mebulive 2.2023 (Vorschau)
Produktionsreports: Tour de France, Special Olympics World Games, CL-Finale // Technik-Geschichten: Sony Factory Tour, KST Moschkau // Distribution: Deutsche TV-Plattform, Cloud-Test
Produktionsreports: Tour de France, Special Olympics World Games, CL-Finale // Technik-Geschichten: Sony Factory Tour, KST Moschkau // Distribution: Deutsche TV-Plattform, Cloud-Test
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Technik / KST Moschkau<br />
maximal hohen Grad an Automation zu<br />
erreichen, der heute gefragt sei. „Wenn<br />
alles funktioniert, stellt man fest, dass es<br />
unheimlich viel Flexibilität gibt. Nicht nur<br />
im eigenen Studio, sondern vor allem<br />
wenn es darum geht, externe Quellen<br />
oder Standorte miteinander zu verbinden”,<br />
erklärt Moschkau, mahnt aber auch:<br />
„Im Vorfeld muss natürlich geklärt sein,<br />
was die Netzwerk-Voraussetzungen sind.<br />
Mit DHCP allein ist es nicht getan, IP-Konnektivität<br />
ist ein sehr komplexes Thema.”<br />
Automatisiert wird bei KST mit einer eigens<br />
entwickelten Technologie namens<br />
CamBot, welche in Kooperation mit Robotics-Technology-Leaders<br />
entwickelt<br />
wird. Was als Lösung zur Steuerung von<br />
Robotern begann, kann heutzutage dank<br />
der energischen Weiterentwicklung viele<br />
andere Dinge wie PTZ-Kameras, Licht,<br />
LED-Wände, Routing- und Playout-Server,<br />
kurzum alle an der Produktion beteiligten<br />
Techniken integrieren und automatisieren.<br />
Das sei auch wichtig, denn „im<br />
Grunde geht es darum, einen Produktionsprozess<br />
in den Griff zu bekommen,<br />
der so komplex ist, dass er von mehreren<br />
Personen nur schwer gleichzeitig bewältigt<br />
werden kann”, erklärt Moschkau.<br />
Neben der Vereinfachung von komplexen<br />
Prozessen sei es Medienhäusern heute<br />
wichtig, Zeit und Personal einzusparen.<br />
So habe das ZDF beispielsweise bei KST<br />
testweise drei Episoden der Terra X-Doku<br />
„Faszination Erde“ produziert. Statt der<br />
geplanten elf Produktionstage habe man<br />
am Ende nur drei gebraucht. „Das Ergebnis<br />
war dennoch sehr überzeugend“,<br />
sagt Moschkau.<br />
Unterstützung bei der Entwicklung neuer<br />
Technologien und Workflows erhält KST<br />
Moschkau von langfristigen Partnern.<br />
Neben Panasonic, die bereits rund 35<br />
Jahre an der Seite des Kreuzauer Unternehmens<br />
sind, arbeiten auch AVID und<br />
Zero Density sowie neuerdings auch<br />
LED-Hersteller Leyard mit KST zusammen.<br />
„Man kann ganz anders miteinander<br />
umgehen und spricht über Entwicklungsmöglichkeiten<br />
in einer ganz anderen<br />
Tiefe, als wenn man nur sporadisch einen<br />
Kontakt mit irgendwelchen Herstellern<br />
hat”, so Moschkau. Positiver Nebeneffekt<br />
der partnerschaftlichen Arbeit ist die KST-<br />
Firmenzentrale von KST Moschkau in Kreuzau<br />
academy, in der nicht nur eigene Projekte<br />
ausbildungstechnisch betreut werden,<br />
sondern auch eine ganz reguläre Ausbildung<br />
nach Lehrgangskalender stattfindet.<br />
20 bis 25 einwöchige Kurse gibt es<br />
über das Jahr verteilt in der KSTacademy.<br />
„In Gruppen von zehn bis 20 Teilnehmern<br />
werden AVID Media Composer und Media<br />
Central Inhalte vermittelt, Zero Density<br />
macht Grafikschulungen und auch<br />
mit Panasonic geben wir teilweise Kurse<br />
hier”, so Moschkau.<br />
Besonders wichtig sind die Partnerschaften<br />
auch für den Geschäftsbereich Systembau.<br />
Der „Eigenherstellungsbereich”,<br />
wie Moschkau ihn nennt, sei in den letzten<br />
Jahren stetig gewachsen: „Für unsere<br />
eigenen Systemintegrationsprojekte,<br />
aber auch für die Projekte, die wir mit<br />
Partnern und anderen Systemintegratoren<br />
machen, ist es unglaublich elementar,<br />
die Verbindungen zwischen den einzelnen<br />
Technologien möglichst optimal auf<br />
ein Projekt abstimmen zu können. Enge<br />
Partnerschaften sind da Gold wert. Das<br />
können ganz einfache Dinge sein, wie<br />
PTZ-Wandhalterungen oder -Outdoor-<br />
Gehäuse für Panasonic, aber auch komplexe<br />
technische Schnittstellen, die wichtige<br />
Elemente innerhalb der Fernseh- und<br />
Studioproduktion miteinander verbinden<br />
und bestmöglich integrieren.”<br />
Neben guten Partnerschaften ist auch<br />
die ökologische Nachhaltigkeit ein wichtiges<br />
Anliegen der KST Moschkau. Und<br />
das nicht erst seit gestern. Bereits im<br />
Jahr 2012 wurden die ersten Solarzellen<br />
auf den Dächern installiert. Heute<br />
decken die inzwischen auf allen Gebäuden<br />
installierten Photovoltaikanlagen den<br />
gesamten Energieverbrauch der KST.<br />
Der Panasonic Kairos Mischer ist zentraler Bestandteil des Control Rooms<br />
Hans Van Houdt von Zero Density erklärt virtuelle Produktionsanwendungen<br />
Die Energieverteilung wird derweil von einem<br />
weiteren Unternehmen der Moschkau<br />
Gruppe, der GEAB GmbH & Co. KG,<br />
übernommen. „Wir haben noch weitere<br />
Energieerzeugungsanlagen. Die Energie,<br />
die wir hier verbrauchen, ist also zu 100<br />
Prozent grün und vor allem zu 100 Prozent<br />
selbst erzeugt. Das ist nicht nur gut<br />
für die Umwelt, sondern diese Art der<br />
Nachhaltigkeit wird auch oft bei größeren<br />
Projekten nachgefragt”, sagt Moschkau.<br />
Auch in Sachen Elektromobilität hat sich<br />
viel getan. 15 Elektrotankstellen, die alle<br />
mit regenerativer Energie gespeist werden,<br />
stehen den Mitarbeitern und teilweise<br />
öffentlich zur Verfügung. Und wenn ein<br />
Kursteilnehmer der Academy im von der<br />
Familie gegründeten Hotel Burgholz gegenüber<br />
der Firmenzentrale übernachtet<br />
und morgens früh duscht, sorgt die Abwärme<br />
der Fertigungsbereiche für ausreichend<br />
heißes Wasser, verspricht Moschkau:<br />
„Wir verschwenden keine Energie.<br />
Selbst die aus den Serverräumen wird zu<br />
fast 100 Prozent in Wärmeenergie umgewandelt,<br />
so heizt sich das Innovation-<br />
Center im Winter quasi selbst”, erklärt<br />
Moschkau.<br />
Niklas Eckstein<br />
<strong>2.2023</strong><br />
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