03.09.2023 Aufrufe

mebulive 2.2023 (Vorschau)

Produktionsreports: Tour de France, Special Olympics World Games, CL-Finale // Technik-Geschichten: Sony Factory Tour, KST Moschkau // Distribution: Deutsche TV-Plattform, Cloud-Test

Produktionsreports: Tour de France, Special Olympics World Games, CL-Finale // Technik-Geschichten: Sony Factory Tour, KST Moschkau // Distribution: Deutsche TV-Plattform, Cloud-Test

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<strong>2.2023</strong> | <strong>mebulive</strong> | Jahrgang 4 | D14 Euro<br />

Tour de France Produktion<br />

Extrembedingungen<br />

Special Olympics<br />

Einzigartige Allianz<br />

Sony Factory Tour<br />

Hightech-Fertigung<br />

Cloud- & Remote-Produktion<br />

Proof-of-Concept


ARRI MULTICAM SYSTEM<br />

TRULY CINEMATIC MULTI-CAMERA LIVE PRODUCTIONS<br />

ARRI Multicam System is a simple-to-integrate fiber transmission system for multi-camera live broadcasts.<br />

The combination of ARRI cameras and the fiber system, controlled via an industry-standard RCP<br />

(Remote Control Panel), delivers a cinematic look with the efficiency of a live transmission system.<br />

www.arri.com/multicam


Editorial<br />

Mix and Match<br />

“SDI must die”, hieß es schon vor vielen Jahren in<br />

einer IBC-Werbebotschaft von Cinegy. Die Branche<br />

wartete gespannt auf IP-Lösungen und einen Umbruch<br />

in der Broadcast-Welt. Das Versprechen,<br />

flexibler und kostengünstiger produzieren zu können,<br />

führte dazu, dass Broadcast-Standards wie ST 2110<br />

und neue Technologien den Markt überschwemmten.<br />

Und heute? Heute ist IP immer noch ein wichtiges<br />

Thema, die Entwicklung geht weiter, aber viel von der<br />

anfänglichen Euphorie ist verflogen. Medienproduktionen,<br />

vor allem im Live-Umfeld, setzen nach wie<br />

vor auf Legacy SDI-Technologie – von wegen “tot“.<br />

Zu kompliziert, zu aufwändig und zu teuer ist oft das<br />

Pendant IP. Zudem ist immer häufiger Mix and Match<br />

angesagt. Produzenten können heute mit relativ wenig<br />

Aufwand sowohl SDI- als auch IP-Streams in einer<br />

Signalkette verarbeiten. So geschehen zum Beispiel<br />

bei den Special Olympics World Games Berlin 2023<br />

(S. 28), wo IP für die Zuspielung der Bilder von den<br />

einzelnen Austragungsorten genutzt wurde. Im IBC<br />

wurde das Signal dann wieder in SDI gewandelt. Und<br />

auch bei den Produktionsdienstleistern ist man heute<br />

vorsichtig, sich ganz dem Thema IP zu verschreiben.<br />

TV SKYLINE hat kürzlich einen hochmodernen 12G-<br />

SDI-Ü-Wagen vorgestellt, der nur für die Verarbeitung<br />

von Audio und Kommunikation auf IP-Workflows setzt<br />

(S. 16). Alles andere mache (noch) keinen Sinn, meint<br />

Wolfgang Reeh.<br />

betrachtet. Vor allem in einmal aufgebauten und vollautomatisierten<br />

Studio-Umgebungen kann sich ein<br />

durchgängiger IP-Workflow lohnen. Davon ist auch<br />

Axel Moschkau überzeugt, der in seinem Innovationszentrum<br />

bei KST Moschkau an den Produktionsworkflows<br />

von morgen arbeitet (S. 56). Flexibel sei der<br />

Einsatz von IP auf jeden Fall, aber nicht ohne Tücken,<br />

meint er.<br />

Auch die Produktion der 110. Tour de France, unser<br />

Titelthema, war nicht ohne Tücken. Mit enormem Aufwand<br />

und hohen Anforderungen an Team und Technik<br />

setzten EMG, Eurosport und der SR die 21 Etappen<br />

und 3.400 Kilometer des Großsportereignisses live und<br />

ohne Bildausfälle in Szene (S. 34).<br />

Allerdings muss man dazu sagen, dass es immer auf<br />

den Anwendungsfall ankommt und ob man einzelne<br />

Bereiche oder die gesamte Glas-zu-Glas-Produktion<br />

Eine spannende Lektüre wünscht,<br />

Niklas Eckstein,<br />

Chefredakteur<br />

<strong>2.2023</strong><br />

3


Inhalt<br />

34<br />

© DFL<br />

© Kristof Ramon<br />

28<br />

© Plazamedia<br />

42<br />

46<br />

© Predrag Vuckovic / Red Bull Content Pool<br />

48<br />

52<br />

© Deutsche TV-Plattform<br />

© CBC<br />

56<br />

© Titel: Kristof Ramon<br />

58 62<br />

4 <strong>2.2023</strong>


Inhalt<br />

PRODUKTION<br />

28 Special Olympics<br />

Die Special Olympics World Games Berlin 2023<br />

waren ein voller Erfolg. Bei der TV-Produktion und<br />

-Berichterstattung wurde viel Aufwand getrieben.<br />

34 Tour de France<br />

Bei der 110. Ausgabe der Tour de France sorgten<br />

die Produktionsteams von EMG France, ARD und<br />

Eurosport für 120 packende Sendestunden.<br />

42 Remote-Produktion<br />

Zusammen mit Tochterfirma Sportcast und einigen<br />

Partnerunternehmen realisierte die Deutsche Fußball<br />

Liga (DFL) kürzlich ein Proof-of-Concept (PoC) zur<br />

komplett Cloud-basierten Remote-Produktion.<br />

46 Champions League Finale<br />

DAZN hat die Studioproduktion des Champions<br />

League Finales 2023 im LED-Studio briX|woRk von<br />

Plazamedia umgesetzt.<br />

48 Driftmasters<br />

Das Red Bull Media House sorgte bei den Drift<br />

Masters European Championship 2023 zusammen<br />

mit theis.media für dynamische Live-Action-Bilder.<br />

TECHNIK<br />

52 Sony Factory Tour<br />

Im Sony UK Technology Centre im walisischen<br />

Pencoed wird neben eigener Technik auch für Drittanbieter<br />

produziert. Ein Blick hinter die Kulissen.<br />

56 KST Moschkau<br />

KST Moschkau geht mit seinem Innovation-Center<br />

einen besonderen Weg bei der Entwicklung des Medien-Workflows<br />

von morgen. Ein Besuch in Kreuzau.<br />

DISTRIBUTION<br />

58 Deutsche TV-Plattform<br />

Hat das lineare Fernsehen im Zuge der IP-Transformation<br />

noch eine Chance? Diese Frage diskutierte<br />

die Deutsche TV-Plattform jetzt auf einem Kongress.<br />

62 Cloud-Test<br />

RTL Deutschland testet bei der Live-Produktion der<br />

Landtagswahlen im Oktober wieder Cloud-basierte<br />

Lösungen. Mit dabei sind LOGIC Media, Grass Valley,<br />

LiveU und Amazon Web Services (AWS).<br />

EVENT<br />

64 IBC 2023<br />

Die IBC 2023 nimmt nach den Corona-bedingten<br />

Rückschlägen wieder Fahrt auf. Die Veranstalter<br />

versprechen ein erweitertes Messe- und Kongress-<br />

Angebot und erwarten wieder deutlich mehr Gäste.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

6 Big Picture<br />

8 Nachgefragt<br />

10 Business<br />

14 Produktion<br />

18 Technik<br />

24 Events<br />

26 Personalien<br />

70 Dienstleister-Überblick<br />

74 Branchenspiegel<br />

79 Sponsorenseite<br />

80 Kommentar: Stefan Weidner<br />

81 Impressum<br />

82 Termine<br />

Unsere Experten beraten Sie: 0 61 55 / 88 777 66<br />

• 12K 30fps 3D Panorama Video<br />

• 8 APS-C Sensoren<br />

• 8-in-1 SSD Modul<br />

• 4/8/16TB Speicher<br />

• Ultra HD Live Broadcast<br />

Obsidian Pro<br />

12K 3D VR Cinematic Camera<br />

<strong>2.2023</strong><br />

5


Riedel gründet SailGP-Team<br />

Thomas Riedel, Chef von Riedel Communications, hat<br />

das erste deutsche Team der internationalen Regattaserie<br />

SailGP gegründet. Co-Investor ist der viermalige Formel-<br />

1-Weltmeister Sebastian Vettel. Als Skipper ist der<br />

zweifache Olympiamedaillengewinner im Segeln, Erik<br />

Heil, an Bord. Das SailGP Team Germany war bereits<br />

bei den Regatten im Juni/Juli 2023 in Chicago und Los<br />

Angeles am Start. Mit ihren bis zu 100 km/h schnellen<br />

F50 Hydrofoil-Katamaranen gilt die SailGP als Formel 1<br />

auf dem Wasser und als eine der spektakulärsten und am<br />

schnellsten wachsenden Sportserien der Welt. Dazu trägt<br />

auch die Broadcast- und Kommunikationstechnik bei,<br />

die maßgeblich von Riedel geliefert wird. Sie ermöglicht<br />

innovatives Storytelling und sorgt für steigendes<br />

Zuschauerinteresse und erhöhte Medienpräsenz.<br />

© Ricardo Pinto for SailGP


Magazin / Nachgefragt<br />

Künstliche Intelligenz verändert alles<br />

Auf der NAB 2023 war das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und<br />

Chat GPT allgegenwärtig – im Konferenzbereich ebenso wie in den<br />

Messehallen. Diskutiert wurden nicht nur die Chancen, die KI für die<br />

Medien- und Unterhaltungsindustrie bietet, sondern auch mögliche<br />

Gefahren. <strong>mebulive</strong> hat in Las Vegas einige Branchenexperten zu<br />

ihren Erwartungen an KI befragt.<br />

Jan Weigner<br />

President & CTO, Cinegy LLC<br />

Im Bereich der KI wird sich viel tun. Es wird zum Beispiel darum gehen,<br />

Arbeitsabläufe zu optimieren und zu beschleunigen. Es wird sicherlich auch<br />

möglich sein, das eine oder andere komplett zu ersetzen. Wir selbst haben<br />

gerade ein Projekt mit der Fachhochschule Wiesbaden laufen, wo wir mit KI<br />

Videos vom SDR- in den HDR-Standard hochkonvertieren. Dabei werden<br />

Bildelemente, die in SDR nicht vorhanden sind, für HDR künstlich erzeugt,<br />

um ein deutlich besseres Bild zu generieren. Das Projekt läuft noch bis<br />

Anfang 2024. Ich denke, es wird sicher noch mehr in diese Richtung gehen.<br />

KI im Bildbereich, auch bei Live-Übertragungen, hat noch viel Potenzial, um<br />

ein Programm attraktiver zu machen.<br />

Natürlich denken auch wir darüber nach, wie wir künstliche Intelligenz<br />

und maschinelles Lernen in unsere Produkte integrieren können.<br />

Wir sammeln immer mehr Daten an jedem Knotenpunkt, insbesondere<br />

beim Aufbau unserer nationalen und globalen Netzwerke, und setzen<br />

zunehmend maschinelles Lernen ein, um das Netzwerk zu optimieren.<br />

Der nächste Schritt wird die Früherkennung von Mustern im Netzwerk<br />

sein, was zu einer besseren Leistung und Qualität unserer Dienste führen<br />

sollte. Aber auch künstliche Intelligenz im allgemeinen und ChatGPT im<br />

besonderen sind für uns heiße Themen. Unser Marketing zum Beispiel<br />

hat ChatGPT sehr früh eingesetzt und es ist erstaunlich, was man heute<br />

damit alles machen kann: von Pressemitteilungen über Produktmarketing<br />

bis hin zu Content und technischer Redaktion. Ich glaube, die Leute<br />

nehmen es an. Dabei kann man noch nicht wirklich sagen, wohin die KI-<br />

Entwicklung führt und wie sicher sie ist. Unternehmen werden sich<br />

darüber verstärkt Gedanken machen müssen. Und in Zukunft, denke ich,<br />

wird es wohl Richtlinien für den korrekten Umgang mit KI-Tools geben.<br />

Per Lindgren<br />

Head of Synchronization &<br />

Group CTO bei Net Insight<br />

8 <strong>2.2023</strong>


Magazin / Nachgefragt<br />

Claus Pfeiffer<br />

Head of Connected Content Acquisition bei Sony<br />

Man muss natürlich unterscheiden, in welchen Bereichen KI eingesetzt<br />

wird. Zum einen gibt es den Nachrichtenbereich, wo man mit KI gut<br />

Informationen sammeln und aufbereiten kann. Wir zeigen hier auf der<br />

NAB eine KI-Lösung, mehr für den Sportbereich, mit der das Highlight-<br />

Editing schneller geht. Und natürlich kann man auch mit relativ einfachen<br />

Dingen wie Speech-to-Text und automatischer Bildanalyse die<br />

Arbeit der Operatoren beschleunigen. Hier sehe ich auch die positiven<br />

Elemente der KI. Auf der anderen Seite muss man bei der Entwicklung<br />

von KI auch vorsichtig sein, insbesondere wenn es um die Zusammenarbeit<br />

mit Partnern und um Rechtefragen geht. Bei der Generierung von<br />

Inhalten, auch in der 3D-Welt und in der virtuellen Produktion, kann man<br />

mit KI vieles vereinfachen und beschleunigen. Man muss aber auch hier<br />

das Rechtemanagement im Auge behalten.<br />

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Sony im Werk Pencoed,<br />

UK, für die Firma Raspberry den Minicomputer Raspberry Pi in Millionenstückzahlen<br />

baut. Sony steuert hier Bildsensoren bei, mit denen der<br />

Raspberry Pi über eine KI-Plattform Bildanalysen durchführen kann.<br />

Auch das ist ein spannendes Thema.<br />

*Einen Hintergrundbericht über das Sony-Werk in Pencoed finden Sie auf Seite 52.<br />

KI wird immer wichtiger. Das Thema beschäftigt momentan alle.<br />

In unserer Branche, die manchmal etwas träge ist, wenn auch innovativ,<br />

dauert es gelegentlich länger bis man neue Dinge erkennt und durchsetzt.<br />

Bei ChatGPT von OpenAI sieht das komplett anders aus. Das will jeder.<br />

Die Journalisten finden das sehr spannend, eigentlich der ganze Bereich<br />

der Newsberichterstattung, einschließlich der Archivare.<br />

ChatGPT hat sich ganz schnell durchgesetzt.<br />

Peter Nöthen<br />

CEO von Qvest<br />

Wir bei Qvest haben auf unserer Quib-Plattform gleich die erste ChatGPT-<br />

Variante integriert und quasi schon als Produkt im Vertrieb.<br />

Es gibt allerdings noch einige Hemmnisse bei der ChatGPT-Nutzung,<br />

die vor allem rechtlicher Natur sind. Hierbei geht es um die Validierung<br />

der Rechteeigentümer und des Wahrheitsgehalts von Inhalten. Trotzdem<br />

glauben wir, dass künstliche Intelligenz den Medienmarkt verändern wird.<br />

<strong>2.2023</strong><br />

9


Magazin / Business<br />

Ross Video bereitet sich auf Börsengang vor<br />

© <strong>mebulive</strong><br />

David Ross<br />

In Vorbereitung auf einen möglichen Börsengang<br />

hat Ross Video seine neue Markenplattform<br />

„Let‘s make it real“ gestartet.<br />

Die visuell dynamische Plattform stellt<br />

laut Ross einen wichtigen Meilenstein in<br />

der Entwicklung des Unternehmens dar.<br />

Sie soll die Weichen für eine Zukunft voller<br />

Innovationen und Partnerschaften stellen,<br />

heißt es in einer Mitteilung von Ross.<br />

„Seit der Gründung von Ross Video ist es<br />

unser Ziel, unseren Kunden ein außergewöhnliches<br />

Erlebnis zu bieten. Die Ideen<br />

unserer Kunden in die Tat umzusetzen,<br />

ist buchstäblich das, was wir tun und immer<br />

getan haben”, so David Ross, CEO<br />

von Ross Video. „Deshalb freuen wir uns<br />

so sehr über diese neue Markenplattform<br />

und ihre Bedeutung für unsere Zukunft;<br />

sie entspricht genau dem, was wir sind,<br />

und der Dynamik der Partnerschaft, die<br />

uns so wichtig ist. Im Hinblick auf einen<br />

möglichen Börsengang ist es uns wichtig,<br />

unser Engagement für den Erfolg<br />

unserer Kunden zu unterstreichen“.<br />

Erste Teile von „Let’s make it real” wurden<br />

bereits im Frühjahr auf der NAB 2023 in<br />

Las Vegas vorgestellt. Mit dem offiziellen<br />

Start und der vollständigen Einführung<br />

im Laufe des Jahres soll die Plattform<br />

die Grundlage für alle Marketing- und<br />

Kommunikationsmaßnahmen bilden, einschließlich<br />

einer neu gestalteten Website.<br />

Bei der Entwicklung von „Let’s make it<br />

real” arbeitete das Designteam von Ross<br />

mit den externen Partnern Bruce Mau<br />

Design und der Strategieberaterin Mary<br />

Jane Braide aus Toronto zusammen.<br />

Zum geplanten Börsengang äußerte sich<br />

David Ross auf LinkedIn. In seiner Nachricht<br />

räumte er ein, dass man oft mehr<br />

Bedenken als Begeisterung höre. „Das<br />

ist verständlich, denn unsere Branche hat<br />

widersprüchliche Erfahrungen mit einigen<br />

großartigen Unternehmen gemacht, die<br />

an die Börse gingen, sich von ihren Kunden<br />

abwandten und zu Finanzinstrumenten<br />

wurden”, so Ross. Das sei aber nicht<br />

der Weg, den Ross Video gehen werde.<br />

Der Erfolg der Kunden stehe auch nach<br />

einem Börsengang immer an erster Stelle.<br />

Man wolle die öffentlichen Investoren<br />

lediglich „einladen“, am Erfolg von Ross<br />

Video teilzuhaben.<br />

„Ich persönlich werde immer die volle<br />

Stimmrechtskontrolle über das Unternehmen<br />

haben. Technisch gesehen handelt<br />

es sich um ‚Super-Stimmrechtsaktien‘,<br />

die sicherstellen, dass ich, solange ich<br />

bei Ross arbeite, nicht gefeuert werden<br />

kann”, betont Ross.<br />

SWR setzt auf eigenes multifunktionales Studio<br />

© SWR / Baschi Bender<br />

Der Südwestrundfunk (SWR) optimiert die Auslastung der eigenen<br />

Fernsehstudios und setzt auf flexible Technik, um Kosten<br />

zu sparen und dem digitalen Wandel gerecht zu werden. Die<br />

Geschäftsleitung des SWR hat beschlossen, auf externe Produktionsstätten<br />

für Standardformate zu verzichten und das<br />

für mehrere Fernsehsendungen genutzte „Alte E-Werk” in Baden-Baden<br />

als Produktionsstandort aufzugeben. Die dort produzierten<br />

Sendungen werden künftig in einem Multifunktionsstudio,<br />

der sogenannten Mainstage, im SWR-Funkhaus Mainz<br />

Studio-Kulisse im Alten E-Werk Baden-Baden.<br />

produziert. Dies betrifft insbesondere die wöchentliche Talkshow<br />

„NACHTCAFÉ”.<br />

Mit der Entscheidung für einen neuen Produktionsstandort sollen<br />

die vorhandenen eigenen Kapazitäten besser ausgelastet<br />

und damit Kosten eingespart werden. Durch die Konzentration<br />

auf das Studio in Mainz sollen vor allem die Schichtpläne effektiver<br />

aufeinander abgestimmt und das Personal besser eingesetzt<br />

werden.<br />

„Auch wenn damit in Baden-Baden ein Stück Fernsehgeschichte<br />

endet, steht die Bedeutung dieses SWR-Hauptstandorts<br />

– neben Mainz und Stuttgart – für uns außer Frage”, betont<br />

Clemens Bratzler, zuständiger SWR Programmdirektor. „Wir<br />

verändern uns, investieren in Neues, lassen aber manches auch<br />

los, um zukunftsfähig zu bleiben.”<br />

Die Entscheidung für die Mainstage Mainz hatte laut Michael<br />

Eberhard, Direktor Technik und Produktion beim SWR, auch<br />

technische Gründe. Die Produktion vor Ort ermögliche die Umsetzung<br />

multimedialer Projekte in einer modernen und standardisierten<br />

Studioumgebung. Dies ermögliche eine flexible<br />

Produktion, die den sich ständig ändernden Mediennutzungsgewohnheiten<br />

gerecht werde und hochwertige, zielgruppenorientierte<br />

Inhalte für verschiedene Verbreitungswege liefere.<br />

10 <strong>2.2023</strong>


Machen Sie jedes Spiel<br />

zu einem Topliga-Event!<br />

Spielend meistern Sie mit dem ATEM Mini professionelle Mehrkamera-<br />

Produktionen zum Livestreamen auf YouTube, Skype oder Zoom.<br />

Einfach einen ATEM Mini anschließen und bis zu vier hochwertige<br />

Videokamera Eingaben für erheblich bessere Bildqualität live mischen.<br />

Es sind auch viele Videoeffekte verfügbar! Der ATEM Mini verfügt<br />

über integrierte Streaming-Hardware zum Livestreamen über seinen<br />

Ethernet-Port.<br />

Leicht erlernt und einfach bedient!<br />

Die professionellste und bedienfreundlichste Lösung denn je. Videoquellen einfach<br />

per Druck der Eingabetasten an der Frontblende wechseln oder schneiden.<br />

Zur Wahl stehen tolle Übergänge wie Überblendungen oder noch spannendere<br />

Effekte wie Dip-to-Color, DVE-Squeeze und DVE-Push. Blenden Sie sogar aus<br />

eigenen Grafiken digitale Video-Effekte für Bild-im-Bild-Kacheln ein.<br />

Live-Streams über Ethernet<br />

In ATEM Mini Modellen ist eine Streaming-Engine für Live-Streaming an ein globales<br />

Publikum verbaut. So können Sie Live-Spiele und Events in besserer Videoqualität<br />

mit geschmeidigeren Bewegungsabläufen direkt an Fans auf der ganzen Welt<br />

streamen. Und Sie haben die Wahl, per Ethernet oder über die mobilen Daten<br />

Ihres Handys zu streamen.<br />

Quellen und Status mit Multiview sichten<br />

Bei umfassenderen Liveproduktionen mit mehreren Kameras ist es sehr hilfreich,<br />

alle Videoquellen zugleich auf einem einzelnen Bildschirm zu sichten. Der ATEM<br />

Mini punktet mit einem professionellen Multiviewer! Der zeigt Ihnen alle Video<br />

Eingaben, <strong>Vorschau</strong> und Programm auf einem einzelnen HDMI-Fernseher oder<br />

Monitor an. Der Multiviewer bietet Ihnen sogar Statusanzeigen für Aufzeichnung<br />

und Streaming sowie den Audiomixer.<br />

Gratis ATEM Software Control inklusive!<br />

Der ATEM Mini ist ein kompletter TV-Produktionsmischer, auf dessen vollen<br />

Funktionsumfang die kostenlose ATEM Software Control App Zugriff bietet.<br />

So können Sie dann auf alles zugreifen, bspw. Chromakeying für Greenscreens,<br />

Media Player für Grafiken und den Multiviewer zur Bildkontrolle aller Kameras auf<br />

einem einzelnen Monitor. Es ist sogar ein professioneller Audiomixer dabei!<br />

ATEM Mini Pro<br />

345 €<br />

Erfahren Sie mehr unter www.blackmagicdesign.com/de<br />

Unverbindliche Preisempfehlung inkl. MwSt. zuzüglich Versand- und Zustellungskosten.


Magazin / Business<br />

Sky Italia jetzt mit SMPTE ST 2110-Videoinfrastruktur<br />

In Zusammenarbeit mit Imagine Communications<br />

und dem Systemintegrator Allyn<br />

Srl hat Italiens größter Pay-TV-Anbieter<br />

Sky Italia sein Sendezentrum in Rom<br />

auf eine SMPTE ST 2110-Videoinfrastruktur<br />

mit NMOS-Integration und JPEG<br />

XS-Kompression umgestellt. Diese basiert<br />

auf dem Selenio Network Processor<br />

(SNP) und dem Magellan Control System<br />

von Imagine Communications. Als Teil<br />

der Sky Group Limited wird Sky Italia<br />

auch die Imagine-Infrastruktur nutzen,<br />

um Verbindungen mit niedriger Latenz<br />

zwischen der Niederlassung in Rom und<br />

dem Hauptsitz in Mailand bereitzustellen.<br />

„Der Umstieg auf eine moderne, IP-basierte<br />

Infrastruktur im Rahmen einer geplanten<br />

Gebäudeerneuerung war eine<br />

zukunftsweisende, aber praktische<br />

Entscheidung, die viele unmittelbare<br />

Vorteile mit sich bringt“, sagt Gabriele<br />

Ubertini, Director of Group Origination<br />

& Distribution Platform bei Sky. „Dank<br />

der Flexibilität des 2110-Standards und<br />

des NMOS-Protokolls der Imagine-Plattformen<br />

konnten wir schnell und einfach<br />

ein erstklassiges, nahtlos integriertes<br />

System implementieren, das unsere Betriebseffizienz<br />

verbessert hat und es uns<br />

ermöglicht, unsere Geschäftsanforderungen<br />

künftig problemlos<br />

zu erweitern.“<br />

© Imagine<br />

Magellan-Kontrollsystem von Imagine<br />

Herzstück des neuen Systems ist der<br />

SNP von Imagine, der als IP-Gateway,<br />

Signalwandler und JPEG XS-Encoder/<br />

Decoder fungiert. Ein Calrec Audio-Router<br />

mit nativer ST 2110-Konnektivität<br />

ist nahtlos in das System integriert, um<br />

Audio Shuffling und Mux/Demux für die<br />

vielen Audiospuren innerhalb der Videostreams<br />

durchzuführen. Die Routing-Infrastruktur<br />

verwendet eine Arista Spine-<br />

Leaf Architektur mit Uplink zu zentralen<br />

Cores. Die Dienstqualität wird durch die<br />

Bandbreitenmanagement-API gewährleistet,<br />

die durch das Magellan Control<br />

System von Imagine bereitgestellt wird.<br />

Sie ermöglicht die Orchestrierung mehrerer<br />

Streams und die Steuerung der<br />

ST 2110-Geräte im gesamten Netzwerk<br />

über NMOS, das von Imagine mittlerweile<br />

in fast allen Projekten genutzt wird.<br />

Kurz gemeldet<br />

Avemio, deutsches Handelsunternehmen mit den Tochtergesellschaften<br />

Teltec, VDH, VDT, BPM und VCT, hat Ende Juni 2023<br />

MoovIT und MoovIT Software Products (MSP) übernommen.<br />

Damit sollen die technischen Dienstleistungen mit Softwareentwicklung<br />

und Systemintegration in der Unternehmensgruppe<br />

gestärkt werden.<br />

Rohde & Schwarz hat mit der Global Distribution Group, einem<br />

weltweit tätigen Spezialdistributor für die Medien- und Unterhaltungsindustrie,<br />

einen Distributionsvertrag für seine Speicherplattform<br />

SpycerNode abgeschlossen.<br />

Qvest hat die neue Sport-Streaming-Plattform Dyn vor ihrem<br />

Start Ende August 2023 im Projektmanagement und in der<br />

technischen Beratung unterstützt.<br />

Sennheiser hat eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2022<br />

vorgelegt. So stieg der Umsatz mit professionellen Audiolösungen<br />

um 26 Prozent auf 467,7 Millionen Euro. Insgesamt erwirtschaftete<br />

die Sennheiser-Gruppe im Geschäftsjahr 2022 einen<br />

Umsatz von 507,4 Millionen Euro.<br />

EMG Germany hat zwei Sony XVS-6000 Multiformat-Videomischer<br />

gekauft, um sein Regiesystem zu modernisieren. Sie<br />

ersetzen die bisher verwendeten Sony MVS-8000G Mischer.<br />

ZDF, ORF und SRF haben bei ihrem jährlichen Koproduktionstreffen<br />

erneut gemeinsame Programmprojekte für 2023/2024<br />

vereinbart. Im Jahr 2022 lag das Koproduktionsvolumen mit 141<br />

Mio. Euro um rund zwei Mio. Euro über dem Vorjahreswert.<br />

Infront wurde vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC)<br />

zum exklusiven Broadcast-Partner für die nächsten vier Olympischen<br />

Spiele in 22 Ländern Zentral- und Südostasiens ernannt.<br />

Darüber hinaus hat das Schweizer Unternehmen die Zentralvermarktung<br />

für den Internationalen Ski- und Snowboardverband<br />

(FIS) ab der Saison 2026/27 bis 2033/34 übernommen.<br />

Ludwig Kameraverleih hat die Tochtergesellschaft Ludwig<br />

Camera Budapest kft gegründet. Der neue Standort in Ungarn<br />

befindet sich direkt neben den traditionsreichen Origo Studios<br />

(ehemals Raleigh Studios).<br />

Mediawan, der drittgrößte Pay-TV-Sender in Frankreich, hat<br />

mit der luxemburgischen RTL-Tochter BCE einen weiteren Dreijahresvertrag<br />

über die Verbreitung des französischen Spielfilmsenders<br />

RTL9 abgeschlossen. RTL9 wird über die IP-basierte<br />

Multi-Playout-Plattform von BCE ausgestrahlt.<br />

Kaiser Showtechnik hat Riedels Artist Intercom, Bolero Wireless<br />

Intercom, SmartPanels, Interfaces und Headsets in seinen Mietpark<br />

aufgenommen und bietet diese Lösungen ab sofort als<br />

Dry-Hire-Anbieter für Veranstaltungen in der DACH-Region an.<br />

12 <strong>2.2023</strong>


www.arri.com


Magazin / Produktion<br />

EMG verstärkt nachhaltige Produktion<br />

© EMG<br />

NOVA 52 Ü-Wagen von EMG<br />

EMG hat vier neue Ü-Wagen für Remote-Produktion an den<br />

Start gebracht. Die Fahrzeuge mit den Bezeichnungen NOVA<br />

51, NOVA 52, NOVA 53 und NOVA 54 zeichnen sich durch hohe<br />

Energieeffizienz und geringen Personalbedarf aus. Sie sind Teil<br />

des ESG-Programms (Environmental, Social and Governance)<br />

von EMG, das darauf abzielt, die Nachhaltigkeitsleistung des<br />

Unternehmens zu verbessern. Die Fahrzeuge eignen sich für<br />

alle Produktionsarten – ob traditionelle, Remote-, Cloud- oder<br />

vereinfachte Produktion. Sie können einzeln oder im Verbund<br />

eingesetzt werden und bieten laut EMG mehr Kosten- und Energieeffizienz<br />

als ein herkömmlicher Ü-Wagen.<br />

Der erste Ü-Wagen, der NOVA 51, wurde am 11. Mai am Cricket-<br />

Stadion Kia Oval von Kennington vorgestellt, wo er für Sky<br />

Sports die Übertragung der LV County Championship First Division<br />

zwischen Surrey und Middlesex übernahm. Der NOVA 51<br />

verfügt über vier Kameraplätze einschließlich einer Regie und<br />

bietet Platz für bis zu neun Personen. Die Video- und Audiosignale<br />

werden im Fahrzeug aufgezeichnet und für die Programmproduktion<br />

entweder an ein Remote-Produktionszentrum oder<br />

in die Cloud übertragen.<br />

Die neuen Fahrzeuge sollen sparsamer und umweltfreundlicher<br />

sein. Sie werden mit Biodiesel betrieben, der den CO2-Ausstoß<br />

im Vergleich zu herkömmlichem Diesel deutlich reduziert. Durch<br />

die maßgeschneiderte Fahrdynamik spare jedes Fahrzeug mehr<br />

als 2.000 Liter Kraftstoff pro Jahr, was den CO2-Ausstoß weiter<br />

reduziere, heißt es in einer Mitteilung der EMG. Die auf dem<br />

Dach angebrachten Solarpanels mit einer Leistung von 1.700<br />

Watt tragen zur Treibstoffeffizienz und zur Versorgung der internen<br />

Batterie bei. Die Außenverkleidung besteht aus recyceltem<br />

Polypropylen und die akustische Wandverkleidung im Inneren<br />

aus 100 % recyceltem P.E.T.-Filz. EMG ist nach eigenem Bekunden<br />

der erste Ü-Wagen-Betreiber, der mit dem DPP-Siegel<br />

„Committed to Sustainability” ausgezeichnet wurde. Das Unternehmen<br />

arbeitet weiter daran, seine Nachhaltigkeitsbilanz zu<br />

verbessern und gleichzeitig die Bedürfnisse seiner Kunden zu<br />

erfüllen. EMG plant nach eigenen Angaben, seinen Fuhrpark<br />

kontinuierlich zu überprüfen und auf immer nachhaltigere Fahrzeuge<br />

umzustellen.<br />

Broadcast Solutions baut Ü-Wagen für Supersport<br />

© Broadcast Solutions<br />

Supersports neuer Übertragungswagen IP1<br />

Broadcast Solutions hat für den südafrikanischen<br />

Sportsender Supersport den<br />

neuen Ü-Wagen IP1 gebaut. Mit 16 Meter<br />

Länge, 4,3 Meter Höhe und 2,6 Meter<br />

Breite (mit ausgefahrenen Schubladen<br />

fünf Meter Breite) gilt er als einer der<br />

größten jemals gebauten Ü-Wagen. Der<br />

IP1 produziert in Ultra HD und kann flexibel<br />

für verschiedene Aufträge konfiguriert<br />

werden. Dank seiner enormen Größe, die<br />

die südafrikanischen Verkehrsvorschriften<br />

erlaubt, konnte Broadcast Solutions<br />

in dem Fahrzeug hohe Produktionskapazität<br />

in komfortabler Arbeitsumgebung<br />

realisieren.<br />

Das Produktionsequipment umfasst ein<br />

Sony XVS 9000 4 M/E Mischpult, ein<br />

Calrec Artemis Audiomischpult mit 64<br />

Fadern und Platz für bis zu 14 EVS Replay<br />

Operatoren. Der Ü-Wagen ist für 30<br />

Kameras verkabelt, darunter Sony 3500<br />

Ultra HD, 5500 Super-Motion und 4800<br />

Ultra-Motion Kameras. Die interne Konnektivität<br />

verwendet durchgängig SMPTE<br />

ST2110. SNPs von Imagine Communications<br />

sorgen für die SDI/IP-Konvertierung<br />

und Videoverarbeitung. Die gesamte<br />

Steuerung des Ü-Wagens erfolgt über<br />

das von Broadcast Solutions entwickelte<br />

Hi Human Interface System. Dabei<br />

handelt es sich um eine Steuerungsebene,<br />

die eine automatische Erkennung<br />

und Konfiguration aller Systeme sowie<br />

eine intuitive Benutzerumgebung bietet,<br />

die schnelle, sichere und präzise Einstellungen<br />

und Übergänge ermöglicht.<br />

Dheshnie Naidoo, Produktionsleiter bei<br />

Supersport. „Wir mussten in der Lage<br />

sein, viele dieser Events in Ultra HD für<br />

die weltweite Ausstrahlung zu produzieren,<br />

also brauchten wir einen neuen Ü-<br />

Wagen, der mit allen notwendigen Tools<br />

ausgestattet ist und den wir sehr schnell<br />

für jeden Auftrag konfigurieren können.”<br />

JP Delport, Geschäftsführer von Broadcast<br />

Solutions UK, fügte hinzu: „Durch<br />

den Einsatz von IP- und Software-Tools<br />

ist das Entwicklungsteam von Broadcast<br />

Solutions nun in der Lage, enorme Produktionskapazitäten<br />

in Ü-Wagen zu integrieren.<br />

Weil der IP1-Aufbau größer als in<br />

Europa erlaubt realisiert werden konnte,<br />

gibt es viel mehr Arbeitsraum. Alle sitzen<br />

in dem Ü-Wagen sehr komfortabel.”<br />

14 <strong>2.2023</strong>


Magazin / Produktion<br />

ELF setzt auf Cloud-Produktion mit LiveU<br />

Die European League of Football (ELF)<br />

produziert seit diesem Jahr komplett in der<br />

AWS-Cloud und setzt für die Contribution<br />

der Signale auf Encoding-Lösungen von<br />

LiveU. In der laufenden Saison werden<br />

bis zu sechs Live-Spiele pro Tag auf den<br />

digitalen Kanälen der ELF übertragen. An<br />

den verschiedenen Spielorten kommen<br />

Multi-Cam-fähige LU800 Broadcast Units<br />

zum Einsatz. Der Tarif „LiveU SmartData“<br />

versorgt die portablen Encoder mit ausreichend<br />

mobilen Übertragungsdaten bis<br />

in den Terabyte-Bereich. Die ausführende<br />

Produktionsfirma novel.media steuert die<br />

Live-Produktion remote in ihrem Münchner<br />

Büro – und das komplett cloudbasiert.<br />

Die Übertragungstechnik liefert der LiveU<br />

Deutschland-Partner netorium, der auch<br />

den Support vor Ort übernimmt.<br />

Die ELF ist eine Profiliga im American Football,<br />

die ihren Ursprung in Europa hat und<br />

nicht zuletzt durch ihren Hauptsitz in Hamburg<br />

fest in Deutschland verankert ist. Als<br />

offizieller Produktionsdienstleister vertraut<br />

novel.media bereits im zweiten Jahr in Folge<br />

auf die LiveU Technologie, um die Spiele<br />

der ELF live zu übertragen. Im vergangenen<br />

Jahr produzierte das Unternehmen<br />

alle Spiele live vor Ort und nutzte LiveU-Encoder<br />

für die gebündelte Übertragung der<br />

Kamerabilder in die Bildregie im Stadion.<br />

In diesem Jahr ging novel.media einen<br />

Schritt weiter und verlagerte die gesamte<br />

Wertschöpfungskette in eine AWS Cloud-<br />

Umgebung. Die Skalierbarkeit des LiveU<br />

EcoSystems ermöglicht es dem Produktionsteam,<br />

Sendeeinheiten und Datenvolumen<br />

flexibel nach Bedarf hinzuzufügen.<br />

Zudem können die Live-Signale während<br />

der Produktion nahtlos in die Produktionstools<br />

von Vizrt eingespeist und verarbeitet<br />

werden. Zeljko Karajica, CEO der European<br />

League of Football, erklärt: „American<br />

Football wird in ganz Europa immer beliebter.<br />

Zu Beginn traten acht Teams gegeneinander<br />

an, mittlerweile ist eine Erweiterung<br />

European League of Football (ELF)<br />

auf 24 Teams bis 2026 geplant. Die Skalierung<br />

der Live-Produktion wäre ohne die<br />

Flexibilität von LiveU nicht möglich. In enger<br />

Zusammenarbeit mit novel.media können<br />

wir der Cloud-Produktion jederzeit beliebig<br />

viele LiveU-Einheiten hinzufügen. Wir sind<br />

so in der Lage, mit minimalem Aufwand<br />

kreativere Live-Inhalte zu produzieren und<br />

unsere Umsätze zu steigern.”<br />

© ELF<br />

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15


Magazin / Produktion<br />

Innovatives Raumkonzept beim neuen TV SKYLINE Ü12<br />

© TV SKYLINE<br />

Der neue Ü-Wagen Ü12 von TV SKYLINE<br />

TV SKYLINE hat mit dem Ü12 einen neuen Ü-Wagen in Betrieb<br />

genomment. Er basiert auf der 12G-SDI-Technik und kann in<br />

UHD/HDR produzieren. Das All-In-One-Fahrzeug ist aufgebaut<br />

3,75 Meter breit, 18 Meter lang (inkl. offener Hebebühne) und<br />

vier Meter hoch (4,30 Meter mit ausgefahrener Hydraulik). Es<br />

wurde mit platzsparender Technik ausgestattet, um der Crew ein<br />

Maximum an Komfort zu bieten. Bis zu 15 Personen finden dort<br />

bequem Platz. Allein in der Bildregie gibt es sieben Arbeitsplätze,<br />

sechs in der Bildtechnik und zwei in der Tonregie. Der Ü12<br />

ist für mittelgroße Produktionen mit bis zu 16 Grass Valley LDX<br />

150 Kameras (SMPTE) ausgelegt. Um den Platzbedarf gering<br />

zu halten, wurde auf einen zusätzlichen Rüstwagen verzichtet<br />

und die Technik ebenfalls im Ü-Wagen untergebracht. „Der Ü12<br />

sorgt im bestehenden Fuhrpark für mehr Flexibilität und effiziente<br />

Produktionsmöglichkeiten,“ erklärt TV SKYLINE-Geschäftsführer<br />

Wolfgang Reeh. Mit ihm wolle man aktuellen und künftigen<br />

Produktionen besser gerecht werden. Der Bau eines komplett<br />

IP-basierten Ü-Wagens kam für ihn dabei jedoch nicht in Frage.<br />

„Natürlich haben wir diese Option geprüft. Bei einem solchen<br />

Fahrzeugkonzept hätten wir mit IP aber keine Vorteile gehabt,<br />

weder bei den Kosten noch bei der Funktionalität“, meint Reeh.<br />

Obwohl TV SKYLINE bei der Videoverarbeitung auf klassisches<br />

Baseband setzt, ist IP dennoch mit an Bord. Reeh erklärt, dass<br />

man bei der Kommunikation und der Audio-Verarbeitung bereits<br />

auf das Internet-Protokoll setzt: „IP ist kleinteilig und komplex. Im<br />

Bereich Audio und Kommunikation über IP haben wir aber bereits<br />

eine Expertise im Haus aufgebaut, die es uns erlaubt, in Nuancen<br />

den einen oder anderen kleinen Vorteil in der Produktion<br />

zu nutzen. Außerdem sind in diesem Bereich keine zusätzlichen<br />

Kosten entstanden.“<br />

Technisch vertraut TV SKYLINE in der Tonregie auf ein Lawo mc2<br />

36 mit 32 Fadern und 192-Kanal-Mehrspuraufzeichnung. Das<br />

Abhören erfolgt über ein Dolby Atmos-fähiges Genelec 5.1.4 Abhörsystem<br />

mit DSP. Riedel Communications ist, wie schon bei<br />

früheren Projekten, mit einem Artist Intercom System mit sechs<br />

Funkkreisen an Bord. Außerdem kommen acht Bolero Beltpacks<br />

und vier Bolero Antennen zum Einsatz.<br />

Eine Besonderheit des neuen Ü-Wagens ist der vielseitige Videomischer.<br />

Der 12G / 3M/E Acuity von Ross Video ist nicht<br />

nur mit sechs Keyern pro M/E und 3D DVEs inklusive Warp und<br />

Curvilinear Effekten ausgestattet. Er fungiert auch als zentrale<br />

Kreuzschiene, übergreifender Multiviewer sowie Embedder und<br />

De-Embedder. „Bei diesem Fahrzeug haben wir aus der Not<br />

eine Tugend gemacht. Die Not war, dass wir um jeden Quadratzentimeter<br />

Platz im Fahrzeug kämpfen mussten, um am Ende<br />

möglichst viel Arbeitsraum für die Menschen und gleichzeitig<br />

möglichst viel Platz für das Equipment zu haben. Mit der Zentraleinheit<br />

von Ross konnten wir einiges an 19-Zoll-Rackspace<br />

einsparen“, freut sich Reeh.<br />

Drahtlose Live-Übertragung bei Trail- und Berglauf-WM<br />

© TVU<br />

World Mountain and Trail Running Championships<br />

Drahtlose Live-Übertragungen im Gebirge<br />

sind aufgrund mangelnder Konnektivität<br />

oft schwierig. Die World Mountain and<br />

Trail Running Championships boten dennoch<br />

einen 25 Stunden langen HDLive-<br />

Stream und setzten dabei auf die Live-<br />

Übertragungstechnologie von TVU Networks.<br />

Der fünftägige Wettbewerb präsentierte<br />

Trail- und Bergläufer aus über<br />

60 Nationen und erreichte das Publikum<br />

über TV-, Web- und mobile Plattformen.<br />

Mit Hilfe der TVU-Technik konnte die<br />

Weltmeisterschaft zum ersten Mal in<br />

Echtzeit von Bergpfaden übertragen werden.<br />

So konnten die Organisatoren die<br />

Spannung des Rennens auch über die<br />

Grenzen der Gastgeberstadt Innsbruckhinaus<br />

verbreiten. „TVU spielte eine entscheidende<br />

Rolle für den Erfolg unserer<br />

allerersten Live-Übertragung von der WM<br />

2023. Das TVU-Equipment lieferte eine<br />

qualitativ hochwertige und zuverlässige<br />

Übertragung. Wir konnten die Zuschauer<br />

so näher an das Geschehen heranbringen”,<br />

freut sich Benedikt Happe, Produzent<br />

und Direktor der Veranstaltung.<br />

TVU Networks unterstützte die Live-Produktion<br />

der Trail Running-Meisterschaft<br />

mit einem umfangreichen Setup, bei<br />

dem zehn TVU One-Einheiten zum Einsatz<br />

kamen, 24 TVU Anywhere Apps auf<br />

Mobiltelefonen installiert wurden und vier<br />

Signale für das TVU RPS (Remote Production<br />

System) synchronisiert wurden.<br />

16 <strong>2.2023</strong>


See you at IBC 8.B90<br />

Magazin / Produktion<br />

DISCOVER<br />

ELASTICITY.<br />

HOME Apps<br />

SERVER-BASED PROCESSING<br />

Multiviewer<br />

UDX Conversion with<br />

HDR Processing<br />

Graphic Inserter<br />

Stream Transcoder<br />

XS<br />

ST2110<br />

<strong>2.2023</strong><br />

17<br />

LAWO.COM


Magazin / Technik<br />

4K-Studiokamera mit maximaler Flexibilität<br />

© Sony<br />

HXC-FZ90 Studio-Systemkamera<br />

Sony erweitert sein professionelles Broadcast-Kamera-Portfolio<br />

um die HXC-FZ90 Studio-Systemkamera für 4K-Studio- und Live-<br />

Produktionen. Sie soll Ende 2023 verfügbar sein. Ein Highlight ist<br />

die optional erhältliche 4K-Lizenz auf wöchentlicher, monatlicher<br />

oder permanenter Basis. Sie soll Event-Produktionsfirmen eine<br />

hochwertige und erschwingliche Lösung für 4K-fähige Produktionssysteme<br />

mit maximaler Flexibilität bieten.<br />

„Produktionsformate verändern und diversifizieren sich von Projekt<br />

zu Projekt“, sagt Norbert Paquet, Head of Live Production, Sony Europe.<br />

Gefragt seien daher intelligente Lösungen, die den Umstieg auf<br />

4K so einfach und kostengünstig wie möglich machen würden. Die<br />

HXC-FZ90 mit ihrer vertrauten Sony-Design- und Bedienphilosophie<br />

ermögliche diesen nahtlosen Übergang. Die HXC-FZ90 unterstützt<br />

auch HLG (Hybrid Log Gamma) und S-Log3 für den SR Live-Workflow<br />

von Sony und ermöglicht so auf Wunsch HDR oder 4K HDR.<br />

„Wir sehen, dass immer mehr Unternehmen nach einer flexiblen<br />

Möglichkeit suchen, um zwischen 4K, HD und HDR zu wechseln.<br />

Unsere neue HXC-FZ90 ist die Antwort auf diese Anforderungen.<br />

Unsere Kunden wollen zukunftssicher und für 4K- oder HDR-Projekte<br />

gewappnet sein, auch wenn ein Großteil der Aufträge immer<br />

noch in HD umgesetzt wird”, erklärt er. Die HXC-FZ90 eignet sich<br />

laut Sony dank ihres vielseitigen Designs, ihrer umfassenden Funktionen,<br />

ihres geringen Gewichts und ihrer Robustheit für eine Vielzahl<br />

von Produktionsszenarien in Studios, bei Events, in Unternehmen<br />

und im Sportbereich. Die Kamera wird zusammen mit dem<br />

MVS-G1-Mischer und der ILME-FR7-Kamera als 4K-Produktionslösung<br />

für Einsteiger von Sony angeboten.<br />

Zu den wichtigsten Merkmalen der neuen Kamera gehören:<br />

• Single-Chip 2/3″ 4K CMOS Sensor mit B4 Mount für 2000<br />

TVL Auflösung<br />

• 4K-Lizenz auf wöchentlicher, monatlicher oder permanenter<br />

Basis erhältlich<br />

• Integrierte Unterstützung von HLG und S-Log3 für den SR-<br />

Live-Workflow<br />

• ARIA-Funktion: Automatische Bildoptimierung entsprechend<br />

der Objektiveigenschaften verschiedener Hersteller<br />

• Einfache Integration mit CNA-2 web RCP Control für erweitertes<br />

Monitoring<br />

• Vereinfachte Verkabelung mit Prompter- oder PTZ-Kameras<br />

(z.B. ILME-FR7) über Netzwerk-Trunk (Ethernet)<br />

• Stereo-Minibuchse für einfachen Anschluss eines Headsets<br />

• Einfache Kamerabedienung über das Frontpanel der neuen<br />

CCU HXCU-FZ90 mit Funktionen wie IRIS und Farbsteuerung<br />

• Erweiterte Fokusfunktionen<br />

• 4K-Produktionslösungen für Einsteiger<br />

Shure kooperiert mit Q5X bei Sportproduktionen<br />

© Shure<br />

Neu im Axient Digital Portfolio: Q5X PlayerMic Sender und Q5X AquaMic<br />

Shure hat sich mit Q5X zusammengetan,<br />

um robuste und flexible Taschensender<br />

für anspruchsvolle Tonaufnahmen mit<br />

dem Axient Digital Drahtlossystem anzubieten.<br />

Sie sollen insbesondere den<br />

großen Herausforderungen bei Sportproduktionen<br />

gerecht werden. Das gilt<br />

insbesondere mit Blick auf einen kleineren<br />

Formfaktor bei den Taschensendern.<br />

Q5X stellt verschiedene<br />

Sender mit unterschiedlichen<br />

Bauformen her.<br />

Den flexiblen Q5X PlayerMic<br />

und den wasserdichten<br />

Q5X AquaMic hat<br />

Shure als bislang einzige<br />

Drittanbieter-Sender in<br />

das Axient Digital Portfolio<br />

aufgenommen.<br />

Das kleine PlayerMic wurde für professionelle<br />

Sportanwendungen entwickelt<br />

und soll an Athletinnen und Athleten<br />

auch in Wettkämpfen sicher befestigt<br />

werden können, um Audioübertragungen<br />

direkt vom Spielfeld zu ermöglichen.<br />

Er wird bereits in Football-, Rugby-, Basketball-<br />

und anderen Ligen eingesetzt.<br />

AquaMic ist ein Taschensender, dessen<br />

Gehäuse in bis bis zu zehn Metern Tiefe<br />

wasserdicht ist. In Kombination mit ihm<br />

lassen sich wasserdichte Lavaliermikrofone<br />

wie das IP57-zertifizierte Shure DuraPlex<br />

bei Wettkämpfen in und auf dem<br />

Wasser einsetzen, zum Beispiel beim<br />

Segeln und Surfen.<br />

Was das Q5X-Portfolio laut Shure zusätzlich<br />

spannend macht, ist die Implementierung<br />

eines ferngesteuerten<br />

Rückkanals – genannt RCAS (Remote<br />

Controlled Audio System). Das RCAS<br />

wird mit der Q5X MicCommander Fernbedienung<br />

gesteuert. Über das 2,4-GHz-<br />

Band ermöglicht es somit volle Kontrolle<br />

über den Q5X Sender, wie die Einrichtung<br />

und das Monitoring verschiedener<br />

Parameter wie Mic-Gain, Frequenz und<br />

Sendeleistung.<br />

18 <strong>2.2023</strong>


Magazin / Technik<br />

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<strong>2.2023</strong><br />

IBC Show 2023, Amsterdam | Hall 10, Booth C43<br />

19


Magazin / Technik<br />

Imagine startet neue Magellan-Version<br />

Imagine Communications hat jetzt die neue Version 3.9 des<br />

Magellan Control Systems, eines übergreifenden Software-<br />

Steuerungssystems für die Verwaltung hybrider Basebandund<br />

IP-Routing-Netzwerke, auf den Markt gebracht.<br />

Der Magellan Controller bietet einen zentralen Kontrollpunkt<br />

für die Konfiguration und den Betrieb von SDI-, IP- und<br />

Mixed-Mode-Routing-Systemen. Das Magellan Control System<br />

verwaltet eine Vielzahl von Imagine- und Drittanbieter-IP-<br />

Endpunkten sowie Baseband-Routern, darunter Platinum/<br />

Platinum IP3-Router, Router von Drittanbietern, Selenio Network<br />

Processor, Selenio MCP-Geräte, EPIC MV-Multiviewer<br />

und Versio Playout unter Verwendung von handelsüblichen<br />

Ethernet-Switches.<br />

Die Version 3.9 von Magellan Control untermauert den Ansatz,<br />

so Imagine, leistungsstarke, standardbasierte und hoch<br />

skalierbare Broadcast-Lösungen anzubieten. Zu den neuen<br />

Funktionen von Release 3.9 gehören Laut Imagine unter anderem:<br />

IPVR-Erweiterung für IGMP-zu-IGMP-IP-Tie-Lines,<br />

Verbesserungen und Funktionen der Arista MCS API-Integration,<br />

Unterstützung von Tie-Lines in Magellan Live Manager<br />

PathView, Unterstützung des SW-P-08-Routing-Protokolls,<br />

Unterstützung des IP3 12G IO-Moduls, User Foundry Update,<br />

REST API-Unterstützung für die Identifizierung von<br />

Breakaway-Quellen, Verbesserung der LRC-Plus-Statusbenachrichtigung,<br />

Verbesserungen der Salvo-Editor-Suche und<br />

-Filterung, sowie UI-Verbesserungen<br />

in verschiedenen Editoren<br />

und Dialogen.<br />

© Imagine<br />

Version 3.9 des Magellan Control Systems<br />

NewTek optimiert 3Play3P2-Replay-System<br />

© NewTek<br />

Neues 3Play3P2-Replay-System von NewTek<br />

Das Vizrt-Unternehmen NewTek hat sein<br />

3Play3P2-Replay-System überarbeitet.<br />

Mit vielen neuen und optimierten Funktionen<br />

soll es Sportproduktionen noch<br />

einfacher und effizienter machen. Die<br />

Updates, die für alle bestehenden 3Play<br />

3P2-Benutzer kostenlos zur Verfügung<br />

stehen und mit jedem neuen 3Play 3P2<br />

verfügbar sein werden, sind nach Angaben<br />

des Unternehmens ganz darauf<br />

ausgerichtet, die Bedienbarkeit zu verbessern<br />

und das Einsatzspektrum zu<br />

erweitern.<br />

„Bei der Weiterentwicklung von Produkten<br />

ist es wichtig, dass man<br />

den Menschen zuhört, die<br />

sie tagtäglich nutzen. Das<br />

haben wir getan, indem wir<br />

eng mit den Nutzern zusammengearbeitet<br />

haben,<br />

um zu verstehen, was für<br />

sie wirklich wichtig ist. Wir<br />

sind sehr stolz darauf, eine<br />

Reihe von Funktionen eingeführt<br />

zu haben, die genau<br />

das tun - und zwar kostenlos<br />

- für bestehende und<br />

neue 3Play 3P2-Geräte. Wir<br />

haben uns auf Geschwindigkeit, Effizienz<br />

und Benutzerfreundlichkeit konzentriert<br />

und gleichzeitig dafür gesorgt, dass das<br />

Zuschauererlebnis besser denn je ist“,<br />

kommentiert Chris McLendon, Senior<br />

Product Manager, NewTek.<br />

Schlüsselmomente von Sportevents lassen<br />

sich mit dem neuen 3Play 3P2 jetzt<br />

einfacher wiederholen. Dafür sorgen<br />

vollständig anpassbare Tagging-Arbeitsbereiche<br />

zur sofortigen Erstellung von<br />

Wiedergabelisten, einschließlich der<br />

Möglichkeit, Stile und Größen zu ändern.<br />

3Play 3P2 bietet Operatoren jetzt die<br />

Möglichkeit, ihre eigenen Arbeitsbereiche<br />

zu gestalten und schneller als zuvor<br />

auf das zuzugreifen, was sie brauchen.<br />

Menüs lassen sich per Drag & Drop öffnen,<br />

Elemente je nach Bedarf ein- und<br />

ausschalten oder auf dem Touchscreen<br />

verschieben. 3Play 3P2 erleichtert zudem<br />

die teamübergreifende Arbeit und<br />

unterstützt die gemeinsame Nutzung von<br />

Clips, Ressourcen und Playlists zwischen<br />

allen 3Play 3P2-Geräten in einem Netzwerk.<br />

Daraus resultieren laut NewTek ein<br />

effizienter, schneller Zugriff auf gemeinsame<br />

Inhalte, eine konsistente Ausgabe<br />

und ein höherer Produktionswert.<br />

3Play3P2 ermöglicht es Anwendern<br />

auch, alle Audioeingänge anzuzeigen, zu<br />

definieren und neu zu mischen, sowie zu<br />

verwalten, welche Kanäle während der<br />

Aufnahme an welchen Ausgang geleitet<br />

werden. Außerdem können sie individuelle<br />

Audioausgangsströme für NDI, Dante<br />

oder jede andere einzigartige Audio-<br />

Workflow-Konfiguration erstellen.<br />

Die neuen Funktionen von 3Play 3P2<br />

können von newtek.com/downloads heruntergeladen<br />

werden und sind mit jedem<br />

neuen 3Play 3P2 erhältlich.<br />

20 <strong>2.2023</strong>


ColorBox<br />

Die preisgekrönte LUT Box<br />

der nächsten Generation.<br />

Komplexe managed Color- und HDR/SDR-Workflows.<br />

Die AJA ColorBox ist eine kompakte High-Performance-Lösung mit extrem niedriger Latenz für Color<br />

managed Workflows, die speziell für die Farbkonvertierungsanforderungen von Broadcast, Live-Events,<br />

On-Set-Anwendungen und Postproduktion entwickelt wurde. Sie unterstützt Standard Dynamic Range<br />

(SDR), High Dynamic Range (HDR) und Wide Color Gamut (WCG) Signale und nutzt 12G-SDI und HDMI<br />

2.0 für Single-Wire 4K/UltraHD HDR bis zu 4:2:2 10-Bit 60p oder 4:4:4 12-Bit 30p mit fünf speziellen Color<br />

Processing Pipelines einschließlich der leistungsstarken AJA Color Pipeline.<br />

Neu für 2023 ist ein Update des erweiterten Colorfront TV-Modus und Live-Modus, neue BBC HLG<br />

v1.6 LUTs und Frame Line Overlays mit einer neuen .png Bibliothek. Der neue Camera Color Science<br />

Support umfasst ARRI LogC4 Wide Gamut 4 und Sony S-Log3.<br />

Komplexe managed Color Workflows.<br />

Besuchen Sie AJA auf der IBC und erfahren Sie mehr über die neuesten<br />

Produktveröffentlichungen. Stand 7.C19 | 15. - 18. September 2023<br />

www.aja.com/colorbox


Magazin / Technik<br />

Canon präsentiert Ultra-High-Sensitivity Kamera<br />

© Canon<br />

Canon will Ende August<br />

mit der MS-500 eine Ultra-<br />

High-Sensitivity Kamera mit<br />

Wechselobjektiven (ILC) auf<br />

den Markt bringen, die mit<br />

einem 1-Zoll SPAD-Sensor<br />

(Single Photon Avalanche<br />

Diode) mit 3,2 Megapixeln<br />

ausgestattet ist.<br />

Neue Ultra-High-Sensitivity-Kamera MS-500 von Canon Die neue MS-500 ist laut<br />

Canon die weltweit erste<br />

Ultra-High-Sensitivity Kamera, die über einen SPAD-Sensor<br />

für Farbvideoaufnahmen verfügt, der eine minimale Objektbeleuchtung<br />

von nur 0,001 Lux voraussetzt. In Kombination<br />

mit Super-Teleobjektiven ist es möglich, selbst bei Nacht klare<br />

Videos von Objekten in mehreren Kilometern Entfernung aufzunehmen.<br />

Mit dieser Erweiterung der Produktpalette hochempfindlicher<br />

Kameras, zu der ebenfalls die ME20/ML Serie<br />

gehört, trägt Canon nach eigenen Angaben dazu bei, eine<br />

Vielzahl von Aufnahmeanforderungen zu bedienen, insbesondere<br />

auch im Überwachungsmarkt.<br />

SPAD-Sensoren nutzen die sogenannte „Photonenzählung“.<br />

Dabei werden einzelne Photonen (Lichtteilchen) gezählt, die in<br />

jedes einzelne Pixel eintreten. Dabei werden eintreffende Photonen<br />

in elektrische Ladung umgewandelt und können direkt circa<br />

eine Millionen Mal verstärkt und mit hoher Signalstärke extrahiert<br />

werden. Das ermöglicht, selbst kleine Lichtmengen zu erfassen.<br />

Hinzu kommt, dass jedes einzelne dieser Photonen digital<br />

gezählt werden kann, was eine rauschfreie Signalauslesung<br />

ermöglicht – ein entscheidender Vorteil der SPAD-Sensoren. So<br />

sind laut Canon klare Farbvideoaufnahmen selbst bei nur 0,001<br />

Lux Umgebungslicht möglich. Die MS-500 verfügt über ein Bajonett,<br />

das auf dem B4-Mount (BTA S-1005B-Standard) basiert<br />

und in der Broadcasting-Branche weit verbreitet ist.<br />

Ateme jetzt bei Microsoft Azure<br />

Ateme, Anbieter von Lösungen für Videokomprimierung,<br />

-übertragung und -streaming, ist mit seinen Videolösungen<br />

jetzt auf dem Microsoft Azure Marketplace verfügbar.<br />

Die Lösungen von Ateme umfassen Multi-Codec-Encoding,<br />

Origin/Packaging in jedem Format, skalierbares Cloud-DVR,<br />

zielgruppenspezifisches CDN und Lösungen für dynamische<br />

Werbeeinblendungen. Damit können Rundfunkveranstalter<br />

und Dienstanbieter hochwertige Inhalte effizient an Zuschauer<br />

auf jedem Bildschirm ausliefern. “Microsoft Azure ist mit einem<br />

Marktanteil von 23 Prozent und Niederlassungen in mehr<br />

als 60 Regionen als zweitgrößter Cloud-Anbieter in das Jahr<br />

2023 gestartet”, sagte Ricardo Minari, Director of Global Partnerships<br />

bei Ateme. „Wir freuen uns, unseren Kunden weltweit<br />

eine größere Auswahl an hochwertigen Erlebnissen und<br />

nachhaltiger Videobereitstellung anbieten zu können.”<br />

Microsoft Azure ist ein Online-Marktplatz für Cloud-Lösungen,<br />

die für den Betrieb auf Azure zertifiziert sind. Er hilft Unternehmen<br />

bei der Suche nach entsprechenden Lösungen und Partnern.<br />

LYNX präsentiert HDMI-zu-SDI-Konverter<br />

© Lynx Technik<br />

LYNX Technik hat seine yellobrik-Serie mit dem CHD 1402<br />

um einen neuen HDMI-zu-SDI-Konverter erweitert. Er wurde<br />

für alle AV-, Broadcast-, Produktions- und Postproduktionsanwendungen<br />

konzipiert, die eine Signalwandlung<br />

von bis zu 4K HDMI auf bis zu<br />

12G SDI benötigen und ist der Nachfolger<br />

des CHD 1802, der bis zu 3G SDI unterstützt.<br />

Ein typischer Anwendungsfall ist die<br />

Wandlung eines HDMI-Ausgangssignals<br />

von einer externen Quelle, zum Beispiel<br />

einer Videokamera, in ein SDI-Format.<br />

Alle im HDMI-Stream vorhandenen Audiosignale<br />

werden transparent übertragen.<br />

Mit den Optionen SDI-Glasfaserausgang<br />

und SFP-Sender kann das SDI-Signal<br />

dann über Glasfaser an einen abgesetz-<br />

yellobrik CHD 1402<br />

ten Standort übertragen werden. Zusätzlich kann eine weitere<br />

yellobrik, der CHD 1411 SDI HDMI Converter, verwendet<br />

werden, um den SDI-Ausgang und einen HDMI-Monitoring-<br />

Ausgang an der Remote Location zur<br />

Verfügung zu stellen, einschließlich der<br />

Anzeige von Audio, Metadaten und<br />

Timecode Overlays.<br />

Wie alle yellobriks ist auch der neue CHD<br />

1402 mit den zentralen Softwareanwendungen<br />

yelloGUI und LynxCentraal kompatibel.<br />

In Verbindung mit der Software<br />

können zusätzliche interne Einstellungen<br />

und Funktionen zugegriffen und gesteuert<br />

werden. Das CHD 1402 ist rackmontierbar,<br />

es kann als Standalone Modul<br />

oder in größeren yellobrik-Systemen eingesetzt<br />

werden.<br />

22 <strong>2.2023</strong>


FÜHREND.<br />

MOBIL.<br />

DRAHTLOS.<br />

AXIENT® DIGITAL ADX5D ZWEI-KANAL KAMERAEMPFÄNGER<br />

Am Set. Unterwegs. Oder im Studio. Wo auch immer die Produktion Sie hinführt, der<br />

digitale ADX5D Zwei-Kanal Empfänger liefert vollkommen transparente Klangqualität<br />

in einer mobilen Slot-In-Ausführung. Branchenführende Axient® Digital Technologie,<br />

kompatibel mit allen Axient Digital Sendern - inklusive dem ADX1M Micro-Taschensender.<br />

Mehr Infos unter shure.de/adx5d.<br />

©2023 Shure Incorporated. See shure.com/trademarks.


Magazin / Events<br />

Tonmeistertagung 2023 verspricht spannendes Programm<br />

Vom 8. bis 12. November 2023 geht im CCD Düsseldorf die 32.<br />

Tonmeistertagung (tmt) über die Bühne. Der alle zwei Jahre stattfindende<br />

Kongress für Audioprofis kann wieder mit einem umfangreichen<br />

Programm aufwarten. Dazu gibt es die angegliederte Fachmesse.<br />

Der Veranstalter, der Verband Deutscher Tonmeister (VDT),<br />

hat für die tmt32 über 110 Einzelbeiträge in sechs Vortragsräumen<br />

und auf einer offenen Bühne in den Kongressbereich angekündigt.<br />

Die Themenbandbreite ist groß und reicht von Akustik bis zur vernetzten<br />

Audio- und Videotechnik, von Immersive Audio bis Mastering,<br />

von Forschung & Entwicklung bis Live-Sound und Theater<br />

und vielem mehr. Der VDT hat dazu Schwerpunkt-Tage angelegt.<br />

Zwei Räume für verschiedene Immersive-Audio-Formate, ein Binauralraum<br />

mit 100 Kopfhörern und ein Surround-Raum stellen für<br />

die Beiträge die technische Infrastruktur bereit. Der Binauralraum<br />

beheimatet den Großteil der Sessions zum Thema Game Audio. Sie<br />

finden hauptsächlich am Freitag, den 10. November statt.<br />

Am Mittwoch organisiert Prof. Sabine Breitsameter von der Hochschule<br />

Darmstadt und Präsidiumsmitglied der Hessischen Filmund<br />

Medienakademie einen ebenfalls eintägigen Beitragsblock über<br />

„Soundscapes und akustische Ökologie“. Neben Wortbeiträge sind<br />

hier auch künstlerische Vorführungen in einem der immersiven Räume<br />

geplant. Reichlich Input gibt es zu den Themen Broadcast, Next<br />

Generation Audio und trimediale Produktion. Für Donnerstagnachmittag<br />

bis Freitagmittag stellt das Kuratoren-Team (Daniela Rieger<br />

und Wolfgang Rein) dazu aktuelle Entwicklungsszenarien zusammen.<br />

Geplant sind auch Panels zu Mastering, Mikrofonierung, Forschung<br />

& Entwicklung, Theater und Künstliche Intelligenz.<br />

In den beiden Immersive-Räumen sollen die tmt32-TalkBacks, die<br />

© tmt<br />

Top-Thema Immersives Audio auf der tmt<br />

Sessions über Elektronische Musik sowie ein Themenblock Theater<br />

stattfinden. Zusätzlich ist die Student 3D Audio Production Competition<br />

2023, deren Finalausscheidung wieder auf der Tonmeistertagung<br />

gehalten wird, für einen der beiden Immersive-Räume vorgesehen.<br />

Lasse Nipkow (Referatsleitung Musik-und Wortproduktion)<br />

und Ulrike Anderson (VDT-Präsidentin) kuratieren das Immersive-<br />

Audio-Programm. Dabei legt Nipkow den Schwerpunkt auf eine<br />

3D-Audio-Wiedergabe im 9.4.6-Format, während Anderson Beiträge<br />

in High-Resolution im 7.1.4-Format und Abtastraten bis zu<br />

384 kHz einplant.<br />

Eingebettet in die Ausstellung ist die neue Center-Stage als offene<br />

Bühne für Aussteller-Beiträge sowie für einige Kongressprogramm-<br />

Angebote. Um das umliegende Messegeschehen nicht zu stören,<br />

ist sie als so genannte Silent-Stage mit Funk-Kopfhörern geplant.<br />

Diskussion zur Zukunft des Journalismus<br />

© nextMedia.Hamburg<br />

Die Hamburger Innovationskonferenz<br />

scoopcamp<br />

befasst sich am 14. September<br />

bereits zum 15. Mal<br />

mit den Herausforderungen<br />

für den Journalismus<br />

der Zukunft. Schwerpunktmäßig<br />

geht es diesmal um<br />

die wirtschaftliche Seite.<br />

Panels und Workshops bieten Teilnehmenden des von nextMedia.<br />

Hamburg veranstalteten Events viele Möglichkeiten, sich untereinander<br />

dazu auszutauschen. Hochkarätige Rednerinnen und Redner<br />

werden Use Cases für den digitalen Erfolg in der Medienbranche<br />

vorstellen. Dazu zählen unter anderem Hatice Kahraman (Redaktionsleiterin<br />

Salon5, CORRECTIV), Johanna Rüdiger (Head of Social<br />

Media Strategy, Deutsche Welle Culture and Documentaries),<br />

Miriam Scharlibbe (Chefredakteurin, sh:z), Marie Kilg (Journalistin<br />

und Innovationsmanagerin) und Nashua Gallagher (Lead Product<br />

Manager, Neue Zürcher Zeitung). Kahraman und Rüdiger sind Expertinnen<br />

für journalistische Angebote, die bei jungen Zielgruppen<br />

Anklang finden. Als Teil eines hochkarätigen Panels werden sie über<br />

praktische Learnings und erfolgserprobte Best Practices berichten,<br />

die Medienhäusern und unabhängigen Journalistinnen und Journalisten<br />

dabei helfen, ihre Angebote bestmöglich für die Generation<br />

Z zu entwickeln. Dazu teilt Miriam Scharlibbe als neue Chefredakteurin<br />

beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag ihre strategischen<br />

Insights für regionale Medienhäuser und Lokalzeitungen,<br />

wie sie im digitalen Zeitalter die richtigen Rahmenbedingungen für<br />

junge Talente schaffen können. Und Nashua Gallagher wird in ihrer<br />

Keynote Paywalls als Finanzierungsmethode für den Journalismus<br />

diskutieren. Weitere Schwerpunkte bilden die Themen „Creator<br />

Economy”, Talentmanagement, die Rolle von Künstlicher Intelligenz<br />

(KI) für die Zukunft der Medienbranche, Audience Management und<br />

die Frage, wo sich der Journalismus zwischen öffentlich-rechtlicher<br />

und privater Finanzierung künftig positionieren muss, um zukunftsfähig<br />

zu bleiben. Dazu sprechen unter anderem Maylis Chevalier<br />

(Director of Innovation and Digital Product, Vocento), Sebastian<br />

Kuhnert (Vice President of Business Development, Chess.com),<br />

sowie Roland Eisenbrand (Head of Content, OMR). Moderiert wird<br />

das scoopcamp 2023 von Dr. Johanna Leuschen (NDR).<br />

24 <strong>2.2023</strong>


Magazin / Events<br />

KI als Game Changer für Medientechnik<br />

Die MediaTech Hub Conference (MTHCON) präsentiert am 27. und 28. September 2023<br />

im Studio Babelsberg wieder neueste Trends, Innovationen und Best Practices aus der<br />

Welt der Medientechnologien vor dem Hintergrund disruptiver Entwicklungen.<br />

Peter Effenberg, Leiter der MediaTech Hub Conference<br />

© MTH<br />

Fünf Themencluster bestimmen in diesem Jahr das Programm –<br />

von Audience über Monetisation zu AI und Data bis Transformation.<br />

Zentral geht es um die Frage, welche MediaTech-Lösungen<br />

Antworten auf die enorm schnelle und disruptive technologische<br />

Entwicklung in der Film-, TV- und Streaming-Industrie geben.<br />

„Wir haben uns wieder viel vorgenommen und rücken die großen<br />

MediaTech-Trends in den Fokus der diesjährigen Konferenz.<br />

Beim Thema Audience blicken wir auf die Zuschauerinnen und<br />

Zuschauer und fragen, welche Medientechnologien das Publikum<br />

heute und zukünftig annehmen und nutzen wird. Natürlich<br />

geht es auch um KI als potentieller Game Changer für die audiovisuelle<br />

Industrie. Wie wird KI unsere Arbeit als Filmschaffende<br />

beeinflussen? Zudem sprechen wir über neue Geschäftsmodelle,<br />

mit denen sich jenseits von Abo und Werbung Geld verdienen<br />

lässt. All das vor dem Hintergrund der andauernden und gerade<br />

jetzt wieder sehr intensiven Transformation der Filmindustrie. Wir<br />

bleiben uns dabei als kleine aber sehr feine Konferenz mit einem<br />

offenen Austausch über die aktuellen internationalen MediaTech<br />

Trends treu”, berichtet Peter Effenberg, Leiter der MediaTech<br />

Hub Conference.<br />

Am ersten Konferenztag steht das Thema Künstliche Intelligenz<br />

im Mittelpunkt. Die Keynote hält VFX-Pionier Evan Halleck. Auf<br />

der #MTHCON23 spricht er über die Kraft der KI als Co-Creator<br />

und ihr revolutionäres Potential beim Filmemachen. Halleck<br />

repräsentiert eine neue Generation von VFX-Artists, die Technologie<br />

und Kreativität beim Filmemachen miteinander verbinden<br />

und KI einsetzen, um die Grenzen des Möglichen zu verschieben.<br />

Wie stark Künstliche Intelligenz die Film- und TV-Produktion<br />

verändert, demonstriert auch die folgende Session zu kreativen<br />

AI-Tools. Startup-Gründerinnen und -Gründer wie Volha Paulovich<br />

von PentoPix, Caecilie Bach Kjaerulf von MediaCatch oder<br />

Aaron Jones von Yepic AI zeigen Wege zu schnellen, optimierten<br />

Prozessen in der Filmproduktion – von KI-gestützter Drehbucherstellung<br />

über den Schnitt bis zur KI-generierten Untertitelung.<br />

Ein weiterer hochkarätiger Speaker am Nachmittag ist Rick<br />

Grandy, Principal Solutions Architect, Medien & Unterhaltung<br />

bei NVIDIA. Er macht klar, dass ohne Technologie im Bewegtbild<br />

nichts mehr geht. KI ermögliche schnellere, kosteneffiziente Prozesse<br />

sowohl auf der Leinwand als auch hinter den Kulissen. KI-<br />

Tools helfen Low-Budget-Filmen, ein zuvor unerreichbares Maß<br />

an Umfang und Ehrgeiz zu erreichen. Doch wie funktioniert das<br />

alles? Werden alle Skripts in der Zukunft nur noch von einer KI<br />

geschrieben? Grandy spricht über die nächste Generation von<br />

Technologien für die Erstellung, Bearbeitung und Verbreitung von<br />

Inhalten und über NVIDIAs Plattform für visuelles Computing. Am<br />

Nachmittag des zweiten Konferenztages geht es um die Monetarisierung<br />

von Inhalten. Die Film-, Fernseh- und Streamingbranche<br />

sucht nach neuen Einnahmequellen, jenseits von üblichen<br />

Abo-Modellen und Werbung. Von Subscription-Video-on-Demand<br />

(SVOD) über werbefinanziertes Streaming (AVOD) bis hin<br />

zu kostenlosen werbefinanzierten TV-Apps (FAST) und neuen<br />

Werbemodellen – welche Strategien werden von den wichtigsten<br />

Akteuren der Branche diskutiert? Referenten sind hier Benedikt<br />

Frey, Country Lead Samsung TV Plus, Sabine Anger, SVP Streaming<br />

Central & Northern Europe Paramount International und<br />

Ralf Hape, CEO sky Media.<br />

Mit Blick auf mögliche neue Geschäftsmodelle werden im Anschluss<br />

drei der derzeit spannendsten Anwendungsfälle präsentiert:<br />

die NFT-Kollektion zur RTL-Serie „Sisi”, die brandneue Reporting-Software<br />

FilmChain und das Tech-Tool jay, welches den<br />

Weg für In-Stream Shopping ebnet.<br />

Der Global MediaTech Pitch Day geht ebenfalls am zweiten Konferenztag<br />

über die Bühne. Startups finden hier MediaTech Accelerator-Programme,<br />

Investoren und Branchenexperten, die bei<br />

der Finanzierung ihrer Business-Aktivitäten helfen können.<br />

made<br />

in<br />

germany Pitch ≥ 13,5<br />

<strong>2.2023</strong><br />

25


Magazin / Personalien<br />

Alexander Rösner<br />

übernimmt Mitte September 2023 die Chefredaktion von Sky Sport. Als<br />

Senior Vice President Sports Editorial verantwortet er dann alle unter<br />

einem Dach gebündelten redaktionellen Aktivitäten von Sky Deutschland.<br />

Rösner kommt von der Seven.One Entertainment Group, wo er<br />

seit 2013 als ran Sportchef/Senior Vice President Sport die Sportübertragungen,<br />

die Sportproduktion und den Sportrechteeinkauf für die<br />

TV-Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe verantwortete. Zuvor war der<br />

studierte Jurist rund vier Jahre bei Sport1 tätig, zuletzt als Chefredakteur<br />

und Programmdirektor. Weitere berufliche Stationen waren die<br />

sportsman media group und der Fernsehsender SAT.1.<br />

© Sky Sport<br />

© Lightware<br />

© BCE<br />

© PHABRIX<br />

Siegfried Hermann<br />

Stefan Weidner<br />

Martin Mulligan<br />

Siegfried Hermann ist neuer Präsident<br />

von Lightware EMEA. Seit August<br />

2022 war er als Vice President Business<br />

Development EMEA für das Unternehmen<br />

verantwortlich. Zuvor war Hermann<br />

unter anderem 20 Jahre lang (1999 bis<br />

2019) bei Chrestron Deutschland tätig,<br />

zuletzt als Geschäftsführer. Als Präsident<br />

von Lightware EMEA wird Hermann direkt<br />

mit der Zentrale und dem Managementteam<br />

von Lightware zusammenarbeiten.<br />

Stefan Weidner ist seit Juli 2023<br />

Sales Director (DACH) beim zur RTL<br />

Group gehörenden Broadcast Center<br />

Europe (BCE) in Luxemburg. Er war zuletzt<br />

sechs Jahre bei Grass Valley tätig,<br />

unter anderem als Sales Director Central<br />

Europe & Russia und Sales Director<br />

Central and Southern Europe. Davor<br />

war er zwei Jahre Global Sales Director<br />

Media bei Rohde & Schwarz. Von 2008<br />

bis 2015 war er bei Harris und dessen<br />

Nachfolgeunternehmen Imagine Communications<br />

im Vertrieb tätig, zuletzt als<br />

Director Nordic & Central Europe. Fast<br />

zwölf Jahre lang war Weidner zudem bei<br />

Avid beschäftigt (1996 bis 2007).<br />

Martin Mulligan ist neuer CEO des<br />

Test- und Messtechnik-Unternehmens<br />

PHABRIX. Er folgt auf Phillip Adams, der<br />

das Unternehmen 18 Jahre nach dessen<br />

Gründung verlassen hat. Mulligan war bei<br />

PHABRIX zuletzt als SVP Sales & Operations<br />

tätig. Mit dem neuen Chairman Hiroshi<br />

Kajita, der zuletzt bei Sony Europe<br />

als Head of Media Solutions verantwortlich<br />

zeichnete, komplettiert PHABRIX ein Trio<br />

von wichtigen personellen Veränderungen.<br />

Björn Böhning ist neuer Sprecher<br />

des Gesamtvorstandes der Allianz Deutscher<br />

Produzenten – Film und Fernsehen<br />

(Produzentenallianz). Er ist bereits<br />

seit Mai 2022 Geschäftsführer des Verbandes<br />

und folgt auf Alexander Thies,<br />

der das Amt des Vorstandsvorsitzenden<br />

seit der Gründung des Vereins im Jahr<br />

2008 inne hatte. Als Geschäftsführer<br />

des Mitgliedsunternehmens NFP neue<br />

film Produktion bleibt Thies der Produzentenallianz<br />

weiterhin verbunden.<br />

Andre Prahl (Chief Distribution Officer<br />

RTL Deutschland und Geschäftsführer<br />

RTL Technology GmbH) ist als Vorstandsvorsitzender<br />

der Deutschen TV-Plattform<br />

bestätigt worden. Seine Stellvertreter sind<br />

Sascha Molina (Produktionsdirektor NDR,<br />

für die ARD) und Dr. Dietmar Schill (Senior<br />

General Manager Sony R&D Tokyo, Vice<br />

President Sony Europe), der neu in den<br />

Vorstand berufen wurde.<br />

Dr. Ralf Wintergerst ist neuer<br />

Präsident des Digitalverbands Bitkom.<br />

Er folgt auf Achim Berg, der die laut Satzung<br />

maximal möglichen drei Amtszeiten<br />

erreicht hat.<br />

Jenny Isaksson ist neue Direktorin<br />

für Channel Development bei der VIZRT<br />

Group. Sie kommt von Nordic Capital, wo<br />

sie als Operations Managerin mit Schwerpunkt<br />

Vertriebsstrategie verantwortlich<br />

zeichnete. Davor war Isaksson bei Bain<br />

and Company in den Bereichen Wachstumsstrategie,<br />

Finanzplanung, Kundenzufriedenheit,<br />

Change Management und<br />

Commercial Due Diligence tätig.<br />

26 <strong>2.2023</strong>


Magazin / Personalien<br />

Martin Stewart ist neuer CEO der<br />

NEP Group. Er folgt auf Brian Sullivan,<br />

der den Produktionsdienstleister verlassen<br />

hat. Stewart war dort seit September<br />

2022 Chief Financial Officer (CFO).<br />

Er blickt auf eine über 30-jährige Karriere<br />

in Führungspositionen in den Bereichen<br />

Medien, Telekommunikation und Sport<br />

zurück. Unter anderem war er Chief<br />

Executive bei Sky New Zealand in Aukland<br />

und bei OSN in Dubai. Von 1998 bis<br />

2004 war er CFO bei BSkyB.<br />

Anthony Wilkins kommt als Business<br />

Development Manager für industrielle<br />

und kritische Kommunikation in<br />

der EMEA-Region zu Clear-Com. Das<br />

Unternehmen will über seine Kernmärkte<br />

im Live- und Broadcast-Bereich hinaus<br />

wachsen. Wilkins verfügt über mehr als<br />

40 Jahre Erfahrung im Bereich professioneller<br />

Audiosysteme, von der Feldtechnik<br />

über Test- und Messtechnik bis<br />

hin zu Vertrieb, technischem Marketing,<br />

Produktmanagement und Geschäftsentwicklung.<br />

Er war unter anderem im Vertrieb<br />

und Partnermanagement bei Sony,<br />

DTS, Linear Acoustic und Jünger Audio.<br />

Dr. Ralf Wintergerst<br />

© Bitkom<br />

© VIZRT<br />

Wolfgang Link, Vorstand Entertainment<br />

und CEO der Seven.One Entertainment<br />

Group, hat Mitte Juli 2023<br />

das Unternehmen verlassen. ProSiebenSat.1-CEO<br />

Bert Habets wird wegen<br />

der strategischen Neuausrichtung des<br />

Konzerns und der Fokussierung auf das<br />

Entertainment-Kerngeschäft diesen Bereich<br />

künftig direkt führen. Link war seit<br />

14 Jahren im Unternehmen und wird<br />

Habets noch bis mindestens Ende 2023<br />

beratend zur Seite stehen.<br />

Timo Koch ist neuer Chief Commercial<br />

Officer (CCO) der Media Division bei<br />

Riedel Networks. Er kommt von der Euro<br />

Media Group (EMG). In seiner neuen Position<br />

berichtet Koch direkt an Michael Martens,<br />

CEO von Riedel Networks, und verantwortet<br />

die Geschäftsentwicklung des<br />

Unternehmens im Medien- und Entertainmentbereich.<br />

Dabei soll er das bestehende<br />

Connectivity-Geschäft im Broadcast- und<br />

Live-Event-Bereich ausbauen und das Potenzial<br />

der Rechenzentren der Gruppe für<br />

neue Medienaktivitäten effizienter nutzen.<br />

Verena Göttl hat die Leitung von<br />

Dyn Productions, einem Tochterunternehmen<br />

des neuen Sportsenders Dyn,<br />

übernommen. Es soll künftig die Dyn-<br />

Berichterstattung über die Partnerligen<br />

und -wettbewerbe produzieren. Göttl<br />

war in den letzten Jahren als Beraterin<br />

und Geschäftsführerin ihrer eigenen<br />

Firma für die Gesamtproduktion von<br />

Magenta Sport für nationale und internationale<br />

Wettbewerbe im Basketball,<br />

Eishockey und Fußball tätig. Zuvor war<br />

sie als Projektleiterin und später als Produktionsleiterin<br />

für den Bundesliga-Sender<br />

Liga Total! der Deutschen Telekom<br />

aktiv und hat Servus TV beim Sendestart<br />

beraten. Weitere berufliche Stationen<br />

waren der Bundesliga-Sender Arena<br />

und ProSiebenSat.1 Media.<br />

Wolfgang Link<br />

Timo Koch<br />

Verena Göttl<br />

© Ross Video<br />

© Dyn<br />

© Riedel<br />

© ProSiebenSat.1<br />

Jenny Isaksson<br />

Rafael Dubois ist als Regional Sales<br />

Manager Nordeuropa von Ross Video<br />

engagiert worden. Er ist über 28 Jahre<br />

in der Broadcast- und Medienbranche<br />

aktiv. Zuletzt war er als Vice President<br />

of Sales Europe bei Qvest tätig. Davor<br />

arbeitete Dubois für Hersteller wie S&W,<br />

Pebble und Tedial sowie für Dienstleister<br />

wie Arqiva und Ericsson/RedBee.<br />

Rafael Dubois<br />

<strong>2.2023</strong><br />

27


Produktion / Special Olympics<br />

Ziemlich Special diese Olympics<br />

Die Special Olympics World Games Berlin 2023 waren ein voller Erfolg. Dass das Sportereignis für<br />

Menschen mit geistiger Behinderung auch medial die Aufmerksamkeit erhielt, die es verdient, ist<br />

einer einzigartigen Medienallianz zu verdanken, die mit enormem technischem und personellem<br />

Aufwand und beispielloser Zusammenarbeit die Berichterstattung und TV-Produktion realisierte.<br />

Die Stimmung war anders als bei anderen<br />

Großsportereignissen. Das<br />

war die Meinung vieler Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer, die nach Berlin gekommen<br />

waren, um sich die verschiedenen<br />

Wettkämpfe der Special Olympics World<br />

Games Berlin 2023 anzusehen. Rund<br />

7.000 Sportlerinnen und Sportler aus<br />

190 Nationen trafen sich vom 17. bis 25.<br />

Juni in Berlin, um sich in 26 Sportarten<br />

zu messen. In jedem der acht Veranstaltungsorte<br />

waren fröhliche, freundliche<br />

und engagierte Menschen allgegenwärtig.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltung für<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

stand natürlich der sportliche Wettkampf.<br />

Und doch ging es um viel mehr – um<br />

Miteinander und Fairness, um Inklusion<br />

und Teilhabe. Denn viel zu oft werden<br />

Menschen mit geistiger Behinderung an<br />

den Rand der Gesellschaft gedrängt, ein<br />

Missstand, auf den das Organisationskomitee<br />

(LOC), gegründet als gemeinnützige<br />

GmbH von Special Olympics<br />

Deutschland (SOD), durch die Art der<br />

Berichterstattung deutlich aufmerksam<br />

machen wollte.<br />

Produktion der Schwimmwettbewerbe in Berlin<br />

Das LOC produzierte insgesamt 400<br />

Stunden Programm von den Special<br />

Olympics World Games Berlin 2023. Die<br />

Eröffnungs- und Schlussfeier sowie 13<br />

Sportarten wurden live gezeigt und weltweit<br />

ausgestrahlt. Von den anderen 13<br />

Sportarten ließ das LOC redaktionelle<br />

Zusammenfassungen produzieren. „Hinzu<br />

kommen tägliche Highlight-Formate in<br />

unterschiedlicher Länge sowie Berichte<br />

über das kulturelle und gesellschaftliche<br />

Rahmenprogramm”, so Roman Steuer,<br />

der beim LOC als Verantwortlicher für<br />

die Produktion des World Feeds und<br />

der Video-Angebote schon sehr früh<br />

mit der Eventplanung betraut war. Inklusive<br />

der Dienstleister arbeiteten über<br />

28 <strong>2.2023</strong>


Produktion / Special Olympics<br />

Volleyball-Turnier bei den Special Olympics<br />

Roman Steuer und Zlatan Gavran, Managing Director NEP Germany<br />

400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

während der Spiele an der Broadcast<br />

Produktion. Das Team des LOC selbst<br />

bestand aus zehn Personen.<br />

„Die Special Olympics werden zu oft<br />

mit den Paralympics, den Olympischen<br />

Spielen für Sportlerinnen und Sportler<br />

mit körperlicher Behinderung, verwechselt.<br />

Und so ist uns eigentlich auch klar<br />

geworden, dass wir viel mehr tun müssen,<br />

um das Event überhaupt bekannt<br />

zu machen. Unser Plan war deshalb,<br />

eine große Medienallianz zu schmieden.<br />

Jeder in Deutschland soll während der<br />

Wettkampfwoche zumindest ein, zwei<br />

Berührungspunkte gehabt haben, ob in<br />

der Zeitung, Online oder im Fernsehen”,<br />

erklärt Steuer.<br />

Um eine schlagkräftige Medienallianz<br />

schmieden zu können, musste Steuer<br />

und sein Team, das während der zweijährigen<br />

Planungsphase nach und nach<br />

immer weiter wuchs, ein ansprechendes<br />

Konzept vorstellen. „Wir wussten,<br />

wir müssen viel anbieten und als Event<br />

attraktiv sein, damit die Medienpartner<br />

auch dabei sein wollen. So fiel die Entscheidung,<br />

als LOC selbst das Host<br />

Broadcasting zu übernehmen. Unser Ziel<br />

war es, möglichst hochwertige Inhalte zu<br />

produzieren und diese dann mit unseren<br />

Medienpartnern zu teilen”, sagt Steuer.<br />

Der Plan ging auf. Elf der führenden<br />

deutschen Bewegtbildanbieter konnten<br />

als Partner für die Special Olympics<br />

gewonnen werden: ARD, BILD, DAZN,<br />

Deutsche Telekom AG, Meta, Prime Video,<br />

ProSiebenSat1 Media SE, RTL,<br />

Sky, Sport1 und ZDF. In den Vorgesprächen<br />

kristallisierte sich laut Steuer dann<br />

schnell heraus, in welcher Form sich die<br />

Medienunternehmen einbringen wollten.<br />

„ARD und ZDF waren zum Beispiel für lange<br />

Strecken und Reportagen zu haben.<br />

Sky hat sehr viel komplett live gemacht<br />

und abends noch mal eine Zusammenfassung.<br />

RTL und auch ProSiebenSat.1<br />

wollten eher im Story-Bereich unterstützen,<br />

vor allem in den Magazinen und in<br />

den Nachrichten. So konnten wir ein breites<br />

Spektrum abdecken, bei dem sich die<br />

einzelnen Unternehmen gut ergänzen.”<br />

Produktion von NEP<br />

Unterstützt wurde das LOC bei der Produktion<br />

der Fernsehbilder von NEP Germany.<br />

Der TV-Dienstleister setzte sich<br />

im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung<br />

durch. “Wir haben uns an<br />

Unternehmen gewandt, von denen wir<br />

glaubten, dass sie in der Lage wären,<br />

eine Produktion in dieser Größenordnung<br />

durchzuführen. Unsere Wahl ist letztlich<br />

auf NEP Germany gefallen, die mit ihrer<br />

großen Ü-Wagen-Flotte perfekt für unser<br />

Produktionskonzept gerüstet waren.<br />

Außerdem ist NEP sehr, sehr engagiert<br />

und hat erfahrene Kollegen im Team, die<br />

schon bei den letzten World Games in<br />

Abu Dhabi dabei waren”, so Steuer.<br />

Sky-Studio auf dem Gelände der Messe Berlin<br />

Aufgrund der großen Entfernungen zwischen<br />

den einzelnen Wettkampfstätten,<br />

die über ganz Berlin verteilt waren, entschied<br />

sich das LOC für die Bildung verschiedener<br />

Produktionscluster. Jedes<br />

der drei einzelnen Cluster sollte mit Ü-<br />

Wagen verschiedene Sportwettkämpfe<br />

oder Eröffnungs- und Schlussfeier abdecken<br />

und diese dann in das IBC in der<br />

Nähe des Messegeländes einspeisen.<br />

Dem so genannten City Cluster wurden<br />

beispielsweise die Closing Ceremony<br />

am Brandenburger Tor, Schwimmen im<br />

SSE Velodrom und Basketball 3x3 am<br />

Neptunbrunnen zugeordnet. Aus dem<br />

Cluster „Messe“ sollten Sportarten wie<br />

Powerlifting, Turnen und Volleyball übertragen<br />

werden. Dem Olympic Cluster<br />

wurden Sportwettkämpfe wie Leichtathletik,<br />

Hockey, Fußball oder Handball<br />

sowie die Eröffnungsfeier im Olympiastadion<br />

zugeordnet. Um den Produktionsaufwand<br />

zu vereinheitlichen und ein<br />

homogenes Bild zu erzeugen, wurden die<br />

einzelnen Sportarten innerhalb der Cluster<br />

in die Kategorien Gold, Silber oder<br />

Bronze eingeteilt. Die Kategorie Gold,<br />

zu der die Eröffnungs- und Abschlussfeier<br />

gehörten, erforderte den höchsten<br />

technischen Aufwand, Bronze den geringsten.<br />

Schwimmen, eine Sportart der<br />

Kategorie Silber, wurde beispielsweise<br />

mit fünf CCU-Cams, zwei RF-Kameras<br />

und zwei Chip-Kameras von ATOM one<br />

umgesetzt. „Als klar war, dass NEP Produktionspartner<br />

wird, machte es absolut<br />

Sinn, die Produktion mit Ü-Wagen umzusetzen.<br />

Gerade jetzt in der Saison, in der<br />

die Ligen pausieren. Bis auf einen Ü-Wagen<br />

sind eigentlich alle Wagen von NEP<br />

Deutschland hier, dazu kommen zwei<br />

aus Belgien und einer aus der Schweiz.<br />

Es hätte keinen Kostenvorteil gebracht,<br />

<strong>2.2023</strong><br />

29


Produktion / Special Olympics<br />

Kontribution-Kontrollzentrum der MTI<br />

Signalwandlung von MTI<br />

remote zu produzieren”, erklärt Norbert<br />

Garske, der bei NEP für das Produktionskonzept<br />

verantwortlich zeichnete.<br />

Kontribution durch MTI<br />

Für die Kontribution der Bildsignale von<br />

den Ü-Wagen an den Wettkampfstätten<br />

zum IBC wurde bei NEP eine sternförmige<br />

Struktur gewählt. Mit einer Ausnahme<br />

erzeugten alle 14 Ü-Wagen ein<br />

1080P SDI-Signal vom Sportgeschehen<br />

in Clean, Dirty und mit Bildunterschriften.<br />

Pro Cluster konvertierte ein Nimbra<br />

System von NetInsight die Signale und<br />

übertrug sie auf ein Glasfasernetzwerk<br />

von MTI für den Transport zum IBC. Dort<br />

wurden die Signale von MTI in einem<br />

Triple-Contianer, der als Hauptschaltraum<br />

diente, zusammengeführt und kontrolliert.<br />

Im nächsten Schritt erfolgte die<br />

Rückkonvertierung der Signale in 1080P<br />

SDI und die Weiterleitung an den NEP<br />

UHD 24, der als Backbone und Router<br />

für die Produktion diente.<br />

Garske: „Dort passiert auch die Konvertierung,<br />

denn wir produzieren in 1080p<br />

und spielen in 1080i aus. Das P-Signal<br />

verwenden wir in erster Linie für die<br />

Speicherung, weil es eine gute Qualität<br />

hat und man es bei Bedarf auf UHD<br />

hochkonvertieren kann. Die Ausstrahlung<br />

erfolgt aber in 1080i. Das ist immer noch<br />

der gängige Standard für alle“.<br />

Technikeinsatz<br />

Bei den Kameras vertraut NEP Germany<br />

seit vielen Jahren auf den Hersteller<br />

Grass Valley. So wurden auch bei den<br />

Special Olympics World Games hauptsächlich<br />

LDX 86 mit normalem Body und<br />

in der Kompaktversion für Steadycams<br />

eingesetzt. „Es sind auch noch ein paar<br />

LDK-8000 im Einsatz. Es gibt wenige<br />

ältere Fahrzeuge, die über 8000er verfügen,<br />

aber auch diese können problemlos<br />

in 1080p aufzeichnen. Das ist sehr praktisch”,<br />

erklärt Garske. Neben den Standard-CCDs<br />

wurden auch einige Spezialkameras<br />

für die Produktion eingesetzt.<br />

Professional Motion Technology (PMT)<br />

lieferte die meisten davon. Bei der Leichtathletik<br />

kam eine RocketCam zum Einsatz,<br />

ein schwebendes Seilsystem, das<br />

entlang der 100-Meter-Bahn gespannt<br />

wurde. „Das Stadion ist ein bisschen<br />

knifflig, weil es nicht das Olympiastadion<br />

Norbert Garske<br />

ist, in dem die Leichtathletik stattfindet,<br />

sondern das Hans-Braun-Stadion. Im<br />

Olympiastadion hätten wir es leichter gehabt.<br />

Stefan Koch, der die Regie für die<br />

Leichtathletik übernommen hat, musste<br />

sich wirklich etwas einfallen lassen, damit<br />

das mit den wenigen Kameras und den<br />

Einschränkungen durch den begrenzten<br />

Platz gut rüberkommt”, erklärt Garske.<br />

Auch eine so genannte Viewcam war im<br />

Einsatz. Ein auf einem Anhänger ausgefahrenes<br />

Teleskop konnte individuell in<br />

der Höhe verstellt werden, um das Stadion<br />

aus der Vogelperspektive einzufangen.<br />

Für die Eröffnungsfeier lieferte PMT<br />

zudem eine Spider-Cam, für die Schlusszeremonie<br />

einen Kran an der Bühne des<br />

Brandenburger Tors. Für die Kommunikation<br />

des Produktionspersonals wurde<br />

eine 100 Mbit Internetanbindung über<br />

MTI inklusive Datentunnel eingerichtet.<br />

„Wir haben einen virtuellen Switch in der<br />

Nimbra Cloud, an den Riedel VoIP-Karten<br />

pro Venue angeschlossen sind. Hier<br />

im IBC haben wir einen großen Riedel<br />

VoIP Node. Das war die Lösung unserer<br />

Wahl, um die Kommunikation so stabil<br />

und qualitativ hochwertig wie möglich zu<br />

gestalten”, erklärt Garske.<br />

Für Funk und WLAN (sowie die Bereitstellung<br />

aller Drucker) lieferte ebenfalls Riedel<br />

die Technik. „Alles, was hier an Funkgeräten<br />

zur Koordination der Veranstaltung<br />

im Einsatz ist, außer bei der Eröffnungsfeier,<br />

kommt von uns”, erklärt Jan Sander,<br />

Riedels Projektleiter für die Special<br />

Olympics. In Zahlen ausgedrückt waren<br />

das zweieinhalbtausend Funkgeräte mit<br />

zehn Funkzellen, die alle miteinander vernetzt<br />

und im Technical Operations Center<br />

zusammengeführt wurden. „Von hier aus<br />

können die Verantwortlichen mit den einzelnen<br />

Venue Managern sprechen oder<br />

im Notfall alle Venues gleichzeitig anpingen<br />

und Evakuierungsdurchsagen machen”,<br />

erläutert Sander.<br />

Neben dem Funk war Riedel auch für die<br />

IT verantwortlich. So wurden auf dem<br />

gesamten Gelände über 200 Access<br />

Points für WLAN, diverse kabelgebundene<br />

Netzwerke und Internetanschlüsse<br />

installiert. „Wir haben einmal abends gemessen<br />

und hatten über 15.000 Devices<br />

in unserem Netzwerk”, beschreibt Sander<br />

den Umfang. Als Partner der Special<br />

Olympics World Games in Berlin stellte<br />

Riedel einen Großteil des Equipments<br />

kostenlos zur Verfügung. Sander: „Wir<br />

meinen, dass die Special Olympics eine<br />

sehr tolle und unterstützenswerte Veranstaltung<br />

sind und möchten gerne unseren<br />

Teil dazu beitragen, dass sie hochprofessionell<br />

über die Bühne gehen.“<br />

Log, Schnitt & Storage<br />

Um die Sportinhalte für die maximale<br />

Verbreitung möglichst schnell allen Mediapartnern<br />

zur Verfügung zu stellen und<br />

den Content einfach untereinander zu<br />

teilen, wurde eine interessante Dateninfrastruktur<br />

gewählt. „Wir haben mit allen<br />

30 <strong>2.2023</strong>


Produktion / Special Olympics<br />

<strong>2.2023</strong><br />

31


Produktion / Special Olympics<br />

Medienunternehmen im nationalen Bereich<br />

individuelle Vereinbarungen getroffen,<br />

die aber für alle ähnlich sind. Je nach<br />

Engagement der Sender gibt es etwas<br />

mehr oder weniger Zugang zu den Inhalten.<br />

Es geht dann hauptsächlich um Live-<br />

Zugriff oder nicht Live-Zugriff. Alles, was<br />

wir in der Postproduktion machen, haben<br />

eigentlich alle”, erklärt Steuer.<br />

Während die Bilder vom UHD 24 via<br />

EVS-Streaming auf den Mediagrid-Speicher<br />

gespielt wurden, konnten die Metadaten<br />

an zehn Loggerplätzen hinzugefügt<br />

werden. Insgesamt fünf Schnittplätze,<br />

drei im Schnittmobil Edit 8 und zwei im<br />

IBC, standen den Mitarbeitern zur Verfügung,<br />

um täglich Highlights in 30 Sekunden,<br />

60 Sekunden und drei Minuten<br />

zu schneiden. „Und das in verschiedenen<br />

Formaten, einmal in Deutsch Voiceover,<br />

in Englisch Voiceover, mit Untertiteln<br />

und dann noch im Social Media Format.<br />

Bei so viel Output sind die Cutter wirklich<br />

am Limit”, sagt Garske. Der UHD 24<br />

und die Arbeitsplätze im IBC waren über<br />

72 Glasfaserleitungen miteinander verbunden.<br />

So konnte die gesamte Technik<br />

einschließlich der EVS-Servertechnik im<br />

UHD 24 verbleiben. Der Durchsatz betrug<br />

Reges Treiben im UHD 24<br />

Master Control Raum im Berliner IBC<br />

40 Gigabit/s. Alle<br />

Tageshighlights<br />

und Zusammenfassungen<br />

von<br />

Einzelsportarten,<br />

insgesamt über<br />

800 verschiedene<br />

Versionen an<br />

Clips, liefen dann<br />

auf zwei Cloud-<br />

Plattformen. Zum<br />

einen setzte NEP<br />

auf das eigene<br />

System Mediabank,<br />

zum anderen auf Scoopa, eine von<br />

best boys media lab entwickelte Distributionsplattform.<br />

Ziel der Zweigleisigkeit<br />

war es, die Inhalte so schnell wie möglich<br />

und auf jedem Weg zur Verfügung zu<br />

stellen. Von einem Mehraufwand spricht<br />

Garske nicht: „Wir haben hier zwei<br />

Hochleistungs-Internet-Upload-Stationen.<br />

Da kann man die Inhalte parallel auf<br />

500 Mbit Internetleitungen hochladen.<br />

Das geht sehr schnell.” Auch das gegenseitige<br />

Teilen der unilateralen Inhalte funktionierte<br />

auf diese Weise und kam gut<br />

an, erinnert sich Steuer: „Wir haben auf<br />

Scoopa einen Austauschordner. Jeder<br />

Medienpartner kann dort seine eigenen<br />

Inhalte hochladen, die dann ohne Probleme<br />

von anderen genutzt werden können.<br />

Das wird auch in Anspruch genommen.<br />

Es freut mich sehr, dass das Thema Content<br />

Sharing so gut funktioniert.”<br />

Ü-Wagen-Compound bei den Special Olympics<br />

Sky als Hauptpartner des LOC<br />

Als einer der wichtigsten Mediapartner<br />

des LOC war Sky Deutschland mit von<br />

der Partie und deckte einige der Venues<br />

in Eigenregie ab. „Wir haben im Auftrag<br />

des LOC sieben Bronze Venues mit eigenem<br />

Personal und Sky-Technik bespielt<br />

und die Produktions-Venuemanager aller<br />

26 Venues gestellt. Zudem haben wir<br />

eigene SNGs, eigene Kamerasysteme<br />

und LiveU-Einheiten aus München mitgebracht”,<br />

erklärt Alessandro Reitano, Senior<br />

Vice President Sports Production bei<br />

Sky. Neben der Technik war das Medienunternehmen<br />

auch mit rund 90 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern vor Ort. Davon<br />

waren 35 Kolleginnen und Kollegen für<br />

das unilaterale Sky-Programm zuständig,<br />

der Rest stand dem LOC als Beistellung<br />

für das Hostbroadcasting zur Verfügung.<br />

Als einziger Sender setzte Sky auch auf<br />

inklusive Reporterinnen und Kommentatorinnen.<br />

Von den sieben Bronze-Venues wurden<br />

täglich bis zu zwölfminütige Zusammenfassungen<br />

produziert, die per Uplink oder<br />

LiveU Einheit zu Sky nach München und<br />

von dort über eine MTI-Leitung zurück ins<br />

IBC nach Berlin geschickt wurden.<br />

„Auf diese Weise konnten wir die eigenen<br />

LiveU Server bei Sky in Unterföhring belassen<br />

und da wir ohnehin über die Fa.<br />

MTI angebunden sind, konnten wir die<br />

Synergien voll nutzen”, erklärt Reitano.<br />

Als einziger TV-Sender baute Sky zudem<br />

ein eigenes Studio mit Live- und Showkonzept<br />

auf dem Gelände der Messe<br />

Berlin auf, aus dem 20 Live-Sendungen<br />

und rund 30 Stunden Live-Material für<br />

Sky und YouTube produziert wurden.<br />

Dazu gehörten die tägliche Live-Berichterstattung<br />

von den Wettkämpfen und<br />

die „Highlight & Talkshow” aus dem Sky<br />

Studio vor Ort. „Für uns war es einfach<br />

wichtig, bei der größten inklusiven Sportveranstaltung<br />

der Welt und der größten<br />

Multisportveranstaltung Deutschlands<br />

nah und zentral am Geschehen zu sein.<br />

Ein Studio in München hätte die besondere<br />

und einzigartige Stimmung und<br />

Atmosphäre definitiv nicht eingefangen,<br />

daher war für uns schnell klar, dass wir<br />

unsere Aktivitäten vor Ort verlagern”, so<br />

Reitano weiter.<br />

Dass sich der Aufwand für Sky gelohnt<br />

hat, zeigen die Zahlen. Mehr als eine<br />

halbe Million Sky Haushalte verfolgten<br />

die täglichen Übertragungen der Special<br />

Olympics. Digitale Highlights waren unter<br />

32 <strong>2.2023</strong>


Produktion / Special Olympics<br />

anderem die über 150 Social Media- und<br />

skysport.de-Beiträge, die in der Spitze<br />

bis zu knapp 1,5 Millionen Views pro Video<br />

und insgesamt rund zwölf Millionen<br />

Views erreichten.<br />

Internationale Broadcaster<br />

Für die internationale Verbreitung der Bilder<br />

waren ESPN und die EBU zuständig.<br />

„ESPN ist der Global Broadcaster und<br />

über den Disney-Konzern direkt mit Special<br />

Olympics International verbunden”,<br />

erklärt Steuer. Trotz der unterschiedlichen<br />

Zuständigkeiten sei das LOC aber schon<br />

lange vor den Spielen im Austausch mit<br />

den internationalen Playern gewesen, so<br />

Steuer weiter: „Sie haben uns hier auch<br />

auf der Produktionsseite sehr unterstützt.<br />

Ich kann zum Beispiel sagen, dass wir<br />

das Grafikpaket, das wir verwenden,<br />

größtenteils von ESPN bekommen haben.<br />

Wir haben nur das Design und die<br />

Funktionalität etwas verändert. Aber wir<br />

mussten kein komplettes Grafikpaket<br />

mehr produzieren.”<br />

ESPN übernahm den von NEP Germany<br />

produzierten World Feed komplett und<br />

zeigte die Inhalte zum einen auf ESPN 3<br />

in den USA und zeitgleich in voller Länge<br />

auf der digitalen Plattform von ESPN plus<br />

- bis zu elf verschiedene Streams pro Tag.<br />

„ESPN macht die internationale Distribution,<br />

wir liefern ihnen alle Feeds per SRT-<br />

Stream nach Bristol in die USA. ESPN<br />

macht auch das unilaterale Programm<br />

für Leichtathletik, Schwimmen und Powerlifting<br />

komplett in Bristol. Die Kollegen<br />

haben hier sechs Kameras in den Hallen<br />

verteilt, und die schicken die Bilder auch<br />

alle in die USA, um dort das Programm<br />

zusammenzustellen”, erzählt Garske. Für<br />

den europäischen Vertrieb war hingegen<br />

die EBU zuständig. „Wir haben in Europa<br />

viele starke Special Olympics Organisationen,<br />

zum Beispiel in Spanien, Italien<br />

oder England, die an einer Übertragung<br />

interessiert sind”, erklärt Steuer. Um diese<br />

einzelnen Märkte abzudecken und<br />

gleichzeitig Einzelverträge mit den Ländern<br />

zu vermeiden, habe man das Netzwerk<br />

der EBU genutzt, so Steuer. Zwei<br />

spezielle EB-Teams waren ausschließlich<br />

während der Special Olympics World<br />

Games unterwegs, um spezielle Aufträge<br />

aus diesen Ländern entgegenzunehmen.<br />

„Wenn Spanien Footage über einen spanischen<br />

Athleten haben möchte, gibt es<br />

über die Kollegen die Möglichkeit, dieses<br />

spezielle Material zu drehen. Das hilft wiederum,<br />

weil die Länder dann auch eher<br />

bereit sind, Inhalte mit nationalem Bezug<br />

zu verbreiten”, so Steuer.<br />

Fazit<br />

Am Ende der größten deutschen Multisportveranstaltung<br />

seit den Olympischen<br />

Sommerspielen 1972 in München zeigten<br />

sich alle Beteiligten überaus zufrieden<br />

mit der TV-Produktion und der Resonanz<br />

der Zuschauer. Das Etappenziel war erreicht,<br />

mehr Aufmerksamkeit und Werbung<br />

für mehr Akzeptanz und Inklusion<br />

für geistig eingeschränkte Mitmenschen<br />

zu schaffen. „Diese Produktion war sicherlich<br />

eine Herausforderung, aber auch<br />

sehr befriedigend. Wir mussten anders<br />

arbeiten als sonst”, sagt Garske und erklärt:<br />

„Der Fokus lag ganz klar auf dem<br />

Wohlergehen der Athleten, dem Spaß<br />

Alessandro Reitano, Senior VP Sports Production bei Sky<br />

Jan Sander, Riedels Projektleiter für die Special Olympics<br />

und Zusammenhalt und weniger auf dem<br />

perfekten inszenierten Broadcast-Bild.”<br />

Auch die Medienallianz fand großen Anklang.<br />

Inhalte miteinander zu teilen und<br />

sich gegenseitig in diesem Maße zu unterstützen,<br />

sei selten, sagt Steuer: „Es<br />

ist ein einmaliges Erlebnis, die Special<br />

Olympics, die Weltspiele, nach Deutschland<br />

zu holen. So viele großartige Menschen,<br />

so viele Nationen. Alle, die hier vor<br />

Ort als Teil der Medienallianz mitgearbeitet<br />

haben, waren angesteckt, von einer<br />

gewissen Leichtigkeit. Es ist wunderbar<br />

zu sehen, wie man miteinander umgehen<br />

kann.” Niklas Eckstein<br />

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33


Produktion / Tour de France<br />

© Kristof Ramon<br />

Ben O‘Connor (Australien) und Julian Alaphilippe (Frankreich) vor dem Cote de Pike 1. Etappe<br />

Immer am Limit<br />

Die 110. Ausgabe der Tour de France ist ein Sportfest der Superlative: 21 Etappen mit einer<br />

Gesamtlänge von 3.400 Kilometern, einzelne Etappen mit einer Strecke von 209 Kilometern,<br />

unglaublichen Steigungen von bis zu 24 Prozent oder mehr als 5.000 Höhenmetern. Für die<br />

Produktionsteams von EMG France, ARD und Eurosport heißt das: 120 Sendestunden mit<br />

Live-Rennaction, Kamerabilder bei Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern,<br />

ständiger Location-Wechsel und schwierige Funkverbindungen. Das Arbeiten unter Extrembedingungen<br />

erfordert äußerste Präzision und perfektes Teamwork.<br />

34 <strong>2.2023</strong>


Produktion / Tour de France<br />

Die 110. Ausgabe der Tour de France<br />

vom 1. bis 23. Juli 2023 führt von<br />

Bilbao bis nach Paris. 22 Teams mit jeweils<br />

acht Fahrern starten in die 21 Etappen<br />

über Pyrenäen, Alpen und Vogesen<br />

mit einer Streckenlänge von 3.400 Kilometern.<br />

Es geht um Gelbe, Grüne und<br />

Berg-Trikots, Preisgelder in Höhe von 2,5<br />

Millionen Euro winken – und der Tour-<br />

Sieg. Im Vorfeld hatte der tödliche Unfall<br />

des Fahrers Gino Mäder bei der Tour de<br />

Suisse die Sicherheitsdebatte im Radsport<br />

neu entfacht. Sofort nach Bekannt-<br />

gabe des Streckenplans im Oktober des<br />

Vorjahres beginnt für jeden Rennstall die<br />

„Recon“, wie die Streckenerkundung vor<br />

Ort im Radsport-Jargon heißt. Gleichzeitig<br />

der Startschuss für alle beteiligten<br />

Broadcast-Teams: Strecken werden analysiert,<br />

produktionstechnische Details<br />

geprüft, Kalkulationen erstellt. Als Hauptvertragspartner<br />

und Hostbroadcaster<br />

fungiert das öffentlich-rechtliche France<br />

Télévisions, Regisseur Anthony Forestier<br />

entscheidet über die Auswahl aller Tour-<br />

Bilder. Der Veranstalter der Frankreich-<br />

Rundfahrt ist Amaury Sport Organisation<br />

(A.S.O.). Während der Tour beobachten<br />

Begleitfahrzeuge in Echtzeit Rennverläufe,<br />

Zusammensetzungen von Gruppen<br />

und Positionen der Fahrer von Teams,<br />

die Schweizer Firma Tissot ist für die<br />

Zeitnahme in Echtzeit zuständig: 10.000<br />

Bilder pro Sekunde beim Foto-Finish liefern<br />

bis zu eine Zehntausendstelsekunde<br />

exakte Ergebnisse. Die zur EMG Group<br />

gehörende EMG France übernimmt alle<br />

internationalen und unilateralen High-<br />

Frequency-Dienste. Dazu gehören die<br />

<strong>2.2023</strong><br />

35


Produktion / Tour de France<br />

© Warner Bros. Discovery<br />

© Warner Bros. Discovery<br />

Eurosport-PCR in Unterföhring<br />

Jens Voigt als TV-Motorrad-Kommentator<br />

gesamte Rundfunktechnik und das Personal,<br />

das sowohl für alle Rechteinhaber<br />

das Worldfeed, als auch für France Télévisions<br />

das unilaterale Signal in HD 1080i<br />

produziert. Als Richtlinie gilt: Während<br />

France Télévisions die Ziellinie mit acht<br />

bis zwölf Kameras abdeckt, ist EMG bis<br />

500 bis 1.000 Meter vor dem Ziel für alle<br />

Bild- und Tonsignale zuständig. ARD und<br />

Eurosport übertragen im deutschsprachigen<br />

Raum als Hauptanbieter alle Etappen:<br />

Während das Erste wochentags<br />

täglich ab 14:10 Uhr, am Wochenende<br />

mit abweichenden Zeiten, den Großteil<br />

der Etappen live zeigt, ist Eurosport in<br />

voller Länge live dabei und zeigt die Tour<br />

de France in 38 Ländern. In Deutschland<br />

überträgt Eurosport 1 täglich jede Etappe<br />

in voller Länge im Free-TV, Abonnenten<br />

von discovery+ und GCN+ können alle<br />

21 Etappen komplett werbefrei streamen.<br />

„No single point of failure”<br />

© Leonie Holz<br />

Bruno Gallais, Managing Director von EMG Connectivity<br />

Dank der Ausstrahlung auf 100 Fernsehkanälen<br />

sind Live-Übertragungen, Zusammenfassungen<br />

und Sondersendungen<br />

der Tour de France weltweit in 190<br />

Ländern empfangbar. Auf 60 Sendern<br />

sind alle Etappen live in HD zu sehen, auf<br />

den Websites und in den sozialen Medien<br />

gibt es Ranglisten und Ergebnisse<br />

von der Tour de France. Unterstützt wird<br />

EMG bei der Liveproduktion durch die<br />

auf Sport-Action spezialisierte Unit EMG<br />

Connectivity unter der Leitung von Managing<br />

Director Bruno Gallais, gleichzeitig<br />

CEO von EMG France. „Natürlich sind<br />

die Routen jedes Jahr anders, weshalb<br />

bei jeder Tour de France die produktionstechnischen<br />

Anforderungen variieren“,<br />

weiß Gallais. „Wir müssen erst eine klare<br />

Vorstellung von der technischen Abdeckung<br />

vor Ort haben, bevor wir loslegen<br />

können. Für Improvisationen fehlt später<br />

die Zeit: Etappe folgt auf Etappe. Angesichts<br />

der Vielzahl von Broadcastern ist<br />

ein Ausfall des Livesignals ein No-Go.<br />

Deshalb gilt das Prinzip: ‚No single point<br />

of failure‘. Zu jedem Zeitpunkt des Rennens<br />

sind Bilder von zwei Punkten empfangbar,<br />

um durch diese redundante Abdeckung<br />

zu gewährleisten, dass im Falle<br />

eines Ausfalls einer der beiden Punkte<br />

für die Übertragung erhalten bleibt.“ Das<br />

heißt: Die gesamte Übertragungskette<br />

kann jederzeit wiederhergestellt werden,<br />

um Kunden eine nahtlose Übertragung<br />

zu garantieren. Die Produktionskosten für<br />

Technik, Personal, Transport, Unterkunft<br />

und Verpflegung beträgt einige Millionen<br />

Euro – schließlich ist die Frankreichrundfahrt<br />

mit insgesamt 115 Millionen Zuschauern<br />

in ganz Europa populär. „Die<br />

Tour de France erstreckt sich über gut<br />

drei Wochen, alle 21 Etappen werden<br />

vom Start bis zum Ziel in voller Länge live<br />

übertragen“, erklärt Gallais. „Das bedeutet<br />

fast 120 Stunden Live-Berichterstattung<br />

für uns, was im Vergleich zu einem Fußballspiel<br />

enorm ist.“ Bis zu sechseinhalb<br />

Stunden Livesport bieten einzelne Etappen,<br />

im Einsatz sind mehr als tausend<br />

Techniker, wenn man das Personal in Begleitfahrzeugen<br />

und Mannschaftwagen<br />

der Rennställe berücksichtigt.<br />

EMG-Produktionsteam<br />

EMG ist mit einem 100-köpfigen Technikund<br />

Produktionsteam vor Ort, die das gesamte<br />

Rennen mit mobilen Kameras auf<br />

Motorrädern, an Helikoptern und festen<br />

Kameras am Ziel in Bild und Ton einfängt.<br />

In Action: Sechs Kamera-Motorräder, die<br />

mit technischen Einsatzfahrzeugen kombiniert<br />

sind, acht Motorräder, auf denen<br />

die Kommentatoren der verschiedenen<br />

Fernsehsender Platz nehmen sowie<br />

SMACS-Tracking-Systeme für alle Fahrer<br />

zur Unterstützung der Grafik-Erstellung;<br />

darüber hinaus zwei Helikopter mit<br />

GSS-Gyro-stabilisierten Kameras, zwei<br />

Relais-Flugzeuge und vier Ü-Wagen.<br />

„Das Relaisflugzeug fliegt in 3.000 Meter<br />

Höhe über dem Rennen, um die Signale,<br />

die Kameras und Mikrofone von<br />

den Helikoptern oder Motorrädern liefern,<br />

zu empfangen und in Richtung der<br />

Intermediate Points zu übertragen. Die<br />

Übertragung von diesen Zwischenempfangspunkten<br />

zur Ziellinie erfolgt per Satellit,<br />

wenn wir weit entfernt sind, und per<br />

Funk, wenn wir nicht so weit von der Ziellinie<br />

entfernt sind.“ Die Ü-Wagen RF15,<br />

RF16 und der brandneue RF17 decken<br />

die gesamte Strecke ab, an der Ziellinie<br />

empfängt der zentrale Ü-Wagen RF42<br />

36 <strong>2.2023</strong>


Produktion / Tour de France<br />

© Kristof Ramon<br />

© Kristof Ramon<br />

TV-Helikopter bei der Tour de France 2023<br />

Laurent Pichon (Frankreich) beim Ausbruchsversuch aus dem Peloton bei der 3. Etappe<br />

Schon jetzt können wir UHD-Signale liefern, wenn der Kunde<br />

es wünscht.“ Problematisch ist der Mangel von Funkfrequenzen,<br />

beispielsweise durch die 5G-Nutzung der Telekom. „Mit<br />

unseren drahtlosen Funkverbindungen und Kamerasystemen<br />

agieren wir sehr agil. Die langen, höhenmeterreichen Strecken<br />

mit Steigungen von mehr als 5.000 Metern, sind nur mit einer<br />

komplexen Frequenzverwaltung abzudecken“, erklärt Gallais.<br />

„Es ist fast unmöglich, die Fernübertragungstechnologie zu<br />

nutzen, da täglich die Destinationen wechseln. Jedes Mal muss<br />

die Konnektivität für die Funkverbindungen neu gefunden und<br />

sehr viel für die Satellitennutzung bezahlt werden.“ Im Hauptalle<br />

Signale und überträgt sie an A.S.O. und France Télévisions.<br />

Für die Datenübertragung sorgt eine Trunking-Antenne, um<br />

alle Quellen von diesen Punkten automatisch verfolgen zu können.<br />

Ein Geolocation-System liefert die Position jedes Fahrers<br />

in Echtzeit und mit einer Genauigkeit von bis zu einem Meter.<br />

Serpentinen, Schlagabtäusche und Sprint-Finishs sind Steilvorlagen<br />

für emotionale, actiongeladene Livebilder. Zwei Hubschrauber<br />

zeigen Verfolgungsjagden, Massenstürze oder Ausreißversuche<br />

von Fahrern aus der Vogelperspektive, aber auch<br />

Panoramabilder von Bergüberquerungen, romantischen Altstädten,<br />

Burgen oder Kirchen. Im Windschatten der Radprofis<br />

fahren Motorräder der neuesten Generation wie die BMW R<br />

1250 GT, die spezialisierten Kameramännern oder Kommentatoren<br />

Platz bieten. Mechaniker von EMG Connectivity verpassen<br />

den Motorrädern einen Maßanzug: Dazu gehört ein doppeltes<br />

Stromversorgungssystem, um die gesamte Übertragungsausrüstung<br />

zu betreiben. Für Batterien sind die Etappen zu lang,<br />

weshalb Schalttafeln die Stromversorgung sichern, per Intercom-Netz<br />

kommunizieren Kameramann und Helikopter-Pilot in<br />

Echtzeit. „Im Einsatz sind hochwertige UHD-Kameras mit elektronisch<br />

stabilisierten Objektiven, die Bilder in sehr guter Qualität<br />

ermöglichen“, weiß Gallais. „Nach der Übertragung der Inhalte<br />

können wir Standardbilder, Zeitlupe oder Superzeitlupen der<br />

Action liefern, je nachdem, was der Kameramann präferiert.“<br />

Darüber hinaus sind Tourdirektor Christian Prudhomme sowie<br />

das Live-Feed „Radio Tour“, das ist der offizielle Sprecher der<br />

Tour de France, der das Rennen in einem Auto begleitet, wichtige<br />

Taktgeber für das Kamerateam von EMG France, um blitzschnell<br />

auf spezielle Ereignisse, Sicherheitshinweise oder Sonderwünsche<br />

reagieren zu können.<br />

Erfassen. Aufnehmen. Produzieren.<br />

Wiedergeben. Monetarisieren.<br />

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Live-Events zu optimieren und umweltbewusster zu gestalten,<br />

ohne zusätzliche Kosten oder Ressourcen zu binden. Verändern<br />

Sie Ihre Nachrichten-und Sportberichterstattung mit innovativen<br />

Produktionsstrategien.<br />

Testlabor für innovative Technik<br />

Nach Olympischen Spielen und Fußball-Weltmeisterschaften ist<br />

die Tour de France das drittgrößte Sportereignis der Welt – und<br />

ein Testlabor für innovative Übertragungstechnik. „Als erstes<br />

Sportevent wurde die Tour de France in HD übertragen, später<br />

wurde HDC getestet und erstmals zwei stabilisierte Systeme<br />

zur Signalsicherheit eingeführt“, erinnert sich Gallais. „Die<br />

nächsten Schritte werden Produktionen in HDR oder UHD sein.<br />

<strong>2.2023</strong><br />

Treffen Sie uns auf der<br />

IBC 2023 in Halle 5, Stand C.82<br />

um Ihre Live-Projekte zu besprechen 37


Produktion / Tour de France<br />

Ü-Wagen-Regie von EMG France<br />

© Leonie Holz<br />

© EMG France<br />

Stefan Krieger, Technischer Leiter beim SR<br />

quartier in Paris hat EMG France ein<br />

Remote-Zentrum installiert. Dort können<br />

aus der Ferne übertragene HF-Übertragungen<br />

mit per Glasfaser zum Kontrollraum<br />

übertragenen Bildern per Remote-<br />

Verbindung vor Ort kombiniert werden.<br />

Der Vorteil: Wenn man diverse Übertragungstechniken<br />

wie Glasfaser oder<br />

Satellit einsetzt, ermöglicht die Remote-Pushing-Technologie<br />

Synergien, um<br />

einen action-geladenen Bild-Mix zu erstellen.<br />

EMG France liefert France Télévisions<br />

alle Bilder und Quellen für die Tour-<br />

Berichterstattung, der Kunde entscheidet<br />

selbst über die Mischung. Auf der Ziellinie<br />

jeder Etappe hat France Télévisions<br />

eigene Kamerateams positioniert, deren<br />

Bilder mit dem internationalen Signal zum<br />

Programm zusammengefügt werden.<br />

Für die ARD ist der Saarländische Rundfunk<br />

(SR) federführend für die technische<br />

Dienstleistung der Übertragung aus Frankreich<br />

zuständig. Im Ersten ist die Tour de<br />

France wochentags täglich live von 14:10<br />

bis 17:30 Uhr zu sehen, am Wochenende<br />

mit wechselnden Anfangszeiten. Darüber<br />

hinaus gibt es einen kostenlosen Livestream<br />

aller Etappen auf sportschau.de<br />

und in der ARD Mediathek, wo auch die<br />

dreiteilige Doku-Serie „Mythos Tour“ der<br />

Autoren Ole Zeisler und Uli Fritz verfügbar<br />

ist. Der YouTube-Kanal der Sportschau<br />

bietet acht Folgen „Deine Tour“ und Portraits<br />

von Radprofis wie Simon Geschke<br />

oder Georg Zimmermann. Der Podcast<br />

„Tourfunk“ vertieft täglich die Tour-Ereignisse,<br />

im Radio gibt es Gespräche mit<br />

Reportern und Hintergrundberichte, jeder<br />

Zieleinlauf wird live kommentiert. „Im Bereich<br />

Social Media arbeiten wir erstmals<br />

mit einer Video-Unit, die in Saarbrücken<br />

zeitnah Content für Facebook, Instagram<br />

und erstmals für TikTok liefert“, verrät Uli<br />

Fritz, Programmleiter Sport beim SR. Ein<br />

Novum: „Die Produzenten der Tour bieten<br />

erstmals den ausgewählten Zugriff<br />

auf die Kommunikation zwischen Fahrern<br />

und den sportlichen Leitern in den Teamfahrzeugen,<br />

zum Teil live, zum Teil für die<br />

Nachberichterstattung.“<br />

Kleines ARD-Team vor Ort<br />

Die ARD ist mit kleiner Ausstattung vor<br />

Ort. „Das produktionstechnische Anforderungsprofil<br />

der Ausschreibung wurde<br />

beim SR erarbeitet und über den Einkauf<br />

des SR mit freien Dienstleistern abgestimmt“,<br />

resümiert Stefan Krieger, Technischer<br />

Leiter beim SR. „Die Dienstleistung<br />

umfasst die gesamte Produktionstechnik.“<br />

Bei der Tour de France gibt es weder<br />

ein festeingerichtetes IBC, noch ein<br />

Studio: Michael Antwerpes bewegt sich<br />

als Moderator hinter der Ziellinie. „Es<br />

sind keine Kameras im Rennen erlaubt,<br />

außer denen des Hostbroadcasters“,<br />

betont Fritz. „Wir dürfen nur in ausgewiesenen<br />

Zonen am Start agieren, etwa<br />

an den Teambussen, ebenso im Ziel.“<br />

Alle Kommentatoren der internationalen<br />

Sender sitzen in einem großen Wagen an<br />

der Ziellinie. Sie haben das internationale<br />

und das eigene Bild vorliegen, auf dem<br />

Ohr „Radio Tour“, den Kommentar des<br />

französischen Fernsehens, zusätzlich<br />

das Kommando aus der eigenen Regie.<br />

Täglich wird eine „zone technique“<br />

in der Nähe der Ziellinie eingerichtet, bei<br />

Bergankünften kann diese einige Kilometer<br />

talwärts liegen. „Dann werden die<br />

© Leonie Holz<br />

Uli Fritz, Programmleiter Sport beim SR<br />

Bilder und Töne der Zielkameras in den<br />

Ü-Wagen des Hoast Broadcasters übertragen“,<br />

beschreibt Fritz. „Der Ü-Wagen<br />

der ARD ist per Kabel mit dem Ü-Wagen<br />

des Hoast Broadcasters verbunden. In<br />

unserem Ü-Wagen entsteht das Endbild,<br />

das per Satellit nach Deutschland gesendet<br />

wird.“ Das nationale Programmsignal<br />

wird aus Frankreich über Satellit nach<br />

Deutschland zum SR übertragen und von<br />

dort der Zentralen Sendeleitung der ARD<br />

in Frankfurt über das ARD-Leitungsnetz<br />

zugeführt. „Als Satellitenstrecken dienen<br />

meistens von der ARD dauerhaft angemietete<br />

Transponder auf ASTRA-Satelliten“,<br />

weiß Krieger. „Als Havarie liegt auch<br />

das internationale Bildsignal und der trockene<br />

Ton der Kommentatoren separat<br />

im Schaltraum in Saarbrücken vor.“<br />

Bei Großevents sind heute stabile Glasfaseranschlüsse<br />

Usus – anders beim größten<br />

Radrennen der Welt: „Die Tour de<br />

France kommt jeden Tag an einem anderen<br />

Ort, teilweise sogar in einem anderen<br />

Land an, auf der Alm X in den Pyrenäen<br />

oder dem Ort Y im Zentralmassiv Frankreichs,<br />

wo Glasfaser ein Wunschtraum<br />

ist“, klagt Krieger. „Sollte die ARD auch<br />

künftig von der Tour de France berichten,<br />

wird es vermutlich ein neues Produktionskonzept<br />

geben.“ Wohl wahr. „Es ist<br />

jeden Sommer eine Herausforderung, die<br />

Logistik zu bewältigen“, beobachtet Fritz,<br />

der 1996 bei der Tour de France noch<br />

spontan ein Interview mit Jan Ullrich bei<br />

der Massage führen konnte – heute undenkbar.<br />

„Wir sind ein sehr kleines Team,<br />

das von jahrelanger Erfahrung profitiert.“<br />

Die ARD-Crew besteht aus 30 Leuten,<br />

inklusive der vier Kollegen für den Hörfunk.<br />

„Beim größten Freiluftstadion der<br />

Welt“, wie es Fritz beschreibt, im Einsatz:<br />

38 <strong>2.2023</strong>


Produktion / Tour de France<br />

<strong>2.2023</strong><br />

39


Produktion / Tour de France<br />

© Getty Images<br />

© Warner Bros. Discovery<br />

Eurosport-Kommentator Karsten Migels<br />

Ein Ü-Wagen mit Rüstwagen und ein Redaktionsmobil<br />

mit Arbeitsplätzen auch<br />

fürs Radio. „Diese Fahrzeuge werden<br />

jeden Abend nach dem Abbau um circa<br />

20 Uhr von drei Fahrern zum nächsten<br />

Zielort gefahren, in die sogenannte ‘zone<br />

technique‘ – dort schlafen die Fahrer ein<br />

paar Stunden im Fahrzeug, anschließend<br />

werden die Fahrzeuge der verschiedenen<br />

Broadcaster eingeparkt. Nach dem<br />

Aufbau kehren die Fahrer in Tagesunterkünfte<br />

zurück“, weiß Fritz. „Unsere Crew<br />

fährt zu zweit oder zu dritt in Mietautos<br />

in die Hotels, die zum Teil zwei bis drei<br />

Stunden entfernt sind, und am nächsten<br />

Tag wieder ins Ziel. Am Startpunkt haben<br />

wir ein Zweier-Team für Interviews vor<br />

dem Start, die per Live-View nach Saarbrücken<br />

und ins Ziel geschickt werden.“<br />

Zusätzlich ist ein VJ-Reporter unterwegs,<br />

während die Live-Reporter Florian Naß<br />

und Fabian Wegmann den zweiten Teil<br />

der Strecke am Vormittag noch einmal<br />

abfahren. Alle anderen fahren direkt zum<br />

Ziel, da die Sendungen zumeist gegen<br />

14 Uhr beginnen und vorbereitet werden<br />

Orla Chennaoui und Jens Voigt im Eurosport-Cube<br />

müssen. Eine drahtlose<br />

Kamera für den Moderator<br />

und eine Kamera<br />

für Interviews hinter der<br />

Ziellinie stehen zur Verfügung.<br />

„Im kleinen Ü-<br />

Wagen liegen weitere<br />

Quellen separat auf, wie<br />

eine Helikopter-Kamera<br />

oder ein freier Kanal, auf<br />

dem manchmal eine Motorrad-Kamera<br />

aufläuft“,<br />

berichtet Fritz. „Wir produzieren<br />

eigene Beiträge<br />

– der Schnitt sitzt<br />

aber komplett in Saarbrücken. Während<br />

der Etappe werden vorproduzierte Beiträge<br />

und Interviews eingespielt, es wird<br />

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky<br />

live nach Deutschland oder zu Telefongesprächen<br />

mit Kommentatoren oder Gästen<br />

geschaltet.“ Im Ü-Wagen befinden<br />

sich zwei sechskanalige EVS-Systeme<br />

und eine eigene Grafik, die zusätzliche<br />

Informationen liefern, wie etwa die Positionen<br />

von deutschen Fahrern.<br />

Zusätzlich gibt es im Ersten Interviews<br />

vor dem Start und nach dem Ziel – auf<br />

die Möglichkeit, einen eigenen Reporter<br />

auf dem Motorrad mit ins Rennen<br />

zu schicken, verzichtet die ARD. „Die<br />

Motorradcrews sind in der Regel sehr<br />

erfahren, es gibt klare Regeln, wie nahe<br />

sie sich an den Fahrer bewegen dürfen“,<br />

erklärt Fritz. „Einen besonderen Eindruck<br />

gewinnt man, wenn man Radprofis einen<br />

Berg herunterfahren sieht und es dennoch<br />

Bilder von den Motorrädern gibt<br />

– bei Geschwindigkeiten von bis zu 100<br />

Stundenkilometern.“ Die Crews bestreiten<br />

übers Jahr viele internationale Radrennen,<br />

Kameramänner und Fahrer entwickeln<br />

ein tiefes Rennverständnis und<br />

harmonieren blind mit der Regie. Vor und<br />

© Frank Zaurit<br />

hinter dem Zielstrich befinden sich bis zu<br />

acht feste Kameras mit zumeist langen<br />

Brennweiten, hinzu kommen drahtlose<br />

Kameras, um Reaktionen einzufangen<br />

und Interviews zu liefern. „Im Feld haben<br />

einige Fahrer GoPros am Rad, deren<br />

Bilder aber erst in der Nachbearbeitung<br />

des Rennens verwendet werden können“,<br />

ergänzt Fritz. „Live-Signale wären<br />

technisch möglich, werden aber bislang<br />

vom Veranstalter und von den Teams abgelehnt.“<br />

Mit all diesen Bildern erhält die<br />

ARD das Signal vor Ort vom EBU-Verteilerpunkt<br />

via einer Glasfaserstrecke als<br />

Video mit integriertem Tonsignal. „Der<br />

Ton wird meist noch als Monotonsignal<br />

mit mehreren Monomikrofonen aufgenommen<br />

und im Internationalen Übertragungswagen<br />

zu einem sogenannten<br />

IT-Ton abgemischt“, ergänzt Krieger.<br />

Eurosports Home of Cycling<br />

Als „Home of Cycling“ präsentiert Eurosport,<br />

das bis 2025 die pan-europäischen<br />

Rechte an der Tour de France hält,<br />

jährlich mehr als 300 Tage Radsport. Der<br />

Juli steht im Zeichen des Radsport-Klassikers.<br />

„Unser Fokus liegt nicht nur auf<br />

der Übertragung der Tour de France der<br />

Männer, sondern auch auf der anschließenden<br />

Tour de France Femmes“, freut<br />

sich Scott Young, SVP Content & Production<br />

bei Warner Bros. Discovery Sport<br />

Europa. Die acht Etappen der Frauen sind<br />

in der ARD auch bei ONE, in der ARD<br />

Mediathek und auf sportschau.de live zu<br />

sehen. Für Young ist Eurosport die erste<br />

Adresse für Radsportfans: „Niemand<br />

sonst hat die Expertise im Radsport und<br />

das Sender- und Plattformportfolio, um<br />

das größte Rennen des Sports Millionen<br />

von Zuschauern in ganz Europa und darüber<br />

hinaus zu verbreiten.“<br />

Eurosport sendet aus diversen europäischen<br />

Schaltzentralen, vor Ort begleitet<br />

eine 15-köpfige Crew die Rundfahrt. Als<br />

Kommentatoren begleiten Karsten Migels<br />

und die Experten Bernie Eisel und<br />

Jens Voigt die 21 Etappen. In der zweiten<br />

Tour-Woche wechselt Voigt vom<br />

Kommentatoren-Platz auf ein TV-Motorrad.<br />

Wie schon beim Giro d’Italia liefert<br />

er in „Jens on a Bike“ Eindrücke und<br />

spontane Live-Interviews direkt aus dem<br />

Hauptfeld. Begleitet wird er von einer<br />

40 <strong>2.2023</strong>


Produktion / Tour de France<br />

Live-Cam und einem Experten auf dem<br />

TV-Motorrad. Neben Voigt gehören auch<br />

Alberto Contador, Philippe Gilbert und<br />

Adam Blythe zum internationalen Experten-Team.<br />

Direkt nach jedem Etappenende<br />

folgt die Highlight-Show „Velo<br />

Club“: David Marcour begrüßt die Radsport-Fans<br />

live aus dem virtuellen Studio<br />

in München-Unterföhring zum 30-minütigen<br />

Tour-Recap: Erlebnisse, Anekdoten<br />

und Rückblicke werden mit den Schlüsselmomenten<br />

des Tages garniert und mit<br />

Experten und Gästen diskutiert. Dank<br />

einer Partnerschaft mit der Fitness-Firma<br />

Whoop stehen Leistungsdaten einzelner<br />

Fahrer zur Verfügung. Die Fahrer tragen<br />

ein Armband, das über das Messen der<br />

Herzfrequenz, Parameter wie Belastung,<br />

Schlaf und Erholung ermittelt. Die Daten<br />

dienen den Radprofis zum Aufbau eines<br />

Trainingsplans und Monitoren der eigenen<br />

Leistungsfähigkeit. Redaktionell erlauben<br />

sie Rückschlüsse wie: Warum hat<br />

ein Fahrer an einem Tag gut oder weniger<br />

gut performt? Wieviel Kraft und Anstrengung<br />

kostet eine Etappe? Wie hoch ist<br />

die körperliche Belastung im Zielspint?<br />

„Unser Ziel ist es, den Zuschauern und<br />

Radsportenthusiasten die Tour mit ihrer<br />

ganzen Faszination zu transportieren“,<br />

beschreibt Gernot Bauer, Head of Sports<br />

bei Warner Bros. Discovery in Deutschland.<br />

„Aus allen Blickwinkeln, mit allen<br />

Emotionen, all den sportlichen Dramen<br />

und Höchstleistungen, aber auch mit<br />

den Geschichten am Rande des Pelotons<br />

und den Eindrücken von Land und<br />

Leuten.“ Darüber hinaus tauchen Vor-<br />

Ort-Reporter mit exklusiven Fahrer- und<br />

Teaminterviews vor und nach jeder Etappe<br />

ins Tagesgeschehen ein. Das Mixed-<br />

Reality-Live-Studio Cube in London mit<br />

Moderatorin Orla Chennaoui ist Drehund<br />

Angelpunkt für die internationale<br />

Eurosport-Berichterstattung über Tour<br />

de France und Tour de France Femmes.<br />

Dank neuester Technologie können die<br />

Moderatoren mit datengesteuerten Analysefunktionen<br />

einzelne Rennsituationen<br />

simulieren und den Zuschauern transparent<br />

machen. Auch Synergieeffekte<br />

gibt es: Das pan-europäische Eurosport-<br />

Feed wird für alle Eurosport-Märkte aus<br />

der Sendezentrale in Paris erstellt und<br />

mit eigenen Live-Kameras von TV-Motorrad,<br />

Live-Interviews und Analysen<br />

ergänzt. Remote-Technologie ist ein<br />

fester Bestandteil der Produktion und<br />

kommt bei allen Etappen mit einem Mix<br />

aus Aviwest, Mobile Viewpoint und RF-<br />

Kameras zum Einsatz. Für Bauer ist die<br />

Tour de France das weltweit größte, jährlich-wiederkehrende<br />

Sportereignis. „Das<br />

ist großes Spektakel! Und für die Veranstalter<br />

sowie für uns als übertragender<br />

TV-Partner eine große Herausforderung<br />

– die natürlich Riesenspaß macht.“ Sein<br />

Fazit: „21 Etappen Rennaction heißt für<br />

uns auch 21 Tage Live-Berichterstattung<br />

mit im Schnitt sechs Live-Sendestunden<br />

– das ist für unsere Radsport-Crew die<br />

intensivste Zeit des Jahres.“ Am Ende<br />

verzeichnen Eurosport und ARD bei der<br />

Tour neue Einschaltquotenrekord. „Auch<br />

das Interesse in der jüngeren Zielgruppe<br />

ist sehr erfreulich. Das ist eine großartige<br />

Entwicklung“, berichtet ARD-Sportkoordinator<br />

Axel Balkausky. Wolfgang Scheidt<br />

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41


Produktion / Remote-Produktion<br />

© DFL<br />

Remote-Regie in Hannover beim DFL-PoC zur komplett Cloud-basierten Produktion eines Bundesligaspiels<br />

Verschiebung der Ressourcen-Nutzung<br />

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) präsentiert sich weiterhin als Innovationstreiber für neue<br />

Technologien in der Medienproduktion. Zusammen mit der Tochterfirma Sportcast und einigen<br />

Partnerunternehmen realisierte sie unlängst einige Tests zur Remote-Produktion, darunter auch ein<br />

weltweit erstmaliger Proof-of-Concept (PoC) mit komplett Cloud-basiertem Ansatz.<br />

Die von der DFL initiierte und mitveranstaltete<br />

Innovationsmesse „SportsInnovation“<br />

in Düsseldorf zeigt alle zwei Jahre<br />

eindrucksvoll, wie dynamisch sich die Medienproduktion<br />

rund um das Fußball-Business<br />

herum entwickelt. Und das Entwicklungspotential<br />

ist weiter sehr vielversprechend. Kein<br />

Wunder, dass die Messe schnell zu einem<br />

Top-Event für Broadcast-Technik-Hersteller<br />

und Produktionsdienstleister wurde und die<br />

DFL mit Tochterfirmen wie Sportcast zur<br />

ersten Adresse für den Einsatz neuer, vielversprechender<br />

Workflows. Das zeigt sich<br />

nicht nur beim Einsatz moderner Bild- und<br />

Ton-Technik, sondern unter anderem bei der<br />

Nutzung von 5G-Netzen, von künstlicher<br />

Intelligenz (KI) oder auch bei der Remote-<br />

Produktion. In diesem Bereich hat die DFL<br />

bereits vor zehn Jahren, gemeinsam mit Ü-<br />

Wagen-Dienstleister TVN und der ehemaligen<br />

RTL-Produktionstochter CBC, einen<br />

ersten Test mit einem Zwölf-Kamera Setup<br />

in Wolfsburg gemacht. Der basierte auf<br />

der Glasfaser-Übertragungstechnik, die die<br />

DFL 2012 für die Bundesliga etabliert hatte.<br />

Alle Audio-, Video- und Interkom-Signale,<br />

einschließlich Rückkanäle, wurden dabei<br />

42 <strong>2.2023</strong>


Produktion / Remote-Produktion<br />

über eine 10 Gb/s-Leitung geschickt.<br />

In den letzten Monaten kamen nun weitere<br />

Tests dazu, die den mittlerweile fortgeschrittenen<br />

technischen Möglichkeiten für<br />

Remote-Produktionen entsprechen. Ziel<br />

dabei ist es, einen Teil des an der Übertragung<br />

beteiligten Personals in einer zentralen<br />

Produktionsumgebung einzusetzen<br />

und nicht, wie sonst üblich, am Stadion,<br />

in dem das jeweilige Spiel stattfindet. So<br />

sollen neue Möglichkeiten erschlossen<br />

werden, Produktionsprozesse zu verschlanken<br />

und damit ressourcenschonend<br />

zu arbeiten.<br />

Bereits zur SportInovation 2022 war<br />

im Rahmen der Innovationsspiele eine<br />

Cloud-gestützte Remote-Produktion<br />

im 9:16-Format erfolgreich demonstriert<br />

worden. Während der Saison<br />

2022/23 konnte Sportcast die eigenen<br />

Erfahrungen durch zwei weitere Tests<br />

vertiefen. Der erste davon erfolgte im<br />

Rahmen einer Remote-Produktion<br />

mit klassischen Übertragungswegen.<br />

Proof-of-Concept<br />

Beim zweiten Test wurde dann in einem<br />

weltweit erstmaligen Proof-of-Concept-<br />

Test (PoC) ein Spiel der 2. Bundesliga,<br />

Fortuna Düsseldorf gegen Eintracht<br />

Braunschweig, komplett Cloud-basiert,<br />

digital und remote produziert – parallel zur<br />

konventionellen Produktion.<br />

Dabei kamen elf Kameras zum Einsatz.<br />

Der zentrale Remote-Hub war in Hannover<br />

bei TVN aufgebaut worden. Die Konzeptionsphase<br />

des PoC dauerte laut DFL acht<br />

Wochen, die Aufbauzeit im Düsseldorfer<br />

Stadion und am Remote-Standort in Hannover<br />

fünf Tage.<br />

„Die DFL setzt Innovation immer entlang<br />

ihrer ‚glass to glass‘-Gesamtstrategie um,<br />

ausgehend von der Kameraoptik im Stadion<br />

bis hin zum Display der Zuschauer.<br />

Dabei nutzen wir unser Innovationsökosystem<br />

und kombinieren das Produktions-Know-how<br />

von Sportcast mit der<br />

Cloud-Expertise unseres globalen Technologie-Providers<br />

Amazon Web Services<br />

(AWS),“ sagt Luccas Roznowicz, Head of<br />

Digital Innovations bei der DFL.<br />

Für den letzten PoC waren insgesamt elf<br />

Broadcast-Hersteller und -Dienstleister<br />

mit ihren verschiedenen Technologien<br />

und Services beteiligt. Dazu gehörten<br />

neben AWS, VIDI, Evertz, Riedel, Grass<br />

Valley, Solid State Logic, Haivision, Vizrt,<br />

Logic Media, TVN und TV Triofilm. „AWS<br />

lieferte uns die Cloud-Plattform. Die zwei<br />

Anbieter, deren Produktionsplattformen<br />

unseren 10-Bit-Workflow mit höchsten<br />

Qualitätsstandards einhalten können,<br />

waren Grass Valley mit dem AMPP- und<br />

Evertz mit dem Dream-Catcher-System.<br />

An einem 8-Bit-Workflow, den wir als<br />

zweites System aufgebaut hatten, waren<br />

die Firmen Vizrt und Simply Live beteiligt<br />

und über ein NDI-Protokoll angebunden“,<br />

berichtet Stefan Hausen, Technischer<br />

Projektmanager bei Sportcast.<br />

Der 10-Bit-Workflow mit bis zu 1.024<br />

Helligkeitsstufen bei einer Farbauflösung<br />

von 4:2:2 entspricht dem Broadcast-<br />

Standard, in dem auch das Basissignal<br />

der DFL erstellt wird. Im Gegensatz dazu<br />

liefert das 8-Bit Signal bis zu 265 Helligkeitsstufen,<br />

was für Streaming-Anwendungen<br />

als ausreichend gilt.<br />

Für die AWS-DFL-Partnerschaft ist das<br />

Projekt ein Meilenstein, betont Shane<br />

Warden, Principal Consultant Sports bei<br />

AWS: „Die DFL und wir bei AWS stellen<br />

uns hier gemeinsam mit unseren Partnern<br />

und Lieferanten der Herausforderung, bei<br />

einem Fußballspiel ein 10 Bit/4:2:2 Live-<br />

Produktionsworkflow zu verwirklichen.<br />

Dabei verschieben wir mit unserem Qualitätsanspruch<br />

die Grenzen des Machbaren.<br />

Unser Ziel ist, künftig Live- und Non-<br />

Live-Inhalte bei Sport-Events auf diese<br />

Weise remote zu produzieren.“<br />

Und Sebastian Ruchti, Sales Engineer<br />

DACH bei Evertz, sagt: „Vielen Dank DFL,<br />

Sportcast und AWS, dass wir bei diesem<br />

PoC mitwirken konnten. Es war ein<br />

durchaus spannendes Projekt, das half<br />

die Interoperabilität zwischen den Cloudtechnologien<br />

verschiedener Hersteller zu<br />

demonstrieren und die Weiterentwicklung<br />

hin zur Alltagstauglichkeit einen großen<br />

Schritt voranzubringen.“<br />

Vertraute Bedienfunktionen<br />

„Dass die kreative Arbeit mit vertrauter<br />

Ausrüstung wie bei einer konventionellen<br />

Produktion erfolgen kann, war allen<br />

Beteiligten wichtig“, betont AWS Principal<br />

Broadcast Consultant David Sabine.<br />

„Alle Benutzeroberflächen und Mischpulte<br />

Stefan Hausen, Technical Project Manager Sportcast<br />

entsprechen dem gewohnten Standard,<br />

sodass keine zusätzliche Trainings- und<br />

Einarbeitungszeit anfällt.“<br />

Hausen berichtet über die virtualisierte<br />

Remote-Produktion in der AWS Cloud: „In<br />

der Produktion übernehmen wir die Kamerasignale<br />

vom Ü-Wagen am Stadion.<br />

Dazu haben wir eine Shadow-Produktion<br />

aufgebaut, in der die Kameras zu einem<br />

normalen Live-Spiel gedoppelt werden.<br />

Durch den 10-Bit-Standard in der Farbtiefe,<br />

den wir erstmalig einhalten, haben<br />

wir in der Cloud-Produktion einen Meilenstein<br />

gesetzt.“<br />

Alle Ergebnisse der letzten Remote-Live-<br />

Tests hat die DFL detailliert erfasst. Sie<br />

sollen künftig als Grundlage für die Weiterentwicklung<br />

des Remote-Konzepts<br />

dienen. „Wir kennen nun Möglichkeiten<br />

und Limitierungen der derzeitigen Technologien“,<br />

resümiert Tim Achberger,<br />

Sportcast Director Technology & Product<br />

Management. „Unser Ziel ist und bleibt,<br />

die Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga<br />

stets in höchster Qualität zu produzieren.<br />

Dabei stellt sich uns stets die Frage,<br />

in welcher Form neueste Technologien in<br />

das Produktionsmodell der Zukunft einfließen<br />

können.“ Allen am PoC Mitwirkenden<br />

bestätigt er hervorragende Arbeit<br />

und sagt: „Wir haben jetzt eine wesentlich<br />

breitere Wissensbasis, um uns mit<br />

der Transformation der Medienproduktion<br />

auseinanderzusetzen.“<br />

Künftige Rolle von Ü-Wagen<br />

Welche Rolle Ü-Wagen künftig bei sich<br />

durchsetzenden Remote Produktionen<br />

spielen werden, ist noch die Frage. Ganz<br />

auf sie verzichten können wird man wohl<br />

nicht. Erst recht nicht bei den High-end-<br />

Produktionen der Fußball-Bundesliga.<br />

© DFL<br />

<strong>2.2023</strong><br />

43


Produktion / Remote-Produktion<br />

© DFL<br />

© DFL<br />

© EMpress<br />

DFL-Test: Cloud-basierte Remote-Produktion beim 2. Bundesliga-Spiel Fortuna Düsseldorf gegen Eintracht Braunschweig<br />

Tim Achberger, Sportcast<br />

Alexander Günther, Managing Director Sportcast<br />

Alexander Günther, Managing Director<br />

Sportcast, betont: „Ü-Wagen bleiben<br />

weiterhin ein ganz wesentlicher Bestandteil<br />

unserer High-end-Bundesliga-Produktion.<br />

Wir werden schließlich immer<br />

professionelle Broadcast-Kameras im<br />

Stadion haben müssen. Die Veränderung<br />

hin zu Remote- und Cloud-basierten<br />

Produktionen bewirkt jedoch eine<br />

Verschiebung der Ressourcen-Nutzung.<br />

Bestimmte Elemente aus dem Ü-Wagen<br />

können auch über eine zentrale Remote-<br />

Regie abgewickelt werden, die entweder<br />

via Glasfaser oder wie jetzt via Cloud an<br />

ein Stadion angebunden wird.“ Die klassische<br />

Regie- und Slomo-Arbeit könnte<br />

beispielsweise auch zentral in Remote-<br />

Verfahren passieren. „Über solche Veränderungen<br />

stehen wir in einem sehr engen<br />

und guten Dialog mit unseren Ü-Wagen-<br />

Betreibern“, erklärt Günther und unterstreicht<br />

zugleich: „Wir werden bis auf<br />

Weiteres auf die klassische Produktion<br />

am Stadion mit unseren Ü-Wägen für die<br />

Sicherung der professionellen broadcasttauglichen<br />

Medienproduktion setzen.“<br />

Wachsendes Partnernetz<br />

Günther weist auch darauf hin, dass sich<br />

in den letzten Jahren das Partnernetz<br />

für die DFL-Medienproduktion deutlich<br />

erweitert hat. „Gerade an den Themen<br />

Remote- und Cloud-basierter Produktion<br />

merkt man, dass wir viele verschiedene<br />

Dienstleister brauchen und zwar nicht nur<br />

für die Signaldistribution, sondern auch<br />

für die klassische Kamera-Technik und<br />

die Live- und Non-live-Produktion insgesamt“,<br />

meint er.<br />

Der DFL und Sportcast ginge es darum,<br />

möglichst herstellerneutral herauszufinden,<br />

was sich durch die Remote-Produktion<br />

im Medien-Set-up verändert. „Wenn<br />

wir neue Technologien testen, haben wir<br />

zwangsläufig auch mit neuen Herstellern<br />

und Dienstleistern zu tun. Über die Jahre<br />

haben wir so mit immer mehr Partnerfirmen<br />

zusammengearbeitet. Wir schauen,<br />

was sind die Vor-und Nachteile für uns<br />

und für das Bedienpersonal und wo gibt<br />

es Limitierungen.“<br />

Es ginge nicht nur darum herauszufinden,<br />

ob der Einsatz neuer Technologien<br />

möglich ist, sondern viel wichtiger sei<br />

auch die Nutzbarkeit. Bei den Cloud-basierten<br />

Remote-Produktionstests habe<br />

man bei allen Operatoren die dazu nötige<br />

Veränderungsbereitschaft deutlich spüren<br />

können. „Sie waren absolut gewillt,<br />

etwas Neues auszuprobieren und haben<br />

sich offen gezeigt für neue Produktionsmechanismen“,<br />

berichtet Günther. Für<br />

die in Hannover aufgebauten Remote-<br />

Regien hätten das Bedienpersonal eine<br />

zweitägige Schnellschulung an den dort<br />

eingesetzten Systemen erhalten und gezeigt,<br />

dass eine Workflow-Transformation<br />

aus Operator-Sicht leicht möglich sei.<br />

Den Mehrwert einer Remote-Produktion<br />

sieht er unter anderem darin, dass man<br />

an einen zentralen Standort mehr Signale<br />

habe könne, aus denen man dann neben<br />

dem Live- auch mehr Non-Live-Produktionen<br />

generieren könne. „Das ist sicher<br />

der wesentliche Faktor. Dazu evaluieren<br />

wir jedoch auch, ob wir über diesen Weg<br />

eine nachhaltige mediale Produktion umsetzen<br />

können, nicht nur strukturell und<br />

organisatorisch, sondern auch aus ökologischer<br />

Sicht“, betont Günther.<br />

Bei allen technischen Innovationen ginge<br />

es für die DFL heute nicht nur um die Gewährleistung<br />

von Produktionswert und<br />

-sicherheit, sondern auch um die Nachhaltigkeit.<br />

„Wir befinden uns an einem<br />

Scheideweg. Die Zukunft wird jetzt gestaltet“,<br />

sagt er. Die DFL sei flexibel und<br />

innovationsbereit aufgestellt, um gemeinsam<br />

mit ihren Broadcast-Partnern neue<br />

Wege zu gehen.<br />

Der PoC hätte erneut dazu beigetragen,<br />

mit den Partnerunternehmen ein gemeinsames<br />

Gespür dafür zu entwickeln, ob<br />

sich die klassische Bundesliga-Produktion<br />

über eine Cloud-basierte Remote-<br />

Produktion abbilden lässt. Günther resümiert:<br />

„Da muss man sagen, wir sind<br />

noch nicht ganz so weit, aber auf gutem<br />

Weg. Es braucht noch Feinschliff an einigen<br />

Stellen. Eine Cloud-basierte Remote-Produktion<br />

kommt für uns in der<br />

gegenwärtigen Situation deshalb noch<br />

nicht in Frage. Aber wir beobachten das<br />

weiter und sehen hier die Zukunft.“<br />

Auf der kommenden SportInnovation<br />

am 20. und 21. März 2024 in Düsseldorf<br />

dürfte das Thema sicherlich wieder weit<br />

oben auf der Tagesordnung stehen.<br />

Eckhard Eckstein<br />

44 <strong>2.2023</strong>


Produktion Produktion / Remote-Produktion<br />

/ Biathlon-WM<br />

<strong>2.2023</strong><br />

45


Produktion / Champions League<br />

Eine Show für Champions<br />

Eindrucksvoll, aber ohne viel Tamtam realisierte DAZN die Studioproduktion des<br />

diesjährigen Champions-League-Finales im LED-Studio briX|woRk von Plazamedia.<br />

Der Mix aus hoher Produktionsqualität, umfassender Beratung und Kosten-Nutzen<br />

überzeugte den Sportsender.<br />

© Plazamedia<br />

Imposante Studiokulisse für das CL-Finale<br />

Als langjährige Geschäftspartner und Nachbarn im AGROB<br />

Medienpark in Ismaning kennt man sich gut. DAZN und<br />

Plazamedia verbindet eine langjährige Zusammenarbeit – seit<br />

über sieben Jahren betreibt Plazamedia für den Sportsender<br />

das DAZN DACH Sendezentrum. So war es nicht verwunderlich,<br />

dass DAZN auf der Suche nach einer Kulisse für die diesjährige<br />

Studioproduktion des Champions-League-Finales in Istanbul<br />

auf Plazamedia zukam.<br />

„Wir kannten die LED-Wand von Plazamedia bereits von der Magenta<br />

TV-Produktion zur Fußball-Weltmeisterschaft. Als Plazamedia<br />

dann das briX|woRk Studio eröffnete, wussten wir, dass<br />

wir dort einmal arbeiten wollen”, sagt Michael Bracher, Programmchef<br />

DACH bei DAZN.<br />

Das briX|woRk ist das neueste Studio von Plazamedia. Ausgestattet<br />

mit einer 24 Meter breiten und fünf Meter hohen L-<br />

förmigen High-End-LED-Wand eignet es sich für eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher (virtueller) Produktionen - von Film- und TV-<br />

Shootings bis hin zu kommerziellen Werbedrehs. Die technische<br />

Ausstattung, eine Realtime Render Engine Unreal 5.1, Trackingund<br />

VR-Lösungen von Mo-sys sowie ein moderner LED Pixelpitch<br />

von 1,9 Millimetern überzeugten unter anderem bereits<br />

die Filmemacher von PANTALEON Films und ProU Producers<br />

United Film bei den Dreharbeiten zum Kinofilm „791 KM“.<br />

DAZN hingegen wollte das LED-Volume für eine Studiosendung<br />

zum Champions-League-Finale zwischen Manchester City und<br />

Inter Mailand nutzen. Das Endspiel fand am 10. Juni 2023 im<br />

Atatürk Olympiastadion in Istanbul statt, dem mit 75.145 Plätzen<br />

größten Stadion der Türkei. Die UEFA beauftragte Saran<br />

Media und EXXEN als Hostbroadcaster, Regisseur des Weltbildes<br />

war Juan Figueroa. Für die Produktion des unilateralen Signals<br />

wurde das Weltbild von den Hostbroadcastern an die Regie<br />

2 von Plazamedia übergeben. Um das Programm vor Ort zu ergänzen,<br />

entschied sich DAZN für die Buchung eines Multislots,<br />

der zu festgelegten Zeiten eine Übertragung aus dem Stadion<br />

ermöglicht. „Das sind zwei zehnminütige Satellitenslots, um die<br />

sich die nationalen Taker bewerben müssen. Unser Moderator<br />

46 <strong>2.2023</strong>


Produktion / Champions League<br />

© Plazamedia<br />

Michael Bracher<br />

Laura Wontorra und Sebastian Kneissl<br />

Alex Schlüter und Experte Michael Ballack haben diese Zeit beispielsweise<br />

genutzt, um mit Karl-Heinz Rummenigge über das<br />

Finale zu sprechen”, sagt Bracher. So konnte DAZN sein Team<br />

klein halten. Neben Schlüter und Ballack waren nur Kommentator<br />

Uli Hebel und zwei Personen aus der Aufnahmeleitung vor<br />

Ort. Das Kamerateam und die Technik für die Multislot-Übertragungen<br />

stellte die UEFA.<br />

„Nachdem feststand, dass das Finale ohne deutsche Beteiligung<br />

stattfinden würde, war klar, dass wir eine Studioproduktion<br />

in Deutschland machen. Trotzdem war es uns wichtig, dass die<br />

Sendung eine hohe Qualität hat. Es ist ein Champions-League-<br />

Finale. Das wollten wir dem Fan auch rüberbringen”, begründet<br />

Bracher die Entscheidung für das briX|woRk Studio.<br />

In nur drei Wochen Vorbereitungszeit hatte ein kleines Projektteam<br />

von DAZN zusammen mit Lead Technical Artist XR Max<br />

Gillich von Plazamedia ein Konzept für die Finalshow auf die<br />

Beine gestellt. Einfach sei das nicht gewesen, berichtet Bracher,<br />

das XR-Studio sei völliges Neuland gewesen: „Das war eine fieberhafte<br />

Arbeit. Wir hatten es ja mit sehr großen Flächen zu tun,<br />

die mit Grafiken und Loops bespielt werden mussten.”<br />

Konzeptionell entschied man sich, es einfach zu halten. Auf aufwändige,<br />

bewegte 3D-Szenen, wie sie bei virtuellen Produktionen<br />

gerne eingesetzt werden, wurde bewusst verzichtet. Stattdessen<br />

wurde die LED-Wand genutzt, um verschiedene virtuelle<br />

Monitore mit spezieller Zuspieltechnik in die Stadionkulisse zu<br />

integrieren. „Die Bespielung bestand im Wesentlichen aus 2D-<br />

Content, der über einen Pixera-Server von AV STUMPFL zugespielt<br />

wurde. Es war ein grafisch anmutender Hintergrund mit<br />

dem Fußballstadion und den Live-Feeds der Kommentatoren<br />

vor Ort”, erzählt Elfi Kerscher, Senior Product Manager Virtual<br />

Production bei Plazamedia, und ergänzt: „Auch der weiße<br />

Hochglanzstudioboden war Teil der Show. Die Reflexionen der<br />

LED-Wand und der Studiobeleuchtung machten ihn zu einem<br />

visuellen Eyecatcher.”<br />

Da die Inhalte auf der LED-Wand relativ einfach gehalten waren,<br />

hielten sich die Produktionskosten für DAZN laut Bracher in<br />

Grenzen. „Das Mieten von Studio und Kameras an sich ist nicht<br />

Elfi Kerscher zusammen mit Plazamedia COO Hardy Steinweg<br />

der Kostentreiber“, sagt Kerscher und ergänzt: „Etwas teurer<br />

wird es immer dann, wenn wochenlang 3D-Szenen in der Unreal<br />

Engine gebaut werden.“ Aus diesem Grund werde es für Plazamedia<br />

immer wichtiger, bereits in der Konzeptionsphase beratend<br />

zur Seite zu stehen. „Wir können in unserem LED-Studio<br />

Projekte in verschiedenen Ausbaustufen realisieren – von 2D<br />

über 2,5D, einer Mischung aus 2D-Inhalten, die aber im dreidimensionalen<br />

Raum gestaffelt werden, so dass eine Pseudo-3D-<br />

Welt entsteht, bis hin zu synthetischen, immersiven Unreal-<br />

Welten in 3D. Es ist wichtig, mit dem Kunden zusammenzuarbeiten,<br />

um die Kundenwünsche auf den Punkt zu bringen und<br />

innerhalb des Budgets zu bleiben”, sagt Kerscher.<br />

Dass die Kombination aus Produktionsqualität, Beratungsleistung<br />

und Kosten-Nutzen auch DAZN überzeugt hat, zeigt der<br />

Wunsch von Bracher, in Zukunft wieder im briX|woRk-Studio<br />

zu arbeiten: „Wir konnten die Stimmung aus Istanbul durch<br />

das LED-Studio unglaublich gut transportieren – fast so, als<br />

wäre man selbst drin”. „Die Wand ist imposant und konnte<br />

die Eindrücke aus dem Stadion überdimensional darstellen.<br />

Es war durchaus gewollt, dass die Moderatorin und der Experte<br />

davor relativ klein wirkten. Der Fokus lag auf dem Finale<br />

und die Bildsprache hat das genau so transportiert”, erzählt<br />

Kerscher. <br />

Niklas Eckstein<br />

<strong>2.2023</strong><br />

47


Produktion / Drift Masters<br />

© Predrag Vuckovic / Red Bull Content Pool<br />

Eryk Goczal und Randalu Oliver bei den Drift Masters European Championship in Fallfors, Schweden im Juni 2023<br />

Bilder mit Power, Speed und Action<br />

Das Driften mit Events wie den Drift Masters European Championship 2023 wird immer<br />

populärer. Race-Drohnen, On-Board-Kameras und Gimbal-Systeme ermöglichen packende,<br />

dynamische Live-Action-Bilder. Als Hostbroadcaster setzt das Red Bull Media House beim<br />

Action-Sport auf Spezialisten für live-fähige Drahtlosvideotechnik à la theis.media.<br />

Driften gehört zu den spektakulärsten Motorsportarten, mit<br />

PS-starken Regeln: Driftpiloten versuchen, bei hohem<br />

Speed das Auto präzise übersteuert, seitlich in der Kurve zum<br />

Schleudern zu bringen und trotz Power-Slides die volle Kontrolle<br />

über das Fahrzeug zu behalten. Die Drift-Strecken sind in<br />

der Regel nicht mehr als einen Kilometer lang, Judges bewerten<br />

Speed, Driftwinkel, Linienwahl und Styles. Ein Straßenrennen-<br />

Flair á la „The Fast & The Furious“ liegt über den sechs Runden<br />

der Drift Masters European Championship (DMEC) 2023<br />

mit 100 professionellen Driftfahrern aus 26 Nationen, die vom<br />

6. Mai bis zum 16. September, jeweils geblockt an zwei bis<br />

drei Tagen, in Irland, Schweden, Finnland, Lettland, Deutschland<br />

und Polen stattfinden. Der Urknall der Champions League<br />

des Driftens ertönte 2014 in Polen, einer europäischen Hochburg<br />

des Sports – im Warschauer Fußballstadion PGE Narodowy<br />

findet am 15. und 16. September auch das Saisonfinale<br />

der DMEC 2023 vor tausenden Zuschauern statt. „Es ist schon<br />

faszinierend, wie präzise die Jungs mit bis zu 1.200 PS unter der<br />

Motorhaube sein können – zum Teil sind sie keine drei Zentimeter<br />

von der Beton-Begrenzung entfernt und wiederholen das, so<br />

48 <strong>2.2023</strong>


Produktion / Drift Masters<br />

oft sie wollen“, schwärmt Martin Pichler,<br />

Senior Production Manager beim Red Bull<br />

Media House. Sein Ziel: Den Sport noch<br />

populärer zu machen: „Momentan legen<br />

wir den Fokus darauf, den Zuschauern<br />

das Driften und die Entscheidungen der<br />

Judges verständlicher zu machen und<br />

arbeiten an grafischen Lösungen.“<br />

Kopf-an-Kopf-Duelle<br />

Die größte Herausforderung beim Filmen:<br />

Den Speed der Fahrer von bis zu<br />

150 Stundenkilometern zu visualisieren.<br />

„Hinzu kommt, dass durch die Rauchentwicklung<br />

die sogenannten Clipping Zones, die getroffen werden<br />

müssen, manchmal nicht zu sehen sind“, fürchtet Pichler. Nach<br />

dem Qualifying müssen wir zusammen mit den Judges die Kameras<br />

oft nachjustieren, um den besten Winkel für das Finale zu<br />

bekommen.“ Der aufsteigende, weiße Rauch ist ein Nebeneffekt<br />

des Übersteuerns bei hoher Geschwindigkeit, der die Sicht auf<br />

die Clipping Zones beeinträchtigt, jene auf die Strecke gemalten<br />

Bereiche, die alle Fahrer entweder mit Vorder- oder Hinterrädern<br />

treffen müssen. Während die Piloten in der Qualifikation einzeln<br />

starten, liefern sich die besten 32 Fahrer in den Finals ein Kopfan-Kopf-Duell<br />

in zwei Durchgängen – einmal im Lead Run, einmal<br />

bei der Verfolgungsjagd. In der Runde der Top 32 trifft die<br />

Nummer 1 auf die Nummer 32 und so weiter. Nach jeder Rennphase<br />

halbiert sich die Anzahl der Teilnehmer, bis zu den Top 4,<br />

in der die beiden Finalisten ermittelt werden, während sich die<br />

Verlierer um Platz 3 batteln.<br />

Die Qualifikations- und Finalläufe werden über zwei Tage produziert.<br />

Das Qualifying dauert vier bis fünf Sendestunden – je nach<br />

der Anzahl von Teilnehmern. Der Finaltag ist in zwei Mal zwei<br />

Stunden-Blöcke aufgeteilt – der erste Block Top 32, der zweite<br />

Block besteht aus Top 16 und Top 8. „Die Qualifying-Round am<br />

ersten Tag wird in abgespeckter Form produziert – das heißt:<br />

nur die Anzahl der Kameras, die wir zur Streckenabdeckung<br />

benötigen und nur mit englischsprachigem Kommentar“, verrät<br />

Pichler. „Gleichzeitig ist das unser Smoke-Test für alle Spezialkameras<br />

für den finalen Renntag.“ Die Qualifikationsrennen werden<br />

auf Facebook und YouTube von Red Bull Motorsport sowie<br />

Drift Masters gestreamt, während die Finals neben Red Bull TV<br />

von weiteren 13 linearen Broadcastern, wie DAZN, gezeigt werden.<br />

Die Broadcaster können entweder vor den Top 16 oder vor<br />

den Top 8 einsteigen. Red Bull TV startet mit den Top 32 in drei<br />

Sprachen zur Auswahl, bei bestimmten Rennen wie in Finnland<br />

wird zusätzlich die Landessprache angeboten.<br />

Martin Pichler vom Red Bull Media House<br />

Als Hostbroadcaster produziert Red Bull Media House in HD<br />

1080i mit Stereo-Ton, Executive Producerin ist Vanessa Lorenz.<br />

Für die technische Umsetzung sind dabei: O2 TV Production<br />

Czech Republik stellt den Ü-Wagen OB3 mit einem 17-köpfigen<br />

Team. Acht Grass Valley LDX 80, 82 und 86, davon bis zu zwei<br />

variable Funkkameras, zwei GoPros und eine PTZ-Kamera für<br />

die Jury, drei EVS-Systeme und zwei bis vier Stageboxen von<br />

Riedel sind im Einsatz. Die drei Judges –<br />

die Drift-Legenden Kevin O’Connell, Vernon<br />

Zwaneveld und David Kalas – haben<br />

für ihre Beurteilung eine eigene EVS mit<br />

acht Bildsignalen. „Ein Operator, der das<br />

Judging beherrscht, bedient die EVS“,<br />

weiß Pichler. „Jeder der drei Judges erhält<br />

ein iPad, in einer speziellen Software<br />

geben sie ihre Wertung ab. Die Software<br />

ist direkt mit unserer Datenbank und der<br />

Live-Grafik verlinkt.“ Natürlich können die<br />

den Judges zur Verfügung stehenden<br />

Bildquellen jederzeit aus dem Ü-Wagen<br />

geändert werden – dies ist manchmal<br />

notwendig, wenn sich beispielsweise<br />

der Wind dreht und die Clipping Zone aus einer anderen Kameraperspektive<br />

besser zu sehen ist. Zusätzlich ist Rawmotion<br />

für Echtzeit-Graphiken in 3D, Scoring und Judging zuständig,<br />

während sich Red Bull Equipment Rental Service um Edits, Ingest<br />

und Non-Live-Kameras für diverse Social Media Assets für<br />

Instagram, Facebook und YouTube kümmert, die alle vor Ort in<br />

einem Fast-Turnaround-Workflow erstellt werden: Zwei Editoren<br />

zeichnen bis zu acht Quellen aus dem Ü-Wagen im Schnitt-Container<br />

mit und verarbeiten diese zusammen mit ENG-Footage.<br />

Highspeed-Bilder werden mit Hilfe von Phantom Flex HD direkt<br />

von der Kamera im Replay auf einen EVS-Kanal ausgespielt, geschnitten<br />

wird auf zwei MacPro Edits mit Premiere. Futuregate<br />

TV Production aus Warschau sorgt für Produktionskoordination<br />

und Aufnahmeleitung.<br />

Remote-Technik ist bei den Drift-Masters bisher die Ausnahme<br />

– bei künftigen Serien soll sich das sukzessiv ändern. Insgesamt<br />

stehen dem Regisseur 17 Kamerabilder und vier EVS-Ausgänge<br />

für das Programm zur Verfügung. Interviews liefert die Funkkamera<br />

von O2 im Ziel oder in der Boxengasse, vor einem Lauf<br />

sind keine Interviews geplant, außer bei größeren Verzögerungen,<br />

spektakuläre Szenen laufen in Slow Motion.<br />

Regie bei den Drift Masters<br />

© Red Bull Media House<br />

© Lucie Petrikovü, Production Manager von O2 TV Production<br />

<strong>2.2023</strong><br />

49


Produktion / Drift Masters<br />

© theis.media GmbH<br />

© theis.media GmbH<br />

HF-Techniker beim Einbau der On-Board-Kamera<br />

Kameramann mit Gimbal Cinelook Cam<br />

© Mihai Stetcu / Red Bull Content Pool<br />

gleich werden On-Board-Kameras bei den Autos montiert, die<br />

in der Warteposition zum Rennen sind. Auch eine Kamera beispielsweise<br />

unter dem Autodach, sprich über Kopf, ist schnell<br />

umsetzbar – dank der speziell gefertigten Halterungen, bei denen<br />

das Kamerabild nicht einmal gedreht werden muss („flip“).<br />

Flexibilität ist Trumpf: „Wir zeigen Subjektiven, spezielle Fahrstile<br />

von Piloten, filmen über die Schulter des Fahrers oder aus dem<br />

Fenster, wobei man das enge Driften der Fahrzeuge aneinander<br />

hautnah erleben kann“, freut sich Theis. „Man erlebt die Kopfund<br />

Schaltbewegungen des Fahrers mit oder sieht beide Fahrzeuge<br />

im parallelen Drift. Es kommen noch weitere Kameras<br />

an den Helmen der Fahrer und damit noch mehr Perspektiven<br />

dazu. Alle unsere Kamerasysteme sind immer in Bewegung, wir<br />

sorgen für Bilder mit viel Power, Action und Speed.“<br />

Drift Masters European Championship in Naas, Irland im Mai 2023<br />

Flexible On-Board-Kameras<br />

Für actiongeladene Bilder sorgt theis.media mit Spezialkameras:<br />

RF Gimbal Cinelook Cam, sechs On-Board-Kameras und zwei<br />

Race-Drohnen. Geschäftsführer André Theis geht mit seinem<br />

sechs- bis siebenköpfigen Team auf Jagd nach den spektakulärsten<br />

Momenten. Das technische Set-Up sieht so aus: Am<br />

Start und bei der Siegerehrung ist eine Gimbal-gesteuerte Alpha-Kamera<br />

im Einsatz. Im Kleinstrucksack in der Größe einer<br />

Trinkflasche, den der Kameramann schultert, ist die Sendetechnik<br />

enthalten, die Sendeantenne ragt über seinen Kopf hinaus.<br />

„Der Kameramann hat die Cam auf dem Handgimbal sitzen und<br />

kommt beim Start dicht an die Fahrzeuge heran“, beschreibt<br />

Theis. „Durch das Variieren von Schärfe und Unschärfe entsteht<br />

ein cineastischer Look, anders als bei Systemkameras,<br />

die grundsätzlich mit mehr Tiefenschärfe arbeiten.“ Darüber hinaus<br />

sind sechs On-Board-Kameras „on fly“, das heißt flexibel<br />

einsetzbar und liefern Bilder in bester Broadcast-Qualität. Pro<br />

Rennen starten maximal zwei Fahrzeuge, gleichzeitig sind folglich<br />

immer zwei On-Board-Systeme im Einsatz. Der Einbau mit<br />

Saugnäpfen oder Schraubsystemen dauert, je nach Fahrzeugtyp,<br />

Position und Richtung, rund 50 Sekunden. Am Ziel werden<br />

die Systeme entnommen und zum Start zurückgebracht. Zeit-<br />

Als Herzstück der Drahtloskameras verfolgen zwei, bis zu 180<br />

Stundenkilometer schnelle Live-5-Zoll-FPV-Race-Drohnen die<br />

Fahrzeuge. „Die Drohnen driften quasi in derselben Geschwindigkeit<br />

und im parallelen Winkel mit den Rennautos“, erzählt Theis.<br />

„Mit den Drohnen erreichen wir ein neues Level in der Liveübertragung<br />

von Actionsport.“ Martin Bochatay von Menga FPV verfolgt<br />

als Hauptpilot den Drohnenflug per Brille und steuert die Drohne<br />

mit einem externen Panel im FPV-Modus. Ein assistierender<br />

Spotter hat permanent Sichtkontakt zur Drohne, informiert über<br />

mögliche Gefahren und wechselt die Akkus. Aufgrund der geringen<br />

Baugröße und der Leistung hat beispielsweise eine 5-Zoll-<br />

Race-Drohne nur eine Flugzeit von drei bis vier Minuten, der Akkuwechsel<br />

erfolgt im Boxenstopp-Modus: „Eine Drohne landet,<br />

die nächste fliegt los, bei der ersten wird vom Spotter der Akku<br />

gewechselt – nach zehn Sekunden ist die Drohne wieder startklar“,<br />

so Theis, meist als HF-Techniker vor Ort. „Eine Drohne ist<br />

also immer on air.“ Die theis.media arbeitet auch gern mit Freelancern,<br />

für den „Ironman“ war man 2022 parallel mit sechs Teams<br />

in 43 Ländern unterwegs, während zur gleichen Zeit Red-Bull-Serien<br />

und ORF-Konzerte stattfanden. Für die Drohnen baut Theis in<br />

Kooperation mit Menga FPV oder den hauseigenen Livedronefellas,<br />

einer Aerial Division von theis.media GmbH, Frames, die mit<br />

Kamera, Motor, Telemetrie, Akku, Sende- und Empfangstechnik<br />

bestückt sind. Ein Telemetrie-System sorgt für die Kamerasteuerung<br />

auf UHF-Basis: Eine selbstentwickelte Empfangsplatine ist<br />

50 <strong>2.2023</strong>


Produktion / Drift Masters<br />

an die Drohne installiert, die sich mit Hilfe eines RCPs (Remote<br />

Control Panel), analog zu herkömmlichen Kameras, steuern lässt.<br />

„Wir verwenden momentan nur hochwertige AtomOne-1-Kameras“,<br />

betont er, „vom Kleinsttypen bis hin zur Highspeed-Kamera.“<br />

Cinelook-Kameras, wie exemplarisch die Sony Alpha oder<br />

von Panasonic, kommen an einem Drohnensystem namens<br />

Cinelifter zum Einsatz, welches gerade bei den Drift-Masters in<br />

Schweden getestet wurde. Hier werden oft Drohnen-Innovationen<br />

wie zum Beispiel eine FPV Race-Drohne mit Live-Triggering<br />

für eine Highspeed-Kamera oder das Cinelifter-System getestet,<br />

das Livebilder in Kinoqualität liefert. Theis‘ Prognose: Beide Drahtlos-Systeme<br />

sind äußerst interessant für den Einsatz im Rahmen<br />

der European Drift-Masters. Für zukünftige Übertragungstechnik<br />

kommen auch Mesh-Systeme unterschiedlicher Hersteller und<br />

5G Netzwerke in Frage, hier nimmt theis.media an diversen Tests<br />

in Zusammenarbeit mit Sendern und Anbietern teil.<br />

Nicht erst seit der Ski-Alpin-Läufer Marcel Hirschler 2015 bei<br />

einem Rennen knapp einem Drohnenabsturz entging, ist der Sicherheitsaspekt<br />

allgegenwärtig. „Die Fahrer selbst sind in ihren<br />

Autos dank Überrollkäfig und Karosserie gut geschützt“, sagt<br />

Pichler. „Unsere Drohnen-Piloten setzen sich im Vorfeld genau<br />

mit den Bestimmungen in den jeweiligen Ländern auseinander,<br />

alle Flüge sind autorisiert und angemeldet. Manchmal ist ein<br />

Mitarbeiter vom zuständigen Luftverkehrsamt vor Ort und überwacht<br />

die Manöver.“ Der Mindestabstand der 5-Zoll-Race-Drohnen<br />

zu den Zuschauern beträgt 50 Meter, darüber hinaus ist das<br />

Publikum für die Rennen mit kleinmaschigen Fangzäunen gegen<br />

herumfliegende Reifen und Karosserieteile geschützt. Geflogen<br />

wird nie höher als die Zäune und nur im Bereich der gesicherten<br />

Strecke. Das Starten und Landen der Drohnen erfolgt ohnehin<br />

in einem Bereich, der für Unbeteiligte gesperrt ist. Das Problem:<br />

„Leider kommt es immer wieder vor, dass irgendwelche Zuschauer<br />

oder Menschen, die sich in der Nähe der Rennstrecke<br />

aufhalten, mit Consumer-Drohnen während des Rennens der<br />

Strecke nähern und fälschlicherweise uns zugeordnet werden“,<br />

ärgert sich Pichler.<br />

Theis hatte in seiner zehnjährigen Arbeit mit Race-Drohnen noch<br />

keinen Unfall – seine Drohnen-Flotte verfügt zudem über GPSbasierte<br />

Absturzsicherungen: „Wenn der Pilot die Drohne durch<br />

seine Brille nicht mehr sieht oder nicht mehr kontrollieren kann,<br />

lässt er die Drohne aussteigen und zu einem definierten GPS-<br />

Zielort zurückkehren“, erklärt er. „Das Gleiche gilt für unvorhergesehene<br />

Zwischenfälle, wie einem Steinschlag am Propeller.“<br />

Das heißt: Sicherheit ist immer oberstes Gebot.<br />

Produktionstechnisch sind die Drift-Masters kein Selbstläufer:<br />

Die Standorte und die Infrastruktur der Rennstrecken liegen<br />

oft in der Peripherie – beispielsweise vom 17. bis 19. August<br />

in der „Baggerstadt“ Ferropolis bei Dessau-Roßlau. „Die Parcours<br />

sind wegen der Geräusch-Kulisse eher abgeschieden,<br />

was die Verfügbarkeit von Strom, Internet, Office Space und<br />

Hotels zur echten Herausforderung machen kann“, betont Pichler.<br />

Mit viel Fingerspitzengefühl werden die drahtlosen Kameras<br />

so positioniert, dass die Videosignale stabil und zuverlässig in<br />

© Joerg Mitter / Red Bull Content Pool<br />

© theis.media GmbH<br />

European Drift Masters 2022 in Riga, Lettland<br />

theis.media-Geschäftsführer André Theis<br />

Safety first<br />

den Ü-Wagen gelangen. „Wenn wir in die Livesendung gehen,<br />

sind die Kameras komplett eingestellt und angepasst“, weiß<br />

Theis. „Während des Rennens werden nur leichte, farbliche<br />

oder Blenden-technische Korrekturen vom Ü-Wagen über die<br />

Kamerasteuerung vorgenommen.“ Die Signale der Race-Drohnen<br />

werden via Mediornet Stagebox zum Ü-Wagen übertragen<br />

und gleichzeitig synchronisiert. „Via Mediornet RJ 45 wird auch<br />

das RCP für die Telemetrie bis in die Bildtechnik gelegt“, ergänzt<br />

Pichler. „Somit kann der Bildtechniker im Ü-Wagen die Kameras<br />

aussteuern.“ Während die klassischen Kamerabilder von O2 via<br />

SMPTE-Fiber-Kabel direkt zum Ü-Wagen gelangen, steht für die<br />

drahtlose Übertragung der Spezialkameras ein zentral positioniertes<br />

Rack zur Verfügung, das diverse Empfangsantennen –<br />

welche per Kupfer oder Glasfaser an verschiedenen Stellen der<br />

Strecke abgesetzt werden – zusammenführt. Von dort holt sich<br />

der Ü-Wagen die Signale ab. „Vom Ü-Wagen werden die Signale<br />

via Satellite News Gathering (SNG) in den Master Control Room<br />

(MCR) in Salzburg übertragen, wo noch andere Sprachen dazu<br />

gemischt werden und danach auf unserer Red-Bull-TV-Plattform<br />

landen“, beschreibt Pichler. „Lineare Taker holen sich das<br />

Signal entweder direkt vom Satelliten oder wir bieten einen Turnaround<br />

via BT-Tower an – je nachdem, wo in der Welt das Signal<br />

gebraucht wird.“ Längst sei das Driften ein weltweit populäres<br />

Phänomen, meint der Production Manager. Wolfgang Scheidt<br />

<strong>2.2023</strong><br />

51


Technik / Sony Factory Tour<br />

© ???<br />

Kevin Edwards zeigt den Herstellungsprozess der Raspberry Pi Minicomputer<br />

Im Hightech-Herzen von Wales<br />

Von der Leiterplatte und dem Magnesiumgehäuse bis zur High-End-Kamera: Das Sony UK<br />

Technology Centre im walisischen Pencoed ist das einzige Werk, in dem sowohl eigene als<br />

auch Technik von Drittanbietern produziert wird. Auch die kürzlich vorgestellte HXC-FZ90<br />

läuft hier vom Band.<br />

52 <strong>2.2023</strong>


Technik / Sony Factory Tour<br />

Kevin Edwards hat schon einiges in<br />

seiner Karriere gesehen. Der Routinier<br />

scherzt, trotz seiner 35 Jahre für<br />

Sony sei er noch „jung, frisch und frei”,<br />

sagt er. Edwards leitet im walisischen<br />

Sony-Werk Pencoed die Engineering-<br />

Abteilung mit rund 120 Ingenieuren aus<br />

den Bereichen Mechanik, Elektronik und<br />

Software, die alle hauptsächlich in der<br />

Fertigung tätig sind. Am heutigen Tag öffnet<br />

Sony seine Tore und gewährt einen<br />

seltenen Blick hinter die Kulissen einer in<br />

vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Fabrik,<br />

in der nicht nur professionelle Broadcast-Technik<br />

entsteht. Edwards gibt eine<br />

Führung.<br />

Es habe sich in den letzten Jahrzehnten<br />

viel verändert, sagt er und weist auf die<br />

lange Tradition von Sony in der Region<br />

hin. Alles sei größer gewesen damals,<br />

als man noch Fernseher gebaut habe:<br />

„Das Fabrikgebäude selbst wurde perpendikulär<br />

zum Erdmagnetfeld gebaut,<br />

um die Röhren der damaligen Fernseher<br />

zu schützen. Deshalb ist sie von Norden<br />

nach Süden ausgerichtet.”<br />

Seit 2006 werden in dem Werk keine<br />

Fernseher mehr gebaut und auch das<br />

Fabrikgebäude gehört nicht mehr Sony<br />

selbst. „Wir haben es an die walisische<br />

Regierung verkauft, die es teilweise an<br />

andere Firmen vermietet. Als wir noch<br />

eine Fernsehfabrik waren, mussten wir<br />

sehr groß sein, mit langen Fertigungsstraßen<br />

und vielen Laderampen. Zweieinhalb<br />

Millionen Fernseher wurden hier pro<br />

Jahr produziert. Das brauchen wir nicht<br />

mehr und haben uns deshalb anders dimensioniert.<br />

Wir haben vorne ein Lager,<br />

hinten ein Lager und alles andere findet<br />

in der Mitte statt. Dort werden wir heute<br />

einen Rundgang machen.”<br />

Eines fällt sofort auf. Sony ist stolz auf<br />

seine enge Verbindung zum britischen<br />

Königshaus. Gleich hinter der ersten<br />

Tür eine Wand, die von einer Vielzahl an<br />

Bildern mit den Royals geschmückt ist.<br />

Von Prinzessin Diana bis zu King Charles.<br />

„Wir haben eine lange Verbindung zum<br />

britischen Königshaus. Auf der Expo in<br />

Japan 1970 fragte der damalige Prinz<br />

Charles Akio Morita, einen der Mitbegründer<br />

von Sony: „Warum kommst du nicht<br />

in mein Land und baust eine Fabrik?”,<br />

erzählt Edwards. 1973 wurde der Spaten<br />

schließlich in Bridgend in den Boden<br />

gestochen, zwei Meilen entfernt von der<br />

aktuellen Fabrik in Pencoed. Nach bald<br />

50 Jahren sei Sony als wichtiges Unternehmen<br />

in der Region fest verankert und<br />

erfahre deshalb auch von der Regierung<br />

gerne Unterstützung, verrät Edwards.<br />

Heute steht das Werk, das einzige von<br />

Sony ist stolz auf seine enge Verbindung zum britischen Königshaus<br />

Sony außerhalb Asiens, besser da als je<br />

zuvor. Während 2016 noch rund 56 Millionen<br />

Pfund umgesetzt wurden, sind es<br />

heute schon annähernd 300 Millionen.<br />

„Wir sind also in den letzten sechs oder<br />

sieben Jahren dramatisch gewachsen”,<br />

sagt Edwards. Das sei auch nötig, um<br />

sich auf dem europäischen Markt zu behaupten<br />

und global wettbewerbsfähig zu<br />

bleiben. „Wir haben uns hier vielschichtig<br />

aufgestellt. Von der Leiterplattenfertigung,<br />

der Produktion von Broadcastund<br />

Profikameras, der Fremdfertigung<br />

und den Servicebereichen ist hier alles<br />

angesiedelt”, erzählt Edwards. Das Sony<br />

UK Technology Centre ist ein wichtiger<br />

Arbeitgeber in der Region und beschäftigt<br />

rund 600 Mitarbeiter.<br />

Beim Eintritt in die Produktionsanlage<br />

grüßt eine große, offene Halle. In einem<br />

Bereich werden die Chipsätze vollautomatisch<br />

hergestellt. Leiterplatten-Rohlinge<br />

fahren durch eine Fertigungsstraße,<br />

Leitpaste wird hochpräzise und in einer<br />

exakt definierten Menge aufgetragen, Microchips<br />

werden von dutzenden Rollen<br />

abgerollt und hintereinander aufgepresst.<br />

Herauskommen funktionsfähige Platinen,<br />

die zu guter Letzt von Menschenhand in<br />

den Kameras verbaut werden müssen.<br />

In den letzten Jahren ist bei Sony viel<br />

Geld in die Automation der Produktionsstraße<br />

investiert worden, um Arbeitsprozesse<br />

zu beschleunigen und effizienter zu<br />

arbeiten, auch in eine Vielzahl an Roboter.<br />

Edwards unterscheidet sie scherzhaft<br />

in „friendly” und „not so friendly”, je nachdem<br />

wie schnell und kraftvoll sie sich<br />

bewegen. Die Unfreundlichen müssen<br />

in ein Sicherheitsgehäuse aus Plexiglas,<br />

<strong>2.2023</strong><br />

53


Technik / Sony Factory Tour<br />

Michelle beim Bau einer HDC-3500 in der Super-Assy<br />

Auch die HXC-FZ90 wird in Pencoed gebaut<br />

Skelett einer Sony-Kamera aus ultraleichtem Magnesium<br />

erklärt er. „Wir haben durch den Einsatz<br />

von Robotern in unserem Prozess einfache<br />

Arbeiten mit geringer Wertschöpfung<br />

eliminiert. Wie das aussieht kann man<br />

bei der Fertigung der RCPs sehen”, sagt<br />

er und zeigt auf einen Roboter, der mit<br />

hoher Präzision und einem kleinen Saugnapf<br />

einzelne Knöpfe aufnimmt und diese<br />

in die vorgesehene Position auf dem Bedienfeld<br />

des RCPs einsetzt. Hochmodern<br />

ist auch der Roboter, der die Einzelteile<br />

einer Kamera zu einem Bausatz zusammenstellt.<br />

Mit Hilfe von stereoskopischen<br />

Kameras sucht er nach Teilen, die lose<br />

Fernsteuerpult RCP in der Fertigung<br />

Fast fertig - letzte Tests einer Broadcast Kamera<br />

in Schalen liegen. „Das ist eine extrem<br />

schwierige Aufgabe für einen Roboter,<br />

weil es dafür keine Programmierung gibt.<br />

Wir nehmen das 3D-CAD-Modell des<br />

jeweiligen Bauteils und lassen es durch<br />

eine Gaming-Engine laufen, um Drehungen,<br />

Beleuchtung und andere Effekte zu<br />

simulieren. Auf dieser Basis bauen wir<br />

ein KI-Modell, mit dem wir den Roboter<br />

füttern, damit er die Teile identifiziert”,<br />

erklärt Edwards und fügt an: „Niemand<br />

sonst macht das so. Es ist also ein echter<br />

Schritt vorwärts in Richtung dessen, was<br />

wir eine digitale Fabrik nennen.”<br />

In einem anderen Teil der Halle lässt sich<br />

Mitarbeiterin Michelle über die Schulter<br />

blicken. Sie arbeitet gerade an der Montage<br />

einer Kamera aus der HDC-3500<br />

Serie. Die meisten Teile der Kamera werden<br />

in der Fabrik selbst hergestellt. Vom<br />

Kamerakopf über die CCU bis hin zum<br />

Viewfinder. Das Gehäuse der Kamera besteht<br />

aus einem ultraleichten und stabilen<br />

Skelett einer Magnesiumlegierung. „Das<br />

Gehäuse wird in einer sehr komplexen<br />

Form in Japan spritzgegossen. Selbst<br />

europäische Autohersteller kommen<br />

nicht an diese Technologie heran”, freut<br />

sich Edwards. Früher seien Kameras<br />

von mehreren Personen zusammengesetzt<br />

worden, diese Praxis sei aber überholt,<br />

sagt Edwards: „Wenn man das so<br />

macht, ist man nur so schnell wie der<br />

Langsamste in dieser Reihe.” Deshalb<br />

baut heute eine Fachkraft die gesamte<br />

Kamera - Michelle braucht dafür drei bis<br />

dreieinhalb Stunden, sagt sie. „Wir haben<br />

die Methode Super-Assy genannt, weil<br />

es ein wenig wie Subarashī klingt, das<br />

japanische Wort für fantastisch. Es handelt<br />

sich also um eine fantastische Art der<br />

Montage”, erklärt Edwards. Im Wesentlichen<br />

geht es darum, dem Monteur eine<br />

möglichst optimierte Arbeitsumgebung<br />

für eine effiziente Montage zu bieten.<br />

Über ein Fußpedal können die einzelnen<br />

Fertigungssequenzen durchgegangen<br />

werden. Parallel dazu führt ein automatisches<br />

Karussellsystem Michelle automatisch<br />

die richtigen Teile für den jeweiligen<br />

Arbeitsschritt zu. „Das nimmt einem die<br />

Angst, die Teile zu finden, und man kann<br />

sich darauf konzentrieren, eine qualitativ<br />

hochwertige Kamera zu bauen”, meint<br />

Edwards. Die zweite raffinierte Mechanik<br />

betrifft das Stativ, auf dem die Kamera<br />

montiert wird. Sie erlaubt es, die Kamera<br />

in jede Richtung zu drehen, so dass<br />

die Schraubenzieher immer im 90-Grad-<br />

Winkel zur Kamera stehen und Michelle<br />

oder ihre Kollegen mit beiden Händen<br />

gleichzeitig arbeiten können.<br />

Wenn die Kamera fertig zusammengesetzt<br />

ist, muss sie den Einrichtungsprozess<br />

und die Endabnahme durchlaufen.<br />

Ein Schritt, der für Edwards besonders<br />

wichtig ist. Alle Einheiten werden einzeln<br />

kalibriert und auf ihre optische Qualität<br />

und Funktionstüchtigkeit überprüft. Alle<br />

Knöpfe werden testweise gedrückt, alle<br />

Werkseinstellungen kontrolliert. Auch hier<br />

habe man auf Ein-Mann-Betrieb umgestellt,<br />

aber nur zehn Prozent des Teams<br />

sei in der Lage, die anspruchsvolle Kalibrierung<br />

vorzunehmen, erläutert Edwards:<br />

„Diese hochautomatisierte Prüfanlage hat<br />

die Effizienz um 33 Prozent gesteigert.<br />

Durch den hohen Automatisierungsgrad<br />

können wir auch mehrere Kameras in<br />

einer Testzelle in verschiedenen Testphasen<br />

betreiben. In der alten Anlage hatten<br />

wir noch etwa sechs Mitarbeiter in einer<br />

einzigen Prüfzelle.”<br />

54 <strong>2.2023</strong>


Technik / Sony Factory Tour<br />

Am Ende der Tour führt Edwards noch<br />

in einen besonderen Teil der Fabrik. Auf<br />

den ersten Blick werden zwar auch hier<br />

elektronische Teile hergestellt. Auf den<br />

zweiten Blick jedoch lässt sich erkennen,<br />

dass es sich dabei nicht um Sony-eigene<br />

Produkte handelt. Es sind Raspberry<br />

Pi Minicomputer, die von einem Roboter<br />

zusammengesetzt und samt Bedienungsanleitung<br />

in kleine rote Kartonagen<br />

gehoben werden. 250.000 Einheiten pro<br />

Woche. „Das hier ist der einzige der weltweit<br />

36 Sony-Standorte, der zusätzlich<br />

extern für Fremdfirmen produziert”, klärt<br />

Edwards auf. Man sehe sich aber weniger<br />

als Auftragsfertiger als vielmehr als<br />

ein kooperativer Produzent. „Wir arbeiten<br />

sehr eng mit den externen Partnern<br />

zusammen und wählen sie daher sehr<br />

sorgfältig aus.” Bis auf die Leiterplattenfertigung<br />

entwickelt, konstruiert und installiert<br />

das Ingenieurteam von Edwards<br />

die gesamte Automatisierung der Produktionsprozesse.<br />

Man sei daher angewiesen,<br />

eigenes Geld zu verdienen, um<br />

innovativ zu sein und bei der Herstellung<br />

von Broadcast-Kameras in Südwales<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben, erklärt er.<br />

Bei allen marktwirtschaftlichen Mechanismen,<br />

die für den Erfolg von Sony in Pencoed<br />

zu berücksichtigen sind, ist man<br />

sich auch der sozialen und ökologischen<br />

Verantwortung für die Region bewusst.<br />

Edwards, der selbst seit Jahrzehnten in<br />

der Fabrik arbeitet, erklärt, dass trotz des<br />

zunehmenden Einsatzes automatisierter<br />

Arbeitsprozesse die Zahl der Beschäftigten<br />

mit rund 600 konstant geblieben ist<br />

und diese für höher qualifizierte Arbeiten<br />

eingesetzt werden.<br />

Und auch die Nachwuchsförderung<br />

ist ein Thema: Jährlich besuchen rund<br />

4.000 Schulkinder im Alter von sieben<br />

bis zwölf Jahren das Technologiezentrum.<br />

„Sie kommen mit der ersten Fernsehkamera<br />

in Kontakt, lernen, wie ein<br />

Switcher funktioniert, und können eine<br />

kleine Nachrichtensendung machen. Das<br />

ist ziemlich cool, vor allem, weil sie kleine<br />

Sony-Jacken tragen”, sagt Edwards.<br />

Richard Wilkins, der sich als General<br />

Manager auch dem Umweltschutz verschrieben<br />

hat, erklärt, dass das Werk bis<br />

2040 klimaneutral sein soll. Dafür investiere<br />

man unter anderem in eigene Solaranlagen<br />

- bis Ende des Jahres sollen<br />

diese 25 Prozent des Stromverbrauchs<br />

decken, der Rest kommt aus dem Netz<br />

erneuerbarer Energien. Trotz gestiegener<br />

Produktion ist auch der Energieverbrauch<br />

im vergangenen Geschäftsjahr um zehn<br />

Prozent gesunken. Erneuerte Klima- und<br />

Beleuchtungsanlagen sowie eine verbesserte<br />

Isolierung hätten dazu beigetragen,<br />

so Wilkins. Das Mittagessen während der<br />

Werksführung wurde übrigens im so genannten<br />

Sony Environmental Center eingenommen,<br />

einem kleinen Park neben<br />

der Fabrik mit Obst- und Gemüsebeeten<br />

sowie eigenen Bienenstöcken. „Auch hier<br />

sind häufig Schüler mit ihren Lehrerinnen<br />

und Lehrern, um über die biologische<br />

Vielfalt zu lernen. Das hat dann nichts<br />

mehr mit Technologie oder Sony zu tun,<br />

aber es ist schön, dass wir diesen Park<br />

kostenlos zur Verfügung stellen können”,<br />

sagt Wilkins.<br />

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55


Technik / KST Moschkau<br />

Greenbox im KST Innovation-Center<br />

Technologiezentrum abseits der Norm<br />

KST Moschkau geht mit seinem Innovation-Center einen besonderen Weg bei der<br />

Entwicklung des Medien-Workflows von morgen. Hands-on und mit langfristigen Partnern<br />

versucht das Familienunternehmen, Broadcast-Lösungen zu entwickeln, die den sich<br />

wandelnden Anforderungen von Medienhäusern und Corporate Kunden gerecht werden.<br />

Es erinnert beinahe an eine Episode<br />

aus der französischen Comicserie<br />

Asterix & Obelix - eine eingeschworene<br />

33-köpfige Truppe im Herzen Europas,<br />

die den populären Medienstandorten<br />

Köln, München, Berlin oder Hamburg seit<br />

fast 40 Jahren mit viel Innovationsgeist<br />

zeigt, wo der Broadcast-Hammer hängt.<br />

So oder so ähnlich ist es auch bei KST<br />

Moschkau, einem Familienunternehmen<br />

aus Kreuzau, das Systemintegrationslö-<br />

KST-Geschäftsführer Axel Moschkau<br />

sungen und eigene Produkte für Broadcast-<br />

und Industrieunternehmen anbietet.<br />

Axel Moschkau führt das Unternehmen<br />

mittlerweile in zweiter Generation, sein<br />

Vater hatte das Unternehmen 1985 in<br />

der heimischen Garage gegründet und<br />

die dritte Generation erfüllt bereits Führungsaufgaben.<br />

Was als One-Man-Show<br />

mit dem Bau von CCTV-Anlagen begann,<br />

ist heute im Wesentlichen ein Unternehmen<br />

mit vier Schwerpunktthemen:<br />

Broadcast- und AV-Technik, Medientechnik,<br />

CCTV für Hochsicherheitseinrichtungen<br />

und Systembau. „Das Unternehmen<br />

ist nicht nur im Familienbesitz, sondern<br />

es arbeiten auch sehr viele Familienmitglieder<br />

hier. Wenn man also vor hat,<br />

hier jemanden zu erreichen, ist es nicht<br />

sinnvoll, nur nach Moschkau zu fragen”,<br />

erzählt der Geschäftsführer. Auch habe<br />

man sich mittlerweile im Gewerbegebiet<br />

von Kreuzau ziemlich ausgebreitet.<br />

Eine der neuesten Anbauten ist das<br />

400m² große Innovation-Center, das KST<br />

Moschkau für Forschung, Entwicklung<br />

und Kundendemonstrationen nutzt. Es<br />

besteht aus mehreren Räumlichkeiten,<br />

die unter anderem ein Control Room,<br />

Roboter- und LED-Technik, ein Projektions-Studio<br />

und eine voll ausgeleuchtete<br />

Greenbox beheimaten. „Unsere Idee ist<br />

es, den modernen TV-Produktionsworkflow<br />

möglichst von A bis Z abzubilden”,<br />

sagt Moschkau und ergänzt: „Ich spreche<br />

nicht von dem, was bereits am Markt<br />

etabliert ist, sondern von dem, was wir<br />

am Markt etablieren wollen.”<br />

Fragt man Moschkau nach den Technologietrends,<br />

die bei den Broadcastern<br />

derzeit im Vordergrund stehen, so rangieren<br />

IP-Workflows, „irgendeine Form” von<br />

Virtualität (VR, XR oder AR) und Automatisierung<br />

ganz oben auf der Wunschliste.<br />

All diese Themen werden auch im Innovation-Center<br />

vorangetrieben. Beinahe<br />

das gesamte Entwicklungszentrum basiert<br />

bereits auf dem IP-Standard SMPTE<br />

ST-2110. Das sei wichtig, auch um einen<br />

56 <strong>2.2023</strong>


Technik / KST Moschkau<br />

maximal hohen Grad an Automation zu<br />

erreichen, der heute gefragt sei. „Wenn<br />

alles funktioniert, stellt man fest, dass es<br />

unheimlich viel Flexibilität gibt. Nicht nur<br />

im eigenen Studio, sondern vor allem<br />

wenn es darum geht, externe Quellen<br />

oder Standorte miteinander zu verbinden”,<br />

erklärt Moschkau, mahnt aber auch:<br />

„Im Vorfeld muss natürlich geklärt sein,<br />

was die Netzwerk-Voraussetzungen sind.<br />

Mit DHCP allein ist es nicht getan, IP-Konnektivität<br />

ist ein sehr komplexes Thema.”<br />

Automatisiert wird bei KST mit einer eigens<br />

entwickelten Technologie namens<br />

CamBot, welche in Kooperation mit Robotics-Technology-Leaders<br />

entwickelt<br />

wird. Was als Lösung zur Steuerung von<br />

Robotern begann, kann heutzutage dank<br />

der energischen Weiterentwicklung viele<br />

andere Dinge wie PTZ-Kameras, Licht,<br />

LED-Wände, Routing- und Playout-Server,<br />

kurzum alle an der Produktion beteiligten<br />

Techniken integrieren und automatisieren.<br />

Das sei auch wichtig, denn „im<br />

Grunde geht es darum, einen Produktionsprozess<br />

in den Griff zu bekommen,<br />

der so komplex ist, dass er von mehreren<br />

Personen nur schwer gleichzeitig bewältigt<br />

werden kann”, erklärt Moschkau.<br />

Neben der Vereinfachung von komplexen<br />

Prozessen sei es Medienhäusern heute<br />

wichtig, Zeit und Personal einzusparen.<br />

So habe das ZDF beispielsweise bei KST<br />

testweise drei Episoden der Terra X-Doku<br />

„Faszination Erde“ produziert. Statt der<br />

geplanten elf Produktionstage habe man<br />

am Ende nur drei gebraucht. „Das Ergebnis<br />

war dennoch sehr überzeugend“,<br />

sagt Moschkau.<br />

Unterstützung bei der Entwicklung neuer<br />

Technologien und Workflows erhält KST<br />

Moschkau von langfristigen Partnern.<br />

Neben Panasonic, die bereits rund 35<br />

Jahre an der Seite des Kreuzauer Unternehmens<br />

sind, arbeiten auch AVID und<br />

Zero Density sowie neuerdings auch<br />

LED-Hersteller Leyard mit KST zusammen.<br />

„Man kann ganz anders miteinander<br />

umgehen und spricht über Entwicklungsmöglichkeiten<br />

in einer ganz anderen<br />

Tiefe, als wenn man nur sporadisch einen<br />

Kontakt mit irgendwelchen Herstellern<br />

hat”, so Moschkau. Positiver Nebeneffekt<br />

der partnerschaftlichen Arbeit ist die KST-<br />

Firmenzentrale von KST Moschkau in Kreuzau<br />

academy, in der nicht nur eigene Projekte<br />

ausbildungstechnisch betreut werden,<br />

sondern auch eine ganz reguläre Ausbildung<br />

nach Lehrgangskalender stattfindet.<br />

20 bis 25 einwöchige Kurse gibt es<br />

über das Jahr verteilt in der KSTacademy.<br />

„In Gruppen von zehn bis 20 Teilnehmern<br />

werden AVID Media Composer und Media<br />

Central Inhalte vermittelt, Zero Density<br />

macht Grafikschulungen und auch<br />

mit Panasonic geben wir teilweise Kurse<br />

hier”, so Moschkau.<br />

Besonders wichtig sind die Partnerschaften<br />

auch für den Geschäftsbereich Systembau.<br />

Der „Eigenherstellungsbereich”,<br />

wie Moschkau ihn nennt, sei in den letzten<br />

Jahren stetig gewachsen: „Für unsere<br />

eigenen Systemintegrationsprojekte,<br />

aber auch für die Projekte, die wir mit<br />

Partnern und anderen Systemintegratoren<br />

machen, ist es unglaublich elementar,<br />

die Verbindungen zwischen den einzelnen<br />

Technologien möglichst optimal auf<br />

ein Projekt abstimmen zu können. Enge<br />

Partnerschaften sind da Gold wert. Das<br />

können ganz einfache Dinge sein, wie<br />

PTZ-Wandhalterungen oder -Outdoor-<br />

Gehäuse für Panasonic, aber auch komplexe<br />

technische Schnittstellen, die wichtige<br />

Elemente innerhalb der Fernseh- und<br />

Studioproduktion miteinander verbinden<br />

und bestmöglich integrieren.”<br />

Neben guten Partnerschaften ist auch<br />

die ökologische Nachhaltigkeit ein wichtiges<br />

Anliegen der KST Moschkau. Und<br />

das nicht erst seit gestern. Bereits im<br />

Jahr 2012 wurden die ersten Solarzellen<br />

auf den Dächern installiert. Heute<br />

decken die inzwischen auf allen Gebäuden<br />

installierten Photovoltaikanlagen den<br />

gesamten Energieverbrauch der KST.<br />

Der Panasonic Kairos Mischer ist zentraler Bestandteil des Control Rooms<br />

Hans Van Houdt von Zero Density erklärt virtuelle Produktionsanwendungen<br />

Die Energieverteilung wird derweil von einem<br />

weiteren Unternehmen der Moschkau<br />

Gruppe, der GEAB GmbH & Co. KG,<br />

übernommen. „Wir haben noch weitere<br />

Energieerzeugungsanlagen. Die Energie,<br />

die wir hier verbrauchen, ist also zu 100<br />

Prozent grün und vor allem zu 100 Prozent<br />

selbst erzeugt. Das ist nicht nur gut<br />

für die Umwelt, sondern diese Art der<br />

Nachhaltigkeit wird auch oft bei größeren<br />

Projekten nachgefragt”, sagt Moschkau.<br />

Auch in Sachen Elektromobilität hat sich<br />

viel getan. 15 Elektrotankstellen, die alle<br />

mit regenerativer Energie gespeist werden,<br />

stehen den Mitarbeitern und teilweise<br />

öffentlich zur Verfügung. Und wenn ein<br />

Kursteilnehmer der Academy im von der<br />

Familie gegründeten Hotel Burgholz gegenüber<br />

der Firmenzentrale übernachtet<br />

und morgens früh duscht, sorgt die Abwärme<br />

der Fertigungsbereiche für ausreichend<br />

heißes Wasser, verspricht Moschkau:<br />

„Wir verschwenden keine Energie.<br />

Selbst die aus den Serverräumen wird zu<br />

fast 100 Prozent in Wärmeenergie umgewandelt,<br />

so heizt sich das Innovation-<br />

Center im Winter quasi selbst”, erklärt<br />

Moschkau.<br />

Niklas Eckstein<br />

<strong>2.2023</strong><br />

57


Distribution / Deutsche TV-Plattform<br />

Reinkarnation des linearen Fernsehens<br />

Talking about a (R)Evolution? Unter diesem Titel diskutierte die Deutsche TV-Plattform am<br />

28. Juni in Berlin im Rahmen der Konferenzreihe „Media Innovation Platform“, „welche Rolle<br />

Broadcast und Broadband für Medienindustrie und Zuschauer zukünftig wirklich spielt“. Verbunden<br />

damit war die Frage, ob Broadcast-TV als Massenmedium in Form von linearem TV im Zuge<br />

der IP-Transformation schon bald mausetot sein wird oder ob es sich um eine evolutionäre<br />

technologische Entwicklung handelt. Worum geht es, was ist passiert?<br />

© Deutsche TV-Plattform<br />

Philipp Rotermund, Niklas Brambring, Stefan Arbanowski, Mike Friedrichsen, Vincent Grivet, Benjamin Rosenberg, Christoph Mühleib, Joachim Abel, Sascha Molina, Bernhard Widtmann (v.l.n.r.)<br />

Eher beiläufig räumte die Konferenz mit<br />

einigen Klischees zur digitalen Mediennutzung<br />

von Jung und Alt auf. Weder stimmt<br />

es, dass sich schon Kleinkinder nicht mehr<br />

für TV auf dem Big Screen, sondern nur<br />

für Smartphones interessieren, wie Bernhard<br />

Widtmann von Amazon Web Services<br />

(AWS) mit einem privaten Videoschnipsel<br />

vom eigenen Nachwuchs augenzwinkernd<br />

demonstrierte. Noch ist pauschal richtig,<br />

dass die „Großmutter“ partout nichts mit<br />

Internet und Streaming zu tun haben will,<br />

denn die will beispielsweise auch die Netflix-Serie<br />

„The Crown“ über das Leben von<br />

Königin Elizabeth II sehen, meinte Dr. Niklas<br />

Brambring, CEO Zattoo. Content bleibe<br />

auch bei OTT- beziehungsweise IP-TV<br />

King, waren sich beide sicher. So habe sich<br />

laut Widtmann in den USA und Frankreich<br />

gezeigt, dass aus dem Rundfunkbetrieb<br />

übernommene Premium-Inhalte für Ott-TV<br />

ähnlich hohe Zuschauerzahlen erreichen<br />

können, was aber zu Problemen der Serverkapazitäten<br />

führen kann, weshalb Broadcaster<br />

und Internetprovider eng zusammen<br />

arbeiten sollten. Joachim Abel, Vice<br />

President Product Management Services,<br />

58 <strong>2.2023</strong>


Distribution / Deutsche TV-Plattform<br />

Deutsche Telekom, hat beobachtet, dass<br />

bei Medienkonsumenten alle Nutzungsarten<br />

parallel vorkommen, ob „Lean<br />

Back, oder „Zappen“ oder VOD. Seinem<br />

Eindruck nach würden Zuschauer mittlerweile<br />

aber auch durch die Unübersichtlichkeit<br />

des Content-Angebots teils<br />

„überfordert“, was berücksichtigt werden<br />

müsse, um Kundenbedürfnisse optimal<br />

zu erfüllen. Prof. Dr. Mike Friedrichsen<br />

(University of Digital Science, Potsdam)<br />

warnte in seiner Keynote zur Veranstaltung:<br />

„Überschätzen Sie nicht die digitale<br />

Kompetenz der jungen Generation!“.<br />

Die Notwendigkeit, sich beim IP-TV im<br />

Gegensatz zum einfachen linearen Broadcast-TV,<br />

erst einmal überlegen zu<br />

müssen, welches Programm man denn<br />

überhaupt sehen möchte, sei mit einem<br />

langwierigen unkomfortablem Suchaufwand<br />

verbunden, den auch Jüngere<br />

nicht unbedingt besser beherrschen. In<br />

Zukunft gehe es um eine kollaborative<br />

Nutzung, in der Broadcast und Broadband<br />

sich gegenseitig ergänzen.<br />

Mediennutzung und die dafür verfügbare<br />

Technologie sind eng miteinander verzahnt.<br />

Dabei werfe die laufende Entwicklung<br />

zur IP-Transformation von linearem<br />

Fernsehen eine Vielzahl von Fragen für<br />

Broadcaster auf, referierte Andre Prahl,<br />

Chief Distribution Officer RTL Deutschland<br />

und Geschäftsführer RTL Technology<br />

GmbH in seiner Funktion als Vorsitzender<br />

der Deutschen TV-Plattform zu<br />

Beginn der Veranstaltung. Wobei unklar<br />

sei, wie hoch die Geschwindigkeit bei<br />

der Transformation sei: Eher „ein explosionsartiger<br />

Vorgang, der Broadcast und<br />

damit lineares TV zu schnell in den Abgrund<br />

reißt – oder evolutionär?“. Sicher<br />

sei: Das traditionelle Fernsehen habe zu<br />

Gunsten von Video-Streaming und OTT-<br />

TV deutlich an Reichweite verloren. Unter<br />

den TV-Konsumenten wachse der Anteil<br />

derjenigen, deren Empfangsgeräte gar<br />

nicht mehr an Broadcast angeschlossen<br />

seien. Mit der Vielfalt an Inhalten und<br />

Plattformen türmen sich riesige Datenmengen<br />

auf, die „ins Netz geschossen“<br />

werden und über IP verbreitet werden<br />

sollen. Was aber wird das Ganze kosten,<br />

wer wird das bezahlen? Eine laut Prahl<br />

existentielle Frage für die Broadcaster<br />

als bisherige Platzhirsche im TV-Business.<br />

Sie müssten die Transformation<br />

„rechtzeitig schaffen“, bevor ihre Reichweite<br />

und Technologie „mit Tatsachen<br />

konfrontiert werde, die zu Schwierigkeiten<br />

in den nächsten Jahren führen“. Auch für<br />

Endgerätehersteller sei es problematisch,<br />

wie die Vielzahl an Video-Inhalten im Netz<br />

verfügbar und auffindbar wird und funktionierende<br />

Empfehlungssysteme eingebunden<br />

werden können, damit sich die<br />

Konsumenten „im ganzen Dschungel der<br />

Inhalte zurecht finden werden können“.<br />

Mit welchen Systemen ist das möglich?<br />

Es seien eine Reihe von Parametern zu<br />

berücksichtigen. Wird womöglich der<br />

Carbon Footprint, der CO2-Fußabdruck,<br />

der aktuell bei Broadband viel ungünstiger<br />

als bei Broadcast ist, als ein „Gamechanger“<br />

wirken, um den Prozess wieder<br />

herum zu drehen, weil Massenmedien<br />

über Broadcast auch langfristig energieeffizienter<br />

sind?, stellte Prahl als Frage in<br />

den Raum.<br />

Gamechanger CO2-Ausstoß?<br />

Was Vincent Grivet, Chairman of HbbTV<br />

Association, in seinem Referat, eine Ode<br />

an die Faszinationskraft des klassischen<br />

Fernsehens, für möglich hält. Wie andere<br />

Speaker nach ihm hatte Grivet sich in<br />

seiner Argumentation auf ein Chart von<br />

Vaunet zur Mediennutzung 2022 gestützt.<br />

Danach ist insbesondere Fernsehen<br />

neben Radio, also Broadcast, immer<br />

noch die meistgenutzte Mediengattung<br />

in Deutschland. Wobei der Anteil der Audio-<br />

und audiovisuellen Mediennutzung<br />

am gesamten Medienzeitbudget im Jahr<br />

2022 auf knapp 90 Prozent angestiegen<br />

ist. Auch wenn das Fernsehen im digitalen<br />

Rausch immer wieder tot gesagt wurde,<br />

lebe es und fasziniert, meinte er: „Streaming<br />

ist nicht alles“. Zwar sei Streaming<br />

ein „Big Disrupter“, werde aber gleichzeitig<br />

mit neuen Disruptern wie TikTok oder<br />

YouTube konfrontiert. Grivet zitierte verschiedene<br />

Studien, nach deren Ergebnissen<br />

der Stromverbrauch wie auch der<br />

CO2-Ausstoß bei IP-TV im Gegensatz zu<br />

Broadcast horrende ist. Und wenn DVB<br />

abgeschaltet werde (was aufgrund eines<br />

Beschlusses der UN-Weltfunkkonferenz<br />

ab 2030 passieren könnte), werde es<br />

einen neuen gigantischen CO2-Ausstoß<br />

geben. Überhaupt seien die Kosten für<br />

die vollständige IP-Transformation viel<br />

Andre Prahl, CEO der Deutschen TV-Plattform<br />

höher als gedacht. Broadcast sei preiswerter<br />

und besser in der Qualität. Und<br />

OTT-Traffic dürfe in Zukunft nicht mehr<br />

kostenlos sein, forderte Grivet, der zum<br />

Entsetzen einiger Anwesenden, Smart<br />

TV als ein Medium bezeichnete, das dem<br />

Ziel diene, Mediennutzer „von Broadcast<br />

weg zu kriegen“. Doch realistischer Weise<br />

plädierte Grivet zum Schluss für eine<br />

CoLeadership von Broadcast und IP-TV.<br />

Und die könne, so meint der HbbTV-Interessensvertreter<br />

natürlich, am besten mit<br />

HbbTV als Navigator organisiert werden.<br />

Eine eher umgekehrte Position vertrat<br />

Dr. Stefan Arbanowski, Director Future<br />

Applications and Media (FAME) , Fraunhofer<br />

FOKUS unter seinem Vortragstitel<br />

„Schüsseltechnologien, Tech-Trends,<br />

Standards – immer komplexer, damit<br />

es schön einfach bleibt“. Hintergrund:<br />

Fraunhofer FOKUS, gegründet 1988,<br />

erforscht die Digitale Vernetzung und<br />

ihre Auswirkungen auf Gesellschaft,<br />

Wirtschaft und Technologie. Der Geschäftsbereich<br />

FAME von Arbanowski<br />

kapriziert sich auf die Übertragung von<br />

Video-Streaming-Inhalten. Ziel ist, die<br />

immensen Datenmengen hinsichtlich<br />

ihrer hohen Übertragungskosten zu reduzieren<br />

und gleichzeitig ein optimales<br />

Seherlebnis gewährleisten zu können.<br />

So hat ein Forschungsteam bei Fraunhofer<br />

FOKUS die FAMIUM Deep Encode-Lösung<br />

entwickelt. Dabei wird sowohl<br />

die Übertragung von Video-on-Demand<br />

durch Mediatheken wie auch die Übertragung<br />

linearer Live-Inhalte, zum Beispiel<br />

© Deutsche TV-Plattform<br />

<strong>2.2023</strong><br />

59


Distribution / Deutsche TV-Plattform<br />

© Deutsche TV-Plattform<br />

© Deutsche TV-Plattform<br />

Infostände der TV-Streaming-Plattform Zattoo und ...<br />

... des DVB-I-Pilotrojektes Deutschland bei der „Media Innovation Platform“-Konferenz<br />

© Deutsche TV-Plattform<br />

Sportveranstaltungen, unterstützt. Arbanowski berichtete detailliert<br />

über adaptives Streaming, neue Kompressions- und Encodierungsverfahren.<br />

Zum Einsatz kommen verschiedene Player in<br />

Browsern und Betriebssystemen für verschiedene Plattformen<br />

und auch HbbTV. Das sei alles sehr komplex, räumte Arbanowski<br />

ein, aber auch notwendig, um technische Probleme zu vermeiden<br />

und für eine angenehme User Experience („Nutzungserlebnis“)<br />

zu sorgen. Im Ergebnis ließen sich auf diese Weise<br />

die heute noch bestehenden Nachteile bei der IP-Verbreitung<br />

im Vergleich zu Broadcast überwinden. Beispielsweise sei kürzlich<br />

in Indien bei einem großen Sport-Event der Beweis erbracht<br />

worden, dass die IP-Verbreitung von Inhalten auch als Massenmedium<br />

mit 120 Millionen Unique Viewern einwandfrei funktioniert.<br />

Allerdings plädierte Arbanowski auch dafür, nicht allein die<br />

IP-TV-Verbreitung zu nutzen, sondern auch HbbTV und die von<br />

SES empfohlene Kombination von Satellit mit DVB-C.<br />

Letztere Variante, insbesondere die Verbindung von Satellit und<br />

Das DVB-I Pilotprojekt Deutschland wirbt für die Lösung „Broadcast und IP über DVB-I“.<br />

Glasfaser, hatte Christoph Mühleib, Geschäftsführer SES Germany<br />

auf dem Kongress als optimal für größere Wohnkomplexe<br />

bis hin zu kleineren Städten dargestellt. Das sei ökonomischer<br />

anstatt riesige Datenpakete jeweils individuell zu versenden,<br />

ganz abgesehen von der verheerenden Bilanz, die dabei im<br />

Stromverbrauch und CO2-Ausstoß entstehe. Ketzerisch stellte<br />

Arbanowski die Frage auf: Wer hat denn das Sagen? Broadcaster<br />

oder Internetanbieter? Alles über IP wäre ein Schritt zu weit.<br />

Richtig sei ein „sowohl als auch“.<br />

TV-Konsum nur noch via Internet?<br />

Indessen hat die BBC „ A thirst for Digital First“ wie Benjamin<br />

Rosenberg, Head of Distribution BBC referierte. Er ist fest davon<br />

überzeugt, dass TV irgendwann nur noch über Internet laufe.<br />

Ein wesentlicher Grund dafür sei auch, dass die Werbewirtschaft<br />

mittlerweile hauptsächlich personalisierte Werbung anstrebe.<br />

Bei der BBC gelte das Motto<br />

„Digital First“ verbunden mit „sorgfältigen<br />

Überlegungen“ was, wo, für<br />

wen angeboten werde, entsprechend<br />

verschiedener Anwendungsfälle und<br />

Benutzerbedürfnisse.<br />

Auch Sascha Molina, Produktionsdirektor<br />

NDR, betonte, dass man<br />

grundsätzlich vom Benutzer aus denke.<br />

Aber man müsse den Kostenrahmen<br />

im Blick haben. Es sei zu teuer,<br />

alle vorhandenen Verbreitungskanäle<br />

in ihrer Vielfalt bedienen zu können.<br />

Man müsse Grenzen setzen. Laut<br />

Molina gibt es keine einzige Prognose,<br />

die behauptet, dass es lineares Fernsehen<br />

in Zukunft nicht mehr geben<br />

wird. Eine „All IP-Lösung“ sei viel zu<br />

teuer, besonders wegen CO2: „Wir<br />

stellen uns auf ein hybrides System<br />

ein“. Wohingegen allerdings Abel als<br />

60 <strong>2.2023</strong>


Distribution / Deutsche TV-Plattform<br />

Telekom-Vertreter prognostiziert, dass das TV-Business „in Zukunft<br />

komplett im Netz stattfindet“, zumal er, wie Rosenberg von der<br />

BBC meint, dass diese Entwicklung von der hohen Relevanz des<br />

Personal Advertising für die Werbewirtschaft angetrieben werde.<br />

Molina wiederum hält ausgehend von seiner öffentlich-rechtlichen<br />

Position die Kombination der Distributionsformen Broadcast<br />

und IP über DVB-I für eine künftig „gute Lösung“. Die wurde<br />

auch im Rahmen einer „kleinen Messe“ parallel zum Kongress<br />

vom DVB-I Pilotprojekt Deutschland dargestellt.<br />

Offenbar wollen weder Werbewirtschaft noch Videokonsumenten<br />

auf das lineare Fernsehen in Form von redaktionell kuratierten<br />

Sparten- und Vollprogrammen verzichten. Als FAST<br />

Channels bilden sie den neuesten Trend in der OTT-Entertainment-Welt,<br />

den Zattoo auf der kleinen Messe präsentierte.<br />

Diesen Trend treibt auch Philipp Rotermund, CEO Video Solution,<br />

über seine scheinbar sehr erfolgreiche Streaming-Plattform<br />

wedotv nach vorne, auf der sich mittlerweile auch Zattoo<br />

tummelt. Obwohl, wie Rotermund sagt, ihm der Begriff FAST<br />

wegen seiner Missverständlichkeit eigentlich nicht gefällt. FAST<br />

heißt ja keinesfalls „schnell“. Vielmehr ist es ein Kürzel für „Free<br />

Ad Supported Streaming“, also kostenloses, werbefinanziertes<br />

Streaming. Hierbei handele es sich schlicht um „neues lineares<br />

Fernsehen“ (Rotermund) , das wie eh und je redaktionell<br />

kuratiert sei, gleichwohl die Möglichkeit für Schaltung von<br />

personalisierter Werbung bietet. Brambring, CEO Zattoo, ist<br />

überzeugt, dass FAST in Zukunft noch attraktiver wird, wenn die<br />

Möglichkeit besteht, einzelne Kanäle oder Themen seitens der<br />

Nutzer via Sprachsteuerung abrufen zu können. Zudem weist<br />

Brambring darauf hin, dass eine revolutionäre Veränderung der<br />

„Carriage-Strukturen“ auf IP-only das bisherige Distributionssystem<br />

in seiner Funktion empfindlich stören würde.<br />

Prahl fasste als Vorsitzender der Deutschen TV-Plattform das Ergebnis<br />

zur Frage „Talking about a (R)Evolution?“ zusammen. „Es<br />

gibt keine absolute Wahrheit, was in der Zukunft ist. Nichts passiert<br />

über Nacht.“ Deshalb gehe es eher in Richtung Evolution. Die gute<br />

Nachricht des Kongresses sei: „Wir befinden uns in einem wachsenden<br />

Markt, mit Video Geld zu verdienen“. Genau deshalb finde ein<br />

Verteilungskampf statt, ein Wettbewerb zwischen Platzhirschen des<br />

TV-Business und den Disrupteuren aus der IP-Welt. Offene Frage sei<br />

für ihn auch in seiner RTL-Position, so Prahl, welche Technologie in<br />

zehn bis 15 Jahren für Massen-Live-Events eingesetzt werde. Ganz<br />

klar biete Broadcast die Möglichkeit, Inhalte mit Festival Charakter<br />

zu verbreiten. Aber „lohnt es sich die ganze Infrastruktur aufrecht zu<br />

erhalten, nur um alle vier Jahre mal ein Fußballspiel zu übertragen“?<br />

In diesem Zusammenhang, könnten FAST Channel ein Indiz dafür<br />

sein, wie sich lineares Fernsehen weiter entwickeln kann.<br />

Was nichts anderes sei als „die Reinkarnation des linearen Fernsehens“<br />

Erika Butzek<br />

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<strong>2.2023</strong><br />

61


Distribution / Cloud<br />

© CBC<br />

© CBC<br />

Virtualisierung bei<br />

Produktionsspitzen<br />

Im Rahmen eines Proof of Concept (PoC) testet<br />

RTL Deutschland bei der Live-Produktion der<br />

im Oktober 2023 anstehenden Landtagswahlen<br />

erneut Cloud-basierte Lösungen. Unterstützung<br />

erhält man dabei von LOGIC media solutions.<br />

Technologie-Partner sind Grass Valley, LiveU und<br />

Amazon Web Services (AWS).<br />

RTL testete 2021 erstmals die Cloud-basierte Produktion bei Landtagswahlen<br />

Landtagswahlen sind für RTL Deutschland<br />

schon immer ein willkommenes<br />

Testfeld, um neue Technologien in der<br />

Produktion auszuprobieren. Das gilt derzeit<br />

insbesondere für Cloud-basierte Lösungen,<br />

die für mehr Workflow-Effizienz<br />

und Flexibilität sorgen sollen.<br />

Bei den Landtagswahlen 2021 startete<br />

RTL dazu erste Versuche. Als Technologie-Partner<br />

dabei waren Live-Videostreaming-<br />

und Remote Produktions-<br />

Spezialist LiveU und Blackbird, Anbieter<br />

der gleichnamigen Cloud-basierten Videobearbeitungs-<br />

und Distributionsplattform.<br />

Support leistete Netorium als<br />

deutscher Vertriebspartner der beiden<br />

Unternehmen.<br />

Bei den Landtagswahlen in Berlin-Brandenburg<br />

und Sachsen-Anhalt teilte man<br />

damals unter anderem Live-Feeds von<br />

den Pressekonferenzen und Interviews<br />

mit den Kandidaten aus insgesamt zwölf<br />

Parteizentralen in Berlin und Magdeburg.<br />

Sämtliche Feeds wurden zur Cloud-Videoplattform<br />

LiveU Matrix geschickt und<br />

dort in Echtzeit gespeichert. Ausgewählte<br />

Feeds wurden dann an mehrere Receiver<br />

verteilt und ausgestrahlt. Außerdem<br />

wurden zum ersten Mal auch SRT-Feeds<br />

(Open-Source-Protocol<br />

Secure Reliable<br />

Transport) in die LiveU-Matrix-Plattform<br />

eingespeist. Das<br />

Network Operations Center (NOC) von<br />

LiveU gewährleistete die Überwachung<br />

der Beiträge, wobei im Bedarfsfall spezielle<br />

Echtzeit-Warnungen ausgegeben<br />

werden konnten.<br />

Gleichzeitig konnte über Blackbirds<br />

Cloud-basierte Bearbeitungsplattform<br />

nahezu in Echtzeit auf das Material zugegriffen<br />

werden. Die Redaktionsteams,<br />

die remote an diversen Standorten arbeiteten,<br />

waren in der Lage, die Inhalte<br />

schnell und kollaborativ zu schneiden, zu<br />

bearbeiten, zu ergänzen und Highlights<br />

der Wahlereignisse zu veröffentlichen.<br />

Blackbird lieferte dann sowohl Kurz- als<br />

auch Langformen des High Definition<br />

(HD) Videomaterials zur Weiterverwendung<br />

für verschiedenste digitale Kanäle,<br />

darunter für Web-Anwendungen, Social<br />

Media und für einige Medienpartner.<br />

RTL-Projektingenieur Jens Schilder<br />

erklärte damals: „Wir brauchen eine<br />

schnelle und vielseitige Lösung, die alle<br />

Inhalte und Komponenten einer hochaktuellen<br />

Wahlberichterstattung, einschließlich<br />

der Live-Beiträge, Aufzeichnungen<br />

und Clippings, in ein nahtloses<br />

Zuschauererlebnis integrieren kann. Mit<br />

diesem Projekt konnten wir das zum<br />

ersten Mal realisieren.“ Bei RTL sei man<br />

mit den ersten Cloud-Tests bei Landtagswahlen<br />

sehr zufrieden gewesen. Sie<br />

seien nicht nur erfolgreich verlaufen, sondern<br />

hätten auch dazu geführt, dass sich<br />

die Kölner Sendergruppe mittlerweile auf<br />

LiveU-Lösungen festgelegt hat. „Bei allen<br />

Wahlen nutzen wir jetzt die LiveU-Matrix<br />

zur Signalübertragung in der Cloud. Dort<br />

laufen dann alle LiveU- und SRT-Signale<br />

auf. Unsere Anforderung war, nicht immer<br />

an die LiveU Sende-Rucksäcke gebunden<br />

zu sein. Wir wollen auch offene<br />

Encoder nutzen können. Das hat LiveU<br />

für uns implementiert.“ LiveU war im Juni<br />

2021 der Open Source Initiative SRT Alliance<br />

beigetreten, um die Interoperabilität<br />

seiner eigenen LRT-Protokoll-Systeme<br />

(LiveUs Reliable Transport) mit SRT zu<br />

gewährleisten. Die SRT Alliance wurde<br />

2017 von Haivision zur Bereitstellung<br />

qualitativ hochwertiger Videos mit geringer<br />

Latenzzeit über das öffentliche Internet<br />

initiiert.<br />

Cloud-Produktion<br />

Bei RTL sind die Tests von Cloud Use<br />

Cases mittlerweile weiter gegangen, so<br />

auch im Mai 2023 bei den Bürgerschaftswahlen<br />

in Bremen. An der technischen<br />

Umsetzung hier war diesmal LOGIC Media<br />

Solutions beteiligt. Dabei nutzte das<br />

Produktionsteam Grass Valleys SaaS-<br />

Plattform AMPP, um die LiveU-Signale<br />

der Reporter aus den Wahlstudios und<br />

den Wahlpartys der Parteien und zusätzlich<br />

bis zu zehn Poolsignale anderer<br />

Broadcaster zunächst in der Cloud zu<br />

verarbeiten, bevor sie in die On-Premise-<br />

62 <strong>2.2023</strong>


Distribution / Cloud<br />

Regie nach Köln übertragen wurden. Dort<br />

reichten für die Signalwandlung vier SRT-<br />

Decoder aus, die mittels GV AMPP über<br />

eine AWS Direct Connect Verbindung mit<br />

aktuell relevanten Poolsignalen bespielt<br />

wurden. Für das Monitoring der ein- und<br />

ausgehenden Signale betrieb der Sender<br />

einen Multiviewer in der Cloud und<br />

überwachte latenzarm HTML-basiert via<br />

Webbrowser. Neben der Verwaltung der<br />

Videosignale in der Cloud wurden auch<br />

die Tonspuren an die Bedürfnisse der<br />

Produktion in GV AMPP angepasst (z.B.<br />

Remapping von Mono auf Stereo/bzw.<br />

Doppelmono). Die Installation umfasste<br />

auch den Betrieb einer Replay-Instanz für<br />

GV AMPP in der Cloud. Mit LiveTouch X<br />

Replay konnten alle Poolsignale permanent<br />

aufgezeichnet und bei Bedarf zeitversetzt<br />

in der Regie abgespielt werden.<br />

Außerdem wurde ein bidirektionaler Filetransfer<br />

direkt aus dem Cloud-Replay-<br />

System mit Anbindung an das sendereigene<br />

MAM realisiert (Fileformat: XDCAM<br />

HD422 als MXF OP 1a). So konnten die<br />

Editoren die Aufnahmen aus der Cloud<br />

zeitnah an ihren gewohnten Schnittplätzen<br />

im Sendegebäude weiterverarbeiten.<br />

Als Vorteil der AMPP-Plattform gegenüber<br />

dem zu Anfang eingesetzten Blackbird-System<br />

nennt Schilder vor allem die<br />

Replay-Funktion, die es erlaubt, ein Signal<br />

aufzuzeichnen und dann auf Wunsch<br />

des Regisseurs direkt auszuspielen. „Bei<br />

Blackbird ist das nicht möglich, da es ja<br />

eigentlich mehr ein Schnittsystem ist, mit<br />

dem man aufzeichnen, schneiden und<br />

Files für den Export generieren kann. Das<br />

funktioniert sehr gut und geht schnell,<br />

aber es fehlt uns hier die direkte Replay-<br />

Option“, sagt Schilder. AMPP betrachtet<br />

er als Lösung „mit extrem viel Potential“<br />

für die kommenden Jahre. „Allerdings<br />

fehlt es an einigen Ecken noch an Funktionalität,<br />

was uns davon abhält, diese<br />

Plattform für größere Produktionen zu<br />

nutzen“, berichtet er. Das gelte aber eher<br />

mit Blick auf die Simulation einer kompletten<br />

Regie mit Grafik, Playout, Bildund<br />

Audio-Mischer. „Bei den Landtagswahlen<br />

haben wir AMPP nur als eine Art<br />

Vorkreuzschiene genutzt. Man sammelt<br />

viele Signale ein und macht aus 30 dann<br />

fünf die wählbar sind. Und da hat AMPP<br />

uneingeschränkt funktioniert.“<br />

Alle Workloads der Installation nutzten<br />

beim letzten Cloud-PoC eine Amazon<br />

EC2-Instanz auf Amazon Web Services,<br />

die zentral in einem Frankfurter Rechenzentrum<br />

gehostet wurde. Die private<br />

AWS Direct Connect Verbindung bot<br />

dem Sender geringe Latenzen und eine<br />

hohe Übertragungssicherheit für die verwendeten<br />

Signale. Das Grass Valley LiveTouch<br />

X Hardware Panel und Elgato<br />

Stream Deck Einheiten ermöglichten den<br />

Operatoren die einfache Fernsteuerung<br />

des Systems.<br />

Hilfreich für den Use Case war die Tatsache,<br />

dass LiveU im März 2023 dem<br />

Amazon Web Services (AWS) Partner<br />

Network (APN) beigetreten ist und LO-<br />

GIC media solutions zudem GV AMPP<br />

und AWS zertifiziert ist.<br />

Partnerschaften<br />

Schilder erklärt deshalb auch: „LOGIC<br />

Media ist für uns ein Partner, der hervorragend<br />

zum Cloud-Thema passt. Wir<br />

haben uns mit dem Unternehmen zusammengetan,<br />

weil es ein wirklich breites<br />

Spektrum an Know-how im Cloud-<br />

Bereich hat und hier mit verschiedenen<br />

Kunden im Medienumfeld bereits viel<br />

Erfahrung sammeln konnte.“ Zusammen<br />

habe man bereits diverse Szenarien mit<br />

großer Signalquellen-Bandbreite ausprobiert,<br />

um herauszufinden, inwieweit<br />

die vorhandene Produktionsinfrastruktur<br />

in Köln virtualisierbar ist. „Wir produzieren<br />

immer mehr live. Das ist einerseits<br />

gut, aber andererseits lässt sich das mit<br />

der vorhandenen Hardware On-Premise<br />

nicht immer realisieren, weil man mit ihr<br />

nicht beliebig skalieren kann“, erklärt er.<br />

Das gelte insbesondere bei Landtagswahlen,<br />

wo man ganz schnell mal 20<br />

Signale parallel verarbeiten müsse. Und<br />

wenn, wie jetzt im Oktober 2023, zwei<br />

Landtagswahlen (Hessen und Bayern)<br />

gleichzeitig stattfinden würden, dann seien<br />

es auch mal 30 Signale. In der Kölner<br />

RTL-Zentrale müsse man dafür auf<br />

einmal entsprechend viele Receiver und<br />

Recoder vorhalten. „Um solche Spitzen<br />

aufzufangen, werden wir die Produktion<br />

stärker virtualisieren. Und da spielen<br />

Cloudbasierte Systemeihre Stärke aus.<br />

Mit diesen sind wir in der Lage, benötigte<br />

Hardware kurzfristig in virtualisierter Form<br />

RTL-Projektingenieur Jens Schilder<br />

hoch- und wieder runterzufahren. Man<br />

muss also keine großen Investitionen tätigen,<br />

um das nötige Equipment auch für<br />

Spitzenauslastungen vorzuhalten. Das ist<br />

der Grund dafür, warum wir uns im Moment<br />

intensiv mit dem Thema befassen<br />

und einigen Aufwand betreiben, um hierfür<br />

das nötige Know-how zu sammeln.“<br />

Auch in anderen Anwendungsfällen, egal<br />

ob im News- oder Sportbereich, gelte es<br />

am Ende, Leistungsspitzen in der Produktion<br />

mit der Cloud abzufangen. „Wir<br />

haben nur eine bestimmte Anzahl an Regien<br />

hier in Köln. Mit einer größeren Zahl<br />

gleichzeitiger Produktionen kommen wir<br />

da leicht an Grenzen. Dazu kommt, dass<br />

wir auch immer mehr für Social Media mit<br />

mehreren Kameras produzieren, deren<br />

Signale man mischen muss. Auch dafür<br />

lohnt es sich nicht zwingend, direkt eine<br />

eigene Regie zu bauen, sondern eher ein<br />

Konzept anzudenken, mit dem das auch<br />

virtuell funktioniert“, sagt Schilder.<br />

Das Cloud-Engagement von RTL bewege<br />

sich derzeit aber noch weiterhin im<br />

PoC-Stadium. Das bei der Produktion<br />

der Bremer Bürgerschaftswahlen genutzte<br />

Cloud-Set-up werde in deutlich<br />

erweiterter Form auch bei den gleichzeitig<br />

stattfindenden Landtagswahlen in<br />

Bayern und Hessen im Oktober 2023 getestet.<br />

„Das ist eine ganz andere Dimension<br />

mit Blick auf die Zahl der Signale, die<br />

wir eingespielt bekommen. Wenn alles<br />

gut läuft, werden wir dann diese Technik<br />

möglicherweise bei den drei 2024 anstehenden<br />

Landtagswahlen im Regelbetrieb<br />

einsetzen können“, berichtet der RTL-<br />

Projektingenieur.<br />

Eckhard Eckstein<br />

© CBC<br />

<strong>2.2023</strong><br />

63


Event / IBC 2023<br />

Wachsender Informationsbedarf<br />

Die IBC 2023 nimmt nach den Corona-bedingten Rückschlägen wieder Fahrt auf. Laut Veranstalter<br />

ist auf der wichtigen Broadcast-Messe im RAI Amsterdam mehr Ausstellungsfläche gefragt.<br />

Viele Unternehmen bauen dort ihre Präsenz aus und zahlreiche Neuaussteller kommen dazu.<br />

RAI-Messegelände in Amsterdam<br />

Die IBC 2023 erwartet wieder großen Besucherandrang<br />

Transforming Media. Changing Perceptions – lautet das<br />

Motto der diesjährigen Broadcast-Kongressmesse IBC in<br />

Amsterdam. Vom 15.-18. September 2023 geht es dort um die<br />

neuesten Trends und Innovationen in der Medien- und Entertainment-Industrie,<br />

sowie um die anstehenden großen Herausforderungen<br />

für alle hier aktiven Unternehmen. Die grundlegende<br />

Transformation der Medienwelt, unter anderem bedingt durch<br />

ein stark verändertes Nutzerverhalten, durch disruptive Technologien,<br />

neue, effizientere Businessmodelle und die wachsenden<br />

Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit und ökologisches Vorgehen<br />

bei der Produktion und Distribution von Inhalten führen<br />

zwangsläufig zu einem sehr großen Informationsbedarf in der<br />

Branche. Auf Präsenzveranstaltungen wie der IBC können Technik-Hersteller<br />

und -Lösungsanbieter diese am besten bedienen.<br />

Kein Wunder, dass sich die IBC 2023 in den vergangenen Monaten<br />

über viele Buchungsanfragen freuen konnte.<br />

Die Zahl der Aussteller liegt jetzt über 1.000. Darunter<br />

mehr als 100 neue Aussteller, berichtet die<br />

IBC. Viele der regelmäßig in Amsterdam präsenten<br />

Aussteller hätten ihre Ausstellungsfläche vergrößert<br />

oder gar verdoppelt. „Wir verzeichnen eine enorme<br />

Nachfrage nach Ausstellungsfläche auf der<br />

IBC 2023 und haben schon im Mai des Jahres die<br />

40.000-Quadratmeter-Marke überschritten – im<br />

Vergleich zu den 37.000 Quadratmetern der letztjährigen<br />

Messe”, berichtete Steve Connolly, Direktor<br />

der IBC. Gravity Media, LTN, Ross Video und<br />

Zixi gehören nach seinen Angaben zu den Unternehmen,<br />

die in diesem Jahr mehr Messefläche<br />

nutzen würden. Zu den weiteren prominenten Ausstellern<br />

auf der IBC 2023 gehören ARRI, Blackmagic<br />

Design, Bridge Technologies, Canon Europe,<br />

EBU (European Broadcasting Union), Evertz<br />

Microsystems, EVS Broadcast Equipment, Fraunhofer Digital<br />

Media, Harmonic, HP, Lawo, MediaKind, Microsoft Corporation,<br />

NEP Group, Orange, Riedel Communications, Sennheiser, Tata<br />

Communications, Telestream und Vizrt Group. Unter den Ausstellern,<br />

die 2023 zum ersten Mal auf der IBC ausstellen, führt<br />

LG ein beträchtliches Kontingent von Unternehmen aus dem<br />

asiatisch-pazifischen Raum an.<br />

Deutscher Gemeinschaftsstand<br />

Erstmals ist auf der IBC 2023 auch ein deutscher Gemeinschaftsstand<br />

(Halle 3.B45/A44) vertreten. Veranstalter ist das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Klimaschutz in Zusammenarbeit<br />

mit der AUMA (Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der deutschen<br />

Wirtschaft), dem Verband der deutschen Messewirtschaft.<br />

Organisiert wird der „German Pavilion“ von der Nürnberger Messe.<br />

Zu seinen 15 Ausstellern zählen unter anderem Studio Hamburg<br />

MCI, Schnittpunkt, Engstler Elektronik, New Media AV und<br />

MakeProAudio. Einen Standbesuch wert ist hier sicher auch das<br />

Freiburger KI-Start-up The Chainless. Es hat zusammen mit anderen<br />

europäischen Medien- und Technologieunternehmen die<br />

KI-Plattform DeepVA entwickelt. Sie soll Medienunternehmen helfen,<br />

Innovationen schneller zu implementieren und ihr Geschäftspotenzial<br />

besser auszuschöpfen. KI, so das Unternehmen, könne<br />

Arbeitsabläufe optimieren, Kosten senken und Umsätze steigern.<br />

Laut Veranstalter hat die neu installierte IBC Exhibitor Steering<br />

Group (ESG), die im April 2023 zur NAB ihr erstes Treffen abge-<br />

64 <strong>2.2023</strong>


Event / IBC 2023<br />

halten hat, wichtige Impulse zur Entwicklung der Broadcast-Kongressmesse<br />

in Amsterdam gegeben. Die IBC Exhibitor Steering<br />

Group hat sich zum Ziel gesetzt, bei ausstellerbezogenen Aktivitäten<br />

und Initiativen während des gesamten Messeablaufs „Orientierungshilfe,<br />

Fachwissen und strategische Orientierung” zu<br />

bieten. „Wir sehen viel Enthusiasmus bei den Ausstellern – nicht<br />

zuletzt bei den Mitgliedern der Exhibitor Steering Group, die ein<br />

ganz neues Maß an Energie und Engagement im Umgang mit<br />

dem IBC-Team, untereinander und mit anderen Ausstellern an<br />

den Tag gelegt haben“, berichtete Connolly. Insgesamt hat die<br />

IBC Exhibitor Steering Group 22 Mitglieder, plus die Vorsitzende<br />

Lisa Collins, Managing Director bei Dovetail Creative. Sie trifft<br />

sich viermal pro Jahr online und zweimal persönlich (auf der IBC<br />

und der NAB Show).<br />

IBC-Konferenz und Begleitprogramm<br />

Ein Highlight der IBC 2023 ist die Vergabe der Innovation und Social Impact Awards<br />

Zum besseren Informationsaustausch der Branchenvertreterinnen<br />

und -vertreter soll auch die IBC-Konferenz am 15. und 16.<br />

September 2023 beitragen. Eine Vielzahl an Expertinnen und<br />

Experten aus allen Bereichen der Branche referieren über die<br />

drängendsten technischen und geschäftlichen Herausforderungen<br />

in der Zukunft. Hier werden auch die IBC Technical Papers,<br />

die seit vielen Jahren das Rückgrat der IBC Konferenz bilden,<br />

präsentiert. Neben dem Kongressprogramm wartet die IBC<br />

auch in diesem Jahr wieder mit zahlreichen flankierenden Informationsangeboten<br />

auf. Dazu gehören unter anderem auch das<br />

Accelerator-, das Changemaker- und das Content Everywhere-<br />

Programm, die Future Tech Zone, die Partnership Pavillons und<br />

das IBC Showcase Theatre.<br />

Das 2019 ins Leben gerufene „Accelerator“-Programm soll die<br />

Medien- und Entertainment-Branche mit einem Rahmen für<br />

agile, kollaborative und schnelle Innovationen, mit einem unternehmensübergreifenden,<br />

projektbasierten Ansatz zur Lösung<br />

komplexer geschäftlicher und technologischer Herausforderungen<br />

unterstützen. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf<br />

konkreten Anwendungsfällen und Workflow-Tests.<br />

Das Changemaker-Programm legt den Schwerpunkt auf Menschen<br />

und Ziele. Wegweisende Organisationen, Initiativen und<br />

Einzelpersonen, die die Kultur unserer Branche verändern und<br />

die Grenzen von Kreativität und Technologie verschieben, werden<br />

auf der Bühne über Themen wie die Gleichstellung der Geschlechter<br />

im Rundfunk, die Förderung von Nachhaltigkeit und<br />

integrative Technologie sprechen.<br />

Im Zentrum von Halle 5 soll ein erweitertes Content Everywhere-<br />

Programm die wichtigsten Themen im Zusammenhang mit dem<br />

anhaltenden Wachstum bei der Verbreitung und dem Konsum<br />

von Videoinhalten im Internet behandeln. Das Programm stützt<br />

sich auf das Fachwissen und die Erkenntnisse der Content<br />

Everywhere-Aussteller und hilft den Besuchern, sich über die<br />

neuesten Entwicklungen bei Technologien und Geschäftsmodellen<br />

zu informieren.<br />

In der Future Tech Zone werden die neuesten innovativen Technologien,<br />

Industriestandards und zukünftige Produktlösungen<br />

vorgestellt. Hier kann man neueste Ideen, Innovationen und<br />

Konzepttechnologien aus der internationalen Industrie und Wissenschaft<br />

entdecken.<br />

An den Partnership Pavillons von IABM, SMPTE, SCTE, IET, RTS<br />

und IEEE, die sechs führenden internationalen Organisationen,<br />

die hinter der IBC stehen, werden wieder eine Vielzahl von Panels<br />

angeboten, die eine breite Palette von Themen abdecken,<br />

von den neuesten Industriestandards und Strategien für geschäftliche<br />

Veränderungen bis hin zur Definition zukünftiger<br />

Netzwerke und dem Aufbau neuer Rundfunkinfrastrukturen.<br />

Das neue IBC Showcase Theatre deckt die Breite und Tiefe der<br />

neuesten Ideen und Lösungen in der Medien- und Unterhaltungsbranche<br />

ab. Hier hat man die Gelegenheit, die neuesten<br />

Ideen und Ansichten einiger Top-Unternehmen zu erfahren.<br />

Accenture veranstaltet hier einen halben Tag lang Sessions zu<br />

einer Reihe relevanter Themen, darunter die Maximierung von<br />

Reichweite und Qualität durch Cloud-basiertes Medienmanagement,<br />

die Beschleunigung der digitalen Transformation, die Herausforderung<br />

der Dominanz von Streaming-Diensten und die<br />

Neugestaltung des Fan-Erlebnisses, um neue Zuschauer zu gewinnen<br />

und sie zu binden. Zixi untersucht die steigende Effizienz<br />

der IP-Live-Videodistribution und der nachhaltigen Distribution.<br />

Wondershare demonstriert die Leistungsfähigkeit von KI-Videobearbeitungssoftware<br />

und gibt Einblicke, wie diese Technologie<br />

die Branche jetzt und in Zukunft verändern wird. Microsoft, Google<br />

und AWS wollen ebenfalls Sessions veranstalten.<br />

Innovation Awards 2023<br />

Ein weiteres Highlight wird die Vergabe der IBC 2023 Innovation<br />

Awards und Social Impact Awards sein. Insgesamt wurden<br />

23 innovative Projekte in den folgenden sechs Kategorien nominiert:<br />

Content Creation, Content Distribution, Content Everywhere,<br />

Social Impact, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Diversity<br />

and Inclusion. Mit den IBC Innovation Awards werden kollaborative<br />

Bemühungen gewürdigt, die zur Entwicklung neuer Lösungen<br />

für reale Herausforderungen führen, während mit den IBC Social<br />

Impact Awards Projekte ausgezeichnet werden, die sich mit der<br />

Vielfalt der Branche, der Inklusion und ökologischen Herausforderungen<br />

befassen. Die Innovationspreise werden im Rahmen einer<br />

Feier in der IBC Premier Lounge am Sonntag, den 17. September<br />

um 18.00 Uhr bekannt gegeben. Die Social Impact Awards, die Teil<br />

des IBC 2023 Changemaker-Programms sind, werden am selben<br />

Tag um 17.00 Uhr MESZ im Forum verliehen. Eckhard Eckstein<br />

<strong>2.2023</strong><br />

65


IBC 2023 Highlights<br />

Apantac (Stand 10.D44)<br />

Das US-Unternehmen Apantac feiert 15-jähriges Jubiläum und stellt zur IBC<br />

2023 zwei neue Sets seiner KVM-over-IP-Erweiterungs-/Matrixlösungen vor,<br />

die 4K/UHD 60 über ein verwaltetes GigE-Netzwerk unterstützen. Die neuen<br />

KVM-over-IP-Lösung erlauben, mehrere Computer von verschiedenen Standorten<br />

aus und von einer einzigen Steuerkonsole aus zu steuern. Sie unterstützen<br />

4K/UHD bei 60Hz mit 4:4:4 12 Bit Farbtiefenverarbeitung und sollen bei<br />

High-End-Postproduktionsanwendungen, bei Produktion, Steuerung und Kontrolle,<br />

Ü-Wagen und professionellen AV-Workflows Einsatz finden. Die neuen<br />

Lösungen unterstützen High Dynamic Range (HDR) und Dolby Vision und bieten<br />

Audio-Unterstützung wie Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD, DTS HD Master<br />

Audio und Dolby ATMOS. HDCP2.2/2.3-Unterstützung ist ebenfalls vorhanden.<br />

Astera (Stand 12.G44)<br />

Astera zeigt auf der IBC 2023 erstmals auf dem europäischen Markt die beiden<br />

neuen LED-Fresnels Pluto und Leo für Film-, Studio- und Eventbeleuchtung.<br />

Die Leistung der PlutoFresnel von Astera ist vergleichbar mit einem traditionellen<br />

300 W Halogen Fresnel, die der LeoFresnel entspricht der Leistung einer<br />

traditionellen 1.000 W Halogen-Stufenlinse. Pluto hat einen Stromverbrauch<br />

von nur 80 Watt, Leo von nur 250 Watt. Beide verfügen über einen Abstrahlwinkel<br />

von 15° bis 60° ohne Farbsäume und erlauben drahtlose und kabelgebundene<br />

DMX-Steuerung. Auch weitere LED-basierte Astera-Beleuchtungssysteme<br />

sollen präsentiert werden. Dazu gehören das HydraPanel, die TitanTube,<br />

HeliosTube, HyperionTube und der bidirektionale PixelBrick.<br />

Ateme (Stand 1.D33)<br />

Ateme stellt zur IBC 2023 seine End-to-End-Lösungen vor, einschließlich der<br />

weltweit ersten Lösung für den Betrieb eines Cloud-DVR in der öffentlichen<br />

Cloud. Präsentiert werden sollen insbesondere die Themen Fan Engagement,<br />

verbesserte Stadion-Erlebnisse, Qualitätsoptimierung für OTT-Abonnements,<br />

Cloud agnostisches SaaS-Angebot Ateme+, Reduzierung des Stromverbrauchs<br />

beim Streaming, konvergente hybride Headends, zukunftssichere<br />

Software-Kontributionslösungen und bessere Zuschauererlebnisse durch HDR<br />

und optimierte Video-Qualität.<br />

Broadcast Solutions (Freigelände 0.A01)<br />

Broadcast Solutions wird auf der IBC 2023 zwei seiner kürzlich fertiggestellten<br />

Ü-Wagen präsentieren. Dabei handelt es sich um den IP2, einen großen Ü-<br />

Wagen, der für den südafrikanischen Sportsender SuperSport gebaut wurde,<br />

und einen kürzlich fertiggestellten 12-Kamera Ü-Wagen auf Basis der Broadcast<br />

Solutions Streamline-Familie, der an Remotion geliefert wird. Der IP2 ist<br />

vollständig IP-basiert und mit SNP-Prozessoren von Imagine Communications<br />

für die SDI/IP-Konvertierung ausgestattet. Das in beiden Ü-Wagen installierte<br />

Broadcast Solutions Steuersystem HI (Humen Interface) ist auf der IBC mit<br />

einem eigenen Stand (10.D41) vertreten. Das drahtlose Übertragungssystem<br />

meshLINK wird ebenfalls auf dem Freigelände-Stand zu sehen sein. Auch die<br />

Partnerunternehmen Thum + Mahr, Birds Camera Solutions und TVC sind dort.<br />

Broadpeak (Stand 1.F76)<br />

66<br />

Broadpeak zeigt zur IBC 2023 innovative Video-Streaming-Lösungen. Mit der<br />

Broadpeak-Software, die im eigenen Rechenzentrum, als SaaS in der Cloud<br />

über die Broadpeak.io-Plattform oder als Hybridlösung angeboten wird, sollen<br />

Anbieter von Videodiensten und -inhalten neben einer herausragenden Quality<br />

of Experience (QoE) ihre Videodienste besser monetarisieren und gleichzeitig<br />

den Energieverbrauch senken können. Highlight wird das Advanced CDN von<br />

Broadpeak sein, das auf einer offenen, dynamischen und elastischen Architektur<br />

basiert. Darüber hinaus will Broadpeak seine nanoCDN Multicast ABR-Lösung<br />

für skalierbares Video-Streaming und die Vorteile von nanoCDN für Live-<br />

Streaming auf allen Endgeräten demonstrieren.


Cinegy (Stand 7.A01)<br />

Magazin / IBC Highlights<br />

Cinegy präsentiert zur IBC anhand eines mit vier Kameras ausgestatteten<br />

Mini-Ü-Wagens auf Basis des winzigen Elektro-Stadtauto Microlino, wie effiziente<br />

Medienlösungen aussehen können, die Umweltaspekte berücksichtigen,<br />

ohne dabei ihre Funktionalität einzubüßen. Cinegy hat in dem nur 230 Liter<br />

fassenden Kofferraum die gesamte Hard- und Software für die Produktion<br />

und Ausstrahlung untergebracht, einschließlich der 5G-Konnektivität. Dazu<br />

präsentiert man die Vorteile der Partnerschaft mit dem IT-Technologieanbieter<br />

Supermicro und den Betrieb von 256 HD-Kanälen mit der Cinegy Air Software<br />

auf einem einzigen 4HE-Server. Bei einer Leistungsaufnahme von ca. 1.500<br />

W entspricht dies einem Verbrauch von weniger als 6 W pro vollständigen<br />

Playout-Kanal. Cinegy will mit Cinegiz zudem ein nützliches neues Tool vorstellen,<br />

das die Fernsteuerung von Grafik- und Broadcast-Equipment erlaubt.<br />

Cobalt Digital (Stand 10.F42)<br />

Cobalt Digital will zur IBC 2023 die IP-Multiviewer der UltraBlue IP-MV-Serie,<br />

die für 12G SDI optimierte WAVE RTR 64x64 Router-Serie, den neuen Pacific<br />

ULL Decoder und einen neuen mit openGear kompatiblen 20-Slot-Frame vorstellen.<br />

Gezeigt werden außerdem Geräte aus der kürzlich eingeführten Sapphire-Serie<br />

von ST 2110-Konvertern. UltraBlue IP-MV wird sowohl als Softwarepaket<br />

als auch als Cloud-Instanz mit WebRTC-Ausgang angeboten. Die<br />

softwarebasierten Multiviewer können eine Vielzahl von komprimierten und<br />

unkomprimierten Eingängen und eine beliebige Anzahl von Ausgängen verarbeiten,<br />

mit flexiblem Audio-Routing und intuitiver Web-Schnittstelle. Unterstützt<br />

werden Protokolle wie UDP, RTP, RTSP, RTMP, RIST, SRT.<br />

EVS (Stand 10.A25)<br />

EVS will zur IBC 2023 die Vorteile seiner VIA-Plattform präsentieren. Dazu<br />

werden LiveCeption- (zur Replay-Bereitstellung onsite oder remote) und MediaCeption-Lösungen<br />

(webbasierte Browsing- und Bearbeitungstools zur<br />

Verbesserung der Zusammenarbeit von Produktionsteams) vorgestellt, ebenso<br />

wie die MediaHub-Lösung und das Multi-Kamera Review System Xeebra.<br />

EVS will zur IBC seine wichtige Rolle bei der Erstellung besserer und effizienterer<br />

Live-Produktionen in allen Umgebungen hervorheben. Und auch die<br />

Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) in der Live-Produktion will das Unternehmen<br />

auf der Messe in mehreren Anwendungsfällen demonstrieren.<br />

Guntermann & Drunck (Stand 8.B91)<br />

G&D präsentiert zur IBC 2023 Lösungen für das Zusammenspiel von<br />

Broadcast und IT. Neuheiten bringt der deutsche KVM-Hersteller aus der<br />

Produktreihe VisionXS mit. Die Hochleistungs-KVM-Extender der Serie sind<br />

matrixkompatibel und bieten eine große Bandbreite nützlicher Features zur<br />

besseren Bedienbarkeit. Die Systeme sind als KVM-over-IP-Systeme oder als<br />

Variante für klassische direkte Übertragung erhältlich. Mit 10G-Datenübertragungstechnologie<br />

und Auflösungen von bis zu 4K verbindet VisionXS großen<br />

Funktionsumfang und Performance im Taschenformat. Bei der Serie setzt der<br />

Hersteller auf seine Kompression bluedec. Die verfügbaren DP-UHR-Varianten<br />

für Auflösungen bis zu 4.096 x 2.160 bei 60 Hz wurden durch die neuen<br />

DP-HR-Varianten für Auflösungen bis zu 2.560 x 1.600 bei 60 Hz ergänzt.<br />

Haivision (Stand 2.B32)<br />

Haivision hat in Amsterdam sein komplettes Portfolio an Video-Encodern<br />

und -Transmittern dabei, einschließlich der Makito X4 Video-Encoder-Serie<br />

mit einer neu gestalteten Benutzeroberfläche. Zu sehen sein wird auch die<br />

Haivision Pro-Serie mobiler Videotransmitter, die eine Übertragung über jedes<br />

beliebige Netzwerk ermöglichen, einschließlich Internet, Satellit, 4G und 5G.<br />

Dazu präsentiert Haivision die StreamHubPlattform, die Live-Videostreams<br />

empfangen, dekodieren und verteilen kann, um eine Reihe von Workflows zu<br />

unterstützen, darunter SDI, NDI, ST 2110, SRT und Social Media Netzwerke.<br />

67


IBC 2023 Highlights<br />

Hitomi Broadcast (Stand 10.A42)<br />

Hitomi will zur IBC die perfekte Synchronisation zwischen Audio und Video bei<br />

Live- und Remote-Produktionen demonstrieren. Das Herzstück von Hitomis<br />

Lösungspaket ist MatchBox, ein System für präzise lippensynchrone Messungen.<br />

MatchBox Glass, eine praktische iPhone-App, die kostenlos heruntergeladen<br />

werden kann, hilft bei der End-to-End-Bewertung und rationalisiert<br />

den Prozess der Einstellung jedes Feeds auf der Grundlage objektiver Daten.<br />

Die MatchBox-Software ist mit einer Funktion ausgestattet, mit der die Endto-End-Latenz<br />

über jede beliebige Schaltung gemessen werden kann. Hitomi<br />

empfiehlt, zunächst die MatchBox Latency zu verwenden, um die Verzögerung<br />

über jede Schaltung zu ermitteln, und anschließend mit dem MatchBox Analyzer<br />

die Synchronisation von Bild und Ton sicherzustellen. Hitomi zeigt auch<br />

die neuen Cloud-basierten Funktionen zur Messung der Lippensynchronität.<br />

Leader Electronics (Stand 10.C01)<br />

Leader stellt zur IBC 2023 gemeinsam mit PHABRIX die neuesten Ergänzungen<br />

seiner Mess- und Überwachungslösungen für den Broadcast-Bereich vor.<br />

Ihr IBC-Debüt geben die Erweiterung LV5600-SER33 für den Leader LV5600<br />

Waveform Monitor und das Pendant LV7600-SER33 für den Leader LV7600<br />

Rasterizer. Das SER33-Toolset ist als Option für neue oder bereits vorhandene<br />

Geräte erhältlich und bietet TV-Produktionsteams die Möglichkeit, die Qualität<br />

ihrer JPEG XS-Feeds während des Systemabgleichs vor der Übertragung und<br />

der Bereitstellung von Live-Inhalten zu überprüfen. Das Toolset enthält auch<br />

einen JPEG XS Testbildgenerator.<br />

LiveU (Stand 7.B19)<br />

LiveU zeigt auf der IBC 2023 neueste IP-Videolösungen und -Integrationen,<br />

die 5G-, Cloud- und KI-Komponenten umfassen. Damit sollen sich Live-Sendungen<br />

mit weniger Aufwand, Zeit und Kosten produzieren lassen. Dazu gehören<br />

die flexiblen Remote- und Vor-Ort-Produktionslösungen von LiveU, die<br />

auf IP-Bonding und Cloud-Workflows basieren. Alle IP-Videolösungen von<br />

LiveU basieren auf dem LRT-Protokoll (LiveU Reliable Transport), das nach<br />

Angaben des Unternehmens niedrige Latenzzeiten, hohe Qualität und solide<br />

Ausfallsicherheit garantieren soll. Zu den IBC-Highlights gehören: LiveU<br />

Studio, LiveU Ingest und LiveU Matrix (IP-Cloud-Videodienst der nächsten<br />

Generation).<br />

nxtedition (Stand 7.A02)<br />

nxtedition, Spezialist für Microservice-basierte Produktionsumgebungen, wird<br />

zur IBC 2023 seine neuen Storytelling-Lösungen vorstellen. Gezeigt wird ein<br />

vollständig integrierter Ansatz für die Live-Produktion und -Distribution, der<br />

gleichzeitig den Zugriff auf Funktionen von Drittanbietern wie Craft Editing<br />

ermöglicht und bei Bedarf KI-Tools hinzufügt. Am Stand von nxtedition wird<br />

auch das Schwesterunternehmen BST Devices vertreten sein, ein Anbieter<br />

von fortschrittlicher Kamera-Robotik. Die Softwarelösungen von nxtedition,<br />

die auf COTS-Hardware oder in der Cloud laufen, werden in Nachrichtenredaktionen<br />

eingesetzt. Die Technologie bietet leistungsstarke Werkzeuge für<br />

die redaktionelle Arbeit und die Archivrecherche. Darüber hinaus bietet sie ein<br />

offenes Framework für die nahtlose Software-Integration über APIs.<br />

Rohde & Schwarz (Stand 7.B21)<br />

68<br />

Rohde & Schwarz zeigt zur IBC 2023 sein gesamtes Produktportfolio. Ein<br />

Schwerpunkt dabei ist der Einsatz von 5G Broadcast-Technologie zur Erschließung<br />

neuer Geschäftsmöglichkeiten. Präsentiert wird hierzu der neueste<br />

softwaredefinierte R&S-Sender TH1, der laut R&S mit Blick auf Leistung,<br />

Nachhaltigkeit, Ausfallsicherheit und Effizienz entwickelt worden ist. Weitere<br />

Highlights am Stand sind die Gallium StreamMaster Playout-Lösungen, die<br />

die komplexesten Workflows nationaler Rundfunkanstalten unterstützen, und<br />

die Medienspeicherlösung R&S SpycerNode2, die HPC (High Performance<br />

Computing) Technologie und VSA (Virtual Storage Access) nutzt.


Shotoku Broadcast Systems (Stand 11.C10)<br />

Magazin / IBC Highlights<br />

Shotoku, Hersteller robotergestützter und manueller Kamerasysteme, zeigt<br />

zur IBC 2023 eine neue Version seines TR-XT Touchscreen-Steuerungssystems.<br />

Die v3-Version behält alle Merkmale der Vorgängerversion bei, enthält<br />

jedoch ein bedeutendes Software-Upgrade, das zahlreiche zusätzliche<br />

Möglichkeiten und integrierte Funktionen bietet. Es verfügt über eine neue<br />

Windows-basierte Benutzeroberfläche mit einem klaren neuen Layout und<br />

leichter zu lesenden Symbolen. Weitere Highlights am Shotoku-Stand sind<br />

das SmartPed, das Flaggschiff von Shotoku, das mit AN-S Absolute Navigation<br />

gezeigt wird, das TI-11X Elevator Pedestal in Verbindung mit dem TG-<br />

18i Schwenk-/Neigekopf des Unternehmens, das neueste Orchestra CMS<br />

Steuerungssystem und das intuitive AutoFrame Face Tracking System.<br />

TVU Networks (Stand 5.C82)<br />

TVU Networks stellt auf der IBC 2023 RPS One, sein neues All-in-One-Hybrid-Cloud-<br />

und Studio-Remote-Produktionssystem erstmals in Europa vor.<br />

Das Unternehmen will außerdem die neuesten Entwicklungen seines gesamten<br />

Portfolios an REMI-Lösungen, KI-gesteuerten Ingest- und Clipping-Services<br />

und der cloud-nativer FAST-Kanalprogrammierung zeigen. RPS One<br />

bietet eine Lösung, die nahtlos synchronisierte Multi-Kamera-Codierungsund<br />

Übertragungsfunktionen in einem portablen, robusten Gehäuse integriert<br />

und ist mit sechs 5G-Modems ausgestattet, die die mmWave-Technologie<br />

unterstützen. Auch die neuesten Updates zu TVU Producer, TVU Search,<br />

TVU Grid und TVU Channel werden in Amsterdam präsentiert.<br />

Witbe (Stand 5.D76)<br />

Witbe zeigt zur IBC 2023 seine Technologie für automatisierte Tests und<br />

proaktives Monitoring. Zielgruppe dafür sind Anbieter von Streaming- und<br />

Breitband-Videodiensten. Zu den Highlights in Amsterdam gehören der neue<br />

Smart Navigate AI-Algorithmus des Unternehmens und die verbesserte<br />

Script Writer-Funktion, die kürzlich zu Workbench, der Witbe-Software für<br />

die Erstellung und Pflege automatisierter Testszenarien, hinzugefügt wurde.<br />

Der Smart Navigate-Algorithmus von Witbe nutzt maschinelles Lernen, um<br />

das Menü-Layout und die Navigation einer Streaming-App oder Set-Top-<br />

Box auf intelligente Weise zu verstehen.<br />

Wheatstone (Stand 8.C91)<br />

Die LXE AoIP-Konsole von Wheatstone ist nun optional mit VoxPro erhältlich,<br />

das eine vollständig integrierte Misch-, Routing- und Live-Editing-Lösung<br />

bietet. LXE mit VoxPro-Option wird zusammen mit Wheatstones AoIP-Studioprodukten<br />

auf der IBC vorgestellt. VoxPro ist bekannt für sein Jogwheel<br />

und andere Funktionen, die speziell für On-Air-Redakteure entwickelt wurden,<br />

um Call-Ins oder Interviews schnell zu bearbeiten, und ist Standard für<br />

Live-Editing in On-Air-Kontrollräumen und Newsredaktionen. Durch die Integration<br />

von VoxPro-Jogwheel und -Controller in einer Linie mit Fadern und<br />

anderen Bedienelementen auf der Oberfläche der LXE-Konsole ist das Echtzeit-Editing<br />

jetzt leichter zu realisieren, als mit einem separaten Controller .<br />

WorldCast Systems (Stand 8.C58)<br />

WorldCast Systems stellt zur IBC 2023 eine Aktualisierung seiner neuen FM-<br />

Senderreihe der Ecreso FM AiO vor. Seit der Markteinführung der 1-kW-Version<br />

im September 2022 wurde die Ecreso FM AiO-Serie um die Leistungsstufen<br />

600W, 300W und 100W erweitert. Sie wird laut WorldCast bereits von<br />

750 Rundfunkanstalten eingesetzt. Dies sei unter anderem der integrierten<br />

Software zu verdanken, zu der der APT IP-Decoder für Audio/MPXoIP, der<br />

RDS-Encoder, die Tonverarbeitung und SmartFM gehören. Zusätzlich zum<br />

bereits vorhandenen Offline-Backup auf SD-Karte ist die Ecreso FM AiO<br />

Serie nun mit einem Online-Audio-Backup ausgestattet, das IceCast und<br />

ShoutCast Streaming unterstützt. Mit dieser neuen Funktion stellt der Sender<br />

ein Audio-Backup sicher, wenn die Hauptquellen defekt sind.<br />

69


Dienstleister / Übersicht<br />

Ü-Wagen • SNG • Verleih • Systemintegration<br />

Spezialkameras • Studios • EB-Teams<br />

Firmenname Telefon E-Mail www<br />

0221Media GmbH +49 (0) 221 93 30 60 0 info@0221mediagroup.com www.0221mediagroup.com<br />

8days a week GmbH & Co.KG +49 (0)69 3487610 0 info@8daw.de www.8daw.de<br />

ACSE GmbH +49 (0) 89 895 458 54 hendrik@acse-gmbh.de www.acse-gmbh.de<br />

activ production and rental GmbH +49 (0) 151 11 65 48 56 info@activfilmundfernsehen.de www.activfilmundfernsehen.de<br />

AED Rent NV +32 (0) 3 860 76 66 info@aedrent.com www.aedrent.com<br />

Airtime Unlimited GmbH +49 (0) 8041 7938 760 info@airtimeunlimited.com www.airtimeunlimited.com<br />

B&R Medientechnik +49 (0) 2207 7057 0 info@BundRmedientechnik.de www.bundrmedientechnik.de<br />

BCE Broadcasting Center Europe +35 (0) 2 24 80 1 contact@bce.lu www.bce.lu<br />

Best Broadcast Hire +49 (0) 221 250 37 00 info@bestbroadcasthire.com www.bestbroadcasthire.com<br />

BETAMOBIL GmbH +49 (0) 30 56 70 20 90 info@betamobil.de www.betamobil.de<br />

BFE Studio und Medien Systeme GmbH +49 (0) 6131 946 0 info@bfe.tv www.bfe.tv<br />

bildlich-t gbr +49 (0) 171 498 51 84 info@bildlich-t.de www.bildlich-t.de<br />

BILDQUADRAT GmbH +49 (0) 2131 708 13 0 info@bildquadrat.com www.bildquadrat.com<br />

Blackcam 4D GmbH +49 (0) 30 8145 35480 office@blackcamsystem.com www.blackcamsystem.com<br />

Blow Up Videoproduktion Hamburg +49 (0) 40 890 67 68 0 info@bu-hamburg.de www.bu-hamburg.de<br />

Broadcast Rental BV +31 (0) 35 888 68 25 hire@broadcastrental.com www.broadcastrental.com<br />

Broadcast Solutions GmbH +49 (0) 6721 400 80 info@broadcast-solutions.de www.broadcast-solutions.de<br />

Camelot Broadcast Services GmbH +49 (0) 30 230 989 0 post@camelot-berlin.de www. camelot-berlin.de<br />

CAMCAT-Systems GmbH +43 (0) 660 66 75 05 office@camcat-systems.com www.camcat-systems.com<br />

CineCars Fahraufnahmen GmbH +49 (0) 8061 34829240 stefan@cinecars.tv www.cinecars.tv<br />

Cineflight GmbH +49 (0) 1725402502 film@cineflight.tv www.cineflight.tv<br />

Conceptum Logistics GmbH +49 (0) 6105 40 80 0 aero@conceptum-logistics.de www.conceptum-logistics.com<br />

diefernsehwerft GmbH +49 (0) 30 300 190 222 info@diefernsehwerft.de www.diefernsehwerft.de<br />

Egripment Deutschland +49 (0) 2233 68 77 0 egripment@egripment.de www.egripment.com<br />

EMG Germany GmbH +49 (0) 2233 96 90 info@de.emglive.com https://de.emglive.com<br />

Euro TV Production GmbH +43 (0) 664 2611280 info@euro-tv.at www.euro-tv.at<br />

FGV Schmidle GmbH +49 (0) 89 680 90 90 munich@fgv-rental.de www.fgv-rental.de<br />

Fischerandfriends GmbH IT & Rental +49 (0) 202 28 03 80 info@fischerandfriends.com www.fischerandfriends.com<br />

Fuchs Helikopter, Robert Fuchs AG +41 (0) 44 787 05 05 heli@fuchs.ch www.fuchshelikopter.ch<br />

Gravity Media +49 (0) 2233 3919 30 tom.gehring@gravitymedia.com www.gravitymedia.com<br />

HABEGGER AG +41 (0) 43 388 78 78 mail@habegger.ch www.habegger.ch<br />

HD BROADCAST GmbH +49 (0) 6136 952 80 0 info@hd-broadcast.de www.hd-broadcast.de<br />

HD SAT Communication GmbH +49 (0) 30 67 05 20 28 info@hdsatcom.de www.hdsatcom.de<br />

HDwireless GmbH +49 (0) 2256 959 02 69 info@hdwireless.tv www.hdwireless.tv<br />

HD-Skycam GmbH +49 (0) 6732 947 98 10 info@hd-skycam.tv www.hd-skycam.tv<br />

HEINEN MOBILE STUDIOS +49 (0) 271 405 841 44 contact@heinenstudios.com www.heinenstudios.com<br />

HELI AG & Co. KG +49 (0) 7666 93 00 92 info@heli.ag www.heli.ag<br />

Heliteam Süd +49 (0) 8171 419 0 info@heliteam.com www.heliteam.de<br />

KMN koopmann helicopter GmbH +49 (0) 4126 389 03 mail@kmn-helicopter.de www.kmn-helicopter.de<br />

LANG AG +49 (0) 2266 47 64 0 info@lang-ag.com www.lang-ag.com<br />

Lions Air AG +41 (0) 44 828 88 88 info@lionsair.ch www.lionsair.ch<br />

LIVECAST TV Produktion GmbH +49 (0) 6145 59 04 20 info@livecast.de www.livecast.de<br />

LMC LiveMotionConcept GmbH +49 (0) 6123 79 55 00 info@livemotionconcept.de www.livemotionconcept.de<br />

Ludwig Kameraverleih GmbH +49 (0) 89 689 59 20 ludwig@rental.de www.rental.de<br />

MAHLZEIT! GmbH +49 (0) 4133 22 47 69 info@mahl.tv www.mahl.tv<br />

Marko Ennen, OnAir-Graphics EVS Slomo +49 (0) 8259 219 30 46 Marko.Ennen@onair-graphics.com www.OnAir-Graphics.com<br />

MCS GmbH Thüringen +49 (0) 361 218 14 01 office@mcs-thueringen.de www.mcs-thueringen.de<br />

Media & Communication Systems (MCS) GmbH +49 (0) 351 846 35 08 info@mcs-sachsen.de www.mcs-sachsen.de<br />

Media Broadcast GmbH +49 (0) 221 7101 50 00 info@media-broadcast.com www.media-broadcast.com<br />

70 <strong>2.2023</strong>


Dienstleister / Übersicht<br />

Luftaufnahmen • Verkabelung • Schnittmobile<br />

Grafikmobile • Fly Packs • Drahtlos-Systeme<br />

Straße / Postfach PLZ Stadt Dienstleistung Geschäftsführer<br />

Antwerpener str. 19-29 D-50672 Köln SNG Sebastian Scholz<br />

Dornhofstr. 14 D-63263 Neu Isenburg Verleih Frank Müller, Florian Fischer<br />

Pippingerstr. 108 D-81247 München Luftaufnahmen, Helicopter Hendrik Vogt<br />

Gneisenaustr. 17 D-10961 Berlin Verleih, Support Dagmar Gallasch, Falko Ahlers<br />

Bedrijvenpark De Veert 12 B-2830 Willebroek Verleih Glenn Roggeman<br />

Im Farchet 4 D-83646 Bad Tölz Seilkameras Holger Herfurth<br />

Cliev 19 D-51515 Kürten Ton-Mobil/-Studio, Verleih, Events Bernd Kugler, Aline Lenzing<br />

45, Boulevard Pierre Frieden LU-1543 Luxembourg Systemintegration Christophe Goossens<br />

Am Coloneum 1 D-50829 Köln Verleih Matthias Klein, Hans Georg Platen<br />

Rhinstraße 130 D-12681 Berlin Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Michael Hermann, Thomas Busch<br />

An der Fahrt 1 D-55124 Mainz Ü-Wagen-Bau, Systemintegration Martin Dempf, Markus Greiter<br />

Auenstr. 23 D-80469 München Luftaufnahmen, Drohnen, Helicopter Christian Geiselbrechtinger<br />

Ringbahnstraße 2 D-41460 Neuss Web-TV, Live-Produktion Moritz Wermeister, Niklas Windeck<br />

Langhansstraße 128 D-13028 Berlin Spezialkamerasysteme Thomas Janze, Jan Karabasz<br />

Hans-Lange-Str. 9 D-22587 Hamburg Videoproduktion Martin Schiemann<br />

Nieuwe Havenweg 81 NL-1216 BP Hilversum Verleih Geert Paul Slee<br />

Alfred-Nobel-Str. 5 D-55411 Bingen am Rhein Systemintegration, Ü-Wagen-/SNG-Bau S. Breder, R. Kampe, W. Grabowski<br />

Wilhelm-Kabus-Straße 77 D-10829 Berlin Verleih, Beratung Bojana Nikolaidis<br />

Albert-Schweitzer-Gasse 4 A-2514 Moell Spezialkamerasysteme Alexander Brozek<br />

Eschenweg 9a D-83043 Bad Aibling Fahraufnahmen, Kamerawagen Cecilia Falter<br />

Werner-Otto Str. 26 D-222179 Hamburg Luftaufnahmen, Helicopter Christian Gärtner<br />

Hessenring 13 A D-64546 Mörfelden - Walldorf Logistik, Transport N. Goerlitz, C. Rode, L. Schuele<br />

Stralauer Allee 8a D-10245 Berlin SNGs, Studios, Postproduktion Helmut Audrit, Andreas Mechelk<br />

Immendorfer Strasse 1 D-50354 Hürth Kameras, Spezialkameras Constant A. Tresfon<br />

Kalscheurener Str. 89 D-50354 Hürth Ü-Wagen, Studio- und Postproduktion René Steinbusch<br />

Gölsentalstraße 61 A-13161 St.Veit an der Gölsen Produktionsdienstleister, Ü-Wagen Günther Polder<br />

Aschauer Strasse 8 D-81549 München Verleih, Studio Oliver Schmidle<br />

Völklinger Str. 6a D-42285 Wuppertal Visual Engeneering, Verleih Schäfer Udo<br />

Friesischwand 1 CH-8834 Schnidelleg, Luftaufnahmen, Helicopter Robert Stockmaier<br />

Innungstr. 6 D-50354 Hürth Verleih, Systemintegration Tom Gehring<br />

Riedthofstrasse 124 CH-8105 Regensdorf Verleih, Kamera Jürg Schwarz, Simon Ackermann<br />

Am Schäferbrunnen 13-15 D-55268 Nieder-Olm Ü-Wagen A. Novotny, C. Novotny<br />

Landfliegerstraße 1 D-12487 Berlin SNG, Uplink Vans Frank Hippler, Achim Jendges<br />

Steingrubenweg 8-10 D-53894 Mechernich Drahloskameras Patrick Nußbaum<br />

Spiesheimer Weg 28-30 D-55286 Wörrstadt Luftaufnahmen, Helicopter K. Stuhl, J. Fohrer<br />

Hofstraße 7a D-57076 Siegen Hörfunk, Sound-Recording Stefan Heinen<br />

Carl-Benz-Str. 3 D-79211 Denzlingen Luftaufnahmen, Helicopter Hermann Seng<br />

Bürgermeister – Graf – Ring 10 D-82538 Geretsried /Gelting Luftaufnahmen, Helicopter Peter Thoma<br />

Kamerland 14 D-25358 Sommerland Luftaufnahmen, Helicopter W. Koopmann, T. Koopmann<br />

Schlosserstr. 8 D-51789 Lindlar Verleih Tobias Lang<br />

Postfach 233 CH-8058 Zürich Flughafen Luftaufnahmen, Helicopter J. Fleischmann, U. Huber, R. Schmid<br />

Kaltenbornweg 2 D-50679 Köln Ü-Wagen Harald Hübner<br />

Werftstr. 8 D-65396 Walluf Spezial-/Slomo-/Drahtlos-Kameras Felix Marggraff<br />

Lehrer-Götz-Weg 17 D-81825 München Verleih, Fly Packs Stefan Laucher, Ernst Feiler<br />

Großes Moor 14b D-21382 Brietlingen Glasfaserverkabelung Stephan Mahl<br />

Bergstrasse 25 D-86576 Schiltberg/Rapperzell Grafik-Mobil, EVS Slomo Marko Ennen<br />

Gothaer Str. 36 D-99094 Erfurt SNG, Studio, EB-Team Ralf Bundrock<br />

Königsbrücker Straße 88 D-01099 Dresden Studio Produktion Bernhard Obenaus<br />

Erna-Scheffler-Straße 1 D-51103 Köln Signalkontribution/-distribution, SNG Francie Petrick, Andreas Stähr<br />

<strong>2.2023</strong><br />

71


Dienstleister / Übersicht<br />

Ü-Wagen • SNG • Verleih • Systemintegration<br />

Spezialkameras • Studios • EB-Teams<br />

Firmenname Telefon E-Mail www<br />

MMC Studios Köln GmbH +49 (0) 221 25 00 mail@mmc.de www.mmc.de<br />

Media Mobil GmbH +49 (0) 341 300 63 81 info@media-mobil-gmbh.net www.media-mobil-gmbh.net<br />

NEP Belgium +32 (0) 16 23 27 52 BE.info@nepgroup.com www.nepgroup.be<br />

Neoxfilm GmbH +49 (0) 761 708399-50 info@neoxfilm.com www.neoxfilm.com<br />

NEP Germany GmbH +49 (0) 89 244 16 40 0 kontakt@nep-germany.de www.nep-germany.de/<br />

NEP Switzerland AG +41 (0) 71 388 00 55 info.ch@nepgroup.com www.nepswitzerland.ch<br />

Neumann&Müller GmbH & Co. KG +49 (0) 711 30529 100 info@neumannmueller.com www.neumannmueller.com<br />

NewsCam GmbH +41 (0) 76 327 91 00 info@newscam.ch www.newscam.ch<br />

novel.media GmbH +49 89 541 986 5601 info@novel.media.de www.novel.media.de<br />

Palmstreetstudios Film/TV Produktion +49 (0) 371 404 70 50 mail@palmstreetstudios.com www.palmstreetstudios.com<br />

PLAZAMEDIA GmbH +49 (0) 89 996 33 0 info@plazamedia.de www.plazamedia.de<br />

PMT Professional Motion Technology GmbH +49 (0) 40 600 88 34 70 info@mypmt.net www.mypmt.de<br />

POOLgroup +49 (0) 2572 92 00 info@pool.de www.pool.de<br />

PROVi TV Produktion GmbH & Co. KG +49 (0) 2235 9550 80 info@provitvkoeln.de www.provitvkoeln.de<br />

Qvest GmbH +49 (0) 221 91 56 0 info@qvest.com www.qvest.com<br />

Rawmotion GmbH +49 (0) 89 381 69 79 00 info@rawmotion.com www.rawmotion.com<br />

Reckord-Outside Broadcasting +42 (0) 474 622 900 info@reckord.tv www.reckord.tv<br />

RIEDEL Communications GmbH & Co KG +49 (0) 202 29 29 0 info@riedel.net www.riedel.net<br />

rt1.tv production GmbH +49 (0) 821 777 4900 info@rt1.tv www.rt1.tv/de/home.html<br />

RTS Rail & Tracking Systems GmbH +49 (0) 6302 983 79 20 d.pfleger@r-t-s.tv www.r-t-s.tv<br />

SATCOM satellite communication GmbH +49 (0) 6106 2857 0 info@satcom-tv.de www.satcom-tv.de<br />

satis&fy AG +49 (0) 6039 912 00 info@satis-fy.com www.satis-fy.com<br />

Schmidton +43 (0) 664 308 54 32 schmidton@tirol.com www.schmidton.at<br />

Screen Visions GmbH +49 (0) 711 901 40 60 video@screenvisions.com www.screenvisions.com<br />

SeeQuence GmbH & Co. KG +49 (0) 521 400 82 90 office@seequence.de www.seequence.de<br />

SONOVTS Media GmbH +49 (0) 89 419671 0 contact@sonovts.de www.sono.de<br />

STRYME GmbH +43 (1) 968 11 62 00 office@stryme.com www.stryme.com<br />

Studio Berlin GmbH +49 (0) 30 67 04 55 00 info@studio-berlin.de www.studio-berlin.de<br />

Studio Hamburg MCI GmbH +49 (0) 40 66 88 33 84 info@mci.de www.mci.de<br />

TeleFactory Babelsberg +49 (0) 331 7062610 info@telefactory.com www.telefactory.com<br />

Telemobil Film- und Fernsehproduktion GmbH +49 (0) 89 903 88 98 info@telemobil-tv.de www.telemobil-tv.de<br />

theis.media GmbH +49 (0) 202 5119779 info@theis.media www.theis.media<br />

tividoo GmbH +49 (0) 6704 51899 0 info@tividoo.com www.tividoo.com<br />

TONEART GmbH & Co.KG +49 (0) 821 450 36 00 verleih@toneart.de www.toneart.de<br />

TopVision Telekommunikation GmbH & Co. KG +49 (0) 30 67 05 20 0 info@topvision.tv www.topvision.tv<br />

Triofilm TV GmbH & Co.KG +49 (0) 211 30 20 670 tv@triofilm.de www.triofilm.de<br />

TV News Acher Film GmbH +49 (0) 761 709512 info@acher.tv www.acher.tv<br />

TV SKYLINE Film- und Fernsehgesellschaft mbH +49 (0) 6131 333 77 0 office@tv-skyline.de www.tv-skyline.de<br />

TVN LIVE PRODUCTION GmbH +49 (0) 511 12 12 37 00 info@tvn.de www.tvn.de<br />

U.COM Media GmbH +49 (211) 58 58 80 0 info@ucom.de www.ucom.de<br />

Valair AG +41 (0) 71 422 20 20 info@valair.ch www.valair.ch<br />

Ventuz Technology AG +49 (0) 89 64 99 24 05 info@ventuz.com www.ventuz.com<br />

Videohouse +32 (0) 2 254 48 11 sales@videohouse.be www.videohouse.be<br />

Vitronic AG +41 (0) 71 310 20 06 info@vitronic.ch www.vitronic.ch<br />

Wige Solutions GmbH & Co. KG ++49 (0) 2691 92220 solutions@wige.de www.wige-solutions.de<br />

Wim Robberechts & Co +32 (0) 2 725 66 68 info@robberechts.tv www.robberechts.tv<br />

wiredworks filmtechnik GmbH +43 (0) 664 152 80 07 office@wiredworks.com www.wiredworks.com<br />

Wucher Helicopter GmbH +43 (0) 5550 38 80 0 helicopter@wucher.at www.wucher.at<br />

72 <strong>2.2023</strong>


Dienstleister / Übersicht<br />

Luftaufnahmen • Verkabelung • Schnittmobile<br />

Grafikmobile • Fly Packs • Drahtlos-Systeme<br />

Straße / Postfach PLZ Stadt Dienstleistung Geschäftsführer<br />

Am Coloneum 1 D-50829 Köln Studio Produktion,Postproduktion Jens Wolf, Hacik Kölcü, Ilya Piontek<br />

Kantstraße 71-73 D-04275 Leipzig Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Jörg Zeißig, Dirk Kretzschmar<br />

Wingepark 17 B-3110 Rotselaar Ü-Wagen, Fly Packs, Studios Maarten Swinnen<br />

Talstrasse 9 D-79102 Freiburg Show-, Musik- und Konzert-Produktion Marc Schütrumpf<br />

Am Nordring 26 D-80807 München Ü-Wagen, Schnittmobil Zlatan Gavran, Christer Pålsson<br />

Javastrasse 4 CH-8604 Volketswil Ü-Wagen, SNG, Studios, Eventtechnik Reto Osterwalder<br />

Zeppelinstraße 126 D-73730 Esslingen Verleih E. Müller, A. Ostermaier<br />

Altholzstraße 51 CH-9548 Matzingen SNG, Verleih, Ü-Wagen Roger Lips<br />

Bahnhofstraße 18 D-85774 Unterföhring Video-Produktion, Ton- und Filmstudio Levon Melikian<br />

Palmstrasse 14 D-09130 Chemnitz Luftaufnahmen, Helicopter Guntram Fröbel<br />

Münchener Str. 101 D-85737 Ismaning Studios, Produktion, Cloud-Services Jens Friedrichs<br />

Wandsbeker Straße 26 D-22179 Hamburg Spezialkamerasysteme Christian Gärtner<br />

Südring 26 D-48282 Emsdetten Verleih Carl Cordier, J. Schürmann<br />

Siemensstraße 25 D-50374 Erftstadt Produktionstechnik, Postproduktion Volker Liedtke<br />

Mathias-Brüggen-Str. 65a D-50829 Köln Systemintegration, Verleih, Fly Packs P. Nöthen, C. Hönig, T. Müller, C. Massmann<br />

Ludwigstr. 32 D-83646 Bad Tölz Sportdaten- und Grafikservice Alexander Dörr<br />

Raisova 5484 CZ-43001 Chomutov Ü-Wagen, SNG Robert Kallista<br />

Uellendahler Str. 353 D-42109 Wuppertal Drahtlose Übertragungssysteme Th. Riedel, M. Berger, F. Eischet<br />

Curt-Frenzel-Straße 4 D-86167 Augsburg Uplink Vans, SNG Bernhard Hock, Holger Haas<br />

Industriestrasse 24 D-67722 Winnweiler Spezialkamerasysteme, Schienen Daniel Pfleger<br />

Waldstraße 1 D-63150 Heusenstamm-Rembrücken Ü-Wagen, SNG Thomas Becke<br />

Industriegebiet Dögelmühle D-61184 Karben Verleih N. Ubenauf, K. Weiberg, D. Vennemann<br />

Sulzbach 33 A-8345 Stainz bei Straden Verleih, Film-Ton, TV-Studio Bernhard J. Schmid<br />

Waldburgstraße 17/19 D-70563 Stuttgart LED-Trucks Roger Rinke<br />

Bleichstraße 67 D-33607 Bielefeld Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Angelika Albrecht<br />

Am Königholz Ost 4 D-85411 Hohenkammer Verleih, Systemintegration Marc Doderer, Norbert Funk<br />

Dovskygasse 5/2 A-1130 Wien Playout Goce Zdravkoski<br />

Am Studio 20 D-12489 Berlin Ü-Wagen, Studio Produktion Mike Krüger, Nick Zimmermann<br />

Jenfelder Allee 80 D-22039 Hamburg Systemintegration, Vertrieb Maximilian Below<br />

August-Bebel-Str. 26-53 D-14482 Potsdam Babelsberg EB-Teams, Editing. Live-Webcast, Playout Jens Theo Müller<br />

Ismaninger Str. 7c D-85609 Aschheim Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Lothar Schaudig, Torsten Jobmann<br />

Friedrich-Engels-Allee D-42285 Wuppertal Video-Drohnen, Drahtlos-Lösungen André Theis<br />

An den Nahewiesen 12 D-55450 Langenlonsheim Managed Connectivity, Livestreaming Tobias S. Gramm<br />

Schertlinstraße 27 D-86159 Augsburg Verleih, Kameras Thomas Zeitz<br />

Landfliegerstrasse 1 D-12487 Berlin Ü-Wagen, Grafik, Highlight, Highspeed Achim Jendges<br />

Tichauer Weg 17 D-40231 Düsseldorf Ü-Wagen, Schnittmobil Simone Beier, Uwe Beier, Alex Beier<br />

Carl-Mez-Str.77 D-79114 Freiburg SNG, EB-Teams, Studio Horst Acher<br />

Sophie-Christ-Str. 4 D-55127 Mainz Ü-Wagen, Studio, Spezialkameras, UpLink Wolfgang Reeh, Robert Kis<br />

Goseriede 9 D-30159 Hannover Ü-Wagen, Studio-Produktion, UpLink Vans Markus Osthaus, Christian Panhorst<br />

Schinkelstrasse 38 – 40 D-40211 Düsseldorf Live-Produktion, Produktionsdienstleister Andreas Ulrich, Dirk Glittenberg<br />

Valair AG, Airport CH-8589 Sitterdorf Luftaufnahmen Hansruedi Amrhein<br />

Bavariafilmplatz 7 D-82031 Grünwald 3D-Echtzeitsoftware Joachim Sturmes<br />

Luchthavenlaan 22 B-1800 Vilvoorde Uplink Vans, SNG Dirk Theunis<br />

Bionstrasse 3 CH-9015 St.Gallen Luftaufnahmen, Postproduktion Harry Offenhauser<br />

Rudolf-Diesel-Straße 2 D-53520 Meuspath Video, Licht, Ton, Grafik, Ü-Wagen, Rigging Martin Schmahl, Ulrich Tacke<br />

Woluwelaan 141A B-1831 Diegem Luftaufnahmen, Helicopter Wim Robberechts<br />

Enzersdorferstrasse 22/1/11 A-2345 Brunn am Gebirge Spezialkamerasysteme, Kameras Martin Burger<br />

Hans-Wucher-Platz 1 A-6713 Ludesch Luftaufnahmen, Helicopter Thomas Türtscher<br />

Dienstleisterauswahl – Kein Anspruch auf Vollständigkeit<br />

<strong>2.2023</strong><br />

73


BRANCHENSPIEGEL<br />

Im Branchenspiegel von <strong>mebulive</strong> können Sie Ihr Unternehmen mit<br />

Kontaktdaten, Dienstleistungen, Produkten und Referenzen präsentieren.<br />

Dazu mailen Sie uns bitte ihr Firmen-Logo (300 dpi) und ihre<br />

Texte (max. 400 Zeichen) an: ig@<strong>mebulive</strong>.de<br />

Der Eintrag kostet 150 Euro netto pro Ausgabe.<br />

Buchungen unter Telefon: + 49 (0) 8106 3749811 e-mail: ig@<strong>mebulive</strong>.de<br />

Einträge und Korrekturen für <strong>mebulive</strong>, Ausgabe 1.2024<br />

bitte bis zum 15. Februar 2024 angeben.<br />

Folgende Rubriken stehen Ihnen hier zur Verfügung:<br />

HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION: Hard- und Software-<br />

Hersteller- und Entwickler, Vertriebsunternehmen, Consulting-, Planungs-und<br />

Ingenieurbüros, Systemhäuser, Integrations- und Installationsbetriebe, Leasing-<br />

Firmen, etc.<br />

PRODUKTION: Produktions- und Postproduktionsdienstleister, Studiound<br />

Außenproduktions-Betriebe, ENG-, SNG- und Ü-Wagen-Dienstleister,<br />

Verleiher, etc.<br />

DISTRIBUTION: Distributionsdienstleister, Kabel- und Satelliten-Provider,<br />

Telekom-Unternehmen, Playout-Center, Plattformbetreiber<br />

(Radio, TV, IPTV, Web-TV, Mobile-TV, Business-TV, Digital Cinema,<br />

Digital Signage, etc.), Serviceanbieter für Streaming, digitale Archive,<br />

Contentmanagement etc.<br />

INHALTEANBIETER: Radio-, TV- und Web-TV/IPTV-Sender,<br />

Rechteinhaber und -händler, etc<br />

AUSBILDUNG › EVENTS: Aus- und Fortbildungsinstitute, Veranstalter<br />

von Seminaren, Messen, Kongressen und anderen Medien-Events,<br />

Branchenorganisationen, Verbände etc.<br />

74 <strong>2.2023</strong>


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

Arvato Systems<br />

Am Coloneum 3<br />

50829 Köln<br />

Tel. +49 (0) 221 28555-0<br />

Fax. +49 (0) 221 28555-210<br />

broadcast@arvato-systems.com<br />

arvato-systems.com/medien<br />

Unsere Lösungen für die Medienbranche:<br />

• Enterprise Media Asset Management<br />

• Collaborative Editing<br />

• Studioproduktion<br />

• Programm- und Rechtemanagement<br />

• Cross Media Sales<br />

Als global agierender Systemintegrator entwickeln wir<br />

IT-Lösungen, die die digitale Transformation unserer Kunden<br />

unterstützen. Einer unserer Kompetenzschwerpunkte mit<br />

bereits 25-jähriger Erfahrung: die Broadcast-<br />

& Medienbranche.<br />

BFE Studio und Medien Systeme GmbH<br />

An der Fahrt 1 – D-55124 Mainz<br />

www.bfe.tv<br />

Mainz<br />

Tel:. +49 6131/946-0<br />

E-Mail: info@bfe.tv<br />

Wien<br />

Tel: +43 1 60828-0<br />

E-Mail: bfe.wien@bfe.at<br />

Unsere Lösungen & Produkte:<br />

• Systemintegration<br />

• Sonderfahrzeuge<br />

• Mobile Produktionseinheiten<br />

• Broadcast-IT<br />

• Medientechnik<br />

• KSC Steuer- & Monitoringsysteme<br />

• Möbel / Racks / Monitorwände<br />

The Benchmark in Media Solutions<br />

BFE ist ein international agierender Systemintegrator für<br />

komplexe, herstellerunabhängige Lösungen im Bereich<br />

Broadcast und Medientechnik. Mit der KSC Produktlinie<br />

entwickelt das Unternehmen außerdem erfolgreiche<br />

Steuerungs- und Monitoringlösungen und stellt am Hauptsitz<br />

in Mainz hochwertige Möbel für Broadcast –<br />

und Medien-technikanwendungen her.<br />

Wir stehen für höchste Qualitätsansprüche, intelligente<br />

Lösungen und Leidenschaft bei jedem Projekt.<br />

Broadcast Solutions GmbH<br />

Alfred-Nobel-Str. 5<br />

D-55411 Bingen<br />

Tel.: +49 6721 4008-0<br />

Fax: +49 6721 4008-27<br />

E-Mail: info@broadcast-solutions.de<br />

Internet: www.broadcast-solutions.de<br />

Mobile Produktionsmittel: Planung und Fertigung<br />

von Übertragungswagen, DSNG Fahrzeugen,<br />

Sonderfahrzeuge<br />

Streamline OBs: Planung und Fertigung von vorgefertigten<br />

Ü-Wagen in verschiedenen Größen mit kurzen<br />

Lieferzeiten und Preisvorteilen<br />

Studio Systeme: Planung und Fertigung von<br />

Hörfunk und Fernsehstudios, Regien, Kontroll- und<br />

Bearbeitungsräumen<br />

Multimedia Infrastruktur: Planung, Implementierung<br />

und Beratung bei Multimedia Infrastrukturprojekten in<br />

Stadien und Mehrzweckhallen<br />

Ingenieurs-Dienstleistungen: Beratung, Schulung,<br />

Trainings und Kundensupport bei allen denkbaren<br />

Broadcast, Digital Signage und Multimedia-Projekten<br />

Systemintegration: Erfahrung aus mehr als<br />

300 mobilen Produktionsmitteln und Studioprojekten. Kurze<br />

Lieferzeiten, Service und Produkte aus eigener Fertigung.<br />

24/7 Service und Support.<br />

DAMAR<br />

&<br />

HAGEN<br />

Damar & Hagen Stecksysteme GmbH<br />

Dieselstr.11<br />

91301 Forchheim<br />

Tel. +49(0)9191/97589-0<br />

info@damar-hagen.de<br />

www.damar-hagen.de<br />

Unsere Produkte:<br />

• Steckverbinder und Adapter<br />

• Kabel: Meterware und konfektioniert<br />

• Steckfelder<br />

• Werkzeuge<br />

Damar & Hagen als Hersteller bietet ein umfangreiches<br />

Sortiment an Steckverbindern und Produkten für den<br />

Broadcasting-Bereich, welches stetig durch lang-jähriges<br />

Know-how und Innovationen ergänzt und optimiert wird.<br />

Guntermann & Drunck GmbH<br />

Obere Leimbach 9<br />

57074 Siegen<br />

Tel: +49 271 23872-0<br />

Fax: +49 271 23872-120<br />

E-Mail: sales@gdsys.de<br />

Internet: www.gdsys.de<br />

KVM-Lösungen für individuelle Anforderungen<br />

• breitestes KVM-Portfolio im Markt<br />

• klassisches KVM und KVM-over-IP<br />

• komprimierte und unkomprimierte Videoübertragung<br />

• Funktionsvielfalt für optimale Benutzerfreundlichkeit<br />

• kundenorientierte Beratung + Unterstützung<br />

• Qualität – Made in Germany<br />

G&D bietet Ihnen mit einem breiten Portfolio an<br />

leistungsstarken Produkten zur Verlängerung,<br />

Umschaltung und Verteilung von KVM-Signalen und mit<br />

langjähriger Erfahrung im Studiobereich, in der Post-<br />

Production und im Übertragungswagen die für Sie passende<br />

Lösung, höchsten Nutzen und einen echten Mehrwert.<br />

HD-Skycam GmbH<br />

Spiesheimer Weg 28-30<br />

D-55286 Wörrstadt<br />

Tel.: +49 6732 94798-10<br />

Fax: +49 6732 94798-20<br />

E-Mail: info@hd-skycam.tv<br />

Internet: www.hd-skycam.tv<br />

• Aerial Filming, weltweit<br />

• Kreiselstabilisierte Kamerasysteme für Hubschrauber,<br />

Auto, Boot, Schiene und Seil<br />

• Shotover-Service-Partner für Europa<br />

• 4 x Cineflex, V 14 HD, 5-Achsen Kreiselstabilisiert<br />

• Fujinon Objektive: HA 4,5 – 59 mm;<br />

HA 7,8 – 172 mm; HA 9,7 – 410 mm<br />

• 1x Shotover K1, 2D und 3 D, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />

• Shotover F1, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />

• Red Epic X Camera<br />

• Arri/Fujinon Alura Zoom 18 – 80, Canon 30-300mm<br />

<strong>2.2023</strong><br />

75


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

IHSE GmbH<br />

Benzstraße1<br />

88094 Oberteuringen<br />

Tel: +49 7546 9248-0<br />

Fax: +49 7546 9248-48<br />

E-Mail: info@ihse.de<br />

Internet: www.ihse.de<br />

Maßgeschneiderte KVM-Systeme:<br />

KVM Matrixswitche | KVM Extender | Konverter<br />

• Übertragung per Cat X oder LWL (auch Mischbetrieb)<br />

• IP- und Cloud-Konnektivität<br />

• Herausragende Fertigungsqualität für Dauerbetrieb<br />

• Höchste Sicherheitsstandards<br />

• Überragende Übertragungsgeschwindigkeiten<br />

IHSE ist ein weltweit führender Entwickler und Hersteller<br />

hochspezialisierter KVM-Produkte zum Schalten und<br />

Verlängern aller gängigen Computersignale – made in<br />

Germany. Mit über 30-jähriger Erfahrung entwickelt und<br />

fertigt IHSE Switche zum abgesetzten Bedienen und Schalten<br />

von Rechnern und Konsolen sowie Extender zur verlustfreien<br />

bidirektionalen Signalverlängerung.<br />

MAHLZEIT! GmbH<br />

Großes Moor 14b<br />

D-21382 Brietlingen<br />

Tel.: 04133/224769<br />

Fax: 04133/224768<br />

E-Mail: info@mahl.tv<br />

Internet: www.mahl.tv<br />

• Beratung, Planung, Durchführung & Wartung<br />

von temporären und permanenten Medien-<br />

Kabelinstallationen, weltweit<br />

• Systemintegration, weltweit<br />

• Glasfaser- und Kupfer-Kabelkonfektionierung<br />

• 10 x Fujikura 70S Spleißgeräte<br />

• 10 x EXFO FTB-1 OTDR<br />

• 15 x LEMO SMPTE Tester<br />

• 1 x Schleuniger CoaxStrip 5500<br />

• 20 x komplette Rigging-Sets (jeweils 3 Flightcases)<br />

Quantum GmbH<br />

Willy-Brandt-Allee 4<br />

81829 München (DE)<br />

Tel.: +49 (0)89 94303-0<br />

Fax: +49 (0)89 94303-555<br />

E-Mail: info.de@quantum.com<br />

Internet: www.quantum.com/de<br />

Zusammenarbeit und schnellere<br />

Produktions-Workflows mit<br />

leistungsstarken Speicherlösungen<br />

Mit Shared Storage von Quantum lassen sich Produktionsprozesse<br />

und die Zusammenarbeit am Set, unterwegs oder<br />

in einer anderen kollaborativen Umgebung, verbessern<br />

und Workflows beschleunigen. Die Storage-Architektur ist<br />

virtualisiert und Cloud-fähig, somit lassen sich die Systeme an<br />

mehr Orten als je zuvor einsetzen und auch bei steigenden<br />

Produktionsanforderungen problemlos erweitern. Tausende<br />

Unternehmen weltweit setzen auf Quantum bei der Erstellung,<br />

Erfassung und Aufbewahrung kritischer Produktionsdaten und<br />

Medieninhalte.<br />

Qvest GmbH<br />

Mathias-Brüggen-Str. 65a<br />

50829 Köln<br />

Tel.: +49 221 9156-0<br />

Fax: +49 221 9156-200<br />

E-Mail: info@qvest.com<br />

Internet:<br />

www.qvest.com shop.qvestmedia.com<br />

Qvest<br />

Qvest berät und betreut weltweit Organisationen und<br />

Unternehmen bei den Anforderungen im Kontext der<br />

Digitalen Transformation und ist ein weltweit führender<br />

Systemarchitekt, ICT-Integrator und Entwickler von Softwareprodukten<br />

in der innovationsgetriebenen Medienund<br />

Digitalbranche. Zu den Kunden von Qvest zählen<br />

zahlreiche namhafte Mediennetzwerke, Telekommunikationsanbieter,<br />

Broadcaster sowie Unternehmen und Organisationen<br />

aus dem industriellen und öffentlichen Sektor.<br />

Neben dem Hauptsitz in Köln und Dubai unterhält Qvest<br />

weitere Standorte in Europa, den USA, dem Mittleren<br />

Osten, Südostasien und Australien.<br />

Geschäftsbereiche<br />

Rawmotion GmbH<br />

Ludwigstr. 32<br />

83646 Bad Tölz<br />

Tel +49 381697900<br />

Fax +49 381697909<br />

E-Mail: info@rawmotion.com<br />

Internet: www.rawmotion.com<br />

Sportdaten- und Grafikservice<br />

- Scoring und Zeitmessung<br />

- Datenservice und -integration<br />

- Design On-Air Grafik<br />

- Real-time Grafikservice<br />

- Grafiksysteme/Grafik Mobil<br />

- Live/Non-Live Grafik<br />

Rawmotion ist ein international tätiger Anbieter von Dienstleistungen<br />

im Bereich Scoring, Zeitmessung, Sportdatenservice,<br />

Datenintegration und TV Grafik für Sportveranstaltungen.<br />

Neben der technischen Dienstleistung übernehmen<br />

wir auch die Konzeption und das Design von kompletten<br />

Grafikpaketen sowie die Content Produktion für Live- und<br />

Non-Live. Unser Schwerpunkt liegt im Bereich des Freestyle-<br />

, Action- und Motorsport, unsere Kompetenzen sind aber<br />

auch in klassischen Sportarten gefragt.<br />

76 <strong>2.2023</strong>


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />

Uellendahler Straße 353<br />

D-42109 Wuppertal<br />

Tel.:+ 49 (0) 202 292 - 90<br />

rental-germany@riedel.net<br />

sales-germany@riedel.net<br />

Vermiet- und Vertriebsstandorte:<br />

• Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />

Niederlassung Berlin<br />

Ernst-Augustin-Straße 12 • D-12489<br />

Berlin Tel.:+49 (0) 30 678 261-0<br />

rental-berlin@riedel.net<br />

• Riedel Communications Austria GmbH<br />

Tel.:+43 1 5 23 66 85-0<br />

rental-austria@riedel.net<br />

sales-austria @riedel.net<br />

• Riedel Communications Switzerland AG<br />

Käshaldenstrasse 40<br />

8052 Zürich Schweiz<br />

Tel.: +41 (0) 44 307 10 30<br />

switzerland@riedel.net<br />

Vermietung & Vertrieb professioneller<br />

Kommunikationstechnik<br />

• Dry-Hire & Systemverleih<br />

• Digital Matrix Intercom<br />

• Digital Partyline Intercom<br />

• Digital Wireless Intercom<br />

• Professionelle Funktechnik<br />

Vermietung von Wireless Video Systemen<br />

• Drahtlos-Kameratechnik<br />

• Drahtlos-Signalverteilung<br />

Vermietung von LWL/Glasfaser-Systemen<br />

• MediorNet Fiber Optic Network<br />

• MediorNet Compact<br />

• RiLink Global Fiber Network<br />

Riedel-Technik trägt weltweit zum Gelingen internationaler<br />

Top-Events wie etwa der Formel 1 oder den Olympischen<br />

Sommer- und Winterspielen bei. Führende Rundfunkanstalten<br />

und namhafte Theater setzen genauso auf Riedel<br />

Technologie wie zahlreiche kleinere Veranstaltungen. Die<br />

Riedel Communications GmbH & Co. KG entwickelt, fertigt<br />

und vertreibt zukunftsorientierte Echtzeitnetzwerke für<br />

Video, Audio und Kommunikation in Rundfunk-, Event-,<br />

Theater- und Industrie- Anwendungen. Das 1987 gegründete<br />

Unternehmen gehört zu den Entwicklungspionieren digitaler<br />

Au diomatrix-Systeme und ist weltweit Technologieführer in<br />

der System vernetzung mittels Lichtwellenleiter. Die Riedel-<br />

Gruppe hat ihren Hauptsitz in Wuppertal und beschäftigt an<br />

zehn Standorten in Europa, Australien, Asien und den USA<br />

über 280 Mitarbeiter.<br />

Aktuelle Informationen unter www.riedel.net<br />

Studio Hamburg MCI GmbH<br />

Jenfelder Allee 80<br />

22039 Hamburg<br />

Telefon: +49 40 6688 3367<br />

Am Studio 20<br />

12489 Berlin<br />

E-Mail: info@mci.de<br />

Internet: www.mci.de<br />

Webshop: www.mci-shop.de<br />

MCI ist ein Full Service Provider für IT-basierte Mediensysteme<br />

und steht für eine lösungsorientierte und partnerschaftliche<br />

Umsetzung individueller Anforderungen<br />

und Projekte.<br />

Solutions: Ob Konzeption, Systemdesign oder<br />

Prozessoptimierung, unsere Experten aus der Praxis<br />

unterstützen Ihr Vorhaben.<br />

Integration: Als Systempartner setzen wir anspruchsvolle<br />

Technologieprojekte im Umfeld IT-basierter<br />

Mediensysteme um.<br />

Operations: Wir unterstützen Ihren Betrieb und<br />

kümmern uns um Fehlerbehebung und Reparatur,<br />

remote oder vor Ort.<br />

VITEC GmbH<br />

Lise-Meitner-Str.15<br />

24223 Schwentinental / Germany<br />

Tel.: +49-(0)4307-8358-0<br />

Fax: +49-(0)4307-8358-99<br />

E-Mail: germany@vitec.com<br />

Internet: www.vitec.com<br />

• Portable Video-Encoder - H.264, H.265 (HEVC)<br />

• Blade Video-Encoder – Multichannel Video-Encoding<br />

• Enterprise IPTV & Digital Signage Streaming<br />

Plattform EZ TV<br />

• Live-Streaming, On-Demand-Video, digitale<br />

Aufzeichnung, Mosaik-Player<br />

• Verschlüsselung (AES) und Active Directory Support<br />

• Forward Error Correction (FEC - SRT, Zixi)<br />

VITEC ist ein weltweit führender Anbieter von End-to-End-<br />

Video-Streaming-Lösungen für Rundfunk, Unternehmen,<br />

Sport- und Unterhaltungseinrichtungen sowie öffentliche<br />

Auftraggeber.<br />

Weiterhin ist VITEC Pionier in der Entwicklung von Hard- und<br />

Software zur Videokodierung, Dekodierung, Transkodierung,<br />

Aufzeichnung, Archivierung und Streaming über IP.<br />

PRODUKTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

NEP Switzerland AG<br />

Javastrasse 4<br />

CH-8604 Volketswil ZH<br />

Tel.: +41 71 388 00 55<br />

Fax: +41 71 388 00 56<br />

info.ch@nepgroup.com<br />

www.nepswitzerland.ch<br />

• Broadcast Services<br />

• Media Solutions<br />

• Remote Productions<br />

• Studio Rental<br />

• Centralized Production<br />

• OB Trucks<br />

• Broadcast Center<br />

Anywhere, anytime, on any platform –<br />

we help our clients make, manage and show the<br />

world their content.<br />

NEP ist ihr Partner für modernste und innovativste<br />

Broadcast-Lösungen. Ihre Live-Übertragung ist unsere<br />

Leidenschaft – lokal, national, international.<br />

<strong>2.2023</strong><br />

77


PRODUKTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

WestCom Media Group<br />

Westfalendamm 87<br />

D-44141 Dortmund<br />

Tel.: 02 31/94 37-100<br />

Fax: 02 31/94 37-130<br />

E-Mail: geschaeftsleitung@westcom.de<br />

Internet: www.westcom.de<br />

• Informations- und Unterhaltungsformate<br />

als Komplett sendungen<br />

• Magazinbeiträge, Dokumentationen und Reportagen<br />

• Neuentwicklung und Realisierung von TV-Konzepten<br />

• Staffelproduktionen, Live-Sendungen,<br />

• Werbespots • Imagefilme<br />

• Multimedialösungen • Studioschaltgespräche<br />

FullService Mediendienstleister mit einem der modernsten<br />

TV-Studios Deutschlands. Referenzen:<br />

• Sat.1 • RTL<br />

• WELT • ProSieben<br />

• ARD • ZDF<br />

• WDR • MDR<br />

• DSF • DW<br />

DISTRIBUTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

Media Broadcast GmbH<br />

Erna-Scheffler-Straße 1<br />

51103 Köln<br />

Tel.: +49 (0) 221 7101 50 00<br />

E-Mail: info@media-broadcast.com<br />

www.media-broadcast.com<br />

Occasional Broadcast Services<br />

Tel.: Freecall 0800 33 24 200<br />

booking@media-broadcast.com<br />

Produktion und Übertragung von Events:<br />

• HD-Produktion vor Ort<br />

• Übertragung per Internet-Stream, SNG oder Richtfunk<br />

• Temporäre Breitbandanbindung<br />

Bundesweite IP-Netze, Playout, Cloud-Services<br />

DAB+, DVB-T2 HD / freenet TV<br />

Media Broadcast ist Teil der freenet Group und Deutschlands<br />

größter Serviceprovider der Rundfunk- und Medienbranche.<br />

Das Unternehmen projektiert, errichtet und betreibt<br />

multimediale Übertragungsplattformen für TV und Hörfunk<br />

auf Basis moderner Sender-, Leitungs- und Satellitennetze.<br />

Media Broadcast ist Marktführer bei DAB+ und<br />

bei DVB-T2 HD und Vermarkter von freenet TV. Darüber<br />

hinaus vernetzt das Unternehmen Rundfunk anbieter mit<br />

seinem hochverfügbaren Glasfaser-Netzwerk und realisiert<br />

Produktionen und Übertragungen von Live-Events.<br />

SES Germany GmbH<br />

Beta-Str. 10 B<br />

85774 Unterföhring<br />

Tel.: 089 18 96 30 00<br />

Internet: www.ses.com<br />

• Secure archiving<br />

• Metadata management<br />

• Content management<br />

• Production services<br />

• Advanced playout<br />

• VOD & catch-up TV services<br />

• Hybrid video platform & OTT<br />

• Optimised global delivery<br />

SES bietet, als weltweit erstes globales Mediennetzwerk, das<br />

komplette Spektrum an hochoptimierten Content- Management-<br />

Lösungen für Video-Inhalte, ergänzende Mediendienste sowie<br />

Distributionsleistungen. Mit 16 Büros und 6 hochmoder nen<br />

Medienzentren weltweit, verbreitet SES insgesamt über 2.750<br />

TV-Kanäle, verantwortet das Playout von über 500 Sendern<br />

und liefert aufbereitete Inhalte an mehr als 120 führende<br />

Video-On-Demand Plattformen.<br />

78 <strong>2.2023</strong>


Vielen Dank an unsere Sponsoren<br />

Premium Sponsor<br />

Online Sponsor<br />

Classic Sponsor<br />

<strong>2.2023</strong><br />

79


Kommentar<br />

© BCE<br />

STEFAN WEIDNER<br />

Schlüsselfaktoren für den anhaltenden Wandel im Medienmarkt<br />

Der Medienmarkt in der DACH Region befindet sich<br />

nach wie vor in einem rapiden Wandel, der durch mehrere<br />

Schlüsselfaktoren gekennzeichnet ist. Die wachsende<br />

Bedeutung der sozialen Netzwerke und anderer<br />

Verbreitungskanäle bringt neue Content-Produzenten,<br />

Anbieter und Distributoren auf den Plan und eröffnet<br />

den Nutzern völlig neue Wege, Inhalte zu konsumieren.<br />

Die jüngere Generation der Mediennutzer verabschiedet<br />

sich von traditionellen Fernsehgewohnheiten und<br />

nutzt vorwiegend Smartphones, Tablets und Computer,<br />

um Video-Inhalte zu<br />

konsumieren. Durch diese<br />

gravierende Veränderung im<br />

Nutzungsverhalten entsteht<br />

ein massiv gesteigerter Bedarf<br />

an Content, um dieser<br />

Dynamik gerecht zu werden.<br />

OTT- und Streaming-<br />

Plattformen sowie FAST<br />

(Free Ad-Supported Streaming<br />

Television) Kanäle sind<br />

populäre Alternativen.<br />

Auf der Produktionsseite<br />

haben sich Remote Workflows,<br />

als einer der wichtigsten<br />

Lösungsansätze,<br />

etabliert, um den gesteigerten<br />

Anforderungen gerecht<br />

werden zu können. Die Flexibilität auf unterschiedlichsten<br />

Ebenen sowie die dynamische Nutzung verschiedener<br />

Systeme haben, besonders in der Sportproduktion,<br />

dazu beigetragen, Effizienz und Produktivität zu<br />

steigern und so ein breiteres Publikum zu erreichen.<br />

Durch die veränderten Arbeitsabläufe wurde es zum<br />

Beispiel Produktionsunternehmen ermöglicht, mehrere<br />

Events täglich mehrsprachig von verschiedenen Orten<br />

aus zu kommentieren und das bei reduzierten Kosten.<br />

Für Rechteinhaber und Produzenten ist es wiederum<br />

essentiell, sich an verschiedene Märkte anpassen zu<br />

können. Transcoding, Übersetzung und die Transformation<br />

von Inhalten sind hier wichtige Aspekte, denen<br />

aber nicht notwendigerweise durch die Anschaffung<br />

permanenter, zusätzlicher technischer Kapazitäten<br />

begegnet werden kann. Die flexible Erweiterung der<br />

Möglichkeiten wie Speicher- und Rechenkapazität sowie<br />

ergänzende Distributionswege durch einen darauf<br />

spezialisierten, sicheren Dienstleister bieten hier eine<br />

ideale Lösung. Dies gibt den Nutzern die Möglichkeit,<br />

dynamisch auf Anforderungen reagieren zu können,<br />

bei gleichzeitiger Vermeidung von hohen Investitionen.<br />

Die Integration von Remote Workflows in die Arbeitsabläufe<br />

trägt also zu geringerem Investitionsaufwand<br />

bei gleichzeitig gesteigerter Kostenkontrolle bei. Die<br />

Wahl eines kompetenten Partners, der mit den Bedürfnissen<br />

und Arbeitsweisen der Medienindustrie vertraut<br />

ist, stellt dabei eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

dar, um die oben genannten, gewünschten Effekte<br />

erzielen zu können. Der Trend zum Outsourcing bestimmter<br />

Dienste ist unübersehbar und essentiell, um<br />

die richtige Balance zwischen Investitionsaufwand und<br />

Betriebsausgaben zu finden.<br />

Wie bereits angesprochen, steigt der Bedarf an kosteneffizienter<br />

Content Produktion kontinuierlich, was die<br />

Frage nach Datensicherheit der genutzten Plattformen<br />

weiter in den Mittelpunkt rückt. Der infrage kommende<br />

Dienstleister muss, neben dem Medienindustrie-spezifischen<br />

Know-how, auch über sicherheitsrelevante<br />

Expertise und Infrastruktur verfügen, um einen angemessenen<br />

Schutz vor Cyber-Angriffen im Rahmen<br />

europäischer Datenschutzrichtlinien bieten zu können.<br />

Dadurch bleiben die Prozesse sicher und transparent,<br />

auch wenn die Produktion oder Teile davon außer Haus<br />

abgewickelt werden.<br />

Die Medienindustrie in Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz befindet sich nach wie vor in einer transformativen<br />

Phase, die flexible und innovative Lösungen<br />

verlangt. Die beschriebenen gesteigerten Anforderungen,<br />

nämlich mehr zu liefern bei gleichzeitiger Kostensenkung,<br />

um der stetig wachsenden Nachfrage nach<br />

mehr Content gerecht werden zu können stellt für alle<br />

Beteiligten eine große Herausforderung dar. Mit seinem<br />

Media-as-a-Service Angebot steht BCE bereit, kompetente<br />

Unterstützung, unter Berücksichtigung aller<br />

medienproduktionsrelevanten Aspekte sowie Datensicherheit<br />

und Verfügbarkeit, zu leisten.<br />

Stefan Weidner, Sales Director bei BCE<br />

80 <strong>2.2023</strong>


AJA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

ARRI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U2, 13<br />

Blackmagic Design . . . . . . . . . . . 11<br />

Broadcast Solutions . . . . . . . . . . 41<br />

Damar & Hagen . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Guntermann & Drunck . . . . . . . . . 55<br />

Imagine Communications. . . . . . . 45<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Lawo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Marcotec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

mebucom . . . . . . . . . . . . . . . . . . U3<br />

Reckord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Riedel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U4<br />

Rawmotion . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61<br />

Ross Video . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Qvest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Shure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Telemetrics . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

TV SKYLINE . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

TVU. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Die nächste Ausgabe <strong>mebulive</strong> 1.2024 erscheint am 15. April 2024<br />

www.mebucom.de: Vernetzen und informieren!<br />

<strong>mebulive</strong> ist Partner der Internet-Plattform mebucom.de. Der Name<br />

ist Programm: mebucom steht für Media Business Community.<br />

Die Plattform will Professionals, Experten und Unternehmen aus der<br />

Welt der digitalen Medien miteinander vernetzen und ihnen schnellen<br />

Zugriff auf alle für sie relevante Informationen bieten. Angesprochen<br />

werden hier nicht nur Akteure aus dem klassischen Rundfunk- und<br />

Film-Sektor, sondern alle, die digitale Inhalte produzieren, bearbeiten,<br />

verwalten, verwerten und verbreiten.<br />

mebucom.de bietet Medien-Dienstleistern, Herstellern und Entwicklern<br />

viele Möglichkeiten, sich kostenlos zu präsentieren und zu vernetzen.<br />

Eingetragen werden können hier unter anderem: Anschrift,<br />

Kontaktdaten, Ansprechpartner, Produkt- und Serviceangebote. Zudem<br />

ist das Upload von Logos und Fotos möglich.<br />

Im Firmenbereich von mebucom eingetragene Unternehmen werden<br />

mit allen für sie relevanten Artikeln direkt verlinkt.<br />

mebucom.de adressiert schwerpunktmäßig den deutschsprachigen<br />

Markt mit einem breiteren Angebot an interessanten Medienthemen.<br />

Dazu richtet die Website auch einen starken Fokus auf den Einsatz<br />

innovativer Technologien im internationalen Medien- und Entertainment-Markt.<br />

Meinungen, Positionen und Strategien dazu<br />

präsentieren die vom mebucom-Team produzierten Video-Clips.<br />

Die wichtigsten News des Tages gelangen über unsere Social Media<br />

Kanäle schnell und zielgenau zu den interessierten Leserinnen und<br />

Lesern. Ein wöchentlicher Newsletter - immer Dienstags – liefert zusätzlich<br />

die Hot Topics der Woche.<br />

Druck<br />

F&W Druck- und Mediencenter<br />

Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg<br />

<strong>mebulive</strong> Verlag, Feuerhausstr. 8, 81234 München<br />

USt-IdNr. DE328655276<br />

Redaktion<br />

<strong>mebulive</strong> Verlag, Feuerhausstr. 8, 81245 München<br />

Tel.: +49 (0) 89 37912697 e-mail: redaktion@<strong>mebulive</strong>.de<br />

Herausgeber und Chefredakteur<br />

Niklas Eckstein<br />

Ständige redaktionelle Mitarbeiter<br />

Erika Butzek, Eckhard Eckstein, Wolfgang Scheidt<br />

Event-Marketing & International Sales<br />

Isabel Gauger<br />

Telefon: +49 (0) 8106 3749811<br />

e-mail: ig@<strong>mebulive</strong>.de<br />

Layout und Produktion<br />

F&W Perfect Image GmbH<br />

Am Oberfeld 1, D-83026 Rosenheim<br />

<strong>mebulive</strong> Leserservice<br />

e-mail: abo@<strong>mebulive</strong>.de<br />

Internet<br />

www.mebucom.de und www.mebucom.com<br />

<strong>mebulive</strong> erscheint 2x jährlich und kostet im Abonnement Euro 27,00 (Inland) inkl. Zustellgebühren<br />

Ausland: 33,50 Euro inkl. Zustellgebühren.<br />

Abonnenten im EU-Ausland ohne Ust.-ID-Nr. zzgl. 7% MwSt.<br />

Die Kündigungsfrist beträgt einen Monat zum Bezugsjahresende.<br />

Das Abonnement für Schüler, Studenten, Auszubildende (jeweils gegen Nachweis) kostet<br />

20,25 Euro (Inland), 25,13 Euro (Ausland/EU); ohne Ust.-/D-Nr. zzgl. 7% Mwst.<br />

Das <strong>mebulive</strong> Einzelheft kostet Euro 14 Euro<br />

Anzeigenpreisliste gültig ab 01.01.2024<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Nachdruck auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung<br />

durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

<strong>2.2023</strong><br />

81


Termine<br />

September 2023 – April 2024<br />

IBC 2023<br />

Termin: 15. – 18. September 2023<br />

Ort: Amsterdam, RAI<br />

Veranstalter: IBC<br />

Thema: Broadcast-Kongressmesse<br />

Weitere Infos: www.ibc.org<br />

dmexco 2023<br />

Termin: 20./21. September 2023<br />

Ort: Köln<br />

Veranstalter: Koelnmesse<br />

Thema: Digitales Marketing<br />

Infos: www.dmexco.de<br />

MediaTech Hub Conference (mth) 2023<br />

Termin: 27./28. September 2023<br />

Ort: Babelsberg Studios<br />

Veranstalter: MediaTech Hub Potsdam Management GmbH<br />

Thema: Medientechnik-Konferenz<br />

Weitere Infos: https://www.mth-conference.de<br />

MIPCOM 2023<br />

Termin: 16. – 23. Oktober 2023<br />

Ort: Cannes, Palais des Festivals<br />

Veranstalter: Reed MIDEM<br />

Thema: Film- und Entertainment-Messe<br />

Weitere Infos: www.mipcom.com/de<br />

Sportel Monaco 2023<br />

Termin: 23. – 25. Oktober 2023<br />

Ort: Monaco<br />

Veranstalter: Monaco Mediax<br />

Thema: Sportmedien-Kongressmesse<br />

Weitere Infos: www.sportelmonaco.com<br />

MEDIENTAGE MÜNCHEN 2023<br />

Termin: 25. – 27. Oktober 2023<br />

Ort: München<br />

Veranstalter: Medientage München GmbH<br />

Thema: virtueller Medienkongress<br />

Weitere Infos: www.medientage-muenchen.de<br />

Tonmeistertagung 2023<br />

Termin: 8. – 11. November 2023<br />

Ort: Düsseldorf<br />

Veranstalter: Bildungswerk des Verbandes Deutscher Tonmeister<br />

Thema: Kongressmesse für Audio-Profis<br />

Weitere Infos: https://tonmeistertagung.com<br />

Consumer Electronics Show (CES) 2024<br />

Termin: 9. – 12. Januar 2024<br />

Ort: Las Vegas & digital<br />

Veranstalter: Consumer Electronics Association (CEA)<br />

Thema: Unterhaltungselektronik-Messe<br />

Weitere Infos: www.cesweb.org<br />

Hamburg Open 2024<br />

Termin: 17./18. Januar 2024<br />

Ort: Hamburg<br />

Veranstalter: Hamburg Messe<br />

Thema: Broadcast- und Medientechnik-Messe<br />

Weitere Infos: www.hamburgopen.de<br />

Integrated Systems Europe (ISE) 2024<br />

Termin: 30. Januar – 2. Februar 2024<br />

Ort: Barcelona, Fira de Barcelona<br />

Veranstalter: infoComm & CEDIA<br />

Thema: Professionelle AV-Systeme<br />

Weitere Infos: www.iseurope.org<br />

74. Internationale Filmfestspiele Berlin<br />

Termin: 15. – 25. Februar 2024<br />

Ort: Berlin<br />

Veranstalter: Internationale Filmfestspiele Berlin<br />

Thema: Filmfestspiele<br />

Weitere Infos: https://www.berlinale.de<br />

HUB Berlin 2024<br />

Termin: 6./7. März 2024<br />

Ort: Station Berlin<br />

Veranstalter: Bitkom<br />

Thema: Business Festival zur digitalen Transformation<br />

Weitere Infos: https://hub.berlin<br />

Prolight+Sound 2024<br />

Termin: 19. – 22. März 2024<br />

Ort: Frankfurt<br />

Veranstalter: Messe Frankfurt Exhibition<br />

Thema: Kongressmesse Licht und Ton<br />

Weitere Infos: www.prolight-sound.com<br />

NAB 2024<br />

Termin: 14. – 17. April 2024<br />

Ort: Las Vegas<br />

Veranstalter: NAB Organisation<br />

Thema: Broadcast-Kongressmesse<br />

Weitere Infos: https://nabshow.com<br />

82 <strong>2.2023</strong>


Medien Business & Live Production<br />

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SEE IT.<br />

LOVE IT.<br />

REPLAY IT.<br />

See us at<br />

IBC booth 10.A31<br />

REPLAY FOR EVERYBODY, EVERYWHERE – EVEN IN THE CLOUD<br />

Simplylive Slomo and RiMotion are easy-to-install replay solutions that can<br />

be implemented almost instantly in broadcast environments of any scale.<br />

They streamline traditional and modern workflows and provide real-time<br />

performance, even when working remotely or operating in the cloud.<br />

riedel.net

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