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Produktionsreports: Tour de France, Special Olympics World Games, CL-Finale // Technik-Geschichten: Sony Factory Tour, KST Moschkau // Distribution: Deutsche TV-Plattform, Cloud-Test

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Technik / KST Moschkau<br />

maximal hohen Grad an Automation zu<br />

erreichen, der heute gefragt sei. „Wenn<br />

alles funktioniert, stellt man fest, dass es<br />

unheimlich viel Flexibilität gibt. Nicht nur<br />

im eigenen Studio, sondern vor allem<br />

wenn es darum geht, externe Quellen<br />

oder Standorte miteinander zu verbinden”,<br />

erklärt Moschkau, mahnt aber auch:<br />

„Im Vorfeld muss natürlich geklärt sein,<br />

was die Netzwerk-Voraussetzungen sind.<br />

Mit DHCP allein ist es nicht getan, IP-Konnektivität<br />

ist ein sehr komplexes Thema.”<br />

Automatisiert wird bei KST mit einer eigens<br />

entwickelten Technologie namens<br />

CamBot, welche in Kooperation mit Robotics-Technology-Leaders<br />

entwickelt<br />

wird. Was als Lösung zur Steuerung von<br />

Robotern begann, kann heutzutage dank<br />

der energischen Weiterentwicklung viele<br />

andere Dinge wie PTZ-Kameras, Licht,<br />

LED-Wände, Routing- und Playout-Server,<br />

kurzum alle an der Produktion beteiligten<br />

Techniken integrieren und automatisieren.<br />

Das sei auch wichtig, denn „im<br />

Grunde geht es darum, einen Produktionsprozess<br />

in den Griff zu bekommen,<br />

der so komplex ist, dass er von mehreren<br />

Personen nur schwer gleichzeitig bewältigt<br />

werden kann”, erklärt Moschkau.<br />

Neben der Vereinfachung von komplexen<br />

Prozessen sei es Medienhäusern heute<br />

wichtig, Zeit und Personal einzusparen.<br />

So habe das ZDF beispielsweise bei KST<br />

testweise drei Episoden der Terra X-Doku<br />

„Faszination Erde“ produziert. Statt der<br />

geplanten elf Produktionstage habe man<br />

am Ende nur drei gebraucht. „Das Ergebnis<br />

war dennoch sehr überzeugend“,<br />

sagt Moschkau.<br />

Unterstützung bei der Entwicklung neuer<br />

Technologien und Workflows erhält KST<br />

Moschkau von langfristigen Partnern.<br />

Neben Panasonic, die bereits rund 35<br />

Jahre an der Seite des Kreuzauer Unternehmens<br />

sind, arbeiten auch AVID und<br />

Zero Density sowie neuerdings auch<br />

LED-Hersteller Leyard mit KST zusammen.<br />

„Man kann ganz anders miteinander<br />

umgehen und spricht über Entwicklungsmöglichkeiten<br />

in einer ganz anderen<br />

Tiefe, als wenn man nur sporadisch einen<br />

Kontakt mit irgendwelchen Herstellern<br />

hat”, so Moschkau. Positiver Nebeneffekt<br />

der partnerschaftlichen Arbeit ist die KST-<br />

Firmenzentrale von KST Moschkau in Kreuzau<br />

academy, in der nicht nur eigene Projekte<br />

ausbildungstechnisch betreut werden,<br />

sondern auch eine ganz reguläre Ausbildung<br />

nach Lehrgangskalender stattfindet.<br />

20 bis 25 einwöchige Kurse gibt es<br />

über das Jahr verteilt in der KSTacademy.<br />

„In Gruppen von zehn bis 20 Teilnehmern<br />

werden AVID Media Composer und Media<br />

Central Inhalte vermittelt, Zero Density<br />

macht Grafikschulungen und auch<br />

mit Panasonic geben wir teilweise Kurse<br />

hier”, so Moschkau.<br />

Besonders wichtig sind die Partnerschaften<br />

auch für den Geschäftsbereich Systembau.<br />

Der „Eigenherstellungsbereich”,<br />

wie Moschkau ihn nennt, sei in den letzten<br />

Jahren stetig gewachsen: „Für unsere<br />

eigenen Systemintegrationsprojekte,<br />

aber auch für die Projekte, die wir mit<br />

Partnern und anderen Systemintegratoren<br />

machen, ist es unglaublich elementar,<br />

die Verbindungen zwischen den einzelnen<br />

Technologien möglichst optimal auf<br />

ein Projekt abstimmen zu können. Enge<br />

Partnerschaften sind da Gold wert. Das<br />

können ganz einfache Dinge sein, wie<br />

PTZ-Wandhalterungen oder -Outdoor-<br />

Gehäuse für Panasonic, aber auch komplexe<br />

technische Schnittstellen, die wichtige<br />

Elemente innerhalb der Fernseh- und<br />

Studioproduktion miteinander verbinden<br />

und bestmöglich integrieren.”<br />

Neben guten Partnerschaften ist auch<br />

die ökologische Nachhaltigkeit ein wichtiges<br />

Anliegen der KST Moschkau. Und<br />

das nicht erst seit gestern. Bereits im<br />

Jahr 2012 wurden die ersten Solarzellen<br />

auf den Dächern installiert. Heute<br />

decken die inzwischen auf allen Gebäuden<br />

installierten Photovoltaikanlagen den<br />

gesamten Energieverbrauch der KST.<br />

Der Panasonic Kairos Mischer ist zentraler Bestandteil des Control Rooms<br />

Hans Van Houdt von Zero Density erklärt virtuelle Produktionsanwendungen<br />

Die Energieverteilung wird derweil von einem<br />

weiteren Unternehmen der Moschkau<br />

Gruppe, der GEAB GmbH & Co. KG,<br />

übernommen. „Wir haben noch weitere<br />

Energieerzeugungsanlagen. Die Energie,<br />

die wir hier verbrauchen, ist also zu 100<br />

Prozent grün und vor allem zu 100 Prozent<br />

selbst erzeugt. Das ist nicht nur gut<br />

für die Umwelt, sondern diese Art der<br />

Nachhaltigkeit wird auch oft bei größeren<br />

Projekten nachgefragt”, sagt Moschkau.<br />

Auch in Sachen Elektromobilität hat sich<br />

viel getan. 15 Elektrotankstellen, die alle<br />

mit regenerativer Energie gespeist werden,<br />

stehen den Mitarbeitern und teilweise<br />

öffentlich zur Verfügung. Und wenn ein<br />

Kursteilnehmer der Academy im von der<br />

Familie gegründeten Hotel Burgholz gegenüber<br />

der Firmenzentrale übernachtet<br />

und morgens früh duscht, sorgt die Abwärme<br />

der Fertigungsbereiche für ausreichend<br />

heißes Wasser, verspricht Moschkau:<br />

„Wir verschwenden keine Energie.<br />

Selbst die aus den Serverräumen wird zu<br />

fast 100 Prozent in Wärmeenergie umgewandelt,<br />

so heizt sich das Innovation-<br />

Center im Winter quasi selbst”, erklärt<br />

Moschkau.<br />

Niklas Eckstein<br />

<strong>2.2023</strong><br />

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