mebulive 2.2023 (Vorschau)
Produktionsreports: Tour de France, Special Olympics World Games, CL-Finale // Technik-Geschichten: Sony Factory Tour, KST Moschkau // Distribution: Deutsche TV-Plattform, Cloud-Test
Produktionsreports: Tour de France, Special Olympics World Games, CL-Finale // Technik-Geschichten: Sony Factory Tour, KST Moschkau // Distribution: Deutsche TV-Plattform, Cloud-Test
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<strong>2.2023</strong> | <strong>mebulive</strong> | Jahrgang 4 | D14 Euro<br />
Tour de France Produktion<br />
Extrembedingungen<br />
Special Olympics<br />
Einzigartige Allianz<br />
Sony Factory Tour<br />
Hightech-Fertigung<br />
Cloud- & Remote-Produktion<br />
Proof-of-Concept
ARRI MULTICAM SYSTEM<br />
TRULY CINEMATIC MULTI-CAMERA LIVE PRODUCTIONS<br />
ARRI Multicam System is a simple-to-integrate fiber transmission system for multi-camera live broadcasts.<br />
The combination of ARRI cameras and the fiber system, controlled via an industry-standard RCP<br />
(Remote Control Panel), delivers a cinematic look with the efficiency of a live transmission system.<br />
www.arri.com/multicam
Editorial<br />
Mix and Match<br />
“SDI must die”, hieß es schon vor vielen Jahren in<br />
einer IBC-Werbebotschaft von Cinegy. Die Branche<br />
wartete gespannt auf IP-Lösungen und einen Umbruch<br />
in der Broadcast-Welt. Das Versprechen,<br />
flexibler und kostengünstiger produzieren zu können,<br />
führte dazu, dass Broadcast-Standards wie ST 2110<br />
und neue Technologien den Markt überschwemmten.<br />
Und heute? Heute ist IP immer noch ein wichtiges<br />
Thema, die Entwicklung geht weiter, aber viel von der<br />
anfänglichen Euphorie ist verflogen. Medienproduktionen,<br />
vor allem im Live-Umfeld, setzen nach wie<br />
vor auf Legacy SDI-Technologie – von wegen “tot“.<br />
Zu kompliziert, zu aufwändig und zu teuer ist oft das<br />
Pendant IP. Zudem ist immer häufiger Mix and Match<br />
angesagt. Produzenten können heute mit relativ wenig<br />
Aufwand sowohl SDI- als auch IP-Streams in einer<br />
Signalkette verarbeiten. So geschehen zum Beispiel<br />
bei den Special Olympics World Games Berlin 2023<br />
(S. 28), wo IP für die Zuspielung der Bilder von den<br />
einzelnen Austragungsorten genutzt wurde. Im IBC<br />
wurde das Signal dann wieder in SDI gewandelt. Und<br />
auch bei den Produktionsdienstleistern ist man heute<br />
vorsichtig, sich ganz dem Thema IP zu verschreiben.<br />
TV SKYLINE hat kürzlich einen hochmodernen 12G-<br />
SDI-Ü-Wagen vorgestellt, der nur für die Verarbeitung<br />
von Audio und Kommunikation auf IP-Workflows setzt<br />
(S. 16). Alles andere mache (noch) keinen Sinn, meint<br />
Wolfgang Reeh.<br />
betrachtet. Vor allem in einmal aufgebauten und vollautomatisierten<br />
Studio-Umgebungen kann sich ein<br />
durchgängiger IP-Workflow lohnen. Davon ist auch<br />
Axel Moschkau überzeugt, der in seinem Innovationszentrum<br />
bei KST Moschkau an den Produktionsworkflows<br />
von morgen arbeitet (S. 56). Flexibel sei der<br />
Einsatz von IP auf jeden Fall, aber nicht ohne Tücken,<br />
meint er.<br />
Auch die Produktion der 110. Tour de France, unser<br />
Titelthema, war nicht ohne Tücken. Mit enormem Aufwand<br />
und hohen Anforderungen an Team und Technik<br />
setzten EMG, Eurosport und der SR die 21 Etappen<br />
und 3.400 Kilometer des Großsportereignisses live und<br />
ohne Bildausfälle in Szene (S. 34).<br />
Allerdings muss man dazu sagen, dass es immer auf<br />
den Anwendungsfall ankommt und ob man einzelne<br />
Bereiche oder die gesamte Glas-zu-Glas-Produktion<br />
Eine spannende Lektüre wünscht,<br />
Niklas Eckstein,<br />
Chefredakteur<br />
<strong>2.2023</strong><br />
3
Inhalt<br />
34<br />
© DFL<br />
© Kristof Ramon<br />
28<br />
© Plazamedia<br />
42<br />
46<br />
© Predrag Vuckovic / Red Bull Content Pool<br />
48<br />
52<br />
© Deutsche TV-Plattform<br />
© CBC<br />
56<br />
© Titel: Kristof Ramon<br />
58 62<br />
4 <strong>2.2023</strong>
Inhalt<br />
PRODUKTION<br />
28 Special Olympics<br />
Die Special Olympics World Games Berlin 2023<br />
waren ein voller Erfolg. Bei der TV-Produktion und<br />
-Berichterstattung wurde viel Aufwand getrieben.<br />
34 Tour de France<br />
Bei der 110. Ausgabe der Tour de France sorgten<br />
die Produktionsteams von EMG France, ARD und<br />
Eurosport für 120 packende Sendestunden.<br />
42 Remote-Produktion<br />
Zusammen mit Tochterfirma Sportcast und einigen<br />
Partnerunternehmen realisierte die Deutsche Fußball<br />
Liga (DFL) kürzlich ein Proof-of-Concept (PoC) zur<br />
komplett Cloud-basierten Remote-Produktion.<br />
46 Champions League Finale<br />
DAZN hat die Studioproduktion des Champions<br />
League Finales 2023 im LED-Studio briX|woRk von<br />
Plazamedia umgesetzt.<br />
48 Driftmasters<br />
Das Red Bull Media House sorgte bei den Drift<br />
Masters European Championship 2023 zusammen<br />
mit theis.media für dynamische Live-Action-Bilder.<br />
TECHNIK<br />
52 Sony Factory Tour<br />
Im Sony UK Technology Centre im walisischen<br />
Pencoed wird neben eigener Technik auch für Drittanbieter<br />
produziert. Ein Blick hinter die Kulissen.<br />
56 KST Moschkau<br />
KST Moschkau geht mit seinem Innovation-Center<br />
einen besonderen Weg bei der Entwicklung des Medien-Workflows<br />
von morgen. Ein Besuch in Kreuzau.<br />
DISTRIBUTION<br />
58 Deutsche TV-Plattform<br />
Hat das lineare Fernsehen im Zuge der IP-Transformation<br />
noch eine Chance? Diese Frage diskutierte<br />
die Deutsche TV-Plattform jetzt auf einem Kongress.<br />
62 Cloud-Test<br />
RTL Deutschland testet bei der Live-Produktion der<br />
Landtagswahlen im Oktober wieder Cloud-basierte<br />
Lösungen. Mit dabei sind LOGIC Media, Grass Valley,<br />
LiveU und Amazon Web Services (AWS).<br />
EVENT<br />
64 IBC 2023<br />
Die IBC 2023 nimmt nach den Corona-bedingten<br />
Rückschlägen wieder Fahrt auf. Die Veranstalter<br />
versprechen ein erweitertes Messe- und Kongress-<br />
Angebot und erwarten wieder deutlich mehr Gäste.<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
6 Big Picture<br />
8 Nachgefragt<br />
10 Business<br />
14 Produktion<br />
18 Technik<br />
24 Events<br />
26 Personalien<br />
70 Dienstleister-Überblick<br />
74 Branchenspiegel<br />
79 Sponsorenseite<br />
80 Kommentar: Stefan Weidner<br />
81 Impressum<br />
82 Termine<br />
Unsere Experten beraten Sie: 0 61 55 / 88 777 66<br />
• 12K 30fps 3D Panorama Video<br />
• 8 APS-C Sensoren<br />
• 8-in-1 SSD Modul<br />
• 4/8/16TB Speicher<br />
• Ultra HD Live Broadcast<br />
Obsidian Pro<br />
12K 3D VR Cinematic Camera<br />
<strong>2.2023</strong><br />
5
Riedel gründet SailGP-Team<br />
Thomas Riedel, Chef von Riedel Communications, hat<br />
das erste deutsche Team der internationalen Regattaserie<br />
SailGP gegründet. Co-Investor ist der viermalige Formel-<br />
1-Weltmeister Sebastian Vettel. Als Skipper ist der<br />
zweifache Olympiamedaillengewinner im Segeln, Erik<br />
Heil, an Bord. Das SailGP Team Germany war bereits<br />
bei den Regatten im Juni/Juli 2023 in Chicago und Los<br />
Angeles am Start. Mit ihren bis zu 100 km/h schnellen<br />
F50 Hydrofoil-Katamaranen gilt die SailGP als Formel 1<br />
auf dem Wasser und als eine der spektakulärsten und am<br />
schnellsten wachsenden Sportserien der Welt. Dazu trägt<br />
auch die Broadcast- und Kommunikationstechnik bei,<br />
die maßgeblich von Riedel geliefert wird. Sie ermöglicht<br />
innovatives Storytelling und sorgt für steigendes<br />
Zuschauerinteresse und erhöhte Medienpräsenz.<br />
© Ricardo Pinto for SailGP
Magazin / Nachgefragt<br />
Künstliche Intelligenz verändert alles<br />
Auf der NAB 2023 war das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und<br />
Chat GPT allgegenwärtig – im Konferenzbereich ebenso wie in den<br />
Messehallen. Diskutiert wurden nicht nur die Chancen, die KI für die<br />
Medien- und Unterhaltungsindustrie bietet, sondern auch mögliche<br />
Gefahren. <strong>mebulive</strong> hat in Las Vegas einige Branchenexperten zu<br />
ihren Erwartungen an KI befragt.<br />
Jan Weigner<br />
President & CTO, Cinegy LLC<br />
Im Bereich der KI wird sich viel tun. Es wird zum Beispiel darum gehen,<br />
Arbeitsabläufe zu optimieren und zu beschleunigen. Es wird sicherlich auch<br />
möglich sein, das eine oder andere komplett zu ersetzen. Wir selbst haben<br />
gerade ein Projekt mit der Fachhochschule Wiesbaden laufen, wo wir mit KI<br />
Videos vom SDR- in den HDR-Standard hochkonvertieren. Dabei werden<br />
Bildelemente, die in SDR nicht vorhanden sind, für HDR künstlich erzeugt,<br />
um ein deutlich besseres Bild zu generieren. Das Projekt läuft noch bis<br />
Anfang 2024. Ich denke, es wird sicher noch mehr in diese Richtung gehen.<br />
KI im Bildbereich, auch bei Live-Übertragungen, hat noch viel Potenzial, um<br />
ein Programm attraktiver zu machen.<br />
Natürlich denken auch wir darüber nach, wie wir künstliche Intelligenz<br />
und maschinelles Lernen in unsere Produkte integrieren können.<br />
Wir sammeln immer mehr Daten an jedem Knotenpunkt, insbesondere<br />
beim Aufbau unserer nationalen und globalen Netzwerke, und setzen<br />
zunehmend maschinelles Lernen ein, um das Netzwerk zu optimieren.<br />
Der nächste Schritt wird die Früherkennung von Mustern im Netzwerk<br />
sein, was zu einer besseren Leistung und Qualität unserer Dienste führen<br />
sollte. Aber auch künstliche Intelligenz im allgemeinen und ChatGPT im<br />
besonderen sind für uns heiße Themen. Unser Marketing zum Beispiel<br />
hat ChatGPT sehr früh eingesetzt und es ist erstaunlich, was man heute<br />
damit alles machen kann: von Pressemitteilungen über Produktmarketing<br />
bis hin zu Content und technischer Redaktion. Ich glaube, die Leute<br />
nehmen es an. Dabei kann man noch nicht wirklich sagen, wohin die KI-<br />
Entwicklung führt und wie sicher sie ist. Unternehmen werden sich<br />
darüber verstärkt Gedanken machen müssen. Und in Zukunft, denke ich,<br />
wird es wohl Richtlinien für den korrekten Umgang mit KI-Tools geben.<br />
Per Lindgren<br />
Head of Synchronization &<br />
Group CTO bei Net Insight<br />
8 <strong>2.2023</strong>
Magazin / Nachgefragt<br />
Claus Pfeiffer<br />
Head of Connected Content Acquisition bei Sony<br />
Man muss natürlich unterscheiden, in welchen Bereichen KI eingesetzt<br />
wird. Zum einen gibt es den Nachrichtenbereich, wo man mit KI gut<br />
Informationen sammeln und aufbereiten kann. Wir zeigen hier auf der<br />
NAB eine KI-Lösung, mehr für den Sportbereich, mit der das Highlight-<br />
Editing schneller geht. Und natürlich kann man auch mit relativ einfachen<br />
Dingen wie Speech-to-Text und automatischer Bildanalyse die<br />
Arbeit der Operatoren beschleunigen. Hier sehe ich auch die positiven<br />
Elemente der KI. Auf der anderen Seite muss man bei der Entwicklung<br />
von KI auch vorsichtig sein, insbesondere wenn es um die Zusammenarbeit<br />
mit Partnern und um Rechtefragen geht. Bei der Generierung von<br />
Inhalten, auch in der 3D-Welt und in der virtuellen Produktion, kann man<br />
mit KI vieles vereinfachen und beschleunigen. Man muss aber auch hier<br />
das Rechtemanagement im Auge behalten.<br />
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Sony im Werk Pencoed,<br />
UK, für die Firma Raspberry den Minicomputer Raspberry Pi in Millionenstückzahlen<br />
baut. Sony steuert hier Bildsensoren bei, mit denen der<br />
Raspberry Pi über eine KI-Plattform Bildanalysen durchführen kann.<br />
Auch das ist ein spannendes Thema.<br />
*Einen Hintergrundbericht über das Sony-Werk in Pencoed finden Sie auf Seite 52.<br />
KI wird immer wichtiger. Das Thema beschäftigt momentan alle.<br />
In unserer Branche, die manchmal etwas träge ist, wenn auch innovativ,<br />
dauert es gelegentlich länger bis man neue Dinge erkennt und durchsetzt.<br />
Bei ChatGPT von OpenAI sieht das komplett anders aus. Das will jeder.<br />
Die Journalisten finden das sehr spannend, eigentlich der ganze Bereich<br />
der Newsberichterstattung, einschließlich der Archivare.<br />
ChatGPT hat sich ganz schnell durchgesetzt.<br />
Peter Nöthen<br />
CEO von Qvest<br />
Wir bei Qvest haben auf unserer Quib-Plattform gleich die erste ChatGPT-<br />
Variante integriert und quasi schon als Produkt im Vertrieb.<br />
Es gibt allerdings noch einige Hemmnisse bei der ChatGPT-Nutzung,<br />
die vor allem rechtlicher Natur sind. Hierbei geht es um die Validierung<br />
der Rechteeigentümer und des Wahrheitsgehalts von Inhalten. Trotzdem<br />
glauben wir, dass künstliche Intelligenz den Medienmarkt verändern wird.<br />
<strong>2.2023</strong><br />
9
Magazin / Business<br />
Ross Video bereitet sich auf Börsengang vor<br />
© <strong>mebulive</strong><br />
David Ross<br />
In Vorbereitung auf einen möglichen Börsengang<br />
hat Ross Video seine neue Markenplattform<br />
„Let‘s make it real“ gestartet.<br />
Die visuell dynamische Plattform stellt<br />
laut Ross einen wichtigen Meilenstein in<br />
der Entwicklung des Unternehmens dar.<br />
Sie soll die Weichen für eine Zukunft voller<br />
Innovationen und Partnerschaften stellen,<br />
heißt es in einer Mitteilung von Ross.<br />
„Seit der Gründung von Ross Video ist es<br />
unser Ziel, unseren Kunden ein außergewöhnliches<br />
Erlebnis zu bieten. Die Ideen<br />
unserer Kunden in die Tat umzusetzen,<br />
ist buchstäblich das, was wir tun und immer<br />
getan haben”, so David Ross, CEO<br />
von Ross Video. „Deshalb freuen wir uns<br />
so sehr über diese neue Markenplattform<br />
und ihre Bedeutung für unsere Zukunft;<br />
sie entspricht genau dem, was wir sind,<br />
und der Dynamik der Partnerschaft, die<br />
uns so wichtig ist. Im Hinblick auf einen<br />
möglichen Börsengang ist es uns wichtig,<br />
unser Engagement für den Erfolg<br />
unserer Kunden zu unterstreichen“.<br />
Erste Teile von „Let’s make it real” wurden<br />
bereits im Frühjahr auf der NAB 2023 in<br />
Las Vegas vorgestellt. Mit dem offiziellen<br />
Start und der vollständigen Einführung<br />
im Laufe des Jahres soll die Plattform<br />
die Grundlage für alle Marketing- und<br />
Kommunikationsmaßnahmen bilden, einschließlich<br />
einer neu gestalteten Website.<br />
Bei der Entwicklung von „Let’s make it<br />
real” arbeitete das Designteam von Ross<br />
mit den externen Partnern Bruce Mau<br />
Design und der Strategieberaterin Mary<br />
Jane Braide aus Toronto zusammen.<br />
Zum geplanten Börsengang äußerte sich<br />
David Ross auf LinkedIn. In seiner Nachricht<br />
räumte er ein, dass man oft mehr<br />
Bedenken als Begeisterung höre. „Das<br />
ist verständlich, denn unsere Branche hat<br />
widersprüchliche Erfahrungen mit einigen<br />
großartigen Unternehmen gemacht, die<br />
an die Börse gingen, sich von ihren Kunden<br />
abwandten und zu Finanzinstrumenten<br />
wurden”, so Ross. Das sei aber nicht<br />
der Weg, den Ross Video gehen werde.<br />
Der Erfolg der Kunden stehe auch nach<br />
einem Börsengang immer an erster Stelle.<br />
Man wolle die öffentlichen Investoren<br />
lediglich „einladen“, am Erfolg von Ross<br />
Video teilzuhaben.<br />
„Ich persönlich werde immer die volle<br />
Stimmrechtskontrolle über das Unternehmen<br />
haben. Technisch gesehen handelt<br />
es sich um ‚Super-Stimmrechtsaktien‘,<br />
die sicherstellen, dass ich, solange ich<br />
bei Ross arbeite, nicht gefeuert werden<br />
kann”, betont Ross.<br />
SWR setzt auf eigenes multifunktionales Studio<br />
© SWR / Baschi Bender<br />
Der Südwestrundfunk (SWR) optimiert die Auslastung der eigenen<br />
Fernsehstudios und setzt auf flexible Technik, um Kosten<br />
zu sparen und dem digitalen Wandel gerecht zu werden. Die<br />
Geschäftsleitung des SWR hat beschlossen, auf externe Produktionsstätten<br />
für Standardformate zu verzichten und das<br />
für mehrere Fernsehsendungen genutzte „Alte E-Werk” in Baden-Baden<br />
als Produktionsstandort aufzugeben. Die dort produzierten<br />
Sendungen werden künftig in einem Multifunktionsstudio,<br />
der sogenannten Mainstage, im SWR-Funkhaus Mainz<br />
Studio-Kulisse im Alten E-Werk Baden-Baden.<br />
produziert. Dies betrifft insbesondere die wöchentliche Talkshow<br />
„NACHTCAFÉ”.<br />
Mit der Entscheidung für einen neuen Produktionsstandort sollen<br />
die vorhandenen eigenen Kapazitäten besser ausgelastet<br />
und damit Kosten eingespart werden. Durch die Konzentration<br />
auf das Studio in Mainz sollen vor allem die Schichtpläne effektiver<br />
aufeinander abgestimmt und das Personal besser eingesetzt<br />
werden.<br />
„Auch wenn damit in Baden-Baden ein Stück Fernsehgeschichte<br />
endet, steht die Bedeutung dieses SWR-Hauptstandorts<br />
– neben Mainz und Stuttgart – für uns außer Frage”, betont<br />
Clemens Bratzler, zuständiger SWR Programmdirektor. „Wir<br />
verändern uns, investieren in Neues, lassen aber manches auch<br />
los, um zukunftsfähig zu bleiben.”<br />
Die Entscheidung für die Mainstage Mainz hatte laut Michael<br />
Eberhard, Direktor Technik und Produktion beim SWR, auch<br />
technische Gründe. Die Produktion vor Ort ermögliche die Umsetzung<br />
multimedialer Projekte in einer modernen und standardisierten<br />
Studioumgebung. Dies ermögliche eine flexible<br />
Produktion, die den sich ständig ändernden Mediennutzungsgewohnheiten<br />
gerecht werde und hochwertige, zielgruppenorientierte<br />
Inhalte für verschiedene Verbreitungswege liefere.<br />
10 <strong>2.2023</strong>
Machen Sie jedes Spiel<br />
zu einem Topliga-Event!<br />
Spielend meistern Sie mit dem ATEM Mini professionelle Mehrkamera-<br />
Produktionen zum Livestreamen auf YouTube, Skype oder Zoom.<br />
Einfach einen ATEM Mini anschließen und bis zu vier hochwertige<br />
Videokamera Eingaben für erheblich bessere Bildqualität live mischen.<br />
Es sind auch viele Videoeffekte verfügbar! Der ATEM Mini verfügt<br />
über integrierte Streaming-Hardware zum Livestreamen über seinen<br />
Ethernet-Port.<br />
Leicht erlernt und einfach bedient!<br />
Die professionellste und bedienfreundlichste Lösung denn je. Videoquellen einfach<br />
per Druck der Eingabetasten an der Frontblende wechseln oder schneiden.<br />
Zur Wahl stehen tolle Übergänge wie Überblendungen oder noch spannendere<br />
Effekte wie Dip-to-Color, DVE-Squeeze und DVE-Push. Blenden Sie sogar aus<br />
eigenen Grafiken digitale Video-Effekte für Bild-im-Bild-Kacheln ein.<br />
Live-Streams über Ethernet<br />
In ATEM Mini Modellen ist eine Streaming-Engine für Live-Streaming an ein globales<br />
Publikum verbaut. So können Sie Live-Spiele und Events in besserer Videoqualität<br />
mit geschmeidigeren Bewegungsabläufen direkt an Fans auf der ganzen Welt<br />
streamen. Und Sie haben die Wahl, per Ethernet oder über die mobilen Daten<br />
Ihres Handys zu streamen.<br />
Quellen und Status mit Multiview sichten<br />
Bei umfassenderen Liveproduktionen mit mehreren Kameras ist es sehr hilfreich,<br />
alle Videoquellen zugleich auf einem einzelnen Bildschirm zu sichten. Der ATEM<br />
Mini punktet mit einem professionellen Multiviewer! Der zeigt Ihnen alle Video<br />
Eingaben, <strong>Vorschau</strong> und Programm auf einem einzelnen HDMI-Fernseher oder<br />
Monitor an. Der Multiviewer bietet Ihnen sogar Statusanzeigen für Aufzeichnung<br />
und Streaming sowie den Audiomixer.<br />
Gratis ATEM Software Control inklusive!<br />
Der ATEM Mini ist ein kompletter TV-Produktionsmischer, auf dessen vollen<br />
Funktionsumfang die kostenlose ATEM Software Control App Zugriff bietet.<br />
So können Sie dann auf alles zugreifen, bspw. Chromakeying für Greenscreens,<br />
Media Player für Grafiken und den Multiviewer zur Bildkontrolle aller Kameras auf<br />
einem einzelnen Monitor. Es ist sogar ein professioneller Audiomixer dabei!<br />
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Magazin / Business<br />
Sky Italia jetzt mit SMPTE ST 2110-Videoinfrastruktur<br />
In Zusammenarbeit mit Imagine Communications<br />
und dem Systemintegrator Allyn<br />
Srl hat Italiens größter Pay-TV-Anbieter<br />
Sky Italia sein Sendezentrum in Rom<br />
auf eine SMPTE ST 2110-Videoinfrastruktur<br />
mit NMOS-Integration und JPEG<br />
XS-Kompression umgestellt. Diese basiert<br />
auf dem Selenio Network Processor<br />
(SNP) und dem Magellan Control System<br />
von Imagine Communications. Als Teil<br />
der Sky Group Limited wird Sky Italia<br />
auch die Imagine-Infrastruktur nutzen,<br />
um Verbindungen mit niedriger Latenz<br />
zwischen der Niederlassung in Rom und<br />
dem Hauptsitz in Mailand bereitzustellen.<br />
„Der Umstieg auf eine moderne, IP-basierte<br />
Infrastruktur im Rahmen einer geplanten<br />
Gebäudeerneuerung war eine<br />
zukunftsweisende, aber praktische<br />
Entscheidung, die viele unmittelbare<br />
Vorteile mit sich bringt“, sagt Gabriele<br />
Ubertini, Director of Group Origination<br />
& Distribution Platform bei Sky. „Dank<br />
der Flexibilität des 2110-Standards und<br />
des NMOS-Protokolls der Imagine-Plattformen<br />
konnten wir schnell und einfach<br />
ein erstklassiges, nahtlos integriertes<br />
System implementieren, das unsere Betriebseffizienz<br />
verbessert hat und es uns<br />
ermöglicht, unsere Geschäftsanforderungen<br />
künftig problemlos<br />
zu erweitern.“<br />
© Imagine<br />
Magellan-Kontrollsystem von Imagine<br />
Herzstück des neuen Systems ist der<br />
SNP von Imagine, der als IP-Gateway,<br />
Signalwandler und JPEG XS-Encoder/<br />
Decoder fungiert. Ein Calrec Audio-Router<br />
mit nativer ST 2110-Konnektivität<br />
ist nahtlos in das System integriert, um<br />
Audio Shuffling und Mux/Demux für die<br />
vielen Audiospuren innerhalb der Videostreams<br />
durchzuführen. Die Routing-Infrastruktur<br />
verwendet eine Arista Spine-<br />
Leaf Architektur mit Uplink zu zentralen<br />
Cores. Die Dienstqualität wird durch die<br />
Bandbreitenmanagement-API gewährleistet,<br />
die durch das Magellan Control<br />
System von Imagine bereitgestellt wird.<br />
Sie ermöglicht die Orchestrierung mehrerer<br />
Streams und die Steuerung der<br />
ST 2110-Geräte im gesamten Netzwerk<br />
über NMOS, das von Imagine mittlerweile<br />
in fast allen Projekten genutzt wird.<br />
Kurz gemeldet<br />
Avemio, deutsches Handelsunternehmen mit den Tochtergesellschaften<br />
Teltec, VDH, VDT, BPM und VCT, hat Ende Juni 2023<br />
MoovIT und MoovIT Software Products (MSP) übernommen.<br />
Damit sollen die technischen Dienstleistungen mit Softwareentwicklung<br />
und Systemintegration in der Unternehmensgruppe<br />
gestärkt werden.<br />
Rohde & Schwarz hat mit der Global Distribution Group, einem<br />
weltweit tätigen Spezialdistributor für die Medien- und Unterhaltungsindustrie,<br />
einen Distributionsvertrag für seine Speicherplattform<br />
SpycerNode abgeschlossen.<br />
Qvest hat die neue Sport-Streaming-Plattform Dyn vor ihrem<br />
Start Ende August 2023 im Projektmanagement und in der<br />
technischen Beratung unterstützt.<br />
Sennheiser hat eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2022<br />
vorgelegt. So stieg der Umsatz mit professionellen Audiolösungen<br />
um 26 Prozent auf 467,7 Millionen Euro. Insgesamt erwirtschaftete<br />
die Sennheiser-Gruppe im Geschäftsjahr 2022 einen<br />
Umsatz von 507,4 Millionen Euro.<br />
EMG Germany hat zwei Sony XVS-6000 Multiformat-Videomischer<br />
gekauft, um sein Regiesystem zu modernisieren. Sie<br />
ersetzen die bisher verwendeten Sony MVS-8000G Mischer.<br />
ZDF, ORF und SRF haben bei ihrem jährlichen Koproduktionstreffen<br />
erneut gemeinsame Programmprojekte für 2023/2024<br />
vereinbart. Im Jahr 2022 lag das Koproduktionsvolumen mit 141<br />
Mio. Euro um rund zwei Mio. Euro über dem Vorjahreswert.<br />
Infront wurde vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC)<br />
zum exklusiven Broadcast-Partner für die nächsten vier Olympischen<br />
Spiele in 22 Ländern Zentral- und Südostasiens ernannt.<br />
Darüber hinaus hat das Schweizer Unternehmen die Zentralvermarktung<br />
für den Internationalen Ski- und Snowboardverband<br />
(FIS) ab der Saison 2026/27 bis 2033/34 übernommen.<br />
Ludwig Kameraverleih hat die Tochtergesellschaft Ludwig<br />
Camera Budapest kft gegründet. Der neue Standort in Ungarn<br />
befindet sich direkt neben den traditionsreichen Origo Studios<br />
(ehemals Raleigh Studios).<br />
Mediawan, der drittgrößte Pay-TV-Sender in Frankreich, hat<br />
mit der luxemburgischen RTL-Tochter BCE einen weiteren Dreijahresvertrag<br />
über die Verbreitung des französischen Spielfilmsenders<br />
RTL9 abgeschlossen. RTL9 wird über die IP-basierte<br />
Multi-Playout-Plattform von BCE ausgestrahlt.<br />
Kaiser Showtechnik hat Riedels Artist Intercom, Bolero Wireless<br />
Intercom, SmartPanels, Interfaces und Headsets in seinen Mietpark<br />
aufgenommen und bietet diese Lösungen ab sofort als<br />
Dry-Hire-Anbieter für Veranstaltungen in der DACH-Region an.<br />
12 <strong>2.2023</strong>
www.arri.com
Magazin / Produktion<br />
EMG verstärkt nachhaltige Produktion<br />
© EMG<br />
NOVA 52 Ü-Wagen von EMG<br />
EMG hat vier neue Ü-Wagen für Remote-Produktion an den<br />
Start gebracht. Die Fahrzeuge mit den Bezeichnungen NOVA<br />
51, NOVA 52, NOVA 53 und NOVA 54 zeichnen sich durch hohe<br />
Energieeffizienz und geringen Personalbedarf aus. Sie sind Teil<br />
des ESG-Programms (Environmental, Social and Governance)<br />
von EMG, das darauf abzielt, die Nachhaltigkeitsleistung des<br />
Unternehmens zu verbessern. Die Fahrzeuge eignen sich für<br />
alle Produktionsarten – ob traditionelle, Remote-, Cloud- oder<br />
vereinfachte Produktion. Sie können einzeln oder im Verbund<br />
eingesetzt werden und bieten laut EMG mehr Kosten- und Energieeffizienz<br />
als ein herkömmlicher Ü-Wagen.<br />
Der erste Ü-Wagen, der NOVA 51, wurde am 11. Mai am Cricket-<br />
Stadion Kia Oval von Kennington vorgestellt, wo er für Sky<br />
Sports die Übertragung der LV County Championship First Division<br />
zwischen Surrey und Middlesex übernahm. Der NOVA 51<br />
verfügt über vier Kameraplätze einschließlich einer Regie und<br />
bietet Platz für bis zu neun Personen. Die Video- und Audiosignale<br />
werden im Fahrzeug aufgezeichnet und für die Programmproduktion<br />
entweder an ein Remote-Produktionszentrum oder<br />
in die Cloud übertragen.<br />
Die neuen Fahrzeuge sollen sparsamer und umweltfreundlicher<br />
sein. Sie werden mit Biodiesel betrieben, der den CO2-Ausstoß<br />
im Vergleich zu herkömmlichem Diesel deutlich reduziert. Durch<br />
die maßgeschneiderte Fahrdynamik spare jedes Fahrzeug mehr<br />
als 2.000 Liter Kraftstoff pro Jahr, was den CO2-Ausstoß weiter<br />
reduziere, heißt es in einer Mitteilung der EMG. Die auf dem<br />
Dach angebrachten Solarpanels mit einer Leistung von 1.700<br />
Watt tragen zur Treibstoffeffizienz und zur Versorgung der internen<br />
Batterie bei. Die Außenverkleidung besteht aus recyceltem<br />
Polypropylen und die akustische Wandverkleidung im Inneren<br />
aus 100 % recyceltem P.E.T.-Filz. EMG ist nach eigenem Bekunden<br />
der erste Ü-Wagen-Betreiber, der mit dem DPP-Siegel<br />
„Committed to Sustainability” ausgezeichnet wurde. Das Unternehmen<br />
arbeitet weiter daran, seine Nachhaltigkeitsbilanz zu<br />
verbessern und gleichzeitig die Bedürfnisse seiner Kunden zu<br />
erfüllen. EMG plant nach eigenen Angaben, seinen Fuhrpark<br />
kontinuierlich zu überprüfen und auf immer nachhaltigere Fahrzeuge<br />
umzustellen.<br />
Broadcast Solutions baut Ü-Wagen für Supersport<br />
© Broadcast Solutions<br />
Supersports neuer Übertragungswagen IP1<br />
Broadcast Solutions hat für den südafrikanischen<br />
Sportsender Supersport den<br />
neuen Ü-Wagen IP1 gebaut. Mit 16 Meter<br />
Länge, 4,3 Meter Höhe und 2,6 Meter<br />
Breite (mit ausgefahrenen Schubladen<br />
fünf Meter Breite) gilt er als einer der<br />
größten jemals gebauten Ü-Wagen. Der<br />
IP1 produziert in Ultra HD und kann flexibel<br />
für verschiedene Aufträge konfiguriert<br />
werden. Dank seiner enormen Größe, die<br />
die südafrikanischen Verkehrsvorschriften<br />
erlaubt, konnte Broadcast Solutions<br />
in dem Fahrzeug hohe Produktionskapazität<br />
in komfortabler Arbeitsumgebung<br />
realisieren.<br />
Das Produktionsequipment umfasst ein<br />
Sony XVS 9000 4 M/E Mischpult, ein<br />
Calrec Artemis Audiomischpult mit 64<br />
Fadern und Platz für bis zu 14 EVS Replay<br />
Operatoren. Der Ü-Wagen ist für 30<br />
Kameras verkabelt, darunter Sony 3500<br />
Ultra HD, 5500 Super-Motion und 4800<br />
Ultra-Motion Kameras. Die interne Konnektivität<br />
verwendet durchgängig SMPTE<br />
ST2110. SNPs von Imagine Communications<br />
sorgen für die SDI/IP-Konvertierung<br />
und Videoverarbeitung. Die gesamte<br />
Steuerung des Ü-Wagens erfolgt über<br />
das von Broadcast Solutions entwickelte<br />
Hi Human Interface System. Dabei<br />
handelt es sich um eine Steuerungsebene,<br />
die eine automatische Erkennung<br />
und Konfiguration aller Systeme sowie<br />
eine intuitive Benutzerumgebung bietet,<br />
die schnelle, sichere und präzise Einstellungen<br />
und Übergänge ermöglicht.<br />
Dheshnie Naidoo, Produktionsleiter bei<br />
Supersport. „Wir mussten in der Lage<br />
sein, viele dieser Events in Ultra HD für<br />
die weltweite Ausstrahlung zu produzieren,<br />
also brauchten wir einen neuen Ü-<br />
Wagen, der mit allen notwendigen Tools<br />
ausgestattet ist und den wir sehr schnell<br />
für jeden Auftrag konfigurieren können.”<br />
JP Delport, Geschäftsführer von Broadcast<br />
Solutions UK, fügte hinzu: „Durch<br />
den Einsatz von IP- und Software-Tools<br />
ist das Entwicklungsteam von Broadcast<br />
Solutions nun in der Lage, enorme Produktionskapazitäten<br />
in Ü-Wagen zu integrieren.<br />
Weil der IP1-Aufbau größer als in<br />
Europa erlaubt realisiert werden konnte,<br />
gibt es viel mehr Arbeitsraum. Alle sitzen<br />
in dem Ü-Wagen sehr komfortabel.”<br />
14 <strong>2.2023</strong>
Magazin / Produktion<br />
ELF setzt auf Cloud-Produktion mit LiveU<br />
Die European League of Football (ELF)<br />
produziert seit diesem Jahr komplett in der<br />
AWS-Cloud und setzt für die Contribution<br />
der Signale auf Encoding-Lösungen von<br />
LiveU. In der laufenden Saison werden<br />
bis zu sechs Live-Spiele pro Tag auf den<br />
digitalen Kanälen der ELF übertragen. An<br />
den verschiedenen Spielorten kommen<br />
Multi-Cam-fähige LU800 Broadcast Units<br />
zum Einsatz. Der Tarif „LiveU SmartData“<br />
versorgt die portablen Encoder mit ausreichend<br />
mobilen Übertragungsdaten bis<br />
in den Terabyte-Bereich. Die ausführende<br />
Produktionsfirma novel.media steuert die<br />
Live-Produktion remote in ihrem Münchner<br />
Büro – und das komplett cloudbasiert.<br />
Die Übertragungstechnik liefert der LiveU<br />
Deutschland-Partner netorium, der auch<br />
den Support vor Ort übernimmt.<br />
Die ELF ist eine Profiliga im American Football,<br />
die ihren Ursprung in Europa hat und<br />
nicht zuletzt durch ihren Hauptsitz in Hamburg<br />
fest in Deutschland verankert ist. Als<br />
offizieller Produktionsdienstleister vertraut<br />
novel.media bereits im zweiten Jahr in Folge<br />
auf die LiveU Technologie, um die Spiele<br />
der ELF live zu übertragen. Im vergangenen<br />
Jahr produzierte das Unternehmen<br />
alle Spiele live vor Ort und nutzte LiveU-Encoder<br />
für die gebündelte Übertragung der<br />
Kamerabilder in die Bildregie im Stadion.<br />
In diesem Jahr ging novel.media einen<br />
Schritt weiter und verlagerte die gesamte<br />
Wertschöpfungskette in eine AWS Cloud-<br />
Umgebung. Die Skalierbarkeit des LiveU<br />
EcoSystems ermöglicht es dem Produktionsteam,<br />
Sendeeinheiten und Datenvolumen<br />
flexibel nach Bedarf hinzuzufügen.<br />
Zudem können die Live-Signale während<br />
der Produktion nahtlos in die Produktionstools<br />
von Vizrt eingespeist und verarbeitet<br />
werden. Zeljko Karajica, CEO der European<br />
League of Football, erklärt: „American<br />
Football wird in ganz Europa immer beliebter.<br />
Zu Beginn traten acht Teams gegeneinander<br />
an, mittlerweile ist eine Erweiterung<br />
European League of Football (ELF)<br />
auf 24 Teams bis 2026 geplant. Die Skalierung<br />
der Live-Produktion wäre ohne die<br />
Flexibilität von LiveU nicht möglich. In enger<br />
Zusammenarbeit mit novel.media können<br />
wir der Cloud-Produktion jederzeit beliebig<br />
viele LiveU-Einheiten hinzufügen. Wir sind<br />
so in der Lage, mit minimalem Aufwand<br />
kreativere Live-Inhalte zu produzieren und<br />
unsere Umsätze zu steigern.”<br />
© ELF<br />
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15
Magazin / Produktion<br />
Innovatives Raumkonzept beim neuen TV SKYLINE Ü12<br />
© TV SKYLINE<br />
Der neue Ü-Wagen Ü12 von TV SKYLINE<br />
TV SKYLINE hat mit dem Ü12 einen neuen Ü-Wagen in Betrieb<br />
genomment. Er basiert auf der 12G-SDI-Technik und kann in<br />
UHD/HDR produzieren. Das All-In-One-Fahrzeug ist aufgebaut<br />
3,75 Meter breit, 18 Meter lang (inkl. offener Hebebühne) und<br />
vier Meter hoch (4,30 Meter mit ausgefahrener Hydraulik). Es<br />
wurde mit platzsparender Technik ausgestattet, um der Crew ein<br />
Maximum an Komfort zu bieten. Bis zu 15 Personen finden dort<br />
bequem Platz. Allein in der Bildregie gibt es sieben Arbeitsplätze,<br />
sechs in der Bildtechnik und zwei in der Tonregie. Der Ü12<br />
ist für mittelgroße Produktionen mit bis zu 16 Grass Valley LDX<br />
150 Kameras (SMPTE) ausgelegt. Um den Platzbedarf gering<br />
zu halten, wurde auf einen zusätzlichen Rüstwagen verzichtet<br />
und die Technik ebenfalls im Ü-Wagen untergebracht. „Der Ü12<br />
sorgt im bestehenden Fuhrpark für mehr Flexibilität und effiziente<br />
Produktionsmöglichkeiten,“ erklärt TV SKYLINE-Geschäftsführer<br />
Wolfgang Reeh. Mit ihm wolle man aktuellen und künftigen<br />
Produktionen besser gerecht werden. Der Bau eines komplett<br />
IP-basierten Ü-Wagens kam für ihn dabei jedoch nicht in Frage.<br />
„Natürlich haben wir diese Option geprüft. Bei einem solchen<br />
Fahrzeugkonzept hätten wir mit IP aber keine Vorteile gehabt,<br />
weder bei den Kosten noch bei der Funktionalität“, meint Reeh.<br />
Obwohl TV SKYLINE bei der Videoverarbeitung auf klassisches<br />
Baseband setzt, ist IP dennoch mit an Bord. Reeh erklärt, dass<br />
man bei der Kommunikation und der Audio-Verarbeitung bereits<br />
auf das Internet-Protokoll setzt: „IP ist kleinteilig und komplex. Im<br />
Bereich Audio und Kommunikation über IP haben wir aber bereits<br />
eine Expertise im Haus aufgebaut, die es uns erlaubt, in Nuancen<br />
den einen oder anderen kleinen Vorteil in der Produktion<br />
zu nutzen. Außerdem sind in diesem Bereich keine zusätzlichen<br />
Kosten entstanden.“<br />
Technisch vertraut TV SKYLINE in der Tonregie auf ein Lawo mc2<br />
36 mit 32 Fadern und 192-Kanal-Mehrspuraufzeichnung. Das<br />
Abhören erfolgt über ein Dolby Atmos-fähiges Genelec 5.1.4 Abhörsystem<br />
mit DSP. Riedel Communications ist, wie schon bei<br />
früheren Projekten, mit einem Artist Intercom System mit sechs<br />
Funkkreisen an Bord. Außerdem kommen acht Bolero Beltpacks<br />
und vier Bolero Antennen zum Einsatz.<br />
Eine Besonderheit des neuen Ü-Wagens ist der vielseitige Videomischer.<br />
Der 12G / 3M/E Acuity von Ross Video ist nicht<br />
nur mit sechs Keyern pro M/E und 3D DVEs inklusive Warp und<br />
Curvilinear Effekten ausgestattet. Er fungiert auch als zentrale<br />
Kreuzschiene, übergreifender Multiviewer sowie Embedder und<br />
De-Embedder. „Bei diesem Fahrzeug haben wir aus der Not<br />
eine Tugend gemacht. Die Not war, dass wir um jeden Quadratzentimeter<br />
Platz im Fahrzeug kämpfen mussten, um am Ende<br />
möglichst viel Arbeitsraum für die Menschen und gleichzeitig<br />
möglichst viel Platz für das Equipment zu haben. Mit der Zentraleinheit<br />
von Ross konnten wir einiges an 19-Zoll-Rackspace<br />
einsparen“, freut sich Reeh.<br />
Drahtlose Live-Übertragung bei Trail- und Berglauf-WM<br />
© TVU<br />
World Mountain and Trail Running Championships<br />
Drahtlose Live-Übertragungen im Gebirge<br />
sind aufgrund mangelnder Konnektivität<br />
oft schwierig. Die World Mountain and<br />
Trail Running Championships boten dennoch<br />
einen 25 Stunden langen HDLive-<br />
Stream und setzten dabei auf die Live-<br />
Übertragungstechnologie von TVU Networks.<br />
Der fünftägige Wettbewerb präsentierte<br />
Trail- und Bergläufer aus über<br />
60 Nationen und erreichte das Publikum<br />
über TV-, Web- und mobile Plattformen.<br />
Mit Hilfe der TVU-Technik konnte die<br />
Weltmeisterschaft zum ersten Mal in<br />
Echtzeit von Bergpfaden übertragen werden.<br />
So konnten die Organisatoren die<br />
Spannung des Rennens auch über die<br />
Grenzen der Gastgeberstadt Innsbruckhinaus<br />
verbreiten. „TVU spielte eine entscheidende<br />
Rolle für den Erfolg unserer<br />
allerersten Live-Übertragung von der WM<br />
2023. Das TVU-Equipment lieferte eine<br />
qualitativ hochwertige und zuverlässige<br />
Übertragung. Wir konnten die Zuschauer<br />
so näher an das Geschehen heranbringen”,<br />
freut sich Benedikt Happe, Produzent<br />
und Direktor der Veranstaltung.<br />
TVU Networks unterstützte die Live-Produktion<br />
der Trail Running-Meisterschaft<br />
mit einem umfangreichen Setup, bei<br />
dem zehn TVU One-Einheiten zum Einsatz<br />
kamen, 24 TVU Anywhere Apps auf<br />
Mobiltelefonen installiert wurden und vier<br />
Signale für das TVU RPS (Remote Production<br />
System) synchronisiert wurden.<br />
16 <strong>2.2023</strong>
See you at IBC 8.B90<br />
Magazin / Produktion<br />
DISCOVER<br />
ELASTICITY.<br />
HOME Apps<br />
SERVER-BASED PROCESSING<br />
Multiviewer<br />
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HDR Processing<br />
Graphic Inserter<br />
Stream Transcoder<br />
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<strong>2.2023</strong><br />
17<br />
LAWO.COM
Magazin / Technik<br />
4K-Studiokamera mit maximaler Flexibilität<br />
© Sony<br />
HXC-FZ90 Studio-Systemkamera<br />
Sony erweitert sein professionelles Broadcast-Kamera-Portfolio<br />
um die HXC-FZ90 Studio-Systemkamera für 4K-Studio- und Live-<br />
Produktionen. Sie soll Ende 2023 verfügbar sein. Ein Highlight ist<br />
die optional erhältliche 4K-Lizenz auf wöchentlicher, monatlicher<br />
oder permanenter Basis. Sie soll Event-Produktionsfirmen eine<br />
hochwertige und erschwingliche Lösung für 4K-fähige Produktionssysteme<br />
mit maximaler Flexibilität bieten.<br />
„Produktionsformate verändern und diversifizieren sich von Projekt<br />
zu Projekt“, sagt Norbert Paquet, Head of Live Production, Sony Europe.<br />
Gefragt seien daher intelligente Lösungen, die den Umstieg auf<br />
4K so einfach und kostengünstig wie möglich machen würden. Die<br />
HXC-FZ90 mit ihrer vertrauten Sony-Design- und Bedienphilosophie<br />
ermögliche diesen nahtlosen Übergang. Die HXC-FZ90 unterstützt<br />
auch HLG (Hybrid Log Gamma) und S-Log3 für den SR Live-Workflow<br />
von Sony und ermöglicht so auf Wunsch HDR oder 4K HDR.<br />
„Wir sehen, dass immer mehr Unternehmen nach einer flexiblen<br />
Möglichkeit suchen, um zwischen 4K, HD und HDR zu wechseln.<br />
Unsere neue HXC-FZ90 ist die Antwort auf diese Anforderungen.<br />
Unsere Kunden wollen zukunftssicher und für 4K- oder HDR-Projekte<br />
gewappnet sein, auch wenn ein Großteil der Aufträge immer<br />
noch in HD umgesetzt wird”, erklärt er. Die HXC-FZ90 eignet sich<br />
laut Sony dank ihres vielseitigen Designs, ihrer umfassenden Funktionen,<br />
ihres geringen Gewichts und ihrer Robustheit für eine Vielzahl<br />
von Produktionsszenarien in Studios, bei Events, in Unternehmen<br />
und im Sportbereich. Die Kamera wird zusammen mit dem<br />
MVS-G1-Mischer und der ILME-FR7-Kamera als 4K-Produktionslösung<br />
für Einsteiger von Sony angeboten.<br />
Zu den wichtigsten Merkmalen der neuen Kamera gehören:<br />
• Single-Chip 2/3″ 4K CMOS Sensor mit B4 Mount für 2000<br />
TVL Auflösung<br />
• 4K-Lizenz auf wöchentlicher, monatlicher oder permanenter<br />
Basis erhältlich<br />
• Integrierte Unterstützung von HLG und S-Log3 für den SR-<br />
Live-Workflow<br />
• ARIA-Funktion: Automatische Bildoptimierung entsprechend<br />
der Objektiveigenschaften verschiedener Hersteller<br />
• Einfache Integration mit CNA-2 web RCP Control für erweitertes<br />
Monitoring<br />
• Vereinfachte Verkabelung mit Prompter- oder PTZ-Kameras<br />
(z.B. ILME-FR7) über Netzwerk-Trunk (Ethernet)<br />
• Stereo-Minibuchse für einfachen Anschluss eines Headsets<br />
• Einfache Kamerabedienung über das Frontpanel der neuen<br />
CCU HXCU-FZ90 mit Funktionen wie IRIS und Farbsteuerung<br />
• Erweiterte Fokusfunktionen<br />
• 4K-Produktionslösungen für Einsteiger<br />
Shure kooperiert mit Q5X bei Sportproduktionen<br />
© Shure<br />
Neu im Axient Digital Portfolio: Q5X PlayerMic Sender und Q5X AquaMic<br />
Shure hat sich mit Q5X zusammengetan,<br />
um robuste und flexible Taschensender<br />
für anspruchsvolle Tonaufnahmen mit<br />
dem Axient Digital Drahtlossystem anzubieten.<br />
Sie sollen insbesondere den<br />
großen Herausforderungen bei Sportproduktionen<br />
gerecht werden. Das gilt<br />
insbesondere mit Blick auf einen kleineren<br />
Formfaktor bei den Taschensendern.<br />
Q5X stellt verschiedene<br />
Sender mit unterschiedlichen<br />
Bauformen her.<br />
Den flexiblen Q5X PlayerMic<br />
und den wasserdichten<br />
Q5X AquaMic hat<br />
Shure als bislang einzige<br />
Drittanbieter-Sender in<br />
das Axient Digital Portfolio<br />
aufgenommen.<br />
Das kleine PlayerMic wurde für professionelle<br />
Sportanwendungen entwickelt<br />
und soll an Athletinnen und Athleten<br />
auch in Wettkämpfen sicher befestigt<br />
werden können, um Audioübertragungen<br />
direkt vom Spielfeld zu ermöglichen.<br />
Er wird bereits in Football-, Rugby-, Basketball-<br />
und anderen Ligen eingesetzt.<br />
AquaMic ist ein Taschensender, dessen<br />
Gehäuse in bis bis zu zehn Metern Tiefe<br />
wasserdicht ist. In Kombination mit ihm<br />
lassen sich wasserdichte Lavaliermikrofone<br />
wie das IP57-zertifizierte Shure DuraPlex<br />
bei Wettkämpfen in und auf dem<br />
Wasser einsetzen, zum Beispiel beim<br />
Segeln und Surfen.<br />
Was das Q5X-Portfolio laut Shure zusätzlich<br />
spannend macht, ist die Implementierung<br />
eines ferngesteuerten<br />
Rückkanals – genannt RCAS (Remote<br />
Controlled Audio System). Das RCAS<br />
wird mit der Q5X MicCommander Fernbedienung<br />
gesteuert. Über das 2,4-GHz-<br />
Band ermöglicht es somit volle Kontrolle<br />
über den Q5X Sender, wie die Einrichtung<br />
und das Monitoring verschiedener<br />
Parameter wie Mic-Gain, Frequenz und<br />
Sendeleistung.<br />
18 <strong>2.2023</strong>
Magazin / Technik<br />
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<strong>2.2023</strong><br />
IBC Show 2023, Amsterdam | Hall 10, Booth C43<br />
19
Magazin / Technik<br />
Imagine startet neue Magellan-Version<br />
Imagine Communications hat jetzt die neue Version 3.9 des<br />
Magellan Control Systems, eines übergreifenden Software-<br />
Steuerungssystems für die Verwaltung hybrider Basebandund<br />
IP-Routing-Netzwerke, auf den Markt gebracht.<br />
Der Magellan Controller bietet einen zentralen Kontrollpunkt<br />
für die Konfiguration und den Betrieb von SDI-, IP- und<br />
Mixed-Mode-Routing-Systemen. Das Magellan Control System<br />
verwaltet eine Vielzahl von Imagine- und Drittanbieter-IP-<br />
Endpunkten sowie Baseband-Routern, darunter Platinum/<br />
Platinum IP3-Router, Router von Drittanbietern, Selenio Network<br />
Processor, Selenio MCP-Geräte, EPIC MV-Multiviewer<br />
und Versio Playout unter Verwendung von handelsüblichen<br />
Ethernet-Switches.<br />
Die Version 3.9 von Magellan Control untermauert den Ansatz,<br />
so Imagine, leistungsstarke, standardbasierte und hoch<br />
skalierbare Broadcast-Lösungen anzubieten. Zu den neuen<br />
Funktionen von Release 3.9 gehören Laut Imagine unter anderem:<br />
IPVR-Erweiterung für IGMP-zu-IGMP-IP-Tie-Lines,<br />
Verbesserungen und Funktionen der Arista MCS API-Integration,<br />
Unterstützung von Tie-Lines in Magellan Live Manager<br />
PathView, Unterstützung des SW-P-08-Routing-Protokolls,<br />
Unterstützung des IP3 12G IO-Moduls, User Foundry Update,<br />
REST API-Unterstützung für die Identifizierung von<br />
Breakaway-Quellen, Verbesserung der LRC-Plus-Statusbenachrichtigung,<br />
Verbesserungen der Salvo-Editor-Suche und<br />
-Filterung, sowie UI-Verbesserungen<br />
in verschiedenen Editoren<br />
und Dialogen.<br />
© Imagine<br />
Version 3.9 des Magellan Control Systems<br />
NewTek optimiert 3Play3P2-Replay-System<br />
© NewTek<br />
Neues 3Play3P2-Replay-System von NewTek<br />
Das Vizrt-Unternehmen NewTek hat sein<br />
3Play3P2-Replay-System überarbeitet.<br />
Mit vielen neuen und optimierten Funktionen<br />
soll es Sportproduktionen noch<br />
einfacher und effizienter machen. Die<br />
Updates, die für alle bestehenden 3Play<br />
3P2-Benutzer kostenlos zur Verfügung<br />
stehen und mit jedem neuen 3Play 3P2<br />
verfügbar sein werden, sind nach Angaben<br />
des Unternehmens ganz darauf<br />
ausgerichtet, die Bedienbarkeit zu verbessern<br />
und das Einsatzspektrum zu<br />
erweitern.<br />
„Bei der Weiterentwicklung von Produkten<br />
ist es wichtig, dass man<br />
den Menschen zuhört, die<br />
sie tagtäglich nutzen. Das<br />
haben wir getan, indem wir<br />
eng mit den Nutzern zusammengearbeitet<br />
haben,<br />
um zu verstehen, was für<br />
sie wirklich wichtig ist. Wir<br />
sind sehr stolz darauf, eine<br />
Reihe von Funktionen eingeführt<br />
zu haben, die genau<br />
das tun - und zwar kostenlos<br />
- für bestehende und<br />
neue 3Play 3P2-Geräte. Wir<br />
haben uns auf Geschwindigkeit, Effizienz<br />
und Benutzerfreundlichkeit konzentriert<br />
und gleichzeitig dafür gesorgt, dass das<br />
Zuschauererlebnis besser denn je ist“,<br />
kommentiert Chris McLendon, Senior<br />
Product Manager, NewTek.<br />
Schlüsselmomente von Sportevents lassen<br />
sich mit dem neuen 3Play 3P2 jetzt<br />
einfacher wiederholen. Dafür sorgen<br />
vollständig anpassbare Tagging-Arbeitsbereiche<br />
zur sofortigen Erstellung von<br />
Wiedergabelisten, einschließlich der<br />
Möglichkeit, Stile und Größen zu ändern.<br />
3Play 3P2 bietet Operatoren jetzt die<br />
Möglichkeit, ihre eigenen Arbeitsbereiche<br />
zu gestalten und schneller als zuvor<br />
auf das zuzugreifen, was sie brauchen.<br />
Menüs lassen sich per Drag & Drop öffnen,<br />
Elemente je nach Bedarf ein- und<br />
ausschalten oder auf dem Touchscreen<br />
verschieben. 3Play 3P2 erleichtert zudem<br />
die teamübergreifende Arbeit und<br />
unterstützt die gemeinsame Nutzung von<br />
Clips, Ressourcen und Playlists zwischen<br />
allen 3Play 3P2-Geräten in einem Netzwerk.<br />
Daraus resultieren laut NewTek ein<br />
effizienter, schneller Zugriff auf gemeinsame<br />
Inhalte, eine konsistente Ausgabe<br />
und ein höherer Produktionswert.<br />
3Play3P2 ermöglicht es Anwendern<br />
auch, alle Audioeingänge anzuzeigen, zu<br />
definieren und neu zu mischen, sowie zu<br />
verwalten, welche Kanäle während der<br />
Aufnahme an welchen Ausgang geleitet<br />
werden. Außerdem können sie individuelle<br />
Audioausgangsströme für NDI, Dante<br />
oder jede andere einzigartige Audio-<br />
Workflow-Konfiguration erstellen.<br />
Die neuen Funktionen von 3Play 3P2<br />
können von newtek.com/downloads heruntergeladen<br />
werden und sind mit jedem<br />
neuen 3Play 3P2 erhältlich.<br />
20 <strong>2.2023</strong>
ColorBox<br />
Die preisgekrönte LUT Box<br />
der nächsten Generation.<br />
Komplexe managed Color- und HDR/SDR-Workflows.<br />
Die AJA ColorBox ist eine kompakte High-Performance-Lösung mit extrem niedriger Latenz für Color<br />
managed Workflows, die speziell für die Farbkonvertierungsanforderungen von Broadcast, Live-Events,<br />
On-Set-Anwendungen und Postproduktion entwickelt wurde. Sie unterstützt Standard Dynamic Range<br />
(SDR), High Dynamic Range (HDR) und Wide Color Gamut (WCG) Signale und nutzt 12G-SDI und HDMI<br />
2.0 für Single-Wire 4K/UltraHD HDR bis zu 4:2:2 10-Bit 60p oder 4:4:4 12-Bit 30p mit fünf speziellen Color<br />
Processing Pipelines einschließlich der leistungsstarken AJA Color Pipeline.<br />
Neu für 2023 ist ein Update des erweiterten Colorfront TV-Modus und Live-Modus, neue BBC HLG<br />
v1.6 LUTs und Frame Line Overlays mit einer neuen .png Bibliothek. Der neue Camera Color Science<br />
Support umfasst ARRI LogC4 Wide Gamut 4 und Sony S-Log3.<br />
Komplexe managed Color Workflows.<br />
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Magazin / Technik<br />
Canon präsentiert Ultra-High-Sensitivity Kamera<br />
© Canon<br />
Canon will Ende August<br />
mit der MS-500 eine Ultra-<br />
High-Sensitivity Kamera mit<br />
Wechselobjektiven (ILC) auf<br />
den Markt bringen, die mit<br />
einem 1-Zoll SPAD-Sensor<br />
(Single Photon Avalanche<br />
Diode) mit 3,2 Megapixeln<br />
ausgestattet ist.<br />
Neue Ultra-High-Sensitivity-Kamera MS-500 von Canon Die neue MS-500 ist laut<br />
Canon die weltweit erste<br />
Ultra-High-Sensitivity Kamera, die über einen SPAD-Sensor<br />
für Farbvideoaufnahmen verfügt, der eine minimale Objektbeleuchtung<br />
von nur 0,001 Lux voraussetzt. In Kombination<br />
mit Super-Teleobjektiven ist es möglich, selbst bei Nacht klare<br />
Videos von Objekten in mehreren Kilometern Entfernung aufzunehmen.<br />
Mit dieser Erweiterung der Produktpalette hochempfindlicher<br />
Kameras, zu der ebenfalls die ME20/ML Serie<br />
gehört, trägt Canon nach eigenen Angaben dazu bei, eine<br />
Vielzahl von Aufnahmeanforderungen zu bedienen, insbesondere<br />
auch im Überwachungsmarkt.<br />
SPAD-Sensoren nutzen die sogenannte „Photonenzählung“.<br />
Dabei werden einzelne Photonen (Lichtteilchen) gezählt, die in<br />
jedes einzelne Pixel eintreten. Dabei werden eintreffende Photonen<br />
in elektrische Ladung umgewandelt und können direkt circa<br />
eine Millionen Mal verstärkt und mit hoher Signalstärke extrahiert<br />
werden. Das ermöglicht, selbst kleine Lichtmengen zu erfassen.<br />
Hinzu kommt, dass jedes einzelne dieser Photonen digital<br />
gezählt werden kann, was eine rauschfreie Signalauslesung<br />
ermöglicht – ein entscheidender Vorteil der SPAD-Sensoren. So<br />
sind laut Canon klare Farbvideoaufnahmen selbst bei nur 0,001<br />
Lux Umgebungslicht möglich. Die MS-500 verfügt über ein Bajonett,<br />
das auf dem B4-Mount (BTA S-1005B-Standard) basiert<br />
und in der Broadcasting-Branche weit verbreitet ist.<br />
Ateme jetzt bei Microsoft Azure<br />
Ateme, Anbieter von Lösungen für Videokomprimierung,<br />
-übertragung und -streaming, ist mit seinen Videolösungen<br />
jetzt auf dem Microsoft Azure Marketplace verfügbar.<br />
Die Lösungen von Ateme umfassen Multi-Codec-Encoding,<br />
Origin/Packaging in jedem Format, skalierbares Cloud-DVR,<br />
zielgruppenspezifisches CDN und Lösungen für dynamische<br />
Werbeeinblendungen. Damit können Rundfunkveranstalter<br />
und Dienstanbieter hochwertige Inhalte effizient an Zuschauer<br />
auf jedem Bildschirm ausliefern. “Microsoft Azure ist mit einem<br />
Marktanteil von 23 Prozent und Niederlassungen in mehr<br />
als 60 Regionen als zweitgrößter Cloud-Anbieter in das Jahr<br />
2023 gestartet”, sagte Ricardo Minari, Director of Global Partnerships<br />
bei Ateme. „Wir freuen uns, unseren Kunden weltweit<br />
eine größere Auswahl an hochwertigen Erlebnissen und<br />
nachhaltiger Videobereitstellung anbieten zu können.”<br />
Microsoft Azure ist ein Online-Marktplatz für Cloud-Lösungen,<br />
die für den Betrieb auf Azure zertifiziert sind. Er hilft Unternehmen<br />
bei der Suche nach entsprechenden Lösungen und Partnern.<br />
LYNX präsentiert HDMI-zu-SDI-Konverter<br />
© Lynx Technik<br />
LYNX Technik hat seine yellobrik-Serie mit dem CHD 1402<br />
um einen neuen HDMI-zu-SDI-Konverter erweitert. Er wurde<br />
für alle AV-, Broadcast-, Produktions- und Postproduktionsanwendungen<br />
konzipiert, die eine Signalwandlung<br />
von bis zu 4K HDMI auf bis zu<br />
12G SDI benötigen und ist der Nachfolger<br />
des CHD 1802, der bis zu 3G SDI unterstützt.<br />
Ein typischer Anwendungsfall ist die<br />
Wandlung eines HDMI-Ausgangssignals<br />
von einer externen Quelle, zum Beispiel<br />
einer Videokamera, in ein SDI-Format.<br />
Alle im HDMI-Stream vorhandenen Audiosignale<br />
werden transparent übertragen.<br />
Mit den Optionen SDI-Glasfaserausgang<br />
und SFP-Sender kann das SDI-Signal<br />
dann über Glasfaser an einen abgesetz-<br />
yellobrik CHD 1402<br />
ten Standort übertragen werden. Zusätzlich kann eine weitere<br />
yellobrik, der CHD 1411 SDI HDMI Converter, verwendet<br />
werden, um den SDI-Ausgang und einen HDMI-Monitoring-<br />
Ausgang an der Remote Location zur<br />
Verfügung zu stellen, einschließlich der<br />
Anzeige von Audio, Metadaten und<br />
Timecode Overlays.<br />
Wie alle yellobriks ist auch der neue CHD<br />
1402 mit den zentralen Softwareanwendungen<br />
yelloGUI und LynxCentraal kompatibel.<br />
In Verbindung mit der Software<br />
können zusätzliche interne Einstellungen<br />
und Funktionen zugegriffen und gesteuert<br />
werden. Das CHD 1402 ist rackmontierbar,<br />
es kann als Standalone Modul<br />
oder in größeren yellobrik-Systemen eingesetzt<br />
werden.<br />
22 <strong>2.2023</strong>
FÜHREND.<br />
MOBIL.<br />
DRAHTLOS.<br />
AXIENT® DIGITAL ADX5D ZWEI-KANAL KAMERAEMPFÄNGER<br />
Am Set. Unterwegs. Oder im Studio. Wo auch immer die Produktion Sie hinführt, der<br />
digitale ADX5D Zwei-Kanal Empfänger liefert vollkommen transparente Klangqualität<br />
in einer mobilen Slot-In-Ausführung. Branchenführende Axient® Digital Technologie,<br />
kompatibel mit allen Axient Digital Sendern - inklusive dem ADX1M Micro-Taschensender.<br />
Mehr Infos unter shure.de/adx5d.<br />
©2023 Shure Incorporated. See shure.com/trademarks.
Magazin / Events<br />
Tonmeistertagung 2023 verspricht spannendes Programm<br />
Vom 8. bis 12. November 2023 geht im CCD Düsseldorf die 32.<br />
Tonmeistertagung (tmt) über die Bühne. Der alle zwei Jahre stattfindende<br />
Kongress für Audioprofis kann wieder mit einem umfangreichen<br />
Programm aufwarten. Dazu gibt es die angegliederte Fachmesse.<br />
Der Veranstalter, der Verband Deutscher Tonmeister (VDT),<br />
hat für die tmt32 über 110 Einzelbeiträge in sechs Vortragsräumen<br />
und auf einer offenen Bühne in den Kongressbereich angekündigt.<br />
Die Themenbandbreite ist groß und reicht von Akustik bis zur vernetzten<br />
Audio- und Videotechnik, von Immersive Audio bis Mastering,<br />
von Forschung & Entwicklung bis Live-Sound und Theater<br />
und vielem mehr. Der VDT hat dazu Schwerpunkt-Tage angelegt.<br />
Zwei Räume für verschiedene Immersive-Audio-Formate, ein Binauralraum<br />
mit 100 Kopfhörern und ein Surround-Raum stellen für<br />
die Beiträge die technische Infrastruktur bereit. Der Binauralraum<br />
beheimatet den Großteil der Sessions zum Thema Game Audio. Sie<br />
finden hauptsächlich am Freitag, den 10. November statt.<br />
Am Mittwoch organisiert Prof. Sabine Breitsameter von der Hochschule<br />
Darmstadt und Präsidiumsmitglied der Hessischen Filmund<br />
Medienakademie einen ebenfalls eintägigen Beitragsblock über<br />
„Soundscapes und akustische Ökologie“. Neben Wortbeiträge sind<br />
hier auch künstlerische Vorführungen in einem der immersiven Räume<br />
geplant. Reichlich Input gibt es zu den Themen Broadcast, Next<br />
Generation Audio und trimediale Produktion. Für Donnerstagnachmittag<br />
bis Freitagmittag stellt das Kuratoren-Team (Daniela Rieger<br />
und Wolfgang Rein) dazu aktuelle Entwicklungsszenarien zusammen.<br />
Geplant sind auch Panels zu Mastering, Mikrofonierung, Forschung<br />
& Entwicklung, Theater und Künstliche Intelligenz.<br />
In den beiden Immersive-Räumen sollen die tmt32-TalkBacks, die<br />
© tmt<br />
Top-Thema Immersives Audio auf der tmt<br />
Sessions über Elektronische Musik sowie ein Themenblock Theater<br />
stattfinden. Zusätzlich ist die Student 3D Audio Production Competition<br />
2023, deren Finalausscheidung wieder auf der Tonmeistertagung<br />
gehalten wird, für einen der beiden Immersive-Räume vorgesehen.<br />
Lasse Nipkow (Referatsleitung Musik-und Wortproduktion)<br />
und Ulrike Anderson (VDT-Präsidentin) kuratieren das Immersive-<br />
Audio-Programm. Dabei legt Nipkow den Schwerpunkt auf eine<br />
3D-Audio-Wiedergabe im 9.4.6-Format, während Anderson Beiträge<br />
in High-Resolution im 7.1.4-Format und Abtastraten bis zu<br />
384 kHz einplant.<br />
Eingebettet in die Ausstellung ist die neue Center-Stage als offene<br />
Bühne für Aussteller-Beiträge sowie für einige Kongressprogramm-<br />
Angebote. Um das umliegende Messegeschehen nicht zu stören,<br />
ist sie als so genannte Silent-Stage mit Funk-Kopfhörern geplant.<br />
Diskussion zur Zukunft des Journalismus<br />
© nextMedia.Hamburg<br />
Die Hamburger Innovationskonferenz<br />
scoopcamp<br />
befasst sich am 14. September<br />
bereits zum 15. Mal<br />
mit den Herausforderungen<br />
für den Journalismus<br />
der Zukunft. Schwerpunktmäßig<br />
geht es diesmal um<br />
die wirtschaftliche Seite.<br />
Panels und Workshops bieten Teilnehmenden des von nextMedia.<br />
Hamburg veranstalteten Events viele Möglichkeiten, sich untereinander<br />
dazu auszutauschen. Hochkarätige Rednerinnen und Redner<br />
werden Use Cases für den digitalen Erfolg in der Medienbranche<br />
vorstellen. Dazu zählen unter anderem Hatice Kahraman (Redaktionsleiterin<br />
Salon5, CORRECTIV), Johanna Rüdiger (Head of Social<br />
Media Strategy, Deutsche Welle Culture and Documentaries),<br />
Miriam Scharlibbe (Chefredakteurin, sh:z), Marie Kilg (Journalistin<br />
und Innovationsmanagerin) und Nashua Gallagher (Lead Product<br />
Manager, Neue Zürcher Zeitung). Kahraman und Rüdiger sind Expertinnen<br />
für journalistische Angebote, die bei jungen Zielgruppen<br />
Anklang finden. Als Teil eines hochkarätigen Panels werden sie über<br />
praktische Learnings und erfolgserprobte Best Practices berichten,<br />
die Medienhäusern und unabhängigen Journalistinnen und Journalisten<br />
dabei helfen, ihre Angebote bestmöglich für die Generation<br />
Z zu entwickeln. Dazu teilt Miriam Scharlibbe als neue Chefredakteurin<br />
beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag ihre strategischen<br />
Insights für regionale Medienhäuser und Lokalzeitungen,<br />
wie sie im digitalen Zeitalter die richtigen Rahmenbedingungen für<br />
junge Talente schaffen können. Und Nashua Gallagher wird in ihrer<br />
Keynote Paywalls als Finanzierungsmethode für den Journalismus<br />
diskutieren. Weitere Schwerpunkte bilden die Themen „Creator<br />
Economy”, Talentmanagement, die Rolle von Künstlicher Intelligenz<br />
(KI) für die Zukunft der Medienbranche, Audience Management und<br />
die Frage, wo sich der Journalismus zwischen öffentlich-rechtlicher<br />
und privater Finanzierung künftig positionieren muss, um zukunftsfähig<br />
zu bleiben. Dazu sprechen unter anderem Maylis Chevalier<br />
(Director of Innovation and Digital Product, Vocento), Sebastian<br />
Kuhnert (Vice President of Business Development, Chess.com),<br />
sowie Roland Eisenbrand (Head of Content, OMR). Moderiert wird<br />
das scoopcamp 2023 von Dr. Johanna Leuschen (NDR).<br />
24 <strong>2.2023</strong>
Magazin / Events<br />
KI als Game Changer für Medientechnik<br />
Die MediaTech Hub Conference (MTHCON) präsentiert am 27. und 28. September 2023<br />
im Studio Babelsberg wieder neueste Trends, Innovationen und Best Practices aus der<br />
Welt der Medientechnologien vor dem Hintergrund disruptiver Entwicklungen.<br />
Peter Effenberg, Leiter der MediaTech Hub Conference<br />
© MTH<br />
Fünf Themencluster bestimmen in diesem Jahr das Programm –<br />
von Audience über Monetisation zu AI und Data bis Transformation.<br />
Zentral geht es um die Frage, welche MediaTech-Lösungen<br />
Antworten auf die enorm schnelle und disruptive technologische<br />
Entwicklung in der Film-, TV- und Streaming-Industrie geben.<br />
„Wir haben uns wieder viel vorgenommen und rücken die großen<br />
MediaTech-Trends in den Fokus der diesjährigen Konferenz.<br />
Beim Thema Audience blicken wir auf die Zuschauerinnen und<br />
Zuschauer und fragen, welche Medientechnologien das Publikum<br />
heute und zukünftig annehmen und nutzen wird. Natürlich<br />
geht es auch um KI als potentieller Game Changer für die audiovisuelle<br />
Industrie. Wie wird KI unsere Arbeit als Filmschaffende<br />
beeinflussen? Zudem sprechen wir über neue Geschäftsmodelle,<br />
mit denen sich jenseits von Abo und Werbung Geld verdienen<br />
lässt. All das vor dem Hintergrund der andauernden und gerade<br />
jetzt wieder sehr intensiven Transformation der Filmindustrie. Wir<br />
bleiben uns dabei als kleine aber sehr feine Konferenz mit einem<br />
offenen Austausch über die aktuellen internationalen MediaTech<br />
Trends treu”, berichtet Peter Effenberg, Leiter der MediaTech<br />
Hub Conference.<br />
Am ersten Konferenztag steht das Thema Künstliche Intelligenz<br />
im Mittelpunkt. Die Keynote hält VFX-Pionier Evan Halleck. Auf<br />
der #MTHCON23 spricht er über die Kraft der KI als Co-Creator<br />
und ihr revolutionäres Potential beim Filmemachen. Halleck<br />
repräsentiert eine neue Generation von VFX-Artists, die Technologie<br />
und Kreativität beim Filmemachen miteinander verbinden<br />
und KI einsetzen, um die Grenzen des Möglichen zu verschieben.<br />
Wie stark Künstliche Intelligenz die Film- und TV-Produktion<br />
verändert, demonstriert auch die folgende Session zu kreativen<br />
AI-Tools. Startup-Gründerinnen und -Gründer wie Volha Paulovich<br />
von PentoPix, Caecilie Bach Kjaerulf von MediaCatch oder<br />
Aaron Jones von Yepic AI zeigen Wege zu schnellen, optimierten<br />
Prozessen in der Filmproduktion – von KI-gestützter Drehbucherstellung<br />
über den Schnitt bis zur KI-generierten Untertitelung.<br />
Ein weiterer hochkarätiger Speaker am Nachmittag ist Rick<br />
Grandy, Principal Solutions Architect, Medien & Unterhaltung<br />
bei NVIDIA. Er macht klar, dass ohne Technologie im Bewegtbild<br />
nichts mehr geht. KI ermögliche schnellere, kosteneffiziente Prozesse<br />
sowohl auf der Leinwand als auch hinter den Kulissen. KI-<br />
Tools helfen Low-Budget-Filmen, ein zuvor unerreichbares Maß<br />
an Umfang und Ehrgeiz zu erreichen. Doch wie funktioniert das<br />
alles? Werden alle Skripts in der Zukunft nur noch von einer KI<br />
geschrieben? Grandy spricht über die nächste Generation von<br />
Technologien für die Erstellung, Bearbeitung und Verbreitung von<br />
Inhalten und über NVIDIAs Plattform für visuelles Computing. Am<br />
Nachmittag des zweiten Konferenztages geht es um die Monetarisierung<br />
von Inhalten. Die Film-, Fernseh- und Streamingbranche<br />
sucht nach neuen Einnahmequellen, jenseits von üblichen<br />
Abo-Modellen und Werbung. Von Subscription-Video-on-Demand<br />
(SVOD) über werbefinanziertes Streaming (AVOD) bis hin<br />
zu kostenlosen werbefinanzierten TV-Apps (FAST) und neuen<br />
Werbemodellen – welche Strategien werden von den wichtigsten<br />
Akteuren der Branche diskutiert? Referenten sind hier Benedikt<br />
Frey, Country Lead Samsung TV Plus, Sabine Anger, SVP Streaming<br />
Central & Northern Europe Paramount International und<br />
Ralf Hape, CEO sky Media.<br />
Mit Blick auf mögliche neue Geschäftsmodelle werden im Anschluss<br />
drei der derzeit spannendsten Anwendungsfälle präsentiert:<br />
die NFT-Kollektion zur RTL-Serie „Sisi”, die brandneue Reporting-Software<br />
FilmChain und das Tech-Tool jay, welches den<br />
Weg für In-Stream Shopping ebnet.<br />
Der Global MediaTech Pitch Day geht ebenfalls am zweiten Konferenztag<br />
über die Bühne. Startups finden hier MediaTech Accelerator-Programme,<br />
Investoren und Branchenexperten, die bei<br />
der Finanzierung ihrer Business-Aktivitäten helfen können.<br />
made<br />
in<br />
germany Pitch ≥ 13,5<br />
<strong>2.2023</strong><br />
25
Magazin / Personalien<br />
Alexander Rösner<br />
übernimmt Mitte September 2023 die Chefredaktion von Sky Sport. Als<br />
Senior Vice President Sports Editorial verantwortet er dann alle unter<br />
einem Dach gebündelten redaktionellen Aktivitäten von Sky Deutschland.<br />
Rösner kommt von der Seven.One Entertainment Group, wo er<br />
seit 2013 als ran Sportchef/Senior Vice President Sport die Sportübertragungen,<br />
die Sportproduktion und den Sportrechteeinkauf für die<br />
TV-Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe verantwortete. Zuvor war der<br />
studierte Jurist rund vier Jahre bei Sport1 tätig, zuletzt als Chefredakteur<br />
und Programmdirektor. Weitere berufliche Stationen waren die<br />
sportsman media group und der Fernsehsender SAT.1.<br />
© Sky Sport<br />
© Lightware<br />
© BCE<br />
© PHABRIX<br />
Siegfried Hermann<br />
Stefan Weidner<br />
Martin Mulligan<br />
Siegfried Hermann ist neuer Präsident<br />
von Lightware EMEA. Seit August<br />
2022 war er als Vice President Business<br />
Development EMEA für das Unternehmen<br />
verantwortlich. Zuvor war Hermann<br />
unter anderem 20 Jahre lang (1999 bis<br />
2019) bei Chrestron Deutschland tätig,<br />
zuletzt als Geschäftsführer. Als Präsident<br />
von Lightware EMEA wird Hermann direkt<br />
mit der Zentrale und dem Managementteam<br />
von Lightware zusammenarbeiten.<br />
Stefan Weidner ist seit Juli 2023<br />
Sales Director (DACH) beim zur RTL<br />
Group gehörenden Broadcast Center<br />
Europe (BCE) in Luxemburg. Er war zuletzt<br />
sechs Jahre bei Grass Valley tätig,<br />
unter anderem als Sales Director Central<br />
Europe & Russia und Sales Director<br />
Central and Southern Europe. Davor<br />
war er zwei Jahre Global Sales Director<br />
Media bei Rohde & Schwarz. Von 2008<br />
bis 2015 war er bei Harris und dessen<br />
Nachfolgeunternehmen Imagine Communications<br />
im Vertrieb tätig, zuletzt als<br />
Director Nordic & Central Europe. Fast<br />
zwölf Jahre lang war Weidner zudem bei<br />
Avid beschäftigt (1996 bis 2007).<br />
Martin Mulligan ist neuer CEO des<br />
Test- und Messtechnik-Unternehmens<br />
PHABRIX. Er folgt auf Phillip Adams, der<br />
das Unternehmen 18 Jahre nach dessen<br />
Gründung verlassen hat. Mulligan war bei<br />
PHABRIX zuletzt als SVP Sales & Operations<br />
tätig. Mit dem neuen Chairman Hiroshi<br />
Kajita, der zuletzt bei Sony Europe<br />
als Head of Media Solutions verantwortlich<br />
zeichnete, komplettiert PHABRIX ein Trio<br />
von wichtigen personellen Veränderungen.<br />
Björn Böhning ist neuer Sprecher<br />
des Gesamtvorstandes der Allianz Deutscher<br />
Produzenten – Film und Fernsehen<br />
(Produzentenallianz). Er ist bereits<br />
seit Mai 2022 Geschäftsführer des Verbandes<br />
und folgt auf Alexander Thies,<br />
der das Amt des Vorstandsvorsitzenden<br />
seit der Gründung des Vereins im Jahr<br />
2008 inne hatte. Als Geschäftsführer<br />
des Mitgliedsunternehmens NFP neue<br />
film Produktion bleibt Thies der Produzentenallianz<br />
weiterhin verbunden.<br />
Andre Prahl (Chief Distribution Officer<br />
RTL Deutschland und Geschäftsführer<br />
RTL Technology GmbH) ist als Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen TV-Plattform<br />
bestätigt worden. Seine Stellvertreter sind<br />
Sascha Molina (Produktionsdirektor NDR,<br />
für die ARD) und Dr. Dietmar Schill (Senior<br />
General Manager Sony R&D Tokyo, Vice<br />
President Sony Europe), der neu in den<br />
Vorstand berufen wurde.<br />
Dr. Ralf Wintergerst ist neuer<br />
Präsident des Digitalverbands Bitkom.<br />
Er folgt auf Achim Berg, der die laut Satzung<br />
maximal möglichen drei Amtszeiten<br />
erreicht hat.<br />
Jenny Isaksson ist neue Direktorin<br />
für Channel Development bei der VIZRT<br />
Group. Sie kommt von Nordic Capital, wo<br />
sie als Operations Managerin mit Schwerpunkt<br />
Vertriebsstrategie verantwortlich<br />
zeichnete. Davor war Isaksson bei Bain<br />
and Company in den Bereichen Wachstumsstrategie,<br />
Finanzplanung, Kundenzufriedenheit,<br />
Change Management und<br />
Commercial Due Diligence tätig.<br />
26 <strong>2.2023</strong>
Magazin / Personalien<br />
Martin Stewart ist neuer CEO der<br />
NEP Group. Er folgt auf Brian Sullivan,<br />
der den Produktionsdienstleister verlassen<br />
hat. Stewart war dort seit September<br />
2022 Chief Financial Officer (CFO).<br />
Er blickt auf eine über 30-jährige Karriere<br />
in Führungspositionen in den Bereichen<br />
Medien, Telekommunikation und Sport<br />
zurück. Unter anderem war er Chief<br />
Executive bei Sky New Zealand in Aukland<br />
und bei OSN in Dubai. Von 1998 bis<br />
2004 war er CFO bei BSkyB.<br />
Anthony Wilkins kommt als Business<br />
Development Manager für industrielle<br />
und kritische Kommunikation in<br />
der EMEA-Region zu Clear-Com. Das<br />
Unternehmen will über seine Kernmärkte<br />
im Live- und Broadcast-Bereich hinaus<br />
wachsen. Wilkins verfügt über mehr als<br />
40 Jahre Erfahrung im Bereich professioneller<br />
Audiosysteme, von der Feldtechnik<br />
über Test- und Messtechnik bis<br />
hin zu Vertrieb, technischem Marketing,<br />
Produktmanagement und Geschäftsentwicklung.<br />
Er war unter anderem im Vertrieb<br />
und Partnermanagement bei Sony,<br />
DTS, Linear Acoustic und Jünger Audio.<br />
Dr. Ralf Wintergerst<br />
© Bitkom<br />
© VIZRT<br />
Wolfgang Link, Vorstand Entertainment<br />
und CEO der Seven.One Entertainment<br />
Group, hat Mitte Juli 2023<br />
das Unternehmen verlassen. ProSiebenSat.1-CEO<br />
Bert Habets wird wegen<br />
der strategischen Neuausrichtung des<br />
Konzerns und der Fokussierung auf das<br />
Entertainment-Kerngeschäft diesen Bereich<br />
künftig direkt führen. Link war seit<br />
14 Jahren im Unternehmen und wird<br />
Habets noch bis mindestens Ende 2023<br />
beratend zur Seite stehen.<br />
Timo Koch ist neuer Chief Commercial<br />
Officer (CCO) der Media Division bei<br />
Riedel Networks. Er kommt von der Euro<br />
Media Group (EMG). In seiner neuen Position<br />
berichtet Koch direkt an Michael Martens,<br />
CEO von Riedel Networks, und verantwortet<br />
die Geschäftsentwicklung des<br />
Unternehmens im Medien- und Entertainmentbereich.<br />
Dabei soll er das bestehende<br />
Connectivity-Geschäft im Broadcast- und<br />
Live-Event-Bereich ausbauen und das Potenzial<br />
der Rechenzentren der Gruppe für<br />
neue Medienaktivitäten effizienter nutzen.<br />
Verena Göttl hat die Leitung von<br />
Dyn Productions, einem Tochterunternehmen<br />
des neuen Sportsenders Dyn,<br />
übernommen. Es soll künftig die Dyn-<br />
Berichterstattung über die Partnerligen<br />
und -wettbewerbe produzieren. Göttl<br />
war in den letzten Jahren als Beraterin<br />
und Geschäftsführerin ihrer eigenen<br />
Firma für die Gesamtproduktion von<br />
Magenta Sport für nationale und internationale<br />
Wettbewerbe im Basketball,<br />
Eishockey und Fußball tätig. Zuvor war<br />
sie als Projektleiterin und später als Produktionsleiterin<br />
für den Bundesliga-Sender<br />
Liga Total! der Deutschen Telekom<br />
aktiv und hat Servus TV beim Sendestart<br />
beraten. Weitere berufliche Stationen<br />
waren der Bundesliga-Sender Arena<br />
und ProSiebenSat.1 Media.<br />
Wolfgang Link<br />
Timo Koch<br />
Verena Göttl<br />
© Ross Video<br />
© Dyn<br />
© Riedel<br />
© ProSiebenSat.1<br />
Jenny Isaksson<br />
Rafael Dubois ist als Regional Sales<br />
Manager Nordeuropa von Ross Video<br />
engagiert worden. Er ist über 28 Jahre<br />
in der Broadcast- und Medienbranche<br />
aktiv. Zuletzt war er als Vice President<br />
of Sales Europe bei Qvest tätig. Davor<br />
arbeitete Dubois für Hersteller wie S&W,<br />
Pebble und Tedial sowie für Dienstleister<br />
wie Arqiva und Ericsson/RedBee.<br />
Rafael Dubois<br />
<strong>2.2023</strong><br />
27
Produktion / Special Olympics<br />
Ziemlich Special diese Olympics<br />
Die Special Olympics World Games Berlin 2023 waren ein voller Erfolg. Dass das Sportereignis für<br />
Menschen mit geistiger Behinderung auch medial die Aufmerksamkeit erhielt, die es verdient, ist<br />
einer einzigartigen Medienallianz zu verdanken, die mit enormem technischem und personellem<br />
Aufwand und beispielloser Zusammenarbeit die Berichterstattung und TV-Produktion realisierte.<br />
Die Stimmung war anders als bei anderen<br />
Großsportereignissen. Das<br />
war die Meinung vieler Zuschauerinnen<br />
und Zuschauer, die nach Berlin gekommen<br />
waren, um sich die verschiedenen<br />
Wettkämpfe der Special Olympics World<br />
Games Berlin 2023 anzusehen. Rund<br />
7.000 Sportlerinnen und Sportler aus<br />
190 Nationen trafen sich vom 17. bis 25.<br />
Juni in Berlin, um sich in 26 Sportarten<br />
zu messen. In jedem der acht Veranstaltungsorte<br />
waren fröhliche, freundliche<br />
und engagierte Menschen allgegenwärtig.<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltung für<br />
Menschen mit geistiger Behinderung<br />
stand natürlich der sportliche Wettkampf.<br />
Und doch ging es um viel mehr – um<br />
Miteinander und Fairness, um Inklusion<br />
und Teilhabe. Denn viel zu oft werden<br />
Menschen mit geistiger Behinderung an<br />
den Rand der Gesellschaft gedrängt, ein<br />
Missstand, auf den das Organisationskomitee<br />
(LOC), gegründet als gemeinnützige<br />
GmbH von Special Olympics<br />
Deutschland (SOD), durch die Art der<br />
Berichterstattung deutlich aufmerksam<br />
machen wollte.<br />
Produktion der Schwimmwettbewerbe in Berlin<br />
Das LOC produzierte insgesamt 400<br />
Stunden Programm von den Special<br />
Olympics World Games Berlin 2023. Die<br />
Eröffnungs- und Schlussfeier sowie 13<br />
Sportarten wurden live gezeigt und weltweit<br />
ausgestrahlt. Von den anderen 13<br />
Sportarten ließ das LOC redaktionelle<br />
Zusammenfassungen produzieren. „Hinzu<br />
kommen tägliche Highlight-Formate in<br />
unterschiedlicher Länge sowie Berichte<br />
über das kulturelle und gesellschaftliche<br />
Rahmenprogramm”, so Roman Steuer,<br />
der beim LOC als Verantwortlicher für<br />
die Produktion des World Feeds und<br />
der Video-Angebote schon sehr früh<br />
mit der Eventplanung betraut war. Inklusive<br />
der Dienstleister arbeiteten über<br />
28 <strong>2.2023</strong>
Produktion / Special Olympics<br />
Volleyball-Turnier bei den Special Olympics<br />
Roman Steuer und Zlatan Gavran, Managing Director NEP Germany<br />
400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
während der Spiele an der Broadcast<br />
Produktion. Das Team des LOC selbst<br />
bestand aus zehn Personen.<br />
„Die Special Olympics werden zu oft<br />
mit den Paralympics, den Olympischen<br />
Spielen für Sportlerinnen und Sportler<br />
mit körperlicher Behinderung, verwechselt.<br />
Und so ist uns eigentlich auch klar<br />
geworden, dass wir viel mehr tun müssen,<br />
um das Event überhaupt bekannt<br />
zu machen. Unser Plan war deshalb,<br />
eine große Medienallianz zu schmieden.<br />
Jeder in Deutschland soll während der<br />
Wettkampfwoche zumindest ein, zwei<br />
Berührungspunkte gehabt haben, ob in<br />
der Zeitung, Online oder im Fernsehen”,<br />
erklärt Steuer.<br />
Um eine schlagkräftige Medienallianz<br />
schmieden zu können, musste Steuer<br />
und sein Team, das während der zweijährigen<br />
Planungsphase nach und nach<br />
immer weiter wuchs, ein ansprechendes<br />
Konzept vorstellen. „Wir wussten,<br />
wir müssen viel anbieten und als Event<br />
attraktiv sein, damit die Medienpartner<br />
auch dabei sein wollen. So fiel die Entscheidung,<br />
als LOC selbst das Host<br />
Broadcasting zu übernehmen. Unser Ziel<br />
war es, möglichst hochwertige Inhalte zu<br />
produzieren und diese dann mit unseren<br />
Medienpartnern zu teilen”, sagt Steuer.<br />
Der Plan ging auf. Elf der führenden<br />
deutschen Bewegtbildanbieter konnten<br />
als Partner für die Special Olympics<br />
gewonnen werden: ARD, BILD, DAZN,<br />
Deutsche Telekom AG, Meta, Prime Video,<br />
ProSiebenSat1 Media SE, RTL,<br />
Sky, Sport1 und ZDF. In den Vorgesprächen<br />
kristallisierte sich laut Steuer dann<br />
schnell heraus, in welcher Form sich die<br />
Medienunternehmen einbringen wollten.<br />
„ARD und ZDF waren zum Beispiel für lange<br />
Strecken und Reportagen zu haben.<br />
Sky hat sehr viel komplett live gemacht<br />
und abends noch mal eine Zusammenfassung.<br />
RTL und auch ProSiebenSat.1<br />
wollten eher im Story-Bereich unterstützen,<br />
vor allem in den Magazinen und in<br />
den Nachrichten. So konnten wir ein breites<br />
Spektrum abdecken, bei dem sich die<br />
einzelnen Unternehmen gut ergänzen.”<br />
Produktion von NEP<br />
Unterstützt wurde das LOC bei der Produktion<br />
der Fernsehbilder von NEP Germany.<br />
Der TV-Dienstleister setzte sich<br />
im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung<br />
durch. “Wir haben uns an<br />
Unternehmen gewandt, von denen wir<br />
glaubten, dass sie in der Lage wären,<br />
eine Produktion in dieser Größenordnung<br />
durchzuführen. Unsere Wahl ist letztlich<br />
auf NEP Germany gefallen, die mit ihrer<br />
großen Ü-Wagen-Flotte perfekt für unser<br />
Produktionskonzept gerüstet waren.<br />
Außerdem ist NEP sehr, sehr engagiert<br />
und hat erfahrene Kollegen im Team, die<br />
schon bei den letzten World Games in<br />
Abu Dhabi dabei waren”, so Steuer.<br />
Sky-Studio auf dem Gelände der Messe Berlin<br />
Aufgrund der großen Entfernungen zwischen<br />
den einzelnen Wettkampfstätten,<br />
die über ganz Berlin verteilt waren, entschied<br />
sich das LOC für die Bildung verschiedener<br />
Produktionscluster. Jedes<br />
der drei einzelnen Cluster sollte mit Ü-<br />
Wagen verschiedene Sportwettkämpfe<br />
oder Eröffnungs- und Schlussfeier abdecken<br />
und diese dann in das IBC in der<br />
Nähe des Messegeländes einspeisen.<br />
Dem so genannten City Cluster wurden<br />
beispielsweise die Closing Ceremony<br />
am Brandenburger Tor, Schwimmen im<br />
SSE Velodrom und Basketball 3x3 am<br />
Neptunbrunnen zugeordnet. Aus dem<br />
Cluster „Messe“ sollten Sportarten wie<br />
Powerlifting, Turnen und Volleyball übertragen<br />
werden. Dem Olympic Cluster<br />
wurden Sportwettkämpfe wie Leichtathletik,<br />
Hockey, Fußball oder Handball<br />
sowie die Eröffnungsfeier im Olympiastadion<br />
zugeordnet. Um den Produktionsaufwand<br />
zu vereinheitlichen und ein<br />
homogenes Bild zu erzeugen, wurden die<br />
einzelnen Sportarten innerhalb der Cluster<br />
in die Kategorien Gold, Silber oder<br />
Bronze eingeteilt. Die Kategorie Gold,<br />
zu der die Eröffnungs- und Abschlussfeier<br />
gehörten, erforderte den höchsten<br />
technischen Aufwand, Bronze den geringsten.<br />
Schwimmen, eine Sportart der<br />
Kategorie Silber, wurde beispielsweise<br />
mit fünf CCU-Cams, zwei RF-Kameras<br />
und zwei Chip-Kameras von ATOM one<br />
umgesetzt. „Als klar war, dass NEP Produktionspartner<br />
wird, machte es absolut<br />
Sinn, die Produktion mit Ü-Wagen umzusetzen.<br />
Gerade jetzt in der Saison, in der<br />
die Ligen pausieren. Bis auf einen Ü-Wagen<br />
sind eigentlich alle Wagen von NEP<br />
Deutschland hier, dazu kommen zwei<br />
aus Belgien und einer aus der Schweiz.<br />
Es hätte keinen Kostenvorteil gebracht,<br />
<strong>2.2023</strong><br />
29
Produktion / Special Olympics<br />
Kontribution-Kontrollzentrum der MTI<br />
Signalwandlung von MTI<br />
remote zu produzieren”, erklärt Norbert<br />
Garske, der bei NEP für das Produktionskonzept<br />
verantwortlich zeichnete.<br />
Kontribution durch MTI<br />
Für die Kontribution der Bildsignale von<br />
den Ü-Wagen an den Wettkampfstätten<br />
zum IBC wurde bei NEP eine sternförmige<br />
Struktur gewählt. Mit einer Ausnahme<br />
erzeugten alle 14 Ü-Wagen ein<br />
1080P SDI-Signal vom Sportgeschehen<br />
in Clean, Dirty und mit Bildunterschriften.<br />
Pro Cluster konvertierte ein Nimbra<br />
System von NetInsight die Signale und<br />
übertrug sie auf ein Glasfasernetzwerk<br />
von MTI für den Transport zum IBC. Dort<br />
wurden die Signale von MTI in einem<br />
Triple-Contianer, der als Hauptschaltraum<br />
diente, zusammengeführt und kontrolliert.<br />
Im nächsten Schritt erfolgte die<br />
Rückkonvertierung der Signale in 1080P<br />
SDI und die Weiterleitung an den NEP<br />
UHD 24, der als Backbone und Router<br />
für die Produktion diente.<br />
Garske: „Dort passiert auch die Konvertierung,<br />
denn wir produzieren in 1080p<br />
und spielen in 1080i aus. Das P-Signal<br />
verwenden wir in erster Linie für die<br />
Speicherung, weil es eine gute Qualität<br />
hat und man es bei Bedarf auf UHD<br />
hochkonvertieren kann. Die Ausstrahlung<br />
erfolgt aber in 1080i. Das ist immer noch<br />
der gängige Standard für alle“.<br />
Technikeinsatz<br />
Bei den Kameras vertraut NEP Germany<br />
seit vielen Jahren auf den Hersteller<br />
Grass Valley. So wurden auch bei den<br />
Special Olympics World Games hauptsächlich<br />
LDX 86 mit normalem Body und<br />
in der Kompaktversion für Steadycams<br />
eingesetzt. „Es sind auch noch ein paar<br />
LDK-8000 im Einsatz. Es gibt wenige<br />
ältere Fahrzeuge, die über 8000er verfügen,<br />
aber auch diese können problemlos<br />
in 1080p aufzeichnen. Das ist sehr praktisch”,<br />
erklärt Garske. Neben den Standard-CCDs<br />
wurden auch einige Spezialkameras<br />
für die Produktion eingesetzt.<br />
Professional Motion Technology (PMT)<br />
lieferte die meisten davon. Bei der Leichtathletik<br />
kam eine RocketCam zum Einsatz,<br />
ein schwebendes Seilsystem, das<br />
entlang der 100-Meter-Bahn gespannt<br />
wurde. „Das Stadion ist ein bisschen<br />
knifflig, weil es nicht das Olympiastadion<br />
Norbert Garske<br />
ist, in dem die Leichtathletik stattfindet,<br />
sondern das Hans-Braun-Stadion. Im<br />
Olympiastadion hätten wir es leichter gehabt.<br />
Stefan Koch, der die Regie für die<br />
Leichtathletik übernommen hat, musste<br />
sich wirklich etwas einfallen lassen, damit<br />
das mit den wenigen Kameras und den<br />
Einschränkungen durch den begrenzten<br />
Platz gut rüberkommt”, erklärt Garske.<br />
Auch eine so genannte Viewcam war im<br />
Einsatz. Ein auf einem Anhänger ausgefahrenes<br />
Teleskop konnte individuell in<br />
der Höhe verstellt werden, um das Stadion<br />
aus der Vogelperspektive einzufangen.<br />
Für die Eröffnungsfeier lieferte PMT<br />
zudem eine Spider-Cam, für die Schlusszeremonie<br />
einen Kran an der Bühne des<br />
Brandenburger Tors. Für die Kommunikation<br />
des Produktionspersonals wurde<br />
eine 100 Mbit Internetanbindung über<br />
MTI inklusive Datentunnel eingerichtet.<br />
„Wir haben einen virtuellen Switch in der<br />
Nimbra Cloud, an den Riedel VoIP-Karten<br />
pro Venue angeschlossen sind. Hier<br />
im IBC haben wir einen großen Riedel<br />
VoIP Node. Das war die Lösung unserer<br />
Wahl, um die Kommunikation so stabil<br />
und qualitativ hochwertig wie möglich zu<br />
gestalten”, erklärt Garske.<br />
Für Funk und WLAN (sowie die Bereitstellung<br />
aller Drucker) lieferte ebenfalls Riedel<br />
die Technik. „Alles, was hier an Funkgeräten<br />
zur Koordination der Veranstaltung<br />
im Einsatz ist, außer bei der Eröffnungsfeier,<br />
kommt von uns”, erklärt Jan Sander,<br />
Riedels Projektleiter für die Special<br />
Olympics. In Zahlen ausgedrückt waren<br />
das zweieinhalbtausend Funkgeräte mit<br />
zehn Funkzellen, die alle miteinander vernetzt<br />
und im Technical Operations Center<br />
zusammengeführt wurden. „Von hier aus<br />
können die Verantwortlichen mit den einzelnen<br />
Venue Managern sprechen oder<br />
im Notfall alle Venues gleichzeitig anpingen<br />
und Evakuierungsdurchsagen machen”,<br />
erläutert Sander.<br />
Neben dem Funk war Riedel auch für die<br />
IT verantwortlich. So wurden auf dem<br />
gesamten Gelände über 200 Access<br />
Points für WLAN, diverse kabelgebundene<br />
Netzwerke und Internetanschlüsse<br />
installiert. „Wir haben einmal abends gemessen<br />
und hatten über 15.000 Devices<br />
in unserem Netzwerk”, beschreibt Sander<br />
den Umfang. Als Partner der Special<br />
Olympics World Games in Berlin stellte<br />
Riedel einen Großteil des Equipments<br />
kostenlos zur Verfügung. Sander: „Wir<br />
meinen, dass die Special Olympics eine<br />
sehr tolle und unterstützenswerte Veranstaltung<br />
sind und möchten gerne unseren<br />
Teil dazu beitragen, dass sie hochprofessionell<br />
über die Bühne gehen.“<br />
Log, Schnitt & Storage<br />
Um die Sportinhalte für die maximale<br />
Verbreitung möglichst schnell allen Mediapartnern<br />
zur Verfügung zu stellen und<br />
den Content einfach untereinander zu<br />
teilen, wurde eine interessante Dateninfrastruktur<br />
gewählt. „Wir haben mit allen<br />
30 <strong>2.2023</strong>
Produktion / Special Olympics<br />
<strong>2.2023</strong><br />
31
Produktion / Special Olympics<br />
Medienunternehmen im nationalen Bereich<br />
individuelle Vereinbarungen getroffen,<br />
die aber für alle ähnlich sind. Je nach<br />
Engagement der Sender gibt es etwas<br />
mehr oder weniger Zugang zu den Inhalten.<br />
Es geht dann hauptsächlich um Live-<br />
Zugriff oder nicht Live-Zugriff. Alles, was<br />
wir in der Postproduktion machen, haben<br />
eigentlich alle”, erklärt Steuer.<br />
Während die Bilder vom UHD 24 via<br />
EVS-Streaming auf den Mediagrid-Speicher<br />
gespielt wurden, konnten die Metadaten<br />
an zehn Loggerplätzen hinzugefügt<br />
werden. Insgesamt fünf Schnittplätze,<br />
drei im Schnittmobil Edit 8 und zwei im<br />
IBC, standen den Mitarbeitern zur Verfügung,<br />
um täglich Highlights in 30 Sekunden,<br />
60 Sekunden und drei Minuten<br />
zu schneiden. „Und das in verschiedenen<br />
Formaten, einmal in Deutsch Voiceover,<br />
in Englisch Voiceover, mit Untertiteln<br />
und dann noch im Social Media Format.<br />
Bei so viel Output sind die Cutter wirklich<br />
am Limit”, sagt Garske. Der UHD 24<br />
und die Arbeitsplätze im IBC waren über<br />
72 Glasfaserleitungen miteinander verbunden.<br />
So konnte die gesamte Technik<br />
einschließlich der EVS-Servertechnik im<br />
UHD 24 verbleiben. Der Durchsatz betrug<br />
Reges Treiben im UHD 24<br />
Master Control Raum im Berliner IBC<br />
40 Gigabit/s. Alle<br />
Tageshighlights<br />
und Zusammenfassungen<br />
von<br />
Einzelsportarten,<br />
insgesamt über<br />
800 verschiedene<br />
Versionen an<br />
Clips, liefen dann<br />
auf zwei Cloud-<br />
Plattformen. Zum<br />
einen setzte NEP<br />
auf das eigene<br />
System Mediabank,<br />
zum anderen auf Scoopa, eine von<br />
best boys media lab entwickelte Distributionsplattform.<br />
Ziel der Zweigleisigkeit<br />
war es, die Inhalte so schnell wie möglich<br />
und auf jedem Weg zur Verfügung zu<br />
stellen. Von einem Mehraufwand spricht<br />
Garske nicht: „Wir haben hier zwei<br />
Hochleistungs-Internet-Upload-Stationen.<br />
Da kann man die Inhalte parallel auf<br />
500 Mbit Internetleitungen hochladen.<br />
Das geht sehr schnell.” Auch das gegenseitige<br />
Teilen der unilateralen Inhalte funktionierte<br />
auf diese Weise und kam gut<br />
an, erinnert sich Steuer: „Wir haben auf<br />
Scoopa einen Austauschordner. Jeder<br />
Medienpartner kann dort seine eigenen<br />
Inhalte hochladen, die dann ohne Probleme<br />
von anderen genutzt werden können.<br />
Das wird auch in Anspruch genommen.<br />
Es freut mich sehr, dass das Thema Content<br />
Sharing so gut funktioniert.”<br />
Ü-Wagen-Compound bei den Special Olympics<br />
Sky als Hauptpartner des LOC<br />
Als einer der wichtigsten Mediapartner<br />
des LOC war Sky Deutschland mit von<br />
der Partie und deckte einige der Venues<br />
in Eigenregie ab. „Wir haben im Auftrag<br />
des LOC sieben Bronze Venues mit eigenem<br />
Personal und Sky-Technik bespielt<br />
und die Produktions-Venuemanager aller<br />
26 Venues gestellt. Zudem haben wir<br />
eigene SNGs, eigene Kamerasysteme<br />
und LiveU-Einheiten aus München mitgebracht”,<br />
erklärt Alessandro Reitano, Senior<br />
Vice President Sports Production bei<br />
Sky. Neben der Technik war das Medienunternehmen<br />
auch mit rund 90 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern vor Ort. Davon<br />
waren 35 Kolleginnen und Kollegen für<br />
das unilaterale Sky-Programm zuständig,<br />
der Rest stand dem LOC als Beistellung<br />
für das Hostbroadcasting zur Verfügung.<br />
Als einziger Sender setzte Sky auch auf<br />
inklusive Reporterinnen und Kommentatorinnen.<br />
Von den sieben Bronze-Venues wurden<br />
täglich bis zu zwölfminütige Zusammenfassungen<br />
produziert, die per Uplink oder<br />
LiveU Einheit zu Sky nach München und<br />
von dort über eine MTI-Leitung zurück ins<br />
IBC nach Berlin geschickt wurden.<br />
„Auf diese Weise konnten wir die eigenen<br />
LiveU Server bei Sky in Unterföhring belassen<br />
und da wir ohnehin über die Fa.<br />
MTI angebunden sind, konnten wir die<br />
Synergien voll nutzen”, erklärt Reitano.<br />
Als einziger TV-Sender baute Sky zudem<br />
ein eigenes Studio mit Live- und Showkonzept<br />
auf dem Gelände der Messe<br />
Berlin auf, aus dem 20 Live-Sendungen<br />
und rund 30 Stunden Live-Material für<br />
Sky und YouTube produziert wurden.<br />
Dazu gehörten die tägliche Live-Berichterstattung<br />
von den Wettkämpfen und<br />
die „Highlight & Talkshow” aus dem Sky<br />
Studio vor Ort. „Für uns war es einfach<br />
wichtig, bei der größten inklusiven Sportveranstaltung<br />
der Welt und der größten<br />
Multisportveranstaltung Deutschlands<br />
nah und zentral am Geschehen zu sein.<br />
Ein Studio in München hätte die besondere<br />
und einzigartige Stimmung und<br />
Atmosphäre definitiv nicht eingefangen,<br />
daher war für uns schnell klar, dass wir<br />
unsere Aktivitäten vor Ort verlagern”, so<br />
Reitano weiter.<br />
Dass sich der Aufwand für Sky gelohnt<br />
hat, zeigen die Zahlen. Mehr als eine<br />
halbe Million Sky Haushalte verfolgten<br />
die täglichen Übertragungen der Special<br />
Olympics. Digitale Highlights waren unter<br />
32 <strong>2.2023</strong>
Produktion / Special Olympics<br />
anderem die über 150 Social Media- und<br />
skysport.de-Beiträge, die in der Spitze<br />
bis zu knapp 1,5 Millionen Views pro Video<br />
und insgesamt rund zwölf Millionen<br />
Views erreichten.<br />
Internationale Broadcaster<br />
Für die internationale Verbreitung der Bilder<br />
waren ESPN und die EBU zuständig.<br />
„ESPN ist der Global Broadcaster und<br />
über den Disney-Konzern direkt mit Special<br />
Olympics International verbunden”,<br />
erklärt Steuer. Trotz der unterschiedlichen<br />
Zuständigkeiten sei das LOC aber schon<br />
lange vor den Spielen im Austausch mit<br />
den internationalen Playern gewesen, so<br />
Steuer weiter: „Sie haben uns hier auch<br />
auf der Produktionsseite sehr unterstützt.<br />
Ich kann zum Beispiel sagen, dass wir<br />
das Grafikpaket, das wir verwenden,<br />
größtenteils von ESPN bekommen haben.<br />
Wir haben nur das Design und die<br />
Funktionalität etwas verändert. Aber wir<br />
mussten kein komplettes Grafikpaket<br />
mehr produzieren.”<br />
ESPN übernahm den von NEP Germany<br />
produzierten World Feed komplett und<br />
zeigte die Inhalte zum einen auf ESPN 3<br />
in den USA und zeitgleich in voller Länge<br />
auf der digitalen Plattform von ESPN plus<br />
- bis zu elf verschiedene Streams pro Tag.<br />
„ESPN macht die internationale Distribution,<br />
wir liefern ihnen alle Feeds per SRT-<br />
Stream nach Bristol in die USA. ESPN<br />
macht auch das unilaterale Programm<br />
für Leichtathletik, Schwimmen und Powerlifting<br />
komplett in Bristol. Die Kollegen<br />
haben hier sechs Kameras in den Hallen<br />
verteilt, und die schicken die Bilder auch<br />
alle in die USA, um dort das Programm<br />
zusammenzustellen”, erzählt Garske. Für<br />
den europäischen Vertrieb war hingegen<br />
die EBU zuständig. „Wir haben in Europa<br />
viele starke Special Olympics Organisationen,<br />
zum Beispiel in Spanien, Italien<br />
oder England, die an einer Übertragung<br />
interessiert sind”, erklärt Steuer. Um diese<br />
einzelnen Märkte abzudecken und<br />
gleichzeitig Einzelverträge mit den Ländern<br />
zu vermeiden, habe man das Netzwerk<br />
der EBU genutzt, so Steuer. Zwei<br />
spezielle EB-Teams waren ausschließlich<br />
während der Special Olympics World<br />
Games unterwegs, um spezielle Aufträge<br />
aus diesen Ländern entgegenzunehmen.<br />
„Wenn Spanien Footage über einen spanischen<br />
Athleten haben möchte, gibt es<br />
über die Kollegen die Möglichkeit, dieses<br />
spezielle Material zu drehen. Das hilft wiederum,<br />
weil die Länder dann auch eher<br />
bereit sind, Inhalte mit nationalem Bezug<br />
zu verbreiten”, so Steuer.<br />
Fazit<br />
Am Ende der größten deutschen Multisportveranstaltung<br />
seit den Olympischen<br />
Sommerspielen 1972 in München zeigten<br />
sich alle Beteiligten überaus zufrieden<br />
mit der TV-Produktion und der Resonanz<br />
der Zuschauer. Das Etappenziel war erreicht,<br />
mehr Aufmerksamkeit und Werbung<br />
für mehr Akzeptanz und Inklusion<br />
für geistig eingeschränkte Mitmenschen<br />
zu schaffen. „Diese Produktion war sicherlich<br />
eine Herausforderung, aber auch<br />
sehr befriedigend. Wir mussten anders<br />
arbeiten als sonst”, sagt Garske und erklärt:<br />
„Der Fokus lag ganz klar auf dem<br />
Wohlergehen der Athleten, dem Spaß<br />
Alessandro Reitano, Senior VP Sports Production bei Sky<br />
Jan Sander, Riedels Projektleiter für die Special Olympics<br />
und Zusammenhalt und weniger auf dem<br />
perfekten inszenierten Broadcast-Bild.”<br />
Auch die Medienallianz fand großen Anklang.<br />
Inhalte miteinander zu teilen und<br />
sich gegenseitig in diesem Maße zu unterstützen,<br />
sei selten, sagt Steuer: „Es<br />
ist ein einmaliges Erlebnis, die Special<br />
Olympics, die Weltspiele, nach Deutschland<br />
zu holen. So viele großartige Menschen,<br />
so viele Nationen. Alle, die hier vor<br />
Ort als Teil der Medienallianz mitgearbeitet<br />
haben, waren angesteckt, von einer<br />
gewissen Leichtigkeit. Es ist wunderbar<br />
zu sehen, wie man miteinander umgehen<br />
kann.” Niklas Eckstein<br />
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33
Produktion / Tour de France<br />
© Kristof Ramon<br />
Ben O‘Connor (Australien) und Julian Alaphilippe (Frankreich) vor dem Cote de Pike 1. Etappe<br />
Immer am Limit<br />
Die 110. Ausgabe der Tour de France ist ein Sportfest der Superlative: 21 Etappen mit einer<br />
Gesamtlänge von 3.400 Kilometern, einzelne Etappen mit einer Strecke von 209 Kilometern,<br />
unglaublichen Steigungen von bis zu 24 Prozent oder mehr als 5.000 Höhenmetern. Für die<br />
Produktionsteams von EMG France, ARD und Eurosport heißt das: 120 Sendestunden mit<br />
Live-Rennaction, Kamerabilder bei Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern,<br />
ständiger Location-Wechsel und schwierige Funkverbindungen. Das Arbeiten unter Extrembedingungen<br />
erfordert äußerste Präzision und perfektes Teamwork.<br />
34 <strong>2.2023</strong>
Produktion / Tour de France<br />
Die 110. Ausgabe der Tour de France<br />
vom 1. bis 23. Juli 2023 führt von<br />
Bilbao bis nach Paris. 22 Teams mit jeweils<br />
acht Fahrern starten in die 21 Etappen<br />
über Pyrenäen, Alpen und Vogesen<br />
mit einer Streckenlänge von 3.400 Kilometern.<br />
Es geht um Gelbe, Grüne und<br />
Berg-Trikots, Preisgelder in Höhe von 2,5<br />
Millionen Euro winken – und der Tour-<br />
Sieg. Im Vorfeld hatte der tödliche Unfall<br />
des Fahrers Gino Mäder bei der Tour de<br />
Suisse die Sicherheitsdebatte im Radsport<br />
neu entfacht. Sofort nach Bekannt-<br />
gabe des Streckenplans im Oktober des<br />
Vorjahres beginnt für jeden Rennstall die<br />
„Recon“, wie die Streckenerkundung vor<br />
Ort im Radsport-Jargon heißt. Gleichzeitig<br />
der Startschuss für alle beteiligten<br />
Broadcast-Teams: Strecken werden analysiert,<br />
produktionstechnische Details<br />
geprüft, Kalkulationen erstellt. Als Hauptvertragspartner<br />
und Hostbroadcaster<br />
fungiert das öffentlich-rechtliche France<br />
Télévisions, Regisseur Anthony Forestier<br />
entscheidet über die Auswahl aller Tour-<br />
Bilder. Der Veranstalter der Frankreich-<br />
Rundfahrt ist Amaury Sport Organisation<br />
(A.S.O.). Während der Tour beobachten<br />
Begleitfahrzeuge in Echtzeit Rennverläufe,<br />
Zusammensetzungen von Gruppen<br />
und Positionen der Fahrer von Teams,<br />
die Schweizer Firma Tissot ist für die<br />
Zeitnahme in Echtzeit zuständig: 10.000<br />
Bilder pro Sekunde beim Foto-Finish liefern<br />
bis zu eine Zehntausendstelsekunde<br />
exakte Ergebnisse. Die zur EMG Group<br />
gehörende EMG France übernimmt alle<br />
internationalen und unilateralen High-<br />
Frequency-Dienste. Dazu gehören die<br />
<strong>2.2023</strong><br />
35
Produktion / Tour de France<br />
© Warner Bros. Discovery<br />
© Warner Bros. Discovery<br />
Eurosport-PCR in Unterföhring<br />
Jens Voigt als TV-Motorrad-Kommentator<br />
gesamte Rundfunktechnik und das Personal,<br />
das sowohl für alle Rechteinhaber<br />
das Worldfeed, als auch für France Télévisions<br />
das unilaterale Signal in HD 1080i<br />
produziert. Als Richtlinie gilt: Während<br />
France Télévisions die Ziellinie mit acht<br />
bis zwölf Kameras abdeckt, ist EMG bis<br />
500 bis 1.000 Meter vor dem Ziel für alle<br />
Bild- und Tonsignale zuständig. ARD und<br />
Eurosport übertragen im deutschsprachigen<br />
Raum als Hauptanbieter alle Etappen:<br />
Während das Erste wochentags<br />
täglich ab 14:10 Uhr, am Wochenende<br />
mit abweichenden Zeiten, den Großteil<br />
der Etappen live zeigt, ist Eurosport in<br />
voller Länge live dabei und zeigt die Tour<br />
de France in 38 Ländern. In Deutschland<br />
überträgt Eurosport 1 täglich jede Etappe<br />
in voller Länge im Free-TV, Abonnenten<br />
von discovery+ und GCN+ können alle<br />
21 Etappen komplett werbefrei streamen.<br />
„No single point of failure”<br />
© Leonie Holz<br />
Bruno Gallais, Managing Director von EMG Connectivity<br />
Dank der Ausstrahlung auf 100 Fernsehkanälen<br />
sind Live-Übertragungen, Zusammenfassungen<br />
und Sondersendungen<br />
der Tour de France weltweit in 190<br />
Ländern empfangbar. Auf 60 Sendern<br />
sind alle Etappen live in HD zu sehen, auf<br />
den Websites und in den sozialen Medien<br />
gibt es Ranglisten und Ergebnisse<br />
von der Tour de France. Unterstützt wird<br />
EMG bei der Liveproduktion durch die<br />
auf Sport-Action spezialisierte Unit EMG<br />
Connectivity unter der Leitung von Managing<br />
Director Bruno Gallais, gleichzeitig<br />
CEO von EMG France. „Natürlich sind<br />
die Routen jedes Jahr anders, weshalb<br />
bei jeder Tour de France die produktionstechnischen<br />
Anforderungen variieren“,<br />
weiß Gallais. „Wir müssen erst eine klare<br />
Vorstellung von der technischen Abdeckung<br />
vor Ort haben, bevor wir loslegen<br />
können. Für Improvisationen fehlt später<br />
die Zeit: Etappe folgt auf Etappe. Angesichts<br />
der Vielzahl von Broadcastern ist<br />
ein Ausfall des Livesignals ein No-Go.<br />
Deshalb gilt das Prinzip: ‚No single point<br />
of failure‘. Zu jedem Zeitpunkt des Rennens<br />
sind Bilder von zwei Punkten empfangbar,<br />
um durch diese redundante Abdeckung<br />
zu gewährleisten, dass im Falle<br />
eines Ausfalls einer der beiden Punkte<br />
für die Übertragung erhalten bleibt.“ Das<br />
heißt: Die gesamte Übertragungskette<br />
kann jederzeit wiederhergestellt werden,<br />
um Kunden eine nahtlose Übertragung<br />
zu garantieren. Die Produktionskosten für<br />
Technik, Personal, Transport, Unterkunft<br />
und Verpflegung beträgt einige Millionen<br />
Euro – schließlich ist die Frankreichrundfahrt<br />
mit insgesamt 115 Millionen Zuschauern<br />
in ganz Europa populär. „Die<br />
Tour de France erstreckt sich über gut<br />
drei Wochen, alle 21 Etappen werden<br />
vom Start bis zum Ziel in voller Länge live<br />
übertragen“, erklärt Gallais. „Das bedeutet<br />
fast 120 Stunden Live-Berichterstattung<br />
für uns, was im Vergleich zu einem Fußballspiel<br />
enorm ist.“ Bis zu sechseinhalb<br />
Stunden Livesport bieten einzelne Etappen,<br />
im Einsatz sind mehr als tausend<br />
Techniker, wenn man das Personal in Begleitfahrzeugen<br />
und Mannschaftwagen<br />
der Rennställe berücksichtigt.<br />
EMG-Produktionsteam<br />
EMG ist mit einem 100-köpfigen Technikund<br />
Produktionsteam vor Ort, die das gesamte<br />
Rennen mit mobilen Kameras auf<br />
Motorrädern, an Helikoptern und festen<br />
Kameras am Ziel in Bild und Ton einfängt.<br />
In Action: Sechs Kamera-Motorräder, die<br />
mit technischen Einsatzfahrzeugen kombiniert<br />
sind, acht Motorräder, auf denen<br />
die Kommentatoren der verschiedenen<br />
Fernsehsender Platz nehmen sowie<br />
SMACS-Tracking-Systeme für alle Fahrer<br />
zur Unterstützung der Grafik-Erstellung;<br />
darüber hinaus zwei Helikopter mit<br />
GSS-Gyro-stabilisierten Kameras, zwei<br />
Relais-Flugzeuge und vier Ü-Wagen.<br />
„Das Relaisflugzeug fliegt in 3.000 Meter<br />
Höhe über dem Rennen, um die Signale,<br />
die Kameras und Mikrofone von<br />
den Helikoptern oder Motorrädern liefern,<br />
zu empfangen und in Richtung der<br />
Intermediate Points zu übertragen. Die<br />
Übertragung von diesen Zwischenempfangspunkten<br />
zur Ziellinie erfolgt per Satellit,<br />
wenn wir weit entfernt sind, und per<br />
Funk, wenn wir nicht so weit von der Ziellinie<br />
entfernt sind.“ Die Ü-Wagen RF15,<br />
RF16 und der brandneue RF17 decken<br />
die gesamte Strecke ab, an der Ziellinie<br />
empfängt der zentrale Ü-Wagen RF42<br />
36 <strong>2.2023</strong>
Produktion / Tour de France<br />
© Kristof Ramon<br />
© Kristof Ramon<br />
TV-Helikopter bei der Tour de France 2023<br />
Laurent Pichon (Frankreich) beim Ausbruchsversuch aus dem Peloton bei der 3. Etappe<br />
Schon jetzt können wir UHD-Signale liefern, wenn der Kunde<br />
es wünscht.“ Problematisch ist der Mangel von Funkfrequenzen,<br />
beispielsweise durch die 5G-Nutzung der Telekom. „Mit<br />
unseren drahtlosen Funkverbindungen und Kamerasystemen<br />
agieren wir sehr agil. Die langen, höhenmeterreichen Strecken<br />
mit Steigungen von mehr als 5.000 Metern, sind nur mit einer<br />
komplexen Frequenzverwaltung abzudecken“, erklärt Gallais.<br />
„Es ist fast unmöglich, die Fernübertragungstechnologie zu<br />
nutzen, da täglich die Destinationen wechseln. Jedes Mal muss<br />
die Konnektivität für die Funkverbindungen neu gefunden und<br />
sehr viel für die Satellitennutzung bezahlt werden.“ Im Hauptalle<br />
Signale und überträgt sie an A.S.O. und France Télévisions.<br />
Für die Datenübertragung sorgt eine Trunking-Antenne, um<br />
alle Quellen von diesen Punkten automatisch verfolgen zu können.<br />
Ein Geolocation-System liefert die Position jedes Fahrers<br />
in Echtzeit und mit einer Genauigkeit von bis zu einem Meter.<br />
Serpentinen, Schlagabtäusche und Sprint-Finishs sind Steilvorlagen<br />
für emotionale, actiongeladene Livebilder. Zwei Hubschrauber<br />
zeigen Verfolgungsjagden, Massenstürze oder Ausreißversuche<br />
von Fahrern aus der Vogelperspektive, aber auch<br />
Panoramabilder von Bergüberquerungen, romantischen Altstädten,<br />
Burgen oder Kirchen. Im Windschatten der Radprofis<br />
fahren Motorräder der neuesten Generation wie die BMW R<br />
1250 GT, die spezialisierten Kameramännern oder Kommentatoren<br />
Platz bieten. Mechaniker von EMG Connectivity verpassen<br />
den Motorrädern einen Maßanzug: Dazu gehört ein doppeltes<br />
Stromversorgungssystem, um die gesamte Übertragungsausrüstung<br />
zu betreiben. Für Batterien sind die Etappen zu lang,<br />
weshalb Schalttafeln die Stromversorgung sichern, per Intercom-Netz<br />
kommunizieren Kameramann und Helikopter-Pilot in<br />
Echtzeit. „Im Einsatz sind hochwertige UHD-Kameras mit elektronisch<br />
stabilisierten Objektiven, die Bilder in sehr guter Qualität<br />
ermöglichen“, weiß Gallais. „Nach der Übertragung der Inhalte<br />
können wir Standardbilder, Zeitlupe oder Superzeitlupen der<br />
Action liefern, je nachdem, was der Kameramann präferiert.“<br />
Darüber hinaus sind Tourdirektor Christian Prudhomme sowie<br />
das Live-Feed „Radio Tour“, das ist der offizielle Sprecher der<br />
Tour de France, der das Rennen in einem Auto begleitet, wichtige<br />
Taktgeber für das Kamerateam von EMG France, um blitzschnell<br />
auf spezielle Ereignisse, Sicherheitshinweise oder Sonderwünsche<br />
reagieren zu können.<br />
Erfassen. Aufnehmen. Produzieren.<br />
Wiedergeben. Monetarisieren.<br />
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Live-Events zu optimieren und umweltbewusster zu gestalten,<br />
ohne zusätzliche Kosten oder Ressourcen zu binden. Verändern<br />
Sie Ihre Nachrichten-und Sportberichterstattung mit innovativen<br />
Produktionsstrategien.<br />
Testlabor für innovative Technik<br />
Nach Olympischen Spielen und Fußball-Weltmeisterschaften ist<br />
die Tour de France das drittgrößte Sportereignis der Welt – und<br />
ein Testlabor für innovative Übertragungstechnik. „Als erstes<br />
Sportevent wurde die Tour de France in HD übertragen, später<br />
wurde HDC getestet und erstmals zwei stabilisierte Systeme<br />
zur Signalsicherheit eingeführt“, erinnert sich Gallais. „Die<br />
nächsten Schritte werden Produktionen in HDR oder UHD sein.<br />
<strong>2.2023</strong><br />
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Produktion / Tour de France<br />
Ü-Wagen-Regie von EMG France<br />
© Leonie Holz<br />
© EMG France<br />
Stefan Krieger, Technischer Leiter beim SR<br />
quartier in Paris hat EMG France ein<br />
Remote-Zentrum installiert. Dort können<br />
aus der Ferne übertragene HF-Übertragungen<br />
mit per Glasfaser zum Kontrollraum<br />
übertragenen Bildern per Remote-<br />
Verbindung vor Ort kombiniert werden.<br />
Der Vorteil: Wenn man diverse Übertragungstechniken<br />
wie Glasfaser oder<br />
Satellit einsetzt, ermöglicht die Remote-Pushing-Technologie<br />
Synergien, um<br />
einen action-geladenen Bild-Mix zu erstellen.<br />
EMG France liefert France Télévisions<br />
alle Bilder und Quellen für die Tour-<br />
Berichterstattung, der Kunde entscheidet<br />
selbst über die Mischung. Auf der Ziellinie<br />
jeder Etappe hat France Télévisions<br />
eigene Kamerateams positioniert, deren<br />
Bilder mit dem internationalen Signal zum<br />
Programm zusammengefügt werden.<br />
Für die ARD ist der Saarländische Rundfunk<br />
(SR) federführend für die technische<br />
Dienstleistung der Übertragung aus Frankreich<br />
zuständig. Im Ersten ist die Tour de<br />
France wochentags täglich live von 14:10<br />
bis 17:30 Uhr zu sehen, am Wochenende<br />
mit wechselnden Anfangszeiten. Darüber<br />
hinaus gibt es einen kostenlosen Livestream<br />
aller Etappen auf sportschau.de<br />
und in der ARD Mediathek, wo auch die<br />
dreiteilige Doku-Serie „Mythos Tour“ der<br />
Autoren Ole Zeisler und Uli Fritz verfügbar<br />
ist. Der YouTube-Kanal der Sportschau<br />
bietet acht Folgen „Deine Tour“ und Portraits<br />
von Radprofis wie Simon Geschke<br />
oder Georg Zimmermann. Der Podcast<br />
„Tourfunk“ vertieft täglich die Tour-Ereignisse,<br />
im Radio gibt es Gespräche mit<br />
Reportern und Hintergrundberichte, jeder<br />
Zieleinlauf wird live kommentiert. „Im Bereich<br />
Social Media arbeiten wir erstmals<br />
mit einer Video-Unit, die in Saarbrücken<br />
zeitnah Content für Facebook, Instagram<br />
und erstmals für TikTok liefert“, verrät Uli<br />
Fritz, Programmleiter Sport beim SR. Ein<br />
Novum: „Die Produzenten der Tour bieten<br />
erstmals den ausgewählten Zugriff<br />
auf die Kommunikation zwischen Fahrern<br />
und den sportlichen Leitern in den Teamfahrzeugen,<br />
zum Teil live, zum Teil für die<br />
Nachberichterstattung.“<br />
Kleines ARD-Team vor Ort<br />
Die ARD ist mit kleiner Ausstattung vor<br />
Ort. „Das produktionstechnische Anforderungsprofil<br />
der Ausschreibung wurde<br />
beim SR erarbeitet und über den Einkauf<br />
des SR mit freien Dienstleistern abgestimmt“,<br />
resümiert Stefan Krieger, Technischer<br />
Leiter beim SR. „Die Dienstleistung<br />
umfasst die gesamte Produktionstechnik.“<br />
Bei der Tour de France gibt es weder<br />
ein festeingerichtetes IBC, noch ein<br />
Studio: Michael Antwerpes bewegt sich<br />
als Moderator hinter der Ziellinie. „Es<br />
sind keine Kameras im Rennen erlaubt,<br />
außer denen des Hostbroadcasters“,<br />
betont Fritz. „Wir dürfen nur in ausgewiesenen<br />
Zonen am Start agieren, etwa<br />
an den Teambussen, ebenso im Ziel.“<br />
Alle Kommentatoren der internationalen<br />
Sender sitzen in einem großen Wagen an<br />
der Ziellinie. Sie haben das internationale<br />
und das eigene Bild vorliegen, auf dem<br />
Ohr „Radio Tour“, den Kommentar des<br />
französischen Fernsehens, zusätzlich<br />
das Kommando aus der eigenen Regie.<br />
Täglich wird eine „zone technique“<br />
in der Nähe der Ziellinie eingerichtet, bei<br />
Bergankünften kann diese einige Kilometer<br />
talwärts liegen. „Dann werden die<br />
© Leonie Holz<br />
Uli Fritz, Programmleiter Sport beim SR<br />
Bilder und Töne der Zielkameras in den<br />
Ü-Wagen des Hoast Broadcasters übertragen“,<br />
beschreibt Fritz. „Der Ü-Wagen<br />
der ARD ist per Kabel mit dem Ü-Wagen<br />
des Hoast Broadcasters verbunden. In<br />
unserem Ü-Wagen entsteht das Endbild,<br />
das per Satellit nach Deutschland gesendet<br />
wird.“ Das nationale Programmsignal<br />
wird aus Frankreich über Satellit nach<br />
Deutschland zum SR übertragen und von<br />
dort der Zentralen Sendeleitung der ARD<br />
in Frankfurt über das ARD-Leitungsnetz<br />
zugeführt. „Als Satellitenstrecken dienen<br />
meistens von der ARD dauerhaft angemietete<br />
Transponder auf ASTRA-Satelliten“,<br />
weiß Krieger. „Als Havarie liegt auch<br />
das internationale Bildsignal und der trockene<br />
Ton der Kommentatoren separat<br />
im Schaltraum in Saarbrücken vor.“<br />
Bei Großevents sind heute stabile Glasfaseranschlüsse<br />
Usus – anders beim größten<br />
Radrennen der Welt: „Die Tour de<br />
France kommt jeden Tag an einem anderen<br />
Ort, teilweise sogar in einem anderen<br />
Land an, auf der Alm X in den Pyrenäen<br />
oder dem Ort Y im Zentralmassiv Frankreichs,<br />
wo Glasfaser ein Wunschtraum<br />
ist“, klagt Krieger. „Sollte die ARD auch<br />
künftig von der Tour de France berichten,<br />
wird es vermutlich ein neues Produktionskonzept<br />
geben.“ Wohl wahr. „Es ist<br />
jeden Sommer eine Herausforderung, die<br />
Logistik zu bewältigen“, beobachtet Fritz,<br />
der 1996 bei der Tour de France noch<br />
spontan ein Interview mit Jan Ullrich bei<br />
der Massage führen konnte – heute undenkbar.<br />
„Wir sind ein sehr kleines Team,<br />
das von jahrelanger Erfahrung profitiert.“<br />
Die ARD-Crew besteht aus 30 Leuten,<br />
inklusive der vier Kollegen für den Hörfunk.<br />
„Beim größten Freiluftstadion der<br />
Welt“, wie es Fritz beschreibt, im Einsatz:<br />
38 <strong>2.2023</strong>
Produktion / Tour de France<br />
<strong>2.2023</strong><br />
39
Produktion / Tour de France<br />
© Getty Images<br />
© Warner Bros. Discovery<br />
Eurosport-Kommentator Karsten Migels<br />
Ein Ü-Wagen mit Rüstwagen und ein Redaktionsmobil<br />
mit Arbeitsplätzen auch<br />
fürs Radio. „Diese Fahrzeuge werden<br />
jeden Abend nach dem Abbau um circa<br />
20 Uhr von drei Fahrern zum nächsten<br />
Zielort gefahren, in die sogenannte ‘zone<br />
technique‘ – dort schlafen die Fahrer ein<br />
paar Stunden im Fahrzeug, anschließend<br />
werden die Fahrzeuge der verschiedenen<br />
Broadcaster eingeparkt. Nach dem<br />
Aufbau kehren die Fahrer in Tagesunterkünfte<br />
zurück“, weiß Fritz. „Unsere Crew<br />
fährt zu zweit oder zu dritt in Mietautos<br />
in die Hotels, die zum Teil zwei bis drei<br />
Stunden entfernt sind, und am nächsten<br />
Tag wieder ins Ziel. Am Startpunkt haben<br />
wir ein Zweier-Team für Interviews vor<br />
dem Start, die per Live-View nach Saarbrücken<br />
und ins Ziel geschickt werden.“<br />
Zusätzlich ist ein VJ-Reporter unterwegs,<br />
während die Live-Reporter Florian Naß<br />
und Fabian Wegmann den zweiten Teil<br />
der Strecke am Vormittag noch einmal<br />
abfahren. Alle anderen fahren direkt zum<br />
Ziel, da die Sendungen zumeist gegen<br />
14 Uhr beginnen und vorbereitet werden<br />
Orla Chennaoui und Jens Voigt im Eurosport-Cube<br />
müssen. Eine drahtlose<br />
Kamera für den Moderator<br />
und eine Kamera<br />
für Interviews hinter der<br />
Ziellinie stehen zur Verfügung.<br />
„Im kleinen Ü-<br />
Wagen liegen weitere<br />
Quellen separat auf, wie<br />
eine Helikopter-Kamera<br />
oder ein freier Kanal, auf<br />
dem manchmal eine Motorrad-Kamera<br />
aufläuft“,<br />
berichtet Fritz. „Wir produzieren<br />
eigene Beiträge<br />
– der Schnitt sitzt<br />
aber komplett in Saarbrücken. Während<br />
der Etappe werden vorproduzierte Beiträge<br />
und Interviews eingespielt, es wird<br />
ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky<br />
live nach Deutschland oder zu Telefongesprächen<br />
mit Kommentatoren oder Gästen<br />
geschaltet.“ Im Ü-Wagen befinden<br />
sich zwei sechskanalige EVS-Systeme<br />
und eine eigene Grafik, die zusätzliche<br />
Informationen liefern, wie etwa die Positionen<br />
von deutschen Fahrern.<br />
Zusätzlich gibt es im Ersten Interviews<br />
vor dem Start und nach dem Ziel – auf<br />
die Möglichkeit, einen eigenen Reporter<br />
auf dem Motorrad mit ins Rennen<br />
zu schicken, verzichtet die ARD. „Die<br />
Motorradcrews sind in der Regel sehr<br />
erfahren, es gibt klare Regeln, wie nahe<br />
sie sich an den Fahrer bewegen dürfen“,<br />
erklärt Fritz. „Einen besonderen Eindruck<br />
gewinnt man, wenn man Radprofis einen<br />
Berg herunterfahren sieht und es dennoch<br />
Bilder von den Motorrädern gibt<br />
– bei Geschwindigkeiten von bis zu 100<br />
Stundenkilometern.“ Die Crews bestreiten<br />
übers Jahr viele internationale Radrennen,<br />
Kameramänner und Fahrer entwickeln<br />
ein tiefes Rennverständnis und<br />
harmonieren blind mit der Regie. Vor und<br />
© Frank Zaurit<br />
hinter dem Zielstrich befinden sich bis zu<br />
acht feste Kameras mit zumeist langen<br />
Brennweiten, hinzu kommen drahtlose<br />
Kameras, um Reaktionen einzufangen<br />
und Interviews zu liefern. „Im Feld haben<br />
einige Fahrer GoPros am Rad, deren<br />
Bilder aber erst in der Nachbearbeitung<br />
des Rennens verwendet werden können“,<br />
ergänzt Fritz. „Live-Signale wären<br />
technisch möglich, werden aber bislang<br />
vom Veranstalter und von den Teams abgelehnt.“<br />
Mit all diesen Bildern erhält die<br />
ARD das Signal vor Ort vom EBU-Verteilerpunkt<br />
via einer Glasfaserstrecke als<br />
Video mit integriertem Tonsignal. „Der<br />
Ton wird meist noch als Monotonsignal<br />
mit mehreren Monomikrofonen aufgenommen<br />
und im Internationalen Übertragungswagen<br />
zu einem sogenannten<br />
IT-Ton abgemischt“, ergänzt Krieger.<br />
Eurosports Home of Cycling<br />
Als „Home of Cycling“ präsentiert Eurosport,<br />
das bis 2025 die pan-europäischen<br />
Rechte an der Tour de France hält,<br />
jährlich mehr als 300 Tage Radsport. Der<br />
Juli steht im Zeichen des Radsport-Klassikers.<br />
„Unser Fokus liegt nicht nur auf<br />
der Übertragung der Tour de France der<br />
Männer, sondern auch auf der anschließenden<br />
Tour de France Femmes“, freut<br />
sich Scott Young, SVP Content & Production<br />
bei Warner Bros. Discovery Sport<br />
Europa. Die acht Etappen der Frauen sind<br />
in der ARD auch bei ONE, in der ARD<br />
Mediathek und auf sportschau.de live zu<br />
sehen. Für Young ist Eurosport die erste<br />
Adresse für Radsportfans: „Niemand<br />
sonst hat die Expertise im Radsport und<br />
das Sender- und Plattformportfolio, um<br />
das größte Rennen des Sports Millionen<br />
von Zuschauern in ganz Europa und darüber<br />
hinaus zu verbreiten.“<br />
Eurosport sendet aus diversen europäischen<br />
Schaltzentralen, vor Ort begleitet<br />
eine 15-köpfige Crew die Rundfahrt. Als<br />
Kommentatoren begleiten Karsten Migels<br />
und die Experten Bernie Eisel und<br />
Jens Voigt die 21 Etappen. In der zweiten<br />
Tour-Woche wechselt Voigt vom<br />
Kommentatoren-Platz auf ein TV-Motorrad.<br />
Wie schon beim Giro d’Italia liefert<br />
er in „Jens on a Bike“ Eindrücke und<br />
spontane Live-Interviews direkt aus dem<br />
Hauptfeld. Begleitet wird er von einer<br />
40 <strong>2.2023</strong>
Produktion / Tour de France<br />
Live-Cam und einem Experten auf dem<br />
TV-Motorrad. Neben Voigt gehören auch<br />
Alberto Contador, Philippe Gilbert und<br />
Adam Blythe zum internationalen Experten-Team.<br />
Direkt nach jedem Etappenende<br />
folgt die Highlight-Show „Velo<br />
Club“: David Marcour begrüßt die Radsport-Fans<br />
live aus dem virtuellen Studio<br />
in München-Unterföhring zum 30-minütigen<br />
Tour-Recap: Erlebnisse, Anekdoten<br />
und Rückblicke werden mit den Schlüsselmomenten<br />
des Tages garniert und mit<br />
Experten und Gästen diskutiert. Dank<br />
einer Partnerschaft mit der Fitness-Firma<br />
Whoop stehen Leistungsdaten einzelner<br />
Fahrer zur Verfügung. Die Fahrer tragen<br />
ein Armband, das über das Messen der<br />
Herzfrequenz, Parameter wie Belastung,<br />
Schlaf und Erholung ermittelt. Die Daten<br />
dienen den Radprofis zum Aufbau eines<br />
Trainingsplans und Monitoren der eigenen<br />
Leistungsfähigkeit. Redaktionell erlauben<br />
sie Rückschlüsse wie: Warum hat<br />
ein Fahrer an einem Tag gut oder weniger<br />
gut performt? Wieviel Kraft und Anstrengung<br />
kostet eine Etappe? Wie hoch ist<br />
die körperliche Belastung im Zielspint?<br />
„Unser Ziel ist es, den Zuschauern und<br />
Radsportenthusiasten die Tour mit ihrer<br />
ganzen Faszination zu transportieren“,<br />
beschreibt Gernot Bauer, Head of Sports<br />
bei Warner Bros. Discovery in Deutschland.<br />
„Aus allen Blickwinkeln, mit allen<br />
Emotionen, all den sportlichen Dramen<br />
und Höchstleistungen, aber auch mit<br />
den Geschichten am Rande des Pelotons<br />
und den Eindrücken von Land und<br />
Leuten.“ Darüber hinaus tauchen Vor-<br />
Ort-Reporter mit exklusiven Fahrer- und<br />
Teaminterviews vor und nach jeder Etappe<br />
ins Tagesgeschehen ein. Das Mixed-<br />
Reality-Live-Studio Cube in London mit<br />
Moderatorin Orla Chennaoui ist Drehund<br />
Angelpunkt für die internationale<br />
Eurosport-Berichterstattung über Tour<br />
de France und Tour de France Femmes.<br />
Dank neuester Technologie können die<br />
Moderatoren mit datengesteuerten Analysefunktionen<br />
einzelne Rennsituationen<br />
simulieren und den Zuschauern transparent<br />
machen. Auch Synergieeffekte<br />
gibt es: Das pan-europäische Eurosport-<br />
Feed wird für alle Eurosport-Märkte aus<br />
der Sendezentrale in Paris erstellt und<br />
mit eigenen Live-Kameras von TV-Motorrad,<br />
Live-Interviews und Analysen<br />
ergänzt. Remote-Technologie ist ein<br />
fester Bestandteil der Produktion und<br />
kommt bei allen Etappen mit einem Mix<br />
aus Aviwest, Mobile Viewpoint und RF-<br />
Kameras zum Einsatz. Für Bauer ist die<br />
Tour de France das weltweit größte, jährlich-wiederkehrende<br />
Sportereignis. „Das<br />
ist großes Spektakel! Und für die Veranstalter<br />
sowie für uns als übertragender<br />
TV-Partner eine große Herausforderung<br />
– die natürlich Riesenspaß macht.“ Sein<br />
Fazit: „21 Etappen Rennaction heißt für<br />
uns auch 21 Tage Live-Berichterstattung<br />
mit im Schnitt sechs Live-Sendestunden<br />
– das ist für unsere Radsport-Crew die<br />
intensivste Zeit des Jahres.“ Am Ende<br />
verzeichnen Eurosport und ARD bei der<br />
Tour neue Einschaltquotenrekord. „Auch<br />
das Interesse in der jüngeren Zielgruppe<br />
ist sehr erfreulich. Das ist eine großartige<br />
Entwicklung“, berichtet ARD-Sportkoordinator<br />
Axel Balkausky. Wolfgang Scheidt<br />
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41
Produktion / Remote-Produktion<br />
© DFL<br />
Remote-Regie in Hannover beim DFL-PoC zur komplett Cloud-basierten Produktion eines Bundesligaspiels<br />
Verschiebung der Ressourcen-Nutzung<br />
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) präsentiert sich weiterhin als Innovationstreiber für neue<br />
Technologien in der Medienproduktion. Zusammen mit der Tochterfirma Sportcast und einigen<br />
Partnerunternehmen realisierte sie unlängst einige Tests zur Remote-Produktion, darunter auch ein<br />
weltweit erstmaliger Proof-of-Concept (PoC) mit komplett Cloud-basiertem Ansatz.<br />
Die von der DFL initiierte und mitveranstaltete<br />
Innovationsmesse „SportsInnovation“<br />
in Düsseldorf zeigt alle zwei Jahre<br />
eindrucksvoll, wie dynamisch sich die Medienproduktion<br />
rund um das Fußball-Business<br />
herum entwickelt. Und das Entwicklungspotential<br />
ist weiter sehr vielversprechend. Kein<br />
Wunder, dass die Messe schnell zu einem<br />
Top-Event für Broadcast-Technik-Hersteller<br />
und Produktionsdienstleister wurde und die<br />
DFL mit Tochterfirmen wie Sportcast zur<br />
ersten Adresse für den Einsatz neuer, vielversprechender<br />
Workflows. Das zeigt sich<br />
nicht nur beim Einsatz moderner Bild- und<br />
Ton-Technik, sondern unter anderem bei der<br />
Nutzung von 5G-Netzen, von künstlicher<br />
Intelligenz (KI) oder auch bei der Remote-<br />
Produktion. In diesem Bereich hat die DFL<br />
bereits vor zehn Jahren, gemeinsam mit Ü-<br />
Wagen-Dienstleister TVN und der ehemaligen<br />
RTL-Produktionstochter CBC, einen<br />
ersten Test mit einem Zwölf-Kamera Setup<br />
in Wolfsburg gemacht. Der basierte auf<br />
der Glasfaser-Übertragungstechnik, die die<br />
DFL 2012 für die Bundesliga etabliert hatte.<br />
Alle Audio-, Video- und Interkom-Signale,<br />
einschließlich Rückkanäle, wurden dabei<br />
42 <strong>2.2023</strong>
Produktion / Remote-Produktion<br />
über eine 10 Gb/s-Leitung geschickt.<br />
In den letzten Monaten kamen nun weitere<br />
Tests dazu, die den mittlerweile fortgeschrittenen<br />
technischen Möglichkeiten für<br />
Remote-Produktionen entsprechen. Ziel<br />
dabei ist es, einen Teil des an der Übertragung<br />
beteiligten Personals in einer zentralen<br />
Produktionsumgebung einzusetzen<br />
und nicht, wie sonst üblich, am Stadion,<br />
in dem das jeweilige Spiel stattfindet. So<br />
sollen neue Möglichkeiten erschlossen<br />
werden, Produktionsprozesse zu verschlanken<br />
und damit ressourcenschonend<br />
zu arbeiten.<br />
Bereits zur SportInovation 2022 war<br />
im Rahmen der Innovationsspiele eine<br />
Cloud-gestützte Remote-Produktion<br />
im 9:16-Format erfolgreich demonstriert<br />
worden. Während der Saison<br />
2022/23 konnte Sportcast die eigenen<br />
Erfahrungen durch zwei weitere Tests<br />
vertiefen. Der erste davon erfolgte im<br />
Rahmen einer Remote-Produktion<br />
mit klassischen Übertragungswegen.<br />
Proof-of-Concept<br />
Beim zweiten Test wurde dann in einem<br />
weltweit erstmaligen Proof-of-Concept-<br />
Test (PoC) ein Spiel der 2. Bundesliga,<br />
Fortuna Düsseldorf gegen Eintracht<br />
Braunschweig, komplett Cloud-basiert,<br />
digital und remote produziert – parallel zur<br />
konventionellen Produktion.<br />
Dabei kamen elf Kameras zum Einsatz.<br />
Der zentrale Remote-Hub war in Hannover<br />
bei TVN aufgebaut worden. Die Konzeptionsphase<br />
des PoC dauerte laut DFL acht<br />
Wochen, die Aufbauzeit im Düsseldorfer<br />
Stadion und am Remote-Standort in Hannover<br />
fünf Tage.<br />
„Die DFL setzt Innovation immer entlang<br />
ihrer ‚glass to glass‘-Gesamtstrategie um,<br />
ausgehend von der Kameraoptik im Stadion<br />
bis hin zum Display der Zuschauer.<br />
Dabei nutzen wir unser Innovationsökosystem<br />
und kombinieren das Produktions-Know-how<br />
von Sportcast mit der<br />
Cloud-Expertise unseres globalen Technologie-Providers<br />
Amazon Web Services<br />
(AWS),“ sagt Luccas Roznowicz, Head of<br />
Digital Innovations bei der DFL.<br />
Für den letzten PoC waren insgesamt elf<br />
Broadcast-Hersteller und -Dienstleister<br />
mit ihren verschiedenen Technologien<br />
und Services beteiligt. Dazu gehörten<br />
neben AWS, VIDI, Evertz, Riedel, Grass<br />
Valley, Solid State Logic, Haivision, Vizrt,<br />
Logic Media, TVN und TV Triofilm. „AWS<br />
lieferte uns die Cloud-Plattform. Die zwei<br />
Anbieter, deren Produktionsplattformen<br />
unseren 10-Bit-Workflow mit höchsten<br />
Qualitätsstandards einhalten können,<br />
waren Grass Valley mit dem AMPP- und<br />
Evertz mit dem Dream-Catcher-System.<br />
An einem 8-Bit-Workflow, den wir als<br />
zweites System aufgebaut hatten, waren<br />
die Firmen Vizrt und Simply Live beteiligt<br />
und über ein NDI-Protokoll angebunden“,<br />
berichtet Stefan Hausen, Technischer<br />
Projektmanager bei Sportcast.<br />
Der 10-Bit-Workflow mit bis zu 1.024<br />
Helligkeitsstufen bei einer Farbauflösung<br />
von 4:2:2 entspricht dem Broadcast-<br />
Standard, in dem auch das Basissignal<br />
der DFL erstellt wird. Im Gegensatz dazu<br />
liefert das 8-Bit Signal bis zu 265 Helligkeitsstufen,<br />
was für Streaming-Anwendungen<br />
als ausreichend gilt.<br />
Für die AWS-DFL-Partnerschaft ist das<br />
Projekt ein Meilenstein, betont Shane<br />
Warden, Principal Consultant Sports bei<br />
AWS: „Die DFL und wir bei AWS stellen<br />
uns hier gemeinsam mit unseren Partnern<br />
und Lieferanten der Herausforderung, bei<br />
einem Fußballspiel ein 10 Bit/4:2:2 Live-<br />
Produktionsworkflow zu verwirklichen.<br />
Dabei verschieben wir mit unserem Qualitätsanspruch<br />
die Grenzen des Machbaren.<br />
Unser Ziel ist, künftig Live- und Non-<br />
Live-Inhalte bei Sport-Events auf diese<br />
Weise remote zu produzieren.“<br />
Und Sebastian Ruchti, Sales Engineer<br />
DACH bei Evertz, sagt: „Vielen Dank DFL,<br />
Sportcast und AWS, dass wir bei diesem<br />
PoC mitwirken konnten. Es war ein<br />
durchaus spannendes Projekt, das half<br />
die Interoperabilität zwischen den Cloudtechnologien<br />
verschiedener Hersteller zu<br />
demonstrieren und die Weiterentwicklung<br />
hin zur Alltagstauglichkeit einen großen<br />
Schritt voranzubringen.“<br />
Vertraute Bedienfunktionen<br />
„Dass die kreative Arbeit mit vertrauter<br />
Ausrüstung wie bei einer konventionellen<br />
Produktion erfolgen kann, war allen<br />
Beteiligten wichtig“, betont AWS Principal<br />
Broadcast Consultant David Sabine.<br />
„Alle Benutzeroberflächen und Mischpulte<br />
Stefan Hausen, Technical Project Manager Sportcast<br />
entsprechen dem gewohnten Standard,<br />
sodass keine zusätzliche Trainings- und<br />
Einarbeitungszeit anfällt.“<br />
Hausen berichtet über die virtualisierte<br />
Remote-Produktion in der AWS Cloud: „In<br />
der Produktion übernehmen wir die Kamerasignale<br />
vom Ü-Wagen am Stadion.<br />
Dazu haben wir eine Shadow-Produktion<br />
aufgebaut, in der die Kameras zu einem<br />
normalen Live-Spiel gedoppelt werden.<br />
Durch den 10-Bit-Standard in der Farbtiefe,<br />
den wir erstmalig einhalten, haben<br />
wir in der Cloud-Produktion einen Meilenstein<br />
gesetzt.“<br />
Alle Ergebnisse der letzten Remote-Live-<br />
Tests hat die DFL detailliert erfasst. Sie<br />
sollen künftig als Grundlage für die Weiterentwicklung<br />
des Remote-Konzepts<br />
dienen. „Wir kennen nun Möglichkeiten<br />
und Limitierungen der derzeitigen Technologien“,<br />
resümiert Tim Achberger,<br />
Sportcast Director Technology & Product<br />
Management. „Unser Ziel ist und bleibt,<br />
die Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga<br />
stets in höchster Qualität zu produzieren.<br />
Dabei stellt sich uns stets die Frage,<br />
in welcher Form neueste Technologien in<br />
das Produktionsmodell der Zukunft einfließen<br />
können.“ Allen am PoC Mitwirkenden<br />
bestätigt er hervorragende Arbeit<br />
und sagt: „Wir haben jetzt eine wesentlich<br />
breitere Wissensbasis, um uns mit<br />
der Transformation der Medienproduktion<br />
auseinanderzusetzen.“<br />
Künftige Rolle von Ü-Wagen<br />
Welche Rolle Ü-Wagen künftig bei sich<br />
durchsetzenden Remote Produktionen<br />
spielen werden, ist noch die Frage. Ganz<br />
auf sie verzichten können wird man wohl<br />
nicht. Erst recht nicht bei den High-end-<br />
Produktionen der Fußball-Bundesliga.<br />
© DFL<br />
<strong>2.2023</strong><br />
43
Produktion / Remote-Produktion<br />
© DFL<br />
© DFL<br />
© EMpress<br />
DFL-Test: Cloud-basierte Remote-Produktion beim 2. Bundesliga-Spiel Fortuna Düsseldorf gegen Eintracht Braunschweig<br />
Tim Achberger, Sportcast<br />
Alexander Günther, Managing Director Sportcast<br />
Alexander Günther, Managing Director<br />
Sportcast, betont: „Ü-Wagen bleiben<br />
weiterhin ein ganz wesentlicher Bestandteil<br />
unserer High-end-Bundesliga-Produktion.<br />
Wir werden schließlich immer<br />
professionelle Broadcast-Kameras im<br />
Stadion haben müssen. Die Veränderung<br />
hin zu Remote- und Cloud-basierten<br />
Produktionen bewirkt jedoch eine<br />
Verschiebung der Ressourcen-Nutzung.<br />
Bestimmte Elemente aus dem Ü-Wagen<br />
können auch über eine zentrale Remote-<br />
Regie abgewickelt werden, die entweder<br />
via Glasfaser oder wie jetzt via Cloud an<br />
ein Stadion angebunden wird.“ Die klassische<br />
Regie- und Slomo-Arbeit könnte<br />
beispielsweise auch zentral in Remote-<br />
Verfahren passieren. „Über solche Veränderungen<br />
stehen wir in einem sehr engen<br />
und guten Dialog mit unseren Ü-Wagen-<br />
Betreibern“, erklärt Günther und unterstreicht<br />
zugleich: „Wir werden bis auf<br />
Weiteres auf die klassische Produktion<br />
am Stadion mit unseren Ü-Wägen für die<br />
Sicherung der professionellen broadcasttauglichen<br />
Medienproduktion setzen.“<br />
Wachsendes Partnernetz<br />
Günther weist auch darauf hin, dass sich<br />
in den letzten Jahren das Partnernetz<br />
für die DFL-Medienproduktion deutlich<br />
erweitert hat. „Gerade an den Themen<br />
Remote- und Cloud-basierter Produktion<br />
merkt man, dass wir viele verschiedene<br />
Dienstleister brauchen und zwar nicht nur<br />
für die Signaldistribution, sondern auch<br />
für die klassische Kamera-Technik und<br />
die Live- und Non-live-Produktion insgesamt“,<br />
meint er.<br />
Der DFL und Sportcast ginge es darum,<br />
möglichst herstellerneutral herauszufinden,<br />
was sich durch die Remote-Produktion<br />
im Medien-Set-up verändert. „Wenn<br />
wir neue Technologien testen, haben wir<br />
zwangsläufig auch mit neuen Herstellern<br />
und Dienstleistern zu tun. Über die Jahre<br />
haben wir so mit immer mehr Partnerfirmen<br />
zusammengearbeitet. Wir schauen,<br />
was sind die Vor-und Nachteile für uns<br />
und für das Bedienpersonal und wo gibt<br />
es Limitierungen.“<br />
Es ginge nicht nur darum herauszufinden,<br />
ob der Einsatz neuer Technologien<br />
möglich ist, sondern viel wichtiger sei<br />
auch die Nutzbarkeit. Bei den Cloud-basierten<br />
Remote-Produktionstests habe<br />
man bei allen Operatoren die dazu nötige<br />
Veränderungsbereitschaft deutlich spüren<br />
können. „Sie waren absolut gewillt,<br />
etwas Neues auszuprobieren und haben<br />
sich offen gezeigt für neue Produktionsmechanismen“,<br />
berichtet Günther. Für<br />
die in Hannover aufgebauten Remote-<br />
Regien hätten das Bedienpersonal eine<br />
zweitägige Schnellschulung an den dort<br />
eingesetzten Systemen erhalten und gezeigt,<br />
dass eine Workflow-Transformation<br />
aus Operator-Sicht leicht möglich sei.<br />
Den Mehrwert einer Remote-Produktion<br />
sieht er unter anderem darin, dass man<br />
an einen zentralen Standort mehr Signale<br />
habe könne, aus denen man dann neben<br />
dem Live- auch mehr Non-Live-Produktionen<br />
generieren könne. „Das ist sicher<br />
der wesentliche Faktor. Dazu evaluieren<br />
wir jedoch auch, ob wir über diesen Weg<br />
eine nachhaltige mediale Produktion umsetzen<br />
können, nicht nur strukturell und<br />
organisatorisch, sondern auch aus ökologischer<br />
Sicht“, betont Günther.<br />
Bei allen technischen Innovationen ginge<br />
es für die DFL heute nicht nur um die Gewährleistung<br />
von Produktionswert und<br />
-sicherheit, sondern auch um die Nachhaltigkeit.<br />
„Wir befinden uns an einem<br />
Scheideweg. Die Zukunft wird jetzt gestaltet“,<br />
sagt er. Die DFL sei flexibel und<br />
innovationsbereit aufgestellt, um gemeinsam<br />
mit ihren Broadcast-Partnern neue<br />
Wege zu gehen.<br />
Der PoC hätte erneut dazu beigetragen,<br />
mit den Partnerunternehmen ein gemeinsames<br />
Gespür dafür zu entwickeln, ob<br />
sich die klassische Bundesliga-Produktion<br />
über eine Cloud-basierte Remote-<br />
Produktion abbilden lässt. Günther resümiert:<br />
„Da muss man sagen, wir sind<br />
noch nicht ganz so weit, aber auf gutem<br />
Weg. Es braucht noch Feinschliff an einigen<br />
Stellen. Eine Cloud-basierte Remote-Produktion<br />
kommt für uns in der<br />
gegenwärtigen Situation deshalb noch<br />
nicht in Frage. Aber wir beobachten das<br />
weiter und sehen hier die Zukunft.“<br />
Auf der kommenden SportInnovation<br />
am 20. und 21. März 2024 in Düsseldorf<br />
dürfte das Thema sicherlich wieder weit<br />
oben auf der Tagesordnung stehen.<br />
Eckhard Eckstein<br />
44 <strong>2.2023</strong>
Produktion Produktion / Remote-Produktion<br />
/ Biathlon-WM<br />
<strong>2.2023</strong><br />
45
Produktion / Champions League<br />
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Imposante Studiokulisse für das CL-Finale<br />
Als langjährige Geschäftspartner und Nachbarn im AGROB<br />
Medienpark in Ismaning kennt man sich gut. DAZN und<br />
Plazamedia verbindet eine langjährige Zusammenarbeit – seit<br />
über sieben Jahren betreibt Plazamedia für den Sportsender<br />
das DAZN DACH Sendezentrum. So war es nicht verwunderlich,<br />
dass DAZN auf der Suche nach einer Kulisse für die diesjährige<br />
Studioproduktion des Champions-League-Finales in Istanbul<br />
auf Plazamedia zukam.<br />
„Wir kannten die LED-Wand von Plazamedia bereits von der Magenta<br />
TV-Produktion zur Fußball-Weltmeisterschaft. Als Plazamedia<br />
dann das briX|woRk Studio eröffnete, wussten wir, dass<br />
wir dort einmal arbeiten wollen”, sagt Michael Bracher, Programmchef<br />
DACH bei DAZN.<br />
Das briX|woRk ist das neueste Studio von Plazamedia. Ausgestattet<br />
mit einer 24 Meter breiten und fünf Meter hohen L-<br />
förmigen High-End-LED-Wand eignet es sich für eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher (virtueller) Produktionen - von Film- und TV-<br />
Shootings bis hin zu kommerziellen Werbedrehs. Die technische<br />
Ausstattung, eine Realtime Render Engine Unreal 5.1, Trackingund<br />
VR-Lösungen von Mo-sys sowie ein moderner LED Pixelpitch<br />
von 1,9 Millimetern überzeugten unter anderem bereits<br />
die Filmemacher von PANTALEON Films und ProU Producers<br />
United Film bei den Dreharbeiten zum Kinofilm „791 KM“.<br />
DAZN hingegen wollte das LED-Volume für eine Studiosendung<br />
zum Champions-League-Finale zwischen Manchester City und<br />
Inter Mailand nutzen. Das Endspiel fand am 10. Juni 2023 im<br />
Atatürk Olympiastadion in Istanbul statt, dem mit 75.145 Plätzen<br />
größten Stadion der Türkei. Die UEFA beauftragte Saran<br />
Media und EXXEN als Hostbroadcaster, Regisseur des Weltbildes<br />
war Juan Figueroa. Für die Produktion des unilateralen Signals<br />
wurde das Weltbild von den Hostbroadcastern an die Regie<br />
2 von Plazamedia übergeben. Um das Programm vor Ort zu ergänzen,<br />
entschied sich DAZN für die Buchung eines Multislots,<br />
der zu festgelegten Zeiten eine Übertragung aus dem Stadion<br />
ermöglicht. „Das sind zwei zehnminütige Satellitenslots, um die<br />
sich die nationalen Taker bewerben müssen. Unser Moderator<br />
46 <strong>2.2023</strong>
Produktion / Champions League<br />
© Plazamedia<br />
Michael Bracher<br />
Laura Wontorra und Sebastian Kneissl<br />
Alex Schlüter und Experte Michael Ballack haben diese Zeit beispielsweise<br />
genutzt, um mit Karl-Heinz Rummenigge über das<br />
Finale zu sprechen”, sagt Bracher. So konnte DAZN sein Team<br />
klein halten. Neben Schlüter und Ballack waren nur Kommentator<br />
Uli Hebel und zwei Personen aus der Aufnahmeleitung vor<br />
Ort. Das Kamerateam und die Technik für die Multislot-Übertragungen<br />
stellte die UEFA.<br />
„Nachdem feststand, dass das Finale ohne deutsche Beteiligung<br />
stattfinden würde, war klar, dass wir eine Studioproduktion<br />
in Deutschland machen. Trotzdem war es uns wichtig, dass die<br />
Sendung eine hohe Qualität hat. Es ist ein Champions-League-<br />
Finale. Das wollten wir dem Fan auch rüberbringen”, begründet<br />
Bracher die Entscheidung für das briX|woRk Studio.<br />
In nur drei Wochen Vorbereitungszeit hatte ein kleines Projektteam<br />
von DAZN zusammen mit Lead Technical Artist XR Max<br />
Gillich von Plazamedia ein Konzept für die Finalshow auf die<br />
Beine gestellt. Einfach sei das nicht gewesen, berichtet Bracher,<br />
das XR-Studio sei völliges Neuland gewesen: „Das war eine fieberhafte<br />
Arbeit. Wir hatten es ja mit sehr großen Flächen zu tun,<br />
die mit Grafiken und Loops bespielt werden mussten.”<br />
Konzeptionell entschied man sich, es einfach zu halten. Auf aufwändige,<br />
bewegte 3D-Szenen, wie sie bei virtuellen Produktionen<br />
gerne eingesetzt werden, wurde bewusst verzichtet. Stattdessen<br />
wurde die LED-Wand genutzt, um verschiedene virtuelle<br />
Monitore mit spezieller Zuspieltechnik in die Stadionkulisse zu<br />
integrieren. „Die Bespielung bestand im Wesentlichen aus 2D-<br />
Content, der über einen Pixera-Server von AV STUMPFL zugespielt<br />
wurde. Es war ein grafisch anmutender Hintergrund mit<br />
dem Fußballstadion und den Live-Feeds der Kommentatoren<br />
vor Ort”, erzählt Elfi Kerscher, Senior Product Manager Virtual<br />
Production bei Plazamedia, und ergänzt: „Auch der weiße<br />
Hochglanzstudioboden war Teil der Show. Die Reflexionen der<br />
LED-Wand und der Studiobeleuchtung machten ihn zu einem<br />
visuellen Eyecatcher.”<br />
Da die Inhalte auf der LED-Wand relativ einfach gehalten waren,<br />
hielten sich die Produktionskosten für DAZN laut Bracher in<br />
Grenzen. „Das Mieten von Studio und Kameras an sich ist nicht<br />
Elfi Kerscher zusammen mit Plazamedia COO Hardy Steinweg<br />
der Kostentreiber“, sagt Kerscher und ergänzt: „Etwas teurer<br />
wird es immer dann, wenn wochenlang 3D-Szenen in der Unreal<br />
Engine gebaut werden.“ Aus diesem Grund werde es für Plazamedia<br />
immer wichtiger, bereits in der Konzeptionsphase beratend<br />
zur Seite zu stehen. „Wir können in unserem LED-Studio<br />
Projekte in verschiedenen Ausbaustufen realisieren – von 2D<br />
über 2,5D, einer Mischung aus 2D-Inhalten, die aber im dreidimensionalen<br />
Raum gestaffelt werden, so dass eine Pseudo-3D-<br />
Welt entsteht, bis hin zu synthetischen, immersiven Unreal-<br />
Welten in 3D. Es ist wichtig, mit dem Kunden zusammenzuarbeiten,<br />
um die Kundenwünsche auf den Punkt zu bringen und<br />
innerhalb des Budgets zu bleiben”, sagt Kerscher.<br />
Dass die Kombination aus Produktionsqualität, Beratungsleistung<br />
und Kosten-Nutzen auch DAZN überzeugt hat, zeigt der<br />
Wunsch von Bracher, in Zukunft wieder im briX|woRk-Studio<br />
zu arbeiten: „Wir konnten die Stimmung aus Istanbul durch<br />
das LED-Studio unglaublich gut transportieren – fast so, als<br />
wäre man selbst drin”. „Die Wand ist imposant und konnte<br />
die Eindrücke aus dem Stadion überdimensional darstellen.<br />
Es war durchaus gewollt, dass die Moderatorin und der Experte<br />
davor relativ klein wirkten. Der Fokus lag auf dem Finale<br />
und die Bildsprache hat das genau so transportiert”, erzählt<br />
Kerscher. <br />
Niklas Eckstein<br />
<strong>2.2023</strong><br />
47
Produktion / Drift Masters<br />
© Predrag Vuckovic / Red Bull Content Pool<br />
Eryk Goczal und Randalu Oliver bei den Drift Masters European Championship in Fallfors, Schweden im Juni 2023<br />
Bilder mit Power, Speed und Action<br />
Das Driften mit Events wie den Drift Masters European Championship 2023 wird immer<br />
populärer. Race-Drohnen, On-Board-Kameras und Gimbal-Systeme ermöglichen packende,<br />
dynamische Live-Action-Bilder. Als Hostbroadcaster setzt das Red Bull Media House beim<br />
Action-Sport auf Spezialisten für live-fähige Drahtlosvideotechnik à la theis.media.<br />
Driften gehört zu den spektakulärsten Motorsportarten, mit<br />
PS-starken Regeln: Driftpiloten versuchen, bei hohem<br />
Speed das Auto präzise übersteuert, seitlich in der Kurve zum<br />
Schleudern zu bringen und trotz Power-Slides die volle Kontrolle<br />
über das Fahrzeug zu behalten. Die Drift-Strecken sind in<br />
der Regel nicht mehr als einen Kilometer lang, Judges bewerten<br />
Speed, Driftwinkel, Linienwahl und Styles. Ein Straßenrennen-<br />
Flair á la „The Fast & The Furious“ liegt über den sechs Runden<br />
der Drift Masters European Championship (DMEC) 2023<br />
mit 100 professionellen Driftfahrern aus 26 Nationen, die vom<br />
6. Mai bis zum 16. September, jeweils geblockt an zwei bis<br />
drei Tagen, in Irland, Schweden, Finnland, Lettland, Deutschland<br />
und Polen stattfinden. Der Urknall der Champions League<br />
des Driftens ertönte 2014 in Polen, einer europäischen Hochburg<br />
des Sports – im Warschauer Fußballstadion PGE Narodowy<br />
findet am 15. und 16. September auch das Saisonfinale<br />
der DMEC 2023 vor tausenden Zuschauern statt. „Es ist schon<br />
faszinierend, wie präzise die Jungs mit bis zu 1.200 PS unter der<br />
Motorhaube sein können – zum Teil sind sie keine drei Zentimeter<br />
von der Beton-Begrenzung entfernt und wiederholen das, so<br />
48 <strong>2.2023</strong>
Produktion / Drift Masters<br />
oft sie wollen“, schwärmt Martin Pichler,<br />
Senior Production Manager beim Red Bull<br />
Media House. Sein Ziel: Den Sport noch<br />
populärer zu machen: „Momentan legen<br />
wir den Fokus darauf, den Zuschauern<br />
das Driften und die Entscheidungen der<br />
Judges verständlicher zu machen und<br />
arbeiten an grafischen Lösungen.“<br />
Kopf-an-Kopf-Duelle<br />
Die größte Herausforderung beim Filmen:<br />
Den Speed der Fahrer von bis zu<br />
150 Stundenkilometern zu visualisieren.<br />
„Hinzu kommt, dass durch die Rauchentwicklung<br />
die sogenannten Clipping Zones, die getroffen werden<br />
müssen, manchmal nicht zu sehen sind“, fürchtet Pichler. Nach<br />
dem Qualifying müssen wir zusammen mit den Judges die Kameras<br />
oft nachjustieren, um den besten Winkel für das Finale zu<br />
bekommen.“ Der aufsteigende, weiße Rauch ist ein Nebeneffekt<br />
des Übersteuerns bei hoher Geschwindigkeit, der die Sicht auf<br />
die Clipping Zones beeinträchtigt, jene auf die Strecke gemalten<br />
Bereiche, die alle Fahrer entweder mit Vorder- oder Hinterrädern<br />
treffen müssen. Während die Piloten in der Qualifikation einzeln<br />
starten, liefern sich die besten 32 Fahrer in den Finals ein Kopfan-Kopf-Duell<br />
in zwei Durchgängen – einmal im Lead Run, einmal<br />
bei der Verfolgungsjagd. In der Runde der Top 32 trifft die<br />
Nummer 1 auf die Nummer 32 und so weiter. Nach jeder Rennphase<br />
halbiert sich die Anzahl der Teilnehmer, bis zu den Top 4,<br />
in der die beiden Finalisten ermittelt werden, während sich die<br />
Verlierer um Platz 3 batteln.<br />
Die Qualifikations- und Finalläufe werden über zwei Tage produziert.<br />
Das Qualifying dauert vier bis fünf Sendestunden – je nach<br />
der Anzahl von Teilnehmern. Der Finaltag ist in zwei Mal zwei<br />
Stunden-Blöcke aufgeteilt – der erste Block Top 32, der zweite<br />
Block besteht aus Top 16 und Top 8. „Die Qualifying-Round am<br />
ersten Tag wird in abgespeckter Form produziert – das heißt:<br />
nur die Anzahl der Kameras, die wir zur Streckenabdeckung<br />
benötigen und nur mit englischsprachigem Kommentar“, verrät<br />
Pichler. „Gleichzeitig ist das unser Smoke-Test für alle Spezialkameras<br />
für den finalen Renntag.“ Die Qualifikationsrennen werden<br />
auf Facebook und YouTube von Red Bull Motorsport sowie<br />
Drift Masters gestreamt, während die Finals neben Red Bull TV<br />
von weiteren 13 linearen Broadcastern, wie DAZN, gezeigt werden.<br />
Die Broadcaster können entweder vor den Top 16 oder vor<br />
den Top 8 einsteigen. Red Bull TV startet mit den Top 32 in drei<br />
Sprachen zur Auswahl, bei bestimmten Rennen wie in Finnland<br />
wird zusätzlich die Landessprache angeboten.<br />
Martin Pichler vom Red Bull Media House<br />
Als Hostbroadcaster produziert Red Bull Media House in HD<br />
1080i mit Stereo-Ton, Executive Producerin ist Vanessa Lorenz.<br />
Für die technische Umsetzung sind dabei: O2 TV Production<br />
Czech Republik stellt den Ü-Wagen OB3 mit einem 17-köpfigen<br />
Team. Acht Grass Valley LDX 80, 82 und 86, davon bis zu zwei<br />
variable Funkkameras, zwei GoPros und eine PTZ-Kamera für<br />
die Jury, drei EVS-Systeme und zwei bis vier Stageboxen von<br />
Riedel sind im Einsatz. Die drei Judges –<br />
die Drift-Legenden Kevin O’Connell, Vernon<br />
Zwaneveld und David Kalas – haben<br />
für ihre Beurteilung eine eigene EVS mit<br />
acht Bildsignalen. „Ein Operator, der das<br />
Judging beherrscht, bedient die EVS“,<br />
weiß Pichler. „Jeder der drei Judges erhält<br />
ein iPad, in einer speziellen Software<br />
geben sie ihre Wertung ab. Die Software<br />
ist direkt mit unserer Datenbank und der<br />
Live-Grafik verlinkt.“ Natürlich können die<br />
den Judges zur Verfügung stehenden<br />
Bildquellen jederzeit aus dem Ü-Wagen<br />
geändert werden – dies ist manchmal<br />
notwendig, wenn sich beispielsweise<br />
der Wind dreht und die Clipping Zone aus einer anderen Kameraperspektive<br />
besser zu sehen ist. Zusätzlich ist Rawmotion<br />
für Echtzeit-Graphiken in 3D, Scoring und Judging zuständig,<br />
während sich Red Bull Equipment Rental Service um Edits, Ingest<br />
und Non-Live-Kameras für diverse Social Media Assets für<br />
Instagram, Facebook und YouTube kümmert, die alle vor Ort in<br />
einem Fast-Turnaround-Workflow erstellt werden: Zwei Editoren<br />
zeichnen bis zu acht Quellen aus dem Ü-Wagen im Schnitt-Container<br />
mit und verarbeiten diese zusammen mit ENG-Footage.<br />
Highspeed-Bilder werden mit Hilfe von Phantom Flex HD direkt<br />
von der Kamera im Replay auf einen EVS-Kanal ausgespielt, geschnitten<br />
wird auf zwei MacPro Edits mit Premiere. Futuregate<br />
TV Production aus Warschau sorgt für Produktionskoordination<br />
und Aufnahmeleitung.<br />
Remote-Technik ist bei den Drift-Masters bisher die Ausnahme<br />
– bei künftigen Serien soll sich das sukzessiv ändern. Insgesamt<br />
stehen dem Regisseur 17 Kamerabilder und vier EVS-Ausgänge<br />
für das Programm zur Verfügung. Interviews liefert die Funkkamera<br />
von O2 im Ziel oder in der Boxengasse, vor einem Lauf<br />
sind keine Interviews geplant, außer bei größeren Verzögerungen,<br />
spektakuläre Szenen laufen in Slow Motion.<br />
Regie bei den Drift Masters<br />
© Red Bull Media House<br />
© Lucie Petrikovü, Production Manager von O2 TV Production<br />
<strong>2.2023</strong><br />
49
Produktion / Drift Masters<br />
© theis.media GmbH<br />
© theis.media GmbH<br />
HF-Techniker beim Einbau der On-Board-Kamera<br />
Kameramann mit Gimbal Cinelook Cam<br />
© Mihai Stetcu / Red Bull Content Pool<br />
gleich werden On-Board-Kameras bei den Autos montiert, die<br />
in der Warteposition zum Rennen sind. Auch eine Kamera beispielsweise<br />
unter dem Autodach, sprich über Kopf, ist schnell<br />
umsetzbar – dank der speziell gefertigten Halterungen, bei denen<br />
das Kamerabild nicht einmal gedreht werden muss („flip“).<br />
Flexibilität ist Trumpf: „Wir zeigen Subjektiven, spezielle Fahrstile<br />
von Piloten, filmen über die Schulter des Fahrers oder aus dem<br />
Fenster, wobei man das enge Driften der Fahrzeuge aneinander<br />
hautnah erleben kann“, freut sich Theis. „Man erlebt die Kopfund<br />
Schaltbewegungen des Fahrers mit oder sieht beide Fahrzeuge<br />
im parallelen Drift. Es kommen noch weitere Kameras<br />
an den Helmen der Fahrer und damit noch mehr Perspektiven<br />
dazu. Alle unsere Kamerasysteme sind immer in Bewegung, wir<br />
sorgen für Bilder mit viel Power, Action und Speed.“<br />
Drift Masters European Championship in Naas, Irland im Mai 2023<br />
Flexible On-Board-Kameras<br />
Für actiongeladene Bilder sorgt theis.media mit Spezialkameras:<br />
RF Gimbal Cinelook Cam, sechs On-Board-Kameras und zwei<br />
Race-Drohnen. Geschäftsführer André Theis geht mit seinem<br />
sechs- bis siebenköpfigen Team auf Jagd nach den spektakulärsten<br />
Momenten. Das technische Set-Up sieht so aus: Am<br />
Start und bei der Siegerehrung ist eine Gimbal-gesteuerte Alpha-Kamera<br />
im Einsatz. Im Kleinstrucksack in der Größe einer<br />
Trinkflasche, den der Kameramann schultert, ist die Sendetechnik<br />
enthalten, die Sendeantenne ragt über seinen Kopf hinaus.<br />
„Der Kameramann hat die Cam auf dem Handgimbal sitzen und<br />
kommt beim Start dicht an die Fahrzeuge heran“, beschreibt<br />
Theis. „Durch das Variieren von Schärfe und Unschärfe entsteht<br />
ein cineastischer Look, anders als bei Systemkameras,<br />
die grundsätzlich mit mehr Tiefenschärfe arbeiten.“ Darüber hinaus<br />
sind sechs On-Board-Kameras „on fly“, das heißt flexibel<br />
einsetzbar und liefern Bilder in bester Broadcast-Qualität. Pro<br />
Rennen starten maximal zwei Fahrzeuge, gleichzeitig sind folglich<br />
immer zwei On-Board-Systeme im Einsatz. Der Einbau mit<br />
Saugnäpfen oder Schraubsystemen dauert, je nach Fahrzeugtyp,<br />
Position und Richtung, rund 50 Sekunden. Am Ziel werden<br />
die Systeme entnommen und zum Start zurückgebracht. Zeit-<br />
Als Herzstück der Drahtloskameras verfolgen zwei, bis zu 180<br />
Stundenkilometer schnelle Live-5-Zoll-FPV-Race-Drohnen die<br />
Fahrzeuge. „Die Drohnen driften quasi in derselben Geschwindigkeit<br />
und im parallelen Winkel mit den Rennautos“, erzählt Theis.<br />
„Mit den Drohnen erreichen wir ein neues Level in der Liveübertragung<br />
von Actionsport.“ Martin Bochatay von Menga FPV verfolgt<br />
als Hauptpilot den Drohnenflug per Brille und steuert die Drohne<br />
mit einem externen Panel im FPV-Modus. Ein assistierender<br />
Spotter hat permanent Sichtkontakt zur Drohne, informiert über<br />
mögliche Gefahren und wechselt die Akkus. Aufgrund der geringen<br />
Baugröße und der Leistung hat beispielsweise eine 5-Zoll-<br />
Race-Drohne nur eine Flugzeit von drei bis vier Minuten, der Akkuwechsel<br />
erfolgt im Boxenstopp-Modus: „Eine Drohne landet,<br />
die nächste fliegt los, bei der ersten wird vom Spotter der Akku<br />
gewechselt – nach zehn Sekunden ist die Drohne wieder startklar“,<br />
so Theis, meist als HF-Techniker vor Ort. „Eine Drohne ist<br />
also immer on air.“ Die theis.media arbeitet auch gern mit Freelancern,<br />
für den „Ironman“ war man 2022 parallel mit sechs Teams<br />
in 43 Ländern unterwegs, während zur gleichen Zeit Red-Bull-Serien<br />
und ORF-Konzerte stattfanden. Für die Drohnen baut Theis in<br />
Kooperation mit Menga FPV oder den hauseigenen Livedronefellas,<br />
einer Aerial Division von theis.media GmbH, Frames, die mit<br />
Kamera, Motor, Telemetrie, Akku, Sende- und Empfangstechnik<br />
bestückt sind. Ein Telemetrie-System sorgt für die Kamerasteuerung<br />
auf UHF-Basis: Eine selbstentwickelte Empfangsplatine ist<br />
50 <strong>2.2023</strong>
Produktion / Drift Masters<br />
an die Drohne installiert, die sich mit Hilfe eines RCPs (Remote<br />
Control Panel), analog zu herkömmlichen Kameras, steuern lässt.<br />
„Wir verwenden momentan nur hochwertige AtomOne-1-Kameras“,<br />
betont er, „vom Kleinsttypen bis hin zur Highspeed-Kamera.“<br />
Cinelook-Kameras, wie exemplarisch die Sony Alpha oder<br />
von Panasonic, kommen an einem Drohnensystem namens<br />
Cinelifter zum Einsatz, welches gerade bei den Drift-Masters in<br />
Schweden getestet wurde. Hier werden oft Drohnen-Innovationen<br />
wie zum Beispiel eine FPV Race-Drohne mit Live-Triggering<br />
für eine Highspeed-Kamera oder das Cinelifter-System getestet,<br />
das Livebilder in Kinoqualität liefert. Theis‘ Prognose: Beide Drahtlos-Systeme<br />
sind äußerst interessant für den Einsatz im Rahmen<br />
der European Drift-Masters. Für zukünftige Übertragungstechnik<br />
kommen auch Mesh-Systeme unterschiedlicher Hersteller und<br />
5G Netzwerke in Frage, hier nimmt theis.media an diversen Tests<br />
in Zusammenarbeit mit Sendern und Anbietern teil.<br />
Nicht erst seit der Ski-Alpin-Läufer Marcel Hirschler 2015 bei<br />
einem Rennen knapp einem Drohnenabsturz entging, ist der Sicherheitsaspekt<br />
allgegenwärtig. „Die Fahrer selbst sind in ihren<br />
Autos dank Überrollkäfig und Karosserie gut geschützt“, sagt<br />
Pichler. „Unsere Drohnen-Piloten setzen sich im Vorfeld genau<br />
mit den Bestimmungen in den jeweiligen Ländern auseinander,<br />
alle Flüge sind autorisiert und angemeldet. Manchmal ist ein<br />
Mitarbeiter vom zuständigen Luftverkehrsamt vor Ort und überwacht<br />
die Manöver.“ Der Mindestabstand der 5-Zoll-Race-Drohnen<br />
zu den Zuschauern beträgt 50 Meter, darüber hinaus ist das<br />
Publikum für die Rennen mit kleinmaschigen Fangzäunen gegen<br />
herumfliegende Reifen und Karosserieteile geschützt. Geflogen<br />
wird nie höher als die Zäune und nur im Bereich der gesicherten<br />
Strecke. Das Starten und Landen der Drohnen erfolgt ohnehin<br />
in einem Bereich, der für Unbeteiligte gesperrt ist. Das Problem:<br />
„Leider kommt es immer wieder vor, dass irgendwelche Zuschauer<br />
oder Menschen, die sich in der Nähe der Rennstrecke<br />
aufhalten, mit Consumer-Drohnen während des Rennens der<br />
Strecke nähern und fälschlicherweise uns zugeordnet werden“,<br />
ärgert sich Pichler.<br />
Theis hatte in seiner zehnjährigen Arbeit mit Race-Drohnen noch<br />
keinen Unfall – seine Drohnen-Flotte verfügt zudem über GPSbasierte<br />
Absturzsicherungen: „Wenn der Pilot die Drohne durch<br />
seine Brille nicht mehr sieht oder nicht mehr kontrollieren kann,<br />
lässt er die Drohne aussteigen und zu einem definierten GPS-<br />
Zielort zurückkehren“, erklärt er. „Das Gleiche gilt für unvorhergesehene<br />
Zwischenfälle, wie einem Steinschlag am Propeller.“<br />
Das heißt: Sicherheit ist immer oberstes Gebot.<br />
Produktionstechnisch sind die Drift-Masters kein Selbstläufer:<br />
Die Standorte und die Infrastruktur der Rennstrecken liegen<br />
oft in der Peripherie – beispielsweise vom 17. bis 19. August<br />
in der „Baggerstadt“ Ferropolis bei Dessau-Roßlau. „Die Parcours<br />
sind wegen der Geräusch-Kulisse eher abgeschieden,<br />
was die Verfügbarkeit von Strom, Internet, Office Space und<br />
Hotels zur echten Herausforderung machen kann“, betont Pichler.<br />
Mit viel Fingerspitzengefühl werden die drahtlosen Kameras<br />
so positioniert, dass die Videosignale stabil und zuverlässig in<br />
© Joerg Mitter / Red Bull Content Pool<br />
© theis.media GmbH<br />
European Drift Masters 2022 in Riga, Lettland<br />
theis.media-Geschäftsführer André Theis<br />
Safety first<br />
den Ü-Wagen gelangen. „Wenn wir in die Livesendung gehen,<br />
sind die Kameras komplett eingestellt und angepasst“, weiß<br />
Theis. „Während des Rennens werden nur leichte, farbliche<br />
oder Blenden-technische Korrekturen vom Ü-Wagen über die<br />
Kamerasteuerung vorgenommen.“ Die Signale der Race-Drohnen<br />
werden via Mediornet Stagebox zum Ü-Wagen übertragen<br />
und gleichzeitig synchronisiert. „Via Mediornet RJ 45 wird auch<br />
das RCP für die Telemetrie bis in die Bildtechnik gelegt“, ergänzt<br />
Pichler. „Somit kann der Bildtechniker im Ü-Wagen die Kameras<br />
aussteuern.“ Während die klassischen Kamerabilder von O2 via<br />
SMPTE-Fiber-Kabel direkt zum Ü-Wagen gelangen, steht für die<br />
drahtlose Übertragung der Spezialkameras ein zentral positioniertes<br />
Rack zur Verfügung, das diverse Empfangsantennen –<br />
welche per Kupfer oder Glasfaser an verschiedenen Stellen der<br />
Strecke abgesetzt werden – zusammenführt. Von dort holt sich<br />
der Ü-Wagen die Signale ab. „Vom Ü-Wagen werden die Signale<br />
via Satellite News Gathering (SNG) in den Master Control Room<br />
(MCR) in Salzburg übertragen, wo noch andere Sprachen dazu<br />
gemischt werden und danach auf unserer Red-Bull-TV-Plattform<br />
landen“, beschreibt Pichler. „Lineare Taker holen sich das<br />
Signal entweder direkt vom Satelliten oder wir bieten einen Turnaround<br />
via BT-Tower an – je nachdem, wo in der Welt das Signal<br />
gebraucht wird.“ Längst sei das Driften ein weltweit populäres<br />
Phänomen, meint der Production Manager. Wolfgang Scheidt<br />
<strong>2.2023</strong><br />
51
Technik / Sony Factory Tour<br />
© ???<br />
Kevin Edwards zeigt den Herstellungsprozess der Raspberry Pi Minicomputer<br />
Im Hightech-Herzen von Wales<br />
Von der Leiterplatte und dem Magnesiumgehäuse bis zur High-End-Kamera: Das Sony UK<br />
Technology Centre im walisischen Pencoed ist das einzige Werk, in dem sowohl eigene als<br />
auch Technik von Drittanbietern produziert wird. Auch die kürzlich vorgestellte HXC-FZ90<br />
läuft hier vom Band.<br />
52 <strong>2.2023</strong>
Technik / Sony Factory Tour<br />
Kevin Edwards hat schon einiges in<br />
seiner Karriere gesehen. Der Routinier<br />
scherzt, trotz seiner 35 Jahre für<br />
Sony sei er noch „jung, frisch und frei”,<br />
sagt er. Edwards leitet im walisischen<br />
Sony-Werk Pencoed die Engineering-<br />
Abteilung mit rund 120 Ingenieuren aus<br />
den Bereichen Mechanik, Elektronik und<br />
Software, die alle hauptsächlich in der<br />
Fertigung tätig sind. Am heutigen Tag öffnet<br />
Sony seine Tore und gewährt einen<br />
seltenen Blick hinter die Kulissen einer in<br />
vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Fabrik,<br />
in der nicht nur professionelle Broadcast-Technik<br />
entsteht. Edwards gibt eine<br />
Führung.<br />
Es habe sich in den letzten Jahrzehnten<br />
viel verändert, sagt er und weist auf die<br />
lange Tradition von Sony in der Region<br />
hin. Alles sei größer gewesen damals,<br />
als man noch Fernseher gebaut habe:<br />
„Das Fabrikgebäude selbst wurde perpendikulär<br />
zum Erdmagnetfeld gebaut,<br />
um die Röhren der damaligen Fernseher<br />
zu schützen. Deshalb ist sie von Norden<br />
nach Süden ausgerichtet.”<br />
Seit 2006 werden in dem Werk keine<br />
Fernseher mehr gebaut und auch das<br />
Fabrikgebäude gehört nicht mehr Sony<br />
selbst. „Wir haben es an die walisische<br />
Regierung verkauft, die es teilweise an<br />
andere Firmen vermietet. Als wir noch<br />
eine Fernsehfabrik waren, mussten wir<br />
sehr groß sein, mit langen Fertigungsstraßen<br />
und vielen Laderampen. Zweieinhalb<br />
Millionen Fernseher wurden hier pro<br />
Jahr produziert. Das brauchen wir nicht<br />
mehr und haben uns deshalb anders dimensioniert.<br />
Wir haben vorne ein Lager,<br />
hinten ein Lager und alles andere findet<br />
in der Mitte statt. Dort werden wir heute<br />
einen Rundgang machen.”<br />
Eines fällt sofort auf. Sony ist stolz auf<br />
seine enge Verbindung zum britischen<br />
Königshaus. Gleich hinter der ersten<br />
Tür eine Wand, die von einer Vielzahl an<br />
Bildern mit den Royals geschmückt ist.<br />
Von Prinzessin Diana bis zu King Charles.<br />
„Wir haben eine lange Verbindung zum<br />
britischen Königshaus. Auf der Expo in<br />
Japan 1970 fragte der damalige Prinz<br />
Charles Akio Morita, einen der Mitbegründer<br />
von Sony: „Warum kommst du nicht<br />
in mein Land und baust eine Fabrik?”,<br />
erzählt Edwards. 1973 wurde der Spaten<br />
schließlich in Bridgend in den Boden<br />
gestochen, zwei Meilen entfernt von der<br />
aktuellen Fabrik in Pencoed. Nach bald<br />
50 Jahren sei Sony als wichtiges Unternehmen<br />
in der Region fest verankert und<br />
erfahre deshalb auch von der Regierung<br />
gerne Unterstützung, verrät Edwards.<br />
Heute steht das Werk, das einzige von<br />
Sony ist stolz auf seine enge Verbindung zum britischen Königshaus<br />
Sony außerhalb Asiens, besser da als je<br />
zuvor. Während 2016 noch rund 56 Millionen<br />
Pfund umgesetzt wurden, sind es<br />
heute schon annähernd 300 Millionen.<br />
„Wir sind also in den letzten sechs oder<br />
sieben Jahren dramatisch gewachsen”,<br />
sagt Edwards. Das sei auch nötig, um<br />
sich auf dem europäischen Markt zu behaupten<br />
und global wettbewerbsfähig zu<br />
bleiben. „Wir haben uns hier vielschichtig<br />
aufgestellt. Von der Leiterplattenfertigung,<br />
der Produktion von Broadcastund<br />
Profikameras, der Fremdfertigung<br />
und den Servicebereichen ist hier alles<br />
angesiedelt”, erzählt Edwards. Das Sony<br />
UK Technology Centre ist ein wichtiger<br />
Arbeitgeber in der Region und beschäftigt<br />
rund 600 Mitarbeiter.<br />
Beim Eintritt in die Produktionsanlage<br />
grüßt eine große, offene Halle. In einem<br />
Bereich werden die Chipsätze vollautomatisch<br />
hergestellt. Leiterplatten-Rohlinge<br />
fahren durch eine Fertigungsstraße,<br />
Leitpaste wird hochpräzise und in einer<br />
exakt definierten Menge aufgetragen, Microchips<br />
werden von dutzenden Rollen<br />
abgerollt und hintereinander aufgepresst.<br />
Herauskommen funktionsfähige Platinen,<br />
die zu guter Letzt von Menschenhand in<br />
den Kameras verbaut werden müssen.<br />
In den letzten Jahren ist bei Sony viel<br />
Geld in die Automation der Produktionsstraße<br />
investiert worden, um Arbeitsprozesse<br />
zu beschleunigen und effizienter zu<br />
arbeiten, auch in eine Vielzahl an Roboter.<br />
Edwards unterscheidet sie scherzhaft<br />
in „friendly” und „not so friendly”, je nachdem<br />
wie schnell und kraftvoll sie sich<br />
bewegen. Die Unfreundlichen müssen<br />
in ein Sicherheitsgehäuse aus Plexiglas,<br />
<strong>2.2023</strong><br />
53
Technik / Sony Factory Tour<br />
Michelle beim Bau einer HDC-3500 in der Super-Assy<br />
Auch die HXC-FZ90 wird in Pencoed gebaut<br />
Skelett einer Sony-Kamera aus ultraleichtem Magnesium<br />
erklärt er. „Wir haben durch den Einsatz<br />
von Robotern in unserem Prozess einfache<br />
Arbeiten mit geringer Wertschöpfung<br />
eliminiert. Wie das aussieht kann man<br />
bei der Fertigung der RCPs sehen”, sagt<br />
er und zeigt auf einen Roboter, der mit<br />
hoher Präzision und einem kleinen Saugnapf<br />
einzelne Knöpfe aufnimmt und diese<br />
in die vorgesehene Position auf dem Bedienfeld<br />
des RCPs einsetzt. Hochmodern<br />
ist auch der Roboter, der die Einzelteile<br />
einer Kamera zu einem Bausatz zusammenstellt.<br />
Mit Hilfe von stereoskopischen<br />
Kameras sucht er nach Teilen, die lose<br />
Fernsteuerpult RCP in der Fertigung<br />
Fast fertig - letzte Tests einer Broadcast Kamera<br />
in Schalen liegen. „Das ist eine extrem<br />
schwierige Aufgabe für einen Roboter,<br />
weil es dafür keine Programmierung gibt.<br />
Wir nehmen das 3D-CAD-Modell des<br />
jeweiligen Bauteils und lassen es durch<br />
eine Gaming-Engine laufen, um Drehungen,<br />
Beleuchtung und andere Effekte zu<br />
simulieren. Auf dieser Basis bauen wir<br />
ein KI-Modell, mit dem wir den Roboter<br />
füttern, damit er die Teile identifiziert”,<br />
erklärt Edwards und fügt an: „Niemand<br />
sonst macht das so. Es ist also ein echter<br />
Schritt vorwärts in Richtung dessen, was<br />
wir eine digitale Fabrik nennen.”<br />
In einem anderen Teil der Halle lässt sich<br />
Mitarbeiterin Michelle über die Schulter<br />
blicken. Sie arbeitet gerade an der Montage<br />
einer Kamera aus der HDC-3500<br />
Serie. Die meisten Teile der Kamera werden<br />
in der Fabrik selbst hergestellt. Vom<br />
Kamerakopf über die CCU bis hin zum<br />
Viewfinder. Das Gehäuse der Kamera besteht<br />
aus einem ultraleichten und stabilen<br />
Skelett einer Magnesiumlegierung. „Das<br />
Gehäuse wird in einer sehr komplexen<br />
Form in Japan spritzgegossen. Selbst<br />
europäische Autohersteller kommen<br />
nicht an diese Technologie heran”, freut<br />
sich Edwards. Früher seien Kameras<br />
von mehreren Personen zusammengesetzt<br />
worden, diese Praxis sei aber überholt,<br />
sagt Edwards: „Wenn man das so<br />
macht, ist man nur so schnell wie der<br />
Langsamste in dieser Reihe.” Deshalb<br />
baut heute eine Fachkraft die gesamte<br />
Kamera - Michelle braucht dafür drei bis<br />
dreieinhalb Stunden, sagt sie. „Wir haben<br />
die Methode Super-Assy genannt, weil<br />
es ein wenig wie Subarashī klingt, das<br />
japanische Wort für fantastisch. Es handelt<br />
sich also um eine fantastische Art der<br />
Montage”, erklärt Edwards. Im Wesentlichen<br />
geht es darum, dem Monteur eine<br />
möglichst optimierte Arbeitsumgebung<br />
für eine effiziente Montage zu bieten.<br />
Über ein Fußpedal können die einzelnen<br />
Fertigungssequenzen durchgegangen<br />
werden. Parallel dazu führt ein automatisches<br />
Karussellsystem Michelle automatisch<br />
die richtigen Teile für den jeweiligen<br />
Arbeitsschritt zu. „Das nimmt einem die<br />
Angst, die Teile zu finden, und man kann<br />
sich darauf konzentrieren, eine qualitativ<br />
hochwertige Kamera zu bauen”, meint<br />
Edwards. Die zweite raffinierte Mechanik<br />
betrifft das Stativ, auf dem die Kamera<br />
montiert wird. Sie erlaubt es, die Kamera<br />
in jede Richtung zu drehen, so dass<br />
die Schraubenzieher immer im 90-Grad-<br />
Winkel zur Kamera stehen und Michelle<br />
oder ihre Kollegen mit beiden Händen<br />
gleichzeitig arbeiten können.<br />
Wenn die Kamera fertig zusammengesetzt<br />
ist, muss sie den Einrichtungsprozess<br />
und die Endabnahme durchlaufen.<br />
Ein Schritt, der für Edwards besonders<br />
wichtig ist. Alle Einheiten werden einzeln<br />
kalibriert und auf ihre optische Qualität<br />
und Funktionstüchtigkeit überprüft. Alle<br />
Knöpfe werden testweise gedrückt, alle<br />
Werkseinstellungen kontrolliert. Auch hier<br />
habe man auf Ein-Mann-Betrieb umgestellt,<br />
aber nur zehn Prozent des Teams<br />
sei in der Lage, die anspruchsvolle Kalibrierung<br />
vorzunehmen, erläutert Edwards:<br />
„Diese hochautomatisierte Prüfanlage hat<br />
die Effizienz um 33 Prozent gesteigert.<br />
Durch den hohen Automatisierungsgrad<br />
können wir auch mehrere Kameras in<br />
einer Testzelle in verschiedenen Testphasen<br />
betreiben. In der alten Anlage hatten<br />
wir noch etwa sechs Mitarbeiter in einer<br />
einzigen Prüfzelle.”<br />
54 <strong>2.2023</strong>
Technik / Sony Factory Tour<br />
Am Ende der Tour führt Edwards noch<br />
in einen besonderen Teil der Fabrik. Auf<br />
den ersten Blick werden zwar auch hier<br />
elektronische Teile hergestellt. Auf den<br />
zweiten Blick jedoch lässt sich erkennen,<br />
dass es sich dabei nicht um Sony-eigene<br />
Produkte handelt. Es sind Raspberry<br />
Pi Minicomputer, die von einem Roboter<br />
zusammengesetzt und samt Bedienungsanleitung<br />
in kleine rote Kartonagen<br />
gehoben werden. 250.000 Einheiten pro<br />
Woche. „Das hier ist der einzige der weltweit<br />
36 Sony-Standorte, der zusätzlich<br />
extern für Fremdfirmen produziert”, klärt<br />
Edwards auf. Man sehe sich aber weniger<br />
als Auftragsfertiger als vielmehr als<br />
ein kooperativer Produzent. „Wir arbeiten<br />
sehr eng mit den externen Partnern<br />
zusammen und wählen sie daher sehr<br />
sorgfältig aus.” Bis auf die Leiterplattenfertigung<br />
entwickelt, konstruiert und installiert<br />
das Ingenieurteam von Edwards<br />
die gesamte Automatisierung der Produktionsprozesse.<br />
Man sei daher angewiesen,<br />
eigenes Geld zu verdienen, um<br />
innovativ zu sein und bei der Herstellung<br />
von Broadcast-Kameras in Südwales<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben, erklärt er.<br />
Bei allen marktwirtschaftlichen Mechanismen,<br />
die für den Erfolg von Sony in Pencoed<br />
zu berücksichtigen sind, ist man<br />
sich auch der sozialen und ökologischen<br />
Verantwortung für die Region bewusst.<br />
Edwards, der selbst seit Jahrzehnten in<br />
der Fabrik arbeitet, erklärt, dass trotz des<br />
zunehmenden Einsatzes automatisierter<br />
Arbeitsprozesse die Zahl der Beschäftigten<br />
mit rund 600 konstant geblieben ist<br />
und diese für höher qualifizierte Arbeiten<br />
eingesetzt werden.<br />
Und auch die Nachwuchsförderung<br />
ist ein Thema: Jährlich besuchen rund<br />
4.000 Schulkinder im Alter von sieben<br />
bis zwölf Jahren das Technologiezentrum.<br />
„Sie kommen mit der ersten Fernsehkamera<br />
in Kontakt, lernen, wie ein<br />
Switcher funktioniert, und können eine<br />
kleine Nachrichtensendung machen. Das<br />
ist ziemlich cool, vor allem, weil sie kleine<br />
Sony-Jacken tragen”, sagt Edwards.<br />
Richard Wilkins, der sich als General<br />
Manager auch dem Umweltschutz verschrieben<br />
hat, erklärt, dass das Werk bis<br />
2040 klimaneutral sein soll. Dafür investiere<br />
man unter anderem in eigene Solaranlagen<br />
- bis Ende des Jahres sollen<br />
diese 25 Prozent des Stromverbrauchs<br />
decken, der Rest kommt aus dem Netz<br />
erneuerbarer Energien. Trotz gestiegener<br />
Produktion ist auch der Energieverbrauch<br />
im vergangenen Geschäftsjahr um zehn<br />
Prozent gesunken. Erneuerte Klima- und<br />
Beleuchtungsanlagen sowie eine verbesserte<br />
Isolierung hätten dazu beigetragen,<br />
so Wilkins. Das Mittagessen während der<br />
Werksführung wurde übrigens im so genannten<br />
Sony Environmental Center eingenommen,<br />
einem kleinen Park neben<br />
der Fabrik mit Obst- und Gemüsebeeten<br />
sowie eigenen Bienenstöcken. „Auch hier<br />
sind häufig Schüler mit ihren Lehrerinnen<br />
und Lehrern, um über die biologische<br />
Vielfalt zu lernen. Das hat dann nichts<br />
mehr mit Technologie oder Sony zu tun,<br />
aber es ist schön, dass wir diesen Park<br />
kostenlos zur Verfügung stellen können”,<br />
sagt Wilkins.<br />
Niklas Eckstein<br />
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55
Technik / KST Moschkau<br />
Greenbox im KST Innovation-Center<br />
Technologiezentrum abseits der Norm<br />
KST Moschkau geht mit seinem Innovation-Center einen besonderen Weg bei der<br />
Entwicklung des Medien-Workflows von morgen. Hands-on und mit langfristigen Partnern<br />
versucht das Familienunternehmen, Broadcast-Lösungen zu entwickeln, die den sich<br />
wandelnden Anforderungen von Medienhäusern und Corporate Kunden gerecht werden.<br />
Es erinnert beinahe an eine Episode<br />
aus der französischen Comicserie<br />
Asterix & Obelix - eine eingeschworene<br />
33-köpfige Truppe im Herzen Europas,<br />
die den populären Medienstandorten<br />
Köln, München, Berlin oder Hamburg seit<br />
fast 40 Jahren mit viel Innovationsgeist<br />
zeigt, wo der Broadcast-Hammer hängt.<br />
So oder so ähnlich ist es auch bei KST<br />
Moschkau, einem Familienunternehmen<br />
aus Kreuzau, das Systemintegrationslö-<br />
KST-Geschäftsführer Axel Moschkau<br />
sungen und eigene Produkte für Broadcast-<br />
und Industrieunternehmen anbietet.<br />
Axel Moschkau führt das Unternehmen<br />
mittlerweile in zweiter Generation, sein<br />
Vater hatte das Unternehmen 1985 in<br />
der heimischen Garage gegründet und<br />
die dritte Generation erfüllt bereits Führungsaufgaben.<br />
Was als One-Man-Show<br />
mit dem Bau von CCTV-Anlagen begann,<br />
ist heute im Wesentlichen ein Unternehmen<br />
mit vier Schwerpunktthemen:<br />
Broadcast- und AV-Technik, Medientechnik,<br />
CCTV für Hochsicherheitseinrichtungen<br />
und Systembau. „Das Unternehmen<br />
ist nicht nur im Familienbesitz, sondern<br />
es arbeiten auch sehr viele Familienmitglieder<br />
hier. Wenn man also vor hat,<br />
hier jemanden zu erreichen, ist es nicht<br />
sinnvoll, nur nach Moschkau zu fragen”,<br />
erzählt der Geschäftsführer. Auch habe<br />
man sich mittlerweile im Gewerbegebiet<br />
von Kreuzau ziemlich ausgebreitet.<br />
Eine der neuesten Anbauten ist das<br />
400m² große Innovation-Center, das KST<br />
Moschkau für Forschung, Entwicklung<br />
und Kundendemonstrationen nutzt. Es<br />
besteht aus mehreren Räumlichkeiten,<br />
die unter anderem ein Control Room,<br />
Roboter- und LED-Technik, ein Projektions-Studio<br />
und eine voll ausgeleuchtete<br />
Greenbox beheimaten. „Unsere Idee ist<br />
es, den modernen TV-Produktionsworkflow<br />
möglichst von A bis Z abzubilden”,<br />
sagt Moschkau und ergänzt: „Ich spreche<br />
nicht von dem, was bereits am Markt<br />
etabliert ist, sondern von dem, was wir<br />
am Markt etablieren wollen.”<br />
Fragt man Moschkau nach den Technologietrends,<br />
die bei den Broadcastern<br />
derzeit im Vordergrund stehen, so rangieren<br />
IP-Workflows, „irgendeine Form” von<br />
Virtualität (VR, XR oder AR) und Automatisierung<br />
ganz oben auf der Wunschliste.<br />
All diese Themen werden auch im Innovation-Center<br />
vorangetrieben. Beinahe<br />
das gesamte Entwicklungszentrum basiert<br />
bereits auf dem IP-Standard SMPTE<br />
ST-2110. Das sei wichtig, auch um einen<br />
56 <strong>2.2023</strong>
Technik / KST Moschkau<br />
maximal hohen Grad an Automation zu<br />
erreichen, der heute gefragt sei. „Wenn<br />
alles funktioniert, stellt man fest, dass es<br />
unheimlich viel Flexibilität gibt. Nicht nur<br />
im eigenen Studio, sondern vor allem<br />
wenn es darum geht, externe Quellen<br />
oder Standorte miteinander zu verbinden”,<br />
erklärt Moschkau, mahnt aber auch:<br />
„Im Vorfeld muss natürlich geklärt sein,<br />
was die Netzwerk-Voraussetzungen sind.<br />
Mit DHCP allein ist es nicht getan, IP-Konnektivität<br />
ist ein sehr komplexes Thema.”<br />
Automatisiert wird bei KST mit einer eigens<br />
entwickelten Technologie namens<br />
CamBot, welche in Kooperation mit Robotics-Technology-Leaders<br />
entwickelt<br />
wird. Was als Lösung zur Steuerung von<br />
Robotern begann, kann heutzutage dank<br />
der energischen Weiterentwicklung viele<br />
andere Dinge wie PTZ-Kameras, Licht,<br />
LED-Wände, Routing- und Playout-Server,<br />
kurzum alle an der Produktion beteiligten<br />
Techniken integrieren und automatisieren.<br />
Das sei auch wichtig, denn „im<br />
Grunde geht es darum, einen Produktionsprozess<br />
in den Griff zu bekommen,<br />
der so komplex ist, dass er von mehreren<br />
Personen nur schwer gleichzeitig bewältigt<br />
werden kann”, erklärt Moschkau.<br />
Neben der Vereinfachung von komplexen<br />
Prozessen sei es Medienhäusern heute<br />
wichtig, Zeit und Personal einzusparen.<br />
So habe das ZDF beispielsweise bei KST<br />
testweise drei Episoden der Terra X-Doku<br />
„Faszination Erde“ produziert. Statt der<br />
geplanten elf Produktionstage habe man<br />
am Ende nur drei gebraucht. „Das Ergebnis<br />
war dennoch sehr überzeugend“,<br />
sagt Moschkau.<br />
Unterstützung bei der Entwicklung neuer<br />
Technologien und Workflows erhält KST<br />
Moschkau von langfristigen Partnern.<br />
Neben Panasonic, die bereits rund 35<br />
Jahre an der Seite des Kreuzauer Unternehmens<br />
sind, arbeiten auch AVID und<br />
Zero Density sowie neuerdings auch<br />
LED-Hersteller Leyard mit KST zusammen.<br />
„Man kann ganz anders miteinander<br />
umgehen und spricht über Entwicklungsmöglichkeiten<br />
in einer ganz anderen<br />
Tiefe, als wenn man nur sporadisch einen<br />
Kontakt mit irgendwelchen Herstellern<br />
hat”, so Moschkau. Positiver Nebeneffekt<br />
der partnerschaftlichen Arbeit ist die KST-<br />
Firmenzentrale von KST Moschkau in Kreuzau<br />
academy, in der nicht nur eigene Projekte<br />
ausbildungstechnisch betreut werden,<br />
sondern auch eine ganz reguläre Ausbildung<br />
nach Lehrgangskalender stattfindet.<br />
20 bis 25 einwöchige Kurse gibt es<br />
über das Jahr verteilt in der KSTacademy.<br />
„In Gruppen von zehn bis 20 Teilnehmern<br />
werden AVID Media Composer und Media<br />
Central Inhalte vermittelt, Zero Density<br />
macht Grafikschulungen und auch<br />
mit Panasonic geben wir teilweise Kurse<br />
hier”, so Moschkau.<br />
Besonders wichtig sind die Partnerschaften<br />
auch für den Geschäftsbereich Systembau.<br />
Der „Eigenherstellungsbereich”,<br />
wie Moschkau ihn nennt, sei in den letzten<br />
Jahren stetig gewachsen: „Für unsere<br />
eigenen Systemintegrationsprojekte,<br />
aber auch für die Projekte, die wir mit<br />
Partnern und anderen Systemintegratoren<br />
machen, ist es unglaublich elementar,<br />
die Verbindungen zwischen den einzelnen<br />
Technologien möglichst optimal auf<br />
ein Projekt abstimmen zu können. Enge<br />
Partnerschaften sind da Gold wert. Das<br />
können ganz einfache Dinge sein, wie<br />
PTZ-Wandhalterungen oder -Outdoor-<br />
Gehäuse für Panasonic, aber auch komplexe<br />
technische Schnittstellen, die wichtige<br />
Elemente innerhalb der Fernseh- und<br />
Studioproduktion miteinander verbinden<br />
und bestmöglich integrieren.”<br />
Neben guten Partnerschaften ist auch<br />
die ökologische Nachhaltigkeit ein wichtiges<br />
Anliegen der KST Moschkau. Und<br />
das nicht erst seit gestern. Bereits im<br />
Jahr 2012 wurden die ersten Solarzellen<br />
auf den Dächern installiert. Heute<br />
decken die inzwischen auf allen Gebäuden<br />
installierten Photovoltaikanlagen den<br />
gesamten Energieverbrauch der KST.<br />
Der Panasonic Kairos Mischer ist zentraler Bestandteil des Control Rooms<br />
Hans Van Houdt von Zero Density erklärt virtuelle Produktionsanwendungen<br />
Die Energieverteilung wird derweil von einem<br />
weiteren Unternehmen der Moschkau<br />
Gruppe, der GEAB GmbH & Co. KG,<br />
übernommen. „Wir haben noch weitere<br />
Energieerzeugungsanlagen. Die Energie,<br />
die wir hier verbrauchen, ist also zu 100<br />
Prozent grün und vor allem zu 100 Prozent<br />
selbst erzeugt. Das ist nicht nur gut<br />
für die Umwelt, sondern diese Art der<br />
Nachhaltigkeit wird auch oft bei größeren<br />
Projekten nachgefragt”, sagt Moschkau.<br />
Auch in Sachen Elektromobilität hat sich<br />
viel getan. 15 Elektrotankstellen, die alle<br />
mit regenerativer Energie gespeist werden,<br />
stehen den Mitarbeitern und teilweise<br />
öffentlich zur Verfügung. Und wenn ein<br />
Kursteilnehmer der Academy im von der<br />
Familie gegründeten Hotel Burgholz gegenüber<br />
der Firmenzentrale übernachtet<br />
und morgens früh duscht, sorgt die Abwärme<br />
der Fertigungsbereiche für ausreichend<br />
heißes Wasser, verspricht Moschkau:<br />
„Wir verschwenden keine Energie.<br />
Selbst die aus den Serverräumen wird zu<br />
fast 100 Prozent in Wärmeenergie umgewandelt,<br />
so heizt sich das Innovation-<br />
Center im Winter quasi selbst”, erklärt<br />
Moschkau.<br />
Niklas Eckstein<br />
<strong>2.2023</strong><br />
57
Distribution / Deutsche TV-Plattform<br />
Reinkarnation des linearen Fernsehens<br />
Talking about a (R)Evolution? Unter diesem Titel diskutierte die Deutsche TV-Plattform am<br />
28. Juni in Berlin im Rahmen der Konferenzreihe „Media Innovation Platform“, „welche Rolle<br />
Broadcast und Broadband für Medienindustrie und Zuschauer zukünftig wirklich spielt“. Verbunden<br />
damit war die Frage, ob Broadcast-TV als Massenmedium in Form von linearem TV im Zuge<br />
der IP-Transformation schon bald mausetot sein wird oder ob es sich um eine evolutionäre<br />
technologische Entwicklung handelt. Worum geht es, was ist passiert?<br />
© Deutsche TV-Plattform<br />
Philipp Rotermund, Niklas Brambring, Stefan Arbanowski, Mike Friedrichsen, Vincent Grivet, Benjamin Rosenberg, Christoph Mühleib, Joachim Abel, Sascha Molina, Bernhard Widtmann (v.l.n.r.)<br />
Eher beiläufig räumte die Konferenz mit<br />
einigen Klischees zur digitalen Mediennutzung<br />
von Jung und Alt auf. Weder stimmt<br />
es, dass sich schon Kleinkinder nicht mehr<br />
für TV auf dem Big Screen, sondern nur<br />
für Smartphones interessieren, wie Bernhard<br />
Widtmann von Amazon Web Services<br />
(AWS) mit einem privaten Videoschnipsel<br />
vom eigenen Nachwuchs augenzwinkernd<br />
demonstrierte. Noch ist pauschal richtig,<br />
dass die „Großmutter“ partout nichts mit<br />
Internet und Streaming zu tun haben will,<br />
denn die will beispielsweise auch die Netflix-Serie<br />
„The Crown“ über das Leben von<br />
Königin Elizabeth II sehen, meinte Dr. Niklas<br />
Brambring, CEO Zattoo. Content bleibe<br />
auch bei OTT- beziehungsweise IP-TV<br />
King, waren sich beide sicher. So habe sich<br />
laut Widtmann in den USA und Frankreich<br />
gezeigt, dass aus dem Rundfunkbetrieb<br />
übernommene Premium-Inhalte für Ott-TV<br />
ähnlich hohe Zuschauerzahlen erreichen<br />
können, was aber zu Problemen der Serverkapazitäten<br />
führen kann, weshalb Broadcaster<br />
und Internetprovider eng zusammen<br />
arbeiten sollten. Joachim Abel, Vice<br />
President Product Management Services,<br />
58 <strong>2.2023</strong>
Distribution / Deutsche TV-Plattform<br />
Deutsche Telekom, hat beobachtet, dass<br />
bei Medienkonsumenten alle Nutzungsarten<br />
parallel vorkommen, ob „Lean<br />
Back, oder „Zappen“ oder VOD. Seinem<br />
Eindruck nach würden Zuschauer mittlerweile<br />
aber auch durch die Unübersichtlichkeit<br />
des Content-Angebots teils<br />
„überfordert“, was berücksichtigt werden<br />
müsse, um Kundenbedürfnisse optimal<br />
zu erfüllen. Prof. Dr. Mike Friedrichsen<br />
(University of Digital Science, Potsdam)<br />
warnte in seiner Keynote zur Veranstaltung:<br />
„Überschätzen Sie nicht die digitale<br />
Kompetenz der jungen Generation!“.<br />
Die Notwendigkeit, sich beim IP-TV im<br />
Gegensatz zum einfachen linearen Broadcast-TV,<br />
erst einmal überlegen zu<br />
müssen, welches Programm man denn<br />
überhaupt sehen möchte, sei mit einem<br />
langwierigen unkomfortablem Suchaufwand<br />
verbunden, den auch Jüngere<br />
nicht unbedingt besser beherrschen. In<br />
Zukunft gehe es um eine kollaborative<br />
Nutzung, in der Broadcast und Broadband<br />
sich gegenseitig ergänzen.<br />
Mediennutzung und die dafür verfügbare<br />
Technologie sind eng miteinander verzahnt.<br />
Dabei werfe die laufende Entwicklung<br />
zur IP-Transformation von linearem<br />
Fernsehen eine Vielzahl von Fragen für<br />
Broadcaster auf, referierte Andre Prahl,<br />
Chief Distribution Officer RTL Deutschland<br />
und Geschäftsführer RTL Technology<br />
GmbH in seiner Funktion als Vorsitzender<br />
der Deutschen TV-Plattform zu<br />
Beginn der Veranstaltung. Wobei unklar<br />
sei, wie hoch die Geschwindigkeit bei<br />
der Transformation sei: Eher „ein explosionsartiger<br />
Vorgang, der Broadcast und<br />
damit lineares TV zu schnell in den Abgrund<br />
reißt – oder evolutionär?“. Sicher<br />
sei: Das traditionelle Fernsehen habe zu<br />
Gunsten von Video-Streaming und OTT-<br />
TV deutlich an Reichweite verloren. Unter<br />
den TV-Konsumenten wachse der Anteil<br />
derjenigen, deren Empfangsgeräte gar<br />
nicht mehr an Broadcast angeschlossen<br />
seien. Mit der Vielfalt an Inhalten und<br />
Plattformen türmen sich riesige Datenmengen<br />
auf, die „ins Netz geschossen“<br />
werden und über IP verbreitet werden<br />
sollen. Was aber wird das Ganze kosten,<br />
wer wird das bezahlen? Eine laut Prahl<br />
existentielle Frage für die Broadcaster<br />
als bisherige Platzhirsche im TV-Business.<br />
Sie müssten die Transformation<br />
„rechtzeitig schaffen“, bevor ihre Reichweite<br />
und Technologie „mit Tatsachen<br />
konfrontiert werde, die zu Schwierigkeiten<br />
in den nächsten Jahren führen“. Auch für<br />
Endgerätehersteller sei es problematisch,<br />
wie die Vielzahl an Video-Inhalten im Netz<br />
verfügbar und auffindbar wird und funktionierende<br />
Empfehlungssysteme eingebunden<br />
werden können, damit sich die<br />
Konsumenten „im ganzen Dschungel der<br />
Inhalte zurecht finden werden können“.<br />
Mit welchen Systemen ist das möglich?<br />
Es seien eine Reihe von Parametern zu<br />
berücksichtigen. Wird womöglich der<br />
Carbon Footprint, der CO2-Fußabdruck,<br />
der aktuell bei Broadband viel ungünstiger<br />
als bei Broadcast ist, als ein „Gamechanger“<br />
wirken, um den Prozess wieder<br />
herum zu drehen, weil Massenmedien<br />
über Broadcast auch langfristig energieeffizienter<br />
sind?, stellte Prahl als Frage in<br />
den Raum.<br />
Gamechanger CO2-Ausstoß?<br />
Was Vincent Grivet, Chairman of HbbTV<br />
Association, in seinem Referat, eine Ode<br />
an die Faszinationskraft des klassischen<br />
Fernsehens, für möglich hält. Wie andere<br />
Speaker nach ihm hatte Grivet sich in<br />
seiner Argumentation auf ein Chart von<br />
Vaunet zur Mediennutzung 2022 gestützt.<br />
Danach ist insbesondere Fernsehen<br />
neben Radio, also Broadcast, immer<br />
noch die meistgenutzte Mediengattung<br />
in Deutschland. Wobei der Anteil der Audio-<br />
und audiovisuellen Mediennutzung<br />
am gesamten Medienzeitbudget im Jahr<br />
2022 auf knapp 90 Prozent angestiegen<br />
ist. Auch wenn das Fernsehen im digitalen<br />
Rausch immer wieder tot gesagt wurde,<br />
lebe es und fasziniert, meinte er: „Streaming<br />
ist nicht alles“. Zwar sei Streaming<br />
ein „Big Disrupter“, werde aber gleichzeitig<br />
mit neuen Disruptern wie TikTok oder<br />
YouTube konfrontiert. Grivet zitierte verschiedene<br />
Studien, nach deren Ergebnissen<br />
der Stromverbrauch wie auch der<br />
CO2-Ausstoß bei IP-TV im Gegensatz zu<br />
Broadcast horrende ist. Und wenn DVB<br />
abgeschaltet werde (was aufgrund eines<br />
Beschlusses der UN-Weltfunkkonferenz<br />
ab 2030 passieren könnte), werde es<br />
einen neuen gigantischen CO2-Ausstoß<br />
geben. Überhaupt seien die Kosten für<br />
die vollständige IP-Transformation viel<br />
Andre Prahl, CEO der Deutschen TV-Plattform<br />
höher als gedacht. Broadcast sei preiswerter<br />
und besser in der Qualität. Und<br />
OTT-Traffic dürfe in Zukunft nicht mehr<br />
kostenlos sein, forderte Grivet, der zum<br />
Entsetzen einiger Anwesenden, Smart<br />
TV als ein Medium bezeichnete, das dem<br />
Ziel diene, Mediennutzer „von Broadcast<br />
weg zu kriegen“. Doch realistischer Weise<br />
plädierte Grivet zum Schluss für eine<br />
CoLeadership von Broadcast und IP-TV.<br />
Und die könne, so meint der HbbTV-Interessensvertreter<br />
natürlich, am besten mit<br />
HbbTV als Navigator organisiert werden.<br />
Eine eher umgekehrte Position vertrat<br />
Dr. Stefan Arbanowski, Director Future<br />
Applications and Media (FAME) , Fraunhofer<br />
FOKUS unter seinem Vortragstitel<br />
„Schüsseltechnologien, Tech-Trends,<br />
Standards – immer komplexer, damit<br />
es schön einfach bleibt“. Hintergrund:<br />
Fraunhofer FOKUS, gegründet 1988,<br />
erforscht die Digitale Vernetzung und<br />
ihre Auswirkungen auf Gesellschaft,<br />
Wirtschaft und Technologie. Der Geschäftsbereich<br />
FAME von Arbanowski<br />
kapriziert sich auf die Übertragung von<br />
Video-Streaming-Inhalten. Ziel ist, die<br />
immensen Datenmengen hinsichtlich<br />
ihrer hohen Übertragungskosten zu reduzieren<br />
und gleichzeitig ein optimales<br />
Seherlebnis gewährleisten zu können.<br />
So hat ein Forschungsteam bei Fraunhofer<br />
FOKUS die FAMIUM Deep Encode-Lösung<br />
entwickelt. Dabei wird sowohl<br />
die Übertragung von Video-on-Demand<br />
durch Mediatheken wie auch die Übertragung<br />
linearer Live-Inhalte, zum Beispiel<br />
© Deutsche TV-Plattform<br />
<strong>2.2023</strong><br />
59
Distribution / Deutsche TV-Plattform<br />
© Deutsche TV-Plattform<br />
© Deutsche TV-Plattform<br />
Infostände der TV-Streaming-Plattform Zattoo und ...<br />
... des DVB-I-Pilotrojektes Deutschland bei der „Media Innovation Platform“-Konferenz<br />
© Deutsche TV-Plattform<br />
Sportveranstaltungen, unterstützt. Arbanowski berichtete detailliert<br />
über adaptives Streaming, neue Kompressions- und Encodierungsverfahren.<br />
Zum Einsatz kommen verschiedene Player in<br />
Browsern und Betriebssystemen für verschiedene Plattformen<br />
und auch HbbTV. Das sei alles sehr komplex, räumte Arbanowski<br />
ein, aber auch notwendig, um technische Probleme zu vermeiden<br />
und für eine angenehme User Experience („Nutzungserlebnis“)<br />
zu sorgen. Im Ergebnis ließen sich auf diese Weise<br />
die heute noch bestehenden Nachteile bei der IP-Verbreitung<br />
im Vergleich zu Broadcast überwinden. Beispielsweise sei kürzlich<br />
in Indien bei einem großen Sport-Event der Beweis erbracht<br />
worden, dass die IP-Verbreitung von Inhalten auch als Massenmedium<br />
mit 120 Millionen Unique Viewern einwandfrei funktioniert.<br />
Allerdings plädierte Arbanowski auch dafür, nicht allein die<br />
IP-TV-Verbreitung zu nutzen, sondern auch HbbTV und die von<br />
SES empfohlene Kombination von Satellit mit DVB-C.<br />
Letztere Variante, insbesondere die Verbindung von Satellit und<br />
Das DVB-I Pilotprojekt Deutschland wirbt für die Lösung „Broadcast und IP über DVB-I“.<br />
Glasfaser, hatte Christoph Mühleib, Geschäftsführer SES Germany<br />
auf dem Kongress als optimal für größere Wohnkomplexe<br />
bis hin zu kleineren Städten dargestellt. Das sei ökonomischer<br />
anstatt riesige Datenpakete jeweils individuell zu versenden,<br />
ganz abgesehen von der verheerenden Bilanz, die dabei im<br />
Stromverbrauch und CO2-Ausstoß entstehe. Ketzerisch stellte<br />
Arbanowski die Frage auf: Wer hat denn das Sagen? Broadcaster<br />
oder Internetanbieter? Alles über IP wäre ein Schritt zu weit.<br />
Richtig sei ein „sowohl als auch“.<br />
TV-Konsum nur noch via Internet?<br />
Indessen hat die BBC „ A thirst for Digital First“ wie Benjamin<br />
Rosenberg, Head of Distribution BBC referierte. Er ist fest davon<br />
überzeugt, dass TV irgendwann nur noch über Internet laufe.<br />
Ein wesentlicher Grund dafür sei auch, dass die Werbewirtschaft<br />
mittlerweile hauptsächlich personalisierte Werbung anstrebe.<br />
Bei der BBC gelte das Motto<br />
„Digital First“ verbunden mit „sorgfältigen<br />
Überlegungen“ was, wo, für<br />
wen angeboten werde, entsprechend<br />
verschiedener Anwendungsfälle und<br />
Benutzerbedürfnisse.<br />
Auch Sascha Molina, Produktionsdirektor<br />
NDR, betonte, dass man<br />
grundsätzlich vom Benutzer aus denke.<br />
Aber man müsse den Kostenrahmen<br />
im Blick haben. Es sei zu teuer,<br />
alle vorhandenen Verbreitungskanäle<br />
in ihrer Vielfalt bedienen zu können.<br />
Man müsse Grenzen setzen. Laut<br />
Molina gibt es keine einzige Prognose,<br />
die behauptet, dass es lineares Fernsehen<br />
in Zukunft nicht mehr geben<br />
wird. Eine „All IP-Lösung“ sei viel zu<br />
teuer, besonders wegen CO2: „Wir<br />
stellen uns auf ein hybrides System<br />
ein“. Wohingegen allerdings Abel als<br />
60 <strong>2.2023</strong>
Distribution / Deutsche TV-Plattform<br />
Telekom-Vertreter prognostiziert, dass das TV-Business „in Zukunft<br />
komplett im Netz stattfindet“, zumal er, wie Rosenberg von der<br />
BBC meint, dass diese Entwicklung von der hohen Relevanz des<br />
Personal Advertising für die Werbewirtschaft angetrieben werde.<br />
Molina wiederum hält ausgehend von seiner öffentlich-rechtlichen<br />
Position die Kombination der Distributionsformen Broadcast<br />
und IP über DVB-I für eine künftig „gute Lösung“. Die wurde<br />
auch im Rahmen einer „kleinen Messe“ parallel zum Kongress<br />
vom DVB-I Pilotprojekt Deutschland dargestellt.<br />
Offenbar wollen weder Werbewirtschaft noch Videokonsumenten<br />
auf das lineare Fernsehen in Form von redaktionell kuratierten<br />
Sparten- und Vollprogrammen verzichten. Als FAST<br />
Channels bilden sie den neuesten Trend in der OTT-Entertainment-Welt,<br />
den Zattoo auf der kleinen Messe präsentierte.<br />
Diesen Trend treibt auch Philipp Rotermund, CEO Video Solution,<br />
über seine scheinbar sehr erfolgreiche Streaming-Plattform<br />
wedotv nach vorne, auf der sich mittlerweile auch Zattoo<br />
tummelt. Obwohl, wie Rotermund sagt, ihm der Begriff FAST<br />
wegen seiner Missverständlichkeit eigentlich nicht gefällt. FAST<br />
heißt ja keinesfalls „schnell“. Vielmehr ist es ein Kürzel für „Free<br />
Ad Supported Streaming“, also kostenloses, werbefinanziertes<br />
Streaming. Hierbei handele es sich schlicht um „neues lineares<br />
Fernsehen“ (Rotermund) , das wie eh und je redaktionell<br />
kuratiert sei, gleichwohl die Möglichkeit für Schaltung von<br />
personalisierter Werbung bietet. Brambring, CEO Zattoo, ist<br />
überzeugt, dass FAST in Zukunft noch attraktiver wird, wenn die<br />
Möglichkeit besteht, einzelne Kanäle oder Themen seitens der<br />
Nutzer via Sprachsteuerung abrufen zu können. Zudem weist<br />
Brambring darauf hin, dass eine revolutionäre Veränderung der<br />
„Carriage-Strukturen“ auf IP-only das bisherige Distributionssystem<br />
in seiner Funktion empfindlich stören würde.<br />
Prahl fasste als Vorsitzender der Deutschen TV-Plattform das Ergebnis<br />
zur Frage „Talking about a (R)Evolution?“ zusammen. „Es<br />
gibt keine absolute Wahrheit, was in der Zukunft ist. Nichts passiert<br />
über Nacht.“ Deshalb gehe es eher in Richtung Evolution. Die gute<br />
Nachricht des Kongresses sei: „Wir befinden uns in einem wachsenden<br />
Markt, mit Video Geld zu verdienen“. Genau deshalb finde ein<br />
Verteilungskampf statt, ein Wettbewerb zwischen Platzhirschen des<br />
TV-Business und den Disrupteuren aus der IP-Welt. Offene Frage sei<br />
für ihn auch in seiner RTL-Position, so Prahl, welche Technologie in<br />
zehn bis 15 Jahren für Massen-Live-Events eingesetzt werde. Ganz<br />
klar biete Broadcast die Möglichkeit, Inhalte mit Festival Charakter<br />
zu verbreiten. Aber „lohnt es sich die ganze Infrastruktur aufrecht zu<br />
erhalten, nur um alle vier Jahre mal ein Fußballspiel zu übertragen“?<br />
In diesem Zusammenhang, könnten FAST Channel ein Indiz dafür<br />
sein, wie sich lineares Fernsehen weiter entwickeln kann.<br />
Was nichts anderes sei als „die Reinkarnation des linearen Fernsehens“<br />
Erika Butzek<br />
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<strong>2.2023</strong><br />
61
Distribution / Cloud<br />
© CBC<br />
© CBC<br />
Virtualisierung bei<br />
Produktionsspitzen<br />
Im Rahmen eines Proof of Concept (PoC) testet<br />
RTL Deutschland bei der Live-Produktion der<br />
im Oktober 2023 anstehenden Landtagswahlen<br />
erneut Cloud-basierte Lösungen. Unterstützung<br />
erhält man dabei von LOGIC media solutions.<br />
Technologie-Partner sind Grass Valley, LiveU und<br />
Amazon Web Services (AWS).<br />
RTL testete 2021 erstmals die Cloud-basierte Produktion bei Landtagswahlen<br />
Landtagswahlen sind für RTL Deutschland<br />
schon immer ein willkommenes<br />
Testfeld, um neue Technologien in der<br />
Produktion auszuprobieren. Das gilt derzeit<br />
insbesondere für Cloud-basierte Lösungen,<br />
die für mehr Workflow-Effizienz<br />
und Flexibilität sorgen sollen.<br />
Bei den Landtagswahlen 2021 startete<br />
RTL dazu erste Versuche. Als Technologie-Partner<br />
dabei waren Live-Videostreaming-<br />
und Remote Produktions-<br />
Spezialist LiveU und Blackbird, Anbieter<br />
der gleichnamigen Cloud-basierten Videobearbeitungs-<br />
und Distributionsplattform.<br />
Support leistete Netorium als<br />
deutscher Vertriebspartner der beiden<br />
Unternehmen.<br />
Bei den Landtagswahlen in Berlin-Brandenburg<br />
und Sachsen-Anhalt teilte man<br />
damals unter anderem Live-Feeds von<br />
den Pressekonferenzen und Interviews<br />
mit den Kandidaten aus insgesamt zwölf<br />
Parteizentralen in Berlin und Magdeburg.<br />
Sämtliche Feeds wurden zur Cloud-Videoplattform<br />
LiveU Matrix geschickt und<br />
dort in Echtzeit gespeichert. Ausgewählte<br />
Feeds wurden dann an mehrere Receiver<br />
verteilt und ausgestrahlt. Außerdem<br />
wurden zum ersten Mal auch SRT-Feeds<br />
(Open-Source-Protocol<br />
Secure Reliable<br />
Transport) in die LiveU-Matrix-Plattform<br />
eingespeist. Das<br />
Network Operations Center (NOC) von<br />
LiveU gewährleistete die Überwachung<br />
der Beiträge, wobei im Bedarfsfall spezielle<br />
Echtzeit-Warnungen ausgegeben<br />
werden konnten.<br />
Gleichzeitig konnte über Blackbirds<br />
Cloud-basierte Bearbeitungsplattform<br />
nahezu in Echtzeit auf das Material zugegriffen<br />
werden. Die Redaktionsteams,<br />
die remote an diversen Standorten arbeiteten,<br />
waren in der Lage, die Inhalte<br />
schnell und kollaborativ zu schneiden, zu<br />
bearbeiten, zu ergänzen und Highlights<br />
der Wahlereignisse zu veröffentlichen.<br />
Blackbird lieferte dann sowohl Kurz- als<br />
auch Langformen des High Definition<br />
(HD) Videomaterials zur Weiterverwendung<br />
für verschiedenste digitale Kanäle,<br />
darunter für Web-Anwendungen, Social<br />
Media und für einige Medienpartner.<br />
RTL-Projektingenieur Jens Schilder<br />
erklärte damals: „Wir brauchen eine<br />
schnelle und vielseitige Lösung, die alle<br />
Inhalte und Komponenten einer hochaktuellen<br />
Wahlberichterstattung, einschließlich<br />
der Live-Beiträge, Aufzeichnungen<br />
und Clippings, in ein nahtloses<br />
Zuschauererlebnis integrieren kann. Mit<br />
diesem Projekt konnten wir das zum<br />
ersten Mal realisieren.“ Bei RTL sei man<br />
mit den ersten Cloud-Tests bei Landtagswahlen<br />
sehr zufrieden gewesen. Sie<br />
seien nicht nur erfolgreich verlaufen, sondern<br />
hätten auch dazu geführt, dass sich<br />
die Kölner Sendergruppe mittlerweile auf<br />
LiveU-Lösungen festgelegt hat. „Bei allen<br />
Wahlen nutzen wir jetzt die LiveU-Matrix<br />
zur Signalübertragung in der Cloud. Dort<br />
laufen dann alle LiveU- und SRT-Signale<br />
auf. Unsere Anforderung war, nicht immer<br />
an die LiveU Sende-Rucksäcke gebunden<br />
zu sein. Wir wollen auch offene<br />
Encoder nutzen können. Das hat LiveU<br />
für uns implementiert.“ LiveU war im Juni<br />
2021 der Open Source Initiative SRT Alliance<br />
beigetreten, um die Interoperabilität<br />
seiner eigenen LRT-Protokoll-Systeme<br />
(LiveUs Reliable Transport) mit SRT zu<br />
gewährleisten. Die SRT Alliance wurde<br />
2017 von Haivision zur Bereitstellung<br />
qualitativ hochwertiger Videos mit geringer<br />
Latenzzeit über das öffentliche Internet<br />
initiiert.<br />
Cloud-Produktion<br />
Bei RTL sind die Tests von Cloud Use<br />
Cases mittlerweile weiter gegangen, so<br />
auch im Mai 2023 bei den Bürgerschaftswahlen<br />
in Bremen. An der technischen<br />
Umsetzung hier war diesmal LOGIC Media<br />
Solutions beteiligt. Dabei nutzte das<br />
Produktionsteam Grass Valleys SaaS-<br />
Plattform AMPP, um die LiveU-Signale<br />
der Reporter aus den Wahlstudios und<br />
den Wahlpartys der Parteien und zusätzlich<br />
bis zu zehn Poolsignale anderer<br />
Broadcaster zunächst in der Cloud zu<br />
verarbeiten, bevor sie in die On-Premise-<br />
62 <strong>2.2023</strong>
Distribution / Cloud<br />
Regie nach Köln übertragen wurden. Dort<br />
reichten für die Signalwandlung vier SRT-<br />
Decoder aus, die mittels GV AMPP über<br />
eine AWS Direct Connect Verbindung mit<br />
aktuell relevanten Poolsignalen bespielt<br />
wurden. Für das Monitoring der ein- und<br />
ausgehenden Signale betrieb der Sender<br />
einen Multiviewer in der Cloud und<br />
überwachte latenzarm HTML-basiert via<br />
Webbrowser. Neben der Verwaltung der<br />
Videosignale in der Cloud wurden auch<br />
die Tonspuren an die Bedürfnisse der<br />
Produktion in GV AMPP angepasst (z.B.<br />
Remapping von Mono auf Stereo/bzw.<br />
Doppelmono). Die Installation umfasste<br />
auch den Betrieb einer Replay-Instanz für<br />
GV AMPP in der Cloud. Mit LiveTouch X<br />
Replay konnten alle Poolsignale permanent<br />
aufgezeichnet und bei Bedarf zeitversetzt<br />
in der Regie abgespielt werden.<br />
Außerdem wurde ein bidirektionaler Filetransfer<br />
direkt aus dem Cloud-Replay-<br />
System mit Anbindung an das sendereigene<br />
MAM realisiert (Fileformat: XDCAM<br />
HD422 als MXF OP 1a). So konnten die<br />
Editoren die Aufnahmen aus der Cloud<br />
zeitnah an ihren gewohnten Schnittplätzen<br />
im Sendegebäude weiterverarbeiten.<br />
Als Vorteil der AMPP-Plattform gegenüber<br />
dem zu Anfang eingesetzten Blackbird-System<br />
nennt Schilder vor allem die<br />
Replay-Funktion, die es erlaubt, ein Signal<br />
aufzuzeichnen und dann auf Wunsch<br />
des Regisseurs direkt auszuspielen. „Bei<br />
Blackbird ist das nicht möglich, da es ja<br />
eigentlich mehr ein Schnittsystem ist, mit<br />
dem man aufzeichnen, schneiden und<br />
Files für den Export generieren kann. Das<br />
funktioniert sehr gut und geht schnell,<br />
aber es fehlt uns hier die direkte Replay-<br />
Option“, sagt Schilder. AMPP betrachtet<br />
er als Lösung „mit extrem viel Potential“<br />
für die kommenden Jahre. „Allerdings<br />
fehlt es an einigen Ecken noch an Funktionalität,<br />
was uns davon abhält, diese<br />
Plattform für größere Produktionen zu<br />
nutzen“, berichtet er. Das gelte aber eher<br />
mit Blick auf die Simulation einer kompletten<br />
Regie mit Grafik, Playout, Bildund<br />
Audio-Mischer. „Bei den Landtagswahlen<br />
haben wir AMPP nur als eine Art<br />
Vorkreuzschiene genutzt. Man sammelt<br />
viele Signale ein und macht aus 30 dann<br />
fünf die wählbar sind. Und da hat AMPP<br />
uneingeschränkt funktioniert.“<br />
Alle Workloads der Installation nutzten<br />
beim letzten Cloud-PoC eine Amazon<br />
EC2-Instanz auf Amazon Web Services,<br />
die zentral in einem Frankfurter Rechenzentrum<br />
gehostet wurde. Die private<br />
AWS Direct Connect Verbindung bot<br />
dem Sender geringe Latenzen und eine<br />
hohe Übertragungssicherheit für die verwendeten<br />
Signale. Das Grass Valley LiveTouch<br />
X Hardware Panel und Elgato<br />
Stream Deck Einheiten ermöglichten den<br />
Operatoren die einfache Fernsteuerung<br />
des Systems.<br />
Hilfreich für den Use Case war die Tatsache,<br />
dass LiveU im März 2023 dem<br />
Amazon Web Services (AWS) Partner<br />
Network (APN) beigetreten ist und LO-<br />
GIC media solutions zudem GV AMPP<br />
und AWS zertifiziert ist.<br />
Partnerschaften<br />
Schilder erklärt deshalb auch: „LOGIC<br />
Media ist für uns ein Partner, der hervorragend<br />
zum Cloud-Thema passt. Wir<br />
haben uns mit dem Unternehmen zusammengetan,<br />
weil es ein wirklich breites<br />
Spektrum an Know-how im Cloud-<br />
Bereich hat und hier mit verschiedenen<br />
Kunden im Medienumfeld bereits viel<br />
Erfahrung sammeln konnte.“ Zusammen<br />
habe man bereits diverse Szenarien mit<br />
großer Signalquellen-Bandbreite ausprobiert,<br />
um herauszufinden, inwieweit<br />
die vorhandene Produktionsinfrastruktur<br />
in Köln virtualisierbar ist. „Wir produzieren<br />
immer mehr live. Das ist einerseits<br />
gut, aber andererseits lässt sich das mit<br />
der vorhandenen Hardware On-Premise<br />
nicht immer realisieren, weil man mit ihr<br />
nicht beliebig skalieren kann“, erklärt er.<br />
Das gelte insbesondere bei Landtagswahlen,<br />
wo man ganz schnell mal 20<br />
Signale parallel verarbeiten müsse. Und<br />
wenn, wie jetzt im Oktober 2023, zwei<br />
Landtagswahlen (Hessen und Bayern)<br />
gleichzeitig stattfinden würden, dann seien<br />
es auch mal 30 Signale. In der Kölner<br />
RTL-Zentrale müsse man dafür auf<br />
einmal entsprechend viele Receiver und<br />
Recoder vorhalten. „Um solche Spitzen<br />
aufzufangen, werden wir die Produktion<br />
stärker virtualisieren. Und da spielen<br />
Cloudbasierte Systemeihre Stärke aus.<br />
Mit diesen sind wir in der Lage, benötigte<br />
Hardware kurzfristig in virtualisierter Form<br />
RTL-Projektingenieur Jens Schilder<br />
hoch- und wieder runterzufahren. Man<br />
muss also keine großen Investitionen tätigen,<br />
um das nötige Equipment auch für<br />
Spitzenauslastungen vorzuhalten. Das ist<br />
der Grund dafür, warum wir uns im Moment<br />
intensiv mit dem Thema befassen<br />
und einigen Aufwand betreiben, um hierfür<br />
das nötige Know-how zu sammeln.“<br />
Auch in anderen Anwendungsfällen, egal<br />
ob im News- oder Sportbereich, gelte es<br />
am Ende, Leistungsspitzen in der Produktion<br />
mit der Cloud abzufangen. „Wir<br />
haben nur eine bestimmte Anzahl an Regien<br />
hier in Köln. Mit einer größeren Zahl<br />
gleichzeitiger Produktionen kommen wir<br />
da leicht an Grenzen. Dazu kommt, dass<br />
wir auch immer mehr für Social Media mit<br />
mehreren Kameras produzieren, deren<br />
Signale man mischen muss. Auch dafür<br />
lohnt es sich nicht zwingend, direkt eine<br />
eigene Regie zu bauen, sondern eher ein<br />
Konzept anzudenken, mit dem das auch<br />
virtuell funktioniert“, sagt Schilder.<br />
Das Cloud-Engagement von RTL bewege<br />
sich derzeit aber noch weiterhin im<br />
PoC-Stadium. Das bei der Produktion<br />
der Bremer Bürgerschaftswahlen genutzte<br />
Cloud-Set-up werde in deutlich<br />
erweiterter Form auch bei den gleichzeitig<br />
stattfindenden Landtagswahlen in<br />
Bayern und Hessen im Oktober 2023 getestet.<br />
„Das ist eine ganz andere Dimension<br />
mit Blick auf die Zahl der Signale, die<br />
wir eingespielt bekommen. Wenn alles<br />
gut läuft, werden wir dann diese Technik<br />
möglicherweise bei den drei 2024 anstehenden<br />
Landtagswahlen im Regelbetrieb<br />
einsetzen können“, berichtet der RTL-<br />
Projektingenieur.<br />
Eckhard Eckstein<br />
© CBC<br />
<strong>2.2023</strong><br />
63
Event / IBC 2023<br />
Wachsender Informationsbedarf<br />
Die IBC 2023 nimmt nach den Corona-bedingten Rückschlägen wieder Fahrt auf. Laut Veranstalter<br />
ist auf der wichtigen Broadcast-Messe im RAI Amsterdam mehr Ausstellungsfläche gefragt.<br />
Viele Unternehmen bauen dort ihre Präsenz aus und zahlreiche Neuaussteller kommen dazu.<br />
RAI-Messegelände in Amsterdam<br />
Die IBC 2023 erwartet wieder großen Besucherandrang<br />
Transforming Media. Changing Perceptions – lautet das<br />
Motto der diesjährigen Broadcast-Kongressmesse IBC in<br />
Amsterdam. Vom 15.-18. September 2023 geht es dort um die<br />
neuesten Trends und Innovationen in der Medien- und Entertainment-Industrie,<br />
sowie um die anstehenden großen Herausforderungen<br />
für alle hier aktiven Unternehmen. Die grundlegende<br />
Transformation der Medienwelt, unter anderem bedingt durch<br />
ein stark verändertes Nutzerverhalten, durch disruptive Technologien,<br />
neue, effizientere Businessmodelle und die wachsenden<br />
Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit und ökologisches Vorgehen<br />
bei der Produktion und Distribution von Inhalten führen<br />
zwangsläufig zu einem sehr großen Informationsbedarf in der<br />
Branche. Auf Präsenzveranstaltungen wie der IBC können Technik-Hersteller<br />
und -Lösungsanbieter diese am besten bedienen.<br />
Kein Wunder, dass sich die IBC 2023 in den vergangenen Monaten<br />
über viele Buchungsanfragen freuen konnte.<br />
Die Zahl der Aussteller liegt jetzt über 1.000. Darunter<br />
mehr als 100 neue Aussteller, berichtet die<br />
IBC. Viele der regelmäßig in Amsterdam präsenten<br />
Aussteller hätten ihre Ausstellungsfläche vergrößert<br />
oder gar verdoppelt. „Wir verzeichnen eine enorme<br />
Nachfrage nach Ausstellungsfläche auf der<br />
IBC 2023 und haben schon im Mai des Jahres die<br />
40.000-Quadratmeter-Marke überschritten – im<br />
Vergleich zu den 37.000 Quadratmetern der letztjährigen<br />
Messe”, berichtete Steve Connolly, Direktor<br />
der IBC. Gravity Media, LTN, Ross Video und<br />
Zixi gehören nach seinen Angaben zu den Unternehmen,<br />
die in diesem Jahr mehr Messefläche<br />
nutzen würden. Zu den weiteren prominenten Ausstellern<br />
auf der IBC 2023 gehören ARRI, Blackmagic<br />
Design, Bridge Technologies, Canon Europe,<br />
EBU (European Broadcasting Union), Evertz<br />
Microsystems, EVS Broadcast Equipment, Fraunhofer Digital<br />
Media, Harmonic, HP, Lawo, MediaKind, Microsoft Corporation,<br />
NEP Group, Orange, Riedel Communications, Sennheiser, Tata<br />
Communications, Telestream und Vizrt Group. Unter den Ausstellern,<br />
die 2023 zum ersten Mal auf der IBC ausstellen, führt<br />
LG ein beträchtliches Kontingent von Unternehmen aus dem<br />
asiatisch-pazifischen Raum an.<br />
Deutscher Gemeinschaftsstand<br />
Erstmals ist auf der IBC 2023 auch ein deutscher Gemeinschaftsstand<br />
(Halle 3.B45/A44) vertreten. Veranstalter ist das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Klimaschutz in Zusammenarbeit<br />
mit der AUMA (Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der deutschen<br />
Wirtschaft), dem Verband der deutschen Messewirtschaft.<br />
Organisiert wird der „German Pavilion“ von der Nürnberger Messe.<br />
Zu seinen 15 Ausstellern zählen unter anderem Studio Hamburg<br />
MCI, Schnittpunkt, Engstler Elektronik, New Media AV und<br />
MakeProAudio. Einen Standbesuch wert ist hier sicher auch das<br />
Freiburger KI-Start-up The Chainless. Es hat zusammen mit anderen<br />
europäischen Medien- und Technologieunternehmen die<br />
KI-Plattform DeepVA entwickelt. Sie soll Medienunternehmen helfen,<br />
Innovationen schneller zu implementieren und ihr Geschäftspotenzial<br />
besser auszuschöpfen. KI, so das Unternehmen, könne<br />
Arbeitsabläufe optimieren, Kosten senken und Umsätze steigern.<br />
Laut Veranstalter hat die neu installierte IBC Exhibitor Steering<br />
Group (ESG), die im April 2023 zur NAB ihr erstes Treffen abge-<br />
64 <strong>2.2023</strong>
Event / IBC 2023<br />
halten hat, wichtige Impulse zur Entwicklung der Broadcast-Kongressmesse<br />
in Amsterdam gegeben. Die IBC Exhibitor Steering<br />
Group hat sich zum Ziel gesetzt, bei ausstellerbezogenen Aktivitäten<br />
und Initiativen während des gesamten Messeablaufs „Orientierungshilfe,<br />
Fachwissen und strategische Orientierung” zu<br />
bieten. „Wir sehen viel Enthusiasmus bei den Ausstellern – nicht<br />
zuletzt bei den Mitgliedern der Exhibitor Steering Group, die ein<br />
ganz neues Maß an Energie und Engagement im Umgang mit<br />
dem IBC-Team, untereinander und mit anderen Ausstellern an<br />
den Tag gelegt haben“, berichtete Connolly. Insgesamt hat die<br />
IBC Exhibitor Steering Group 22 Mitglieder, plus die Vorsitzende<br />
Lisa Collins, Managing Director bei Dovetail Creative. Sie trifft<br />
sich viermal pro Jahr online und zweimal persönlich (auf der IBC<br />
und der NAB Show).<br />
IBC-Konferenz und Begleitprogramm<br />
Ein Highlight der IBC 2023 ist die Vergabe der Innovation und Social Impact Awards<br />
Zum besseren Informationsaustausch der Branchenvertreterinnen<br />
und -vertreter soll auch die IBC-Konferenz am 15. und 16.<br />
September 2023 beitragen. Eine Vielzahl an Expertinnen und<br />
Experten aus allen Bereichen der Branche referieren über die<br />
drängendsten technischen und geschäftlichen Herausforderungen<br />
in der Zukunft. Hier werden auch die IBC Technical Papers,<br />
die seit vielen Jahren das Rückgrat der IBC Konferenz bilden,<br />
präsentiert. Neben dem Kongressprogramm wartet die IBC<br />
auch in diesem Jahr wieder mit zahlreichen flankierenden Informationsangeboten<br />
auf. Dazu gehören unter anderem auch das<br />
Accelerator-, das Changemaker- und das Content Everywhere-<br />
Programm, die Future Tech Zone, die Partnership Pavillons und<br />
das IBC Showcase Theatre.<br />
Das 2019 ins Leben gerufene „Accelerator“-Programm soll die<br />
Medien- und Entertainment-Branche mit einem Rahmen für<br />
agile, kollaborative und schnelle Innovationen, mit einem unternehmensübergreifenden,<br />
projektbasierten Ansatz zur Lösung<br />
komplexer geschäftlicher und technologischer Herausforderungen<br />
unterstützen. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf<br />
konkreten Anwendungsfällen und Workflow-Tests.<br />
Das Changemaker-Programm legt den Schwerpunkt auf Menschen<br />
und Ziele. Wegweisende Organisationen, Initiativen und<br />
Einzelpersonen, die die Kultur unserer Branche verändern und<br />
die Grenzen von Kreativität und Technologie verschieben, werden<br />
auf der Bühne über Themen wie die Gleichstellung der Geschlechter<br />
im Rundfunk, die Förderung von Nachhaltigkeit und<br />
integrative Technologie sprechen.<br />
Im Zentrum von Halle 5 soll ein erweitertes Content Everywhere-<br />
Programm die wichtigsten Themen im Zusammenhang mit dem<br />
anhaltenden Wachstum bei der Verbreitung und dem Konsum<br />
von Videoinhalten im Internet behandeln. Das Programm stützt<br />
sich auf das Fachwissen und die Erkenntnisse der Content<br />
Everywhere-Aussteller und hilft den Besuchern, sich über die<br />
neuesten Entwicklungen bei Technologien und Geschäftsmodellen<br />
zu informieren.<br />
In der Future Tech Zone werden die neuesten innovativen Technologien,<br />
Industriestandards und zukünftige Produktlösungen<br />
vorgestellt. Hier kann man neueste Ideen, Innovationen und<br />
Konzepttechnologien aus der internationalen Industrie und Wissenschaft<br />
entdecken.<br />
An den Partnership Pavillons von IABM, SMPTE, SCTE, IET, RTS<br />
und IEEE, die sechs führenden internationalen Organisationen,<br />
die hinter der IBC stehen, werden wieder eine Vielzahl von Panels<br />
angeboten, die eine breite Palette von Themen abdecken,<br />
von den neuesten Industriestandards und Strategien für geschäftliche<br />
Veränderungen bis hin zur Definition zukünftiger<br />
Netzwerke und dem Aufbau neuer Rundfunkinfrastrukturen.<br />
Das neue IBC Showcase Theatre deckt die Breite und Tiefe der<br />
neuesten Ideen und Lösungen in der Medien- und Unterhaltungsbranche<br />
ab. Hier hat man die Gelegenheit, die neuesten<br />
Ideen und Ansichten einiger Top-Unternehmen zu erfahren.<br />
Accenture veranstaltet hier einen halben Tag lang Sessions zu<br />
einer Reihe relevanter Themen, darunter die Maximierung von<br />
Reichweite und Qualität durch Cloud-basiertes Medienmanagement,<br />
die Beschleunigung der digitalen Transformation, die Herausforderung<br />
der Dominanz von Streaming-Diensten und die<br />
Neugestaltung des Fan-Erlebnisses, um neue Zuschauer zu gewinnen<br />
und sie zu binden. Zixi untersucht die steigende Effizienz<br />
der IP-Live-Videodistribution und der nachhaltigen Distribution.<br />
Wondershare demonstriert die Leistungsfähigkeit von KI-Videobearbeitungssoftware<br />
und gibt Einblicke, wie diese Technologie<br />
die Branche jetzt und in Zukunft verändern wird. Microsoft, Google<br />
und AWS wollen ebenfalls Sessions veranstalten.<br />
Innovation Awards 2023<br />
Ein weiteres Highlight wird die Vergabe der IBC 2023 Innovation<br />
Awards und Social Impact Awards sein. Insgesamt wurden<br />
23 innovative Projekte in den folgenden sechs Kategorien nominiert:<br />
Content Creation, Content Distribution, Content Everywhere,<br />
Social Impact, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Diversity<br />
and Inclusion. Mit den IBC Innovation Awards werden kollaborative<br />
Bemühungen gewürdigt, die zur Entwicklung neuer Lösungen<br />
für reale Herausforderungen führen, während mit den IBC Social<br />
Impact Awards Projekte ausgezeichnet werden, die sich mit der<br />
Vielfalt der Branche, der Inklusion und ökologischen Herausforderungen<br />
befassen. Die Innovationspreise werden im Rahmen einer<br />
Feier in der IBC Premier Lounge am Sonntag, den 17. September<br />
um 18.00 Uhr bekannt gegeben. Die Social Impact Awards, die Teil<br />
des IBC 2023 Changemaker-Programms sind, werden am selben<br />
Tag um 17.00 Uhr MESZ im Forum verliehen. Eckhard Eckstein<br />
<strong>2.2023</strong><br />
65
IBC 2023 Highlights<br />
Apantac (Stand 10.D44)<br />
Das US-Unternehmen Apantac feiert 15-jähriges Jubiläum und stellt zur IBC<br />
2023 zwei neue Sets seiner KVM-over-IP-Erweiterungs-/Matrixlösungen vor,<br />
die 4K/UHD 60 über ein verwaltetes GigE-Netzwerk unterstützen. Die neuen<br />
KVM-over-IP-Lösung erlauben, mehrere Computer von verschiedenen Standorten<br />
aus und von einer einzigen Steuerkonsole aus zu steuern. Sie unterstützen<br />
4K/UHD bei 60Hz mit 4:4:4 12 Bit Farbtiefenverarbeitung und sollen bei<br />
High-End-Postproduktionsanwendungen, bei Produktion, Steuerung und Kontrolle,<br />
Ü-Wagen und professionellen AV-Workflows Einsatz finden. Die neuen<br />
Lösungen unterstützen High Dynamic Range (HDR) und Dolby Vision und bieten<br />
Audio-Unterstützung wie Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD, DTS HD Master<br />
Audio und Dolby ATMOS. HDCP2.2/2.3-Unterstützung ist ebenfalls vorhanden.<br />
Astera (Stand 12.G44)<br />
Astera zeigt auf der IBC 2023 erstmals auf dem europäischen Markt die beiden<br />
neuen LED-Fresnels Pluto und Leo für Film-, Studio- und Eventbeleuchtung.<br />
Die Leistung der PlutoFresnel von Astera ist vergleichbar mit einem traditionellen<br />
300 W Halogen Fresnel, die der LeoFresnel entspricht der Leistung einer<br />
traditionellen 1.000 W Halogen-Stufenlinse. Pluto hat einen Stromverbrauch<br />
von nur 80 Watt, Leo von nur 250 Watt. Beide verfügen über einen Abstrahlwinkel<br />
von 15° bis 60° ohne Farbsäume und erlauben drahtlose und kabelgebundene<br />
DMX-Steuerung. Auch weitere LED-basierte Astera-Beleuchtungssysteme<br />
sollen präsentiert werden. Dazu gehören das HydraPanel, die TitanTube,<br />
HeliosTube, HyperionTube und der bidirektionale PixelBrick.<br />
Ateme (Stand 1.D33)<br />
Ateme stellt zur IBC 2023 seine End-to-End-Lösungen vor, einschließlich der<br />
weltweit ersten Lösung für den Betrieb eines Cloud-DVR in der öffentlichen<br />
Cloud. Präsentiert werden sollen insbesondere die Themen Fan Engagement,<br />
verbesserte Stadion-Erlebnisse, Qualitätsoptimierung für OTT-Abonnements,<br />
Cloud agnostisches SaaS-Angebot Ateme+, Reduzierung des Stromverbrauchs<br />
beim Streaming, konvergente hybride Headends, zukunftssichere<br />
Software-Kontributionslösungen und bessere Zuschauererlebnisse durch HDR<br />
und optimierte Video-Qualität.<br />
Broadcast Solutions (Freigelände 0.A01)<br />
Broadcast Solutions wird auf der IBC 2023 zwei seiner kürzlich fertiggestellten<br />
Ü-Wagen präsentieren. Dabei handelt es sich um den IP2, einen großen Ü-<br />
Wagen, der für den südafrikanischen Sportsender SuperSport gebaut wurde,<br />
und einen kürzlich fertiggestellten 12-Kamera Ü-Wagen auf Basis der Broadcast<br />
Solutions Streamline-Familie, der an Remotion geliefert wird. Der IP2 ist<br />
vollständig IP-basiert und mit SNP-Prozessoren von Imagine Communications<br />
für die SDI/IP-Konvertierung ausgestattet. Das in beiden Ü-Wagen installierte<br />
Broadcast Solutions Steuersystem HI (Humen Interface) ist auf der IBC mit<br />
einem eigenen Stand (10.D41) vertreten. Das drahtlose Übertragungssystem<br />
meshLINK wird ebenfalls auf dem Freigelände-Stand zu sehen sein. Auch die<br />
Partnerunternehmen Thum + Mahr, Birds Camera Solutions und TVC sind dort.<br />
Broadpeak (Stand 1.F76)<br />
66<br />
Broadpeak zeigt zur IBC 2023 innovative Video-Streaming-Lösungen. Mit der<br />
Broadpeak-Software, die im eigenen Rechenzentrum, als SaaS in der Cloud<br />
über die Broadpeak.io-Plattform oder als Hybridlösung angeboten wird, sollen<br />
Anbieter von Videodiensten und -inhalten neben einer herausragenden Quality<br />
of Experience (QoE) ihre Videodienste besser monetarisieren und gleichzeitig<br />
den Energieverbrauch senken können. Highlight wird das Advanced CDN von<br />
Broadpeak sein, das auf einer offenen, dynamischen und elastischen Architektur<br />
basiert. Darüber hinaus will Broadpeak seine nanoCDN Multicast ABR-Lösung<br />
für skalierbares Video-Streaming und die Vorteile von nanoCDN für Live-<br />
Streaming auf allen Endgeräten demonstrieren.
Cinegy (Stand 7.A01)<br />
Magazin / IBC Highlights<br />
Cinegy präsentiert zur IBC anhand eines mit vier Kameras ausgestatteten<br />
Mini-Ü-Wagens auf Basis des winzigen Elektro-Stadtauto Microlino, wie effiziente<br />
Medienlösungen aussehen können, die Umweltaspekte berücksichtigen,<br />
ohne dabei ihre Funktionalität einzubüßen. Cinegy hat in dem nur 230 Liter<br />
fassenden Kofferraum die gesamte Hard- und Software für die Produktion<br />
und Ausstrahlung untergebracht, einschließlich der 5G-Konnektivität. Dazu<br />
präsentiert man die Vorteile der Partnerschaft mit dem IT-Technologieanbieter<br />
Supermicro und den Betrieb von 256 HD-Kanälen mit der Cinegy Air Software<br />
auf einem einzigen 4HE-Server. Bei einer Leistungsaufnahme von ca. 1.500<br />
W entspricht dies einem Verbrauch von weniger als 6 W pro vollständigen<br />
Playout-Kanal. Cinegy will mit Cinegiz zudem ein nützliches neues Tool vorstellen,<br />
das die Fernsteuerung von Grafik- und Broadcast-Equipment erlaubt.<br />
Cobalt Digital (Stand 10.F42)<br />
Cobalt Digital will zur IBC 2023 die IP-Multiviewer der UltraBlue IP-MV-Serie,<br />
die für 12G SDI optimierte WAVE RTR 64x64 Router-Serie, den neuen Pacific<br />
ULL Decoder und einen neuen mit openGear kompatiblen 20-Slot-Frame vorstellen.<br />
Gezeigt werden außerdem Geräte aus der kürzlich eingeführten Sapphire-Serie<br />
von ST 2110-Konvertern. UltraBlue IP-MV wird sowohl als Softwarepaket<br />
als auch als Cloud-Instanz mit WebRTC-Ausgang angeboten. Die<br />
softwarebasierten Multiviewer können eine Vielzahl von komprimierten und<br />
unkomprimierten Eingängen und eine beliebige Anzahl von Ausgängen verarbeiten,<br />
mit flexiblem Audio-Routing und intuitiver Web-Schnittstelle. Unterstützt<br />
werden Protokolle wie UDP, RTP, RTSP, RTMP, RIST, SRT.<br />
EVS (Stand 10.A25)<br />
EVS will zur IBC 2023 die Vorteile seiner VIA-Plattform präsentieren. Dazu<br />
werden LiveCeption- (zur Replay-Bereitstellung onsite oder remote) und MediaCeption-Lösungen<br />
(webbasierte Browsing- und Bearbeitungstools zur<br />
Verbesserung der Zusammenarbeit von Produktionsteams) vorgestellt, ebenso<br />
wie die MediaHub-Lösung und das Multi-Kamera Review System Xeebra.<br />
EVS will zur IBC seine wichtige Rolle bei der Erstellung besserer und effizienterer<br />
Live-Produktionen in allen Umgebungen hervorheben. Und auch die<br />
Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) in der Live-Produktion will das Unternehmen<br />
auf der Messe in mehreren Anwendungsfällen demonstrieren.<br />
Guntermann & Drunck (Stand 8.B91)<br />
G&D präsentiert zur IBC 2023 Lösungen für das Zusammenspiel von<br />
Broadcast und IT. Neuheiten bringt der deutsche KVM-Hersteller aus der<br />
Produktreihe VisionXS mit. Die Hochleistungs-KVM-Extender der Serie sind<br />
matrixkompatibel und bieten eine große Bandbreite nützlicher Features zur<br />
besseren Bedienbarkeit. Die Systeme sind als KVM-over-IP-Systeme oder als<br />
Variante für klassische direkte Übertragung erhältlich. Mit 10G-Datenübertragungstechnologie<br />
und Auflösungen von bis zu 4K verbindet VisionXS großen<br />
Funktionsumfang und Performance im Taschenformat. Bei der Serie setzt der<br />
Hersteller auf seine Kompression bluedec. Die verfügbaren DP-UHR-Varianten<br />
für Auflösungen bis zu 4.096 x 2.160 bei 60 Hz wurden durch die neuen<br />
DP-HR-Varianten für Auflösungen bis zu 2.560 x 1.600 bei 60 Hz ergänzt.<br />
Haivision (Stand 2.B32)<br />
Haivision hat in Amsterdam sein komplettes Portfolio an Video-Encodern<br />
und -Transmittern dabei, einschließlich der Makito X4 Video-Encoder-Serie<br />
mit einer neu gestalteten Benutzeroberfläche. Zu sehen sein wird auch die<br />
Haivision Pro-Serie mobiler Videotransmitter, die eine Übertragung über jedes<br />
beliebige Netzwerk ermöglichen, einschließlich Internet, Satellit, 4G und 5G.<br />
Dazu präsentiert Haivision die StreamHubPlattform, die Live-Videostreams<br />
empfangen, dekodieren und verteilen kann, um eine Reihe von Workflows zu<br />
unterstützen, darunter SDI, NDI, ST 2110, SRT und Social Media Netzwerke.<br />
67
IBC 2023 Highlights<br />
Hitomi Broadcast (Stand 10.A42)<br />
Hitomi will zur IBC die perfekte Synchronisation zwischen Audio und Video bei<br />
Live- und Remote-Produktionen demonstrieren. Das Herzstück von Hitomis<br />
Lösungspaket ist MatchBox, ein System für präzise lippensynchrone Messungen.<br />
MatchBox Glass, eine praktische iPhone-App, die kostenlos heruntergeladen<br />
werden kann, hilft bei der End-to-End-Bewertung und rationalisiert<br />
den Prozess der Einstellung jedes Feeds auf der Grundlage objektiver Daten.<br />
Die MatchBox-Software ist mit einer Funktion ausgestattet, mit der die Endto-End-Latenz<br />
über jede beliebige Schaltung gemessen werden kann. Hitomi<br />
empfiehlt, zunächst die MatchBox Latency zu verwenden, um die Verzögerung<br />
über jede Schaltung zu ermitteln, und anschließend mit dem MatchBox Analyzer<br />
die Synchronisation von Bild und Ton sicherzustellen. Hitomi zeigt auch<br />
die neuen Cloud-basierten Funktionen zur Messung der Lippensynchronität.<br />
Leader Electronics (Stand 10.C01)<br />
Leader stellt zur IBC 2023 gemeinsam mit PHABRIX die neuesten Ergänzungen<br />
seiner Mess- und Überwachungslösungen für den Broadcast-Bereich vor.<br />
Ihr IBC-Debüt geben die Erweiterung LV5600-SER33 für den Leader LV5600<br />
Waveform Monitor und das Pendant LV7600-SER33 für den Leader LV7600<br />
Rasterizer. Das SER33-Toolset ist als Option für neue oder bereits vorhandene<br />
Geräte erhältlich und bietet TV-Produktionsteams die Möglichkeit, die Qualität<br />
ihrer JPEG XS-Feeds während des Systemabgleichs vor der Übertragung und<br />
der Bereitstellung von Live-Inhalten zu überprüfen. Das Toolset enthält auch<br />
einen JPEG XS Testbildgenerator.<br />
LiveU (Stand 7.B19)<br />
LiveU zeigt auf der IBC 2023 neueste IP-Videolösungen und -Integrationen,<br />
die 5G-, Cloud- und KI-Komponenten umfassen. Damit sollen sich Live-Sendungen<br />
mit weniger Aufwand, Zeit und Kosten produzieren lassen. Dazu gehören<br />
die flexiblen Remote- und Vor-Ort-Produktionslösungen von LiveU, die<br />
auf IP-Bonding und Cloud-Workflows basieren. Alle IP-Videolösungen von<br />
LiveU basieren auf dem LRT-Protokoll (LiveU Reliable Transport), das nach<br />
Angaben des Unternehmens niedrige Latenzzeiten, hohe Qualität und solide<br />
Ausfallsicherheit garantieren soll. Zu den IBC-Highlights gehören: LiveU<br />
Studio, LiveU Ingest und LiveU Matrix (IP-Cloud-Videodienst der nächsten<br />
Generation).<br />
nxtedition (Stand 7.A02)<br />
nxtedition, Spezialist für Microservice-basierte Produktionsumgebungen, wird<br />
zur IBC 2023 seine neuen Storytelling-Lösungen vorstellen. Gezeigt wird ein<br />
vollständig integrierter Ansatz für die Live-Produktion und -Distribution, der<br />
gleichzeitig den Zugriff auf Funktionen von Drittanbietern wie Craft Editing<br />
ermöglicht und bei Bedarf KI-Tools hinzufügt. Am Stand von nxtedition wird<br />
auch das Schwesterunternehmen BST Devices vertreten sein, ein Anbieter<br />
von fortschrittlicher Kamera-Robotik. Die Softwarelösungen von nxtedition,<br />
die auf COTS-Hardware oder in der Cloud laufen, werden in Nachrichtenredaktionen<br />
eingesetzt. Die Technologie bietet leistungsstarke Werkzeuge für<br />
die redaktionelle Arbeit und die Archivrecherche. Darüber hinaus bietet sie ein<br />
offenes Framework für die nahtlose Software-Integration über APIs.<br />
Rohde & Schwarz (Stand 7.B21)<br />
68<br />
Rohde & Schwarz zeigt zur IBC 2023 sein gesamtes Produktportfolio. Ein<br />
Schwerpunkt dabei ist der Einsatz von 5G Broadcast-Technologie zur Erschließung<br />
neuer Geschäftsmöglichkeiten. Präsentiert wird hierzu der neueste<br />
softwaredefinierte R&S-Sender TH1, der laut R&S mit Blick auf Leistung,<br />
Nachhaltigkeit, Ausfallsicherheit und Effizienz entwickelt worden ist. Weitere<br />
Highlights am Stand sind die Gallium StreamMaster Playout-Lösungen, die<br />
die komplexesten Workflows nationaler Rundfunkanstalten unterstützen, und<br />
die Medienspeicherlösung R&S SpycerNode2, die HPC (High Performance<br />
Computing) Technologie und VSA (Virtual Storage Access) nutzt.
Shotoku Broadcast Systems (Stand 11.C10)<br />
Magazin / IBC Highlights<br />
Shotoku, Hersteller robotergestützter und manueller Kamerasysteme, zeigt<br />
zur IBC 2023 eine neue Version seines TR-XT Touchscreen-Steuerungssystems.<br />
Die v3-Version behält alle Merkmale der Vorgängerversion bei, enthält<br />
jedoch ein bedeutendes Software-Upgrade, das zahlreiche zusätzliche<br />
Möglichkeiten und integrierte Funktionen bietet. Es verfügt über eine neue<br />
Windows-basierte Benutzeroberfläche mit einem klaren neuen Layout und<br />
leichter zu lesenden Symbolen. Weitere Highlights am Shotoku-Stand sind<br />
das SmartPed, das Flaggschiff von Shotoku, das mit AN-S Absolute Navigation<br />
gezeigt wird, das TI-11X Elevator Pedestal in Verbindung mit dem TG-<br />
18i Schwenk-/Neigekopf des Unternehmens, das neueste Orchestra CMS<br />
Steuerungssystem und das intuitive AutoFrame Face Tracking System.<br />
TVU Networks (Stand 5.C82)<br />
TVU Networks stellt auf der IBC 2023 RPS One, sein neues All-in-One-Hybrid-Cloud-<br />
und Studio-Remote-Produktionssystem erstmals in Europa vor.<br />
Das Unternehmen will außerdem die neuesten Entwicklungen seines gesamten<br />
Portfolios an REMI-Lösungen, KI-gesteuerten Ingest- und Clipping-Services<br />
und der cloud-nativer FAST-Kanalprogrammierung zeigen. RPS One<br />
bietet eine Lösung, die nahtlos synchronisierte Multi-Kamera-Codierungsund<br />
Übertragungsfunktionen in einem portablen, robusten Gehäuse integriert<br />
und ist mit sechs 5G-Modems ausgestattet, die die mmWave-Technologie<br />
unterstützen. Auch die neuesten Updates zu TVU Producer, TVU Search,<br />
TVU Grid und TVU Channel werden in Amsterdam präsentiert.<br />
Witbe (Stand 5.D76)<br />
Witbe zeigt zur IBC 2023 seine Technologie für automatisierte Tests und<br />
proaktives Monitoring. Zielgruppe dafür sind Anbieter von Streaming- und<br />
Breitband-Videodiensten. Zu den Highlights in Amsterdam gehören der neue<br />
Smart Navigate AI-Algorithmus des Unternehmens und die verbesserte<br />
Script Writer-Funktion, die kürzlich zu Workbench, der Witbe-Software für<br />
die Erstellung und Pflege automatisierter Testszenarien, hinzugefügt wurde.<br />
Der Smart Navigate-Algorithmus von Witbe nutzt maschinelles Lernen, um<br />
das Menü-Layout und die Navigation einer Streaming-App oder Set-Top-<br />
Box auf intelligente Weise zu verstehen.<br />
Wheatstone (Stand 8.C91)<br />
Die LXE AoIP-Konsole von Wheatstone ist nun optional mit VoxPro erhältlich,<br />
das eine vollständig integrierte Misch-, Routing- und Live-Editing-Lösung<br />
bietet. LXE mit VoxPro-Option wird zusammen mit Wheatstones AoIP-Studioprodukten<br />
auf der IBC vorgestellt. VoxPro ist bekannt für sein Jogwheel<br />
und andere Funktionen, die speziell für On-Air-Redakteure entwickelt wurden,<br />
um Call-Ins oder Interviews schnell zu bearbeiten, und ist Standard für<br />
Live-Editing in On-Air-Kontrollräumen und Newsredaktionen. Durch die Integration<br />
von VoxPro-Jogwheel und -Controller in einer Linie mit Fadern und<br />
anderen Bedienelementen auf der Oberfläche der LXE-Konsole ist das Echtzeit-Editing<br />
jetzt leichter zu realisieren, als mit einem separaten Controller .<br />
WorldCast Systems (Stand 8.C58)<br />
WorldCast Systems stellt zur IBC 2023 eine Aktualisierung seiner neuen FM-<br />
Senderreihe der Ecreso FM AiO vor. Seit der Markteinführung der 1-kW-Version<br />
im September 2022 wurde die Ecreso FM AiO-Serie um die Leistungsstufen<br />
600W, 300W und 100W erweitert. Sie wird laut WorldCast bereits von<br />
750 Rundfunkanstalten eingesetzt. Dies sei unter anderem der integrierten<br />
Software zu verdanken, zu der der APT IP-Decoder für Audio/MPXoIP, der<br />
RDS-Encoder, die Tonverarbeitung und SmartFM gehören. Zusätzlich zum<br />
bereits vorhandenen Offline-Backup auf SD-Karte ist die Ecreso FM AiO<br />
Serie nun mit einem Online-Audio-Backup ausgestattet, das IceCast und<br />
ShoutCast Streaming unterstützt. Mit dieser neuen Funktion stellt der Sender<br />
ein Audio-Backup sicher, wenn die Hauptquellen defekt sind.<br />
69
Dienstleister / Übersicht<br />
Ü-Wagen • SNG • Verleih • Systemintegration<br />
Spezialkameras • Studios • EB-Teams<br />
Firmenname Telefon E-Mail www<br />
0221Media GmbH +49 (0) 221 93 30 60 0 info@0221mediagroup.com www.0221mediagroup.com<br />
8days a week GmbH & Co.KG +49 (0)69 3487610 0 info@8daw.de www.8daw.de<br />
ACSE GmbH +49 (0) 89 895 458 54 hendrik@acse-gmbh.de www.acse-gmbh.de<br />
activ production and rental GmbH +49 (0) 151 11 65 48 56 info@activfilmundfernsehen.de www.activfilmundfernsehen.de<br />
AED Rent NV +32 (0) 3 860 76 66 info@aedrent.com www.aedrent.com<br />
Airtime Unlimited GmbH +49 (0) 8041 7938 760 info@airtimeunlimited.com www.airtimeunlimited.com<br />
B&R Medientechnik +49 (0) 2207 7057 0 info@BundRmedientechnik.de www.bundrmedientechnik.de<br />
BCE Broadcasting Center Europe +35 (0) 2 24 80 1 contact@bce.lu www.bce.lu<br />
Best Broadcast Hire +49 (0) 221 250 37 00 info@bestbroadcasthire.com www.bestbroadcasthire.com<br />
BETAMOBIL GmbH +49 (0) 30 56 70 20 90 info@betamobil.de www.betamobil.de<br />
BFE Studio und Medien Systeme GmbH +49 (0) 6131 946 0 info@bfe.tv www.bfe.tv<br />
bildlich-t gbr +49 (0) 171 498 51 84 info@bildlich-t.de www.bildlich-t.de<br />
BILDQUADRAT GmbH +49 (0) 2131 708 13 0 info@bildquadrat.com www.bildquadrat.com<br />
Blackcam 4D GmbH +49 (0) 30 8145 35480 office@blackcamsystem.com www.blackcamsystem.com<br />
Blow Up Videoproduktion Hamburg +49 (0) 40 890 67 68 0 info@bu-hamburg.de www.bu-hamburg.de<br />
Broadcast Rental BV +31 (0) 35 888 68 25 hire@broadcastrental.com www.broadcastrental.com<br />
Broadcast Solutions GmbH +49 (0) 6721 400 80 info@broadcast-solutions.de www.broadcast-solutions.de<br />
Camelot Broadcast Services GmbH +49 (0) 30 230 989 0 post@camelot-berlin.de www. camelot-berlin.de<br />
CAMCAT-Systems GmbH +43 (0) 660 66 75 05 office@camcat-systems.com www.camcat-systems.com<br />
CineCars Fahraufnahmen GmbH +49 (0) 8061 34829240 stefan@cinecars.tv www.cinecars.tv<br />
Cineflight GmbH +49 (0) 1725402502 film@cineflight.tv www.cineflight.tv<br />
Conceptum Logistics GmbH +49 (0) 6105 40 80 0 aero@conceptum-logistics.de www.conceptum-logistics.com<br />
diefernsehwerft GmbH +49 (0) 30 300 190 222 info@diefernsehwerft.de www.diefernsehwerft.de<br />
Egripment Deutschland +49 (0) 2233 68 77 0 egripment@egripment.de www.egripment.com<br />
EMG Germany GmbH +49 (0) 2233 96 90 info@de.emglive.com https://de.emglive.com<br />
Euro TV Production GmbH +43 (0) 664 2611280 info@euro-tv.at www.euro-tv.at<br />
FGV Schmidle GmbH +49 (0) 89 680 90 90 munich@fgv-rental.de www.fgv-rental.de<br />
Fischerandfriends GmbH IT & Rental +49 (0) 202 28 03 80 info@fischerandfriends.com www.fischerandfriends.com<br />
Fuchs Helikopter, Robert Fuchs AG +41 (0) 44 787 05 05 heli@fuchs.ch www.fuchshelikopter.ch<br />
Gravity Media +49 (0) 2233 3919 30 tom.gehring@gravitymedia.com www.gravitymedia.com<br />
HABEGGER AG +41 (0) 43 388 78 78 mail@habegger.ch www.habegger.ch<br />
HD BROADCAST GmbH +49 (0) 6136 952 80 0 info@hd-broadcast.de www.hd-broadcast.de<br />
HD SAT Communication GmbH +49 (0) 30 67 05 20 28 info@hdsatcom.de www.hdsatcom.de<br />
HDwireless GmbH +49 (0) 2256 959 02 69 info@hdwireless.tv www.hdwireless.tv<br />
HD-Skycam GmbH +49 (0) 6732 947 98 10 info@hd-skycam.tv www.hd-skycam.tv<br />
HEINEN MOBILE STUDIOS +49 (0) 271 405 841 44 contact@heinenstudios.com www.heinenstudios.com<br />
HELI AG & Co. KG +49 (0) 7666 93 00 92 info@heli.ag www.heli.ag<br />
Heliteam Süd +49 (0) 8171 419 0 info@heliteam.com www.heliteam.de<br />
KMN koopmann helicopter GmbH +49 (0) 4126 389 03 mail@kmn-helicopter.de www.kmn-helicopter.de<br />
LANG AG +49 (0) 2266 47 64 0 info@lang-ag.com www.lang-ag.com<br />
Lions Air AG +41 (0) 44 828 88 88 info@lionsair.ch www.lionsair.ch<br />
LIVECAST TV Produktion GmbH +49 (0) 6145 59 04 20 info@livecast.de www.livecast.de<br />
LMC LiveMotionConcept GmbH +49 (0) 6123 79 55 00 info@livemotionconcept.de www.livemotionconcept.de<br />
Ludwig Kameraverleih GmbH +49 (0) 89 689 59 20 ludwig@rental.de www.rental.de<br />
MAHLZEIT! GmbH +49 (0) 4133 22 47 69 info@mahl.tv www.mahl.tv<br />
Marko Ennen, OnAir-Graphics EVS Slomo +49 (0) 8259 219 30 46 Marko.Ennen@onair-graphics.com www.OnAir-Graphics.com<br />
MCS GmbH Thüringen +49 (0) 361 218 14 01 office@mcs-thueringen.de www.mcs-thueringen.de<br />
Media & Communication Systems (MCS) GmbH +49 (0) 351 846 35 08 info@mcs-sachsen.de www.mcs-sachsen.de<br />
Media Broadcast GmbH +49 (0) 221 7101 50 00 info@media-broadcast.com www.media-broadcast.com<br />
70 <strong>2.2023</strong>
Dienstleister / Übersicht<br />
Luftaufnahmen • Verkabelung • Schnittmobile<br />
Grafikmobile • Fly Packs • Drahtlos-Systeme<br />
Straße / Postfach PLZ Stadt Dienstleistung Geschäftsführer<br />
Antwerpener str. 19-29 D-50672 Köln SNG Sebastian Scholz<br />
Dornhofstr. 14 D-63263 Neu Isenburg Verleih Frank Müller, Florian Fischer<br />
Pippingerstr. 108 D-81247 München Luftaufnahmen, Helicopter Hendrik Vogt<br />
Gneisenaustr. 17 D-10961 Berlin Verleih, Support Dagmar Gallasch, Falko Ahlers<br />
Bedrijvenpark De Veert 12 B-2830 Willebroek Verleih Glenn Roggeman<br />
Im Farchet 4 D-83646 Bad Tölz Seilkameras Holger Herfurth<br />
Cliev 19 D-51515 Kürten Ton-Mobil/-Studio, Verleih, Events Bernd Kugler, Aline Lenzing<br />
45, Boulevard Pierre Frieden LU-1543 Luxembourg Systemintegration Christophe Goossens<br />
Am Coloneum 1 D-50829 Köln Verleih Matthias Klein, Hans Georg Platen<br />
Rhinstraße 130 D-12681 Berlin Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Michael Hermann, Thomas Busch<br />
An der Fahrt 1 D-55124 Mainz Ü-Wagen-Bau, Systemintegration Martin Dempf, Markus Greiter<br />
Auenstr. 23 D-80469 München Luftaufnahmen, Drohnen, Helicopter Christian Geiselbrechtinger<br />
Ringbahnstraße 2 D-41460 Neuss Web-TV, Live-Produktion Moritz Wermeister, Niklas Windeck<br />
Langhansstraße 128 D-13028 Berlin Spezialkamerasysteme Thomas Janze, Jan Karabasz<br />
Hans-Lange-Str. 9 D-22587 Hamburg Videoproduktion Martin Schiemann<br />
Nieuwe Havenweg 81 NL-1216 BP Hilversum Verleih Geert Paul Slee<br />
Alfred-Nobel-Str. 5 D-55411 Bingen am Rhein Systemintegration, Ü-Wagen-/SNG-Bau S. Breder, R. Kampe, W. Grabowski<br />
Wilhelm-Kabus-Straße 77 D-10829 Berlin Verleih, Beratung Bojana Nikolaidis<br />
Albert-Schweitzer-Gasse 4 A-2514 Moell Spezialkamerasysteme Alexander Brozek<br />
Eschenweg 9a D-83043 Bad Aibling Fahraufnahmen, Kamerawagen Cecilia Falter<br />
Werner-Otto Str. 26 D-222179 Hamburg Luftaufnahmen, Helicopter Christian Gärtner<br />
Hessenring 13 A D-64546 Mörfelden - Walldorf Logistik, Transport N. Goerlitz, C. Rode, L. Schuele<br />
Stralauer Allee 8a D-10245 Berlin SNGs, Studios, Postproduktion Helmut Audrit, Andreas Mechelk<br />
Immendorfer Strasse 1 D-50354 Hürth Kameras, Spezialkameras Constant A. Tresfon<br />
Kalscheurener Str. 89 D-50354 Hürth Ü-Wagen, Studio- und Postproduktion René Steinbusch<br />
Gölsentalstraße 61 A-13161 St.Veit an der Gölsen Produktionsdienstleister, Ü-Wagen Günther Polder<br />
Aschauer Strasse 8 D-81549 München Verleih, Studio Oliver Schmidle<br />
Völklinger Str. 6a D-42285 Wuppertal Visual Engeneering, Verleih Schäfer Udo<br />
Friesischwand 1 CH-8834 Schnidelleg, Luftaufnahmen, Helicopter Robert Stockmaier<br />
Innungstr. 6 D-50354 Hürth Verleih, Systemintegration Tom Gehring<br />
Riedthofstrasse 124 CH-8105 Regensdorf Verleih, Kamera Jürg Schwarz, Simon Ackermann<br />
Am Schäferbrunnen 13-15 D-55268 Nieder-Olm Ü-Wagen A. Novotny, C. Novotny<br />
Landfliegerstraße 1 D-12487 Berlin SNG, Uplink Vans Frank Hippler, Achim Jendges<br />
Steingrubenweg 8-10 D-53894 Mechernich Drahloskameras Patrick Nußbaum<br />
Spiesheimer Weg 28-30 D-55286 Wörrstadt Luftaufnahmen, Helicopter K. Stuhl, J. Fohrer<br />
Hofstraße 7a D-57076 Siegen Hörfunk, Sound-Recording Stefan Heinen<br />
Carl-Benz-Str. 3 D-79211 Denzlingen Luftaufnahmen, Helicopter Hermann Seng<br />
Bürgermeister – Graf – Ring 10 D-82538 Geretsried /Gelting Luftaufnahmen, Helicopter Peter Thoma<br />
Kamerland 14 D-25358 Sommerland Luftaufnahmen, Helicopter W. Koopmann, T. Koopmann<br />
Schlosserstr. 8 D-51789 Lindlar Verleih Tobias Lang<br />
Postfach 233 CH-8058 Zürich Flughafen Luftaufnahmen, Helicopter J. Fleischmann, U. Huber, R. Schmid<br />
Kaltenbornweg 2 D-50679 Köln Ü-Wagen Harald Hübner<br />
Werftstr. 8 D-65396 Walluf Spezial-/Slomo-/Drahtlos-Kameras Felix Marggraff<br />
Lehrer-Götz-Weg 17 D-81825 München Verleih, Fly Packs Stefan Laucher, Ernst Feiler<br />
Großes Moor 14b D-21382 Brietlingen Glasfaserverkabelung Stephan Mahl<br />
Bergstrasse 25 D-86576 Schiltberg/Rapperzell Grafik-Mobil, EVS Slomo Marko Ennen<br />
Gothaer Str. 36 D-99094 Erfurt SNG, Studio, EB-Team Ralf Bundrock<br />
Königsbrücker Straße 88 D-01099 Dresden Studio Produktion Bernhard Obenaus<br />
Erna-Scheffler-Straße 1 D-51103 Köln Signalkontribution/-distribution, SNG Francie Petrick, Andreas Stähr<br />
<strong>2.2023</strong><br />
71
Dienstleister / Übersicht<br />
Ü-Wagen • SNG • Verleih • Systemintegration<br />
Spezialkameras • Studios • EB-Teams<br />
Firmenname Telefon E-Mail www<br />
MMC Studios Köln GmbH +49 (0) 221 25 00 mail@mmc.de www.mmc.de<br />
Media Mobil GmbH +49 (0) 341 300 63 81 info@media-mobil-gmbh.net www.media-mobil-gmbh.net<br />
NEP Belgium +32 (0) 16 23 27 52 BE.info@nepgroup.com www.nepgroup.be<br />
Neoxfilm GmbH +49 (0) 761 708399-50 info@neoxfilm.com www.neoxfilm.com<br />
NEP Germany GmbH +49 (0) 89 244 16 40 0 kontakt@nep-germany.de www.nep-germany.de/<br />
NEP Switzerland AG +41 (0) 71 388 00 55 info.ch@nepgroup.com www.nepswitzerland.ch<br />
Neumann&Müller GmbH & Co. KG +49 (0) 711 30529 100 info@neumannmueller.com www.neumannmueller.com<br />
NewsCam GmbH +41 (0) 76 327 91 00 info@newscam.ch www.newscam.ch<br />
novel.media GmbH +49 89 541 986 5601 info@novel.media.de www.novel.media.de<br />
Palmstreetstudios Film/TV Produktion +49 (0) 371 404 70 50 mail@palmstreetstudios.com www.palmstreetstudios.com<br />
PLAZAMEDIA GmbH +49 (0) 89 996 33 0 info@plazamedia.de www.plazamedia.de<br />
PMT Professional Motion Technology GmbH +49 (0) 40 600 88 34 70 info@mypmt.net www.mypmt.de<br />
POOLgroup +49 (0) 2572 92 00 info@pool.de www.pool.de<br />
PROVi TV Produktion GmbH & Co. KG +49 (0) 2235 9550 80 info@provitvkoeln.de www.provitvkoeln.de<br />
Qvest GmbH +49 (0) 221 91 56 0 info@qvest.com www.qvest.com<br />
Rawmotion GmbH +49 (0) 89 381 69 79 00 info@rawmotion.com www.rawmotion.com<br />
Reckord-Outside Broadcasting +42 (0) 474 622 900 info@reckord.tv www.reckord.tv<br />
RIEDEL Communications GmbH & Co KG +49 (0) 202 29 29 0 info@riedel.net www.riedel.net<br />
rt1.tv production GmbH +49 (0) 821 777 4900 info@rt1.tv www.rt1.tv/de/home.html<br />
RTS Rail & Tracking Systems GmbH +49 (0) 6302 983 79 20 d.pfleger@r-t-s.tv www.r-t-s.tv<br />
SATCOM satellite communication GmbH +49 (0) 6106 2857 0 info@satcom-tv.de www.satcom-tv.de<br />
satis&fy AG +49 (0) 6039 912 00 info@satis-fy.com www.satis-fy.com<br />
Schmidton +43 (0) 664 308 54 32 schmidton@tirol.com www.schmidton.at<br />
Screen Visions GmbH +49 (0) 711 901 40 60 video@screenvisions.com www.screenvisions.com<br />
SeeQuence GmbH & Co. KG +49 (0) 521 400 82 90 office@seequence.de www.seequence.de<br />
SONOVTS Media GmbH +49 (0) 89 419671 0 contact@sonovts.de www.sono.de<br />
STRYME GmbH +43 (1) 968 11 62 00 office@stryme.com www.stryme.com<br />
Studio Berlin GmbH +49 (0) 30 67 04 55 00 info@studio-berlin.de www.studio-berlin.de<br />
Studio Hamburg MCI GmbH +49 (0) 40 66 88 33 84 info@mci.de www.mci.de<br />
TeleFactory Babelsberg +49 (0) 331 7062610 info@telefactory.com www.telefactory.com<br />
Telemobil Film- und Fernsehproduktion GmbH +49 (0) 89 903 88 98 info@telemobil-tv.de www.telemobil-tv.de<br />
theis.media GmbH +49 (0) 202 5119779 info@theis.media www.theis.media<br />
tividoo GmbH +49 (0) 6704 51899 0 info@tividoo.com www.tividoo.com<br />
TONEART GmbH & Co.KG +49 (0) 821 450 36 00 verleih@toneart.de www.toneart.de<br />
TopVision Telekommunikation GmbH & Co. KG +49 (0) 30 67 05 20 0 info@topvision.tv www.topvision.tv<br />
Triofilm TV GmbH & Co.KG +49 (0) 211 30 20 670 tv@triofilm.de www.triofilm.de<br />
TV News Acher Film GmbH +49 (0) 761 709512 info@acher.tv www.acher.tv<br />
TV SKYLINE Film- und Fernsehgesellschaft mbH +49 (0) 6131 333 77 0 office@tv-skyline.de www.tv-skyline.de<br />
TVN LIVE PRODUCTION GmbH +49 (0) 511 12 12 37 00 info@tvn.de www.tvn.de<br />
U.COM Media GmbH +49 (211) 58 58 80 0 info@ucom.de www.ucom.de<br />
Valair AG +41 (0) 71 422 20 20 info@valair.ch www.valair.ch<br />
Ventuz Technology AG +49 (0) 89 64 99 24 05 info@ventuz.com www.ventuz.com<br />
Videohouse +32 (0) 2 254 48 11 sales@videohouse.be www.videohouse.be<br />
Vitronic AG +41 (0) 71 310 20 06 info@vitronic.ch www.vitronic.ch<br />
Wige Solutions GmbH & Co. KG ++49 (0) 2691 92220 solutions@wige.de www.wige-solutions.de<br />
Wim Robberechts & Co +32 (0) 2 725 66 68 info@robberechts.tv www.robberechts.tv<br />
wiredworks filmtechnik GmbH +43 (0) 664 152 80 07 office@wiredworks.com www.wiredworks.com<br />
Wucher Helicopter GmbH +43 (0) 5550 38 80 0 helicopter@wucher.at www.wucher.at<br />
72 <strong>2.2023</strong>
Dienstleister / Übersicht<br />
Luftaufnahmen • Verkabelung • Schnittmobile<br />
Grafikmobile • Fly Packs • Drahtlos-Systeme<br />
Straße / Postfach PLZ Stadt Dienstleistung Geschäftsführer<br />
Am Coloneum 1 D-50829 Köln Studio Produktion,Postproduktion Jens Wolf, Hacik Kölcü, Ilya Piontek<br />
Kantstraße 71-73 D-04275 Leipzig Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Jörg Zeißig, Dirk Kretzschmar<br />
Wingepark 17 B-3110 Rotselaar Ü-Wagen, Fly Packs, Studios Maarten Swinnen<br />
Talstrasse 9 D-79102 Freiburg Show-, Musik- und Konzert-Produktion Marc Schütrumpf<br />
Am Nordring 26 D-80807 München Ü-Wagen, Schnittmobil Zlatan Gavran, Christer Pålsson<br />
Javastrasse 4 CH-8604 Volketswil Ü-Wagen, SNG, Studios, Eventtechnik Reto Osterwalder<br />
Zeppelinstraße 126 D-73730 Esslingen Verleih E. Müller, A. Ostermaier<br />
Altholzstraße 51 CH-9548 Matzingen SNG, Verleih, Ü-Wagen Roger Lips<br />
Bahnhofstraße 18 D-85774 Unterföhring Video-Produktion, Ton- und Filmstudio Levon Melikian<br />
Palmstrasse 14 D-09130 Chemnitz Luftaufnahmen, Helicopter Guntram Fröbel<br />
Münchener Str. 101 D-85737 Ismaning Studios, Produktion, Cloud-Services Jens Friedrichs<br />
Wandsbeker Straße 26 D-22179 Hamburg Spezialkamerasysteme Christian Gärtner<br />
Südring 26 D-48282 Emsdetten Verleih Carl Cordier, J. Schürmann<br />
Siemensstraße 25 D-50374 Erftstadt Produktionstechnik, Postproduktion Volker Liedtke<br />
Mathias-Brüggen-Str. 65a D-50829 Köln Systemintegration, Verleih, Fly Packs P. Nöthen, C. Hönig, T. Müller, C. Massmann<br />
Ludwigstr. 32 D-83646 Bad Tölz Sportdaten- und Grafikservice Alexander Dörr<br />
Raisova 5484 CZ-43001 Chomutov Ü-Wagen, SNG Robert Kallista<br />
Uellendahler Str. 353 D-42109 Wuppertal Drahtlose Übertragungssysteme Th. Riedel, M. Berger, F. Eischet<br />
Curt-Frenzel-Straße 4 D-86167 Augsburg Uplink Vans, SNG Bernhard Hock, Holger Haas<br />
Industriestrasse 24 D-67722 Winnweiler Spezialkamerasysteme, Schienen Daniel Pfleger<br />
Waldstraße 1 D-63150 Heusenstamm-Rembrücken Ü-Wagen, SNG Thomas Becke<br />
Industriegebiet Dögelmühle D-61184 Karben Verleih N. Ubenauf, K. Weiberg, D. Vennemann<br />
Sulzbach 33 A-8345 Stainz bei Straden Verleih, Film-Ton, TV-Studio Bernhard J. Schmid<br />
Waldburgstraße 17/19 D-70563 Stuttgart LED-Trucks Roger Rinke<br />
Bleichstraße 67 D-33607 Bielefeld Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Angelika Albrecht<br />
Am Königholz Ost 4 D-85411 Hohenkammer Verleih, Systemintegration Marc Doderer, Norbert Funk<br />
Dovskygasse 5/2 A-1130 Wien Playout Goce Zdravkoski<br />
Am Studio 20 D-12489 Berlin Ü-Wagen, Studio Produktion Mike Krüger, Nick Zimmermann<br />
Jenfelder Allee 80 D-22039 Hamburg Systemintegration, Vertrieb Maximilian Below<br />
August-Bebel-Str. 26-53 D-14482 Potsdam Babelsberg EB-Teams, Editing. Live-Webcast, Playout Jens Theo Müller<br />
Ismaninger Str. 7c D-85609 Aschheim Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Lothar Schaudig, Torsten Jobmann<br />
Friedrich-Engels-Allee D-42285 Wuppertal Video-Drohnen, Drahtlos-Lösungen André Theis<br />
An den Nahewiesen 12 D-55450 Langenlonsheim Managed Connectivity, Livestreaming Tobias S. Gramm<br />
Schertlinstraße 27 D-86159 Augsburg Verleih, Kameras Thomas Zeitz<br />
Landfliegerstrasse 1 D-12487 Berlin Ü-Wagen, Grafik, Highlight, Highspeed Achim Jendges<br />
Tichauer Weg 17 D-40231 Düsseldorf Ü-Wagen, Schnittmobil Simone Beier, Uwe Beier, Alex Beier<br />
Carl-Mez-Str.77 D-79114 Freiburg SNG, EB-Teams, Studio Horst Acher<br />
Sophie-Christ-Str. 4 D-55127 Mainz Ü-Wagen, Studio, Spezialkameras, UpLink Wolfgang Reeh, Robert Kis<br />
Goseriede 9 D-30159 Hannover Ü-Wagen, Studio-Produktion, UpLink Vans Markus Osthaus, Christian Panhorst<br />
Schinkelstrasse 38 – 40 D-40211 Düsseldorf Live-Produktion, Produktionsdienstleister Andreas Ulrich, Dirk Glittenberg<br />
Valair AG, Airport CH-8589 Sitterdorf Luftaufnahmen Hansruedi Amrhein<br />
Bavariafilmplatz 7 D-82031 Grünwald 3D-Echtzeitsoftware Joachim Sturmes<br />
Luchthavenlaan 22 B-1800 Vilvoorde Uplink Vans, SNG Dirk Theunis<br />
Bionstrasse 3 CH-9015 St.Gallen Luftaufnahmen, Postproduktion Harry Offenhauser<br />
Rudolf-Diesel-Straße 2 D-53520 Meuspath Video, Licht, Ton, Grafik, Ü-Wagen, Rigging Martin Schmahl, Ulrich Tacke<br />
Woluwelaan 141A B-1831 Diegem Luftaufnahmen, Helicopter Wim Robberechts<br />
Enzersdorferstrasse 22/1/11 A-2345 Brunn am Gebirge Spezialkamerasysteme, Kameras Martin Burger<br />
Hans-Wucher-Platz 1 A-6713 Ludesch Luftaufnahmen, Helicopter Thomas Türtscher<br />
Dienstleisterauswahl – Kein Anspruch auf Vollständigkeit<br />
<strong>2.2023</strong><br />
73
BRANCHENSPIEGEL<br />
Im Branchenspiegel von <strong>mebulive</strong> können Sie Ihr Unternehmen mit<br />
Kontaktdaten, Dienstleistungen, Produkten und Referenzen präsentieren.<br />
Dazu mailen Sie uns bitte ihr Firmen-Logo (300 dpi) und ihre<br />
Texte (max. 400 Zeichen) an: ig@<strong>mebulive</strong>.de<br />
Der Eintrag kostet 150 Euro netto pro Ausgabe.<br />
Buchungen unter Telefon: + 49 (0) 8106 3749811 e-mail: ig@<strong>mebulive</strong>.de<br />
Einträge und Korrekturen für <strong>mebulive</strong>, Ausgabe 1.2024<br />
bitte bis zum 15. Februar 2024 angeben.<br />
Folgende Rubriken stehen Ihnen hier zur Verfügung:<br />
HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION: Hard- und Software-<br />
Hersteller- und Entwickler, Vertriebsunternehmen, Consulting-, Planungs-und<br />
Ingenieurbüros, Systemhäuser, Integrations- und Installationsbetriebe, Leasing-<br />
Firmen, etc.<br />
PRODUKTION: Produktions- und Postproduktionsdienstleister, Studiound<br />
Außenproduktions-Betriebe, ENG-, SNG- und Ü-Wagen-Dienstleister,<br />
Verleiher, etc.<br />
DISTRIBUTION: Distributionsdienstleister, Kabel- und Satelliten-Provider,<br />
Telekom-Unternehmen, Playout-Center, Plattformbetreiber<br />
(Radio, TV, IPTV, Web-TV, Mobile-TV, Business-TV, Digital Cinema,<br />
Digital Signage, etc.), Serviceanbieter für Streaming, digitale Archive,<br />
Contentmanagement etc.<br />
INHALTEANBIETER: Radio-, TV- und Web-TV/IPTV-Sender,<br />
Rechteinhaber und -händler, etc<br />
AUSBILDUNG › EVENTS: Aus- und Fortbildungsinstitute, Veranstalter<br />
von Seminaren, Messen, Kongressen und anderen Medien-Events,<br />
Branchenorganisationen, Verbände etc.<br />
74 <strong>2.2023</strong>
HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
Arvato Systems<br />
Am Coloneum 3<br />
50829 Köln<br />
Tel. +49 (0) 221 28555-0<br />
Fax. +49 (0) 221 28555-210<br />
broadcast@arvato-systems.com<br />
arvato-systems.com/medien<br />
Unsere Lösungen für die Medienbranche:<br />
• Enterprise Media Asset Management<br />
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Als global agierender Systemintegrator entwickeln wir<br />
IT-Lösungen, die die digitale Transformation unserer Kunden<br />
unterstützen. Einer unserer Kompetenzschwerpunkte mit<br />
bereits 25-jähriger Erfahrung: die Broadcast-<br />
& Medienbranche.<br />
BFE Studio und Medien Systeme GmbH<br />
An der Fahrt 1 – D-55124 Mainz<br />
www.bfe.tv<br />
Mainz<br />
Tel:. +49 6131/946-0<br />
E-Mail: info@bfe.tv<br />
Wien<br />
Tel: +43 1 60828-0<br />
E-Mail: bfe.wien@bfe.at<br />
Unsere Lösungen & Produkte:<br />
• Systemintegration<br />
• Sonderfahrzeuge<br />
• Mobile Produktionseinheiten<br />
• Broadcast-IT<br />
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• KSC Steuer- & Monitoringsysteme<br />
• Möbel / Racks / Monitorwände<br />
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BFE ist ein international agierender Systemintegrator für<br />
komplexe, herstellerunabhängige Lösungen im Bereich<br />
Broadcast und Medientechnik. Mit der KSC Produktlinie<br />
entwickelt das Unternehmen außerdem erfolgreiche<br />
Steuerungs- und Monitoringlösungen und stellt am Hauptsitz<br />
in Mainz hochwertige Möbel für Broadcast –<br />
und Medien-technikanwendungen her.<br />
Wir stehen für höchste Qualitätsansprüche, intelligente<br />
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Broadcast Solutions GmbH<br />
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D-55411 Bingen<br />
Tel.: +49 6721 4008-0<br />
Fax: +49 6721 4008-27<br />
E-Mail: info@broadcast-solutions.de<br />
Internet: www.broadcast-solutions.de<br />
Mobile Produktionsmittel: Planung und Fertigung<br />
von Übertragungswagen, DSNG Fahrzeugen,<br />
Sonderfahrzeuge<br />
Streamline OBs: Planung und Fertigung von vorgefertigten<br />
Ü-Wagen in verschiedenen Größen mit kurzen<br />
Lieferzeiten und Preisvorteilen<br />
Studio Systeme: Planung und Fertigung von<br />
Hörfunk und Fernsehstudios, Regien, Kontroll- und<br />
Bearbeitungsräumen<br />
Multimedia Infrastruktur: Planung, Implementierung<br />
und Beratung bei Multimedia Infrastrukturprojekten in<br />
Stadien und Mehrzweckhallen<br />
Ingenieurs-Dienstleistungen: Beratung, Schulung,<br />
Trainings und Kundensupport bei allen denkbaren<br />
Broadcast, Digital Signage und Multimedia-Projekten<br />
Systemintegration: Erfahrung aus mehr als<br />
300 mobilen Produktionsmitteln und Studioprojekten. Kurze<br />
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HAGEN<br />
Damar & Hagen Stecksysteme GmbH<br />
Dieselstr.11<br />
91301 Forchheim<br />
Tel. +49(0)9191/97589-0<br />
info@damar-hagen.de<br />
www.damar-hagen.de<br />
Unsere Produkte:<br />
• Steckverbinder und Adapter<br />
• Kabel: Meterware und konfektioniert<br />
• Steckfelder<br />
• Werkzeuge<br />
Damar & Hagen als Hersteller bietet ein umfangreiches<br />
Sortiment an Steckverbindern und Produkten für den<br />
Broadcasting-Bereich, welches stetig durch lang-jähriges<br />
Know-how und Innovationen ergänzt und optimiert wird.<br />
Guntermann & Drunck GmbH<br />
Obere Leimbach 9<br />
57074 Siegen<br />
Tel: +49 271 23872-0<br />
Fax: +49 271 23872-120<br />
E-Mail: sales@gdsys.de<br />
Internet: www.gdsys.de<br />
KVM-Lösungen für individuelle Anforderungen<br />
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• klassisches KVM und KVM-over-IP<br />
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• Funktionsvielfalt für optimale Benutzerfreundlichkeit<br />
• kundenorientierte Beratung + Unterstützung<br />
• Qualität – Made in Germany<br />
G&D bietet Ihnen mit einem breiten Portfolio an<br />
leistungsstarken Produkten zur Verlängerung,<br />
Umschaltung und Verteilung von KVM-Signalen und mit<br />
langjähriger Erfahrung im Studiobereich, in der Post-<br />
Production und im Übertragungswagen die für Sie passende<br />
Lösung, höchsten Nutzen und einen echten Mehrwert.<br />
HD-Skycam GmbH<br />
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D-55286 Wörrstadt<br />
Tel.: +49 6732 94798-10<br />
Fax: +49 6732 94798-20<br />
E-Mail: info@hd-skycam.tv<br />
Internet: www.hd-skycam.tv<br />
• Aerial Filming, weltweit<br />
• Kreiselstabilisierte Kamerasysteme für Hubschrauber,<br />
Auto, Boot, Schiene und Seil<br />
• Shotover-Service-Partner für Europa<br />
• 4 x Cineflex, V 14 HD, 5-Achsen Kreiselstabilisiert<br />
• Fujinon Objektive: HA 4,5 – 59 mm;<br />
HA 7,8 – 172 mm; HA 9,7 – 410 mm<br />
• 1x Shotover K1, 2D und 3 D, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />
• Shotover F1, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />
• Red Epic X Camera<br />
• Arri/Fujinon Alura Zoom 18 – 80, Canon 30-300mm<br />
<strong>2.2023</strong><br />
75
HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
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Benzstraße1<br />
88094 Oberteuringen<br />
Tel: +49 7546 9248-0<br />
Fax: +49 7546 9248-48<br />
E-Mail: info@ihse.de<br />
Internet: www.ihse.de<br />
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hochspezialisierter KVM-Produkte zum Schalten und<br />
Verlängern aller gängigen Computersignale – made in<br />
Germany. Mit über 30-jähriger Erfahrung entwickelt und<br />
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von Rechnern und Konsolen sowie Extender zur verlustfreien<br />
bidirektionalen Signalverlängerung.<br />
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Tel.: 04133/224769<br />
Fax: 04133/224768<br />
E-Mail: info@mahl.tv<br />
Internet: www.mahl.tv<br />
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von temporären und permanenten Medien-<br />
Kabelinstallationen, weltweit<br />
• Systemintegration, weltweit<br />
• Glasfaser- und Kupfer-Kabelkonfektionierung<br />
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• 10 x EXFO FTB-1 OTDR<br />
• 15 x LEMO SMPTE Tester<br />
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• 20 x komplette Rigging-Sets (jeweils 3 Flightcases)<br />
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81829 München (DE)<br />
Tel.: +49 (0)89 94303-0<br />
Fax: +49 (0)89 94303-555<br />
E-Mail: info.de@quantum.com<br />
Internet: www.quantum.com/de<br />
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in einer anderen kollaborativen Umgebung, verbessern<br />
und Workflows beschleunigen. Die Storage-Architektur ist<br />
virtualisiert und Cloud-fähig, somit lassen sich die Systeme an<br />
mehr Orten als je zuvor einsetzen und auch bei steigenden<br />
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Unternehmen weltweit setzen auf Quantum bei der Erstellung,<br />
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50829 Köln<br />
Tel.: +49 221 9156-0<br />
Fax: +49 221 9156-200<br />
E-Mail: info@qvest.com<br />
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zahlreiche namhafte Mediennetzwerke, Telekommunikationsanbieter,<br />
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aus dem industriellen und öffentlichen Sektor.<br />
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weitere Standorte in Europa, den USA, dem Mittleren<br />
Osten, Südostasien und Australien.<br />
Geschäftsbereiche<br />
Rawmotion GmbH<br />
Ludwigstr. 32<br />
83646 Bad Tölz<br />
Tel +49 381697900<br />
Fax +49 381697909<br />
E-Mail: info@rawmotion.com<br />
Internet: www.rawmotion.com<br />
Sportdaten- und Grafikservice<br />
- Scoring und Zeitmessung<br />
- Datenservice und -integration<br />
- Design On-Air Grafik<br />
- Real-time Grafikservice<br />
- Grafiksysteme/Grafik Mobil<br />
- Live/Non-Live Grafik<br />
Rawmotion ist ein international tätiger Anbieter von Dienstleistungen<br />
im Bereich Scoring, Zeitmessung, Sportdatenservice,<br />
Datenintegration und TV Grafik für Sportveranstaltungen.<br />
Neben der technischen Dienstleistung übernehmen<br />
wir auch die Konzeption und das Design von kompletten<br />
Grafikpaketen sowie die Content Produktion für Live- und<br />
Non-Live. Unser Schwerpunkt liegt im Bereich des Freestyle-<br />
, Action- und Motorsport, unsere Kompetenzen sind aber<br />
auch in klassischen Sportarten gefragt.<br />
76 <strong>2.2023</strong>
HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />
Uellendahler Straße 353<br />
D-42109 Wuppertal<br />
Tel.:+ 49 (0) 202 292 - 90<br />
rental-germany@riedel.net<br />
sales-germany@riedel.net<br />
Vermiet- und Vertriebsstandorte:<br />
• Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />
Niederlassung Berlin<br />
Ernst-Augustin-Straße 12 • D-12489<br />
Berlin Tel.:+49 (0) 30 678 261-0<br />
rental-berlin@riedel.net<br />
• Riedel Communications Austria GmbH<br />
Tel.:+43 1 5 23 66 85-0<br />
rental-austria@riedel.net<br />
sales-austria @riedel.net<br />
• Riedel Communications Switzerland AG<br />
Käshaldenstrasse 40<br />
8052 Zürich Schweiz<br />
Tel.: +41 (0) 44 307 10 30<br />
switzerland@riedel.net<br />
Vermietung & Vertrieb professioneller<br />
Kommunikationstechnik<br />
• Dry-Hire & Systemverleih<br />
• Digital Matrix Intercom<br />
• Digital Partyline Intercom<br />
• Digital Wireless Intercom<br />
• Professionelle Funktechnik<br />
Vermietung von Wireless Video Systemen<br />
• Drahtlos-Kameratechnik<br />
• Drahtlos-Signalverteilung<br />
Vermietung von LWL/Glasfaser-Systemen<br />
• MediorNet Fiber Optic Network<br />
• MediorNet Compact<br />
• RiLink Global Fiber Network<br />
Riedel-Technik trägt weltweit zum Gelingen internationaler<br />
Top-Events wie etwa der Formel 1 oder den Olympischen<br />
Sommer- und Winterspielen bei. Führende Rundfunkanstalten<br />
und namhafte Theater setzen genauso auf Riedel<br />
Technologie wie zahlreiche kleinere Veranstaltungen. Die<br />
Riedel Communications GmbH & Co. KG entwickelt, fertigt<br />
und vertreibt zukunftsorientierte Echtzeitnetzwerke für<br />
Video, Audio und Kommunikation in Rundfunk-, Event-,<br />
Theater- und Industrie- Anwendungen. Das 1987 gegründete<br />
Unternehmen gehört zu den Entwicklungspionieren digitaler<br />
Au diomatrix-Systeme und ist weltweit Technologieführer in<br />
der System vernetzung mittels Lichtwellenleiter. Die Riedel-<br />
Gruppe hat ihren Hauptsitz in Wuppertal und beschäftigt an<br />
zehn Standorten in Europa, Australien, Asien und den USA<br />
über 280 Mitarbeiter.<br />
Aktuelle Informationen unter www.riedel.net<br />
Studio Hamburg MCI GmbH<br />
Jenfelder Allee 80<br />
22039 Hamburg<br />
Telefon: +49 40 6688 3367<br />
Am Studio 20<br />
12489 Berlin<br />
E-Mail: info@mci.de<br />
Internet: www.mci.de<br />
Webshop: www.mci-shop.de<br />
MCI ist ein Full Service Provider für IT-basierte Mediensysteme<br />
und steht für eine lösungsorientierte und partnerschaftliche<br />
Umsetzung individueller Anforderungen<br />
und Projekte.<br />
Solutions: Ob Konzeption, Systemdesign oder<br />
Prozessoptimierung, unsere Experten aus der Praxis<br />
unterstützen Ihr Vorhaben.<br />
Integration: Als Systempartner setzen wir anspruchsvolle<br />
Technologieprojekte im Umfeld IT-basierter<br />
Mediensysteme um.<br />
Operations: Wir unterstützen Ihren Betrieb und<br />
kümmern uns um Fehlerbehebung und Reparatur,<br />
remote oder vor Ort.<br />
VITEC GmbH<br />
Lise-Meitner-Str.15<br />
24223 Schwentinental / Germany<br />
Tel.: +49-(0)4307-8358-0<br />
Fax: +49-(0)4307-8358-99<br />
E-Mail: germany@vitec.com<br />
Internet: www.vitec.com<br />
• Portable Video-Encoder - H.264, H.265 (HEVC)<br />
• Blade Video-Encoder – Multichannel Video-Encoding<br />
• Enterprise IPTV & Digital Signage Streaming<br />
Plattform EZ TV<br />
• Live-Streaming, On-Demand-Video, digitale<br />
Aufzeichnung, Mosaik-Player<br />
• Verschlüsselung (AES) und Active Directory Support<br />
• Forward Error Correction (FEC - SRT, Zixi)<br />
VITEC ist ein weltweit führender Anbieter von End-to-End-<br />
Video-Streaming-Lösungen für Rundfunk, Unternehmen,<br />
Sport- und Unterhaltungseinrichtungen sowie öffentliche<br />
Auftraggeber.<br />
Weiterhin ist VITEC Pionier in der Entwicklung von Hard- und<br />
Software zur Videokodierung, Dekodierung, Transkodierung,<br />
Aufzeichnung, Archivierung und Streaming über IP.<br />
PRODUKTION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
NEP Switzerland AG<br />
Javastrasse 4<br />
CH-8604 Volketswil ZH<br />
Tel.: +41 71 388 00 55<br />
Fax: +41 71 388 00 56<br />
info.ch@nepgroup.com<br />
www.nepswitzerland.ch<br />
• Broadcast Services<br />
• Media Solutions<br />
• Remote Productions<br />
• Studio Rental<br />
• Centralized Production<br />
• OB Trucks<br />
• Broadcast Center<br />
Anywhere, anytime, on any platform –<br />
we help our clients make, manage and show the<br />
world their content.<br />
NEP ist ihr Partner für modernste und innovativste<br />
Broadcast-Lösungen. Ihre Live-Übertragung ist unsere<br />
Leidenschaft – lokal, national, international.<br />
<strong>2.2023</strong><br />
77
PRODUKTION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
WestCom Media Group<br />
Westfalendamm 87<br />
D-44141 Dortmund<br />
Tel.: 02 31/94 37-100<br />
Fax: 02 31/94 37-130<br />
E-Mail: geschaeftsleitung@westcom.de<br />
Internet: www.westcom.de<br />
• Informations- und Unterhaltungsformate<br />
als Komplett sendungen<br />
• Magazinbeiträge, Dokumentationen und Reportagen<br />
• Neuentwicklung und Realisierung von TV-Konzepten<br />
• Staffelproduktionen, Live-Sendungen,<br />
• Werbespots • Imagefilme<br />
• Multimedialösungen • Studioschaltgespräche<br />
FullService Mediendienstleister mit einem der modernsten<br />
TV-Studios Deutschlands. Referenzen:<br />
• Sat.1 • RTL<br />
• WELT • ProSieben<br />
• ARD • ZDF<br />
• WDR • MDR<br />
• DSF • DW<br />
DISTRIBUTION<br />
UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />
Media Broadcast GmbH<br />
Erna-Scheffler-Straße 1<br />
51103 Köln<br />
Tel.: +49 (0) 221 7101 50 00<br />
E-Mail: info@media-broadcast.com<br />
www.media-broadcast.com<br />
Occasional Broadcast Services<br />
Tel.: Freecall 0800 33 24 200<br />
booking@media-broadcast.com<br />
Produktion und Übertragung von Events:<br />
• HD-Produktion vor Ort<br />
• Übertragung per Internet-Stream, SNG oder Richtfunk<br />
• Temporäre Breitbandanbindung<br />
Bundesweite IP-Netze, Playout, Cloud-Services<br />
DAB+, DVB-T2 HD / freenet TV<br />
Media Broadcast ist Teil der freenet Group und Deutschlands<br />
größter Serviceprovider der Rundfunk- und Medienbranche.<br />
Das Unternehmen projektiert, errichtet und betreibt<br />
multimediale Übertragungsplattformen für TV und Hörfunk<br />
auf Basis moderner Sender-, Leitungs- und Satellitennetze.<br />
Media Broadcast ist Marktführer bei DAB+ und<br />
bei DVB-T2 HD und Vermarkter von freenet TV. Darüber<br />
hinaus vernetzt das Unternehmen Rundfunk anbieter mit<br />
seinem hochverfügbaren Glasfaser-Netzwerk und realisiert<br />
Produktionen und Übertragungen von Live-Events.<br />
SES Germany GmbH<br />
Beta-Str. 10 B<br />
85774 Unterföhring<br />
Tel.: 089 18 96 30 00<br />
Internet: www.ses.com<br />
• Secure archiving<br />
• Metadata management<br />
• Content management<br />
• Production services<br />
• Advanced playout<br />
• VOD & catch-up TV services<br />
• Hybrid video platform & OTT<br />
• Optimised global delivery<br />
SES bietet, als weltweit erstes globales Mediennetzwerk, das<br />
komplette Spektrum an hochoptimierten Content- Management-<br />
Lösungen für Video-Inhalte, ergänzende Mediendienste sowie<br />
Distributionsleistungen. Mit 16 Büros und 6 hochmoder nen<br />
Medienzentren weltweit, verbreitet SES insgesamt über 2.750<br />
TV-Kanäle, verantwortet das Playout von über 500 Sendern<br />
und liefert aufbereitete Inhalte an mehr als 120 führende<br />
Video-On-Demand Plattformen.<br />
78 <strong>2.2023</strong>
Vielen Dank an unsere Sponsoren<br />
Premium Sponsor<br />
Online Sponsor<br />
Classic Sponsor<br />
<strong>2.2023</strong><br />
79
Kommentar<br />
© BCE<br />
STEFAN WEIDNER<br />
Schlüsselfaktoren für den anhaltenden Wandel im Medienmarkt<br />
Der Medienmarkt in der DACH Region befindet sich<br />
nach wie vor in einem rapiden Wandel, der durch mehrere<br />
Schlüsselfaktoren gekennzeichnet ist. Die wachsende<br />
Bedeutung der sozialen Netzwerke und anderer<br />
Verbreitungskanäle bringt neue Content-Produzenten,<br />
Anbieter und Distributoren auf den Plan und eröffnet<br />
den Nutzern völlig neue Wege, Inhalte zu konsumieren.<br />
Die jüngere Generation der Mediennutzer verabschiedet<br />
sich von traditionellen Fernsehgewohnheiten und<br />
nutzt vorwiegend Smartphones, Tablets und Computer,<br />
um Video-Inhalte zu<br />
konsumieren. Durch diese<br />
gravierende Veränderung im<br />
Nutzungsverhalten entsteht<br />
ein massiv gesteigerter Bedarf<br />
an Content, um dieser<br />
Dynamik gerecht zu werden.<br />
OTT- und Streaming-<br />
Plattformen sowie FAST<br />
(Free Ad-Supported Streaming<br />
Television) Kanäle sind<br />
populäre Alternativen.<br />
Auf der Produktionsseite<br />
haben sich Remote Workflows,<br />
als einer der wichtigsten<br />
Lösungsansätze,<br />
etabliert, um den gesteigerten<br />
Anforderungen gerecht<br />
werden zu können. Die Flexibilität auf unterschiedlichsten<br />
Ebenen sowie die dynamische Nutzung verschiedener<br />
Systeme haben, besonders in der Sportproduktion,<br />
dazu beigetragen, Effizienz und Produktivität zu<br />
steigern und so ein breiteres Publikum zu erreichen.<br />
Durch die veränderten Arbeitsabläufe wurde es zum<br />
Beispiel Produktionsunternehmen ermöglicht, mehrere<br />
Events täglich mehrsprachig von verschiedenen Orten<br />
aus zu kommentieren und das bei reduzierten Kosten.<br />
Für Rechteinhaber und Produzenten ist es wiederum<br />
essentiell, sich an verschiedene Märkte anpassen zu<br />
können. Transcoding, Übersetzung und die Transformation<br />
von Inhalten sind hier wichtige Aspekte, denen<br />
aber nicht notwendigerweise durch die Anschaffung<br />
permanenter, zusätzlicher technischer Kapazitäten<br />
begegnet werden kann. Die flexible Erweiterung der<br />
Möglichkeiten wie Speicher- und Rechenkapazität sowie<br />
ergänzende Distributionswege durch einen darauf<br />
spezialisierten, sicheren Dienstleister bieten hier eine<br />
ideale Lösung. Dies gibt den Nutzern die Möglichkeit,<br />
dynamisch auf Anforderungen reagieren zu können,<br />
bei gleichzeitiger Vermeidung von hohen Investitionen.<br />
Die Integration von Remote Workflows in die Arbeitsabläufe<br />
trägt also zu geringerem Investitionsaufwand<br />
bei gleichzeitig gesteigerter Kostenkontrolle bei. Die<br />
Wahl eines kompetenten Partners, der mit den Bedürfnissen<br />
und Arbeitsweisen der Medienindustrie vertraut<br />
ist, stellt dabei eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />
dar, um die oben genannten, gewünschten Effekte<br />
erzielen zu können. Der Trend zum Outsourcing bestimmter<br />
Dienste ist unübersehbar und essentiell, um<br />
die richtige Balance zwischen Investitionsaufwand und<br />
Betriebsausgaben zu finden.<br />
Wie bereits angesprochen, steigt der Bedarf an kosteneffizienter<br />
Content Produktion kontinuierlich, was die<br />
Frage nach Datensicherheit der genutzten Plattformen<br />
weiter in den Mittelpunkt rückt. Der infrage kommende<br />
Dienstleister muss, neben dem Medienindustrie-spezifischen<br />
Know-how, auch über sicherheitsrelevante<br />
Expertise und Infrastruktur verfügen, um einen angemessenen<br />
Schutz vor Cyber-Angriffen im Rahmen<br />
europäischer Datenschutzrichtlinien bieten zu können.<br />
Dadurch bleiben die Prozesse sicher und transparent,<br />
auch wenn die Produktion oder Teile davon außer Haus<br />
abgewickelt werden.<br />
Die Medienindustrie in Deutschland, Österreich und<br />
der Schweiz befindet sich nach wie vor in einer transformativen<br />
Phase, die flexible und innovative Lösungen<br />
verlangt. Die beschriebenen gesteigerten Anforderungen,<br />
nämlich mehr zu liefern bei gleichzeitiger Kostensenkung,<br />
um der stetig wachsenden Nachfrage nach<br />
mehr Content gerecht werden zu können stellt für alle<br />
Beteiligten eine große Herausforderung dar. Mit seinem<br />
Media-as-a-Service Angebot steht BCE bereit, kompetente<br />
Unterstützung, unter Berücksichtigung aller<br />
medienproduktionsrelevanten Aspekte sowie Datensicherheit<br />
und Verfügbarkeit, zu leisten.<br />
Stefan Weidner, Sales Director bei BCE<br />
80 <strong>2.2023</strong>
AJA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
ARRI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U2, 13<br />
Blackmagic Design . . . . . . . . . . . 11<br />
Broadcast Solutions . . . . . . . . . . 41<br />
Damar & Hagen . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Guntermann & Drunck . . . . . . . . . 55<br />
Imagine Communications. . . . . . . 45<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Lawo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Marcotec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
mebucom . . . . . . . . . . . . . . . . . . U3<br />
Reckord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Riedel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U4<br />
Rawmotion . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61<br />
Ross Video . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Qvest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Shure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Telemetrics . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
TV SKYLINE . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
TVU. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Die nächste Ausgabe <strong>mebulive</strong> 1.2024 erscheint am 15. April 2024<br />
www.mebucom.de: Vernetzen und informieren!<br />
<strong>mebulive</strong> ist Partner der Internet-Plattform mebucom.de. Der Name<br />
ist Programm: mebucom steht für Media Business Community.<br />
Die Plattform will Professionals, Experten und Unternehmen aus der<br />
Welt der digitalen Medien miteinander vernetzen und ihnen schnellen<br />
Zugriff auf alle für sie relevante Informationen bieten. Angesprochen<br />
werden hier nicht nur Akteure aus dem klassischen Rundfunk- und<br />
Film-Sektor, sondern alle, die digitale Inhalte produzieren, bearbeiten,<br />
verwalten, verwerten und verbreiten.<br />
mebucom.de bietet Medien-Dienstleistern, Herstellern und Entwicklern<br />
viele Möglichkeiten, sich kostenlos zu präsentieren und zu vernetzen.<br />
Eingetragen werden können hier unter anderem: Anschrift,<br />
Kontaktdaten, Ansprechpartner, Produkt- und Serviceangebote. Zudem<br />
ist das Upload von Logos und Fotos möglich.<br />
Im Firmenbereich von mebucom eingetragene Unternehmen werden<br />
mit allen für sie relevanten Artikeln direkt verlinkt.<br />
mebucom.de adressiert schwerpunktmäßig den deutschsprachigen<br />
Markt mit einem breiteren Angebot an interessanten Medienthemen.<br />
Dazu richtet die Website auch einen starken Fokus auf den Einsatz<br />
innovativer Technologien im internationalen Medien- und Entertainment-Markt.<br />
Meinungen, Positionen und Strategien dazu<br />
präsentieren die vom mebucom-Team produzierten Video-Clips.<br />
Die wichtigsten News des Tages gelangen über unsere Social Media<br />
Kanäle schnell und zielgenau zu den interessierten Leserinnen und<br />
Lesern. Ein wöchentlicher Newsletter - immer Dienstags – liefert zusätzlich<br />
die Hot Topics der Woche.<br />
Druck<br />
F&W Druck- und Mediencenter<br />
Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg<br />
<strong>mebulive</strong> Verlag, Feuerhausstr. 8, 81234 München<br />
USt-IdNr. DE328655276<br />
Redaktion<br />
<strong>mebulive</strong> Verlag, Feuerhausstr. 8, 81245 München<br />
Tel.: +49 (0) 89 37912697 e-mail: redaktion@<strong>mebulive</strong>.de<br />
Herausgeber und Chefredakteur<br />
Niklas Eckstein<br />
Ständige redaktionelle Mitarbeiter<br />
Erika Butzek, Eckhard Eckstein, Wolfgang Scheidt<br />
Event-Marketing & International Sales<br />
Isabel Gauger<br />
Telefon: +49 (0) 8106 3749811<br />
e-mail: ig@<strong>mebulive</strong>.de<br />
Layout und Produktion<br />
F&W Perfect Image GmbH<br />
Am Oberfeld 1, D-83026 Rosenheim<br />
<strong>mebulive</strong> Leserservice<br />
e-mail: abo@<strong>mebulive</strong>.de<br />
Internet<br />
www.mebucom.de und www.mebucom.com<br />
<strong>mebulive</strong> erscheint 2x jährlich und kostet im Abonnement Euro 27,00 (Inland) inkl. Zustellgebühren<br />
Ausland: 33,50 Euro inkl. Zustellgebühren.<br />
Abonnenten im EU-Ausland ohne Ust.-ID-Nr. zzgl. 7% MwSt.<br />
Die Kündigungsfrist beträgt einen Monat zum Bezugsjahresende.<br />
Das Abonnement für Schüler, Studenten, Auszubildende (jeweils gegen Nachweis) kostet<br />
20,25 Euro (Inland), 25,13 Euro (Ausland/EU); ohne Ust.-/D-Nr. zzgl. 7% Mwst.<br />
Das <strong>mebulive</strong> Einzelheft kostet Euro 14 Euro<br />
Anzeigenpreisliste gültig ab 01.01.2024<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />
Nachdruck auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung<br />
durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />
<strong>2.2023</strong><br />
81
Termine<br />
September 2023 – April 2024<br />
IBC 2023<br />
Termin: 15. – 18. September 2023<br />
Ort: Amsterdam, RAI<br />
Veranstalter: IBC<br />
Thema: Broadcast-Kongressmesse<br />
Weitere Infos: www.ibc.org<br />
dmexco 2023<br />
Termin: 20./21. September 2023<br />
Ort: Köln<br />
Veranstalter: Koelnmesse<br />
Thema: Digitales Marketing<br />
Infos: www.dmexco.de<br />
MediaTech Hub Conference (mth) 2023<br />
Termin: 27./28. September 2023<br />
Ort: Babelsberg Studios<br />
Veranstalter: MediaTech Hub Potsdam Management GmbH<br />
Thema: Medientechnik-Konferenz<br />
Weitere Infos: https://www.mth-conference.de<br />
MIPCOM 2023<br />
Termin: 16. – 23. Oktober 2023<br />
Ort: Cannes, Palais des Festivals<br />
Veranstalter: Reed MIDEM<br />
Thema: Film- und Entertainment-Messe<br />
Weitere Infos: www.mipcom.com/de<br />
Sportel Monaco 2023<br />
Termin: 23. – 25. Oktober 2023<br />
Ort: Monaco<br />
Veranstalter: Monaco Mediax<br />
Thema: Sportmedien-Kongressmesse<br />
Weitere Infos: www.sportelmonaco.com<br />
MEDIENTAGE MÜNCHEN 2023<br />
Termin: 25. – 27. Oktober 2023<br />
Ort: München<br />
Veranstalter: Medientage München GmbH<br />
Thema: virtueller Medienkongress<br />
Weitere Infos: www.medientage-muenchen.de<br />
Tonmeistertagung 2023<br />
Termin: 8. – 11. November 2023<br />
Ort: Düsseldorf<br />
Veranstalter: Bildungswerk des Verbandes Deutscher Tonmeister<br />
Thema: Kongressmesse für Audio-Profis<br />
Weitere Infos: https://tonmeistertagung.com<br />
Consumer Electronics Show (CES) 2024<br />
Termin: 9. – 12. Januar 2024<br />
Ort: Las Vegas & digital<br />
Veranstalter: Consumer Electronics Association (CEA)<br />
Thema: Unterhaltungselektronik-Messe<br />
Weitere Infos: www.cesweb.org<br />
Hamburg Open 2024<br />
Termin: 17./18. Januar 2024<br />
Ort: Hamburg<br />
Veranstalter: Hamburg Messe<br />
Thema: Broadcast- und Medientechnik-Messe<br />
Weitere Infos: www.hamburgopen.de<br />
Integrated Systems Europe (ISE) 2024<br />
Termin: 30. Januar – 2. Februar 2024<br />
Ort: Barcelona, Fira de Barcelona<br />
Veranstalter: infoComm & CEDIA<br />
Thema: Professionelle AV-Systeme<br />
Weitere Infos: www.iseurope.org<br />
74. Internationale Filmfestspiele Berlin<br />
Termin: 15. – 25. Februar 2024<br />
Ort: Berlin<br />
Veranstalter: Internationale Filmfestspiele Berlin<br />
Thema: Filmfestspiele<br />
Weitere Infos: https://www.berlinale.de<br />
HUB Berlin 2024<br />
Termin: 6./7. März 2024<br />
Ort: Station Berlin<br />
Veranstalter: Bitkom<br />
Thema: Business Festival zur digitalen Transformation<br />
Weitere Infos: https://hub.berlin<br />
Prolight+Sound 2024<br />
Termin: 19. – 22. März 2024<br />
Ort: Frankfurt<br />
Veranstalter: Messe Frankfurt Exhibition<br />
Thema: Kongressmesse Licht und Ton<br />
Weitere Infos: www.prolight-sound.com<br />
NAB 2024<br />
Termin: 14. – 17. April 2024<br />
Ort: Las Vegas<br />
Veranstalter: NAB Organisation<br />
Thema: Broadcast-Kongressmesse<br />
Weitere Infos: https://nabshow.com<br />
82 <strong>2.2023</strong>
Medien Business & Live Production<br />
Jetzt Online-Sponsor werden bei mebucom.de
SEE IT.<br />
LOVE IT.<br />
REPLAY IT.<br />
See us at<br />
IBC booth 10.A31<br />
REPLAY FOR EVERYBODY, EVERYWHERE – EVEN IN THE CLOUD<br />
Simplylive Slomo and RiMotion are easy-to-install replay solutions that can<br />
be implemented almost instantly in broadcast environments of any scale.<br />
They streamline traditional and modern workflows and provide real-time<br />
performance, even when working remotely or operating in the cloud.<br />
riedel.net