003 bis 2008 als Geschäftsführer der Kromschröder<br />

& Pfannenschmidt GmbH diverse Movies und Serien<br />

für ARD, ZDF, SAT.1 und den SWR. Jan Kromschröder hat<br />

zudem eine Professur für „Kreatives Produzieren“ an der Filmuniversität<br />

Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam inne.<br />

2k 4k 8k Ikegami<br />

THE FINAL CUT<br />

PLAZAMEDIA PRODUZIERT MERCEDESCUP<br />

PLAZAMEDIA produzierte auch in diesem Jahr im Auftrag des<br />

Veranstalters, der e|motion management GmbH, den MercedesCup<br />

(5. bis 13. Juli). Das Ismaninger Produktionsunternehmen<br />

zeichnete für das Hostbroadcasting des ATP World Tour<br />

Masters 250 Tennisturniers in Stuttgart sowie für die Beistellung<br />

von Produktionstechnik für die unilateralen SPORT1-Produktionen<br />

verantwortlich. SPORT1 übertrug den MercedesCup<br />

<strong>2014</strong> ab 8. Juli täglich live. Für das Hostbroadcasting waren<br />

bei dem Turnier am Weissenhof auf dem Killesberg unter anderem<br />

ein 20-köpfiges Produktions-Team, ein Ü-Wagen und fünf<br />

Kameras im Einsatz.<br />

Für die unilaterale Produktion für den übertragenden Sender<br />

SPORT1 stellte PLAZAMEDIA neben einem weiteren Ü-Wagen<br />

und den Produktions-Mitarbeitern die Technik für die Live-<br />

Übertragungen (u.a. Handkamera, Highlight-Schnitt, Kommentatorenplatz,<br />

Up-Link) zur Verfügung.<br />

See you at<br />

Booth 11.A 31<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

www.ikegami.de


z MAGAZIN / PRODUKTION<br />

WM-SPIELE IN ULTRA HD UND SUPER HI-VISION<br />

Die WM-Spiele in Brasilien erwiesen sich auch als ideales Testfeld<br />

für die nächste Generation der Ultra HD-Formate. Während<br />

Sony 4k-Bilder von einigen Finalspielen sowie dem Endspiel aus<br />

dem Maracana-Stadion übertrug, sorgte der japanische Sender<br />

NHK für Liveübertragungen in<br />

8k im Super Hi-Vision-Format.<br />

Erstmals wurde das 8k-Signal<br />

auch für vier Großbild-Leinwände<br />

in Japan übertragen.<br />

Insgesamt hat NHK neun<br />

Spiele aus den WM-Stadien im<br />

Format Super Hi-Vison 8k<br />

übertragen. Im Unterschied zu<br />

den ersten 8k-Demonstrationen<br />

vor einem Jahr beim Confederation<br />

Cup oder von den<br />

olympischen Spielen im russischen<br />

Sotchi, gingen die 8k-<br />

Livebilder erstmals auch nach<br />

Maracana Stadion in Brasilien<br />

Japan, wie Kazutaka Noda von NHK erklärt. Der japanische<br />

Sender hat vor Ort einen eigenen Hi-Vision Ü-Wagen im Einsatz<br />

gehabt, ausgestattet mit NEC-Switchern und Replay-Servern<br />

von Astrodesign und EVS. Zwei weitere Wagen wurden für die<br />

Tonmischung der 22.2 Tonaufzeichnung sowie für die Übertragung<br />

benötigt Im Stadion wurde mit drei 8k Ikegami-Kameras<br />

aufgezeichnet, die mit Canon und Fujinon-Objektiven ausgestattet<br />

wurden. Hinzu kamen drei 4k-Kameras: eine Sony F65<br />

fing die Livebilder rund um das Stadion ein, zwei 4k Super-Slomo<br />

Kameras FT-One von For-A wurden für die Zeitlupen-Wiederholungen<br />

und für Close Ups gebraucht. Die Tonaufzeichnung<br />

im 22.2 Kanal Sound wurde in<br />

der Mischung auf das Stereoton-Format<br />

5.1 Surround Sound<br />

herunter konvertiert für die<br />

Liveübertragung im IBC Zentrum.<br />

Diese Livedemonstration<br />

des japanischen Super Hi-Vision<br />

Formats war neben dem<br />

IBC auch in der FIFA TV-<br />

Lounge im Sofitel Hotel und im<br />

Fernsehzentrum von Globos<br />

TV zu sehen sowie via IP-<br />

Übertragung auf vier Vorführ-<br />

Leinwänden in Japan. Noda<br />

weiß, dass diese ersten 8k-<br />

Liveübertragungen durchaus Eindruck hinterlassen haben. Die<br />

Zuschauer seien fasziniert gewesen von den Vorführungen. Die<br />

Bildschärfe und der räumliche Sound vermitteln das Gefühl, live<br />

im Stadion dabei zu sein. In Maracana sind nicht nur packende<br />

Fußballspiele angepfiffen worden. Dieser magische Fußball-<br />

Tempel war wohl auch der perfekte Ort, um das Startsignal für<br />

die nächste Stufe des Ultra HD-Fernsehens zu geben.<br />

UFA PLANT FILM ÜBER DIE PORSCHE-FAMILIE<br />

Produzent Nico Hofmann plant eine der spannendsten<br />

deutschen Industriegeschichten zu verfilmen. Der langjährige<br />

„Spiegel“-Chefredakteur und Bestseller-Autor<br />

Stefan Aust sowie Journalist und Porsche-Experte Thomas<br />

Ammann gehen mit „Die Porsche Saga“ dem<br />

Mythos Porsche auf den Grund. Hofmann konnte sich<br />

die Rechte an der packenden Geschichte des Familienclans<br />

sichern, der Wirtschaftsgeschichte geschrieben<br />

hat. Porsche, der Traum vom schnellen und schönen<br />

Auto, der in Amerika genauso geträumt wird wie in<br />

Asien, war und ist auch die schnellste Verbindung zwischen<br />

schwäbischer Provinz und globalem Erfolg. „Die<br />

Porsche-Saga“ beschreibt, wie der geniale Autopionier<br />

Ferdinand Porsche im dritten Reich den Mythos Porsche<br />

begründete und mit seiner Idee vom „Volkswagen“ das<br />

Fundament für ein automobiles Weltreich legte, dessen<br />

Geschicke seine Erben seither bestimmen. Der Wettstreit<br />

der Familienstämme Porsche & Piëch gipfelte<br />

schließlich in einer dramatischen Übernahmeschlacht<br />

zwischen Porsche und VW, aus der ein geeinter Konzern<br />

hervorgegangen ist, der sich anschickt, Nummer eins in<br />

der Welt zu werden. Stefan Aust: „Die Porsche-Saga<br />

zeigt, wie Personen Geschichte schreiben: Automobilgeschichte,<br />

Industriegeschichte – und damit auch deutsche<br />

Geschichte. Eine faszinierende Zeitreise durch<br />

Krieg und Frieden, Wirtschaftswunder, Krisen und Katastrophen,<br />

durch Globalisierung und Börsencrash, durch<br />

Familienfehden und das Leben von Pionieren der Technologie.“<br />

In Anlehnung an das Buch von Stefan Aust und<br />

Thomas Ammann schreibt Grimme-Preisträgerin Dorothee<br />

Schön („Frau Böhm sagt Nein“) das Drehbuch. Nico<br />

Hofmann zeichnet als Produzent verantwortlich.<br />

12<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


The Complete Picture<br />

Two great companies have come together to create a complete<br />

product range for Live TV, News, Post and TV Everywhere.<br />

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as well as the vital infrastructure, control and management tools –<br />

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z MAGAZIN / TECHNIK<br />

XMAC PRO SERVER IST DA<br />

Sonnets xMac Pro Server ist jetzt auf dem Markt verfügbar. Das<br />

kombinierte 4HE-Gehäuse für den neuen Mac Pro verfügt über<br />

Anschlussmöglichkeiten für drei PCIe-Karten via Thunderbolt 2<br />

und 5,25 Zoll Rack-Erweiterung. „Der xMac Pro Server basiert<br />

auf zwei Produkten: Dem<br />

xMac mini Server und<br />

dem Echo Express III-R<br />

PCIe-Erweiterungssystem<br />

für Thunderbolt 2.<br />

Mit unserem neuen Server<br />

können jetzt auch<br />

Mac Pro-Anwender wichtige<br />

Karten und Zubehörprodukte<br />

anschließen, obwohl<br />

der Computer selbst nicht über die entsprechenden Anschlüsse<br />

verfügt”, erklärt Greg LaPorte, Vice President Sales und Marketing<br />

von Sonnet Technologies.<br />

„So können Audio- und Videoprofis jede handelsübliche Thunderbolt-kompatible<br />

PCIe-Karte am Mac Pro in ihrer vollen Performance<br />

nutzen.“ Das Erweiterungssystem für PCIe-Karten<br />

des xMac Pro Servers ermöglicht den optimalen Einsatz der<br />

ultraschnellen Thunderbolt 2-Technologie mit genügend Durchsatz,<br />

um hochleistungsfähige PCIe-Karten sowie duale Thunderbolt<br />

2-Ports zu unterstützen. Somit werden Anwendungen<br />

wie Pro Audio, Ethernet, Fibre Channel, SAS/SATA RAID-Controller<br />

sowie die Aufzeichnung und Bearbeitung von Videos<br />

ermöglicht. Mit einem x16 Slot und zwei x8 Slots unterstützt<br />

das System den Einsatz von bis zu drei PCIe-Karten in voller<br />

Länge. Neben dem integrierten Stromanschluss für 300 Watt<br />

enthält es einen 75 Watt-PCIe-Stromanschluss für Karten, die<br />

zusätzliche Energie benötigen wie die Avid Pro Tools|HDX Accelerator<br />

oder die RED ROCKET-X Karten. Das Erweiterungssystem<br />

für PCIe-Karten beinhaltet zwei große temperaturgesteuerte<br />

Lüfter. Die Gigabit Ethernet-, USB 3.0-, und HDMI-Schnittstellen<br />

des Computers sind an der Rückseite angebracht,<br />

sodass sie leicht an externe Kabel angeschlossen werden können.<br />

An der Vorderseite befinden sich eine weitere USB 3.0-<br />

Schnittstelle und der Netzschalter.<br />

ARRI UNTERSTÜTZT PRORES 4444 XQ<br />

ARRI unterstützt den neuen HD-Videocodec ProRes 4444<br />

XQ von Apple. Seit August stellt das Unternehmen dazu<br />

ein Software-Update für die Kamera-Modelle ALEXA XT<br />

und ALEXA Classic mit XR Modulen bereit. Die Qualität<br />

der Videos in der Postproduktion wird dadurch deutlich<br />

erhöht. ProRes 4444 XQ ist derzeit der leistungsstärkste<br />

HD-fähige Intraframe-Videocodec<br />

von Apple,<br />

der hohe Qualität<br />

bei geringer<br />

Verarbeitungskomplexität<br />

liefert.<br />

Die Datenraten<br />

liegen dabei<br />

über 500 Mb/s.<br />

Vor allem in der Postproduktion von Material mit visuellen<br />

Spezialeffekten oder extremer Farbkorrektur eignet sich<br />

ProRes 4444 XQ als Videocodec. „Unsere Kunden arbeiten<br />

bereits sehr erfolgreich mit ProRes", berichtet Marc<br />

Shipman-Mueller, Product Manager Camera Systems bei<br />

ARRI. „Für Filmemacher, die mit ALEXA drehen, war Pro-<br />

Res 4444 in der Version mit 330 Mb/s bisher das technische<br />

Arbeitstier.“<br />

Die ALEXA XR/XT Kameras unterstützen das Encoding mit<br />

ProRes 4444 XQ sowohl in HD- als auch in 2k-Auflösung.<br />

Henning Rädlein, Head of Digital Workflow Solutions bei<br />

ARRI, betont: „Für High-end-Mastering und -Archivierung<br />

ist ProRes 4444 XQ die erste Wahl.“<br />

MULTIFUNKTIONSTOOL FÜR LIVE-ENCODING<br />

Die TV1 GmbH hat am 16. Juli die neue StreamMachine<br />

auf den Markt gebracht. Damit ist es möglich, in SD und<br />

HD gleichzeitig live ins TV-Studio und ins Internet zu<br />

streamen. Die neue miniCaster StreamMachine ist laut<br />

TV1 das „Schweizer Taschenmesser“ für Live Encoding.<br />

Mit dem Multi-Protokoll-Encoder will das Unternehmen<br />

dem Markt-Trend Rechnung tragen, dass immer mehr<br />

Inhalte für Broadcasting und Internet-Streaming über IP-<br />

Netzwerke übertragen werden.<br />

Eingesetzt werden kann die miniCASTER StreamMachine<br />

bei Multi-Kamera-Webproduktionen ebenso wie bei hochwertigen<br />

Studioübertragungen mit bis zu 30 Mbit/s Bandbreite.<br />

Live-Produktionsteams, so TV1, würde damit die<br />

Arbeit deutlich erleichtert. Die StreamMachine sei zudem<br />

optimal für das Zusammenspiel mit dem miniCaster<br />

Receiver abgestimmt. „Im Encoding-Bereich sind die<br />

Anforderungen von TV und Internet sehr unterschiedlich.<br />

99 Prozent aller Webcasts werden auf Basis des RTMP<br />

Protokolls realisiert. TV-Broadcasting wiederum basiert<br />

auf dem UDP/RTP+FEC-Protokoll. Dabei gibt es einen<br />

wachsenden Bedarf bei den Rundfunksendern gleichzeitig<br />

Webcasting- und ENG/TV-Anwendungen zu bedienen.<br />

Dafür sind bislang mindesten zwei verschiedene Encoder<br />

nötig. Das bedeutet mehr Arbeit und Zeitaufwand bei der<br />

Bedienung“, erklärt TV1-Vertriebsdirektor Martin Weber.<br />

TV1 biete mit der miniCaster StreamMachine nun eine<br />

Lösung an, die mit einem System funktioniere. „Mit unserem<br />

neuen One-for-all-Encoder spart man Zeit und Geld“,<br />

betont er.<br />

14 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


AUDIO by Lawo<br />

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THE NEW AUDIO CONSOLE by Lawo<br />

Friday, 12 September <strong>2014</strong>, 12:00<br />

IBC, Hall 8, Stand B50<br />

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VIDEO AUDIO NETWORKING RADIO ON-AIR COMMENTARY


z MAGAZIN / DISTRIBUTION<br />

EUTELSAT 172B STARTET 2017<br />

Eutelsat Communications hat Verträge mit Airbus Defense and<br />

Space sowie Arianespace für den Bau und Start des geplanten<br />

neuen Satelliten EUTELSAT 172B geschlossen. Als frühes<br />

Nachfolgeprogramm zum EUTELSAT 172A soll der Satellit mit<br />

drei unterschiedlichen Nutzlasten die Kontinuität der Dienste<br />

auf der Premium-Orbitalposition 172° Ost für die Region Asien-<br />

Pazifik sicherstellen und dort zugleich die Kapazitäten für deren<br />

weiteren Ausbau erhöhen. Den 3,5 Tonnen schweren Satelliten<br />

baut die Airbus Defence and Space. Der Start mit einer Ariane 5<br />

ist für das erste Halbjahr 2017 geplant. Ein elektrischer Propulsionsantrieb<br />

soll den Satelliten nach dem Start auf seine endgültige<br />

Flugbahn bringen und für notwendige Bahn- und Positionskorrekturen<br />

eingesetzt werden. Dank einer deutlichen<br />

© Airbus Defence and Space<br />

Gewichtsreduzierung des mit 13 kW besonders leitungsstarken<br />

Satelliten lassen sich Startkosten durch die Nutzung eines unteren<br />

Startdecks der Ariane 5 einsparen. Der Flug zur endgültigen<br />

Orbitalposition wird etwa vier Monate dauern.<br />

Der Satellit EUTELSAT 172B hat reguläre C-Band und Ku-Band<br />

Nutzlasten an Bord. Zudem bringt dieser erstmals eine Ku-<br />

Band High-Throughput-Nutzlast über den Pazifik. Diese will<br />

Panasonic Avionics Corporation als Plattform für Internet- und<br />

Live-TV-Dienste in Passagierflugzeugen auf Flugrouten über<br />

Asien und dem Pazifik nutzen. Neben dem elektrischen Propulsionsantrieb<br />

für die Positionierung im Orbit hat EUTELSAT 172B<br />

eine weitere Innovation an Bord. Es ist der erste Satellit der<br />

Eutelsat-Flotte, der seine Sendeleistung dynamisch zwischen<br />

den Beams der High-Throughput-Nutzlast aufteilen kann. Mit<br />

der dynamischen Leistungsverteilung ist Eutelsat in der Lage,<br />

auf schwankende Auslastungen der 11 Beams dieser Nutzlast<br />

zu reagieren, die acht Zeitzonen zwischen der nordamerikanischen<br />

Westküste bis nach Südostasien abdecken.<br />

Michel de Rosen, Eutelsat Vorsitzender und CEO, sagte: “Mit<br />

der Kombination aus drei verschiedenen Nutzlasten, dem elektrischen<br />

Antrieb und der dynamischen Leistungsverteilung ist<br />

der EUTELSAT 172B ein Beispiel unseres Einsatzes für Innovationen,<br />

die unseren Kunden nutzen und neue Maßstäbe im<br />

Satellitengeschäft setzen.”<br />

ARD ÜBERTRÄGT LEICHTATHLETIK-EM IM INTERNET<br />

Die ARD hat die 22. Leichtathletik-Europameisterschaften (12. bis 17. August) in<br />

Zürich mit einem umfassenden Informationspaket im Internet präsentiert. Livestreams,<br />

Videos und Audios waren unter www.sportschau.de/zuerich ebenso abrufbar wie<br />

Live-Ticker, Medaillenspiegel, Athleten-Porträts und Online-Reportagen. Das Angebot<br />

wurde vom Norddeutschen Rundfunk für die ARD im responsiven Design produziert.<br />

Die Website passt sich so automatisch an die Bildschirmgröße des Gerätes an, auf<br />

der die Nutzer das Angebot aufrief. Täglich gab es webexklusive Livestreams, die sich<br />

ARD und ZDF wechselseitig zur Verfügung stellten. An den drei ARD-Übertragungstagen<br />

waren zusätzlich die „Sportschau live“-Sendungen im Stream zu sehen. Die Übertragungen<br />

wurden auch als Social-TV-Ereignis gezeigt, das heißt, User konnten über<br />

soziale Netzwerke Kommentare zum Geschehen in Zürich abgeben und Fragen stellen.<br />

Alle Wettbewerbe liefen zudem auch im Live-Ticker. Zur Leichtathletik EM wurden<br />

unter www.sportschau.de/zuerich zudem Zusammenfassungen, Berichte, Reportagen<br />

und Interviews aus Radio und<br />

Fernsehen angeboten. Zeitplan<br />

und Ergebnisse waren auf der<br />

Website ebenso zu finden wie<br />

Wissenswertes über die Sportler<br />

oder der Medaillenspiegel. Auch<br />

das ZDF übertrug die Wettbewerbe<br />

der Leichtathletik-EM <strong>2014</strong><br />

live in der ZDFmediathek sowie<br />

weitere Informationen zum Event<br />

unter ZDFsport.de.<br />

KOMBINIERTE KA-BAND-NETZE<br />

ViaSat und Eutelsat Communications<br />

verbinden erstmals zwei Ka-Band Hochkapazitäts-Satellitennetze<br />

miteinander.<br />

Ein entsprechendes "Pionierabkommen"<br />

für den gegenseitigen Zugang haben die<br />

beiden Firmen kürzlich unterzeichnet.<br />

Diese zwei Ka-Band-Netze vereinen<br />

mehr als die Hälfte aller derzeit im Orbit<br />

bereitstehenden weltweiten Ka-Band-<br />

Kapazitäten. Der Einsatz des ViaSat<br />

Breitbandsystems sowie die von Eutelsat<br />

und ViaSat jeweils betriebene Bodeninfrastruktur<br />

bilden zudem die Grundlage<br />

für ein gemeinsames technisches<br />

Ökosystem. Die sich durch das Zusammenschalten<br />

ergebende Servicezone<br />

erstreckt sich von Nordamerika über<br />

Europa und den Mittelmeerraum. Das<br />

Abkommen umfasst auch das Bereitstellen<br />

von zukünftigen Satelliten- und<br />

Nachfolgetechnologien, die zu den heutigen<br />

High-Throughput-Satelliten beider<br />

Unternehmen hinzukommen, wie der<br />

Satellit ViaSat-2, der 2016 starten soll.<br />

16 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


Live<br />

Production<br />

BMS at IBC:<br />

Hall 1<br />

Booth A.10<br />

Wireless HD video solutions<br />

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Georg-Ohm-Straße 2<br />

65232 Taunusstein-Neuhof<br />

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Alexander Thies und Prof. Monika Grütters<br />

Unterm Regenschirm<br />

ZUM SECHSTEN MAL HATTE DIE PRODUZENTENALLIANZ<br />

AM 25. JULI ZU IHREM JAHRESFEST IN BERLIN EINGELA-<br />

DEN: DEM „GIPFELTREFFEN DER DEUTSCHEN FILM- UND<br />

FERNSEHSCHAFFENDEN", WIE SIE ES SELBER NENNT.<br />

›<br />

Das Sommerfest der Produzenten fand wieder einmal an<br />

der Spree im Tiergarten auf dem Gelände des Hauses der<br />

Kulturen unweit von Bundeskanzleramt und Parlament statt.<br />

Erstmals allerdings hatte es der Wettergott mit der Party im<br />

Freien leider nicht so gut gemeint. Zufall oder Symbol? Es kam<br />

jedenfalls, wie es die Wetterpropheten den ganzen Tag schon<br />

vorher gesagt hatten. Pünktlich zur Begrüßung der Gäste auf<br />

dem roten Teppich, der beim Produzentenfest traditionell blau<br />

ist, prasselte der Regen in Sturzbächen darauf, so dass –<br />

pitsch, patsch – kein Schuh, der darüber ging, trocken blieb.<br />

Besonderes Improvisationstalent unter den Jung- und Alt-<br />

Schauspielerstars des deutschen TV- und Kinofilms bewies<br />

Hannelore Elsner, die sich im quietschgelben Friesennerz fröhlich<br />

vor dem Blitzgewitter der Kameras in Szene zu setzen<br />

wusste. Auch Ehrengast und Staatsministerin für Kultur und<br />

Medien, Prof. Monika Grütters, trotzte dem feuchten Nass<br />

trickreich, indem sie ihre Frisur mit einem Haarreifen mal rasch<br />

gebändigt hatte. „Wenn Sie so nahe am Kanzleramt sind, ist es<br />

selbstverständlich, dass wir alle dabei sind“, erklärte Grütters<br />

mit Blick auf den Produzentenallianz-Vorstandsvorsitzenden<br />

Alexander Thies an ihrer Seite und ihren Politik-Kollegen, die sie<br />

in der Gästerunde erspähte. „Es spricht für ein ausgesprochenes<br />

Selbstbewusstsein der Filmbranche“, so fuhr sie in ihrer<br />

Grußrede fort, „dass Sie diesen Abend nicht auf einen Fußball-<br />

WM-freien Spieltag gelegt haben“, zumal man „im Moment<br />

beim sprichwörtlichen ganz großen Kino eher an unsere Fußballnationalmannschaft“<br />

denke. Grütters wünschte, dass es<br />

dem deutschen Film auch im Jahr der Fußball-WM „mindestens<br />

so gut wie im vergangenen Jahr“ gehen werde, als es Besucherrekorde<br />

für „Fack ju Göhte“ und viele andere deutsche Produktionen<br />

gab, einschließlich einer „tollen Bandbreite“ bei der<br />

Verleihung des Deutschen Filmpreises. Doch man merkte ihren<br />

Worten an: So ganz ein Herz und eine Seele mit der Produzentenallianz,<br />

wie sich ihr Vorgänger Bernd Neumann, der ihr auch<br />

den DFFF beschert hatte, zu präsentieren pflegte, wollte sich<br />

Grütters nicht zu erkennen geben, weshalb sie auch nicht länger<br />

als notwendig auf dem Fest weilte, obwohl sich der Regen<br />

verzog. Zuvor hatte Grütters gleich zweimal eine Nachdenkens<br />

werte Metapher in ihrer fünfminütigen Rede eingefügt: Zwar<br />

begrüße sie, dass rund 350 Millionen Euro Fördergelder jährlich<br />

in den deutschen Kinofilm fließen, rund ein Drittel davon vom<br />

Bund. Paradox erschien ihr aber schon, dass „Banker bevorzugt<br />

über Kunst, Künstler lieber über Geld sprechen“ würden.<br />

Beobachten lässt sich in der Tat: Nachdem sich die Produzentenallianz<br />

seit 2008 als maßgebliche Verbandsvertretung für die<br />

zuvor eher Interessens-zersplitterte Branche behauptet hat,<br />

wird von den einzelnen Produzenten zumindest in der Öffentlichkeit<br />

immer weniger über Inhalte, Ideen, Qualität und Kulturimplikationen<br />

des Films geredet, sondern so gut wie ausschließlich<br />

über Geld und Rechte-Forderungen, ohne Äquivalente<br />

dafür anzubieten. Vielleicht liegt es an mangelnden großen<br />

Filmideen und mangelndem kulturellen Enthusiasmus, dass<br />

es den Produzenten in jüngerer Vergangenheit nicht gelang, die<br />

mit dem DFFF zur Verfügung stehenden Millionen Euro auch in<br />

vollem Umfang für die Realisierung von Filmprojekten abzurufen.<br />

Die Folge ist: Dieser Geldhahn wird wieder etwas zugedreht.<br />

Klar handele es sich bei Filmen um „Wirtschaftsgüter“.<br />

Doch gleichzeitig, so hatte Grütters gesagt, „bemühen wir uns<br />

immer klar zu machen, es ist vor allem ein Kulturgut“. Und es<br />

gehe „nicht nur um finanzielle Filmförderung, sondern auch um<br />

rechtliche Rahmenbedingungen“. Zum Beispiel beim Transatlantischen<br />

Freihandelsabkommen (TTIP), das seit längerer Zeit<br />

zwischen EU und USA verhandelt wird (siehe auch S. 44 in dieser<br />

Ausgabe).<br />

„Wir müssen aufpassen, dass es nicht noch mehr Liberalisierungsverpflichtungen<br />

gibt“, warnte Grütters auf dem Produzentenfest,<br />

womit sie ihren Standpunkt wiederholte. Sie kämpft<br />

dafür, Kultur, Medien und Urheberrecht explizit aus dem TTIP<br />

auszuklammern, damit diese Bereiche nicht zu einer beliebigen<br />

Handelsware verkommen – ohne Anrecht auf staatliche Subventionen.Vielleicht<br />

war es gut, dass der Wettergott mit einem<br />

Platzregen zugeschlagen hatte. Bei einer Party unterm Regenschirm<br />

ist kühler Raum auch für wichtige Worte.<br />

❮Erika Butzek<br />

18 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


AXIENT Wireless Funkmanagement-Netzwerk<br />

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Diversity – eine noch nie dagewesene Übertragungssicherheit. Und sollte doch etwas dazwischen<br />

funken, Interference Detection und Avoidance schaltet automatisch innerhalb von Millisekunden auf<br />

eine freie Frequenz um.<br />

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© 2011 Shure Incorporated


z MAGAZIN / <strong>MEDIEN</strong>MARKT<br />

Update Medienmarkt<br />

IMAGESCHADEN FÜR DAS ZDF<br />

Zwar konnte das ZDF Anfang Juli mit seinen zwei Shows<br />

„Deutschlands Beste!“ moderiert von Johannes B. Kerner<br />

auch beste Quoten erzielen, doch sie geriet gleichzeitig zu<br />

einem Skandal verbunden mit einem „Glaubwürdigkeitsverlust“<br />

des Mainzer Senders, wie sein Programmdirektor Dr.<br />

Norbert Himmler einräumte. So wurde auch in einer internen<br />

Untersuchung seitens des ZDF der öffentliche Vorwurf<br />

bestätigt, dass das Ranking für „Deutschlands Beste!“<br />

manipuliert worden war und dabei unter anderem dem heute<br />

journal-Anchorman Claus Kleber ein vorderer<br />

Rangplatz zugeschoben worden war.<br />

In Folge dessen musste Oliver Fuchs, der<br />

seit Oktober 2012 als Leiter der Hauptredaktion<br />

Show tätig gewesen war und damit<br />

unter anderem die glücklose Renovierung von „Wetten,<br />

dass …?“ verantwortet hatte, seinen Hut nehmen. Kenntnis<br />

von der Manipulation hat Fuchs laut ZDF nicht gehabt.<br />

ZDF-Intendant Thomas Bellut dankte Fuchs für sein Engagement<br />

und seine Arbeit: „Ich respektiere sein Angebot,<br />

persönlich die Verantwortung zu übernehmen.“ Um das<br />

Ranking für „Deutschlands Beste!“ zu bestimmen, sollten<br />

eine Forsa-Umfrage, eine Leserabstimmung in der Hörzu<br />

und ein Online-Voting seitens des ZDF grundlegend sein.<br />

Da es nicht möglich gewesen sei, die unterschiedlichen<br />

Ranglisten zu einem repräsentativen Ergebnis zusammenzuführen,<br />

habe die Redaktions-Teamleiterin entschieden,<br />

nur die Forsa-Erhebungen zu verwenden. Später sei dann<br />

„ebenfalls eigenmächtig durch die Redaktion“ die repräsentative<br />

Forsa-Liste verändert worden, räumte das ZDF ein.<br />

„Es handelt sich hier um das individuelle Versagen einer<br />

Redaktion, nicht um ein systemisches Versagen", zitierte<br />

die SZ den ZDF-Intendanten Bellut nach einer nichtöffentlichen<br />

Sitzung des Programmausschusses Programmdirektion<br />

am 25. Juli in Berlin.<br />

Bellut gab zu, dass das Format eindeutig gegen das Wahrhaftigkeits-<br />

und Sachlichkeitsgebot der ZDF-Programmrichtlinien<br />

verstoßen habe. Bereits zuvor hatte das ZDF die<br />

verantwortliche Teamleiterin sowie eine verantwortliche<br />

Redakteurin abgemahnt und die gesamte Redaktion aufgelöst.<br />

Das ZDF gab bekannt, dass die Show „Deutschlands<br />

Beste!“ nicht fortgesetzt wird. Auch der ZDF-Fernsehratsvorsitzende<br />

Ruprecht Polenz erklärte, der Vorfall sei „sehr<br />

abträglich für die Glaubwürdigkeit des ZDF“. Es müsse<br />

„verlässlich sichergestellt werden, dass sich solche Vorgänge<br />

in Zukunft nicht wiederholen“ können. Hier sei auch der<br />

Fernsehrat gefordert. Die Manipulationen waren auch von<br />

Politikern verschiedener Parteien deutlich kritisiert worden,<br />

zumal davon auch Politiker neben zum Beispiel Franz<br />

Beckenbauer betroffen waren. Das ZDF will nun transparente<br />

Regeln für künftige Voting-Sendungen aufstellen.<br />

NETFLIX KOMMT IM SEPTEMBER<br />

Wie unter anderem tageschau.de am 22. Juli meldete, wird<br />

das US-Videostreaming-Portal Netflix im September auch<br />

in Deutschland starten. Diesen Termin habe die kalifornische<br />

Firma bei Vorlage aktueller Geschäftszahlen am 21.<br />

Juli selber genannt. Zeitgleich sei ein Start von Netflix in<br />

Österreich, der Schweiz, Frankreich, Belgien und Luxemburg<br />

geplant. Netflix hat bislang den<br />

US-Fernsehmarkt aufgemischt und<br />

komme dort mittlerweile auf 35,1 Millionen<br />

zahlende Kunden. Außerhalb<br />

der Vereinigten Staaten bediene Netflix 12,9 Millionen Kunden,<br />

vor allem in Kanada und Lateinamerika. In Europa ist<br />

Netflix heute schon in Großbritannien, Irland und Skandinavien<br />

aktiv. Zuletzt wuchs Netflix in seinen rund 40 Auslandsmärkten<br />

schneller als in der Heimat. Der Umsatz stieg im<br />

Halbjahr um ein Viertel auf 2,6 Milliarden Dollar. Der Gewinn<br />

vervierfachte sich im Jahresvergleich auf 124 Millionen Dollar.<br />

Netflix wird schon seit langem von Branchenbeobachtern<br />

in Deutschland erwartet. Zwischenzeitlich wurde kolportiert,<br />

das US-Videostreaming-Portal verhandele hierzulande<br />

mit der Telekom.<br />

WDR MEDIAGROUP SONDIERT NACHFOLGE FÜR<br />

„GERMANY’S-GOLD“<br />

Laut Funkkorrespondenz wird innerhalb der ARD an einem<br />

Nachfolgeprojekt für das Online-Videoportal „Germany’s<br />

Gold“ gearbeitet, das wie ein gemeinsames Videoportal von<br />

RTL und ProSiebenSat.1 vom Kartellamt gestoppt worden<br />

war. So habe die WDR Mediagroup am 10. Juli in ihrem veröffentlichten<br />

Abschluss für das abgelaufene Geschäftsjähr<br />

im Bundesanzeiger den Aufbau eines Alternativprojekts zu<br />

Germany’s Gold angekündigt.<br />

Hierzu würden Gespräche im<br />

Produzentenkreis und im<br />

Kreis der ARD-Verwertungstöchter<br />

geführt. Ziel sei es,<br />

eine umsetzbare Alternative für Germany’s Gold in den<br />

Markt zu bringen. Sowohl private wie auch öffentlich-rechtliche<br />

TV-Senderchefs halten das Verbot seitens des Kartellamts<br />

nach wie vor für eine falsche richtungsweisende Entscheidung,<br />

die nur den Eintritt von internationalen Anbie-<br />

20 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


MAGAZIN / <strong>MEDIEN</strong>MARKT z<br />

tern in den deutschen Online-Markt begünstige und sich<br />

wirtschaftlich nachhaltig negativ auf den deutschen Produktionsmarkt<br />

auswirken werde.<br />

ARD UND SKY WOLLEN KOOPERIEREN<br />

Nach einem Bericht der SZ planen ARD und Sky eine<br />

gemeinsame fiktionale Serie mit acht bis zehn Folgen, dessen<br />

Budget in Höhe von rund 25 Millionen Euro in etwa vergleichbar<br />

mit den Kosten für mit<br />

US-amerikanischen Serien sei.<br />

Das Projekt unter dem Arbeitstitel<br />

„Babylon Berlin" soll nach Vorlage<br />

des Krimi-Autors Volker Kutscher<br />

im Berlin der 1920er Jahre spielen. Produziert werden soll<br />

es nach dem Bericht von X-Filme in Koproduktion mit Beta<br />

Film mit Tom Tykwer ("Das Parfum", "Cloud Atlas") als<br />

Regisseur. Das Projekt wurde bislang weder von Sky noch<br />

von der ARD bestätigt, aber auch nicht dementiert.<br />

KREATIVVERBÄNDE GEGEN KOSTENLOSE MEDIA-<br />

THEKENNUTZUNG<br />

In einer gemeinsamen Presseerklärung haben der Bundesverband<br />

der Film- und Fernsehregisseure, der Verband<br />

Deutscher Drehbuchautoren und die Arbeitsgemeinschaft<br />

Dokumentarfilm/AG DOK gegen die vergütungsfreie Nutzung<br />

von Filmen in öffentlich-rechtlichen Mediatheken protestiert.<br />

Anlass sei die Überlegung von federführenden<br />

deutschen Kultur- und Medienpolitikern, die Verfügbarkeit<br />

öffentlich-rechtlicher Programme in den Mediatheken von<br />

ARD und ZDF von derzeit sieben Tagen „beträchtlich auszuweiten“,<br />

heißt es. Dabei würde sich eine „ganz große Allparteien-Koalition“<br />

in der Bereitschaft wechselhaft überbieten,<br />

„etwas zu verschenken, was ihr gar nicht gehört: die<br />

Online-Nutzungsrechte beziehungsweise die daraus resultierenden<br />

Vergütungsansprüche von vielen tausend<br />

Medienschaffenden in Deutschland“. Das Berliner Abgeordnetenhaus<br />

habe bereits einen entsprechenden Beschluss<br />

gefasst und der Rundfunkkommission der Länder einen<br />

entsprechenden Prüfauftrag erteilt. Die in diesem Entschließungstext<br />

enthaltene Erwägung, auch die Interessen der<br />

Urheber und Produzenten zu berücksichtigen, sei zu abstrakt.<br />

Denn seit Einführung der Mediatheken von ARD und<br />

ZDF im Jahre 2008 würden „Urhebern und Produzenten die<br />

Rechte zur Internet-Verwertung durch einseitige Vertragsklauseln<br />

ohne jegliche zusätzliche Vergütung abgezwungen“.<br />

Dabei würde die „falsche Behauptung“ aufgestellt,<br />

dass Gebührenzahler diese Rechte schon bezahlt haben.<br />

Richtig sei vielmehr, dass ARD und ZDF in den sogenannten<br />

Drei-Stufen-Tests zur Prüfung der Telemedienkonzepte<br />

den Rundfunkräten und der Öffentlichkeit „vorgaukeln“<br />

würden, zusätzlichen Rechtekosten fielen nicht an. Auf diese<br />

Weise gingen freie Autoren, Regisseure und Produzenten<br />

„seit Jahren leer aus“. Die drei Verbände fordern „endlich<br />

eine angemessene Vergütung, deren Höhe sich nach<br />

den Erlösen richten muss, die durch das Mediatheken-<br />

Angebot auf anderen Verbreitungswegen verloren gehen“.<br />

AUCH ARD-SENDER RÄUMEN MANIPULATIONEN BEI<br />

ONLINE-VOTINGS EIN<br />

Nach dem ZDF mussten auch NDR, WDR und rbb Manipulationen<br />

bei Voting-Sendungen sowohl im Fernsehen (zum<br />

Beispiel die Showreihe „Das Beste am Norden") wie im<br />

Radio einräumen. Ute Schildt, Vorsitzende des NDR Rundfunkrats<br />

kritisierte am 8. August: „In einigen Fällen sind<br />

wichtige Grundsätze missachtet worden,<br />

und mehrmals mangelte es an der nötigen<br />

Sorgfalt. Das ist so nicht hinnehmbar. Die<br />

vom Intendanten angekündigten Regeln<br />

zum Umgang mit Listing-Formaten im<br />

NDR sind ein richtiger Schritt zur Gewährleistung<br />

der Qualitätsstandards in diesem Bereich." Anzuerkennen<br />

sei allerdings, so Ute Schildt weiter, dass das<br />

Resultat Ergebnis einer Untersuchung sei, die der Intendant<br />

Lutz Marmor, der gleichzeitig ARD-Vorsitzender ist, „frühzeitig<br />

in Auftrag gegeben hat“. Man wolle nun im September<br />

beraten, „wie die Transparenz auf diesem Gebiet verbessert<br />

werden kann, um einem möglichen Vertrauensverlust<br />

entgegenzuwirken“.<br />

Der WDR gab bekannt, dass bei zehn von 111 Sendungen<br />

in den Jahren 2008 bis <strong>2014</strong> Online-Voting-Ergebnisse<br />

manipuliert worden sind. Der rbb hatte in zwei Sendungen<br />

Manipulationen entdeckt. Derweil wird in der öffentlichen<br />

Diskussion die Frage aufgestellt, ob die in der Regel thematisch<br />

banalen Rankingshows grundsätzlich zum Auftrag des<br />

öffentlich-rechtlichen Rundfunks gehören?<br />

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<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong> 21


z MAGAZIN / LEUTE<br />

PERSONALIEN<br />

OLIVER HEIDEMANN (50) wurde zum kommissarischen<br />

Unterhaltungschef des ZDF ernannt. Das soll er bleiben, bis ein<br />

Nachfolger für Oliver Fuchs gefunden ist, der den Sender nach dem<br />

Skandal um die gefälschten Ergebnisse der Show „Deutschlands<br />

Beste!“ verlassen hat. Heidemann arbeitet seit 1999 beim ZDF. Der promovierte<br />

Musikwissenschaftler verantwortete Shows wie „Echo Klassik“,<br />

„Lustige Musikanten“ und zuletzt die „Helene Fischer Show“. Seit Juli<br />

2013 leitet er die „Wetten, dass..?“ Redaktion. Beim ZDF gehe man<br />

davon aus, dass die Suche nach einem neuen Unterhaltungschef noch<br />

Monate dauern könnte. Auch Heidemann werden Chancen eingeräumt.<br />

ISABEL GAHLMANN (38) ist seit Juli Head of Sales Postproduction<br />

beim Hürther TV-Dienstleister nobeo. Zuvor war sie Produktionsleiterin<br />

bei Wige EDITORIAL, Head of Postproduction bei der TVN Group und<br />

Leiterin Postproduktion bei der MMC TV Produktionsgesellschaft.<br />

PETER KLOEPPEL (55) hat die RTL-Chefredaktion des Senders<br />

nach zehn Jahren auf eigenen Wunsch an Michael Wulf übergeben.<br />

Wulf ist langjähriger geschäftsführender Chefredakteur von RTL und<br />

Geschäftsführer von infoNetwork, dem Produktionsunternehmen für<br />

Nachrichten und Magazine der Mediengruppe RTL Deutschland.<br />

Gleichzeitig hat Kloeppel, seit 22 Jahren Chefmoderator von RTL Aktuell,<br />

seinen bis kommenden Herbst laufenden Vertrag um drei weitere Jahre<br />

verlängert. Damit bleibt er Hauptmoderator der RTL-Nachrichten.<br />

Vertreten wird er an Wochenenden und in Urlauben weiterhin von Annett<br />

Möller (35) und Lothar Keller (49). Peter Kloeppel wird neben der<br />

Moderation von RTL Aktuell weiterhin Sondersendungen und<br />

Dokumentationen für RTL moderieren. Auch sein Engagement für den<br />

journalistischen Nachwuchs an der RTL Journalistenschule, deren<br />

Gründungsdirektor er ist, setzt er fort.<br />

PETER RIEDEL ergänzt seit Anfang Juli <strong>2014</strong> die Geschäftsführung<br />

von Rohde & Schwarz. Er tritt die Nachfolge von Gerhard Geier an, der<br />

sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Riedel ist seit 25 Jahren im<br />

Unternehmen. Zuletzt zeichnete er als Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Funküberwachungs- und -ortungstechnik verantwortlich. Als dritter<br />

Geschäftsführer neben Manfred Fleischmann, dem Vorsitzenden der<br />

Geschäftsführung, und Christian Leicher, geschäftsführender<br />

Gesellschafter, übernimmt Riedel die Entwicklungskoordination für die<br />

vier Geschäftsbereiche Messtechnik, Rundfunk, Sichere Kommunikation<br />

sowie Funküberwachungs- und -ortungstechnik. Riedel ist außerdem für<br />

die Rohde & Schwarz-Tochter R&S Asia verantwortlich.<br />

GUY FRÄNKEL (39) ist neben Karlheinz Hörhammer zum weiteren<br />

Geschäftsführer von Rock Antenne berufen worden. Weiterhin zeichnet<br />

er als Programmdirektor für das Digitalradio verantwortlich und bleibt<br />

Geschäftsführer von Rock Antenne Lokalradio in Erding. Fränkel ist seit<br />

2000 für Rock Antenne tätig. Davor war er Musikchef bei Radio Fantasy.<br />

GÖKSEN BÜYÜKBEZCI (47) hat zum 1. Juli <strong>2014</strong> die Leitung<br />

Strategische Programmplanung beim Nachrichtensender n-tv übernommen.<br />

Er ist seit 1994 als Autor, Regisseur und Produzent für verschiedene<br />

öffentlich-rechtliche Sender tätig. 2002 wechselte Büyükbezci als<br />

Redakteur zu Phoenix und leitete dort seit November 2006 die Redaktion<br />

„Dokumentationen“. Büyükbezci ist Mitbegründer des Netzwerks „Neue<br />

Deutsche Medienmacher“ und einer Kölner TV-Produktionsfirma.<br />

JAN SCHÜTTE (56), seit 2010 Direktor der Deutschen Film- und<br />

Fernsehakademie Berlin, wechselt im Herbst als Dekan des AFI-<br />

Conservatory nach Los Angeles. Der Dokumentarfilm- und<br />

Spielfilmregisseur war in den USA schon zuvor als Gastprofessor tätig.<br />

MICHAEL LEHMANN hat vorzeitig seinen Vertrag um weitere sechs<br />

Jahre als Vorsitzender der Geschäftsführung der Studio Hamburg<br />

Produktion Gruppe (SHPG) verlängert. Er kam 1995 zu Studio Hamburg<br />

und übernahm 2009 den Vorsitz der Geschäftsführung der Studio<br />

Hamburg Produktion. Als Vorsitzender Geschäftsführer zeichnet<br />

Lehmann auch für die Tochterfirmen Studio Hamburg FilmProduktion<br />

und Real Film Berlin verantwortlich. Zur Geschäftsführung der Studio<br />

Hamburg Produktion Gruppe gehört neben Michael Lehmann (Vorsitz)<br />

auch Andreas Knoblauch für den kaufmännischen Part.<br />

HENRY SCHULZE wechselt als Projektingenieur zur ANNOVA<br />

Systems und unterstützt dort das Projektexpertenteam. Er war zuvor<br />

zwei Jahre lang Fachbereichsleiter beim ARD Hauptstadtstudio in Berlin.<br />

THOMAS SPILLER ist bei Endemol beyond als Head of Brand<br />

Solutions eingestiegen. Er kommt von IP Deutschland wo er für die<br />

crossmediale Vermarktung im Bereich Sonderwerbeformen zuständig<br />

war. Bei Endemol beyond soll er die Vermarktung der Youtube-Kanäle<br />

und die Konzipierung von Markenkampagnen vorantreiben. Das weltweite<br />

Netzwerk Endemol beyond International ist neben Deutschland auch<br />

in USA, UK, Frankreich, Spanien und Italien vertreten. Weltweit erreicht<br />

es mit mehr als 250 YouTube Channels über 264 Millionen Video-Views<br />

im Monat und ist damit das schnellst wachsende globale Netzwerk.<br />

22 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


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Globales Kultur-TV aus München<br />

JAN MOJTO HAT ETWAS GESCHAFFT, WOVON ANDERE FILM- UND TV-PRODUZENTEN NUR TRÄUMEN. SEINE FIRMA<br />

UNITEL CLASSICA PRODUZIERT NICHT NUR PROGRAMME, SONDERN VERFÜGT GLEICHZEITIG ÜBER EINEN EIGENEN<br />

GLOBALEN TV-SENDER, DER AUS IHNEN CASH GENERIERT. ES GEHT UM AUDIOVISUELLE PRODUKTION UND<br />

VERBREITUNG VON KLASSISCHER MUSIK WELTWEIT. <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> SPRACH MIT JAN MOJTO ÜBER SEIN<br />

GESCHÄFTSMODELL, MIT ERNST BUCHRUCKER, GESCHÄFTSLEITER VON UNITEL, ÜBER PRODUKTION UND TECHNIK<br />

UND MIT JOHANNES EVERDING, GESCHÄFTSFÜHRER VON CLASSICA, ÜBER SEIN PROGRAMM- UND MARKETING-<br />

KONZEPT FÜR DEN PAY-TV-SENDER, DER BEREITS IN 27 LÄNDERN ZU EMPFANGEN IST.<br />

›<br />

Drei Gründe nennt der internationale Filmproduzent und<br />

Rechtehändler Jan Mojto, warum ihm in seinem verzweigten<br />

Firmenimperium mit Hauptsitz in Oberhaching bei München<br />

gerade die Tochter Unitel Classica besonders am Herzen liegt.<br />

Erstens liebe er selber klassische Musik. Was aber ein schwaches<br />

Argument sei, da er auch anderes liebe, ohne es aber zu<br />

betreiben. Zweitens hält Mojto „klassische Musik für einen<br />

lebenswichtigen Bestandteil nicht nur der Kultur, sondern auch<br />

der menschlichen Existenz“. Eine interessante intellektuelle<br />

Analyse, über die sich indessen auch ein schönes Business-<br />

Modell ableiten lässt. Und so nennt Mojto als dritten Grund: „Es<br />

macht Sinn, Unitel Classica zu betreiben“. Hier spricht Mojto<br />

als Unternehmer. Wie er selber betont: „Das ist keine Liebhaberei,<br />

die ich mir leiste“. Vielmehr sei sein Bestreben darauf ausgerichtet,<br />

sowohl die audiovisuelle Produktion der klassischen<br />

Musik unter dem Label „Unitel“ als auch die Verbreitung über<br />

26 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


BUSINESS / PAY-TV z<br />

den Sender „Classica“ in eine<br />

solche Situation zu bringen,<br />

dass „beide Teile der Aktivitäten<br />

wirtschaftlich Sinn machen“.<br />

GESCHÄFTSMODELL<br />

Die Grundidee für den Produktionsarm<br />

Unitel wurde vor 50<br />

Jahren, 1964, gemeinsam vom<br />

damaligen Filmkaufmann Leo<br />

Kirch und Dirigent Herbert von<br />

Karajan mit der Firma Cosmotel<br />

ins Leben geholt. Daraus ging<br />

1966 Unitel hervor. Ziel war von<br />

Anfang an, wie Mojto erklärt,<br />

„außergewöhnliche Interpretationen<br />

der klassischen Musik“,<br />

die weitgehend dem mitteleuropäischen<br />

Musikkulturraum entstammt,<br />

„in bestmöglicher Tonund<br />

Bildqualität“ aufzuzeichnen,<br />

um sie „auf allen heutigen<br />

und zukünftigen Kanälen so<br />

vielen Menschen wie möglich<br />

auf der ganzen Welt zugänglich<br />

zu machen“. Dabei gelte: „Das<br />

Beste vom Bestem ist uns<br />

gerade gut genug“. Mojto hat<br />

2004 Unitel Classica für vergleichsweise<br />

wenig Geld aus<br />

der Insolvenzmasse von Leo<br />

Kirchs Medienimperium heraus<br />

gekauft. Sowohl als ehemaliger<br />

Stellvertreter von Kirch als auch<br />

als Klassische-Musik-Liebhaber hatte er gewusst, dass er<br />

damit einen Schatz von rund 1.000 zum großen Teil herausragenden<br />

und einmaligen Musikproduktionen erwirbt: Einen<br />

exklusiven riesigen Filmstock, für dessen Auswertung bereits<br />

Kirch den Sender Classica gegründet hatte, den er sich zu seinem<br />

70. Geburtstag am 21. Oktober 1996 selber schenkte und<br />

ihn auf seine Pay-TV-Plattform DF1 setzte. In Deutschland kann<br />

man Classica heute über die Pay-TV-Plattformen Sky, Telekom-<br />

Entertain, Unitymedia, Kabel BW und NetCologne empfangen<br />

und weltweit über weitere 32 Plattformen.<br />

In diesem wie im letzten Jahrhundert kann sich Unitel einer<br />

„exklusiven Zusammenarbeit mit den besten Dirigenten“ rühmen.<br />

Damals, so erinnert sich Mojto, waren es Namen wie Carlos<br />

Kleiber, Leonard Bernstein, Herbert von Karajan. Heute sind<br />

es beispielsweise Daniel Barenboim, Andris Nelsons, Christian<br />

Thielemann, deren künstlerisches Schaffen Unitel dokumentiert<br />

und weltweit verbreitet: In Partnerschaft mit Deutsche Grammophon/Universal,<br />

Decca, C-Major, Sony Classical, EuroArts<br />

und Arthaus vertreibt die Produktionsfirma Unitel ihre Produktionen<br />

via DVD, Blue Ray-Disc oder CD. Mojtos Weltvertrieb,<br />

die Beta Film-Gruppe, auch aus der Kirch-Insolvenzmasse<br />

herausgelöst, verkauft Unitel-Programme an internationale TV-<br />

Sender. Auf allen Langstrecken bietet Lufthansa sie auch als<br />

VoD an. Last but not least werden die Produktionen über den<br />

eigenen Pay-TV Sender Classica verwertet. Wobei der Spartensender<br />

Classica aktuell propere 6,8 Millionen zahlende Abonnenten<br />

in Europa, Asien und Afrika bedient.<br />

Stars bei Classica sind unter anderem Anna Netrebko, Anne-<br />

Sophie Mutter, Elīna Garanča, Cecilia Bartoli, die Wiener Philharmoniker,<br />

die Salzburger Festspiele, die Bayerische Staatsoper,<br />

das Festspielhaus Baden-Baden oder der Wiener Musikverein,<br />

mit denen Unitel teils exklusiv zusammen arbeitet. Und<br />

auch technische Qualität hat bei Unitel Tradition. Einst, als es<br />

HD noch nicht gab, wurde in Kinofilmqualität (35mm-Film) aufgezeichnet<br />

und speziell im Ton-Bereich auch gerne noch im<br />

Studio nachgearbeitet, um perfekte Qualität zu erhalten. Heute<br />

produziert Unitel unter dem Motto „Music to watch“ ausschließlich<br />

auf HDTV und in Surround Tonqualität. Der Unitel-Filmstock<br />

ist unter Mojtos Ägide kräftig auf rund 1500 Titeln angewachsen.<br />

Unter anderem umfasst das Programmvermögen 1200<br />

Stunden Full HD mit Surround Sound. Jährlich werden 55 bis<br />

60 neue Produktionen und damit auch weiteres Programmvermögen<br />

für den Sender Classica geschaffen. Unitel ist mittlerweile<br />

zum größten Produzenten für klassische Musik weltweit<br />

avanciert. Allerdings: Dabei handelt es sich in der Regel um Ko-<br />

Produktionen, beispielsweise mit ZDF, 3sat, ZDFkultur, Arte,<br />

ORF, France 2, RAI oder NHK.<br />

Produktionen von klassischer Musik seien grundsätzlich „nur<br />

langfristig, frühestens mittelfristig refinanzierbar“, weiß Mojto.<br />

Das führe dazu, dass jeder, der klassische Musik produziert, ob<br />

Sender oder Unitel, „vorhandene Ressourcen bündeln müsse,<br />

um das Produktionsdefizit, das in der Zukunft refinanziert werden<br />

muss, niedrig zu halten“. Für Unitel handele es sich um „ein<br />

langfristiges Investment“, bei dem man davon ausgehe, „dass<br />

es sich irgendwann rechne“, erklärt Mojto. Das sei wiederum<br />

für die beteiligten Sender interessant, weil sie durch die Zusammenarbeit<br />

mit Unitel den Produktionsaufwand und damit die<br />

Kosten teilen können.<br />

Mit Classica ging Mojto erstmals 2010 in die Offensive. Er kündigte<br />

an, dass aus Classica für Liebhaber der klassischen<br />

Musik weltweit so etwas Ähnliches wie MTV für die Fans von<br />

Popmusik werden solle. Man arbeite daran, dass aus Classica<br />

in spätestens drei Jahren ein „globaler TV-Sender“ erwachse.<br />

Was denn auch gelang. Offensichtlich war die Zeit reif für diese<br />

Idee. Heute, so erklärt Mojto, stünde zum einen weltweit eine<br />

Technik unter Kostenbedingungen zur Verfügung, die einen globalen<br />

Betrieb von Classica „erstmals wirtschaftlich sinnvoll“<br />

mache. Das sei für den Sender „entscheidend“. Zum anderen:<br />

Früher war klassische Musik ein fester Bestandteil des öffentlich-rechtlichen<br />

Fernsehauftrags und des kulturellen Selbstverständnisses<br />

der Free-TV-Sender auf der ganzen Welt. Im Zuge<br />

der Entwicklung – „was auch immer da passiert“, so Mojto, –<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

27


z BUSINESS / PAY-TV<br />

Classica-Konzert: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks am Münchner Odeonsplatz<br />

© Markus Schlaf auch Seite 26<br />

gibt es mittlerweile Länder, in denen klassische Musik weder<br />

auf öffentlich-rechtlichen, noch auf privaten Free-TV-Sendern<br />

stattfindet. „Aber der Bedarf“, so stellt er fest, „ist immer noch<br />

da, und den können wir mit Classica befriedigen“. Ein sehr<br />

gutes Beispiel sei Italien. In Italien programmiert RAI als öffentlich-rechtlicher<br />

Rundfunk auf seinen drei Hauptkanälen praktisch<br />

keine klassische Musik mehr, obwohl das Publikum dafür<br />

nach wie vor existiert. Das weiß Mojto genau, weil Classica<br />

gerade auf der italienischen Plattform von Sky eine sehr hohe<br />

Stamm-Seherschaft als Kunden verbucht. Eine ähnliche Entwicklung<br />

hat er auch in vielen anderen Ländern beobachtet. In<br />

Deutschland sei es „gottlob“ noch so, dass beispielsweise das<br />

ZDF ab und zu auch noch klassische Musik im Hauptprogramm<br />

zeigt, wenn auch nicht in der Prime-Time. Auch beispielsweise<br />

3Sat, Arte oder dritte Programme wie der Bayerische Rundfunk<br />

(BR) bringen mitunter klassische Musik.<br />

PRODUKTION UND TECHNIK<br />

Beispiel: Odeonsplatz München, 6. Juli <strong>2014</strong>, 20:15 Uhr. Das<br />

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung<br />

von Chefdirigent Mariss Jansons spielt Open-Air in der<br />

wunderschönen Kulisse unter einem dramatischen Himmel auf.<br />

Es wird eine „Russische Nacht“ mit Werken von Tschaikowski,<br />

Schostakowitsch und Rimski-Korsakov und dem berühmten<br />

russischen Balalaika-Ensemble, das Terem-Quartet, als Gast.<br />

Der BR produziert und sendet live, was in Deutschland immerhin<br />

auch 460.000 Fernsehhaushalte einschalten werden. Unitel<br />

ist Ko-Produzent. Es ist eine von 70 Live-Produktionen, die<br />

Unitel-Geschäftsleiter Ernst Buchrucker in diesem Jahr „auf der<br />

Uhr hat“. Technisch verantwortet Unitel die Übernahme und die<br />

Aufbereitung des Signals für internationale Partner, einem russischen<br />

Sender und eben auch für Classica, wo die Russische<br />

Nacht allerdings live zeitversetzt ausgestrahlt wird. Für das<br />

digitale Playout und die Auslieferung bei Classica ist wie immer<br />

SES als technischer Partner tätig sowie die SES-Tochter Virtual<br />

Planet bei der Live-Abwicklung.<br />

Die Senderabwicklung für Classica in den 26 verschiedenen<br />

Ländern „passiert bei uns im Haus“, erklärt Buchrucker.<br />

Obwohl er vor zehn Jahren eigentlich als Jurist für das Rechte-<br />

Business zu Mojtos Unternehmensgruppe stieß, hat er sich peu<br />

à peu mit der Unitel-Produktionstechnik und ebenso mit dem<br />

Aufbau von Classica als Global-TV vertraut gemacht. „Das ganze<br />

Set, das wir aufgesetzt haben, um Classica in 26 Ländern zu<br />

übertragen, ist von uns selber als Modell entwickelt worden“,<br />

berichtet Buchrucker nicht ohne Stolz, zumal es sich um eine<br />

„technisch hoch komplexe Angelegenheit“ handele. Man habe<br />

sich selber technisch durchbeißen müssen, weil die Lösungen,<br />

„die uns von Spezialisten angeboten wurden, für uns als<br />

Nischensender nicht funktioniert hätten, weil sie zu teuer gewesen<br />

wären“. So viel verrät Buchrucker dazu: „Wir haben ein<br />

internationales Signal, das auch die Classica-Zuschauer in<br />

Deutschland empfangen. Das geht von München raus in 25<br />

Länder. Und in Italien und Japan gibt es eigenständige Playouts“.<br />

Rund um den Globus müssen dabei für Classica wie für<br />

internationale Senderpartner beispielsweise verschiedenste<br />

HD-Standards und ihre fehlerfreie Wandlung berücksichtigt<br />

28 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


BUSINESS / PAY-TV z<br />

werden, weil mal in 1080/60i und mal in 1080/50i ausgestrahlt<br />

werde. Unitel hat für sich mit Apple ProRes HQ und alternativ<br />

DnxHD 185 X einen sehr hohen Bild-Aufzeichnungsstandard als<br />

Minimum festgelegt, „womit wir bereits viele Partner – inklusive<br />

den öffentlich-rechtlichen Rundfunk – oftmals vor technischen<br />

Herausforderungen stellen, da deren Systeme auf niedrigere<br />

Codes ausgelegt sind“.<br />

Vom Aufwand, den der BR in der Produktion am Odeonsplatz<br />

betreibt, ist Buchrucker begeistert. 12 Kameras sind im Einsatz,<br />

Steadycam, verschiedene Kräne für die Vogelperspektive<br />

und dynamische Bildbewegung. All das wurde schon bei der<br />

Generalprobe minutiös unter sich wandelnden Lichtverhältnissen<br />

geprobt. Wie bei allen Produktionen, an denen Unitel beteiligt<br />

ist, ist eine „kleine spezialisierte Gemeinde von Kameraleuten<br />

und Regisseuren“ am Werk, wobei Buchrucker im Fall Odeonsplatz<br />

insbesondere den routinierten Regisseur Michael Bayer<br />

hervorhebt, der sich im Bereich der Klassischen Musik<br />

weltweit einen Namen gemacht hat. Nicht nur vom Orchester,<br />

sondern auch vom Team im Ü-Wagen wird die Partitur gelesen.<br />

Man weiß genau, wann etwa die dritte Geige, der Dirigent oder<br />

ein Bläser ins Bild zu setzen ist und wann man Zeit für einen<br />

Schwenk auf die Kulisse hat. „Weltweit gibt es vielleicht noch<br />

fünf Produktionen klassischer Musik im Jahr, für die ein solcher<br />

Aufwand betrieben wird“, sagt Buchrucker. Generell versuche<br />

Unitel drei Abende aufzuzeichnen, um Möglichkeiten zum<br />

Schneiden zu haben. Dabei sei eine Open Air Produktion im<br />

Vergleich zu einer Übertragung aus einem geschlossenen Bühnenraum<br />

oder Konzertsaal besonders anspruchsvoll, weil es<br />

vor allem wegen der sich verändernden Lichtverhältnisse auch<br />

in der Postproduktion praktisch keine Möglichkeiten gebe, kleine<br />

Fehler mit Material aus der Generalprobe oder einer Aufzeichnung<br />

eines anderen Abends zu ersetzen.<br />

Noch wichtiger als das Bild ist für Unitel der Ton. Das hängt<br />

schlicht damit zusammen, dass die Künstler, mit denen Unitel<br />

Classica weltweit in Sachen klassischer Musik zusammenarbeitet,<br />

genau das fordern. „Es geht um ein extremes Vertrauensverhältnis“,<br />

sagt Buchrucker: „Wir wissen auch, welche Künstler<br />

mit welchem Tonmeister am liebsten arbeiten“. Auch für den<br />

Ton hat Buchrucker technisch einen hohen Standard als Minimum<br />

festgelegt: „Immer eine Multitrackaufnahme mit mindestens<br />

48 Kilohertz, aber wir versuchen inzwischen 96 Kilohertz<br />

durchzusetzen, was nicht immer geht“.<br />

Buchrucker hat die „Zukunftssicherung“ der Produktionsqualität<br />

für den Filmstock im Visier, weshalb er für einen höchstmögliches<br />

technisches Level kämpft. Deshalb wird sich mitunter<br />

auch Zeit für langwierige Mikrofonproben genommen, um<br />

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z BUSINESS / PAY-TV<br />

CLASSICA-Geschäftsführer Johannes Everding<br />

Filmproduzent und Rechtehändler Jan Mojto<br />

Weil es immer auch um die Zukunftssicherheit<br />

des eingefangenen Bild- und Tonmaterial<br />

geht, hat Unitel Ende Mai in Berlin auch<br />

schon die erste Produktion in 4k aufge-<br />

herauszufinden, welches Mikro für den Künstler am besten zeichnet – was etwas untypisch im sonstigen klassischen<br />

passt. So ist es Teil der Unitel-Expertise an jedem Ort der Welt Musikprogramm ein Konzert von Max Raabe war. Im Moment<br />

nicht nur die richtigen Bild- sondern auch Ton-Spezialisten sei es aber noch schwierig, meint Buchrucker, zu beurteilen,<br />

zusammen zu holen. Als das Symphonieorchester des Bayerischen<br />

Rundfunks vor einigen Monaten auf einer Tour durch Senderpartner – außer in Korea – das Thema noch gar nicht<br />

wann ein regelmäßiger Einsatz von 4k sinnvoll sei, zumal die<br />

Nordamerika im Teatro Colón in Buenos Aries gastierte und der anfassen würden. Außerdem sind seiner Auffassung nach die<br />

BR Unitel mit der Aufzeichnung beauftragte, hat man den BR- technischen Standards für 4k noch nicht definiert. Derweil hat<br />

Tonmeister nach Argentinien geholt, weil der natürlich die er sich mit seinem Team in Japan bereits zu NHKs Super High<br />

Ansprüche des Dirigenten Jansons und seines Orchesters am Vision 8k schlau gemacht. Schließlich gehört auch NHK zu den<br />

besten kennt. Weil es trotz des „unglaublich historisch schönen Unitel-Partnern. Grundsätzlich, so betont Buchrucker: „Wir sind<br />

Opernhaus“ in Buenos Aries in Argentinien nur noch wenige gerne Sparringspartner für technische Innovationen“.<br />

Kamera- und Tonleute gibt, die versiert im Bereich der klassischen<br />

Musik sind, hat man eine entsprechende Crew aus sind tatsächlich nur 17 Mitarbeiter, allerdings sei man in der<br />

Wieviel Leute sind denn nun bei Unitel Classica beschäftigt? Es<br />

Deutschland mitgebracht. Und trotz allerlei Umständlichkeiten Beta Filmgruppe eingebunden, „sonst wären wir sicher mehr“.<br />

wurde auch technisches Equipment aus Deutschland eingeschleust,<br />

weil das, was vor Ort vorhanden war, „unseren Qualicker,<br />

waren sicher 150 Leute tätig.<br />

Bei einer Produktion wie am Odeonsplatz , so schätzt Buchrutätsansprüchen<br />

nicht genügte“. Um einen geeigneten Ü-Wagen<br />

aufzutreiben, ist man bei einer spanischen Firma fündig geworden,<br />

die für Fußball und Formel 1 einen Ü-Wagen stationiert Nachdem Unitel-Produzent Buchrucker den hauseigenen Ver-<br />

PROGRAMM UND MARKETING<br />

hatte.<br />

wertungskanal Classica in den letzten Jahren mehr oder weniger<br />

nebenbei aber mit Erfolg betreut hat, ihn immerhin zu einem<br />

Der hohe technische Anspruch bei den Live-Aufzeichnungen<br />

samt den Proben ist Voraussetzung, um dem höchsten Qualitätsanspruch<br />

in der Postproduktion gerecht zu werden. aufbaute, hat Classica mit Johannes Everding seit Anfang des<br />

Global-TV auf den drei Kontinenten Europa, Asien und Afrika<br />

Schließlich sollen Produktionen von erstklassigen klassischen Jahres eine eigene Geschäftsleitung und ein neues Gesicht<br />

Musik-Events über Jahre und Jahrzehnte quasi in aller Ewigkeit erhalten. Der Sohn des berühmten 1999 verstorbenen Generalintendanten,<br />

Opernregisseurs und Kulturmanagers Professor<br />

für einen ansteigenden Wert des wachsenden Filmstocks auch<br />

für künftige Auswertungswege sorgen. Mal wird in der Postproduktion<br />

ein Hüsterchen aus dem Publikum weggeputzt. Mal schon in die Wiege gelegt bekommen. Doch war er bisher in<br />

August Everding hat zwar die Leidenschaft für klassische Musik<br />

wird ein Arien-Ton – es könnte beispielsweise das berühmte diesem Metier beruflich noch nicht tätig. Wie allerdings Sparten-<br />

und Pay-TV funktioniert, hat er acht Jahre lang zuerst bei<br />

hohe F bei „Die Nacht der Königin“ sein, der live etwas danebengegangen<br />

war – durch die Aufnahme bei der Generalprobe Discovery Communications Deutschland und dann bei Spiegel<br />

ersetzt. Es herrscht bei der Postproduktion „ein Ping Pong zwischen<br />

Video- und Tonleuten“, sagt Buchrucker. Wobei die Tonnen<br />

gelernt. Seine Aufgabe ist nun, die Verbreitung und Ent-<br />

Geschichte und Spiegel TV Wissen in verantwortlichen Positioleute<br />

die Gerüstvorgabe geben. Darauf werden die Bilder wicklung von Classica weltweit noch weiter voran zu treiben. Im<br />

geschnitten.<br />

Mai ist er zunächst mit einem Relaunch vorgeprescht: Neues<br />

30 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


BUSINESS / PAY-TV z<br />

Design, neue Programmierung, neue Programmformate. Dabei<br />

will Everding auch die Kommunikation optimieren, insbesondere<br />

auch im Internet.<br />

Everding will die Marke Classica stärken, indem er den<br />

Zuschauern „mehr Orientierungspunkte“ gibt und damit gleichzeitig<br />

das breite Programmspektrum und seine besondere Qualität<br />

sichtbar macht. Dabei hat er sich für eine Event-Programmierung<br />

entschieden. Jeden Donnerstag gibt es beispielsweise<br />

das Must See-Event „On Stage“, und er setzt insbesondere<br />

auch auf die Fortsetzung von Live-Übertragungen von internationalen<br />

Opernhäusern und Konzerten, wovon es 2013 bereits<br />

17 gab. „Live zeigt“, so Everding, „dass wir etwas Besonderes<br />

bieten können, etwas, was uns von allen anderen Sendern<br />

unterscheidet, die Programm nur einkaufen können“. Mit „missionarischer<br />

Leidenschaft, die nicht aus dem Geschäft heraus<br />

kommt“, will er „der Hochkultur mehr Raum geben“. Gleichzeitig<br />

weiß er auch: „Leidenschaft und Geschäft sind nicht voneinander<br />

zu trennen“.<br />

Seine nächsten Ziele? Everding: „Was wir sind, müssen wir<br />

allen anderen auch bewusst machen: dass Classica die beste<br />

Marke für die audiovisuelle Darstellung klassischer Musik ist.<br />

Ein Sender steht nie still. Es gibt immer bessere Programmierungen,<br />

bessere Slots. Wir wollen nicht reaktiv, sondern voraus<br />

denkend arbeiten. Wir haben den ersten Schritt hin zu sozialen<br />

Medien getätigt, um uns auch darüber weiter zu verbreiten,<br />

noch mehr Menschen zu erreichen“. Vor allem hat Everding vor,<br />

noch ein paar zusätzliche Flächen in Europa und dann auch<br />

Amerika mit Classica zu beglücken. Schließlich gebe es in den<br />

USA und Canada viele gute und starke Philharmonie-Orchester<br />

wie auch in Südamerika, gewachsen durch die spanisch portugiesische<br />

Geschichte. „Da müssen wir hin“.<br />

STARKE ZIELGRUPPE<br />

Als ein gutes, rentables Geschäft möchte Jan Mojto den Pay-<br />

TV-Sender Classica noch nicht bezeichnen. „Wir sind nahe an<br />

der Wirtschaftlichkeit“, sagt er trocken. Lässt sich seiner Meinung<br />

nach die Erfüllung des Produzententraums, Produktion<br />

und Sender als Auswertungsquelle auf einmal zu haben, auch<br />

auf andere TV-Programme übertragen? „Klassische Musik ist<br />

ein besonderes Feld, meint Mojto, „weil man praktisch ohne<br />

Sprache auskommt“. Selbst eine italienisch gesungene Oper<br />

muss nicht unbedingt übersetzt werden. „Klassische Musik ist<br />

ein universelles Produkt“. Wichtiger noch für das Classica-<br />

Geschäft ist die besondere Kernzielgruppe. „Der Hardcore der<br />

Klassik-Liebhaber sind Leute, die interessiert sind und mit<br />

denen man fest rechnen kann“. Weltweit, offenbar. ❮Erika Butzek<br />

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z BUSINESS / PAY-TV<br />

Pay-TV legt deutlich zu<br />

PAY-TV- UND PAID-VIDEO-<br />

ON-DEMAND IN DEUTSCH-<br />

LAND HABEN IHRE UMSÄTZE VON 1,84 MILLIARDEN EURO IN 2012 UM 11,4 PROZENT AUF 2,05 MILLIARDEN<br />

EURO IN 2013 GESTEIGERT. DAS KONSTATIERT DIE KÜRZLICH VOM VPRT VORGESTELLTE STUDIE „PAY-TV IN<br />

DEUTSCHLAND <strong>2014</strong>“. VERTRETER DES PRIVATRUNDFUNK-VERBANDES UND DER BEZAHLFERNSEHANBIETER<br />

GEHEN IN DEN KOMMENDEN JAHREN VON WEITEREN SIGNIFIKANTEN WACHSTUMSZAHLEN AUS. IN NAHER<br />

ZUKUNFT SOLL IM DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM JEDER DRITTE TV-ZUSCHAUER PAY-TV-ABONNENT SEIN.<br />

›<br />

Das Pay-TV in Deutschland ist nach Ansicht des Verbandes<br />

Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) nentenwachstum der Pay-TV-Sender und -Plattformen.<br />

Der Umsatzanstieg basiert auf einem signifikanten Abon-<br />

stärkster Wachstumstreiber der Fernsehbranche. Im vergangenen<br />

Jahr konnten hier Umsatz und Nutzungszahlen<br />

zweistellig wachsen.<br />

Laut der am 8. Juli <strong>2014</strong> im Rahmen eines Pressegesprächs<br />

in München vorgestellten Eigen-Studie „Pay-TV<br />

in Deutschland <strong>2014</strong>“ des VPRT stiegen die Pay-TV- und<br />

Die Zahl der Pay-TV-Abonnements in Deutschland ist in<br />

den vergangenen fünf Jahren um fast 50 Prozent auf 6,4<br />

Millionen zum Jahresende 2013 angestiegen. Im gesamten<br />

deutschsprachigen Raum lag die Zahl bereits bei etwa<br />

7,1 Millionen Pay-TV-Abonnenten. Auch in der tatsächlichen<br />

Nutzung der Pay-TV-Programme spiegelt sich das<br />

Paid-Video-on-Demand-Umsätze in Deutschland von gestiegene Zuschauerinteresse wider: In den ersten fünf<br />

1,84 Milliarden Euro im Jahr 2012 um 11,4 Prozent auf<br />

2,05 Milliarden Euro im Jahr 2013 und konnten damit<br />

erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Umsatzmarke knacken.<br />

Im gesamten deutschsprachigen Raum haben sich die<br />

Pay-TV- und Paid-VoD-Umsätze sogar auf rund 2,2 Milliarden<br />

Euro erhöht.<br />

Für <strong>2014</strong> prognostiziert der VPRT einen Anstieg des<br />

Umsatzvolumens um zehn bis 15 Prozent auf rund 2,3<br />

Milliarden Euro in Deutschland und rund 2,5 Milliarden<br />

Euro im deutschsprachigen Raum. Derzeit sind in<br />

Deutschland 88 Pay-TV-Programme abonnierbar, davon<br />

strahlen 73 Sender ihr Programm in HD aus.<br />

Monaten des Jahres <strong>2014</strong> lag die durchschnittliche Pay-<br />

TV-Reichweite der von der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung<br />

(AGF) lizenzierten Pay-TV-Sender bereits bei<br />

10,2 Millionen Zuschauern gegenüber 9,2 Millionen im<br />

Vergleichszeitraum 2013. Der durchschnittliche Zuschauermarktanteil<br />

betrug über alle Haushalte hinweg, also einschließlich<br />

der Haushalte, die gar kein Pay-TV abonniert<br />

haben, in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres<br />

2,2 Prozent. Innerhalb der Pay-TV-Haushalte erreichten<br />

die Pay-TV-Programme im selben Zeitraum bereits einen<br />

durchschnittlichen gemeinsamen Zuschauermarktanteil<br />

von 14,7 Prozent.<br />

32 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


BUSINESS / PAY-TV z<br />

Rund 800 Millionen Euro wurden nach VPRT-Schätzung im Jahr 2013 in das Programm<br />

investiert. Laut VPRT-Programmanalyse haben allein die darin untersuchten<br />

Pay-TV-Sender 2013 über 14.000 TV-Premieren ausgestrahlt. Und mit den<br />

wachsenden wirtschaftlichen Möglichkeiten werden auch die Aktivitäten der<br />

deutschen Pay-TV-Sender im Bereich Eigenproduktionen ausgebaut.<br />

„Für die kommenden Jahre erwarten wir eine anhaltende Wachstums- und Innovationsdynamik<br />

im Pay-TV- und Paid-VoD-Segment, ebenso wie im Bereich der<br />

werbefinanzierten TV- und VoD-Angebote. Damit könnten wir auch in Deutschland<br />

vor einem neuen goldenen TV-Zeitalter stehen“, begeisterte sich Frank<br />

Giersberg, Leiter Marktentwicklung im VPRT. Und Sabine Christmann, Sky<br />

Deutschland und Vorsitzende des Arbeitskreises Digital Pay-TV im VPRT, ergänzte:<br />

„Die VPRT-Studie des Arbeitskreises Digital Pay-TV zeigt eine eindrucksvolle<br />

Entwicklung im Pay-TV Markt auf. Sie beweist, dass Pay-TV nicht nur in Deutschland<br />

angekommen ist, sondern nachhaltig wächst. Für diese positive Entwicklung<br />

stehen alle deutschen Pay-TV-Anbieter und der VPRT-Arbeitskreis gemeinsam.“<br />

Laut VPRT ist das gestiegene Zuschauerinteresse neben der großen inhaltlichen<br />

Vielfalt des Programmangebots auch auf dessen einfache technische Zugänglichkeit<br />

zurückzuführen. Die Pay-TV-Anbieter investieren zudem in Innovationen<br />

wie HD und Ultra HD, 3D, zeitversetztes Fernsehen, mobile Angebote und Videoon-Demand.<br />

Starke Impulse werden derzeit von Pay-TV-Plattformen, Sendern<br />

und OTT-Diensten mit dem Ausbau der Abrufdienste (z.B. Snap by Sky, Horizon,<br />

Select Video, maxdome, RTL now, etc.) gesetzt, so dass eine anhaltend positive<br />

Marktentwicklung für Pay-TV und Paid-VoD in Deutschland erwartet wird.<br />

Hannes Heyelmann, Geschäftsführer Turner Broadcasting System im deutschsprachigen<br />

Raum, Benelux, Mittel-/Osteuropa und Russland, erklärte in München:<br />

„Ich bin davon überzeugt, dass die Zahl der Pay-TV-Abonnenten im<br />

deutschsprachigen Raum bis 2020 auf über zehn Millionen ansteigen wird. Und<br />

Katharina Behrends, Geschäftsführerin NBC Universal Global Networks Deutschland,<br />

meinte: „Mit zweistelligen Zuwachsraten pro Jahr ist Pay-TV in den letzten<br />

Jahren ‘der Treiber’ im deutschen Medienmarkt. Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass sich dieser Trend fortsetzen wird und gehe davon aus, dass in wenigen Jahren<br />

jeder dritte Zuschauer ein Pay-TV-Abonnent sein wird.“<br />

Marco de Ruiter, Geschäftsführer Fox International Channels, geht davon aus,<br />

dass die Zukunft des Fernsehens „in der idealen Mischung aus linearem und nonlinearem<br />

Fernsehen“ liegt. Das stärkste Asset sei dabei, globale Premieren,<br />

beziehungsweise Programme zur nächstmöglichen Prime-time nach der Weltpremiere<br />

im deutschsprachigen Raum anzubieten, und zwar auf Deutsch und Englisch.<br />

„Serien sind das neue Kino- und wir wollen sie behandeln wie weltweite<br />

Kino-Releases, mit allem, was dazugehört“, betont er.<br />

„Das Pay-TV gewinnt auch programmlich immer mehr an Relevanz“, meinte auch<br />

Gottfried Zmeck, Geschäftsführender Gesellschafter der Mainstream Media AG.<br />

Dies gelte in zunehmendem Maße auch für Eigenproduktionen. Zmeck: „Hier ist<br />

das Pay-TV längst zu einem maßgeblichen Faktor geworden, wenigstens im nonfiktionalen<br />

Bereich spielt diese Branche als Auftraggeber für Regisseure, Produzenten,<br />

Moderatoren, Autoren und Journalisten schon seit Jahren eine wichtige<br />

Rolle.“<br />

Die Pay-TV-Studie wurde vom VPRT-Arbeitskreis Digital Pay-TV erarbeitet. Dessen<br />

Teilnehmer setzen sich für die Schaffung und Fortentwicklung der Rahmenbedingungen<br />

für Pay-TV in Deutschland ein. Zentrale Themen sind etwa die Digitalisierung<br />

der Übertragungswege, die Abbildung der Pay-TV-Programme in<br />

Navigatoren und elektronischen Programmzeitschriften, die Reichweitenmessung<br />

im Digital-TV, die Plattform-Vermarktung und das Gattungsmarketing „Pro-Digital“<br />

sowie der Dialog mit den Marktpartnern.<br />

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<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

33


z BUSINESS / PAY-TV<br />

Murdoch bündelt Pay-Aktivitäten<br />

Hauptquartier von BSkyB<br />

DIE BRITISH SKY BROADCASTING GROUP (BSKYB) HAT UNLÄNGST MIT RUPERT MURDOCHS 21ST CENTURY<br />

FOX DEN ERWERB DES HUNDERTPROZENTIGEN ANTEILS VON 21ST CENTURY FOX AN SKY ITALIA UND DES ANTEILS<br />

VON 21ST CENTURY FOX AN SKY DEUTSCHLAND IN HÖHE VON 57,4 PROZENT VEREINBART.<br />

›<br />

Das erweiterte Unternehmen wird ein führender multinationaler<br />

Pay-TV-Anbieter mit 20 Millionen Kunden in drei der<br />

vier größten Märkte Europas. Der Gesamtkaufpreis für die<br />

Übernahme von Sky Italia beläuft sich auf rund 2,45 Milliarden<br />

britische Pfund, wobei 2,07 Milliarden Pfund in bar gezahlt werden<br />

und der Rest durch den Transfer des 21-prozentigen<br />

Anteils von BSkyB am National Geographic Channel International<br />

im Wert von 382 Millionen Pfund an 21st Century Fox beglichen<br />

wird.<br />

Der Gesamtkaufpreis für den Erwerb der Beteiligung von 21st<br />

Century Fox an Sky Deutschland beträgt 2,9 Milliarden Pfund in<br />

bar, was einer Bewertung von Sky Deutschland in Höhe von<br />

6,75 Euro je Aktie entspricht. Die Transaktionen stehen unter<br />

Genehmigungsvorbehalt durch die aufsichtsrechtlichen Behörden<br />

und die unabhängigen Aktionäre von BSkyB.<br />

Die aus den drei Unternehmen entstehende Gruppe will nach<br />

eigenen Angaben auf der Erfolgsgeschichte von BSkyB in<br />

Großbritannien und Irland aufbauen.<br />

Dank einer bewährten Strategie für breit angelegtes Wachstum,<br />

heißt es in einer Mitteilung, sei es BSkyB in den vergangenen<br />

fünf Jahren gelungen, die Zahl der zahlungspflichtigen Abonnementleistungen<br />

mehr als zu verdoppeln, der Umsatzerlös stieg<br />

im gleichen Zeitraum um 43 Prozent. Das erweiterte Unternehmen<br />

werde von deutlich größeren Chancen für langfristiges<br />

Wachstum und nachhaltige Wertschöpfung durch einen Markt<br />

mit 97 Millionen Haushalten profitieren. Rund 66 Millionen<br />

davon würden derzeit noch kein Bezahlfernsehen nutzen. Dementsprechend<br />

bestehe ein hohes Potenzial für den Vertrieb<br />

zusätzlicher Produkte und die Einführung neuer Serviceangebote<br />

für Kunden.<br />

Die Akquisitionen, die die Kundenzahl von 11,5 Millionen auf 20<br />

Millionen erhöhen bringen laut BSkyB darüber hinaus positive<br />

Skaleneffekte mit sich. Der Umsatz der neuen Gruppe werde<br />

gegenüber dem Umsatz von BSkyB als Einzelunternehmen von<br />

7,6 Milliarden Pfund auf aggregierte 11,2 Milliarden Pfund steigen.<br />

Ein zusätzlicher Vorteil für das erweiterte Unternehmen<br />

seien größere Wachstumschancen, die sich durch die übergreifende<br />

Nutzung von Kompetenzen in einem größeren Unternehmensumfeld<br />

ergeben würden. BSkyB, Sky Italia und Sky<br />

Deutschland seien komplementäre Unternehmen mit einer<br />

gemeinsamen Marke, ähnlichen Geschäftsmodellen und vergleichbaren<br />

Produkten. Der Zusammenschluss ermögliche die<br />

gemeinsame Nutzung branchenführender Lösungen, beispielsweise<br />

bei Inhalten, Innovationen und Serviceangeboten. Davon<br />

würden alle drei Unternehmen sowie ihre Kunden profitieren.<br />

ANGEBOT AN SKY DEUTSCHLAND-AKTIONÄRE<br />

Im Nachgang zur Vereinbarung mit 21st Century Fox, den Anteil<br />

von 57,4 Prozent an Sky Deutschland zu übernehmen, hat<br />

BSkyB bekanntgegeben, den Minderheitsaktionären von Sky<br />

Deutschland ein freiwilliges Barangebot über 6,75 Euro pro<br />

Aktie vorlegen zu werden. Es wird keine Annahmeschwelle für<br />

34 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


BUSINESS / PAY-TV z<br />

das Angebot geben, da BSkyB überzeugt ist, auch mit dem<br />

Erwerb des Anteils von 57,4 Prozent die Vorteile einer engeren<br />

Zusammenarbeit mit Sky Deutschland realisieren und das kontinuierliche<br />

Wachstum sowie die Weiterentwicklung des Unternehmens<br />

unterstützen zu können.<br />

Abhängig von der Anzahl der Sky-Deutschland-Minderheitsaktionäre,<br />

die das Angebot annehmen, könnte die gesamte Baraufwendung<br />

auf bis zu rund 7,0 Milliarden Pfund steigen.<br />

In einer gesonderten Mitteilung wurde bekannt gegeben, dass<br />

ein Teil des Gesamtkaufpreises mit den Erlösen aus der Ausgabe<br />

von 156,1 Millionen neuen Stammaktien – dies entspricht<br />

circa 9,99 Prozent der im Umlauf befindlichen BSkyB-Aktien –<br />

finanziert werden soll. 21st Century Fox will sich anteilsmäßig<br />

an der Aktienemission beteiligen, um seinen Anteil von derzeit<br />

39,14 Prozent an BSkyB zu halten. Der restliche Betrag soll<br />

durch eine Kombination neuer Kreditfazilitäten und Liquiditätsreserven<br />

finanziert werden.<br />

JÄHRLICHE CASH-SYNERGIEN<br />

Die Transaktion soll sich laut BSkyB voraussichtlich im zweiten<br />

vollen Geschäftsjahr der Eigentümerschaft zumindest neutral<br />

auf das Ergebnis je Aktie und anschließend mit einem deutlich<br />

steigenden Beitrag darauf auswirken. Neben einem höheren<br />

Wachstumspotenzial für das erweiterte Unternehmen erwartet<br />

BSkyB zum Ende des zweiten vollen Geschäftsjahres nach<br />

Abschluss der Transaktion jährliche Cash-Synergien (run-rate)<br />

in Höhe von 200 Millionen Pfund, wobei in den darauffolgenden<br />

Perioden weitere zusätzliche Synergien erwartet werden. Der<br />

allergrößte Teil dieser Synergien, so heißt es, dürfte aufgrund<br />

Vergleichbarkeit und Größe des jeweiligen „direct-to-home“-<br />

Geschäfts in Großbritannien und Italien gehoben werden. Kosteneinsparungen<br />

werden nicht nur beim Erwerb von Programmrechten<br />

erwartet, sondern in den meisten Unternehmensbereichen<br />

wie zum Beispiel bei der Produktion von Live-Events, bei<br />

Auftragsvergabe, Back-Office-IT-Systemen, Rationalisierung<br />

von Lieferanten und, im weiteren Verlauf, bei der Entwicklung<br />

von Produkten und Set-Top-Boxen. Nach aktueller Schätzung<br />

des Managements werden sich die Kosten zur Realisierung dieser<br />

Synergien auf rund 150 Mio. Pfund belaufen.<br />

„Mit dieser Transaktion<br />

schaffen wir einen führenden<br />

multinationalen<br />

Anbieter für Bezahlfernsehen<br />

mit dynamisch vergrößerter<br />

Wachstumsperspektive<br />

und unmittelbar<br />

wirksamen Skalenvorteilen.<br />

Die drei Sky-Unternehmen<br />

sind Marktführer<br />

auf ihren jeweiligen Heimatmärkten<br />

und werden<br />

gemeinsam noch weiter<br />

an Stärke gewinnen. Mit<br />

der Schaffung einer neuen<br />

Sky werden wir mit<br />

Jeremy Darroch<br />

vereinten Kräften und gebündelter Kompetenz unsere Kunden<br />

noch besser bedienen, schneller wachsen und unseren Unternehmensertrag<br />

steigern“, erklärte Jeremy Darroch, Chief Executive<br />

von BSkyB. Und Nick Ferguson, Chairman von BSkyB,<br />

ergänzte: „Alle unabhängigen Directors von BSkyB sind ohne<br />

Ausnahme der Überzeugung, dass ein Zusammenschluss mit<br />

Sky Italia und Sky Deutschland aus strategischen Gesichtspunkten<br />

absolut überzeugend ist. Die vereinbarte Bewertung<br />

der Unternehmen stellt eine finanziell attraktive Chance dar und<br />

eröffnet Wachstums- und Wertschöpfungspotenziale, von<br />

denen alle Aktionäre profitieren werden.“<br />

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<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

35


z BUSINESS / PROGRAMM<br />

Joko & Klaas mit „Circus Halligalli“ wieder am 8. September auf ProSieben<br />

Show über Show<br />

SCHON AM 2. JULI HATTE PROSIEBENSAT.1 TV<br />

DEUTSCHLAND ZUR JAHRES-PROGRAMMPRÄSENTATION<br />

<strong>2014</strong>/2015 IN DAS CRUISE CENTER ALTONA IN HAMBURG<br />

GELADEN. HIER TRAT WOLFGANG LINK AUCH ERSTMALS<br />

IN SEINER NEUEN FUNKTION ALS GESCHÄFTSFÜHRER<br />

DER SECHS FREE-TV-SENDER DER GRUPPE AUF,<br />

DIE SICH UNTERHALTSAM PRÄSENTIERTEN.<br />

›<br />

Die Abendsonne glitzerte warm über die Elbe, und so war<br />

schon beim Empfang die versprochene „entspannte Atmosphäre“<br />

im Freien gegeben. Als es dann mit der Bühnen-Präsentation<br />

in der Halle losging, kam noch Humor und eine Prise<br />

Selbstironie hinzu. So frotzelte beispielsweise Konzernsprecher<br />

Julian Geist zusammen mit Wolfgang Link über die Vermutung<br />

in der Branche, dass sich ProSiebenSat.1 mittlerweile wohl nur<br />

noch um die kleinen Sender Sixx, 7Maxx, Sat.1 Gold und Kabel<br />

eins kümmere und deshalb die Programme der beiden großen,<br />

ProSieben und Sat.1, untergingen. Ein paar Wochen später war<br />

jedenfalls klar, wie es zumindest Konzern-Chef Thomas Ebeling<br />

bekannt gab, dass man sich gerade dank der kleinen Zielgruppensender<br />

im Werbemarkt in der Halbjahresbilanz <strong>2014</strong> sogar<br />

gegen die Fußball WM proper habe halten können. Ebeling war<br />

es auch, der vor gar nicht langer Zeit verraten hatte, dass es<br />

„Fun“ mache ProSieben zu betreiben, wohingegen die Frage,<br />

wie man Sat.1 nach vorne bringen könne, eher Kopfschmerzen<br />

bereite. Daraus hat er dann wohl die Konsequenz gezogen und<br />

Link als bisherigen „Nur“-Geschäftsführer von ProSieben<br />

gleichzeitig auch zum Chef der gesamten Free-TV- Senderfamilie<br />

befördert. Spaß am Entertainment soll wohl breit in der TV-<br />

Gruppe verankert werden. Link ist Show-Mann durch und<br />

durch. Einst war er Executive Producer von RTL’s „Deutschland<br />

sucht den Superstar“ bevor er nach München als ProSieben-<br />

Sat.1-Unterhaltungschef wechselte. Er hat Mut zum Risiko und<br />

lässt sich auch nicht von Flops unterkriegen, die er beispielsweise<br />

mit den Shows „Fashion Hero“, „Millionärswahl“ und<br />

„Keep your light shining“ verbuchen musste. Dann zieht er eben<br />

eine neue Idee aus dem Zylinder.<br />

LAUTER KUSCHELN MIT SAT.1<br />

Auch Nicolas Paalzow bewies Humor. An der Tatsache, dass er<br />

nun schon seit einem Jahr Sat.1-Chef sei, lasse sich erkennen,<br />

dass es dem Sender gut gehe, scherzte er. Zuvor hatte es<br />

besonders in seiner Position schnelle Personalwechsel gegeben.<br />

Immerhin ist es Paalzow gelungen, die Sat.1-Daytime im<br />

Marktanteil wieder in Schwung zu bringen: mit Scripted Reality-<br />

Formaten wie „Anwälte im Einsatz“ oder „Im Namen der<br />

Gerechtigkeit“. Als nächste Baustelle will er die wichtige<br />

Access-Prime-Time (Vorabend) beackern. Wie von ihm zu<br />

erfahren war, ist es bei Sat.1 schwieriger als bei allen anderen<br />

Sendern optimale Entscheidungen für Formate und Programmfarben<br />

zu treffen, weil Sat.1 keine spezifischen Zielgruppen in<br />

Alter oder Geschlecht ansprechen – , sondern das breitmögliches<br />

Publikum in vorwiegend einer jüngeren Zielgruppe mit<br />

Mainstream bedienen will. Da kann man mal leicht daneben<br />

36 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


BUSINESS / PROGRAMM z<br />

greifen. Dieser Mainstream soll ab dem 11. August mit dem<br />

neuartigen fiktionalen Daily Drama „In Gefahr – Ein verhängnisvoller<br />

Moment“ werktäglich in der Zeit von 18:00 bis 19:00 Uhr<br />

gelingen. Im Genre „Daily“, das alle großen Sender um diese<br />

Zeit setzen, handelt es sich um ein neuartiges Format. Eine Art<br />

Krimi mit eingestreuten Scripted Reality-Bausteinen, das von<br />

Constantin Medien, wie die erste online veröffentlichte Folge<br />

suggeriert, schnell und preiswert mit dennoch interessanter<br />

Optik produziert werden soll. Ob es Erfolg hat, wird sich zeigen,<br />

die ersten Quoten werden erst nach Redaktionsschluss von<br />

Medien Bulletin bekannt. Wie viele Folgen es geben wird, wurde<br />

nicht fest gezurrt. Es wird erfolgsabhängig sein. Laut Konzept<br />

wird das Daily anders als Telenovelas und bisherige Soaps<br />

keine fortlaufende Geschichte mit festem Cast Tag für Tag<br />

erzählen, sondern ein jeweils abgeschlossenes Drama mit<br />

wechselndem Cast. Im Mittelpunkt soll immer ein Mensch stehen,<br />

„dessen Leben durch eine Entscheidung, einen einzigen<br />

Augenblick in den Grundfesten erschüttert wird und der so in<br />

den Sog eines Verbrechens gezogen wird“. Themen sind Mord,<br />

Entführung, Überfall, Betrug oder Seitensprung und Kampfesgeist,<br />

teilte der Vermarkter von ProSiebenSat.1 seiner Werbekundschaft<br />

im Vorfeld mit.<br />

Ein noch viel größeres Experiment am Vorabend hat Paalzow<br />

ab Frühjahr 2015 mit dem Reality-Format „Utopia“ aus der Produktionsschmiede<br />

von John de Mol vor, dessen Erfindung „Big<br />

Brother“ als modifizierte Promi-Version auch weiterhin bei<br />

Sat.1 läuft. „Utopia“ hat bereits in den Niederlanden als so<br />

genanntes „soziales Experiment“ Furore gemacht, bei dem es<br />

um das „absolute Glück oder absolutes Chaos“ geht. Dafür<br />

wird zurzeit noch ein Camp irgendwo in einer deutschen Einöde<br />

gesucht, wo man die Protagonisten zusammen jenseits<br />

der Zivilisation hausen lassen will. Das Gelände soll ausgiebig<br />

mit „360 Grad Kameras“ ausgerüstet werden. Was ein bisschen<br />

nach RTLs großer Dschungelshow klingt, soll bei Sat.1<br />

werktäglich am Vorabend Zuschauer in die Prime-Time locken<br />

und gleichzeitig 24 Stunden live im Netz zu sehen sein, natürlich<br />

mit viel Social Media-Power.<br />

Laut Paalzow handelt es sich bei „Utopia“ um seine größte<br />

Investition, weshalb für eigenproduziertes fiktionales Programm,<br />

für das Sat.1 in der Vergangenheit stand, nicht viel<br />

Geld übrig bleibt. Grundsätzlich wird bei ProSiebenSat.1<br />

immer nur vorsichtig und gezielt ins Programm investiert, dahin<br />

wohl wo die Werbewirtschaft in Sachen Mainstream und größerer<br />

Reichweite einen Mangel sieht. Der bislang von Sat.1<br />

noch leidlich gepflegte fiktional eigenproduzierter Serienbereich<br />

steht nicht mehr unter Artenschutz, auch scheint sich<br />

Sat.1 insgesamt von seiner „Kernkompetenz“ eigenproduzierter<br />

deutscher Fiction zu verabschieden. Die vor vier Jahren<br />

etablierte fiktionale Serie „Danni Lowinski“ mit Annette Frier<br />

wird nicht weiter entwickelt, sondern eingestellt. Und ob Henning<br />

Baum als „Der letzte Bulle" weiter macht, steht auch noch<br />

in den Sternen. Der frühere Produzent davon, Phillip Steffens,<br />

ist längst RTL Fiction-Chef und auch Baum, so wird gemunkelt,<br />

könnte es nach RTL ziehen. Ebenso ist fraglich, ob die zur<br />

RTL Group gehörende UFA Fiction von Sat.1 einen Auftrag für<br />

eine zweite Staffel von „Josephine Klick“ erhält. Sicher ist nur,<br />

dass Sat.1 in der TV-Saison <strong>2014</strong>/2015 vier eigenproduzierte<br />

Movies zeigen wird und damit einige auch bei der Werbewirtschaft<br />

prominente deutsche Schauspieler-Zugnamen im Hause<br />

hält: „Staatsaffäre“ mit Veronica Ferres als deutsche Bundeskanzlerin,<br />

„Die Schlikkerfrauen“ (AT) mit Katharina Thalbach<br />

und Annette Frier, den Krimi „Einstein“ (AT) mit Sky DuMont und<br />

Tom Beck sowie „Einsatz ohne Grenzen“ (AT) mit Hannes Jaenicke<br />

und Alexandra Neldel.<br />

Weiterhin gibt es bei Sat.1 rund um „Navy CIS“ jede Menge<br />

internationaler Crime-Serien zu sehen, wie auch alte und neue<br />

Reality und ein bisschen Comedy mit Bastian Pastewka und<br />

Cindy aus Marzahn. Beim Sport hat sich Sat.1 aufs Boxen<br />

kapriziert, zumal Paalzow den früheren Kuschelsender „lauter<br />

kuscheln“ lassen will.<br />

Aufs Gas wird unter dem Einfluss von Wolfgang Link im Show-<br />

Bereich gedrückt, wo es neben den schon eingeführten (etwa<br />

„The Voice of Germany“) mit fünf neuen Shows eine Offensive<br />

gibt, wobei Moderatoren wie Wayne Carpendale oder Jochen<br />

Schropp tätig werden, denen böse Kritiker ihnen langweilige<br />

Schwiegersohn-Gesichter attestieren, von denen viele<br />

Zuschauer aber hellauf begeistert sind. Im Herbst startet auch<br />

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<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

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Wolfgang Link<br />

„Was weiß ich?“ mit Stefan Gödde, ein Quiz, bei dem wie beim<br />

Quizduell der ARD eine hohe interaktive Beteiligung der<br />

Zuschauer über eine kostenlose App gewünscht und erwartet<br />

wird.<br />

VIER NISCHENSENDER<br />

Mit Sat.1 Gold hat Sat.1 ein Schwesterchen, das laut ProSiebenSat.1<br />

bislang bei 40- bis 64-jährigen Frauen einen Marktanteil<br />

von 1,2 Prozent erreicht und bei 14- bis 49-Jährigen laut<br />

ProSiebenSat.1 auf die 1-Prozent-Marke erfolgreich hinsteuere.<br />

Das Programm sei, wie Paalzow behauptete, „zwischen großen<br />

privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern“ angesiedelt. Gold,<br />

das sei „ein Gefühl“. Hier gibt es vor allem viel aus dem Sat.1-<br />

Archivkeller zu sehen, vom Talk „Brit“, Billig-Serien wie „Lenßen<br />

& Partner“ oder „K11“, „Bonanza“ aus der guten alten, von US-<br />

Serien geprägten Fernsehzeit, viele romantische Filme von<br />

Sat.1 aber auch frühere ambitionierte Sat.1-Serien wie „Mit<br />

Herz und Handschellen“. Neu produziert in dieser Saison wird<br />

für Sat.1 Gold nicht viel, nur ein Luxus- und ein Reisemagazin.<br />

Mit viel Herzblut präsentierte sixx-Chefin Eun-Kyung Park ihren<br />

Sender, den sie seit Juli 2013 leitet und dem sie unter anderem<br />

mit einem animierten Huhn ein neues Image verpasste, samt<br />

dem Slogan „Das will ich auch“. Sixx liegt bei einem Marktanteil<br />

von 1,4 Prozent bei 14- bis 49-Jährige und richte sich, wie Park<br />

sagte, an „tolle Frauen“. Trotz der neuen Konkurrenz von TCL<br />

(Discovery) und Disney habe man sich prima gehalten. Man biete,<br />

was Frauen wollen, nämlich: „heiraten, kochen, Sex und<br />

Fashion“. Lieblingsgenre bei sixx, das ist neu, sei „Mystery“. Im<br />

Abendprogramm kann man beispielsweise die alten ProSieben-<br />

Serien-Hits wie „Sex and the City“ und „Grey's Anatomy“ wiedersehen.<br />

Es läuft aber auch die bei Sat.1 irgendwann plötzlich<br />

eingestellte Telenovela „Anna und die Liebe“ und vor allem viele<br />

recht unbekannte internationalen Serien wie „Bloody Family“<br />

oder „Dates“. Als Blockbuster wird beispielsweise „Im Spessart<br />

sind die Geister los“ gezeigt. Doch Park hat mit der ersten<br />

eigenproduzierten Dating-Show „Sexy Beasts“ auch ein Highlight<br />

anzubieten. Was sie davon schon zeigen konnte, scheint<br />

keine schlechte Idee zu sein, auch wenn es nicht sicher ist, ob<br />

es Quote bringt. Nach der Adaption einer britischen Vorlage<br />

sollen sich Männer und Frauen bei einem Date nicht womöglich<br />

wegen ihres Aussehens gefallen. Um das zu vermeiden, kriegen<br />

sie eine Horror Maske verpasst. Park meint: „Dating mal<br />

anders!“ In Sexy Beasts gehe es „nicht nur darum, die große<br />

Liebe zu finden – sondern auch darum, jede Menge Spaß zu<br />

haben, mitzufiebern und sich selbst zu hinterfragen, wen würde<br />

man selbst nehmen, wenn Aussehen kein Kriterium mehr ist“.<br />

Deshalb passe die Show perfekt zu sixx. Außerdem werden<br />

serienweise, was sie aufgrund ihrer asiatischen Abstammung<br />

selber liebt, Vampire, Monster, Werwölfe und Hexen durch die<br />

Prime-Time jagen, kündigte sie an. Mittwochs in der Prime-<br />

Time sollen ihre tollen Frauen dann doch lernen, wie sie sich<br />

selber „aus der Vogelscheuchen-Ecke“ holen. Dafür ist Factual-<br />

Entertainment auf sixx geplant.<br />

Indessen sollen im Programm von Kabel eins-Geschäftsführerin<br />

Katja Hofem „starke Typen“ im Mittelpunkt stehen: „Authentisch,<br />

bodenständig, stark und sympathisch“. Es wendet sich<br />

an Männer und Frauen im Alter von 14 bis 49. Was richtig Neues<br />

gibt es eher nicht, aber vieles, was schon irgendwann mal<br />

irgendwo im Fernsehen erfolgreich gewesen ist, ob US-Serien<br />

oder Kochen. Die Kabel eins-Doku „Abenteuer Leben“ wird<br />

durch Wildnis-Abenteuer in Afrika erweitert. Die UEFA Europa<br />

League und „ran Legenden“ bleiben erhalten. Statt „Back to the<br />

80s“ gibt es „Back to the 90s“-Event-Wochen. Ganz klar bleibt<br />

das Label „Die besten Filme aller Zeiten“ als Zugpferd bestehen.<br />

Den Bruder Maxx von ProSieben stellte Link als den „am<br />

schnellsten wachsenden Sender der neuen Generation“ vor. Für<br />

Männer, die nicht Fußball-affin sind, hatte MAXX während der<br />

WM die BBC-Dokus „Abenteuer Weltall“ und „Abenteuer Mond“<br />

auf Lager. Als Highlights der Saison im fiktionalen Serien-<br />

Bereich wurden die zweite Staffel von „House of Cards“ sowie<br />

neue Folgen von „Supernational“, „Sons of Anarchy“ und und<br />

„Falling Skies“ angekündigt, – neben der Dokuserie „Timber<br />

Kings“. Ob oder was Maxx auch an Eigenproduktionen in dieser<br />

Saison zu bieten hat, wurde nicht verraten. Immerhin hat es<br />

aber im Sommer mit „Flames – Geschmack ist alles“ eine<br />

eigenproduzierte Kochshow zum richtigen Grillen gegeben. Bei<br />

Maxx wird vor allem viel eingekaufte Lizenzware gezeigt und<br />

wird dabei mit Wiederholungen vom ProSieben-Wissensmagazin<br />

„Galileo“ durchgesprenkelt.<br />

Was den deutschen TV- und Filmproduzenten weniger gefallen<br />

dürfte, dass nämlich ProSiebenSat.1 mit seinen vier Nischen-<br />

Free-TV-Sendern auch ohne teure deutsche Eigenproduktionen<br />

im Werbemarkt reüssiert, wird den Zuschauern schnuppe sein.<br />

Sie picken raus, was ihnen gefällt. Und weil man im Meer des<br />

riesigenFree-TV-Angebots aktuell niemals alles sehen kann, ist<br />

es Zuschauern auch egal, ob es irgendwas, irgendwann schon<br />

mal woanders zu sehen gab. Ganz klar investiert die ProSiebenSat.1-Gruppe<br />

im fiktionalen Bereich viel mehr Geld in den<br />

Kauf von Lizenzware als in die Eigenproduktion im deutschen<br />

Markt. Doch im Show-Bereich wird auch hierzulande immer<br />

38 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


BUSINESS / PROGRAMM z<br />

mehr eigenproduziert, wenn auch nicht unbedingt nach Ideen,<br />

die aus dem eigenen Lande stammen. Was aber speziell bei<br />

ProSieben durch die bisherige Vorherrschaft von Stefan Raab<br />

und der Vorherrschaft der Produktionsfirma Brainpool („TV<br />

Total“, „Schlag den Raab“ usw.) anders ist.<br />

NOCH MEHR SHOW VON PROSIEBEN<br />

Link freut sich darüber, dass ProSieben vorerst, im ersten Halbjahr<br />

<strong>2014</strong>, den Abstand auf den Marktführer RTL um 1,1 Prozentpunkte<br />

bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern verkürzt<br />

habe. Den Trend wolle man im zweiten Halbjahr <strong>2014</strong> fortsetzen:<br />

„In unserer Kernkompetenz US-Fiction sind wir mit starken<br />

Blockbustern und neuen US-Serien für die kommende Saison<br />

sehr gut aufgestellt“, sagt Link. Speziell am Samstag wolle Pro-<br />

Sieben „noch häufiger die erste Adresse für Shows im deutschen<br />

Fernsehen sein“. Geplant sei, an 20 Samstagen im zweiten<br />

Halbjahr <strong>2014</strong> frische Shows auf ProSieben zu bringen.<br />

Besonders hebt er Joko & Klaas hervor, die er mal von ZDFNeo<br />

abspenstig – ohne große Gegenwehr seitens des ZDF –<br />

gemacht hatte. Die beiden zeigen, wie er meint, „wie die<br />

Zukunft des Fernsehens aussehen kann“.<br />

Link weist auf die Kontinuität im ProSieben-Programm hin.<br />

Neben eingeführten Show-Formaten von Raab und Joko Winterscheidt<br />

und Klaas Heufer-Umlauf ist Jochen Schropp fest<br />

eingeplant, der seine Kandidaten in der neuen Quiz-Gameshow<br />

„Himmel oder Hölle“ erst „in den Himmel einladen und sie von<br />

dort in und durch die Hölle schicken werde“. Joko & Klaas kriegen<br />

zusätzliche Prime-Time-Shows. Für Olli Schulz, der schon<br />

mit „Schulz in the Box“ reüssierte, sind sechs neue Sendeplätze<br />

eingeplant. Link will neue Showgrößen aufbauen und die<br />

schon Erfolgreichen erhalten. Daneben laufen am Tag und spätabend<br />

US-amerikanische Sitcom-Serien wie „The Big Bang<br />

Theory“ und „Two and a Half Men“ gestaffelt und in Wiederholungsschleifen,<br />

mit durchaus gutem Zuschauererfolg. Als neue<br />

eigenproduzierte Idee für ProSieben hebt Link „Live ins Leben!“<br />

hervor. Das Magazin Galileo zeige zum ersten Mal eine Geburt<br />

live. Die Idee hatte auch schon mal RTL in größerer Dimension<br />

gehabt. Aber obwohl die Kameras in einem Krankenhaus in<br />

Berlin schon alle aufgestellt waren, wurde sie vom Berliner<br />

Senat gestoppt. Nun will „Galileo“ eine 25-jährige Sabrina<br />

durch ihre Schwangerschaft begleiten und nur eine Geburt live<br />

zeigen. Clever, dass die Show in einem so genannten Wissenschaftsmagazin<br />

stattfinden soll. Man wolle sich nicht nur den<br />

Fragen um das Wunder des Lebens widmen, sondern auch<br />

denen, was Genforschung kann und was sie darf? Schließlich<br />

braucht ProSieben auch mal irgendetwas gesellschaftlich<br />

Relevantes, zumal wenn man vorhat, den privaten Volkssender<br />

RTL einzuholen. Aber ob das reicht?<br />

ProSiebenSat.1 hat traditionell als Senderfamilie guten Erfolg<br />

im Werbemarkt, auch die kleinen Sender bringen Cash. Aber<br />

während sich RTL immer mehr bemüht, gesellschaftlich-relevante<br />

Informationskompetenz in Form von Unterhaltung ins<br />

Programm zu hieven, hat die ProSiebenSat.1-Gruppe ihre Informationskompetenz<br />

mit N24 schon vor Jahren ausgelagert.<br />

Dass kommerzielles Fernsehen aber in Zukunft ohne jedwede<br />

soziale Kompetenz auskommen kann, glaubt man nicht einmal<br />

bei ProSiebenSat.1. So hat man einen Beirat etabliert, der zu<br />

gesellschaftlichen, ethischen und medienpolitischen Fragen,<br />

unter dem Vorsitz des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten<br />

Edmund Stoiber, beratend tätig sein soll. Ein schönes<br />

Feigenblatt. Und Stoiber wie auch Beiratsmitglied Dr. Heike<br />

Kahl, Geschäftsführerin Deutsche Kinder- und Jugendstiftung,<br />

waren bei der Programmpräsentation für die neue Saison<br />

anwesend.<br />

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<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

39


z BUSINESS / SERIEN<br />

›<br />

Zuerst muss man wohl eines gerade rücken: Die Qualitätsserie<br />

für eine spitze Zielgruppe ist in Deutschland ein Minderheitenprogramm.<br />

Quoten wie mit „Um Himmels Willen“ und<br />

„Der Bergdoktor“ sind hiermit nicht zu erzielen. Und: „Wenn wir<br />

von US-Serien reden, reden wir nicht von den Flops, denn auch<br />

in den USA werden viele Serien bereits nach wenigen Folgen<br />

oder einer Staffel wieder abgesetzt“, erinnert Jochen Ketschau,<br />

Senior Vice President Deutsche Fiction & Koproduktion bei Pro-<br />

SiebenSat1.<br />

Warum es mit der deutschen<br />

HBO-Serie vorerst nichts wird<br />

Trotz eines seit Jahren anhaltenden Bedürfnisses an zeitgemäß<br />

erzählten Geschichten haben es die deutschen Sender bis heute<br />

nicht geschafft, den hochgelobten Skandi-Krimis oder den<br />

TV-Romanen oder Serial Drama genannten Serien der US-<br />

Kabelsender, dauerhaft etwas eigenes entgegen zu setzen. Die<br />

Marktanteile liegen einfach zu niedrig, als dass die privaten<br />

Sender solche Serien refinanzieren könnten und ARD und ZDF<br />

berufen sich auf ihren Auftrag, nach dem sie Programm für alle<br />

machen müssen, dies aber nicht an der Vielfalt der Programme<br />

und Zuschauer-Milieus fest machen, sondern an der Quote.<br />

Aber gerade die mit einer nicht verhandelbaren Haushaltsabgabe<br />

ausgestatteten Sender sieht man in der Pflicht neue Wege<br />

Szene aus „Masters of Sex“<br />

WENN ES ABENDS FRÜH DUNKEL WIRD,<br />

BEGINNT WIEDER DIE ZEIT FÜR LANGE SERIEN-<br />

ABENDE. NEUE SERIEN STARTEN, ERFOLG-<br />

REICHE GEHEN IN DIE NÄCHSTE STAFFEL.<br />

UND IN DEUTSCHLAND WIRD DANN WIEDER<br />

DARÜBER LAMENTIERT, DASS HIERZULANDE<br />

KEINE SERIEN VON DER ERZÄHLERISCHEN<br />

QUALITÄT UND TIEFE ENTSTEHEN, WIE SIE DIE<br />

SKANDINAVIER MIT „BORGEN“ ODER „DIE<br />

BRÜCKE“ SCHAFFEN ODER DIE AMERIKANI-<br />

SCHEN KABELSENDER MIT „MASTERS OF SEX“<br />

ODER „HOUSE OF CARDS“. DOCH WARUM IST<br />

DAS SO? KÖNNEN UND WOLLEN DEUTSCHE<br />

SENDER, AUTOREN UND PRODUZENTEN DIESE<br />

ART VON SERIE ÜBERHAUPT?<br />

EIN BLICK IN GEGENWART UND ZUKUNFT.<br />

zu gehen. „ARD und ZDF haben ein höheres Budget, sind subventioniert,<br />

können besser ins Risiko gehen, und bei ihnen sollte<br />

die Quote eigentlich keine Rolle spielen“, argumentiert<br />

Jochen Ketschau. Auch Marcus Ammon, Senior Vice President<br />

Film bei Sky Deutschland, betrachtete die Entwicklung von<br />

Qualitätsserien zurückblickend vor allem als Aufgabe von ARD<br />

und ZDF: „Wenn jemand die budgetären Mittel hatte, um eine<br />

Serienkultur in Deutschland entwickeln zu können, dann die<br />

öffentlich-rechtlichen Sender – die jedoch trauen sich bisher<br />

aber nur zögerlich!“<br />

ARD UND ZDF IN DER PFLICHT<br />

Lange haben sich ARD und ZDF mit diesen unermüdlich vorgebrachten<br />

Vorwürfen schwer getan. Lange Zeit haben sie sie<br />

abgewehrt, jetzt beginnen die Rückzugsgefechte und eine Hinwendung<br />

zu neuen Serienideen und auch vorsichtigen Schritten<br />

zu horizontal erzählten Serien, in denen die Charaktere tief und<br />

nachhaltig ausgelotet werden. Doch ob sie die Erwartungen der<br />

Fan-Gemeinde erfüllen, ist keineswegs ausgemacht. Das serielle<br />

Erzählen in Form eines Serial Drama ist in Deutschland mit<br />

Ausnahme von „Weißensee“ und „KDD – Kriminaldauerdienst“<br />

bislang nicht erprobt („Stromberg“ und „Türkisch für Anfänger“,<br />

die noch in die Liste passen, sind Comedy). Hierzulande steht<br />

der Movie, der Event, der Mehrteiler im Fokus, wenn Fernsehen<br />

'tiefgründiger', 'intelligenter' unterhalten soll, erklärt Heike<br />

40 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


BUSINESS / SERIEN z<br />

Hempel, Leiterin der Hauptredaktion Fiktion des ZDF. Wenn<br />

man also einen Vorwurf erheben kann, dann wohl nur den, dass<br />

man zu sehr an dem kleben bleibt, was erfolgreich ist und nicht<br />

versucht Erfolge zu nutzen, um in ihrem Windschatten Neues<br />

auf den Weg zu bringen. Dies bestätigt eine Feststellung, die<br />

Bernhard Gleim, Vize-Leiter Serien beim NDR bei der MEDIA-<br />

Veranstaltung „The Serial Quartett“ im Januar in Berlin, machte:<br />

„Die starken Reihen und Movies verhindern, dass sich die deutsche<br />

Serie wirklich entwickeln kann.“<br />

Aus diesem Grund kann eine Veränderung nur durch die Verschiebung<br />

der Sehgewohnheiten geschehen, wie sie gerade<br />

ganz massiv erfolgt. Den Sendern ist mittlerweile auch klar<br />

geworden, dass sie Zuschauer verlieren, weil sie ihnen schlicht<br />

Bereich seriell erzählen, so dass wir bei Miniserien Ähnliches<br />

erreichen wie bei unseren Mehrteilern, bei denen wir traditionell<br />

sehr gut aufgestellt sind, Themen setzen, eine hohe Aufmerksamkeit<br />

erreichen und auch mit Auslandsverkäufen reüssieren.“<br />

Auch in der ARD ist Aufbruchstimmung angesagt. „Neben 'Weißensee'<br />

werden noch weitere Mini-Serien kommen“, kündigt<br />

Jana Brandt, die Serienchefin der ARD an. Unter Miniserie versteht<br />

sie horizontal erzählte Sechsteiler, was nicht den US-<br />

Kabelserien entspricht, die zwischen zehn und 13 Folgen pro<br />

Saison haben. Allerdings ist es aus Jana Brandts Erfahrung<br />

Szene aus „Danni Lowinski”<br />

© SAT.1 Frank Dicks<br />

„Add a Friend“ mit Ken Duken<br />

kein Angebot jenseits der Massenbespaßung machen und man<br />

hier nur durch eine Fragmentierung des Angebots gegensteuern<br />

kann. Dennoch kann man sich nicht des Gefühls erwehren,<br />

dass Veränderungen nur halbherzig und mit angezogener<br />

Handbremse erfolgen.<br />

„Serien mit einem solch hohen Produktionsniveau und der enormen<br />

monetären sowie produktionstechnischen Ausstattung wie<br />

in den USA sind für uns wirtschaftlich nicht abbildbar“, erklärt<br />

Jochen Ketschau das Ausbleiben der großen Serienoffensive<br />

zumindest für den privaten Bereich. Immerhin handelt es sich<br />

beim Serial Drama der US-Kabelsender um Serien, deren einzelne<br />

Folgen – je nach Aufwand – zwischen zwei und drei Millionen<br />

US-Dollar kosten können.<br />

ES BEWEGT SICH WAS – ABER MIT BEDACHT<br />

Hatten sich die Sender bisher mit den verschiedensten Argumenten<br />

darum gedrückt in die Serienentwicklung nach Vorbild<br />

der US-Serial-Dramas zu gehen, akzeptieren sie mittlerweile,<br />

dass es auch in Deutschland ein starkes Bedürfnis für das Serial<br />

Drama gibt, das sie besser bedienen sollten. „Die Serie wird<br />

in Deutschland eine größere Rolle spielen“, verspricht Heike<br />

Hempel für die Zukunft, schränkt jedoch auch ein: „Aber wir<br />

müssen uns besser auf sie einstellen und auch im sog. Event-<br />

nicht einfach geeignete Stoffe zu finden. „Oft genug stimmt die<br />

serielle Grundidee nicht“, hat sie fest stellen müssen. „Viele<br />

Ideen sind nicht serientauglich sondern lediglich sehr gute<br />

Fernsehfilme.“ Aber wenn man als Kreativer jahrelang durch<br />

das System des Redakteursfernsehen mit seinen Gängelungen<br />

daran gehindert wurde Ideen wie „Homeland“ zu entwickeln,<br />

verwundert es wenig, wenn es jetzt Startschwierigkeiten gibt.<br />

„Uns fehlt einfach die Kultur“, stellt Anke Greifeneder, als Senior<br />

Executive Producer Local Productions von Turner Broadcasting<br />

System Deutschland unter anderem verantwortlich für die deutsche<br />

Serienentwicklung bei TNT Serie, nüchtern fest. „Vieles,<br />

was uns vorgeschlagen wird, spiegelt statt der immer eingeforderten<br />

kreativen Freiheit vorauseilenden Gehorsam.“ Sprich:<br />

endlich von der Leine haben die Kreativen Angst vor der<br />

erreichten Freiheit bzw. sind nicht in der Lage sie zu nutzen. Da<br />

zwingt sich die Frage förmlich auf, wer überhaupt in der Lage<br />

ist genau die Serien zu schreiben und zu produzieren, die<br />

immer wieder gefordert werden!<br />

KÖNNEN DEUTSCHE ÜBERHAUPT SERIAL DRAMA?<br />

„Wer kann es? – Das ist eine spannende Frage“, sagt Marcus<br />

Ammon. „Allerdings kann sie noch nicht final beantwortet werden.<br />

Mit Sicherheit gibt es Autoren, die es können, aber warum<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

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z BUSINESS / SERIEN<br />

Marcus Ammon, Sky<br />

Anke Greifeneder<br />

Marco deRuiter<br />

© Bene Mueller<br />

Jochen Ketschau<br />

sollten sie, wenn sie genau wissen, wie 'Unser Lehrer Dr.<br />

Specht' funktioniert und das auch gewünscht wird?!“ Andererseits<br />

weiß der Sky-Filmchef, dass viele Kreative allzu gerne<br />

Serien für einen Abonnement-Sender nach dem Vorbild von<br />

HBO machen möchten. „Seit einem guten Jahr wird über das<br />

Thema gesprochen. Wir treffen uns mit Produzenten und Autoren,<br />

diskutieren ein gemeinsames Verständnis von Pay TV, nötige<br />

Differenzierungsmerkmale vom Free TV und überlegen, wie<br />

man zusammen kommen könnte“, erzählt er.<br />

Noch scheint man nicht am Ziel zu sein, denn im Augenblick<br />

engagiert sich Sky nicht bei deutschen Eigenproduktionen,<br />

sondern als Koproduzent der Serie „100 Code“, die die ProSiebenSat.1-Tochter<br />

Red Arrow International für den schwedischen<br />

Sender Kanal 5 produziert und bei Tom Tykwers ARD-<br />

Serie „Babylon Berlin“. Damit sollen Erfahrungen gesammelt<br />

werden, die beizeiten in die perspektivisch geplanten Eigenproduktionen<br />

fließen sollen.<br />

ERSTE KABEL-TV-SERIE<br />

Weiter ist da TNT Serie. Der deutsche Kabelsender hat mit<br />

„Add a Friend“ mit Ken Duken in der Hauptrolle die erste Kabel-<br />

TV-Serie gemacht, die insgesamt drei Staffeln haben wird. „Der<br />

Erfolg hat uns angespornt weitere Serien auf den Weg zu bringen“,<br />

sagt Anke Greifeneder, verantwortlich für die Serienentwicklungen<br />

bei TNT Serie. Aber auch bei TNT Serie reflektieren<br />

die eingereichten Serienideen nicht immer die lautstarken Forderungen.<br />

„Viele tun sich schwer etwas vorzuschlagen, was<br />

nicht auch bei Pro Sieben oder RTL läuft“, hat Anke Greifeneder<br />

festgestellt. „Die eingeforderten Freiheiten, die die Autoren und<br />

Produzenten bei uns haben, werden kaum genutzt. Es ist schon<br />

etwas frustrierend was so vorgeschlagen wird.“<br />

Aber es geht voran. TNT Serie bereitet gerade die nächste<br />

Serie vor und weitere werden folgen. Denn es gibt gute Autoren,<br />

das sehen Anke Greifeneder genauso wie Marco de Ruiter,<br />

Managing Director Fox International Channels, dem zweiten<br />

deutschen Kabelsender, der mit deutschen Serienentwicklungen<br />

punkten will: „Mangelnde Kreativität scheint mir das<br />

geringste Problem zu sein. Arbeiten müssen wir vor allem an<br />

einer Verbesserung des Umfelds, der Infrastruktur, die es bisher<br />

nicht erlaubt hat, dass Serien-Autoren ihre Kreativität voll entfalten<br />

können.“<br />

WERTSCHÄTZUNG FÜR AUTOREN<br />

Ein ziemlicher Knackpunkt. „Aufgrund unserer Historie fehlt für<br />

Autoren die Wertschätzung in Deutschland“, ist Anke Greifeneder<br />

überzeugt. „Es gibt gute Autoren, aber wenn man bedenkt,<br />

was für eine Stellung Autoren in Deutschland haben, kann man<br />

noch enorm viel tun. Viele schreiben hierzulande alleine oder zu<br />

zweit.“ Für die Serienchefin ist das ein klares Zeichen dafür, das<br />

man sich selbst klein hält. „Die Leute müssen merken, dass sie<br />

das dürfen, was sie kreativ schaffen wollen. Autoren müssen<br />

unterstützt, gefördert und aufgebaut werden“, sagt sie und<br />

setzt es für TNT Serie auch um: „Wir können den Autoren die<br />

nötigen Freiheiten geben! Wir vertrauen ihnen und lassen sie<br />

machen. Nur so erhalten wir die Qualität, die sowohl sie, als<br />

auch wir erreichen möchten.“ Dem stimmt Markus Ammon<br />

unumschränkt zu: „Nur wenn man sich von Quote und anderen<br />

Beschränkungen frei macht, kann man kreativ denken.“<br />

Mit dieser Philosophie stehen die Kabelsender nicht allein.<br />

Auch Jochen Ketschau von ProSiebenSat.1 schüttelt den Kopf<br />

darüber, wie Potentiale gedankenlos niedergetrampelt werden.<br />

„Ideen sind zarte Pflanzen, die schnell sterben“, weiß er aus<br />

Erfahrung. „Das verdirbt die Kreativität und verhindert genau<br />

die Formate, die wir fordern und suchen.“<br />

Ketschau hält nichts davon, wenn man während einer Entwicklung<br />

zu viele Meinungen berücksichtigen muss. „Dann kommt<br />

da auch nur Durchschnitt raus“, stellt er fest, grenzt aber ein,<br />

dass die Erfahrung des Senders, was bei seinem Publikum<br />

funktioniert und was nicht, ab einem bestimmten Stadium der<br />

Entwicklung berücksichtigt werden muss. Ketschau sieht sich<br />

als Partner der Kreativen, wünscht sich aber von ihnen auch,<br />

mehr Durchsetzungskraft aufzubringen, die es in Pitching- und<br />

42 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


BUSINESS / SERIEN z<br />

Buchgesprächen in der Regel braucht. Als neuen Weg des Pitching<br />

favorisiert Ketschau ein Stimmungsvideo, mit dem der<br />

Produzent Look, Feel und Genre seiner Idee visualisiert, anstatt<br />

die Ideen auf Papier abstrakt darzustellen.<br />

WAS WOLLEN DEUTSCHE SENDER?<br />

Die Anforderungen und Interessen, die die Sender mit ihren<br />

Serien verbinden, sind durchaus unterschiedlich. Bei den vier<br />

großen Sendern gehören eigenproduzierte Prime-Time-Serien<br />

zum Anspruch und Selbstverständnis als Vollprogramme. Während<br />

die Privaten mit ihnen Geld verdienen müssen, müssen<br />

dies ARD und ZDF nicht. Dennoch steht auch bei ihnen die<br />

Quote hoch im Kurs. Das Gegenteil wird zwar behauptet, aber<br />

solange hohe Quoten stolz per Pressemitteilung in die Welt<br />

gejagt werden, hört sich dies nicht überzeugend an. Aber auch<br />

den Kabelsendern geht es darum, durch interessante Angebote<br />

Zuschauer zu bekommen.<br />

„Die Einschaltquote ist letztendlich zweitrangig“, sagt Marcus<br />

Ammon klar. „Die Menschen sollen davon überzeugt werden,<br />

dass sie sich tatsächlich ‚besseres Fernsehen’ gönnen, wenn<br />

sie ein Abonnement abschließen.“ Das geschieht mit exklusiven,<br />

attraktiven Nischen-Inhalten, zu denen auch Serien gehören.<br />

Die Sky-Geschwister in Großbritannien und Italien produzieren<br />

schon eigene Serien. „Wir bewegen uns über die Koproduktion<br />

'100 Code' dahin“, sagt Marcus Ammon. „Die erste<br />

deutsche Sky-Eigenproduktion ist davon abhängig, wann wir<br />

den richtigen Stoff finden – wir wollen da keine Kompromisse<br />

machen – und wie sich das Unternehmen wirtschaftlich entwickelt.<br />

Wir werden uns nicht drängen lassen.“ Schließlich<br />

betrachtet Ammon Sky so wie sich HBO sieht: als eine Galerie,<br />

in der Künstler ihre Kunstwerke ausstellen, die sie ohne Bevormundung<br />

durch den Galeristen geschaffen haben.<br />

Das größere Problem ist Geschichten und Milieus so zu wählen<br />

und zu erzählen, dass sie glaubwürdig auch in Deutschland<br />

funktionieren können. Es gibt viele Milieus, die in Deutschland<br />

nicht funktionieren oder nicht übertragbar sind. Unser Rechtssystem<br />

funktioniert z.B. ganz anders als in den USA. Oder Politik.<br />

Die beiden Versuche – 2005 „Kanzleramt“ vom ZDF und<br />

2002 „Die Hinterbänkler“ von Sat.1 - waren grandiose Fehlschläge.<br />

„Mit unseren TV-Events 'Der Rücktritt' und 'Der Minister'<br />

haben wir Mut bewiesen und erfolgreich Politik auf den<br />

Sender gebracht, aber als Serie gibt es keine Idee dazu auf<br />

dem Markt“, sagt Jochen Ketschau. „Was das angeht, hätten<br />

wir gerne mehr solcher mutiger und qualitätsversprechender<br />

Stoffe. Autoren und Produzenten sind hiermit dazu aufgefordert,<br />

entsprechende Ideen zu liefern.“ Anke Greifeneder sieht<br />

es ähnlich: „Wir haben im Sender ernsthaft über das Thema<br />

diskutiert. Aber Politik ist bei uns nicht sexy und selbst wenn es<br />

eine gute Idee für eine Serie gibt, wäre es eine hohe Kunst sie<br />

umzusetzen.“<br />

Folgerichtig warnt Heike Hempel denn auch: „Was die Milieus<br />

angeht, sollten wir nicht in die USA schauen. Von dort können<br />

wir zwar lernen, wie erzählt wird – und da sind wir sicherlich oft<br />

genug zu zögerlich – aber wir müssen unsere eigenen, deutschen<br />

Themen finden und entwickeln.“ Schützenhilfe bekommen<br />

sie von dem dänischen Serienmann Sven Clausen (u.a.<br />

„Der Adler“), dem der deutsche Serienmarkt nicht risikofreudig<br />

genug ist: „Man muss etwas schaffen, was in der DNS einer<br />

Nation verankert ist – aber das ist nicht leicht!“<br />

ANGEKÜNDIGTE EIGENPRODUKTIONEN DER SENDER<br />

Der Wille etwas zu verändern, ist auf allen Seiten auszumachen.<br />

Neben den Seriensendeplätzen am Dienstag wird die<br />

ARD im kommenden Jahr zunächst einmalig an sechs Abenden<br />

am Donnerstag die Möglichkeit eröffnen, neue Serien zu platzieren.<br />

Auch das ZDF arbeitet mit verschiedenen neuen Serien an seinem<br />

Serienimage. Das von Programmchef Norbert Himmler<br />

angekündigte deutsche „Breaking Bad“ wird „Morgen hör’ ich<br />

auf“ heißen und von einem Geldfälscher im Taunus handeln.<br />

Sat.1 gibt nach wie vor nicht auf. Der Sender hat diverse Formate<br />

in der Entwicklung, weitere werden gesucht. RTL wird<br />

sich zu gegebener Zeit mit Ankündigungen zu Wort melden.<br />

TNT Serie dreht die neue Serie im Herbst, Fox wird loslegen<br />

sobald es das richtige Projekt gefunden hat, was gelichermaßen<br />

für Sky gilt.<br />

❮ Thomas Steiger<br />

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z BUSINESS / FREIHANDELSABKOMMEN<br />

Ein langer Weg ins Ungewisse<br />

›<br />

Um das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen<br />

Union und den USA, die sogenannte Transatlantic<br />

Trade and Investment Partnership, oder kurz TTIP<br />

wird aktuell heftig gestritten. Mit der Vereinbarung wollen<br />

EU und die USA eigentlich gegenseitig Zölle abbauen und<br />

Gesetze streichen, die den Handel über den Atlantik bislang<br />

bremsen. Auf beiden Seiten erwartet man dadurch<br />

mehr Investitionen und mehr Arbeitsplätze. In Europa hofft<br />

man zudem darauf, dass das transatlantische Freihandelsabkommen<br />

TTIP beim Bewältigen der Wirtschaftskrise<br />

behilflich ist.<br />

Ähnliche Erwartungen richten sich auch an TiSA, dem Trade<br />

in Service Agreement. Dazu verhandelt die EU mit insgesamt<br />

21 Staaten, darunter USA, Kanada, Mexiko,<br />

Japan und die Türkei ein Dienstleistungsabkommen, erstmals<br />

außerhalb der World Trade Organisation, WTO. Bei<br />

beiden Verhandlungen werden bestimmte Wirtschaftsbereiche<br />

dezidiert ausgeklammert.<br />

Bei TiSA sind es etwa die audiovisuellen Dienstleistungen,<br />

bei TTIP ist es unter anderem die Kulturindustrie, zu der<br />

auch die audiovisuellen Dienstleistungen gehören. Ende<br />

März, auf der diesjährigen eur§reg in Zürich, gab Matteo<br />

Maggiore, Deputy Director Public Policy and Communications<br />

der OECD in Paris, eine aus seiner Sicht recht einleuchtende<br />

Erklärung: Im Dezember auf der letzten Doha-<br />

Runde machte eine Zahl die Runde, von jährlichen weltweiten<br />

Umsätzen und Kreditlinien von irgendetwas nahe<br />

Matteo Maggiore, OECD<br />

© Bakom<br />

AKTUELL WERDEN VON DER EU ZWEI<br />

ABKOMMEN VON BESONDERER<br />

TRAGWEITE VERHANDELT: TTIP, DAS<br />

FREIHANDELSABKOMMEN MIT DEN USA<br />

UND EIN GLOBALES DIENSTLEISTUNGS-<br />

ABKOMMEN. BEI BEIDEN HAGELT ES<br />

AUS HALBWISSEN GENÄHRTE KRITIK<br />

UND EUROPA BEHARRT, VOR ALLEM<br />

BEI DER KULTUR- UND <strong>MEDIEN</strong>-<br />

INDUSTRIE, AUF SONDERREGELN, DIE<br />

BEI TTIP GLEICH AUSGEKLAMMERT<br />

WURDEN. OHNE AUSWIRKUNGEN AUF<br />

DIE <strong>MEDIEN</strong>INDUSTRIE BLEIBT DAS<br />

ABKOMMEN TROTZDEM NICHT.<br />

400 Billionen USD. Die meisten dieser Finanzströme gingen<br />

in die großen Volkswirtschaften. Von daher läge es<br />

nahe, dass schwächere Länder bestimmte Bereiche aus<br />

dem Freihandel ausschließen. Kultur sei sehr wichtig und<br />

beträfe viele Menschen! Von daher sei es naheliegend,<br />

dass man hier eine Grenze zieht. Inwieweit das aber sinnvoll<br />

oder auch nur möglich ist, ist eine ganz andere Frage!<br />

Denn die Kultur-Industrie, allen voran, die Film- und TVoder<br />

gar Musik-Industrie ist längst eine globale Industrie,<br />

bestimmt von globalen Vertriebsnetzen und Koproduktionsallianzen.<br />

Das stellte auch Jean François Furnémont in<br />

seinem Beitrag in Zürich heraus. Seit diesem Sommer ist<br />

er Mitbegründer des Beratungsunternehmens Wagner-<br />

Hatfield in Brüssel, das sich auf Medienregulierung spezialisiert<br />

hat. Im März war er noch Direktor der CSA Belge,<br />

des belgischen Rundfunkregulierers für den französischen<br />

Landesteil und langjähriger Präsident der EPRA, einem<br />

europaweiten Zusammenschluss der Plattformregulierer.<br />

Er stellte die Spannung heraus zwischen dem Konzept<br />

der kulturellen Ausnahme, das von einigen europäischen<br />

Ländern (allen voran Frankreich) verfolgt wird und der<br />

Marktrealität. Die USA würden viermal mehr Kulturgüter<br />

nach Europa exportieren als Europa in die USA. Amerikanisches<br />

Kino füllt etwa zu zwei Drittel die europäischen<br />

Kinos. Quoten für europäische Inhalte auf non-linearen<br />

Plattformen (zum Beispiel maxdome oder Watchever)<br />

müssen nur dort erfüllt werden, wo es praktikabel und mit<br />

44 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


BUSINESS / FREIHANDELSABKOMMEN z<br />

vertretbarem Aufwand zu realisieren ist. Das steht so in<br />

Artikel 16 der AVMS Richtlinie. In seinem Fazit stellt Furnémont<br />

fest, dass die kulturelle Vielfalt kaum von einer<br />

Inklusion im TTIP angegriffen würde. Das würde in einem<br />

viel größeren Maß durch das vielschichtige Regulierungssystem<br />

in Europa und durch die unterschiedlichen<br />

Besteuerungen geschehen, die es globalen Anbietern<br />

ermöglichen würden vom europäischen Binnenmarkt zu<br />

profitieren, während die europäischen Anbieter einem viel<br />

engeren Regelkorsett unterworfen seien. Hinzu kommt,<br />

dass die nationalen Kultur-Märkte im hohen Maße Subventionserhalten<br />

sind.<br />

OHNE FILMFÖRDERUNG KEIN FILM<br />

In Deutschland etwa kann man von einer Filmindustrie<br />

überhaupt nicht mehr reden. „Ohne die Filmförderung<br />

würde hier in Deutschland überhaupt kein Film mehr entstehen“,<br />

hört man oft die Behauptung. Es kann aber<br />

genauso sein, dass die Subventionsdichte einfach nur<br />

den Fortbestand einer Industrie verhindert hat. Wir sehen<br />

immerhin, dass die zunehmende Audiovisualisierung des<br />

Internets und die explosionsartige Vermehrung von digitalen<br />

TV Plattformen, die einen ungeahnten Hunger nach<br />

Inhalten entfacht hat, den selbst die USA für sich selbst<br />

nicht mehr alleine stillen kann. Das ist eine Erklärung,<br />

neben deren ausgewöhnlichen Qualität, warum plötzlich<br />

skandinavische Produktionen international einen bislang<br />

für unmöglich gehaltenen Absatz finden.<br />

Noch etwas war vor wenigen Jahren noch überhaupt nicht<br />

denkbar und wird jetzt, zumindest vereinzelt auf besonders<br />

innovativen TV-Kabelplattformen in den USA, tatsächlich<br />

gemacht: die Ausstrahlung von fremdsprachigen<br />

Filmen, die auf Englisch synchronisiert wurden. Digitalisierung<br />

und Globalisierung verändern die Märkte im nie<br />

geahnten Ausmaß – und, so stellen kritische Branchenbeobachter<br />

immer wieder fest, wir sind nicht dabei, schlicht<br />

und einfach, weil das Filmfördersystem in Deutschland<br />

international wettbewerbsfähige Budgets nur in Ausnahmen<br />

zulässt.<br />

Hinzu kommt die starke Position des öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks, der letztendlich, über die Gebühren (sprich<br />

Haushaltspauschale), auch ein Subventionsmodell ist. In<br />

Zeiten in denen analoge Übertragungsfrequenzen noch<br />

knapp waren hat ein solches Modell der Grundversorgung<br />

vielleicht noch Sinn gemacht. Die Angebotsexplosion in<br />

Folge der Digitalisierung stellt das nun immer stärker in<br />

Frage, zumal, um beim Beispiel Deutschland zu bleiben,<br />

das öffentlich-rechtliche Gebührenaufkommen von heute<br />

circa acht Milliarden Euro, das System zum mit Abstand<br />

teuersten der Welt macht und auf einen hohen Grad an<br />

Ineffizienz hinweist, auch oder gerade wenn der Löwenanteil<br />

der Einnahmen heute bereits in die Altersversorgung<br />

fließen muss.<br />

NOCH EIN LANGER WEG<br />

Doch bevor irgendwelche indirekten Auswirkungen auf die<br />

Medienindustrie spürbar werden kann, müssen die beide<br />

Freihandelsabkommen erst einmal unterschrieben werden<br />

und bis dahin ist es noch ein langer Weg. Aktivisten schießen<br />

auf allen Social Media Plattformen gegen TiSA um die<br />

Öffentlichkeit dagegen aufzubringen. Gleiches gilt für das<br />

ungleich bekanntere TTIP, dass, sofern der Zeitplan eingehalten<br />

wird, in spätestens zwei Jahren in Kraft treten<br />

soll. Doch die Verhandlungen sind komplex, und die Interessen<br />

höchst unterschiedlich. Jetzt schon zum wiederholten<br />

Male stehe das TTIP auf der Kippe, berichteten<br />

zumindest einmal mehr die Medien. Die Süddeutsche Zeitung<br />

berichtete im Juli, dass Deutschland, das sich gegen<br />

die Unterzeichnung einer ganz ähnlichen Vereinbarung<br />

stelle, die in der EU als Test für das größere Vertragswerk<br />

gelte. Man werde TTIP nicht weiterverfolgen, wenn das<br />

EU/kanadische Freihandelsabkommen Ceta scheitern<br />

sollte. Die Vereinbarung wurde gerade von der Europäischen<br />

Kommission an die Mitgliedsstaaten verschickt.<br />

Was den deutschen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel<br />

nun auf die Barrikaden rief, sind die Schiedsgerichte, die<br />

über Schadensersatz entscheiden sollen, wenn aufgrund<br />

von nationalen Gesetzen ein<br />

internationales Unternehmen in<br />

diesem Markt Umsatzeinbußen<br />

erleidet. Dieser „Investitionsschutz“<br />

ist Teil beider Vereinbarungen.<br />

Vor allen Dingen sind<br />

diese anonymen Schiedsgerichte<br />

Kritikern ein Dorn im Auge.<br />

Auch Gabriel zürnte dem Vernehmen<br />

nach, das brauche niemand!<br />

Hintergrund hier ist, dass<br />

Deutschland aktuell in einem<br />

anderen Kontext selbst von<br />

einem solchen Schiedsgerichtsverfahren<br />

betroffen ist. Der<br />

schwedischer Energiekonzern<br />

Vattenfall klagt auf Schadensersatz<br />

wegen seiner Ausfälle<br />

bedingt durch den deutschen<br />

Atomausstieg.<br />

Das zeigt aber auch: Im internationalen<br />

Handel sind solche<br />

Schiedsgerichte nichts ungewöhnliches,<br />

wie ein weiterer<br />

recht spektakulärer Fall zeigt.<br />

Russland wurde gerade erst<br />

vom ständigen Schiedsgericht<br />

in Den Haag wegen der Zerschlagung<br />

des Yukos-Konzerns<br />

zu 50 Milliarden Euro Schadens-<br />

10. Internationale<br />

Fachmesse für<br />

Cine Equipment<br />

und Technologie<br />

München <strong>2014</strong><br />

MOC<br />

21.-23. September<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

45


z BUSINESS / FREIHANDELSABKOMMEN<br />

ersatz an die Aktionäre verurteilt. Selbstverständlich wird<br />

Russland in Berufung gehen, was dann von einem ordentlichen<br />

Gericht in den Niederlanden verhandelt wird. Im<br />

Falle von Ceta und TTIP hängt sich die Kritik auch vor<br />

allen Dingen an dem intransparenten Verfahren auf, das in<br />

dieser Form nicht rechtsstaatlichen Kriterien entspräche,<br />

werden Diplomatenkreise zitiert. Das Beispiel zeigt aber<br />

wie komplex das internationale Parkett ist, wenn es um<br />

die Abschaffung von Handelsschranken geht. Die kleinteiligen<br />

Interessen einzelner Beteiligter stehen dem großen<br />

Ganzen im Wege.<br />

ZAHLREICHE KRITIKER<br />

Das neuerlich angekündigte Scheitern freut vor allem die<br />

Unzahl Grundsatzkritiker, die das ganze TTIP-Konstrukt<br />

mit viel Energie und Halbwissen, oder zumindest stark<br />

ideologisch eingegrenzter Perspektive, verhindern wollen.<br />

Da geht es vor allem um Chlorhühnchen oder Gen-Mais,<br />

der nun angeblich durch die Hintertür auch in Europa eingeführt<br />

werde.<br />

Mit ähnlichen Argumenten versuchen die gleichen Initiativen<br />

Druck gegen TiSA aufzubauen, das allerdings noch<br />

aus einem weiteren Grund ein bislang erfolgreiche globale<br />

Kooperation zumindest in Frage stellt. Bislang wurde der<br />

Service-Bereich innerhalb der WTO von dem GATS (General<br />

Agreement on Trade in Services) Abkommen geregelt,<br />

dessen Reform allerdings aktuell nicht vorankommen will.<br />

Von daher wollen die TiSA Initiatoren die Regeln so<br />

gestalten, dass die später in das WTO Regelwerk integriert<br />

werden können, sollten weitere WTO Mitglieder beitreten.<br />

Dass das rechtlich überhaupt möglich ist, wird von<br />

Kritikern allerdings bezweifelt. An TiSA bemängeln Kritiker<br />

Jean François Furnémont<br />

vor allem die große Geheimhaltung<br />

der Gespräche, die<br />

sich auch noch auf die Ergebnisse<br />

erstrecken soll. Kritiker<br />

sehen gerade darin vor allem<br />

eine Gefahr für unsere Demokratie,<br />

aber auch für den<br />

Bestand an öffentlichen<br />

Dienstleistungen, da einmal<br />

liberalisierte Services in<br />

Zukunft von einer erneuten<br />

Regulierung ausgeschlossen<br />

sein sollen. Im Vergleich zu<br />

GATS wird TiSA den Handel<br />

mit Dienstleistungen weiter<br />

liberalisieren. Anstatt, dass<br />

sich Staaten zur Liberalisierung<br />

spezifischer Subsektoren<br />

mittels eine „Positivliste“<br />

verpflichten, sollen Dienstleistungen<br />

gezielt ausgeschlossen<br />

werden. Alles, was nicht auf der Liste steht, wird liberalisiert.<br />

Mit der so genannten „Stillhalteklausel“ können<br />

Staaten den Status der Liberalisierung der genannten<br />

Sektoren beibehalten, aber nicht wieder stärker regulieren.<br />

Unter anderem wird das Abkommen die Liberalisierung<br />

finanzieller Dienstleistungen, digitalem Handel, staatlichen<br />

Unternehmen, Telekommunikation und Postdienstleistungen<br />

betreffen. Auch die Bereiche Energie und<br />

Umwelt sind wahrscheinlich eingeschlossen.<br />

Wenn es zum Abschluss eines oder gar beider Freihandelsabkommen<br />

kommt, wird auf jeden Fall auch ein Einfluss<br />

auf die audiovisuelle Industrie spürbar sein und in<br />

einigen Fällen könnte sich der Ausschluss vielleicht sogar<br />

als Nachteil erweisen.<br />

Dass das Freihandelsabkommen auch Vorteile für die<br />

Kreativindustrie, vor allen Dingen für deren Macher haben<br />

kann, darauf verwies Im Februar Senator Christopher J.<br />

Dodd, CEO der Motion Picture Alliance of America (MPA)<br />

in seiner Keynote auf einer Panelveranstaltung der Berliner<br />

Büros der globalen Law Firm Morrison & Foerster an<br />

Rande der letzten Berlinale. Durch das Freihandelsabkommen<br />

würde es erleichtert auch Urheberrechtbestimmungen<br />

anzugleichen und so es auch hiesigen Autoren<br />

und Filmemachern einfacher zu machen, ihre Ansprüche<br />

in Übersee einzufordern. Das ist etwas, was in der globalisierten<br />

Welt immer wichtiger wird. Entgegen einer verbreiteten<br />

Auffassung haben offenbar nicht nur die großen<br />

Konzerne etwas, sondern auch die „kleinen“ Freelancer<br />

und Mittelständler. Aber das ist ja eine Lehre, die wir in<br />

Deutschland eigentlich schon aus der europäischen Einigung<br />

ziehen konnten und was uns daher nicht überraschen<br />

sollte!<br />

© Bakom<br />

❮Dieter Brockmeyer<br />

46 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


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z PRODUKTION / STUDIO<br />

Senderegie<br />

Workflow-Definition aus einem Guss<br />

MIT DER EINRICHTUNG DES NEUEN NACHRICHTENSTUDIOS<br />

IST BEI ARD-AKTUELL EIN PARADIGMENWECHSEL EINGE-<br />

LÄUTET WORDEN. ZUM ERSTEN MAL HAT DAS PROGRAMM<br />

MIT SEINEN IDEEN EIN PROJEKT GEMEINSAM MIT DER<br />

PRODUKTION AUF DEN WEG GEBRACHT. DIESES KONZEPT<br />

ERFORDERTE ES, DIE WORKFLOWS NEU ZU GESTALTEN.<br />

›„Wir haben die Redakteure in Schulungen intensiv auf die<br />

neue Gestaltung vorbereitet, mit der eine ganz andere Fotosprache<br />

einhergeht“, erklärt Kai Gniffke, Chefredakteur von<br />

ARD-aktuell. „Die Redaktion hat sich sehr schnell auf die neuen<br />

Herausforderungen eingestellt und schöpft begeistert die Möglichkeiten<br />

aus, die sich mit unserem neuen Studio eröffnen.“<br />

Den Schlüssel zum Erfolg sieht der Initiator des Studioprojekts<br />

Georg Grommes in der engen Zusammenarbeit zwischen Programm<br />

und Produktion. „Die Produktionsmitarbeiter und<br />

Redakteure haben vom ersten Brainstorming zum neuen Studio<br />

über den Pitch für das neue Set bis hin zur Realisierung des<br />

Betriebskonzepts ganz eng kooperiert und dabei auch räumlich<br />

zusammengesessen.“ Daraus resultiert die „Workflow-Definition<br />

aus einem Guss, von der wir jetzt im Betrieb enorm profitieren.“<br />

Das Herzstück des neuen Studios bildet die 17,5 Meter große<br />

Medienwand. „Wir bespielen diese echte Wand virtuell, ohne<br />

den Boden der Realität zu verlassen“, betont Grommes. „Unsere<br />

Grundidee war, dass alles, was der Zuschauer sieht, auch<br />

tatsächlich im Studio vorhanden ist“, sagt Gniffke. „Der Moderator<br />

bewegt sich nicht in einem leeren Raum und kann auf Dinge<br />

zeigen, die dort auch vorhanden sind. Das gibt jedem, der in<br />

einem Studio arbeitet, auch mehr Sicherheit, die sich am Ende<br />

auch auf den Zuschauer überträgt.“<br />

Die Medienwand ermöglicht es, ein durchgehendes, stegloses<br />

Bild auf einer gebogenen Fläche von ca. 17,70 x 2,20 m zu projizieren.<br />

Das Bild auf der Medienwand entsteht durch die Projektion<br />

von sieben Beamern (PT-DS20K von Panasonic), die<br />

abgesenkt im Studiofußboden montiert sind. Die Beamerbilder<br />

werden über zwei Umlenkspiegel auf die gebogene Projektionsfläche<br />

geführt. Um nahtlose Übergänge zwischen den einzelnen<br />

Beamerbildern herzustellen, wird das Softedge-Verfahren eingesetzt,<br />

bei dem sich die Bilder der benachbarten Beamer in<br />

einem bestimmten Übergangsbereich überlappen. In den Softedge-Bereichen<br />

wird die Bildhelligkeit der miteinander vernetzten<br />

Beamer automatisch so reduziert, dass der optische Eindruck<br />

eines durchgehenden Bildes gewahrt bleibt.<br />

Damit die Bilder mit hinreichender Helligkeit und Schärfe auf die<br />

Medienwand projiziert werden können, sind die Beamer mit vier<br />

48 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


PRODUKTION / STUDIO z<br />

Lampen bestückt, die über 20.000 ANSI<br />

Lumen liefern. Die Auflösung des Beamerbildes<br />

entspricht mit 8.260 x 1.050 Pixeln in<br />

etwa HD-Qualität. Die Beamer werden progressiv<br />

mit 50 Frames bespielt. Beim Ausfall<br />

einer der vier Lampen in einem Beamer reduzieren<br />

die anderen automatisch ihre Helligkeit,<br />

so dass auf der Medienwand ein einheitliches,<br />

circa 15 Prozent dunkleres Bild<br />

erscheint.<br />

Die Beamer erhalten ihre Signale aus dem<br />

Echtzeit-Grafikrenderer HDVG4 von ORAD.<br />

Dieser ermöglicht es, eine 3D-Szene entsprechend<br />

dem OnAir Design zu erzeugen,<br />

die auf sieben Videoausgängen ausgespielt<br />

wird. Die Anforderung bei diesem Echtzeit-<br />

Grafiksystem sah vor, die gekrümmte Medienwand<br />

mit großen Grafiken und Fotos zu<br />

bespielen, aber auch die 20 Uhr-Einstellung<br />

Regie mit Sendeablauf und Bricks<br />

mit geraden Schriften. Die Schrift durfte dabei nicht der Krümmung<br />

der Wand folgen, wenn die Kamera heranfährt. „Der Sendung in die Regieautomation geladen und während der<br />

mann. „Diese Einstellungen werden mit dem Ablauf vor der<br />

blaue Streifen auf der Medienwand fungiert dabei als Horizont Sendung manuell aufgerufen.“ Sämtliche Bild- und Tonelemente<br />

des neuen Designs werden von der Sendeautomation manu-<br />

und schafft eine Distanz, damit nicht der Eindruck entsteht,<br />

dass sich der Moderator mitten in der entsprechenden Szene ell so gesteuert, dass die gewünschten, in Voreinstellungen vorbereiteten<br />

Einstellungen abgerufen werden. Bei kurzfristigen<br />

befindet“, erläutert Grommes.<br />

Um Fotos, Grafiken und Schriften auf der gebogenen Medienwand<br />

„gerade“ aussehen zu lassen, erhält der Medienwand- im Open Media-Sendungsablauf den Sendungsplan entspre-<br />

Ablaufänderungen während der Sendung kann der Redakteur<br />

Renderer die Trackingdaten (also die Raumkoordinaten und chend aktualisieren. Der Regisseur prüft, ob die Änderung mit<br />

Optikparameter) der jeweils aufnehmenden Kamera. „Mit diesen<br />

Daten ist es dem Renderer möglich, das auf der Wand pro-<br />

Bedarf den Brick dieses Beitrags.<br />

der Dramaturgie der Sendung verträglich ist und verändert bei<br />

jizierte Bild so verzerrt darzustellen, dass es im Bild der Kamera<br />

dann wieder ‚gerade‘ aussieht“, erläutert der NDR-Projektleiter BRICK-KONZEPT VON ANNOVA<br />

Wolfgang Kuhlmann. „Tracking-Datenerfassung und deren Verarbeitung<br />

sind Grundbestandteil jedes virtuellen Studios. Der Media e-Regie anschließt, von Annova Systems. Der gesamte<br />

Entwickelt worden ist dieses Brick-Konzept, das an die Open<br />

Effekt muss bei der Programmierung der Szene umgesetzt werden.<br />

Münchener Softwarefirma geleistet hat, belief sich einschließ-<br />

Aufwand für die Realisierung des Brick-Konzeptes, den die<br />

lich der Konfiguration und Inbetriebnahme vor Ort auf circa 180<br />

SENDEAUTOMATION VON VIZMOSART<br />

Manntage. Das Brick-Konzept wird für alle Sendeformen von<br />

Das neue Studio verfügt über eine Pre-Set-Regie mit automatisierten<br />

Kran-Kameras, deren Voreinstellungen bereits im Sys-<br />

Media eine Vorfilterung der einsetzbaren Bricks. So können<br />

ARD-aktuell angewendet. Für jede Sendeform erfolgt in Open<br />

tem gespeichert sind. Um die Sendungen mit größtmöglicher Redakteure für die einzelnen Beiträge nur zugelassene Einstellungen<br />

einsetzen. Zudem wird die Ablaufreihenfolge der Beiträ-<br />

Sendesicherheit produzieren zu können, ist die Sendeautomation<br />

von VizMosart installiert worden, die ein hohes Maß an Möglichkeiten<br />

eröffnet. Die Redaktion bei ARD-aktuell kann Kom-<br />

ob die Auswahl der Bricks korrekt ist.<br />

ge auf Plausibilität geprüft. Der Redakteur wird so informiert,<br />

mandos für Mikro, Kamera, Licht geben, die über sogenannte „Auch für die Ingenieure und Techniker sind das völlig neue<br />

Bricks in den Sendeablauf eingefügt werden. Damit alle Sendungen<br />

von ARD-aktuell ein möglichst einheitliches Erschei-<br />

des NDR. „Natürlich wird immer noch gelernt, mit den Heraus-<br />

Workflows“, betont Dr. Michael Rombach, Produktionsdirektor<br />

nungsbild aufweisen, sind geprüfte Standards bereits als Presets<br />

oder Bricks vordefiniert worden. „Die Redakteure wählen rie-Management und wie geht man damit um, wenn doch einforderungen<br />

eines jeden Tages umzugehen. Wie passiert Hava-<br />

im Redaktionssystem Open Media vor der Sendung zu jedem mal etwas passiert. Da ist Routine durch nichts zu ersetzen.<br />

Beitrag bei der Sendungsplanung einen Brick aus, der alle für Drei Monate sind noch keine echte Routine, aber natürlich trägt<br />

die betreffende Einstellung notwendigen produktionstechnischen<br />

Kommandos und Anweisungen enthält“, erläutert Kuhl-<br />

der Erfolg und die Reputation des Produkts auch in die Technik<br />

hinein.“<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

49


z PRODUKTION / STUDIO<br />

Dr. Michael Rombach<br />

Kai Gniffke<br />

Dank der Verknüpfung von Redaktions- und Automationssystem<br />

ist es über die Bricks möglich, Anweisungen für die ferngesteuerten<br />

Kameras im Studio zu geben. Das neue Nachrichtenstudio<br />

von ARD-aktuell ist mit drei deckengestützten Robot-<br />

Kameras von Camerobot sowie drei bodengestützten Robot-<br />

Kameras von Shotoku ausgestattet. Auf den deckengestützten<br />

Systemen befinden sich Sony-Kameras vom Typ HDC-P1 und<br />

an den bodengestützten Stativen die Sony-Kameras HDC-<br />

2400, welche allesamt über ENG-Objektive verfügen. Alle<br />

Robot-Kameras sind aus der Regie fernbedienbar. Die bodengestützten<br />

Systeme können im Studio auch über Hinterkamerabedienungen<br />

gesteuert werden. Die Kameraysteme erzeugen<br />

Trackingdaten, die in Echtzeitgrafik-Renderern ausgewertet<br />

werden können. Sämtliche Kameras sind mit Telepromptern<br />

versehen.<br />

Der Einsatz von Robotkameras im Fernsehstudios erfordert<br />

Sicherheitsvorkehrungen, die zum Schutz der Moderatoren<br />

getroffen worden sind. Personen, die sich dem Gefahrenbereich<br />

einer Robot-Kamera nähern, müssen automatisch erfasst<br />

werden. „Bei einer Distanzunterschreitung gibt es eine Sicherheitsabschaltung“,<br />

erklärt Kuhlmann. Zudem sorgt das Sicherheitssystem<br />

dafür, dass eine Kollision der Robotiksysteme<br />

untereinander beziehungsweise. mit Monitorsäulen oder<br />

Scheinwerfern verhindert wird.<br />

Im Tagesschaustudio sind 99 ARRI L7-C LED Fresnel Scheinwerfer<br />

im Einsatz, die an einem Licht-Rigg an der Decke angebracht<br />

sind. Die Steuerung erfolgt durch ein Transtechnik-Pult.<br />

Die LED-Scheinwerfer ermöglichen eine variabel einstellbare<br />

Farbtemperatur und verbrauchen deutlich weniger Energie als<br />

herkömmliche Scheinwerfer. Das Tagesschaustudio wird mit<br />

einer Temperatur von ca. 6000 K gefahren, um mit der Medienwand<br />

die bestmöglichen Kamerabilder zu erzielen. Dank dem<br />

Einsatz von LED-Technik werden zudem Interferenzen mit den<br />

TouchSensoren an der Medienwand, die mit Infrarottechnik<br />

arbeiten, vermieden. „Ein ca. 4,00 x 2,20 m langer Teil der<br />

Medienwand ist berührungssensitiv“, erläutert Grommes. „In<br />

diesem Bereich ist ein Infrarotsensor integriert, dessen Signale<br />

die Szene des Echtzeitgrafik-Renderers steuern können und so<br />

interaktive Grafiken entstehen lassen.“ Der Einsatz dieses Features<br />

ist eine Option, die erst in Zukunft genutzt werden soll.<br />

Die vielfältigen Möglichkeiten und Anwendungen, die das neue<br />

Studio eröffnet, sind längst noch nicht ausgereizt, sondern sollen<br />

sukzessive weiter ausgebaut werden.<br />

„Die Einführung innovativer Tools zur Darstellung von Informationen<br />

wird nur sehr behutsam und nach sorgfältiger Prüfung<br />

auf Sinnhaftigkeit geschehen“, betont Gniffke. „ARD-aktuell<br />

wird sich grundsätzlich nicht mit technischen Spielereien befassen.<br />

Der Zweck des Einsatzes innovativer Tools muss eindeutig<br />

noch bessere Informationsvermittlung sein.“<br />

Dazu gehört auch Einsatz von 3D-Elementen, durch welche die<br />

Information optisch vertieft und nachhaltig beim Zuschauer verankert<br />

werden soll. Großformatige Bilder und eine<br />

Unterstuẗzung der inhaltlichen Dramaturgie sollen dazu führen,<br />

die Informationen verständlicher und attraktiver zu vermitteln.<br />

„Das Studio als Newscenter mit zwei Tischen, die von allen Seiten<br />

bespielbar sind, präsentiert den Gedanken der Vernetzung<br />

und des aktiven Informationsaustausches“, versichert Grommes.<br />

„Das Kamera-Konzept geht auf die unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse der einzelnen Sendungsformate ein.“ Für die<br />

Tagesschau bedeutet dies ein dynamisches Opening, während<br />

der Sendung eine dem Format angemessene, eher ruhige Dramaturgie.<br />

Nachrichten-Magazine wie die Tagesthemen werden<br />

durch die großformatige Bespielungs-Möglichkeit der Medienwand<br />

und die Beweglichkeit der Kameras in ihrer dynamischeren<br />

Ansprache an den Zuschauer adäquat unterstuẗzt. Der Vorteil:<br />

Gänge an die Medienwand, Gespräche im Studio, Übergaben<br />

zu Nachrichten und Sport und das schnelle Reagieren auf<br />

außergewöhnliche Ereignisse sind damit konzeptionell erfasst<br />

50 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


PRODUKTION / STUDIO z<br />

und optimal umsetzbar. Die präsentere Darstellung von Interviewpartnern<br />

ermöglicht sowohl dem Zuschauer als auch dem<br />

Moderator die bessere und schnellere Interpretation von Gestik<br />

und Mimik. Der Wirkung von „Augen-Blicken“ kommt manchmal<br />

zentrale Bedeutung zu. „Nachrichten leben von Verlässlichkeit,<br />

Sicherheit und Glaubwürdigkeit“, unterstreicht der Chefredakteur<br />

von ARD-aktuell. „ARD aktuell glaubt, diesen höchsten<br />

Ansprüchen im realen Raum besser gerecht werden zu können.<br />

Alles, was die Zuschauer sehen, ist auch real im Studio vorhanden.“<br />

Davon ausgenommen ist nur das Wetter. Bei dem Wetterstudio<br />

handelt es sich um ein Virtual Set, das in enger Abstimmung<br />

mit ARD-aktuell bei Cumulus Media in München als Annäherung<br />

an das neue Hamburger Erscheinungsbild realisiert worden ist.<br />

Die Panne, bei der die Einspielung des Wetters nicht erfolgt ist,<br />

soll nicht wieder vorkommen. „Es handelt sich um einen einmaligen<br />

Fehler, der auf der Steuerungsschnittstelle zum Videoserversystem<br />

nachvollziehbar aufgetreten ist“, berichtet Kuhlmann,<br />

„und dessen Ursache in enger Zusammenarbeit mit den<br />

Herstellern noch gesucht wird.“<br />

REIBUNGSLOSES HD-UPGRADE MIT QUANTEL-SYSTEM<br />

Völlig reibungslos ist die Umstellung mit Quantels Produktionssystem<br />

Enterprise sQ von SD auf HD erfolgt. Das HD-Update<br />

des bestehenden Serversystems wurde in ausreichendem<br />

Abstand vor dem Sendestart durchgeführt, um beim Umstieg<br />

auf das neue Studio die Nachrichtenfilme auch in HD senden zu<br />

können. Das System lässt einen gemischten SD/HD Betrieb zu.<br />

„Der Umbau bei laufendem Sendebetrieb war möglich, weil das<br />

Quantel-System aus zwei voneinander unabhängigen Server-<br />

Zonen besteht, die sich nacheinander auf HD umrüsten lassen“,<br />

erklärt der Projektleiter. Während im neuen Studio komplett in<br />

nativem HD produziert wird, ist noch nicht planbar, ab wann<br />

sämtliche von außen zugelieferten Beiträge in nativem HD vorliegen<br />

werden. Um möglichst schnell auf aktuelle Ereignisse<br />

reagieren zu können und bereits Bilder zu liefern, bevor eine<br />

SNG-Einheit an Ort und Stelle ist, haben ARD-Reporter seit<br />

Anfang des Jahres die Möglichkeit, mit ihrem Smartphone über<br />

die Tagesschau-App Videos und Bilder live zu schicken.<br />

„Wir können wie ein Start Up-Unternehmen reagieren und<br />

unsere Inhalte sehr schnell zur Verfügung stellen“, berichtet<br />

Grommes. „Wir bedienen verschiedene Plattformen, darunter<br />

auch, Facebook, Twitter und Instagram. Unsere Headlines finden<br />

sich auf Info-Säulen in den Einkaufszentren, wir haben<br />

Videotext, wir haben Crawls mit Headlines und RSS-Feeds,<br />

über die unsere Nachrichten abrufbar sind. Wir sprechen auch<br />

mit der Autoindustrie, um in die zunehmend (auto-) mobile Welt<br />

zu kommen. „Der Grundgedanke ist, unter dem Icon der ‚1‘<br />

alles an News zu subsumieren, was wir für alle Ausspielwege<br />

produzieren.“<br />

Für alle wichtigen Systeme haben wir in unserer Investitionsplanung<br />

entsprechende Mittel für Updates und Weiterentwicklungen<br />

vorgesehen. Angesichts der rasanten Entwicklung der<br />

Medien wäre alles andere fahrlässig“, verrät Rombach. „Wir<br />

haben das alte Studio bis an die Grenze der natürlichen<br />

Lebensdauer aller Systeme ausgereizt.“ Das 23,8 Millionen teure,<br />

neue Studio wird voraussichtlich zehn Jahre lang 24 Stunden<br />

täglich an sieben Tagen pro Woche im Einsatz sein.<br />

„Das Studio ermöglicht problemlos behutsame Entwicklungen<br />

und Anpassungen in der Darstellung der Marke Tagesschau an<br />

die sich rasant verändernde Medienwelt. Das neue Design sollte<br />

eine Evolution, keine Revolution des Erscheinungsbildes<br />

sein“, resümiert Gniffke, „denn die 20 Uhr-Ausgabe der Tagesschau<br />

ist mit neun Millionen Zuschauern die vielleicht erfolgreichste<br />

Nachrichtensendung der Welt.“<br />

❮Birgit Heidsiek<br />

VISUALISIERUNGSLÖSUNGEN FÜR BROADCASTER<br />

A UF DER IBC IM<br />

AM<br />

MSTERD AM RAI,<br />

12. – 16.<br />

SE<br />

EPTEMBER , STAND 9.B24<br />

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. .<br />

.


z PRODUKTION / STUDIO<br />

Erlebnisstudio für visuelle Räume<br />

rbb-Hauptregie in Potsdam-Babelsberg<br />

© rbb Oliver Ziebe<br />

DAS WERKTÄGLICHE REGIONALMAGAZIN ZIBB (ZUHAUSE<br />

IN BRANDENBURG UND BERLIN) DES RBB WIRD SEIT MAI<br />

LETZTEN JAHRES LIVE AUS EINEM NEUEN HD-STUDIO IN<br />

BABELSBERG GESENDET. KERNSTÜCK IST DORT EINE<br />

16 QUADRARTMETER GROSSE BILDWAND. ÜBER DIE<br />

REIN FILE-BASIERTEN PRODUKTIONSWORKFLOWS, DIE<br />

SENDEPLANUNG UND DEN EINSATZ DER BILDWAND<br />

SPRACH <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> MIT REDAKTIONSLEITER JENS<br />

RIEHLE. ER MACHTE KLAR: DER ARBEITSAUFWAND BEIM<br />

NEUEN WORKFLOW UND DEM DAMIT VERBUNDENEN<br />

BESPIELEN DER BILDWÄNDE IST NICHT UNERHEBLICH.<br />

›<br />

Schon bei der Fachtagung der Regionalsender beim Bremer<br />

Fernsehpreis 2013 im vergangenen November wurde die<br />

Entwicklung zu großformatigen Bildern diskutiert: Das Fernsehen<br />

will mehr als nur Informationsmedium sein, will Erlebniswelten<br />

schaffen und sucht den Brückenschlag über Crossmedia-<br />

Formate zu anderen Medien. Der Moderator der Werkstattgespräche<br />

Rainer Maria Tauber beschrieb die Entwicklung in den<br />

Studiosendungen eindringlich: „Die Bilder werden immer größer<br />

und rücken mehr in den Vordergrund der Beiträge, wo sie nicht<br />

nur der Illustration der Texte dienen. Bilder können Hintergründe,<br />

die Geschichten hinter den Geschichten aufschließen, wenn<br />

sie stark sind; sie dienen allemal der Belebung und im besten<br />

Fall, gelingt es, die Zuschauer in die Programme hineinzuholen.“<br />

Eine auf große und eindrucksvolle Bilder angelegte Visualität<br />

wagen wollte auch der rbb mit seinem neuen HD-Studio,<br />

aus dem seit Mai vergangenen Jahres das Regionalmagazin<br />

zibb gesendet wird. Die Sendung ist das erste rein file-basierte<br />

HD-Programm, das am rbb-Standort Potsdam-Babelsberg produziert<br />

wird, wo demnächst auch das regionale Nachrichtenprogramm<br />

„Brandenburg aktuell“ auf die HD-Produktion umgerüstet<br />

wird und von den Erfahrungen der zibb-Produktion profitieren<br />

soll, wie Jens Riehle berichtet.<br />

Der Blickfang im rund 230 qm großen Studio, in dessen Zentrum<br />

eine einladende rote Couch steht, ist die 16 qm große<br />

Plasma-Bildwand. Im 45 Grad Winkel dazu seitlich platziert folgen<br />

zwei weitere horizontal aneinander gereihte steglose 16:9-<br />

Plasma-Displays, die dadurch ein Breitbild-Format in 32:9<br />

erzeugen.Ein dritter 16:9 Plasma-Bildschirm in 60 Zoll schließt<br />

sich an. Die Displays stammen von der Berliner ICT AG. Das<br />

Studio ist großzügig angelegt worden, um viele Bewegungsund<br />

Aktionsflächen für das Moderatorenpaar und die eingela-<br />

52 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


PRODUKTION / STUDIO z<br />

denen Gäste zu schaffen: „Wir zeigen den<br />

Zuschauern im Vergleich zu früher viel mehr<br />

Bilder, Grafiken und Filme auf diesen Bildflächen.<br />

Wir schaffen fließende Übergänge in<br />

der Abfolge von Moderationen, Beiträgen<br />

und Studiogesprächen.“ erklärt Riehle: „Die<br />

Priorität in unseren Überlegungen galt dem<br />

ganz großen Bild. Wir wollten ein Erlebnisstudio<br />

bauen, in dem wir visuelle Räume kreieren<br />

können. Wir setzen auf die Kraft der Bilder,<br />

mit denen wir unsere Zuschauer unmittelbar<br />

und emotional erreichen wollen. Und<br />

wir können mit der bildfüllenden Videowall<br />

kurzzeitig die Illusion einer Szenerie jenseits<br />

des Studios erzeugen.“ Und mit einem<br />

Jens Riehle<br />

Augenzwinkern fügt Riehle hinzu: „So gesehen schaffen wir<br />

Welten…“ Derzeit geht der Trend für aktuelle Formate eher hin<br />

zu virtuellen Studiolösungen, bei denen auch die Studioeinrichtung<br />

bis auf den Moderationstisch aus dem Rechner eingespielt<br />

wird. Doch ebenso wie die Tagesschau in Hamburg hat sich<br />

auch der rbb für die HD-Produktion seines Regionalmagazins<br />

für einen anderen Weg entschieden und auf ein reales Studioset<br />

gesetzt. „Aktuelles Fernsehen, wie wir es machen, lebt<br />

zunehmend von der Präsenz großer Bilder.<br />

Wir haben nach Möglichkeiten gesucht, im Studio möglichst<br />

großflächig und breit mit großen Motiven arbeiten zu können,<br />

sowohl für die Standbilder als auch für die Videos“, führt Riehle<br />

aus, den es stört, dass virtuelle Studios nicht kaschieren können,<br />

dass sie nur ein computergeneriertes Bild der Realität entwerfen<br />

und den Moderatoren meist anzusehen ist, dass sie<br />

nicht auf reale Gegenstände Bezug nehmen können. „Ein<br />

Regionalmagazin wie zibb lebt von der Nähe und Echtheit. Es<br />

benötigt anfassbare, sichtbare Dinge und klare Bezüge. Im<br />

Unterschied zum alten zibb-Studio, das zwar auch in realen<br />

Kulissen gedreht wurde, ist der Look im neuen Studio deutlich<br />

neutraler, sachlicher und nicht mehr so farbig gehalten. „Unsere<br />

Überlegung war, wenn wir große Bilder wirken lassen wollen,<br />

dann muss sich das Studio selbst zurücknehmen.“ In detaillierten<br />

Briefings für das spätere Szenenbild wurde das neue Studio<br />

bereits von der Redaktion in all seinen Funktionen und technischen<br />

Details vorgedacht. Es sollte viel Platz für Aktionen bieten<br />

und eine Art Loft-Anmutung besitzen, die für die Berliner<br />

Zuschauer einen urbanen Look visualisiert, aber auch dem<br />

Brandenburger die charakteristische Weite seines Heimatlandes<br />

vermittelt.<br />

TECHNISCHE LÖSUNG FÜR BILDWÄNDE<br />

In einer frühen Testphase in einem Berliner HD-Studio ging es<br />

darum, die richtige technische Lösung für die Bildwände zu finden.<br />

„Wir haben zunächst LED-Wände getestet. Aber bei dem –<br />

zu dieser Zeit – kleinsten lieferbaren Pixelabstand von zwei mm<br />

für eine hohe Auflösung wäre das zum einen eine sehr teuere<br />

Lösung geworden“, erklärt Riehle, der bei diesen Tests auch<br />

auf die Grenzen von LED-Monitoren in Fernsehstudios<br />

gestoßen ist. LED-Videowände<br />

eignen sich gut, wenn sich die Kameras im<br />

Studio nicht all zu sehr im Abstand zur LED-<br />

Wand bewegen – also für nachrichtliche Sendungen.<br />

Das Konzept von zibb sieht aber vor,<br />

dass sich sowohl die Moderatoren wie auch<br />

die Kameras in einem großen Bereich relativ<br />

frei im Studio bewegen sollen. Problematisch<br />

wird es, wenn die Kamera in einer bestimmten<br />

Brennweite auf die Wand zu oder wegfährt.<br />

Dann sind die Pixel zu sehen und es<br />

entsteht ein Moiré-Effekt, bei dem sich die<br />

digitalen Raster überlagern. Auch die Variante<br />

der Rückprojektionstechnik hat bei den<br />

Überlegungen kurzzeitig eine Rolle gespielt, wie sie bei der<br />

Liveproduktion der Tagesschau in Hamburg technisch umgesetzt<br />

worden ist. Gegen diese Lösung sprach, dass die vielen<br />

Projektoren sehr viel Wärme und eine gewisse Lautstärke durch<br />

die notwendigen Lüfter produzieren.<br />

„Wir haben uns schließlich für steglose Plasma-Displays zu 60<br />

Zoll entschieden und diese in jeweils zwei Reihen zu je sechs<br />

Stück zusammen gefügt, die übereinander liegen. Wir wollten<br />

eine Bildwandgröße erreichen, die es uns erlaubt, einen Moderator<br />

davor zu stellen und mit der Kamera eine Einstellung zu<br />

drehen, bei der unser Hintergrundmotiv bildfüllend ist.“ Die Vorgabe<br />

war, dass auf der rund 16 qm großen Videowall Bilder im<br />

Verhältnis 16:9 gezeigt werden können. Eine andere etwas<br />

ungewöhnliche Idee – nämlich die Plasmadisplays hochkant zu<br />

montieren – erwies sich zusätzlich als Glücksgriff, da auf diese<br />

Weise die Bildwand zu etwa 98 Prozent das gewünschte 16:9<br />

Format ergibt. „Ein toller Nebeneffekt. Denn eigentlich ging es<br />

mir zunächst nur darum, den bei üblicherweise querformatig<br />

eingebauten Plasmabildschirmen entstehenden Eindruck einer<br />

Mediamarkt-Verkaufswand zu vermeiden. Die hochkant angeordneten<br />

Plasmaten suggerieren dem Zuschauer eher den Eindruck,<br />

durch Fenster zu blicken“, erinnert sich Jens Riehle an<br />

die Testphase.<br />

Auf dieser Videowand können bildfüllende Einstellungen generiert<br />

werden, welche die Zuschauer in die Welt nach draußen<br />

mitnehmen. Ein Effekt, der gerne genutzt wird, wie beispielsweise<br />

in der Sendung des Magazins am 23. Mai. Rechtzeitig<br />

zum Wochenende hat sich in weiten Teilen Norddeutschlands<br />

und auch in der Hauptstadtregion ein hochsommerliches Wetter<br />

eingestellt mit Temperaturen, die bereits über die 30 Grad-<br />

Marke kletterten. Badewetter ganz klar, die S-Bahnen zu den<br />

Seen sind voll mit sonnenhungrigen und badelustigen Fahrgästen.<br />

zibb eröffnet an diesem Tag seine Sendung mit einer Einstellung<br />

an einem Badesee.<br />

Das Moderatorenpaar Britta Elm und Harald Pignatelli begrüßen<br />

die Zuschauer bestens gelaunt aus einem Schlauchboot, das<br />

sie über den See paddeln. Die Wasseroberfläche glitzert im<br />

gleißenden Sonnenlicht. Die Kamera fährt zurück und öffnet<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

53


z PRODUKTION / STUDIO<br />

den Blick auf das Studio, wo zu sehen ist, dass alles real vor<br />

der großen Bildwand aufgenommen wird.<br />

So schön, wie diese Effekte auf der großen Bildwand auch sein<br />

mögen, birgt diese doch auch einige Risiken. Ein Nachteil von<br />

Plasmamonitoren ist, dass kontrastreiche Standbilder und Grafiken<br />

sich schon nach wenigen Minuten einbrennen können. Die<br />

Bilder und Grafiken, die auf der großen Videowand und auch<br />

auf den seitlichen Breitbild-Schirm mitlaufen, wenn die Moderatoren<br />

mit den Studiogästen live im Gespräch sind, dürfen also<br />

nicht die gesamte Zeit stehen bleiben, sondern müssen minimal<br />

animiert werden. Als problematisch erweist es sich auch, über<br />

die große Bildwand Liveschaltungen vorzunehmen. Nicht nur,<br />

dass die Köpfe der Reporter vor Ort teilweise riesenhaft gegenüber<br />

den Moderatoren wirken. Durch die Hochkant-Anordnung<br />

der 16:9 Monitore müssen die Live-Bilder im Mediaserver erst<br />

noch um 90 Grad gedreht werden, mit der Folge, dass eine<br />

kleine Verzögerung eintritt und der Ton in der Liveschaltung<br />

schneller da ist als das Bild. „Wir lösen das Problem dadurch,<br />

dass wir den Gast oder Reporter in der Liveschaltung ansprechen<br />

und bei seiner Antwort ins Vollbild wechseln.“<br />

Zum Konzept dieses Studios gehört auch das Zusammenspiel<br />

der großen Videowand und der seitlich versetzten Plasmadisplays<br />

im Super-Breitbildformat 32:9, die für Grafiken, Standbilder<br />

und auch bewegte Motive genutzt werden.“ Wir setzen speziell<br />

dafür produzierte Clips ein, die auf der Videowand gezeigt<br />

werden und auf dem 32:9 Monitor weiterlaufen. Wenn der<br />

Moderator mitgeht, verstärkt das den Effekt einer durchgehenden<br />

Bewegung des Bildes von der Videowall auf den 32:9-<br />

Schirm “ Als Beispiel führt Riehle einen Clip vor, der in der Premieren-Sendung<br />

im vergangenen Mai eingesetzt wurde und der<br />

eine Gondel in Venedig aus der Videowand herausfahren lässt,<br />

die ihre Fahrt auf den seitlichen 32:9 Monitoren fortsetzt. Was<br />

die Illusion einer fließenden Bewegung durch das Studio<br />

erzeugt, erfordert exakte Planung im Sendeablauf. Denn der<br />

Clip muss zeitversetzt ein zweites Mal für die Breitbildschirme<br />

zibb-Studio in Potsdam-Babelsberg<br />

gestartet werden. Die großen<br />

Bildwände und Möglichkeiten<br />

für Panoramaeffekte<br />

haben für die Sendeproduktion,<br />

das Redaktionsteam<br />

wie auch für das<br />

Reportageteam Konsequenzen.<br />

Der Fluch der<br />

guten Tat. „Der Aufwand<br />

zum Bespielen dieser Bildwände<br />

ist beträchtlich“,<br />

bestätigt Riehle.<br />

Das beginnt mit den Standbildern,<br />

die vor allem, wenn<br />

Gäste im Studio sind, auf<br />

den Monitoren im Einsatz<br />

sind. Das Problem: Fotos<br />

auf derart großen Bildwänden<br />

in einem HD-Studio benötigen bis zum 28fachen einer normalen<br />

Fotoauflösung. Diese Fotos liegen im Bildarchiv des Senders<br />

nicht vor. „Alles was wir im Archiv finden, entspricht den<br />

Anforderungen der SD-Welt. Die neuen Motive müssen angekauft<br />

oder neu produziert werden. Diesem Problem müssen<br />

sich künftig alle Sender stellen, denn kaum einer besitzt bereits<br />

eine HD-Bilddatenbank“. Aber auch die Kameraleute müssen<br />

zum Beispiel bereits beim Dreh mitdenken, dass bei jenen Bildern,<br />

die später auf der 32:9-Bildfläche gezeigt werden sollen,<br />

oben und unten jeweils 25 Prozent Bildinhalt entfällt.<br />

REDAKTEURE BENÖTIGEN BILDREGIE-KNOW-HOW<br />

Auch die Arbeit der zibb Redaktion hat sich durch die Produktion<br />

mit diesem Studio nachhaltig verändert. „Unsere Sendung<br />

wird jetzt bereits in der Planung in Bildern gedacht. Und zwar in<br />

Bildern und Einstellungen, die auf diesen großen Bildwänden<br />

funktionieren. Dadurch ändert sich Vieles“, so Riehle. „Für eine<br />

Magazinsendung von 56 Minuten kommen wir statt früher 40-<br />

50 jetzt auf rund 140 Positionen im Sendungsablauf, die exakt<br />

durchgeplant sein müssen. Das Tätigkeitsprofil der Redakteure<br />

hat sich gravierend gewandelt, da von ihnen heute regelrechtes<br />

Bildregie-Know-how erwartet wird.“<br />

Auch nach einem Jahr lernen die Produktion und das Redaktionsteam<br />

noch dazu, was auf diesen Bildflächen möglich ist und<br />

was nicht. Für die große Wand müsse auf jeden Fall mit einer<br />

fest stehenden Kamera gedreht werden, Einstellungen mit der<br />

Handkamera sind bei dieser Größe zu unruhig. Eine Reihe von<br />

echten Bewegungen funktionierten insbesondere auf dem 32:9-<br />

Breitbildschirm nur in Slomo.<br />

Ideal für die Videowand seien zum Beispiel Bewegungen in die<br />

Tiefe des Bildraumes wie der klassische Ritt in den Sonnenuntergang.<br />

Gleichzeitige Bewegungen des Objekts und der Kamera<br />

gelte es dagegen zu vermeiden. „Dadurch entsteht ein<br />

Karusselleffekt, bei dem alles mitfährt und dem Zuschauer<br />

schwindelig wird.“<br />

54 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


PRODUKTION / STUDIO z<br />

Erforderlich war auch ein völlig<br />

neues, in Typografie und<br />

Farbgestaltung an Printmagazine<br />

angelehntes Grafikdesign<br />

für diese Bildwände<br />

sowie Makroaufnahmen von<br />

symbolhaften Gegenständen,<br />

die mit Spezialkameras<br />

aufgenommen werden mussten.<br />

Zudem besteht auch die<br />

Möglichkeit, das Studio<br />

großflächig in monochromes<br />

Licht zu tauchen, in prak-<br />

Steglose Plasma-Display-Bildwand<br />

tisch jeder denkbaren Farbe, um bestimmte Atmosphären zu<br />

erzeugen. Deshalb wurden für die Videowand und die 32:9<br />

Monitore auch monochrome Loops produziert. „Wenn wir die<br />

Studiowände in rotes Licht tauchen und die Videowand mit<br />

roten Loops bespielen, funktionieren die Monitore wie große<br />

Flächenleuchten.“ Im Studio sind Sonys HDC 2400 Kameras im<br />

Einsatz.<br />

Im Regieraum hat neben Grafiker, Bildmischer und zwei Redakteuren<br />

auch ein File-Operator Platz, der für das exakte Zuspiel<br />

der einzelnen Film- und Grafikclips zuständig ist.<br />

Die Produktions- und Sendeabläufe im digitalen bandlosen<br />

Betrieb haben den Druck auf Planer, Redakteure und in der<br />

Regie eher erhöht. „Die meisten Fehler machen wir Menschen,<br />

nicht die Maschinen, doch ein Sendeausfall ist bisher nicht eingetreten.<br />

Aber es passiert durchaus schon mal, dass Beiträge<br />

kurz vor der Sendung einfach von unserem Monitor verschwinden“,<br />

bestätigt Riehle. Auch deshalb steht die Senderegie in<br />

jeder Livesendung per Ohrhörer im ständigen Kontakt mit den<br />

beiden Moderatoren im Studio, damit die reagieren können,<br />

wenn kurzfristig ein anderer Beitrag abgefahren werden muss.<br />

VORREITERROLLE<br />

Das neue HD-Studio und die file-basierte Produktion des<br />

Regionalmagazins zibb hat beim rbb eine Vorreiterrolle eingenommen.<br />

Ebenfalls dort produziert wird das Wirtschaftsmagazin<br />

„was!“ (Wirtschaft, Arbeit Sparen) und nach der Sommerpause<br />

soll auch das Brennpunkt-Format „rbb-spezial“ aus dem<br />

neuen Studio gesendet werden. „Dann produzieren wir hier im<br />

Studio zwei Regelformate und ein temporäres“, berichtet Riehle.<br />

Derzeit treffen beim rbb in Babelsberg durch den notwendigen<br />

Systemwandel zwei technische Fernsehwelten aufeinander,<br />

die kaum kompatibel sind. Die Nachrichtensendung „Brandenburg<br />

aktuell“ wird derzeit noch in einem alten Produktionssystem<br />

hergestellt, dem DPS-System (Digitales Produktionssystem),<br />

eine frühere Eigenentwicklung des Senders. Das laufe<br />

stabil, sei aber eine abgeschlossene technische Welt, die nicht<br />

weiter ausgebaut werden könne. Die Beiträge in diesem System<br />

werden an Pinnacle-Schnittplätzen hergestellt, während für<br />

die zibb-Redaktion an Avids gearbeitet wird. Um das brandaktuelle<br />

Format „rbb spezial“ bereits jetzt aus dem neuen HD-Studio<br />

zu senden, müssen die<br />

beiden Produktionssysteme<br />

temporär miteinander verknüpft<br />

werden. Im DPS<br />

geschnittene Last-Minute-<br />

Beiträge können nicht in den<br />

Programmserver der HD-<br />

Regie geladen, sondern nur<br />

als externe Quelle behandelt<br />

werden. Das heißt, der Beitrag<br />

wird über die Sendeabwicklung<br />

an die neue Hauptregie<br />

geschickt. „Wir bekommen<br />

dann das Signal von dort genau so wie die Schalte unseres<br />

Ü-Wagen und können das 1:1 senden, ohne dass bei uns<br />

im Sendeserver einzuspeisen.“ Für den HD-Betrieb muss das<br />

SD-Signal aus dem DPS-System zudem noch in HD gewandelt<br />

werden. Dies beschreibt nur einen von vielen Übergangsworkflows,<br />

bevor 2016 dann der gesamte rbb-Standort Potsdam in<br />

HD produzieren kann. Dazu wird neben der bereits laufenden<br />

Hauptregie eine weitere Nebenregie gebaut, die auf die wichtigsten<br />

technischen Komponenten der Hauptregie zugreifen soll.<br />

Die seit einem Jahr in Betrieb genommene Hauptregie in Potsdam<br />

ist für die technische Studioinfrastruktur von dem Unternehmen<br />

SonoVTS betreut worden. In der Hauptregie kommt ein<br />

Lawo mc²56 mit 32 Fadern (16-16C) zum Einsatz. Die komplett<br />

ausgestattete Regie ermöglicht sowohl einen manuell gefahrenen<br />

Betrieb mit voller Besetzung als auch eine Teilautomation.<br />

Über das installierte Automationssystem können alle relevanten<br />

Geräte wie das Mischpult, die Audio- und Videokreuzschienen,<br />

der Bildmischer (Grass Valley Kahuna 360), das Studiolicht, der<br />

Playout-Server, der Schriftgenerator, der Studioserver und weitere<br />

Geräte automatisiert abgefahren werden. Vom Kern her<br />

sind Haupt- und Nebenregie gleich aufgebaut, nur hat die<br />

Hauptregie mehr Fader auf der Pultoberfläche. Insgesamt handelt<br />

es sich um ein vernetztes System mit dem Automationssystem<br />

Aveco.<br />

Die nächste Umrüstungsstufe beginnt noch im Sommer dieses<br />

Jahres und soll voraussichtlich bis zum Jahresende 2015 abgeschlossen<br />

sein. Dann werden am rbb-Standort Potsdam alle<br />

Redaktionen auf dem gleichen technischen Stand produzieren.<br />

Spätestens dann wird die gesamte HD-file-basierte Fernsehproduktion<br />

auch durch ein Content-Managment-System (CMS)<br />

gesteuert, durch das zahlreiche Arbeitsschritte vereinfacht und<br />

automatisiert werden. So können künftig Redakteure in allen<br />

Phasen des Produktionsprozesses das Bildmaterial für ihre Beiträge<br />

sichten und bearbeiten – und das von jedem PC-Arbeitsplatz<br />

in der Redaktion aus. Wenn dann 2016 auch noch der<br />

täglich eingesetzte Reportage-Ü-Wagen durch ein neues Fahrzeug<br />

ersetzt wird, ist die HD-Infrastruktur beim rbb in Potsdam-<br />

Babelsberg komplett. An einem Standort, an dem die Gestaltung<br />

großer Bilder- und Traumwelten Tradition hat.<br />

❮Bernd Jetschin<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

55


z DISTRIBUTION / DIGITALRADIO<br />

Neue Digitalradio-Geräte sind gefragt<br />

Digitalradio auf gutem Weg<br />

DAS DIGITALRADIO DAB+ VERZEICHNET NACH SCHWEREN<br />

ANFANGSJAHREN MITTLERWEILE EINE POSITIVE<br />

ENTWICKLUNG. DAS MACHTE THOMAS WÄCHTER, LEITER<br />

PRODUKT MANAGEMENT DES RADIOGESCHÄFTS-<br />

BEREICHS VON MEDIA BROADCAST, IM GESPRÄCH MIT<br />

<strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> DEUTLICH. AUCH DAS PROJEKTBÜRO<br />

DIGITALRADIO ZEICHNET NACH EINER ERFOLGREICHEN<br />

WERBEKAMPAGNE EIN POSITIVES BILD, EBENSO WIE DER<br />

VERBAND DER AUTOMOBILINDUSTRIE (VDA).<br />

›<br />

Den wichtigsten Anstoß für die positive Digitalradio-Entwicklung<br />

hat laut Thomas Wächter, Leiter Produkt Management<br />

des Radiogeschäftsbereichs von MEDIA BROADCAST,<br />

die Entscheidung der Landesmedienanstalten gegeben, bundesweite<br />

Verbreitungskapazitäten für DAB+ auszuschreiben<br />

und nationale Radioprogramme neben dem Deutschland Radio<br />

zu veranstalten. „2011 waren die Lizensierungsprozesse abgeschlossen<br />

und wir haben den Sendebetrieb für das nationale<br />

Rundfunksendernetz im Kanal 5c am 1. August 2011 gestartet.<br />

Unsere Reichweite lag von Anfang an bei 35 Millionen Menschen<br />

in den Ballungsgebieten“, erklärte Wächter im Gespräch<br />

mit <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong>. In den letzten zwei Jahren ist das Digitalradio-Sendernetz<br />

kontinuierlich weiter ausgebaut worden.<br />

Aus den Anfangs 27 Sendern sind mittlerweile 55 geworden.<br />

„Diese haben eine Bevölkerungsabdeckung von fast 60 Prozent<br />

und eine Flächenabdeckung von rund 55 Prozent, auf Autobahnen<br />

sogar 75 Prozent“, berichtet Wächter. Der DAB-Autobahn-<br />

Empfang sei besonders wichtig, weil er im Gegensatz zu UKW<br />

einen sehr verlässlichen Empfang biete. „Auch die Autoindustrie<br />

hat jetzt bemerkt, dass die Nachfrage ansteigt. Der VDA hat<br />

vor kurzem bekanntgegeben, dass zehn Prozent aller Neuwagen<br />

inzwischen mit DAB ausgestattet sind. Das alleine sind bei<br />

drei Millionen Autoneuanmeldungen im Jahr schon 300.000<br />

neue Empfänger. Auch die GFK veröffentlicht Zahlen, die belegen,<br />

dass jeden Monat immer mehr DAB-Geräte verkauft werden<br />

– der Trend ist also eindeutig“, betonte Wächter. Im<br />

Moment sei MEDIA BROADCAST mit den Rundfunkveranstaltern<br />

im Gespräch über den weiteren Netzausbau. Wächter: „Die<br />

Gespräche sind sehr positiv und laufen darauf hinaus, dass wir<br />

hoffentlich bis 2015/2016 das Sendernetz auf über 90 Prozent<br />

Flächenabdeckung ausgebaut haben. Das käme einer Vollversorgung<br />

schon sehr nahe.“<br />

Auch das Projektbüro Digitalradio sieht die DAB+-Zukunft positiv.<br />

So habe die medienübergreifende Werbekampagne für Digitalradio<br />

(DAB+) Anfang Juni <strong>2014</strong> in Nordrhein-Westfalen eine<br />

stärke DAB+-Gerätenachfrage<br />

bewirkt. Zwei Wochen lang<br />

waren in den Bahnhöfen von<br />

33 NRW-Großstädten sowie<br />

auf 182 Infoscreens Digitalradio-Spots zu sehen. Unter dem<br />

Slogan „Ich will es einfach!“ liefen zwölf Wochen lang die Digitalradio-Spots<br />

über LED-Boards auf zentralen Plätzen sowie<br />

über Infoscreens an U- und S-Bahnstationen, auf Bahnhöfen<br />

und in Einkaufszentren. Positiv reagierten laut Projektbüro Digitalradio<br />

Elektrofachmärkte und -händler auf die konzertierte<br />

Digitalradio-Aktion. Über 160 Märkte ließen sich von Experten<br />

der Initiative Digitalradio Deutschland zur Radiotechnologie der<br />

Zukunft schulen und legten Informations- und Werbematerial in<br />

ihren Geschäften aus. In vielen Städten Nordrhein-Westfalens<br />

berichteten die Marktleiter, dass die Kunden während der Kampagne<br />

verstärkt nach den neuen Digitalradio-Geräten fragten<br />

und sich mit großem Interesse über die angebotenen DAB+-<br />

Programme informierten. Dabei hätten sowohl Händler als auch<br />

die Kunden durchaus zufrieden auf die derzeit angebotene Programmvielfalt<br />

reagiert, sich aber für die Zukunft noch mehr<br />

DAB+-Programme gewünscht, heißt es.<br />

Die Radiosender in NRW berichteten im Kampagnenzeitraum<br />

ebenfalls verstärkt über ihre UKW-Programme vom Digitalradio<br />

– mit ausführlichen Serviceberichten und Verlosungsaktionen.<br />

Der Leiter des ARD-Projektbüros Digitalradio, Michael Reichert<br />

resümierte: „Das sehr positive Feedback des Handels zeigt,<br />

dass die Botschaft bei den Hörern angekommen ist. Damit hat<br />

für uns die bislang umfangreichste und intensivste Kampagne<br />

56 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


DISTRIBUTION / DIGITALRADIO z<br />

im bevölkerungsreichsten<br />

Bundesland ihr Ziel voll<br />

erfüllt und gezeigt, dass<br />

die enge Zusammenarbeit<br />

von Programmveranstaltern,<br />

Sendernetzbetreibern<br />

und der Industrie ein<br />

wichtiger Schlüssel zum<br />

Erfolg ist.“ Je nach Verbreitungsgebiet<br />

können in<br />

Nordrhein-Westfalen bis<br />

zu 25 öffentlich-rechtliche<br />

und private Programme<br />

über Digitalradio (DAB+)<br />

empfangen werden. Der<br />

WDR überträgt über den<br />

Kanal 11D seine Programme<br />

1LIVE, 1LIVE<br />

diggi, Funkhaus Europa,<br />

Thomas Wächter, MEDIA BROADCAST<br />

KiRaKa, WDR 2, WDR 4, WDR 5, WDR VERA, WDR INFO sowie<br />

WDR EVENT. Hinzu kommen die privaten Programme domradio<br />

und Radio impala. Ergänzt werden die regional ausgestrahlten<br />

Programme um die 13 Sender des bundesweiten Digitalradio-<br />

Angebotes, unter anderem Absolut relax, Deutschlandfunk,<br />

Deutschlandradio Kultur, DRadio Wissen, ENERGY, ERF Plus,<br />

Klassik Radio, Lounge.fm, RADIO BOB!, Radio Schlagerparadies,<br />

Radio Horeb und sunshine live.<br />

Auf einer länderübergreifenden Fachtagung in Zürich hatten<br />

sich Vertreter der Rundfunkbranche sowie Automobil- und<br />

Geräteindustrie im Mai <strong>2014</strong> darauf verständigt, gemeinsame<br />

Strategien zu entwickeln, um gemeinsam die Markteinführung<br />

von DAB+ im Auto zu beschleunigen. Laut Verband der Automobilindustrie<br />

(VDA) steigt die Kundennachfrage nach Digitalradio<br />

im Auto stetig. Bereits heute würden in Deutschland zehn<br />

Prozent aller Neuwagen mit DAB+ ausgeliefert. Kay Lindemann,<br />

Geschäftsführer des VDA, machte deutlich, dass die derzeitige<br />

Ausstattungsquote von zehn Prozent aller Neuwagen mit Digitalradio<br />

erst ein Anfang sei. „Noch höher ist sie bei Premiumautos.<br />

Das ist die typische Migration, die wir auch aus der Sicherheitstechnik<br />

kennen, sie beginnt bei der oberen Mittelklasse<br />

und bei den Oberklassefahrzeugen und wandert dann in das<br />

Volumensegment durch.“ Lindemann sagte weiter: „Auch die<br />

Autohändler berichten, dass die Kunden immer stärker nach<br />

Digitalradio fragen.“ Peter Blum, Leiter Infotainment AUDI AG,<br />

stellte fest: „Für uns gehört in ein modernes Auto auch die<br />

modernste Technik. Analoges Radio kann die Kriterien eines<br />

modernen Mediums nicht mehr erfüllen und muss von DAB+<br />

abgelöst werden.“ AUDI setze heute auf das Miteinander von<br />

IP-basierten Diensten und Broadcast-Diensten, wie z. B. DAB+.<br />

Blum sagte weiter: „Wir brauchen den Paradigmenwechsel,<br />

denn wir sind jetzt nicht mehr in der Phase der Einführung, sondern<br />

im Rollout in der Breite. Wir müssen nunmehr auf europäischer<br />

Ebene den Umzug aller Radioprogramme und die durch-<br />

Willi Schreiner, Digitalradio Deutschland<br />

gängige Verfügbarkeit der programmbegleitenden Zusatzdienste<br />

sicherstellen.“ Zweieinhalb Jahre nach dem Start von DAB+<br />

in Deutschland könnten bereits 92 Prozent der Bevölkerung in<br />

Deutschland mindestens ein Digitalradio-Ensemble empfangen.<br />

Dabei komme dem Netzausbau entlang der Autobahnen eine<br />

besondere Bedeutung zu. 74 Prozent der Autobahnen seien mit<br />

Digitalradio versorgt, die Beteiligten strebten eine nahezu komplette<br />

Autobahnversorgung für das bundesweite Programmangebot<br />

an. Willi Steul, Intendant von Deutschlandradio, sagte<br />

zum sicherheitsrelevanten Aspekt von Digitalradio: „Digitalradio<br />

ist mehr als nur knitter- und störungsfreier Empfang von Radioprogrammen,<br />

die frei verfügbar und jederzeit verlässlich zu<br />

empfangen sind. Insbesondere für sicherheitsrelevante Meldungen<br />

wie Falschfahrer- oder Katastrophenschutzmeldungen wird<br />

Digitalradio immer wichtiger.“<br />

„Eine gute Nachricht nicht nur für Fußballfans, sondern auch für<br />

die Weiterentwicklung von Digitalradio in Deutschland“, ist laut<br />

Willi Schreiner, Geschäftsführer der DRD Digitalradio Deutschland<br />

GmbH, die weitere Kooperation von SPORT1.fm und<br />

ENERGY für die Saison <strong>2014</strong>/2015. Im bundesweiten Programm<br />

von ENGERGY werden die Live-Übertragungen der ersten<br />

und zweiten Fußball-Bundesliga in der neuen Saison sowie<br />

ausgewählte Pokalspiele des Sportradios SPORT1.fm via DAB+<br />

ausgestrahlt. Diese Programmzulieferungskooperation zwischen<br />

ENERGY und SPORT1.fm begann im Juli 2013 und hat<br />

erfolgreich fortgeführt, was mit dem Fußballradio 90elf im<br />

August 2011 begann. „Sport ist wichtig beim Aufbau von Digitalradio<br />

in Deutschland, davon profitieren alle neuen DAB-Programme“,<br />

betont Schreiner.<br />

Die Ende 2013 gegründete PRD – Privates Radio Deutschland<br />

GmbH hat indessen die Ausschreibung eines zweiten nationalen<br />

DAB+-Multiplex beantragt. Bereits ab Herbst 2015 sollen<br />

dort Spartensender bundesweit on Air gehen.<br />

❮Eckhard Eckstein<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

57


z DISTRIBUTION / SECOND SCREEN<br />

Public Viewing mit dem Second Screen<br />

WENN DAS ZDF MIT DER LIVEÜBERTRAGUNG DER<br />

FUSSBALL-WM-SPIELE DRAN WAR, VERGASSEN DIE<br />

KOMMENTATOREN NICHT, DIE ZUSCHAUER AUFZUFORDERN<br />

ÜBER DEN SECOND SCREEN INS INTERNET EINZUSTEIGEN,<br />

UM UNTER „MY VIEW“ IHRE FAVORISIERTE KAMERA-<br />

PERSPEKTIVE ZU FINDEN. MIT EINER GEMEINSAMEN<br />

STRATEGIE DER ONLINE- UND FERNSEHREDAKTEURE IST<br />

DEM ZDF DIE BISLANG ERFOLGREICHSTE AKTION<br />

GELUNGEN, IHRE MEDIATHEK-APP ZU POPULARISIEREN.<br />

DAS ERKLÄRT DR. ECKART GADDUM, ZDF ONLINE-CHEF<br />

UND LEITER DER ZDF-HAUPTREDAKTION NEUE <strong>MEDIEN</strong>,<br />

©ZDF / Carmen Sauerbrei<br />

›<br />

Herr Dr. Gaddum, während die ARD zur Fußball-WM extra<br />

eine neue „Sportschau WM App“ auf den Markt gebracht<br />

hat, haben Sie das spezielle WM-Online-Angebot in die schon<br />

bestehende ZDF-Mediathek App eingebunden. Warum?<br />

Unsere strategische Entscheidung, keine eigene Fußball-WM-<br />

App anzubieten, hatte zwei Gründe: Zum einen wollten wir die<br />

Fußball-WM auch dafür nutzen, unsere eingeführte Marke, die<br />

ZDF-Mediathek-App, noch stärker zu profilieren und mehr<br />

Nutzer für ihr breites Angebot zu gewinnen. Zum anderen<br />

schien es naheliegend, die 3,1 Millionen Nutzer, die die ZDF<br />

Mediathek schon vor der WM herunter geladen hatten, nicht in<br />

ein neues Angebot zu schicken, das mit dem Schlusspfiff des<br />

Endspiels quasi nutzlos werden würde.<br />

Hat Ihnen Ihre Strategie Erfolg gebracht?<br />

Ja, wir bewerten diese Aktion als eine der erfolgreichsten, die<br />

wir bislang im Online-Bereich durchgezogen haben. Über drei<br />

Wochen rangierten wir mit der ZDF-Mediathek-App auf den<br />

Top-Plätzen der App-Stores und konnten 1,5 Millionen Downloads<br />

hinzu gewinnen. Wir wissen natürlich, dass nicht jeder<br />

WM-Fan hinterher zum Stammzuschauer der heute show wird,<br />

aber die Chance ist größer denn je. Der Welke ist der Gleiche!<br />

Hinzu kommt: Noch nie haben Online- und Fernsehredakteure<br />

für ein ZDF-Event so eng zusammen gearbeitet. Das war auch<br />

intern ein Qualitätssprung<br />

Dr. Eckart Gaddum<br />

IM <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong>-INTERVIEW. GADDUM BILANZIERT<br />

KOSTEN, NUTZEN UND TECHNIK DER ONLINE-<br />

AKTIVITÄTEN UND VERRÄT, WIE DAS ZDF IN ZUKUNFT<br />

NEUES „PARTIZIPATIVES FERNSEHEN“ SCHAFFEN WILL.<br />

Von wem stammen die guten Bewertungen in den App-Stores?<br />

Wir sind mit der ZDF-Mediathek längst in der Mitte der<br />

Gesellschaft angekommen. Das belegt allein die Nutzungsintensivität.<br />

Sie lag bereits vor der WM bei monatlich 40 bis 50<br />

Millionen Sichtungen und stieg anlässlich der WM im Juni auf<br />

über 80 Millionen an.<br />

Handelt es sich mehr um mobile oder stationäre Nutzung?<br />

Statische Auswertungen zeigen eindeutig, dass die mobile<br />

Nutzung der klare Wachstumstreiber ist, der den Online-Markt<br />

bewegt und nach vorne bringt, während die stationäre Nutzung<br />

eher abnimmt. Was aber nicht heißt, dass die mobile Nutzung<br />

heute schon stärker ist. Wir wissen, dass etwa 40 bis 50 Prozent<br />

der Nutzung mobil erfolgt.<br />

Bei der WM haben wir interessanterweise entgegen diesem<br />

Trend wieder eine sehr starke Nutzung von Desktops<br />

beobachten können.<br />

Was hat dem ZDF die Fußball-WM-Erweiterung der Mediathek-<br />

App gekostet?<br />

Eine konkrete Zahl kann ich Ihnen nicht nennen. Über den Daumen<br />

so viel wie zwei Wochen Morgenmagazin.<br />

Das erweiterte WM-Angebot der Mediathek-App bestand neben<br />

Spielstatistiken, audiovisuellen Zusatzinformationen und Zusam-<br />

58 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


DISTRIBUTION / SECOND SCREEN z<br />

menfassungen insbesondere aus dem Angebot, sich unter der<br />

Option „My View“ aus bis zu 20 verschiedenen Kamerablickwinkeln<br />

eine spezielle Perspektive auszuwählen. Dennoch wurden<br />

online, wie auch einer ZDF-Pressemitteilung zu entnehmen ist,<br />

hauptsächlich die schon obligatorischen Livestreams des<br />

normalen TV-Programms genutzt?<br />

Im Vergleich zur Fußball-EM und den Olympischen Spielen hat<br />

die Nutzung der Livestreams enorm zugenommen. Sie hat sich<br />

ungefähr verdreifacht. Bei den Video-on-Demands lagen die<br />

zusammenfassenden Kompakt-Berichte weit vorne. Außerdem<br />

wissen wir, dass einzelne Videos auch über Soziale Netzwerke<br />

millionenfach genutzt wurden. Erfreulich übrigens ist auch,<br />

dass es so gut wie keine größeren Beschwerden über ruckelhafte<br />

Streams gab.<br />

Was wurde getan, um die Streams ruckelfrei hin zu kriegen?<br />

Wir haben höhere Kapazität und – gemeinsam mit der<br />

ARD – Support bei Akamai eingekauft: ein Terabit pro Sekunde.<br />

Bei Spitzenspielen wie Brasilien:Deutschland lag die<br />

Auslastung bei bis zu 90 Prozent. Das heißt, wir haben nicht<br />

zu viel, sondern optimal eingekauft.<br />

Die Lizenz für das Angebot bis zu 20 verschieden Kameraperspektiven<br />

haben Sie aus dem Multimediadienst-Paket der<br />

FIFA gekauft?<br />

Wir haben von der FIFA das My-View-Feature mit Bildern aus<br />

rund 20 verschiedenen Kameraperspektiven gekauft. Mehr<br />

wollten wir nicht. Wir wollten von Anfang an unser eigenes<br />

Angebot in Form der Einbettung in die ZDF-Mediathek<br />

realisieren und unser Angebot redaktionell und technisch unter<br />

Einbeziehung unserer Agenturen selber gestalten.<br />

Wer den ZDF-WM-Kommentatoren Glauben schenkte, musste<br />

annehmen, dem ZDF sei das Kunststück geglückt, via Second<br />

Screen – ob Smartphone und Tablet – parallel zur regiegeführten<br />

Liveübertragung auch noch die höchstpersönlich gewünschte<br />

Kameraperspektive unter „My View“ aus dem Internet serviert zu<br />

bekommen. Was aber technisch wegen der zeitlichen Asynchronität<br />

verschiedener Übertragungssysteme nicht funktioniert. Da<br />

hat wohl manch einer, beim Versuch es auszuprobieren, leider<br />

nur das Tor auf dem großen Schirm verpasst?<br />

Den Effekt, dass in der Kneipe nebenan früher über ein Tor<br />

gejubelt wird, als in der eigenen, kennt ja jeder. Das hat aber<br />

nichts mit Second Screen zu tun. Hier ging es vor allem um<br />

„Public Viewing“ in einer Netz-Öffentlichkeit. Es geht darum,<br />

über eine Sendung zu diskutieren während sie läuft. Das ist das<br />

Charakteristikum für Second Screen und das war problemlos<br />

möglich. Das haben die Leute intensiv genutzt.<br />

Dann hätten die ZDF-Kommentatoren doch gleich zum<br />

Diskutieren auffordern können! Und das Parallel-Angebot „My<br />

View“ hat ja so keinen Sinn gemacht?<br />

Doch. Absolut. Die My-View-Funktion war nicht auf zeitgleiche<br />

Ausstrahlung angelegt. Sie kam in der Regel ein paar Minuten<br />

nach einer spannenden Spielszene ins Angebot.<br />

Subjektiv beobachtet: Auch Jüngere tauschen sich weniger<br />

während eines Fußballkrimis via Facebook & Co. aus, sondern<br />

eher nur in der Halbzeitpause oder am Ende des Spiels …?<br />

Die Einschätzung teile ich nicht. Wenn Sie die Kommunikationsströme<br />

während eines Fußballspiels beobachten, erleben Sie<br />

doch, dass es anders ist.<br />

Vielleicht stammen die Kommunikationsströme von all denen, die<br />

alleine vor dem Fernseher sitzen?<br />

Das glaube ich nicht. Ich würde Second Screen nicht als letzte<br />

Ausfahrt für die Alleingelassenen betrachten. Es ist einfach ein<br />

unterhaltsamer, oft amüsanter und auch stellenweisenachrichtlich<br />

interessanter Trend – ein modernes Spiel am Lagerfeuer<br />

des Fernsehens.<br />

Second Screen war nicht nur ein zusätzliches Feature bei der<br />

Fußball-WM, sondern ist beim ZDF integraler Konzept-Baustein<br />

des Fernsehmachens geworden?<br />

Der integrale Baustein heißt „Social Media“ – Second Screen ist<br />

ja nur eines der Vehikel, über den wir diesen Baustein setzen.<br />

Es ist doch uraltes Denken, zu sagen: Wir senden jetzt und<br />

setzen den Leuten einfach eine Ware vor, ohne dass sie<br />

mitreden können.<br />

Partizipatives Fernsehen gehört für mich zum Selbstverständnis<br />

eines modernen Senders. Deshalb ist es zum Beispiel ein wichtiges<br />

Zeichen, dass das ZDF in diesem Sommer die interaktive<br />

Sendung „log in“ auf dem Sendeplatz von Illner im Hauptprogramm<br />

anbietet. Darüber hinaus muss man auch realisieren,<br />

dass soziale Netzwerke für viele Leute längst mehr als ein<br />

Begleitmedium sind. Vielfach sind sie Primärquelle von Nachrichten<br />

und Informationen. So müssen wir sie wahrnehmen.<br />

So gehen wir mit ihnen um.<br />

Dabei macht das öffentlich-rechtliche ZDF – wie auch alle<br />

anderen TV-Sender – tüchtig Werbung für Facebook und Co.<br />

ohne die bezahlt zu bekommen, und obwohl, wie auch gegenüber<br />

Google, viel berechtigte Kritik gegenüber den sogenannten<br />

„sozialen Diensten“ besteht?<br />

Soziale Dienste sind heute ein Stück gesellschaftliche Realität.<br />

Beim ZDF hat jeder Zuschauer auch außerhalb der sozialen<br />

Netzwerke die Möglichkeit, sich diskutierend in ZDF-Foren<br />

einzubringen.<br />

Was wird der nächste Knaller nach der Fußball WM sein, um<br />

die ZDF-Mediathek noch attraktiver zu machen und weiter zu<br />

verbreiten?<br />

Es wird noch in diesem Jahr eine überarbeitete Version der<br />

Mediathek geben. Dabei wird es vor allem um Second Screen<br />

gehen, um die Einbindung von kommunikativen Funktionen wie<br />

den sozialen Diensten auf Knopfdruck.<br />

❮Erika Butzek<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

59


z DISTRIBUTION / INTERAKTIVITÄT<br />

ARD-Sendung „Quizduell“<br />

© ARD<br />

Live dabei<br />

SEITDEM VIELE ZUSCHAUER, ZUMAL DIE JÜNGEREN, AUCH BEIM<br />

FERNSEHEN NICHT AUF IHREN SECOND SCREEN VERZICHTEN WOLLEN,<br />

HABEN IHN ALLE GROSSEN TV-SENDER REDAKTIONELL IN IHRE LIVE-PROGRAMME EINGEBUNDEN: BEI SHOW,<br />

BEI TALKS ODER BEI LIVE-SPORTBERICHTERSTATTUNG, BEISPIELSWEISE. WELCHE GESCHÄFTSMODELLE UND<br />

WELCHE NEUEN TECHNISCHEN MÖGLICHKEITEN STECKEN DAHINTER? UND WER PROFITIERT DAVON?<br />

›<br />

Es war eine prima Ausgangslage. Das Game „Quizduell“,<br />

entwickelt vom schwedischen Start up FEO<br />

Media, war nicht nur bereits weltweit bei 30 Millionen<br />

Spielern in elf verschiedenen Landesversionen beliebt,<br />

sondern auf propere 14 Millionen Smartphones in Deutschland<br />

installiert. Ein Spiel, das „süchtig macht“ jubelte beispielsweise<br />

„Bild“. Da war es eine schlaue Idee der TV-<br />

Produktionsfirma ITV Studios Germany der ARD-Programmdirektion<br />

vorzuschlagen, das Prinzip Quizduell für<br />

eine neue Show am Vorabend um 18.00 Uhr im Ersten zu<br />

adaptieren und dabei den jüngst wieder zurück vom ZDF<br />

zur ARD gewechselten Moderator Jörg Pilawa einzusetzen.<br />

Bekanntlich wird der Vorabend auf Das Erste auch<br />

„Todeszone“ genannt, weil es in vielen Jahren – auch<br />

nicht mit Thomas Gottschalk – gelungen war, Fernsehzuschauer<br />

für diesen Sendeplatz zu begeistern. Und nun<br />

hatte man schon mal eine potentielle Reichweite von 14<br />

Millionen deutschen Smartphone-Besitzer an der Hand,<br />

die sich die App Quizduell auf ihren Second Screen herunter<br />

geladen hatten.<br />

Die Sache wurde „großes Experiment“ genannt. Was es<br />

auch war, wie die Pannen beim Versuch, das Massenmedium<br />

Broadcast und das Individualmedium Internet zeitsynchron<br />

zu verbinden, am Anfang zeigten. Trotz oder<br />

gerade wegen der Pannen wurde ein großer PR-Effekt<br />

erzielt. Und zum guten Schluss – das Experiment war erst<br />

einmal auf drei Wochen begrenzt - konnte die ARD jubeln.<br />

Im Vergleich zu der auf dem Sendeplatz angestammten<br />

fiktionalen Serie „Verbotene Liebe“ habe man mit 9,5 Prozent<br />

Marktanteil „Rekordwerte“ eingefahren. „Das Team<br />

Deutschland“ wie man die Second Screen-User als Wettbewerbskandidat<br />

zum „Team Studio“ nannte, hatte sich<br />

rege beim Spiel beteiligt, es wurden rund 230.000 aktive<br />

Teilnehmer gezählt. In einer Sondersendung in der Prime-<br />

Time, die sogar zum Quoten-Tagessieger avancierte, wurden<br />

700.000 registriert, obwohl es vielen nicht gelang,<br />

ihre App zu aktivieren. Ganz nebenbei hatte Das Erste<br />

dank „Quizduell“ seine Zuschauer im Mai verjüngt und<br />

dabei erstmals nach langer Zeit wieder das ZDF als<br />

Marktführer im Gesamtprogramm eingeholt. Nun soll das<br />

„Quizduell“ ab Anfang 2015 werktags um 18.00 Uhr in<br />

Serie gehen und „Verbotene Liebe“ ersetzen.<br />

Für die Verbindung von Broadcast und Internet war als<br />

technischer Dienstleister nicht Studio Hamburg, wo die<br />

Show produziert wurde, verantwortlich, sondern die Kölner<br />

Firma grandcentrix, die sich als „Qualitätsführer für die<br />

Realisierung von nativen Apps für Retail, Connected<br />

Home und Media“ bezeichnet und zuvor beispielsweise<br />

auch die Mobile Mass Response Plattform für die App<br />

Adaption des Eurovision Song Contest (ESC) 2013 und<br />

<strong>2014</strong> entwickelt hatte – und übrigens „offizieller Google<br />

Cloud-Plattform-Partner für Mobile“ ist. Grandcentrix hat-<br />

60 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


DISTRIBUTION / INTERAKTIVITÄT z<br />

te sich die Lizenz für die App-Weiterentwicklung<br />

von FEO Media<br />

besorgt.<br />

Im Gegensatz zum „Quizduell“ war<br />

es beispielsweise beim Finale des<br />

ESC am 10. Mai <strong>2014</strong> zu keinerlei<br />

technischen Störungen gekommen,<br />

obwohl es eine um den Faktor<br />

zehn höhere Anfangslast<br />

gegenüber dem „Quizduell“ im<br />

Ersten gegeben hatte, teilte<br />

grandcentrix mit. Was war denn<br />

die große technische Herausforderung<br />

beim „Quizduell“? Sie<br />

bestand darin, die „für das Funktionieren<br />

des Formats erforderliche<br />

TV Synchronität“ herzustellen.<br />

Anders ausgedrückt: Sämtliche<br />

„Keep Your Light shining“ von ProSieben<br />

Benutzer an ihren Smartphones<br />

müssen innerhalb gewisser Toleranzen parallel geschaltet<br />

werden. Das war insofern ein Problem, weil grandcentrix<br />

im Rahmen von Lasttests die mit Broadcast verbundene<br />

„Quizduell“-App zunächst nur für 85.000 Queries per<br />

Second (QPS) ausgelegt hatte und erst später Spitzenlasten<br />

bis zu 330.000 QPS berücksichtigte. Der Hauptgrund<br />

für den technischen Totalausfall bei der Premiere von<br />

„Quizduell„ sei aber ein anderer gewesen. Weil kurzfristig<br />

vor Sendungsbeginn neue Anforderungen an Statistik und<br />

Auswertung gestellt worden seien, die ebenso kurzfristig<br />

berücksichtigt worden sind, habe die Skalierung des Systems<br />

versagt, weil die Berechnung der zusätzlichen Merkmale<br />

in Echtzeit nicht gelang. Schließlich hatte der Rückbau<br />

der Plattform auf den ursprünglich angebotenen und<br />

abgenommenen Stand einige Tage gebraucht. Es sei kein<br />

spielsweise von einem ProSiebenSat.1-Sprecher zu erfahren.<br />

Die Münchner Sendergruppe hat beim Start der mittlerweile<br />

wegen schlechter Einschaltquoten wieder eingestellten<br />

interaktiven Show „Keep Your Light Shining“ beispielsweise<br />

auf Anhieb 2,9 Millionen Votings erzielt. Eine<br />

Menge Zuschauer haben damit via Second Screen die<br />

LEDs auf dem Bühnenboden erleuchtet, auf denen diejenigen<br />

Sänger standen, die sie, die Zuschauer am besten<br />

fanden. Lichtfernsteuerung – Keep your Light Shining –<br />

per Second Screen. Und die App dazu war eine Weiterentwicklung<br />

der Inhouse-Entwicklung, der schon lange<br />

existierenden App „Connect“ von ProSiebenSat.1. Eine<br />

hübsche, innovative Idee. Man hätte es natürlich auch via<br />

Telefon steuern können, wie einst „Der goldene Schuss“<br />

vom ZDF. Das war auch eine interaktive Idee. Interaktivität<br />

Hackerangriff gewesen, wie zunächst angenommen gibt es schon immer“, weiß dann auch ProSiebenSat.1:<br />

gestand grandcentrix ein.<br />

Grundsätzlich funktioniert es also, die Verbindung von<br />

App über den Second Screen mit dem Massenmedium<br />

Fernsehen, auch wenn Millionen wie beim ESC mitmachen.<br />

„Einst waren es Postkarten („Tor des Monats“), dann<br />

waren es jahrelang Anrufe als einziges Mittel, um als<br />

Zuschauer zu interagieren. Jetzt gibt es via Second<br />

Screen mehr und mehr neue Möglichkeiten“. Als nächstes<br />

Ganz klar ist gerade mit dem „Quizduell“ ein neues will man etwas technisch Komplexeres bei<br />

hybrides Format entwickelt worden, das erstmals nicht<br />

von einer reinen Fernsehprogramm-Idee ausgegangen ist,<br />

sondern umgekehrt aus der IT-Welt und ihren vielen<br />

Games, mit denen man gute Geschäfte machen kann,<br />

stammt. Die ARD oder vielmehr der in Sachen „Quizduell“<br />

federführende NDR kann sich durchaus rühmen ein Innovationsvorreiter<br />

bei der Verbindung des First und Second<br />

Screen zu sein.<br />

Usus, auf einfachere technische Basis, ist diese Verbindung<br />

aber längst bei allen großen TV-Sendern. Was ist<br />

ihre Motivation dafür? Man setzt den Second Screen als<br />

ProSiebenSat.1 mit der Show „What Do I Know“ ausprobieren.<br />

Eine Formatentwicklung von John de Mols Firma<br />

Talpa Media. Dazu gibt es bereits eine erfolgreiche App in<br />

Holland, die für den deutschen Markt adaptiert werden<br />

soll.<br />

Ob bei DSDS, Dschungelshow oder der Video-Plattform<br />

RTL now, seit Jahren arbeitet die RTL-Gruppe mit der niederländischen<br />

Firma digame mobile zusammen, um<br />

Zuschauer mit interaktiven Applikationen und Televotings<br />

zu involvieren. Wobei digame mobile auch Mobile Payment-Lösungen<br />

anbietet, mit denen Sender Cash machen<br />

Feedbackinstrument ein, um „das Involvement der können. RTL will demnächst mit der interaktiven Show<br />

Zuschauer in unsere Programme zu erhöhen“, ist bei-<br />

„Rising Star“ neu auftrumpfen. Haben sich die Zuschauer<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

61


z DISTRIBUTION / INTERAKTIVITÄT<br />

die kostenlose App zu „Rising Star“ downgeloaded, können<br />

sie sich als Juror für das Voting registrieren lassen:<br />

Entweder mit einem Profilbild, per Facebook oder auch<br />

anonym ohne Foto. Während der Live-Show soll sich der<br />

Zuschauer zunächst für das Talent einchecken, das gleich<br />

singen wird. Mit diesem Check-In zählt er zu dem Voting-<br />

Panel der 100 Prozent, die abstimmen dürfen. Sobald das<br />

Talent zu singen beginnt, kann der User in der App<br />

abstimmen. Komplizierter Vorgang: Denn der User muss<br />

sich vor jedem Auftritt erneut einchecken, damit das<br />

Panel ausschließlich aus Usern besteht, die sich aktiv an<br />

dem nächsten Auftritt beteiligen möchten. Als Dank dafür,<br />

erscheint das Foto des Zuschauers, wenn er Glück hat,<br />

auf der riesigen Wand, die den Künstler vom Studiopublikum<br />

und der Jury trennt – und ist von allen RTL-Zuschauern<br />

zu sehen.<br />

Was den einen gefällt, wird von anderen kritisiert: Was soll<br />

das mit dem interaktiven Gedöns im Fernsehen? Vor allem<br />

mit Social Media. Dramatisches Bild und Resonanz vom<br />

Zuschauer passten einfach nicht zusammen. So werden ja<br />

in Talk Shows oder anderen Live-Formaten meist nur einzelne<br />

Zuschauerreaktionen herausgefiltert und vorgelesen<br />

– wie langweilig. Aber auf Senderseite lässt man sich<br />

nicht irritieren: Wer weiß, was die Konkurrenz demnächst<br />

mit der Verbindung von Broadcast und Internet auf die<br />

Beine stellt. Alle Redaktionen sind aufgefordert, den<br />

Second Screen im Programm einzubinden.<br />

Selbst der Pay-TV-Sender Sky Deutschland fordert schon<br />

seit langer Zeit seine Zuschauer auf, sich an Sendungen<br />

wie „Samstag LIVE!" und „08000 – du bist dr@uf!" interaktiv<br />

zu beteiligen. Sie sollen ihre Meinung ausdrücken oder<br />

Fragen an Moderatoren oder Gäste im Studio stellen. Bei<br />

Sky weiß man aber auch, dass es „natürlich wichtig“ ist,<br />

„Informationen zu selektieren und zu schauen, welche<br />

„Rising Star“ von RTL<br />

Aussagen auch tatsächlich<br />

von Wert sind“. Allerdings:<br />

Mittlerweile ist das<br />

Format „Samstag Live“<br />

eingestellt worden, weil<br />

es mit seiner Länge von<br />

acht Stunden kaum auf<br />

Zuschauerinteresse stieß.<br />

Doch im Rahmen der Sky-<br />

Champions-League-Sendungen<br />

wird ein Querschnitt<br />

der Zuschauer-<br />

Meinungen via Twitter in<br />

die Vor- und Nachberichterstattung<br />

integriert. „Bei<br />

sämtlichen On-Air-Einbindungen<br />

– mit Ausnahme<br />

von Telefonanrufen – handele<br />

es sich immer um die<br />

Verlängerung der Social-Media-Kommunikation von Sky,<br />

die abseits der Live-Sendungen rund um die Uhr stattfindet“,<br />

betont ein Sky-Sprecher. Wobei die beiden Sport-<br />

Accounts von Sky auf Facebook zusammen fast 650.000<br />

Anhänger haben und die Twitter-Accounts von Sky Sport,<br />

Sky Sport News HD und der Reporter von Sky Sport<br />

News HD in Summe über 300.000 Menschen folgen,<br />

betont er.<br />

Was spricht eigentlich dafür, dass sich die Verbindung von<br />

TV und Internet durchsetzen könnte – und nicht etwa nur<br />

ein Hype ist? Und gilt dies nur für Live-Formate? ProSiebenSat.1<br />

meint in einem Statement dazu: „Bei einer stetig<br />

wachsenden Zahl von Zuschauern ist der Second Screen<br />

beim TV schauen immer mit dabei. Live oder nicht live.<br />

Gesteuert oder nicht durch den Sender gesteuert. Mit<br />

Interaktion – oder auch ohne. „Circus HalliGalli“ ist ein<br />

Musterbeispiel dafür, wie sehr die Zuschauer auf allen<br />

Wegen die Interaktion mit ihrer Lieblingsshow und den<br />

Moderatoren leben. „Circus HalliGalli“ sendet einmal in<br />

der Woche, trotzdem ist die Show für ihre Zuschauer die<br />

ganze Woche präsent“. TV auf allen Kanälen interaktiv.<br />

Für klassische Broadcast-Dienstleister ist das alles aber<br />

nur bedingt ein Zusatzgeschäft. Wenn beispielsweise bei<br />

Shows wie etwa „The Voice“ oder Quizduell der Second<br />

Screen als ein Zusatzfeature in Form von Bildern oder<br />

Texten eingebaut wird, handele es sich um eine redaktionelle<br />

Entscheidung bei dem jeweiligen Sender, ist von<br />

Studio Hamburg/Berlin zu erfahren. Für technische Produktionsdienstleister<br />

sei es kein Problem die Signale des<br />

zusätzlichen Features mit zu berücksichtigen. Und auf der<br />

anderen Seite: Einen Inhalt über Broadcast oder via Internet<br />

zu distribuieren, mache im technischen Aufwand keinen<br />

Unterschied, weil sich die produzierten Signale in<br />

einen beliebigen Codec wandeln lassen.<br />

❮Erika Butzek<br />

62 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


Reach for<br />

the stars<br />

The golden age of TV shines bright at MIPCOM.<br />

The most anticipated entertainment market of the year.<br />

4 days of screenings, networking and inspiring keynotes.<br />

1,700 exhibiting companies showcasing their latest programmes.<br />

4,600+ international buyers looking for fresh content.<br />

13,500 participants on the road to success.<br />

Endless opportunities.<br />

mipcom > mipjunior<br />

13-16 October, <strong>2014</strong>, Cannes – France mipcom.com


z EVENT / IBC <strong>2014</strong><br />

Blick in die Broadcast-Zukunft<br />

VOM 11. BIS 16. SEPTEMBER GEHT IN AMSTERDAM MIT DER<br />

DIE IBC <strong>2014</strong> EUROPAS GRÖSSTE KONGRESSMESSE FÜR<br />

DIE BROADCAST-BRANCHE ÜBER DIE BÜHNE.<br />

ERWARTET WERDEN WIEDER MEHR ALS 50.000 BESUCHE-<br />

RINNEN UND BESUCHER AUS 160 LÄNDERN. SIE KÖNNEN<br />

SICH BEI DER IBC UNTER ANDEREM ÜBER DIE NEUESTEN<br />

TRENDS BEIM DIGITALEN WORKFLOW SOWIE ÜBER DIE<br />

KONVERGENZ VON INTERNET, MOBILE MEDIA UND TV<br />

INFORMIEREN. HIGHLIGHT-THEMEN SIND IN DIESEM JAHR<br />

WIEDER CLOUD- UND IP-BASIERTE LÖSUNGEN.<br />

IM KONGRESSTEIL WIRD MEHR DENN JE DARÜBER<br />

DISKUTIERT, WELCHEN NUTZEN MAN AUS INNOVATIVEN<br />

TECHNOLOGIEN UND WORKFLOWS FÜR NEUE<br />

BUSINESSMODELLE ZIEHEN KANN.<br />

›<br />

Die IBC-Konferenz <strong>2014</strong> (11. bis 15. September) bildet in<br />

diesem Jahr den Auftakt zur internationalen Veranstaltungsreihe<br />

„IBC Content Everywhere“, die neben Amsterdam auch in<br />

Dubai und Sao Paulo stattfindet. Experten diskutieren hier über<br />

die mit der digitalen Medientechnik verbundenen Marktveränderungen.<br />

Das Motto des Kongresses lautet: „Innovation Story<br />

of Our Industry“. Das Themenspektrum reicht von Ultra HD<br />

Kameras bis zu Audio- und Video-over-IP. Neue Themenschwerpunkte<br />

sind „GY-HM650“ (Halle 9) und „IBC Content<br />

Everywhere – Cloud Solutions“ (Halle 3). In der Cloud Solutions-Halle<br />

werden Fallbeispiele zum Einsatz von Cloud basierten<br />

Technologien unter anderem von den Firmen Piksel, Dimetis,<br />

Civolution, JVC, Avid, Microsoft, Imagine Communications,<br />

Adobe und Huawei vorgestellt. Und in der GY-HM650 -Halle<br />

präsentieren unter anderem Telestream, Microsoft, VSN, Cinegy,<br />

Quantel, Atomos und Imagine Communications. Ein Blick<br />

auf das Programm lohnt.<br />

Insgesamt erwarten die Besucherinnen und Besucher Veranstaltungen<br />

mit mehr als 300 Experten, Künstlern und Technologie-Entwicklern.<br />

Jeder Konferenztag befasst sich mit einem<br />

eigenen Schwerpunktthema. Am 11. September beleuchtet<br />

man die Konversion von IP- und Broadcast-Technologien, am<br />

64 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


EVENT / IBC <strong>2014</strong> z<br />

12. September die besonderen Herausforderungen<br />

und Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz<br />

neuer Technologien zum Beispiel bei Ultra<br />

HD und IPTV ergeben. Am 13. September geht<br />

es um den Einfluß neuer Player im Broadcast-<br />

Geschäft, um die sich verändernde Rolle von<br />

Inhalte-Produzenten, -Aggregatoren und -Distributoren<br />

sowie um neue Geschäftsmodelle, die<br />

sich zum Beispiel durch Cloud- und Big Data-<br />

Lösungen (siehe auch Kommentar auf S. 80)<br />

ergeben. Am 14. September stehen die sich verändernden<br />

Geschäftsbeziehungen zwischen allen<br />

Markt-Playern wie Rundfunksendern und Plattformbetreibern<br />

sowie neue Finanzierungsmodelle<br />

im Vordergrund und am 15. September, dem<br />

letzten Kongresstag, sollen alle Themen der vorhergegangenen<br />

Eingang zu den RAI-Messehallen<br />

Tage noch einmal in einem<br />

gemeinsamen Kontext diskutiert werden. Hierbei geht es allgemein<br />

um das Zusammenspiel von den sich ändernden Mediennutzerverhalten,<br />

neuen Geschäftsmodellen für die Medienwirtschaft<br />

und innovativen, effizienteren Workflows und Lösungen<br />

Spektrum als öffentliches Gut für die effiziente Übertragung von<br />

terrestrischem Rundfunk zu nutzen. Die Telkos wiederum wollen<br />

das Spektrum für kommerzielle mobile Breitbandnetzwerke<br />

zur Verfügung gestellt bekommen.<br />

zur Inhalte-Produktion und -Distribution. Auch die geplante Zur IBC <strong>2014</strong> wird die Spektrum-Debatte am Freitag, den 12.<br />

Bündelung von Murdochs Pay-TV-Aktivitäten in Europa unter<br />

dem Dach von BSkyB wird auf der IBC für Diskussionsstoff sorgen.<br />

Welche Relevanz sie für den Umbau der europäischen TV-<br />

Landschaft hat wollen unter anderem Balan Nair, Executive Vice<br />

President und Chief Technology Officer, Liberty Global, auf dem<br />

IBC Leaders’ Summit ansprechen und auf dem IBC Kongress<br />

Colin McQuade, CIO von BSkyB sowie David Abraham, CEO<br />

Channel 4.<br />

In der Session „Assessing the health of broadcast TV“ am 11.<br />

September (9.00 bis 10.30 Uhr) werden einige Top-Experten<br />

ihre Visionen zur TV-Zukunft präsentieren. Keynotes sind von<br />

David Abraham, CEO von Channel 4, Bruce Tuchman, Präsident<br />

von Sundance Global und MGM Channel Global, von<br />

Charlie Vogt, CEO von Imagine Communications und Gates Air,<br />

angekündigt. Abraham wird sich vor allem mit den Kernfragen<br />

der Broadcasting-Industrie beschäftigen: Welche Bedeutung<br />

haben klassische Medien in der IP-Ära? Welche Technologien<br />

eröffnen neue Chancen, welche stellen die Veranstalter vor<br />

Herausforderungen? Interessant dürfte sicherlich auch die Keynote<br />

von Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission,<br />

zur digitalen Agenda<br />

der Europäischen Union (EU)<br />

sein (Freitag, 12. September,<br />

18.00 Uhr). Sie wird hier auch<br />

Stellung zur Wettbewerbssituation<br />

von Telekom- und Rundfunkunternehmen<br />

September, auch in andere Panels mit führenden Industrievertretern<br />

geführt.<br />

Kroes ist seit 2010 verantwortlich für die „Digital Agenda for<br />

Europe“ (DAE). In diesem Rahmen hat sie in den vergangenen<br />

Jahren versucht, die Wettbewerbssituation innerhalb der Kommunikations-<br />

und Informationsbranche zu verbessern und Innovationen<br />

voran zu treiben. Schnelles Internet für alle und Abbau<br />

nationaler Schranken wie Roaming-Gebühren gehören dabei zu<br />

ihren Hauptzielen. Mit mobilen Netzwerken auf Basis von 5G<br />

will die EU-Kommission den Herausforderungen durch wachsenden<br />

Bandbreitenbedarf für die mobile Übertragung von<br />

Daten und Medieninhalten gerecht werden. Kroes will in ihrer<br />

IBC-Keynote auch auf ihre Sichtweise der Konvergenz von<br />

Rundfunk und Breitband deutlich machen und die damit verbundenen<br />

politischen Implikationen. Die Kommission will am 1.<br />

September Empfehlungsanweisungen zur Nutzung des UHF-<br />

Spektrums 470 – 790 MHz geben. Grundlage sind High-Level-<br />

Gespräche zwischen Vertretern europäischer Rundfunksender,<br />

Industrieverbände sowie Mobile- und Rundfunk-Netzwerkbetreiber.<br />

Am 11. September startet man in Amsterdam auch wieder<br />

den exklusiven Leader´s<br />

Summit zu dem 150 wichtige<br />

Spitzenmanager und Visionäre<br />

eingeladen werden. In einer<br />

eintägigen Top-Level-Diskussion<br />

sollen alle Themen ange-<br />

nehmen<br />

sprochen werden, die sich im<br />

sowie Nutzung des UHF-Bandbreitenbereichs<br />

470-790 MHz.<br />

Broadcaster haben ein besonderes<br />

Interesse daran, dieses Neelie Kroes<br />

Erik Huggers<br />

gesamten Kongressprogramm<br />

der IBC befinden. Deloitte will<br />

die Diskussion mit aktuellen<br />

Untersuchungsergebnissen<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

65


z EVENT / IBC <strong>2014</strong><br />

befeuern. Als Redner stehen hier unter anderem EB_Generaldirektorin<br />

Ingrid Deltenre, FIFA TV-Direktor Niclas Ericson, Verizon-Vizepräsident<br />

Erik Huggers, Aspera-CEO und -Gründer<br />

Michelle Munson und Endemol-CEO Just Spee auf dem Programm.<br />

IBC AWARDS CEREMONY<br />

Als weiteres Highlight der IBC <strong>2014</strong> steht erneut die IBC<br />

Awards Ceremony am Sonntagabend, 14. September, um<br />

18.30 Uhr im Auditorium des RAI in Amsterdam auf dem Programm.<br />

Sky Deutschland hat hier gute Aussichten, eine Auszeichnung<br />

zu ergattern: Die App Snap des deutschen Pay TV,<br />

eine Online-Filmbibliothek, ist in der Kategorie Content Delivery<br />

des namhaften Wettbewerbs nominiert. Bei der Entwicklung<br />

von Snap arbeitete Sky Deutschland mit einem großen techni-<br />

Lawo-Stand auf der IBC<br />

schen Team, darunter Accedo, Atos, Capgemini, Coeno, Contone,<br />

CreateCtrl, Deloitte, Fincons, HP, ID Media, Namestorm,<br />

NTT Data, SHS Viveon, Sky Italia, TDS, Wirecard und Weeks.<br />

Traditionell werden die IBC Innovation Awards in den drei Kategorien<br />

Content Creation, Content Management und Content<br />

Delivery verliehen. Während der Preisverleihung wird auch der<br />

renommierte IBC International Honour for Excellence vergeben.<br />

Weitere Preise gibt es für Best Conference Paper und Exhibition<br />

Stand Design (weitere Infos unter: www.ibc.org/awards).<br />

„Die Anzahl der Einsendungen war so groß wie noch nie. Daher<br />

mussten die Preisrichter wirklich hart mich sich ringen, um<br />

die zehn besten Praxisbeispiele auszuwählen“, sagte<br />

Michael Lumley, Jury-Vorsitzender der IBC <strong>2014</strong> Innovation<br />

Awards. „Ich finde es zudem großartig, dass es in<br />

jeder Kategorie eine Überraschung<br />

gab, entweder in einem eher unbeachteten<br />

Bereich der Brodcasting-<br />

Industrie oder aus einem faszinierenden<br />

Teil der Welt.“ Geplant sind<br />

neben der IBC Awards Ceremony<br />

eine ganze Reihe weiterer Top-Veranstaltungen.<br />

Dazu gehört vor allem auch wieder das „IBC Big<br />

Screen Experience“. Das IBC-Kino bietet dafür 1.700 Sitzplätze<br />

sowie hochmoderne Audio- und Projektionstechnik. Lohnend<br />

ist auch ein Besuch in der Future Zone. Hier werden Innovationen<br />

direkt aus den Entwicklungslaboren gezeigt. Zudem werden<br />

auf der IBC einige kostenlose Praxisworkshops mit einer<br />

breiten Themenpalette von Ultra-HD-Kameras bis Audio- und<br />

Video-over-IP angeboten.<br />

AUSSTELLUNG UND NEUHEITEN<br />

Nach Angaben der IBC-Veranstalter werden auf der IBC Exhibition<br />

<strong>2014</strong> in Amsterdam (12. bis 16. September) mehr als 1.500<br />

Aussteller in 14 RAI-Hallen vertreten sein. Hier wird es auch<br />

besondere Feature Areas mit Themenschwerpunkten geben.<br />

Die neuen Outdoor-Möglichkeiten, Uplink Systeme und mobile<br />

Video-Streaming-Zentralen werden im Rahmen der IBC <strong>2014</strong><br />

Outside Exhibit vorgestellt.<br />

Zur IBC Exhibition werden zahlreiche Neuheiten vorgestellt.<br />

Entsprechende Ankündigungen gibt es bereits von einigen<br />

Unternehmen. So will zum Beispiel Lawo in Halle 8 erstmals ein<br />

brandneues Audio-Mischpult vorstellen und damit sein Produktportfolio<br />

erweitern. Das Pult in ergonomischem Layout soll<br />

hohe Leistungsfähigkeit mit modernen Features und der<br />

bewährten Lawo-Technologie kombinieren, heißt es in einer<br />

Mitteilung. Weitere spannende Produkte am Lawo-Stand sind<br />

die erstmals auf der NAB <strong>2014</strong> vorgestellte crystal Radiokonsole,<br />

die erstmals bei der FIFA-Fußball-WM <strong>2014</strong> eingesetzte<br />

neue Commentary Unit (LCU) und V_link4, Lawos IP-basierte<br />

Stagebox–Lösung für Video, Audio, Intercom und Steuerung.<br />

Ebenfalls eine neue Audio-Konsole hat das britische Unternehmen<br />

Calrec angekündigt (Stand 8.C58). Das Tonmischpult mit<br />

der Bezeichnung „Summa“ wurde für Broadcasting-Profis entwickelt,<br />

die nicht den vollen Funktionsumfang der Calrec-<br />

Modelle Apollo oder Artemis nutzen müssen. Sie wurde konzipiert,<br />

um die intuitive Bedienung bei Live-Übertragungen zu<br />

gewährleisten und komplexe Workflows zu vereinfachen. Die<br />

grafische Benutzeroberfläche eignet sich für eine breite Auswahl<br />

an Anwendungen. Die neue Audio-Konsole wird mit Hilfe<br />

eines 17-Inch-Monitors mit Multitouch wie ein Tablet gesteuert.<br />

Die weiteren Kontrollbildschirme des Modells Summa zeigen<br />

Output, Bus oder Loudness an. Für jeden Fader werden genau<br />

Daten zum Metering, Routing und Processing angezeigt.<br />

4K VARICAM IN ACTION<br />

Panasonic will zur IBC <strong>2014</strong> mit der Varicam<br />

HS und der Varicam 35 erstmals<br />

auch in Europa die neue VariCam-<br />

Kamera-Generation einsatzbereit<br />

vorstellen (Stand 9.C45). Die neuen<br />

Systeme sollen ab Herbst <strong>2014</strong> ver-<br />

VariCamHS<br />

fügbar sein. Die VariCam HS wurde<br />

von Panasonic nach eigenen Angaben<br />

zum Einsatz für anspruchsvolle<br />

66 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


EVENT / IBC <strong>2014</strong> z<br />

Dokumentationen, Sportveranstaltungen oder SFX Slow-Motion-Anwendungen<br />

entwickelt. Sie unterstützt die AVC-ULTRA<br />

Codec-Familie und High-Speed-Aufnahmen in 1080p. Dank<br />

des modularen Designs kann der 2/3-Typ Kamerakopf der Vari-<br />

Cam HS an das AVC-ULTRA Aufnahmemodul angedockt werden.<br />

So erhält man laut Panasonic die volle Funktionalität und<br />

Ergonomie einer konventionellen Kamera. Die Flexibilität wird<br />

durch ein Versorgungskabel zwischen dem 2/3-Typ Kameramodul<br />

(AU-V23HS1) und dem Aufnahmemodul (AU-VREC1) weiter<br />

erhöht. Das Aufnahmemodul kann mit dem neuen s35mm 4k-<br />

Kameramodul von Panasonic (AU-V35C1) ausgetauscht werden.<br />

Anwender können also zwischen der Nutzung von 2/3-Typ<br />

und s35mm Kameraköpfen wählen, um die je nach Einsatzzweck<br />

beste Lösung auszuwählen. Die VariCam 35 verfügt über<br />

einen Super 35mm MOSA Bildsensor, erlaubt gleichzeitiges<br />

Aufzeichnen in verschiedenen Formaten einschließlich 4k,<br />

RAW, UHD, 2k und Proxy und bietet variable Bildraten bis zu<br />

120 beziehungsweise bis zu 240 Bildern pro Sekunde in<br />

1080p-Auflösung (mit AVC-Intra Class100). Außerdem gibt es<br />

Updates für Apple ProRes 4444 und ProRes HQ.<br />

PRODUKTPREMIEREN FÜR EMEA-MÄRKTE<br />

Erstmals auf der IBC präsentiert sich das neu strukturierte<br />

Unternehmen Grass Valley (Stand 1.D11). Die US-amerikanische<br />

Belden Inc. hat in den vergangenen zwei Jahren mehr als<br />

eine Milliarde US-Dollar in den Broadcast-Markt investiert. Vor<br />

allem der Kauf und im April <strong>2014</strong> die Fusion der beiden Firmen<br />

Miranda und Grass Valley schlug dabei zu Buche. „Unsere Kunden<br />

profitieren von der kombinierten Expertise von Miranda und<br />

Grass Valley, die auf gemeinsames Know-how, Erfahrungen und<br />

Marktkenntnisse bauen können wie kaum jemand in der Industrie",<br />

betont Grass Valley-Präsident Marco Lopez.<br />

In Amsterdam wird es nun einige Produktpremieren für die<br />

EMEA-Märkte geben. Dazu zählt die Kombination der Kamera<br />

LDX XtremeSpeed (LDX XS) mit dem K2 Dyno Replay System,<br />

das jetzt den AnySpeed-Algorithmus für Playback bei jeder<br />

Geschwindigkeit von 0 bis 200 Prozent integriert hat. Möglich<br />

wird so auch 1X/3X/6X Ultra Slow-Motion Playout.<br />

Eine weitere Neuheit sind die Input/Output Karten NVISION IP<br />

8500 Gateway für die NVISION 8500 Hybrid-Router. Die Computerkarten<br />

konvertieren und paketieren in Echtzeit, unkomprimiert<br />

Basis-Videosignale passend zu einem IP-Stream und<br />

unterstützen das exakte Switching bei Live-Produktionen.<br />

Schließlich wird Grass Valley auch das GV STRATUS Playout-<br />

System zeigen, eine Software as a Service (SaaS) auf Basis der<br />

Cloud. Damit soll die Effizienz und Flexibilität von echtem<br />

Cloud-Computing mit der Leistung und Stabilität eines Playout-<br />

Servers auf einer Karte ermöglicht werden.<br />

PLAYOUT IN DER CLOUD<br />

Auch die aus Harris Broadcast hervorgegangene Imagine Communications<br />

stellt erstmals seit der Neustrukturierung des<br />

Unternehmens seine End-to-End-Lösungen auf der IBC <strong>2014</strong><br />

Imagine-CEO Charlie Vogt<br />

vor (Stand 7.G20). Im Zentrum der Präsentationen in Amsterdam<br />

stehen IP, Virtualisation, Medienbearbeitungssoftware und<br />

Video-Infrastrukturen. Wie bereits erwähnt will Imagine-CEO<br />

Charlie Vogt am 11. September in einer Keynote im Rahmen<br />

der „Assessing the Health of Broadcast TV“-Sessions die neue<br />

Struktur und die Pläne des Unternehmens vorstellen. Zudem<br />

geben einige neue Lösungen und Produkte ihr Debut. Unter<br />

anderem wird das Playout in der Cloud demonstriert.<br />

Imagine Communications wird auch Lösungen für TV Everywhere<br />

wie den SelenioNext Transcoder mit adaptiver Bitrate<br />

(ABR) vorstellen. Bearbeitung und Transport von Inhalten für<br />

Multiscreen-Plattformen sollen damit effizienter von statten<br />

gehen. Zu den weiteren Vorführungen zählen die Netzwerk-<br />

Architektur MultiService SDN (Software-Defined Networking),<br />

Workflows auf Software-Basis sowie Lösungen für Processing<br />

und Kompression. Neue Funktionen weist auch die Management-Plattform<br />

Landmarkbusiness für lineares TV, Mobile,<br />

Video on Demand und OTT. Auf der Basis der MediaCentral-<br />

Architektur können die Motive von Kampagnen verwaltet und<br />

sowohl bei nonlinearen Inhalten als auch<br />

beim Streaming dynamisch eingesetzt<br />

werden.<br />

INNOVATIVE ENG-LÖSUNGEN<br />

Mit neuen Lösungen im Gepäck<br />

reist Dejero zur IBC <strong>2014</strong><br />

(Stand 11.C21). Der Hersteller<br />

von Lösungen für<br />

die mobile Videoübermittlung<br />

und Cloudbasiertes<br />

Management<br />

für Electronic Newsgathering<br />

(ENG) hat dazu<br />

seine Produktpalette<br />

rund um die Plattform<br />

Dejero LIVE+ erweitert.Unter<br />

anderem wird<br />

Dejeros LIVE+ Carrier<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

67


z EVENT / IBC <strong>2014</strong><br />

die neue Version 3.0 der LIVE+ Core Software vorgestellt, die<br />

zur mobilen Übermittlung von Signalen dient. Weitere Innovationen<br />

sind LIVE+ Booster, die Apple-Version der LIVE+<br />

NewsBook Software und LIVE+ Carrier. Zu den neuen Funktionen<br />

der LIVE+ Core Software 3.0 gehören die Anzeige von Signalstärke<br />

und Trägermodus, die Erweiterung der Möglichkeiten<br />

für das Management und die Konfiguration der Live-Signale bei<br />

der Übertragung auf LIVE+ Server sowie verschiedene Tools,<br />

die den Import von bearbeiteten Video Feeds via Ethernet oder<br />

Wi-Fi ermöglichen. Erstmals wird auf der IBC <strong>2014</strong> der Antennenverstärker<br />

LIVE+ Booster für den Einsatz in Übertragungswagen<br />

gezeigt (Foto). Der leistungsstarke Verstärker kann<br />

dabei bis zu zwölf Antennen auf dem Dach eines Ü-Wagen<br />

bedienen, um eine gebündelte Signalübermittlung zu ermöglichen.<br />

Als Europa-Premiere präsentiert Dejero die Apple-Version<br />

der LIVE+ NewsBook Software, die es Nutzern erlaubt, HD-<br />

Video-Feeds, Rohmaterial oder bearbeitete Signale zu senden.<br />

Ebenfalls neu ist das robuste und modulare Tragesystem LIVE+<br />

Carrier, das die Beweglichkeit und den Komfort von Nachrichtenteams<br />

erhöht: Mit der Lösung kann der LIVE+ 20/20 Transmitter<br />

leicht und sicher zum Drehort transportiert werden.<br />

Durch das vielseitige Aufstecksystem kann der Transmitter vom<br />

Leibgurt einfach in einen Übertragungswagen umgesteckt werden.<br />

NEUE KONTROLLSOFTWARE<br />

Axon ist <strong>2014</strong> zum 20. Mal auf der IBC<br />

vertreten und präsentiert zum Jubiläum<br />

die neue Software-Architektur Cerebrum,<br />

die Steuerung und Kontrolle in einer<br />

Lösung vereint (Stand 10.A21/B21).<br />

Cerebrum ist beim Produktionsunternehmen<br />

CTV in Großbritannien bereits im Praxistest.<br />

Axon entwickelt, produziert und vertreibt<br />

hochwertiges Broadcast Equipment für<br />

Cerebrum-Benutzeroberfläche<br />

CN7x17 KAS S<br />

die Konversion, das Processing und die Aufnahme von Audio<br />

und Video Signalen. Das niederländische Unternehmen gab<br />

nun in einer <strong>Vorschau</strong> den Produktstart der neuen Software-<br />

Architektur Cerebrum auf der IBC in Amsterdam bekannt. Die<br />

Software für Monitoring und Kontrolle bietet ein individuell konfigurierbares<br />

Interface für die Geräte von verschiedenen Herstellern,<br />

darunter Router, Videomischer, Server, Decoder und<br />

verschiedene Kontrollgeräte. Dabei werden Protokolle wie<br />

SNMP (Simple Network Management Protocol) und andere<br />

unterstützt. Auf der IBC wird Axon weitere Lösungen und Produkte<br />

vorstellen. Die Produktreihe TRACS wird um verschiedene<br />

Optionen wie das Loudness Monitoring ergänzt. Zudem werden<br />

eine faltbare Hülle für das mobile Equipment und der Signalprozessor<br />

Synapse gezeigt, der um einen Up/Down/Cross-<br />

Konverter (GXG400) erweitert wurde.<br />

Neben den Produktstarts meldet Axon erfolgreiche Geschäftsabschlüsse:<br />

Das britische Produktionsunternehmen CTV hat<br />

kürzlich seinen neuen Übertragungswagen OB11 in Betrieb<br />

genommen, der für 4K konzipiert und mit Cerebrum- sowie<br />

Synapse-Systemen ausgestattet wurde. Der Ü-Wagen dient für<br />

die Aufzeichnung der Cricket-Spiele des Produktionsunternehmen<br />

CTV im Auftrag von Sky Sports. Das neue Fahrzeug ist für<br />

28 Kameras ausgestattet und bietet 34 Beschäftigten Platz.<br />

4K-AUFNAHMETECHNIK VON CANON<br />

Canon, zum 30. Mal auf der IBC (Stand 11.E50), will in diesem<br />

Jahr insbesondere dem steigenden Interesse an 4k-Technik mit<br />

hochwertigen Lösungen entsprechen. Angekündigt ist unter<br />

anderem eine Colorgrading-Demonstration in Echtzeit von<br />

einem 4k-Signal einer Studiokamera mit dem Canon 4K-Referenzmonitor.<br />

„Wir haben in diesem Jahr bereits einige dramatische<br />

Bewegungen im Markt registriert und die Anwesenheit von<br />

Canon auf der IBC <strong>2014</strong> spiegelt die sich ändernde Zeit wider“,<br />

sagt Kieran Magee, Marketing Director, Professional Imaging<br />

bei Canon Europe. „Die Messlatte für Inhalte mit hoher Qualität<br />

liegt von Jahr zu Jahr höher. Canon steht in der ersten Reihe<br />

der kreativen Medienlandschaft und bringt Produkte und Service-Lösungen<br />

auf den Markt, mit denen in hochwertiger Qualität<br />

produziert werden kann, sei es in HD oder 4K. Nie war es<br />

wichtiger als jetzt, unseren Kunden bei der Umsetzung ihrer<br />

Vorstellungen zu unterstützen.“ Gezeigt wird auf<br />

der IBC das gesamte Broadcast-<br />

Optik-Portfolio mit mehr als 100<br />

Objektiven unterschiedlicher Brennweiten<br />

und Bauweisen. Mit dem<br />

CN7x17 KAS S auch das erste<br />

Super35mm-Objektiv von Canon mit<br />

einem Zoom-Handgriff vorgestellt. Am<br />

Canon-Stand werden auch alle Camcorder<br />

der Canon X Serie gezeigt. Per Touch and Try<br />

können sich Besucher auch mit den erst kürzlich vorgestellten<br />

Modellen XF205 und XF200 oder den Cinema EOS<br />

vertraut machen.<br />

68 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


EVENT / IBC <strong>2014</strong> z<br />

GLOBALE WORKFLOWS<br />

Quantel will auf der IBC (Stand 7.A20) neue Produkte, Anwendungsmöglichkeiten<br />

und Weiterentwicklungen für die gesamte<br />

Palette seiner Systeme für die Nachrichten- und Sportproduktion,<br />

globale Workflows und Postproduktion vorstellen. Alle Optimierungen<br />

zielen darauf ab, die Produktionsabläufe im Broadcast-<br />

und Postproduktionsbereich noch effizienter zu gestallten,<br />

um die Inhalte schnell für die verschiedenen Auswertungsplattformen<br />

produzieren zu können.<br />

Premiere feiert auf der IBC das neue skalierbare Studio-Highlight-System<br />

LiveTouch. Es besteht aus einem Server, einer<br />

neuen Software, einem eigenen Bedienpult sowie einer Middleware,<br />

über welche die Programme Zugriff auf die Inhalte im<br />

Netzwerk erhalten. Mit dem eigens für die Highlight-Berichterstattung<br />

konzipierten Panel lässt sich die Auswahl der Spielszenen<br />

einfach und sicher handhaben. Einzigartig laut Quantel ist,<br />

dass die Integration der Editing-Tools von LiveTouch innerhalb<br />

eines Server-Netzwerkes in beide Richtungen funktioniert,<br />

wodurch die Abläufe beschleunigt und der Aufbau des Systems<br />

vereinfacht wird. Erstmals auf der IBC vorgestellt wird zudem<br />

Fileflow2. Die neue Version lässt sich flexibler einsetzen,<br />

erleichtert die IT-Integration und sorgt für einen schnelleren<br />

Workflow bei der Ein- und Ausspielung von Dateien in das<br />

Enterprise sQ System. Quantels Infrastruktur-Lösung Genetic<br />

Engineering 2 hat auf der IBC <strong>2014</strong> ihren ersten Auftritt in<br />

Europa. Optimierungen gibt es bei bei den Schnittsoftware-<br />

Tools der Enterprise sQ-Plattform. Für die globale Workflow-<br />

Lösung QTube wird ein neuer Browser-basierter Workflow präsentiert.<br />

Gemeinsam mit Snell (Stand 8.B70) will Quantel den<br />

IBC-Besuchern einen Ausblick geben, welche Möglichkeiten<br />

sich künftig durch IP-basierte Arbeitsweisen eröffnen.<br />

IP-NETZWERK-LÖSUNG<br />

JVC und Zixi kooperieren im Bereich IP-Netzwerk-Video. Die<br />

Zixi-Technik dazu ist bereits in den JVC Camcordern GY-<br />

HM650, GY-HM850 und GY-HM890 integriert. Sie werden auf<br />

der IBC <strong>2014</strong> (Stand 11.G30) vorgestellt. Schneller als von<br />

zahlreichen Experten erwartet, ist IP-Netzwerk-Video im Broadcastbereich<br />

zu einem wichtigen Thema geworden. Gleichwohl<br />

zögern noch viele Anwender, sich auf die neue Technologie einzulassen,<br />

da sie sich nicht vorstellen können, das Internet oder<br />

private IP-Netzwerke für die sichere Übertragung komplexer<br />

HD-Broadcast-Signale zu nutzen.<br />

Um diese innovative Technologie<br />

voranzubringen, haben JVC<br />

Professional und Zixi, ein IP-<br />

Broadcasting-Unternehmen für<br />

Cloud-basierende Netzwerktechnologien,<br />

eine Partnerschaft vereinbart.<br />

Die Vorteile der IP-Broadcasting-Technologie<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

Übertragungsmethoden zeigen<br />

sich besonders beim mobilen Einsatz<br />

GY-HM650<br />

Quantel-Stand auf der IBC<br />

und dem Transfer von Live-Material. Sie liegen vor allem für<br />

ENG-/EFP-Anwendungen auf der Hand: kaum technischer Aufwand,<br />

enorme Kostenersparnis, flexible Einsatzmöglichkeiten,<br />

unkompliziertes Handling, schneller Workflow sowie sichere<br />

und verlustfreie Signalübertragung bei min. Latenz. Als erstes<br />

Ergebnis ihrer Kooperation präsentieren JVC und Zixi eine IP-<br />

Broadcast-Lösung, die bereits in den JVC Camcordern GY-<br />

HM650, GY-HM850 und GY-HM890 integriert ist und hier ohne<br />

Zusatzequipment auskommt. JVC stellt die Camcorder mit der<br />

Zixi Technologie an Bord auf seinem (neuen) IBC Stand in Halle<br />

11, Stand G30 vor. Darüber hinaus findet eine gemeinsame<br />

Präsentation von Gustav Emrich (JVC European Product Manager)<br />

und Israel Drori (Präsident & Gründer von Zixi) am 12. September<br />

<strong>2014</strong> um 15.00 Uhr in der IBC Cloud Solution Halle<br />

(Stand 3.A19) statt.<br />

Wer es dieses Jahr nicht auf die IBC <strong>2014</strong> schafft, der kann<br />

sich die wichtigsten Kongress- und Messe-Informationen auch<br />

im neu gestalteten Web-TV-Service der IBC abholen. IBC TV ist<br />

zur Messezeit rund um die Uhr verfügbar. Der Service kann auf<br />

allen Endgeräten vom Smartphone bis zum PC genutzt werden.<br />

Auch auf 26 Screens, die auf dem ganzen Messegelände verteilt<br />

sind, ist IBC TV zu sehen. Geboten werden unter anderem<br />

Live-Streams von den Kongressveranstaltungen und Analysen<br />

von Industrie-Experten. Dazu kommen Business- und Technologie-Reports<br />

von der IBC-Ausstellung sowie weitere<br />

praktische Informationen für die<br />

IBC-Besucher. Auch über die Sessions<br />

zum Thema „IBC Content<br />

Everywhere Workflow Solutions“<br />

sowie vom IBC Content Everywhere<br />

Hub Theatre in Halle 14 und vom<br />

IBC Content Every-where Cloud<br />

Solutions Theatre in Halle 3 will IBC<br />

TV berichten.<br />

❮Eckhard Eckstein<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

69


z EVENT / CORPORATE MEDIA<br />

Peter Skulimma, Schickler Unternehmensberatung<br />

Aufgabe als Medienförderer ist es, diese Geschäftsfelder<br />

zu fokussieren und Auftraggeber und Kreative<br />

im Land zusammen zu führen und die Vernetzung zu<br />

fördern“, erklärte Schäffer.<br />

Projektmanagerin Lisa May sieht die früher eher<br />

getrennt operierenden Bildproduktionsbranchen im<br />

Zuge der digitalen Technologie weiter zusammenwachsen.<br />

Die starke Unternehmensstruktur in Niedersachsen<br />

und Bremen biete nicht nur solvente<br />

Auftraggeber mit hohen Budgets, sondern sei auch<br />

sehr innovationsgetrieben, da die Unternehmen in<br />

ihrer Kommunikations- und Werbestrategie stets den<br />

neuesten Trends folgen.<br />

Crossmediale Strategien<br />

RUND 130 GÄSTE BEGRÜSSTEN NORDMEDIA GESCHÄFTSFÜHRER THOMAS SCHÄFFER SOWIE<br />

JOSEF VON HELDEN, PRÄSIDENT DER HOCHSCHULE HANNOVER BEIM ERSTEN GEMEINSAMEN<br />

Das erste Corporate Media Forum eröffnet eine<br />

Plattform für die Kreativbranche und die Unternehmen<br />

als potentielle Auftraggeber, erklärt May, die<br />

zudem auf eine starke Präsenz von großen Firmen<br />

wie VW oder Continental aus Niedersachsen sowie<br />

der Still GmbH aus Hamburg beim ersten Corporate<br />

Media Forum verweisen kann. An der Hochschule<br />

Hannover ist zudem der neue Studiengang „Integrierte<br />

Medienkommunikation“ gestartet mit dem<br />

Ziel, die Absolventen an der Schnittstelle von Marketing,<br />

Public Relation,<br />

Design und Journalismus<br />

zu qualifizieren.<br />

Integrierte Medienkonzepte,<br />

die alle digitalen<br />

Kanäle nutzen, interaktive<br />

Einbeziehung von<br />

CORPORATE MEDIA FORUM IM PLANET MID AUF DEM EXPO 2000 GELÄNDE IN HANNOVER.<br />

Mitarbeitern und Kunden<br />

in die Kommunikation<br />

FIRMEN- UND CORPORATE MEDIA-KOMMUNIKATION SETZEN AUF BEWEGTBILDPRODUKTION,<br />

und vor allem<br />

Bewegtbild-Kampagnen<br />

CROSSMEDIALE STRATEGIEN UND INTEGRIERTE KONZEPTE, DIE AUCH SOCIAL MEDIA EINBINDEN.<br />

sind die aktuellen<br />

Instrumentarien für<br />

›<br />

Schäffer zeigte sich sehr zufrieden mit dem Auftakt der Corporate Media, ganz gleich ob Schulung, Mitarbeiterinformation<br />

oder Imagetransfer generiert werden soll. Videos sind<br />

diesjährigen Veranstaltung. Der langjährige Hands on HD-<br />

Kongress war bei seiner ersten Ausgabe mit nur 50 Teilnehmern<br />

gestartet. Das Corporate Media Forum ist die direkte Antwort<br />

auf die aktuelle Studie der nordmedia, wonach die audiovisuelle<br />

Branche in Niedersachsen und Bremen zu 64 Prozent Aufträge<br />

von Unternehmen aus dem Corporate Segment erhält. Sender<br />

wie Radio Bremen und NDR zählen bei nur einem Drittel der<br />

befragten Produzenten zu den Auftraggebern, ebenso verhält<br />

es sich mit den Aufträgen aus der Werbewirtschaft. Richtig verwundern<br />

kann dieses Verhältnis allerdings kaum, denn Radio<br />

Bremen gibt so gut wie keine Aufträge an unabhängige Produzenten<br />

heraus, sondern wickelt seine Produktionen über das<br />

ausgegliederte Tochterunternehmen Bremedia ab, das jetzt<br />

mehrheitlich zu Radio Bremen gehört, die Minderheitsbeteiligung<br />

liegt bei der Bavaria. „Corporate Media hat daher in Niederachsen<br />

und Bremen einen besonderen Stellenwert. Unsere<br />

gegenüber Texten oder auch Standbildern klar im Vorteil, wenn<br />

es um emotionale Botschaften geht. „Bewegtbild ist ein großer<br />

Treiber des Medienwandels“, wie es Peter Skulimma von der<br />

Schickler Unternehmensberatungs GmbH sieht, der in seinem<br />

Vortrag den Weg vom Corporate Publishing hin zum voll integrierten<br />

Newsdesk zeichnete, das täglich alle Kanäle nutzt,<br />

wodurch das Unternehmen selbst zum Sender wird. Die Unternehmenskommunikation<br />

folgt dabei der aktuellen Mediennutzung,<br />

die zunehmend individuell und mobil geschieht. Multi<br />

Screen-Nutzung ist ebenso ein Faktor wie die Interaktion mit<br />

dem Kunden oder Konsumenten, der im besten Fall selbst zum<br />

Inhalte-Produzenten wird. „Eigene Unternehmensinszenierungen<br />

sind heute nicht mehr gefragt, im Vordergrund steht die<br />

Kommunikation mit dem Kunden“, so Skulimma. Gleichzeitig<br />

besteht der Anspruch, die eigenen Inhalte auf einem glaubwür-<br />

© CorporateMedia<br />

70 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


EVENT / CORPORATE MEDIA z<br />

digen und journalistischen Niveau zu vermitteln, um mit diesen<br />

Inhalten die Medien bedienen zu können. Ein Konzern wie Mercedes<br />

Benz beschäftige heute schon mehr Journalisten als die<br />

Auto Motor Presse in Stuttgart, weiß Skulimma. Gut gemachte<br />

Unternehmensvideos sind in den Medien gefragt, wie die Marketing-Vertreter<br />

von VW und Continental bestätigen. Das hochgeladene<br />

Footage-Material werde von Onlinemedien, Zeitungen<br />

und auch von den Sendern genutzt, selbst wenn es gebrandet<br />

ist. Es sollten allerdings keine komplett fertigen Imagefilme<br />

sein, die seien nicht unterzubringen auf dem Markt.<br />

Aktuell ziele eine Corporate Marketing-Strategie darauf ab, auf<br />

den Kunden einzugehen, diesen über die Social Media-Kanäle<br />

einzubeziehen. Das klassische Imagevideo weicht der wesentlich<br />

schnelleren Kundeninteraktion. Unternehmen wie der<br />

Sportartikler Nike beziehen Twitter oder Facebook ein, wenn es<br />

um die Entwicklung neuer Produkte geht. Am Ende dieses<br />

Transformationsprozesses der Corporate Media-Kommunikation<br />

stehe bei großen Unternehmen der Corporate News Desk, in<br />

dem jedes Publishing-Ressort vertreten ist. Dort werden täglich<br />

Breaking News Flows generiert und durch die Kanäle verbreitet.<br />

Die großen Unternehmen nutzen für ihre Videos die eigene Firmen-Webseite<br />

ebenso wie die YouTube-Kanäle.<br />

Zunehmend machen sich Agenturen für Promotion-Kampagnen<br />

auch Live-Events zu nutze oder inszenieren solche im Dienste<br />

der Corporate Media Kommunikation. Hannes Puzig von DAMS<br />

Events führte dies am Beispiel der Kampagnen zum Fallschirm-<br />

Sprung aus der Stratosphäre (Red Bull) und einer Presseschau<br />

von Lamborghini in Los Angeles aus, die zu einer Event-Kampagne<br />

umgemünzt wurde. Event-Kanäle dienten der Content-<br />

Vermittlung, dem Image Transfer und der Kommunikation, bei<br />

der die Konsumenten selbst zum aktiven Part werden. Die Red<br />

Bull-Kampagne rund um den Fallschirmabsprung im vergangenen<br />

Sommer hatte bereits im Februar 2013 medial eingesetzt.<br />

Bedient wurden alle Kanäle von Print, über TV-Berichte bis hin<br />

zu Online-Medien und Social Media. Die Liveübertragung dieses<br />

Sprungs sowie als Stream über NewTube wurden von rund<br />

zehn Mio. Zuschauern verfolgt. Einem Investment von 50 Mio.<br />

US Dollar stünde ein geschätzter weltweiter Mediawert von<br />

einer Milliarde US-Dollar gegenüber. Diese Live-Campaigns seien<br />

durchaus skalierbar, ist sich Putzig sicher. Das funktioniere<br />

nicht nur für die großen Marketing-Kampagnen von Weltfirmen,<br />

sondern sei ebenso gut auch für eine lokale sozialpädagogische<br />

Einrichtung in Wuppertal einsetzbar.<br />

In Best Practice Cases stellten Unternehmen ihre Kommunikationsstrategien<br />

vor. Einen integrierten<br />

Ansatz für die B2B als auch B2C-Kommunikation<br />

verfolgt beispielsweise das<br />

Logistikunternehmen Still GmbH aus<br />

Hamburg, das auf Gabelstapler-Fuhrparks,<br />

Lager-Technologie und -ausstattung<br />

sowie Logistik-Software spezialisiert<br />

ist. Das Unternehmen setzt<br />

die Unternehmensvideos zu Information<br />

und Schulung ein, aber auch für die Mitarbeitermotivation.<br />

Und gutes Storytelling ist auch für den klassischen Unternehmensfilm<br />

maßgebend. Wie unterhaltsam so etwas aussehen<br />

kann, zeigt das Beispiel eines Videos aus der Hausproduktion,<br />

das mit den Mitteln des Musicals den Gabelstaplerfahrer als<br />

Helden jedes Lagers feiert; das Video entwickelte sich zum Hit<br />

bei der Belegschaft und wurde in der Firma und außerhalb<br />

schnell weiter verbreitet. Für die weltweiten Kunden hat das<br />

Unternehmen einen interaktiven Produktkatalog für die mobilen<br />

Endgeräte entwickelt. Die im vergangenen Jahr mit einem Wirtschaftspreis<br />

für die beste Kommunikation ausgezeichnete App<br />

soll Kunden helfen, sich selbst aktiv mit den Produkten von Still<br />

zu beschäftigen. Auch die Still GmbH verbreitet seine Videos<br />

über alle Kanäle von der eigenen Webseite bis hin zu YouTube.<br />

Allerdings setze man diese Produktionen zuerst in der Binnenkommunikation<br />

ein, um die Mitarbeiter zu informieren und für<br />

ein positives Binnenklima zu sorgen.<br />

Auch der Reifenhersteller Continental Reifen Deutschland aus<br />

Hannover will die Identifikation der Mitarbeiter mit dem<br />

Geschäftsbereich Nutzfahrzeugreifen stärken und mit emotionalen<br />

Videos das Markenimage nach außen emotionalisieren,<br />

wozu sich gerade Videos sehr eignen. Als länger und auf Identifikation<br />

angelegtes Projekt setzt der Reifen-Spezialist auf Mitarbeiter-Testimonials,<br />

für die Mitarbeiter quer durch alle Abteilungen<br />

des Unternehmens bis zur Geschäftsleitung interviewt<br />

wurden. Die Interviews wurden frei geführt, erklärte Susanne<br />

Melcher dieses Firmenkommunikations-Projekt. Ziel ist es<br />

jedem Mitarbeiter seine eigene Geschichte erzählen zu lassen.<br />

Auch diese Videos werden intern wie extern genutzt und von<br />

den Mitarbeitern selbst weiter verbreitet. Die klassische Unternehmenskommunikation<br />

unterliegt einem starken Wandel.<br />

Cross Media, Social Media, Smartphone und Tablet PC lassen<br />

den Bereich Corporate Communication dynamisch wachsen.<br />

Kampagnen, die diese Instrumente bedienen müssen emotional<br />

sein, aber auch authentisch und sie müssen Relevanz und<br />

Mehrwert bieten, hieß es in einigen Vorträgen. Wesentlich mehr<br />

als früher wird der Kunde zum Markenbotschafter. Und er wird<br />

zunehmend zum Kommunikationspartner. Der Blick auf Social<br />

Media hat zu einem Paradigmenwechsel geführt. Es geht offenbar<br />

nicht mehr darum, mit Inhalten auf die Social Media Seiten<br />

zu gehen und dann die Reaktionen abzuwarten. Sondern heute<br />

wird erst geschaut, was die Menschen über Twitter oder Facebook<br />

gerade beschäftigt und was sie wichtig finden und dann<br />

die Inhalte darauf ausgerichtet. Eine solches Corporate Publishing<br />

muss flexibel und schnell reagieren<br />

können und möglichst mit seinen<br />

Kunden in Kontakt sein. Parallel zum<br />

Corporate Media Forum veranstaltete<br />

die ARD, ZDF Medienakademie einen<br />

Hackathon. Binnen 24 Stunden entwickelten<br />

die 30 Teilnehmer in fünf Projektgruppen<br />

Konzepte für Serious<br />

Games oder Apps.<br />

❮Bernd Jetschin<br />

Thomas Schäffer und Moderator Prof. Peter Szyszka<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

71


z EVENT / <strong>MEDIEN</strong>TAGE MÜNCHEN<br />

Transformation der Medienwelt<br />

VOM 22. BIS 24. OKTOBER <strong>2014</strong> FINDEN IM INTERNATIONALEN CONGRESS CENTER (ICM) DER MESSE MÜNCHEN<br />

WIEDER DIE <strong>MEDIEN</strong>TAGE MÜNCHEN STATT. NEBEN DEN AKTUELLEN <strong>MEDIEN</strong>POLITISCHEN UND -WIRTSCHAFTLICHEN<br />

THEMEN STEHEN AUCH ZENTRALE FRAGEN DER RUNDFUNK- UND PRODUKTIONSTECHNIK AUF DEM PROGRAMM.<br />

›„Kein Spaziergang – Wege zur digitalen Selbstverständlichkeit“<br />

lautet das Motto der diesjährigen <strong>MEDIEN</strong>TAGE MÜN- Tilly, Regulierung, Vodafone D2. Die Frage wie TV-Sender und<br />

Planung und Technik, Bayerischer Rundfunk, PTKO, und Isabel<br />

CHEN. Sie befassen sich verstärkt mit der Frage, wie sich die<br />

Geschwindigkeit der Transformation der Medienwelt auf die<br />

Branche und die Medienkonsumenten auswirkt. Branchen-<br />

Experten diskutieren in rund 80 Panels über die Trend-Themen<br />

der Kommunikationsbranche. Der Vorstandsvorsitzende der<br />

Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, hält die Keynote und<br />

will darin die erforderlichen Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges<br />

Wachstum der europäischen Kommunikationsindustrie<br />

skizzieren. Ein weiteres Highlight ist die Keynote von Will Keenan,<br />

President Endemol beyond USA. Der Schauspieler, Stuntman<br />

und frühere Vice President von Maker Studios wird über<br />

die Trends am Online-Videomarkt in den USA berichten. Der<br />

Fernseh-Gipfel, der in diesem Jahr den bisherigen „Mediengipfel“<br />

ersetzt, wird von Klaas Heufer-Umlauf moderiert. Über die<br />

Frage, welche Inhalte auf den Screens im Wohnzimmer laufen<br />

und welcher Bildschirm zum „First Screen“ avanciert, diskutieren<br />

Nico Hofmann (UFA Fiction), Christoph Krachten (Mediakraft<br />

Networks), Wolfgang Link (ProSiebenSat.1 TV), Lutz Marmor<br />

(ARD/NDR) und Brian Sullivan (Sky Deutschland).<br />

Auch rundfunk- und produktionstechnische Fragen werden bei<br />

den diesjährigen <strong>MEDIEN</strong>TAGEN ausführlich besprochen. Dazu<br />

wurde die Veranstaltungsreihe „Technik & Innovation“ installiert.<br />

„DVB-T2 – Quo Vadis?“ heißt es zum Beispiel am 23. Oktober<br />

(14.30 bis 15.15 Uhr). Hier geht es um die spannende Frage,<br />

ob die Einführung des neuen terrestrischen TV-Übertragungsstandards<br />

DVB-T2 in Deutschland Mitte 2016 möglich ist. Unter<br />

der Moderation von Helmut G. Bauer diskutieren Wolfgang<br />

Breuer, CEO MEDIA BROADCAST, Wilhelm Eschweiler, Vizepräsident<br />

Bundesnetzagentur, Thomas Fuchs, Direktor Medienanstalt<br />

Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH), Koordinator<br />

Produzenten durch den Einsatz neuer Technologien effizienter<br />

zusammenarbeiten können wird am 22. Oktober (15.00 bis<br />

16:00 Uhr) im Panel „Erfolgsfaktor Kollaboration“ erörtert. In<br />

der von Avid Technologies organisierten Veranstaltung diskutieren<br />

Bertram Bittel, Direktor Technik und Produktion, SWR, Jürgen<br />

Burkhardt, Geschäftsführer FKTG und Broadcast Management<br />

Berater, Christopher Brennan, Managing Director Avid<br />

Technology, und Joachim Wildt, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

PLAZAMEDIA.<br />

Als Mitveranstalter ist PLAZAMEDIA auch beim Panel „Wie viel<br />

TV braucht die Marke? Wie viel Marke braucht das TV?“ am 23.<br />

Oktober (15.15 bis 16.15 Uhr) vertreten. Auch hier geht es um<br />

das veränderte Mediennutzungsverhalten und den daraus<br />

resultierenden Anforderungen an die Innovationsbereitschaft in<br />

der Bewegtbild-Produktion. Die Keynote hält Prof. Peter Bienert,<br />

Verwaltungsratvorsitzender FORTE ADVISORS. Es diskutieren<br />

Andreas Gall, CTO RED BULL MEDIA HOUSE, Peter<br />

Kerckhoff, Leiter Content & Media Partnering Deutsche Telekom,<br />

Richard Reitzner, CEO Home Shopping Europe, und Joachim<br />

Wildt, Vorsitzender der Geschäftsführung PLAZAMEDIA.<br />

Gemeinsam mit Capgemini präsentieren die Medientage am 22.<br />

Oktober (16.30 bis 17.30) ein Cross-Channel-Panel zum Thema<br />

„Wie transformieren Medienunternehmen ihre kanalübergreifende<br />

Geschäftsvision in konkreten Geschäftsnutzen?“ Hier diskutieren<br />

Arnd Benninghoff, Chief Digital Officer ProSiebenSat.1<br />

Media, Andreas Bereczky, Produktionsdirektor ZDF, und Wibke<br />

Weber, Director Consumer LCM & Channels Vodafone über die<br />

veränderte Mediennutzung in der digitalen Welt, den zunehmenden<br />

Kostendruck in den Medienhäusern und über die nötigen<br />

Investitionen in neue technische Infrastrukturen zur Produktion<br />

ZAK/DLM-Fachausschuss, Helwin Lesch, Leiter Hauptabteilung<br />

und Ausspielung multimedialer Inhalte. ❮Eckhard Eckstein<br />

72 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


BRANCHENSPIEGEL<br />

Im Branchenspiegel von <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> können Sie Ihr Unternehmen mit<br />

Kontaktdaten, Dienstleistungen, Produkten und Referenzen präsentieren.<br />

Dazu mailen Sie uns bitte Firmen-Logo 300dpi und<br />

Texte max. 400 Zeichen an: anzeigen@medienbulletin.de<br />

Der Eintrag kostet 150 Euro netto im Monat.<br />

Buchungen unter Tel.: O8131-354761<br />

Einträge und Korrekturen für <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong>, Ausgabe 6.<strong>2014</strong><br />

bitte bis zum 01.09.<strong>2014</strong> angeben.<br />

Folgende Rubriken stehen Ihnen hier zur Verfügung:<br />

HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION: Hard- und Software-<br />

Hersteller- und Entwickler, Vertriebsunternehmen, Consulting-, Planungsund<br />

Ingenieurbüros, Systemhäuser, Integrations- und Installationsbetriebe,<br />

Leasing-Firmen, etc.<br />

PRODUKTION: Produktions- und Postproduktionsdienstleister, Studiound<br />

Außenproduktions-Betriebe, ENG-, SNG- und Ü-Wagen-Dienstleister,<br />

Verleiher, etc.<br />

DISTRIBUTION: Distributionsdienstleister, Kabel- und Satelliten-Provider,<br />

Telekom-Unternehmen, Playout-Center, Plattformbetreiber<br />

(Radio, TV, IPTV, Web-TV, Mobile-TV, Business-TV, Digital Cinema, Digital<br />

Signage, etc.), Serviceanbieter für Streaming, digitale Archive,<br />

Contentmanagement etc.<br />

INHALTEANBIETER: Radio-, TV- und Web-TV/IPTV-Sender,<br />

Rechteinhaber und -händler, etc<br />

AUSBILDUNG › EVENTS: Aus- und Fortbildungsinstitute, Veranstalter<br />

von Seminaren, Messen, Kongressen und anderen Medien-Events,<br />

Branchenorganisationen, Verbände etc.<br />

HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

AF Marcotec GmbH<br />

Wiesenstraße 8<br />

D-64347 Griesheim<br />

Tel.: 06155/88 777 66<br />

Fax: 06155/88 777 55<br />

Email: shop@marcotec-shop.de<br />

Internet: www.marcotec-shop.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. bis Fr. 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Workshops und Schulungen: nach Absprache<br />

• AF Marcotec Vertrieb: professionelles Audio-,<br />

Video- und Filmequipment für TV Produktionen und<br />

Broadcast sowie Glidecam Schwebesysteme.<br />

• AF Marcotec Planung: Individuell wie Ihre Produktion,<br />

planen wir mit Ihnen gemeinsam ihre Ausstattung vom<br />

kleinsten Rig, zum größten Schnittplatz, einem<br />

kompletten Studio oder Ihrer Eventhalle.<br />

• AF Marcotec Service & Showroom: Beratung,<br />

Service und großer Showroom – mitten in Deutschland<br />

bei Frankfurt am Main. Am Autobahnkreuz der A5 und<br />

A67 in Darmstadt.<br />

• AF Marcotec Vertrauensgarantie: Herstellerunabhängig<br />

seit 1984. Produkte oder Preise nicht<br />

gefunden? Wir freuen uns auf Ihren Anruf.<br />

BFE Studio und Medien Systeme GmbH<br />

An der Fahrt 1<br />

D-55124 Mainz<br />

www.bfe.tv<br />

Mainz<br />

Tel:. +49 6131/946-0<br />

E-Mail: info@bfe.tv<br />

Wien<br />

Tel: +43 1 60828-0<br />

E-Mail: bfe.wien@bfe.at<br />

Dubai<br />

Tel: +971 504 437 677<br />

E-Mail: info@bfe.tv<br />

Kompetenzen:<br />

• Projektmanagment<br />

• Broadcast-IT<br />

• Entwicklung<br />

• Fertigung<br />

• Service & Training<br />

BFE, ein Unternehmen mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in<br />

der Planung und Realisierung komplexer Projekte.<br />

Unsere Kernkompetenzen liegen in der Projektierung und<br />

Realisierung von Studiosystemen, Übertragungswagen sowie<br />

Systemen der Medientechnik.<br />

Die Fachbereiche gliedern sich in Fernsehen-, Hörfunk-,<br />

Broadcast IT und Medientechnik.<br />

Von der Entwicklung und Planung über hausinterne<br />

Fertigungsabteilungen liefern wir kundenspezifische<br />

Lösungen.<br />

Darüber hinaus wird die gesamte KSC Produktlinie<br />

für den Broadcast Bereich im eigenen<br />

Hause entwickelt und produziert.<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

73


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85399 Hallbergmoos<br />

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technischen Serviceunternehmen mit Schwerpunkt Design,<br />

Installation und Wartung von Netzwerk Infrastruktur<br />

Systemen. In den Bereichen Datenkommunikation, Netzwerkinstallation<br />

vor Ort und Telefonie unterstützen wir mehr als<br />

175.000 Kunden in 141 Ländern mit 181 Niederlassungen<br />

auf der ganzen Welt.<br />

Mit State-of-the-Art Produktsolutionen für den AV-Bereich<br />

und dem kostenlosen Tech Support am Telefon erarbeiten<br />

wir professionelle Lösungen für das tägliche<br />

Business unserer Kunden.<br />

BMS Europe GmbH<br />

Schwalbacher Strasse 12<br />

65321 Heidenrod-Kemel<br />

Tel: 06124/7239 0<br />

Fax: 06124/723929<br />

E-Mail: saleseurope@bms-inc.com<br />

Internet: www.bms-inc.com<br />

BMS Europe GmbH unterstützt Sie in folgenden Bereichen:<br />

• HD/SD Funkstrecken<br />

• Drahtlose Komplettlösungen<br />

• Projektmanagement<br />

• Frequenzmanagement<br />

BMS (Broadcast Microwave Services) bietet Systeme und<br />

Lösungen zur professionellen drahtlosen Videoübertragung -<br />

von ultrakompakten, mobilen Funk-Verbindungen über Aerial<br />

Down-Links bis hin zu komplexen Anlagen zur stadtweiten<br />

Flächenversorgung. Unsere Kunden aus den Bereichen<br />

Broadcast- und Videoindustrie sind große Fernsehanstalten,<br />

Produktionshäuser, deren Dienstleister wie auch Kamera<br />

OEM-Kunden.<br />

BMS gehört zu den führenden Herstellern für COFDM<br />

Übertragungstechnologie, mit eigener Entwicklung und<br />

Fertigung in Deutschland sowie einem weltweiten Serviceund<br />

Vertriebsnetz.<br />

Mit einem umfangreichen Portfolio auf Basis von HF-<br />

Kommunikationssystemen, speziell entwickelt für aktuelle<br />

Berichterstattung, Nachrichtenübertragung, Unterhaltungsindustrie<br />

und Live-Events, liefern wir Videostrecken, Telemetry-<br />

Links, Antennen und Diversity-Technologien, die bereits weltweit<br />

erfolgreich im Einsatz sind. Die HD/SD-Systemlösungen<br />

reichen von 0,4 - 15 GHz, basieren auf dem DVB-T Standard<br />

und entsprechen internationalen Richtlinien und Normen für<br />

Übertragungstechnik.<br />

BMS Europe GmbH, die europäische Niederlassung der BMS<br />

INC. (USA), betreut Kunden und Partner in den EU-Ländern<br />

sowie in Osteuropa, im Mittleren Osten und in Asien.<br />

BMS beschäftigt ca. 30 Mitarbeiter in den Abteilungen<br />

Entwicklung, Fertigung, Vertrieb/Marketing sowie<br />

Administration und Logistik<br />

BPM<br />

Broadcast & Professional Media GmbH<br />

Am Borsigturm 58<br />

D-13507 Berlin<br />

Tel.: 030/91 68 49-10<br />

Fax: 030/91 68 49-25<br />

Obenhauptstraße 15<br />

D-22335 Hamburg<br />

Tel.: 040/557 624-0<br />

Fax: 040/557 624-25<br />

E-Mail: info@bpm-media.de<br />

Internet: www.bpm-media.de<br />

BPM-Vertrieb – erfahrene Vertriebsspezia listen beraten<br />

Sie herstellerunabhängig in allen Fragen zu Broadcast-Videound<br />

Audio-Equipment<br />

BPM-Service – erfahrene Techniker warten und reparieren<br />

Ihr komplettes Broadcast-Video und Audio-Equipment<br />

BPM-Planung – erfahrene Systemspezia listen planen und<br />

realisieren herstellerunabhängig Ihre Visionen<br />

Sony<br />

Panasonic<br />

JVC<br />

Sennheiser<br />

Fujinon<br />

Canon<br />

Thomson<br />

Focus<br />

Sachtler<br />

u.v.m.<br />

Broadcast Solutions GmbH<br />

Alfred-Nobel-Str. 5<br />

D-55411 Bingen<br />

Tel.: +49 6721 4008-0<br />

Fax: +49 6721 4008-27<br />

E-Mail: info@broadcast-solutions.de<br />

Internet: www.broadcast-solutions.de<br />

Mobile Produktionsmittel: Planung und Fertigung von<br />

Übertragungswagen, DSNG Fahrzeugen, Sonderfahrzeuge<br />

Studio Systeme: Planung und Fertigung von Hörfunk und<br />

Fernsehstudios, Regien, Kontroll-und Bearbeitungsräumen<br />

Produkt Vertrieb: Vertrieb von Produkten aus dem<br />

Bereich Audio, Video, Steuerung, IT, SatCom<br />

Rental: Vermietung von Produkten und Systemen aus dem<br />

Bereich SatCom: Encoder, Modulator, IRD, HPA, FlyAway<br />

Antennen, Zubehör, etc.<br />

Service: kompletter Service für Ü-Wagen und DSNG<br />

Fahrzeuge, kompletter Service für SatCom Systeme<br />

Systemintegration and more… langjährige Erfahrung<br />

hohes Qualitätsniveau, Fertigung im eigenen Haus,<br />

kurze Lieferzeiten, 24 / 7 Service und Support<br />

Vetriebs- und Servicepartner von:<br />

74 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

Helicopter Film Service<br />

Cineflight GmbH<br />

Bültenkoppel 19<br />

D-25492 Heist<br />

Tel.: +49 4122/927 57 75<br />

E-Mail: film@cineflight.de<br />

Internet: www.cineflight.de<br />

• Helicopter: Eurocopter AS 355 twin<br />

für Tiefst-, Nacht- und Seeflug,<br />

2x Bell 206 JetRanger,<br />

alle Kameras + Relais<br />

• Equipment: Cineflex V14, Cineflex Elite,<br />

Super-G2 / Stab-C, HD Broadcast, LiveU,<br />

Tyler-Mounts, Unimount<br />

Referenzen:<br />

• NDR • RBB • action concept<br />

• ARD • WDR • Airbus<br />

• ZDF • Vattenfall • Volvo<br />

• RTL • Lufthansa • BvB<br />

• arte • Siemens • uvm<br />

Chrosziel GmbH<br />

Klausnerring 6<br />

D-85551 Heimstetten<br />

Tel.: 089/9 01 09 10<br />

Fax: 089/4 47 08 61<br />

E-Mail: info@chrosziel.de<br />

Internet: www.chrosziel.de<br />

Herstellung, Vertrieb und Service:<br />

CHROSZIEL Produkte: Kamerazubehör wie Mattebox,<br />

Leichtstützen, Kameraplatten, manuelle Schärfen- und<br />

Zoom antriebe sowie Funkfernbedienungen DIGI FOX und<br />

ALADIN für Schärfe, Blende u. Zoom. (Die DigFOX<br />

Funkschärfe steuert auch eine Vielzahl von internen Motoren<br />

der Panasonic Kameras) Optische Prüfgeräte wie Kollimator<br />

und Projektor für Kameras und Objektive.<br />

Außerdem kostenlose Prüfung und Service für Canon- und<br />

Fujinon Objektive. Vertrieb von Tiffen Filtern,<br />

Easyrig Körperstativen, Heden Motore und exklusiv für<br />

Europa Abel-IB/E Null Optik und Target Produkte für die<br />

Einstellung des Auflagemaßes der Red One Kamera.<br />

COMO Computer & Motion GmbH<br />

A VITEC COMPANY<br />

Lise-Meitner-Str.15<br />

24223 Schwentinental / Germany<br />

Tel.: +49-(0)4307-8358-0<br />

Fax: +49-(0)4307-8358-99<br />

E-Mail: info@como.com<br />

Internet: www.como.com<br />

Entwicklung, Produktion und Vertrieb<br />

von AUDIO/VIDEO-Lösungen<br />

• Streaming & Delivery<br />

z.B. EZ TV IPTV System<br />

• Management & Archive<br />

z.B. ProxSys PX - Media Server<br />

• Acquisition & Recording<br />

z.B FS-T1001 SxS Recorder<br />

• Conversion, Encoding & Decoding<br />

z.B. Extensor HD Scaler<br />

Grass Valley Germany GmbH<br />

Brunnenweg 9<br />

D-64331 Weiterstadt<br />

Tel. 06150-104-782<br />

Hamburg und Berlin: Tel. 040-361 66 81 81<br />

Köln und München: Tel. 02233-6221 150<br />

Österreich: Tel. +43-166 218 5010<br />

Schweiz: Tel. +41-445 33 08 55<br />

Internet: www.grassvalley.com<br />

Produkt Vertrieb für:<br />

• Kameras<br />

• Kreuzschienen und Modular-Produkte<br />

• News Produktionssysteme<br />

• Produktionsmischer<br />

• Server und SAN Lösungen<br />

• Slow-Motion Controller<br />

Dienstleistungen & Systemlösungen:<br />

• Media Workflow Application Framework<br />

• News/Sport Production<br />

• Smart Playout<br />

• Beratung, Schulung und Service<br />

HD-Skycam GmbH<br />

Spiesheimer Weg 28-30<br />

D-55286 Wörrstadt<br />

Tel.: +49 6732 94798-10<br />

Fax: +49 6732 94798-20<br />

E-Mail: info@hd-skycam.tv<br />

www.hd-skycam.tv<br />

• Aerial Filming, weltweit<br />

• Kreiselstabilisierte Kamerasysteme für Hubschrauber,<br />

Auto, Boot, Schiene und Seil<br />

• Shotover-Service-Partner für Europa<br />

• 4 x Cineflex, V 14 HD, 5-Achsen Kreiselstabilisiert<br />

• Fujinon Objektive: HA 4,5 – 59 mm;<br />

HA 7,8 – 172 mm; HA 9,7 – 410 mm<br />

• 1x Shotover K1, 2D und 3 D, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />

• Shotover F1, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />

• Red Epic X Camera<br />

• Arri/Fujinon Alura Zoom 18 – 80 und 45 – 250 mm<br />

Mediatec GmbH<br />

Video Audio Digital Studio<br />

Widdersdorfer Straße 217<br />

D-50825 Köln<br />

Tel.: 02 21/88 80-0<br />

Fax: 02 21/88 80-119<br />

E-Mail: info@mediatec.de<br />

Internet: www.mediatec.de<br />

Planung, Vertrieb & Support mit dem<br />

gesamten Line-Up der Broadcast-Technik<br />

IT- & Broadcast Systemlösungen<br />

EB-> SNG-> Studio<br />

analog/digital<br />

DV bis High Definition<br />

Auszug aus unserer Lieferantenreferenzliste:<br />

Aja Kona, Anton Bauer, Apple, Avid, Beyerdynamic,<br />

Blackmagic Design, Canon, Editshare, Fujinon,<br />

Ianiro, Ikegami, JVC, Maxell, Quantel, Sachtler,<br />

Sennheiser, Sony, Panasonic<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

75


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

Quantel GmbH<br />

Mottmannstr. 4A,<br />

D-53842 Troisdorf<br />

Tel.: 49/2241/498-0<br />

Fax: 49/2241/498-160<br />

Ansprechpartner: Thomas Birner<br />

Director of Sales, Central Europe, Middle East<br />

E-Mail: Thomas.Birner@quantel.com<br />

Internet: http://germany.quantel.co.uk<br />

www.quantel.com<br />

Geschäftsführer: Ian Cooper, Martin Mulligan<br />

eQ: Online-Finishing-System für komplette Endbearbeitung,<br />

SD- u. HD-Formaten in Post- u. TV Produktionen.<br />

iQ: Das Digital Intermediate-System iQ deckt<br />

das gesamte DI-Spektrum ab.<br />

Pablo 3D: Ein non-lineares Farbkorrektur-,<br />

Finishing-System.<br />

Pablo PA: PC Software Tool ermöglicht es,<br />

neben dem Conforming und den vorbereitenden<br />

Arbeiten den kompletten Workflow zu bedienen, auch für<br />

nicht Quantel System-Kunden.<br />

Genetic Engineering: Quantels vernetzte<br />

Infrastrukturlösung!<br />

Enterprise sQ: Quantels serverbasiertes Produktionssystem<br />

ermöglicht Ingest, Editing und Playout sämtlicher Formate<br />

vom User Generated Content bis hin zu HD in dem<br />

gewünschten Format. Die neue Betriebssoftware V 5 unterstützt<br />

auch den kompletten Stereo3D Workflow.<br />

QTube: QTube ermöglicht den direkten Zugriff auf jeden sQ<br />

Server über das weltweite Internet. Die Inhalte können zu<br />

jeder Zeit online bearbeitet werden an allen Orten der Welt,<br />

parallel an verschiedenen Sendebeiträgen.<br />

Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />

Uellendahler Straße 353<br />

• D-42109 Wuppertal<br />

Tel.:+ 49 (0) 202 292 - 90<br />

rental-germany@riedel.net<br />

sales-germany@riedel.net<br />

Vermiet- und Vertriebsstandorte:<br />

• Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />

Niederlassung Berlin<br />

Ernst-Augustin-Straße 12 • D-12489 Berlin<br />

Tel.:+49 (0) 30 678 261-0<br />

rental-berlin@riedel.net<br />

• Riedel Communications Austria GmbH<br />

Tel.:+43 1 5 23 66 85-0<br />

rental-austria@riedel.net<br />

sales-austria @riedel.net<br />

• Riedel Communications Switzerland AG<br />

Käshaldenstrasse 40<br />

• 8052 Zürich Schweiz<br />

Tel.: +41 (0) 44 307 10 30<br />

switzerland@riedel.net<br />

Vermietung & Vertrieb professioneller<br />

Kommunikationstechnik<br />

• Dry-Hire & Systemverleih<br />

• Digital Matrix Intercom<br />

• Digital Partyline Intercom<br />

• Digital Wireless Intercom<br />

• Professionelle Funktechnik<br />

Vermietung von Wireless Video Systemen<br />

• Drahtlos-Kameratechnik<br />

• Drahtlos-Signalverteilung<br />

Vermietung von LWL/Glasfaser-Systemen<br />

• MediorNet Fiber Optic Network<br />

• MediorNet Compact<br />

• RiLink Global Fiber Network<br />

Riedel-Technik trägt weltweit zum Gelingen internationaler<br />

Top-Events wie etwa der Formel 1 oder den Olympischen<br />

Sommer- und Winterspielen bei. Führende Rundfunkanstalten<br />

und namhafte Theater setzen genauso auf Riedel Technologie<br />

wie zahlreiche kleinere Veranstaltungen.<br />

Die Riedel Communications GmbH & Co. KG entwickelt, fertigt<br />

und vertreibt zukunftsorientierte Echtzeitnetzwerke für Video,<br />

Audio und Kommunikation in Rundfunk-, Event-, Theaterund<br />

Industrie-Anwendungen. Das 1987 gegründete Unternehmen<br />

ge- hört zu den Entwicklungspionieren digitaler Audiomatrix-Systeme<br />

und ist weltweit Technologieführer in der<br />

Systemvernetzung mittels Lichtwellenleiter.<br />

Die Riedel-Gruppe hat ihren Hauptsitz in Wuppertal und<br />

beschäftigt an zehn Standorten in Europa, Australien, Asien<br />

und den USA über 280 Mitarbeiter.<br />

Aktuelle Informationen unter www.riedel.net<br />

sonoVTS GmbH<br />

Kapellenstr. 11<br />

D-85622 Feldkirchen bei München<br />

Tel.: 089/41 96 71-0<br />

Fax: 089/419671-999<br />

E-Mail: contact@sonovts.de<br />

Internet: www.sonovts.de<br />

sono Systembau<br />

Consulting, Planung, Installation und Maintenance<br />

von Broadcast Systemen<br />

sono Rental<br />

Full-Service für TV-Produktionstechnik und Event-Technik<br />

sowie Dry-Hire<br />

sono Vertrieb<br />

Professionelle Broadcast Produkte im Bereich Audio, Video,<br />

Intercom und Broadcast-IT<br />

sono Rental<br />

Axon, AVT, Dolby, Glensound, Harris, Lawo, Lexicon,<br />

Linear Acoustic, Lynx, Mayah, Neumann, Riedel, Schoeps,<br />

Sony, Snell, tc electronic, Tektronix, Wisycom, Yamaha,<br />

Zähl Elektronik-Tontechnik<br />

sono Vertrieb<br />

Linear Acoustic, Wisycom, Yamaha,<br />

Zähl Elektronik-Tontechnik<br />

Studio Hamburg Media Consult<br />

International (MCI) GmbH<br />

Jenfelder Allee 80<br />

22039 Hamburg<br />

Telefon: +49 40 6688-3384<br />

Fax: +49 40 6688-3636<br />

Am Studio 20<br />

12489 Berlin<br />

E-Mail: info@mci.de<br />

Internet: www.mci.de<br />

Webshop: www.mci-shop.de<br />

Systems<br />

• Weltweit tätiger Generalunternehmer für Broadcast/IT,<br />

Audio-, Video- und Medientechnik Projekte.<br />

• Planung, Integration, Montage, Inbetriebnahme,<br />

Schulung & After-Sales-Service<br />

Consulting<br />

• Ausschreibungserstellung & Projektüberwachung nach HOAI<br />

• Workflow Optimierung & Personalverleih<br />

Products<br />

• Spezialisten für Broadcast/IT - und Kommunikationstechnik<br />

• Sonderlösungen, Beratung, Finanzierung & Vermietung<br />

76 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

SCISYS Deutschland GmbH<br />

Borgmannstraße 2<br />

D-44894 Bochum<br />

Tel.: 02 34/92 58-0<br />

Fax: 02 34/92 58-190<br />

E-Mail: info@scisys.de<br />

Internet: www.scisys.de<br />

IT-Systemlösungen für Radio, TV und New Media zur<br />

Integration, Vernetzung und Automation aller Prozesse und<br />

Arbeitsabläufe der Rundfunkproduktion bei professionellen<br />

Rund funkbetreibern. Die Systeme basieren auf den<br />

Produktfami lien dira! ® (Hörfunkautomation),<br />

MediaFabric (wellen- und medienübergreifende Lösungen).<br />

Exakte Umsetzung kundenspezifischer Anforde rungen<br />

durch Customizing. Beratung, Planung, Systemintegration,<br />

Schulung und Wartung.<br />

Hörfunkautomation dira! ® als Standardsystem, individuelle<br />

Systemlösung oder modulare Software sowie Integration<br />

angrenzender Systeme.<br />

Beispiele für MediaFabric-Lösungen sind digitale<br />

Langzeitarchive, Newsroomintegration oder Planung<br />

und Programm-Management.<br />

Videocation GmbH<br />

Münchner Straße 110<br />

D-85774 Unterföhring<br />

Tel.: 089/9 58 23-214<br />

Fax: 089/9 58 23-299<br />

Mobil: 01 51/12 55 66 38<br />

E-Mail: info@videocation.com<br />

Internet: www.videocation.com<br />

Videocation ist Handelshaus und Full-Service-Dienstleister<br />

für Broadcastequipment, professionelle Videotechnik,<br />

klassische und IT-basierte Broadcastsysteme und<br />

Medien technik.<br />

Als Dienstleistungen werden Beratung, Planung, Installation,<br />

Service, Support und Schulungen angeboten.<br />

• Avid<br />

• JVC<br />

• Panasonic<br />

• Sennheiser<br />

• Sony<br />

• Tektronix<br />

Wellen+Nöthen GmbH<br />

Mathias-Brüggen-Str. 65a<br />

D-50829 Köln<br />

Tel.: 02 21/91 56-0<br />

Fax: 02 21/91 56-200<br />

Wellen+Nöthen Niederlassung Berlin<br />

Neue Mälzerei<br />

Friedenstraße 91a<br />

D-10249 Berlin<br />

Tel.: 030/2 88 89-0<br />

Fax: 030/2 88 89-200<br />

E-Mail-Zentral: info@wellen-noethen.de<br />

Internet: www.wellen-noethen.de<br />

• W+N Vertrieb von analoger und digitaler<br />

Medientechnologie für TV-Produktionen, Broadcast,<br />

Eventgestaltung und audiovisuelle Kommunikation<br />

• W+N Systembau – Konzeption herstellerübergreifender<br />

Lösungen, Planung, Installation und Systemintegration<br />

von Produktions- und Eventtechnik. SNG- und<br />

Ü-Wagenherstellung<br />

• W+N Service von Audio- Video- und<br />

Computerhardware, Telefonhotline, Ersatzgeräte-Service<br />

• W+N Rental – Vermietung von TV-Produktions- und<br />

Eventtechnik – Camcorder und VTR s aller<br />

Formate, Kamera regien, Schnittplätze, DVD-Authoring,<br />

High Definition etc..<br />

• W+N Finanzen – Leasingvermittlung, Langzeitmiete<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

77


PRODUKTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

CBC Cologne Broadcasting Center GmbH<br />

Picassoplatz 1, D-50679 Köln<br />

Tel.: 0221/456-40<br />

Lil-Dagover-Ring 2,<br />

D-82031 München/Grünwald<br />

Tel.: 089/6 41 85-51 80<br />

Schiffbauerdamm 22, D-10117 Berlin<br />

Tel.: 030/24 755-720<br />

Internet: www.cbc.de<br />

• Planung und Realisierung von<br />

TV-Produktions- und Broadcast-Lösungen<br />

• Studioproduktion (Köln und Berlin)<br />

• Postproduktion (über 75 Edit-Suiten)<br />

• Sendeabwicklungen<br />

• SNG (in Köln, München und Berlin)<br />

• Programmverbreitung<br />

• Teleport<br />

• Filebasierte Archivlösungen<br />

• IT-Lösungen<br />

• Media Services<br />

“CBC avancierte seit Gründung 1994 zu einem der führenden<br />

TV-Produktions- und Broadcast-Unternehmen Deutschlands.<br />

An den Standorten Köln, München und Berlin betreut CBC<br />

u. a. die Sender RTL, VOX, Super RTL, RTL II, RTL NITRO, n-tv,<br />

RTL Crime, RTL Living, Passion sowie diverse TV-Produktionsunternehmen.<br />

Darüber hinaus zeichnet CBC für Produktion<br />

und Broadcast der internationalen Fußball-Bundesliga-<br />

Live-Berichterstattung im Auftrag der DFL verantwortlich.<br />

Helicopter Film Service<br />

Cineflight GmbH<br />

Bültenkoppel 19<br />

D-25492 Heist<br />

Tel.: +49 4122/927 57 75<br />

E-Mail: film@cineflight.de<br />

Internet: www.cineflight.de<br />

• Helicopter: Eurocopter AS 355 twin<br />

für Tiefst-, Nacht- und Seeflug,<br />

2x Bell 206 JetRanger,<br />

alle Kameras + Relais<br />

• Equipment: Cineflex V14, Cineflex Elite,<br />

Super-G2 / Stab-C, HD Broadcast, LiveU,<br />

Tyler-Mounts, Unimount<br />

Referenzen:<br />

• NDR • RBB • action concept<br />

• ARD • WDR • Airbus<br />

• ZDF • Vattenfall • Volvo<br />

• RTL • Lufthansa • BvB<br />

• arte • Siemens • uvm<br />

Mediatec Switzerland AG<br />

Lindenstrasse 2-4<br />

CH-8604 Volketswil ZH<br />

Tel.: +41 71 388 00 55<br />

Fax: +41 71 388 00 56<br />

info@mediatecgroup.ch<br />

www.mediatecgroup.ch<br />

Broadcast, Display, Event, Installation, Media<br />

• TV- & Video-Produktionen<br />

• Mobile Up-Links (SNG)<br />

• Eventtechnik<br />

• Mobile LED Screen Trucks<br />

• Modulare LED Screens<br />

• Mietservice / Dry and Hire<br />

Mediatec ist einer der größten technischen Dienstleister<br />

Europas in den Bereichen TV-Produktion, mobile & modulare<br />

LED Bildschirme und Eventtechnik.<br />

Von Großbildübertragungen bei Festivals und Kongressen<br />

bis zum „Public Viewing“, von Werbespots bis zu Live-TV-<br />

Produktionen: Mediatec ist der Profi, wenn es darum geht,<br />

digitale Emotionen zu schaffen.<br />

PLAZAMEDIA GmbH<br />

TV & Film Produktion<br />

Münchener Straße 101<br />

D-85737 Ismaning<br />

Tel.: +49 (0)89 99 633- 0<br />

Fax: +49 (0)89 99 633 6990<br />

E-Mail: info@plazamedia.de<br />

Internet: www.plazamedia.de<br />

• Innenproduktion: Broadcast Operations,<br />

(Hauptschaltraum, SAW, Studioproduktion,<br />

Zentrale Grafik) Media Production<br />

(Content Management, Neue Medien, Postproduktion)<br />

• Außenproduktion:TV- und Filmproduktion,<br />

Übertragungstechnik, Spezial-Kamera-Systeme,<br />

Sportstättenberatung<br />

• Technologie: Engineering und Support<br />

Etablierter Full-Service-Dienstleister für TV und Neue Medien<br />

und einer der führenden Sport-TV-Produzenten im deutschsprachigen<br />

Raum. Das Unternehmen produziert im Auftrag von<br />

TV-Sendern sowie Rechteinhabern unter anderem nationalen<br />

und internationalen Fußball, Basketball, Boxen, Formel 1<br />

sowie Europa- und Weltmeisterschaften diverser Sportarten.<br />

Kunden: Sky, Constantin Sport Medien/LIGA total!,<br />

SPORT1 u.v.m.<br />

STUDIO BERLIN ADLERSHOF (SBA)<br />

GmbH<br />

Am Studio 20<br />

D-12489 Berlin<br />

Berlin Tel.: +49 [0]30 6704 5500<br />

Fax: +49 [0]30 6704 5505<br />

Hamburg Tel.: +49 [0]40 6688 2221<br />

Fax: +49 [0]40 6688 3299<br />

E-Mail: produktionsservice@<br />

studio-berlin.de<br />

Internet: www.studio-berlin.de<br />

Ateliers: 10 Studios in Berlin Adlershof<br />

2x 2.400m 2 , 1x 1.800 m 2 , 1x 1.400m 2 ,<br />

1x 970m 2 , 5x 635m 2<br />

Übertragunswagen: 24 [2x SSL] Kamera-Ü-Wagen<br />

Ü 6 HDTV 20 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 5 digital<br />

15 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 4 HDTV<br />

7 [1x SSL] Kamera-Ü-Wagen Ü 1 digital Schnittmobil (digital)<br />

Super-Slomo LDK 8300/6200/23MKII/23<br />

Drahtlos Bildübertragungssystem GV<br />

Postproduktion: analog und digital<br />

Technischer Dienstleister für Studioproduktionen und<br />

Aussenübertragungen [Live-Sendungen oder<br />

Vorproduktionen] bei Sport-, Show-, Musik- und Event-<br />

Ereignissen und seriellen Produktionen<br />

Unsere Kunden:<br />

Öffentlich-rechtliche und private Fernsehanstalten aus dem<br />

In- und Ausland, Film & TV-Produktionen, Event-Agenturen<br />

WestCom Media Group<br />

Westfalendamm 87<br />

D-44141 Dortmund<br />

Tel.: 02 31/94 37-100<br />

Fax: 02 31/94 37-130<br />

E-Mail: geschaeftsleitung@westcom.de<br />

Internet: www.westcom.de<br />

• Informations- und Unterhaltungsformate<br />

als Komplett sendungen<br />

• Magazinbeiträge, Dokumentationen und Reportagen<br />

• Neuentwicklung und Realisierung von TV-Konzepten<br />

• Staffelproduktionen, Live-Sendungen,<br />

• Werbespots • Imagefilme<br />

• Multimedialösungen • Studioschaltgespräche<br />

FullService Mediendienstleister mit einem der modernsten<br />

TV-Studios Deutschlands. Referenzen:<br />

• Sat.1 • RTL<br />

• N24 • ProSieben<br />

• ARD • ZDF<br />

• WDR • MDR<br />

• DSF • DW<br />

78 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


DISTRIBUTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

MEDIA BROADCAST GmbH<br />

Joseph-Schumpeter-Allee 17<br />

53227 Bonn<br />

Tel.: 0228 5505 5013<br />

E-Mail: info@media-broadcast.com<br />

www.media-broadcast.com<br />

Occasional Broadcast Services<br />

Tel.: 01803 32 42 00 (kostenfrei)<br />

booking@media-broadcast.com<br />

Zuverlässige Dienstleistungen für die<br />

Broadcast-und Medienbranche<br />

• Event-Broadcasting: SD/HD-Produktion<br />

und Übertragung via SNG, Glasfaser,<br />

Richtfunk und Internet; TK-Services<br />

• Satellite Services: DVB-S-Plattformen,<br />

Up/Downlink, Teleport, Raumsegment<br />

• Terrestrische Netze: DVB-T, DAB+, LMK<br />

• BROADCAST NGN: IP-basiertes Glasfasernetz<br />

mit internationalen Gateways<br />

Media Services: Europaweites CDN,<br />

Play-out, Streaming Services, IPTV<br />

Mehr als 750 Kunden (öffentl.-rechtl. und priv. Rundfunk,<br />

Produktionsfirmen, Eventveranstalter u.v.a.)<br />

vertrauen auf die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />

von MEDIA BROADCAST.<br />

900 Mitarbeiter in ganz Deutschland garantieren<br />

Kundennähe und erstklassigen Service.<br />

SES Platform Services GmbH<br />

Postfach 11 27<br />

85765 Unterföhring<br />

Telefon: 089 1896 3644<br />

Fax: 089 1896 3639<br />

E-Mail: info@ses-ps.com<br />

Internet: www.ses-ps.com<br />

• Content Management: Ingest, Transcoding,<br />

Digitale Archivierung, Media Asset Management<br />

• Playout: Compact, Basic/Pro, Remote<br />

• Encryption: Conditional Access, Simulcrypt, DRM<br />

• Broadcast: Digital Uplink TV, Radio, Daten,<br />

Satellitenkapazität<br />

• Internet: IEncoding, Streaming, Content Delivery<br />

Network, HbbTV Application Development<br />

SES Platform Services ist ein Unternehmen des Satellitenbetreibers<br />

SES und betreibt in Unterföhring bei München eines<br />

der modernsten Sendezentren Europas. SES Platform Services<br />

versteht sich als technischer Dienstleister für Broadcaster und<br />

Produktionshäuser und bietet ein umfassendes Spektrum an<br />

Dienstleistungen rund um die Aufbereitung und Übertragung<br />

von Inhalten für Fernseh- und Radiokanäle an. Dazu gehören<br />

neben der digitalen Archivierung die Sendeabwicklung sowie<br />

die Aufbereitung und Übertragung der Inhalte über Satellit,<br />

Internet und auf mobile Endgeräte.<br />

SES Platform Services verbreitet heute rund 300 digitale TVund<br />

Radioprogramme, interaktive Dienste sowie Datendienste.<br />

Zu den Kunden gehören namhafte Broadcaster aus dem<br />

öffentlich-rechtlichen und privaten Bereich, Pay-TV-Anbieter,<br />

Rechteinhaber, Kabelnetzbetreiber sowie Großunternehmen.<br />

TV1.EU streaming europe<br />

Beta-Str. 9a<br />

D-85774 Unterföhring<br />

Tel.: 089/96 05 70-0<br />

Fax: 089/96 05 70-79<br />

E-Mail: sales@tv1.eu<br />

Full-Service für Streaming media<br />

• Encoding, Transcoding für Web, Handies u.a.<br />

• (Live-) Streaming auf weltweitem Serververbund<br />

• Live-Produktionen für TV und WebTV<br />

• pay per video® - Abrechnungssystem<br />

• Business TV – Inhouse-Lösungen<br />

• Radio, TV-Monitoring und -Speicherung<br />

• Audio-, Videosignal Transfer über IP<br />

• Interaktive Web-/Panorama Kameras<br />

TV1.EU streamt über 55 Radio- und TV Stationen live 24/7<br />

ins Internet. 33 Sender werden rund um die Uhr archiviert.<br />

Dauerkunden für weitere Services:<br />

EADS, BLM, Metro, Volvo Construction Equipment, Die Bahn,<br />

MTV, BMW, Infineon, u.a. Innovationsführer und Anbieter von<br />

Premium Lösungen zu fairen Konditionen. Die Kontaktaufnahme<br />

lohnt in jedem Fall.<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

79


STEFAN ÖFNER<br />

BIG DATA ANALYTICS IM <strong>MEDIEN</strong>SEKTOR: ZEIT FÜR EINEN SWITCH<br />

›„Big Data, Big Money“: Die Medien haben in den vergangenen Jahren alles dafür getan, die Datenflut<br />

zum „Zukunftshype“ und zum „Wachstumsfaktor“ zu schreiben – sicher größtenteils zu Recht. Es liegt<br />

also nahe, dass eben diese Medienkonzerne selbst eine Vorreiterrolle beim Einsatz von Big Data spielen.<br />

Aber weit gefehlt: Die Verlagshäuser machen vielerorts gerade mal die ersten Gehversuche. An einem<br />

Mangel an Einsatzszenarien kann es nicht liegen: Medien agieren in einem Massenmarkt, und damit haben<br />

sie angesichts der Digitalisierung der Kundenansprache automatisch mit einer rasant anwachsenden Datenmenge<br />

zu tun. Gleichzeitig werden Kunden immer kritischer und wollen situationsgerecht kontaktiert statt<br />

von Push-Nachrichten erdrückt werden. Diese Big Data-Herausforderung anzunehmen, kann und wird für<br />

Medienhäuser zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor.<br />

Die Hürden unterscheiden sich kaum von denen in anderen Branchen: Kundeninformationen<br />

liegen heute oft unstrukturiert vor und werden an den verschiedensten<br />

Kontaktpunkten und über immer neue Kanäle gesammelt – dazu gehören E-Mail,<br />

Website, Foren und Social-Media-Kanäle ebenso wie Callcenter oder Point-of-Sale.<br />

Doch damit nicht genug: Häufig gibt es für die diversen Geschäftsfelder eines<br />

Medienhauses auch unterschiedliche Datenbanken. Der finale Schritt aus der<br />

Offline-(Print)-Welt in die digitale Welt steht in vielen Verlagen noch aus. Die deshalb<br />

erforderliche bereichsübergreifende Abstimmung der Daten lässt sich aber nur<br />

bewerkstelligen, wenn erstens die Datenqualität stimmt und zweitens analytisches<br />

Datenmanagement zum Einsatz kommt, das Daten aus unterschiedlichsten Quellen<br />

integriert.<br />

Wenn überhaupt, wird Big Data Analytics in Medienunternehmen hauptsächlich im<br />

Bereich Kundensegmentierung eingesetzt. Die digitalen Kanäle bieten jedoch ein<br />

weites Feld für weitere Einsatzszenarien: Beispielsweise lassen sich wertvolle<br />

Informationen aus dem Surf- und Leseverhalten von Online-Nutzern ziehen, die<br />

Verlegern von Printmedien verborgen bleiben. Wichtig ist es, die Informationen aus<br />

den verschiedenen Online- und Offline-Kanälen zusammenzuführen. Was den Leser<br />

einer Automobilzeitschrift interessiert, kann auch für den Vertrieb der Schwesterpublikation hilfreich sein,<br />

um diesen gezielt mit weiteren Angeboten zu kontaktieren. Und Daten zum Newsletter-Versand müssen<br />

mit denen zum Print-Abo zusammengeführt werden, so dass Marketing und Vertrieb alle relevanten<br />

Informationen auf einen Blick haben.<br />

Mit den passenden Analyselösungen sind Medienunternehmen in der Lage, Content zu verwalten,<br />

Bedarfsprognosen zu erstellen, das Order Management zu optimieren und den Vertriebserfolg zu messen.<br />

Dazu gehört nicht zuletzt auch die Optimierung des Anzeigengeschäfts. Über eine integrierte Plattform, die<br />

mit dem Werbegeschäft verbundenen Prozesse abbildet, können sämtliche Abläufe einschließlich Buchung,<br />

Platzierung, Prognose und Reporting über alle Medien (digital, mobil, Video et cetera) hinweg abgewickelt<br />

werden. Somit erkennen Werbevermarkter schnell die effektivsten Werbemittel und können ihre Ressourcen<br />

entsprechend einteilen.<br />

Tatsache bleibt: Medienunternehmen sollten möglichst bald einsetzen, was sie propagieren. Der<br />

Switch in die neue Analysewelt ist überfällig. Denn der Trend zur Digitalisierung und die wachsende Zahl an<br />

Kanälen werden sich im Mediensektor fortsetzen. Mit Big Data Analytics können Medienunternehmen<br />

ihre Abonnenten halten, sie mit deren Interessen entsprechenden Angeboten versorgen und die Anzeigenplanung<br />

optimieren. Auf diese Weise sichern sie sich ihren Platz im Wettbewerb – und letztlich eine<br />

vielseitige Medienlandschaft. ❮Stefan Öfner<br />

Stefan Öfner, Account Manager Medien, SAS Deutschland<br />

.<br />

80 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


Inserentenverzeichnis<br />

AJA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />

Annova . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />

ARRI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U2<br />

Aspera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />

BMS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

Clear-Com . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />

Cinec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45<br />

Dalet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />

Damar & Hagen . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

EVS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35<br />

eyevis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51<br />

Grass Valley . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />

Ikegami . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

Jünger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

Lawo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

mebucom . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U3<br />

Mipcom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63<br />

Neutrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />

Quantel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />

Riedel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U4<br />

Scisys . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39<br />

Shure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Shutterstock . . . . . . . . . . . . .24 – 25<br />

Telecolumbus . . . . . . . . . . . . . . . .47<br />

VDT . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Beilage<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 06.10.<strong>2014</strong><br />

mebucom.de: Vernetzen und informieren!<br />

mebucom.de ist die Internet-Plattform von <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong>.<br />

mebucom steht für Media Business Community.<br />

Der Name ist Programm.<br />

Die im Firmenbereich von mebucom.de eingetragenen Unternehmen<br />

werden mit allen für sie relevanten Artikeln verlinkt.<br />

Alle Beiträge werden von der Redaktion intensiv getaggt.<br />

Die Plattform will Professionals, Experten und Unternehmen<br />

aus der Welt der digitalen Medien miteinander vernetzen und ihnen<br />

schnellen Zugriff auf für sie relevante Informationen bieten.<br />

Angesprochen werden hier nicht nur Akteure aus dem<br />

klassischen Rundfunk- und Film-Sektor, sondern alle, die digitale<br />

Inhalte produzieren, bearbeiten, verwalten, verwerten und verbreiten.<br />

mebucom.de bietet Unternehmen umfangreiche Möglichkeiten,<br />

sich kostenlos zu präsentieren.<br />

Eingetragen werden können hier unter anderem: Anschrift,<br />

Kontaktdaten, Ansprechpartner, Produkt- und Serviceangebote.<br />

Zudem ist das Upload von Logos und Fotos möglich.<br />

Über die mebucom.de-News oder das mebucom.de-Archiv<br />

findet man so mit wenigen Klicks direkt zu ihrem Unternehmen.<br />

Das Angebot ist Google optimiert, so dass Unternehmen, Personen<br />

oder Produkte auch im world wide web über mebucom.de noch<br />

besser zu finden sind.<br />

mebucom.de wird sukzessive weiter ausgebaut und mit<br />

vielen weiteren interessanten Applikationen versehen.<br />

Das Print-Online-Team von <strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> und<br />

mebucom.de präsentiert die Top-Themen der Branche schneller,<br />

flexibler und zielgenauer.<br />

MeBu Verlag Eckhard Eckstein<br />

Am Kurfürstenweg 2A , D-85232 Eschenried/München<br />

USt-IdNr. DE152949652<br />

ISSN 0941-9071<br />

Redaktion<br />

Am Kurfürstenweg 2A , D-85232 Eschenried/München<br />

Tel.: 08131/354759 / Fax: 08131/354760<br />

e-mail: redaktion@medienbulletin.de<br />

Chefredakteur<br />

Eckhard Eckstein<br />

Ständige redaktionelle Mitarbeiter<br />

Dieter Brockmeyer, Erika Butzek, Niklas Eckstein,<br />

Jan Fleischmann, Axel Kersten, Birgit Heidsiek, Bernd Jetschin,<br />

Wolfgang Scheidt, Michael Stadik, Thomas Steiger,<br />

Anzeigenverkauf<br />

Tel.: 08131/354761 / Fax: 08131/354760<br />

e-mail: anzeigen@medienbulletin.de<br />

Grafische Gestaltung<br />

Christl Kaiser<br />

Druck<br />

F+W Mediencenter<br />

Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg<br />

<strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> Leserservice<br />

e-mail: abo@medienbulletin.de<br />

Internet<br />

www.medienbulletin.de<br />

www.mebucom.de<br />

<strong>MEDIEN</strong> <strong>BULLETIN</strong> erscheint 8× jährlich und kostet im Abonnement Euro 91,50 (Inland)<br />

inkl. Zustellgebühren und Euro 119,10 (Ausland) inkl. Zustellgebühren.<br />

Abonennten im EU-Ausland ohne Ust.-ID-Nr. zzgl. 7% MwSt = Euro 127,44.<br />

Die Kündigungsfrist beträgt drei Monate zum Bezugsjahresende.<br />

Das Abonnement für Schüler, Studenten, Auszubildende (jeweils gegen Nachweis) kostet<br />

Euro 55,– (Inland), Euro 71,– (Ausland/EU); ohne Ust.-/D-Nr. zzgl. 7% Mwst.<br />

Das <strong>MEDIEN</strong> BUlLLETIN Einzelheft kostet Euro 12,–<br />

Die Sondereditionen zum Thema „Live-Produktion“ kosten Euro 14,–<br />

Anzeigenpreisliste gültig ab 01.01.<strong>2014</strong>.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Nachdruck auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung<br />

durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

<strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong><br />

81


z TERMINE<br />

TERMINE SEPTEMBER – OKTOBER <strong>2014</strong><br />

SCHWEIZER RADIODAY <strong>2014</strong><br />

Termin: 3. September <strong>2014</strong><br />

Ort: World Trade Center Zürich<br />

Veranstalter: RadioEvents GmbH<br />

Thema: Hörfunk<br />

Weitere Infos: www.radioday.ch/<br />

CINEC <strong>2014</strong><br />

Termin: 21. - 23. September <strong>2014</strong><br />

Ort: München<br />

Veranstalter: Albrecht GmbH<br />

Thema: Fachmesse für Cine Equipment<br />

Weitere Infos: www.cinec.de<br />

ARS ELECTRONICA <strong>2014</strong><br />

Termin: 4. – 8. September <strong>2014</strong><br />

Ort: Linz<br />

Veranstalter: Ars Electronica Linz GmbH<br />

Thema: Festival der elektronischen Kunst<br />

Weitere Infos: www.aec.at<br />

B3 AUTUMN SCHOOL<br />

Termin: 29. September – 4. Oktober <strong>2014</strong><br />

Ort: Frankfurt<br />

Veranstalter: Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach<br />

Thema: Bewegtbild-Workshops, -Master Classes und -Labs<br />

Weitere Infos: www.b3biennale.com<br />

MEDIA 3.0 - CONVERGENCE WORK<br />

Termin: 4. September <strong>2014</strong><br />

Ort: Berlin<br />

Veranstalter: Condat AG<br />

Thema: Medientrends-Expertenkonferenz<br />

Weitere Infos: www.condat.de/media3.0<br />

PLASA <strong>2014</strong><br />

Termin: 5. – 8. Oktober <strong>2014</strong><br />

Ort: London, ExCeL<br />

Veranstalter: PLASA Events Ltd.<br />

Thema: Event- und Entertainment-Technik<br />

Weitere Infos: www.plasashow.com<br />

INTERNATIONALE FUNKAUSSTELLUNG (IFA) <strong>2014</strong><br />

Termin: 5. - 10. September <strong>2014</strong><br />

Ort: Berlin<br />

Veranstalter: Messe Berlin<br />

Thema: Unterhaltungselektronik-Messe<br />

Weitere Infos: http://b2c.ifa-berlin.de<br />

SPORTEL <strong>2014</strong><br />

Termin: 7. – 10. Oktober <strong>2014</strong><br />

Ort: Monaco<br />

Veranstalter: Monaco Mediax<br />

Thema: Sportmedien-Kongressmesse<br />

Weitere Infos: www.sportelmonaco.com<br />

IBC <strong>2014</strong><br />

Termin: 11. – 16. September <strong>2014</strong><br />

Ort: Amsterdam, RAI<br />

Veranstalter: IBC<br />

Thema: Broadcast-Kongressmesse<br />

Weitere Infos: www.ibc.org<br />

MIPCOM <strong>2014</strong><br />

Termin: 13. – 16. Oktober <strong>2014</strong><br />

Ort: Monaco<br />

Veranstalter: Reed MIDEM<br />

Thema: Film- und Entertainment-Messe<br />

Weitere Infos: www.mipworld.com/MIPCOM/<br />

DMEXCO <strong>2014</strong><br />

Termin: 10./11. September <strong>2014</strong><br />

Ort: Köln, Koelnmesse<br />

Veranstalter: BVDW<br />

Thema: Digitales Marketing<br />

Weitere Infos: www.dmexco.de<br />

28. <strong>MEDIEN</strong>TAGE MÜNCHEN<br />

Termin: 22. – 24. Oktober <strong>2014</strong><br />

Ort: München, ICM/Messe<br />

Veranstalter: Medientage München GmbH<br />

Thema: Medienkongress mit Messe<br />

Weitere Infos: www.medientage-muenchen.de<br />

82 <strong>MEDIEN</strong><strong>BULLETIN</strong> 5.<strong>2014</strong>


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RIEDEL's next STEP<br />

More info? IBC Stand 10.A31<br />

www.riedel.net

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