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Distribution / Deutsche TV-Plattform
Reinkarnation des linearen Fernsehens
Talking about a (R)Evolution? Unter diesem Titel diskutierte die Deutsche TV-Plattform am
28. Juni in Berlin im Rahmen der Konferenzreihe „Media Innovation Platform“, „welche Rolle
Broadcast und Broadband für Medienindustrie und Zuschauer zukünftig wirklich spielt“. Verbunden
damit war die Frage, ob Broadcast-TV als Massenmedium in Form von linearem TV im Zuge
der IP-Transformation schon bald mausetot sein wird oder ob es sich um eine evolutionäre
technologische Entwicklung handelt. Worum geht es, was ist passiert?
© Deutsche TV-Plattform
Philipp Rotermund, Niklas Brambring, Stefan Arbanowski, Mike Friedrichsen, Vincent Grivet, Benjamin Rosenberg, Christoph Mühleib, Joachim Abel, Sascha Molina, Bernhard Widtmann (v.l.n.r.)
Eher beiläufig räumte die Konferenz mit
einigen Klischees zur digitalen Mediennutzung
von Jung und Alt auf. Weder stimmt
es, dass sich schon Kleinkinder nicht mehr
für TV auf dem Big Screen, sondern nur
für Smartphones interessieren, wie Bernhard
Widtmann von Amazon Web Services
(AWS) mit einem privaten Videoschnipsel
vom eigenen Nachwuchs augenzwinkernd
demonstrierte. Noch ist pauschal richtig,
dass die „Großmutter“ partout nichts mit
Internet und Streaming zu tun haben will,
denn die will beispielsweise auch die Netflix-Serie
„The Crown“ über das Leben von
Königin Elizabeth II sehen, meinte Dr. Niklas
Brambring, CEO Zattoo. Content bleibe
auch bei OTT- beziehungsweise IP-TV
King, waren sich beide sicher. So habe sich
laut Widtmann in den USA und Frankreich
gezeigt, dass aus dem Rundfunkbetrieb
übernommene Premium-Inhalte für Ott-TV
ähnlich hohe Zuschauerzahlen erreichen
können, was aber zu Problemen der Serverkapazitäten
führen kann, weshalb Broadcaster
und Internetprovider eng zusammen
arbeiten sollten. Joachim Abel, Vice
President Product Management Services,
58 2.2023