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mebulive 2.2023 (Vorschau)

Produktionsreports: Tour de France, Special Olympics World Games, CL-Finale // Technik-Geschichten: Sony Factory Tour, KST Moschkau // Distribution: Deutsche TV-Plattform, Cloud-Test

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Produktion / Champions League<br />

© Plazamedia<br />

Michael Bracher<br />

Laura Wontorra und Sebastian Kneissl<br />

Alex Schlüter und Experte Michael Ballack haben diese Zeit beispielsweise<br />

genutzt, um mit Karl-Heinz Rummenigge über das<br />

Finale zu sprechen”, sagt Bracher. So konnte DAZN sein Team<br />

klein halten. Neben Schlüter und Ballack waren nur Kommentator<br />

Uli Hebel und zwei Personen aus der Aufnahmeleitung vor<br />

Ort. Das Kamerateam und die Technik für die Multislot-Übertragungen<br />

stellte die UEFA.<br />

„Nachdem feststand, dass das Finale ohne deutsche Beteiligung<br />

stattfinden würde, war klar, dass wir eine Studioproduktion<br />

in Deutschland machen. Trotzdem war es uns wichtig, dass die<br />

Sendung eine hohe Qualität hat. Es ist ein Champions-League-<br />

Finale. Das wollten wir dem Fan auch rüberbringen”, begründet<br />

Bracher die Entscheidung für das briX|woRk Studio.<br />

In nur drei Wochen Vorbereitungszeit hatte ein kleines Projektteam<br />

von DAZN zusammen mit Lead Technical Artist XR Max<br />

Gillich von Plazamedia ein Konzept für die Finalshow auf die<br />

Beine gestellt. Einfach sei das nicht gewesen, berichtet Bracher,<br />

das XR-Studio sei völliges Neuland gewesen: „Das war eine fieberhafte<br />

Arbeit. Wir hatten es ja mit sehr großen Flächen zu tun,<br />

die mit Grafiken und Loops bespielt werden mussten.”<br />

Konzeptionell entschied man sich, es einfach zu halten. Auf aufwändige,<br />

bewegte 3D-Szenen, wie sie bei virtuellen Produktionen<br />

gerne eingesetzt werden, wurde bewusst verzichtet. Stattdessen<br />

wurde die LED-Wand genutzt, um verschiedene virtuelle<br />

Monitore mit spezieller Zuspieltechnik in die Stadionkulisse zu<br />

integrieren. „Die Bespielung bestand im Wesentlichen aus 2D-<br />

Content, der über einen Pixera-Server von AV STUMPFL zugespielt<br />

wurde. Es war ein grafisch anmutender Hintergrund mit<br />

dem Fußballstadion und den Live-Feeds der Kommentatoren<br />

vor Ort”, erzählt Elfi Kerscher, Senior Product Manager Virtual<br />

Production bei Plazamedia, und ergänzt: „Auch der weiße<br />

Hochglanzstudioboden war Teil der Show. Die Reflexionen der<br />

LED-Wand und der Studiobeleuchtung machten ihn zu einem<br />

visuellen Eyecatcher.”<br />

Da die Inhalte auf der LED-Wand relativ einfach gehalten waren,<br />

hielten sich die Produktionskosten für DAZN laut Bracher in<br />

Grenzen. „Das Mieten von Studio und Kameras an sich ist nicht<br />

Elfi Kerscher zusammen mit Plazamedia COO Hardy Steinweg<br />

der Kostentreiber“, sagt Kerscher und ergänzt: „Etwas teurer<br />

wird es immer dann, wenn wochenlang 3D-Szenen in der Unreal<br />

Engine gebaut werden.“ Aus diesem Grund werde es für Plazamedia<br />

immer wichtiger, bereits in der Konzeptionsphase beratend<br />

zur Seite zu stehen. „Wir können in unserem LED-Studio<br />

Projekte in verschiedenen Ausbaustufen realisieren – von 2D<br />

über 2,5D, einer Mischung aus 2D-Inhalten, die aber im dreidimensionalen<br />

Raum gestaffelt werden, so dass eine Pseudo-3D-<br />

Welt entsteht, bis hin zu synthetischen, immersiven Unreal-<br />

Welten in 3D. Es ist wichtig, mit dem Kunden zusammenzuarbeiten,<br />

um die Kundenwünsche auf den Punkt zu bringen und<br />

innerhalb des Budgets zu bleiben”, sagt Kerscher.<br />

Dass die Kombination aus Produktionsqualität, Beratungsleistung<br />

und Kosten-Nutzen auch DAZN überzeugt hat, zeigt der<br />

Wunsch von Bracher, in Zukunft wieder im briX|woRk-Studio<br />

zu arbeiten: „Wir konnten die Stimmung aus Istanbul durch<br />

das LED-Studio unglaublich gut transportieren – fast so, als<br />

wäre man selbst drin”. „Die Wand ist imposant und konnte<br />

die Eindrücke aus dem Stadion überdimensional darstellen.<br />

Es war durchaus gewollt, dass die Moderatorin und der Experte<br />

davor relativ klein wirkten. Der Fokus lag auf dem Finale<br />

und die Bildsprache hat das genau so transportiert”, erzählt<br />

Kerscher. <br />

Niklas Eckstein<br />

<strong>2.2023</strong><br />

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