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mebulive 2.2023 (Vorschau)

Produktionsreports: Tour de France, Special Olympics World Games, CL-Finale // Technik-Geschichten: Sony Factory Tour, KST Moschkau // Distribution: Deutsche TV-Plattform, Cloud-Test

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Produktion / Remote-Produktion<br />

© DFL<br />

© DFL<br />

© EMpress<br />

DFL-Test: Cloud-basierte Remote-Produktion beim 2. Bundesliga-Spiel Fortuna Düsseldorf gegen Eintracht Braunschweig<br />

Tim Achberger, Sportcast<br />

Alexander Günther, Managing Director Sportcast<br />

Alexander Günther, Managing Director<br />

Sportcast, betont: „Ü-Wagen bleiben<br />

weiterhin ein ganz wesentlicher Bestandteil<br />

unserer High-end-Bundesliga-Produktion.<br />

Wir werden schließlich immer<br />

professionelle Broadcast-Kameras im<br />

Stadion haben müssen. Die Veränderung<br />

hin zu Remote- und Cloud-basierten<br />

Produktionen bewirkt jedoch eine<br />

Verschiebung der Ressourcen-Nutzung.<br />

Bestimmte Elemente aus dem Ü-Wagen<br />

können auch über eine zentrale Remote-<br />

Regie abgewickelt werden, die entweder<br />

via Glasfaser oder wie jetzt via Cloud an<br />

ein Stadion angebunden wird.“ Die klassische<br />

Regie- und Slomo-Arbeit könnte<br />

beispielsweise auch zentral in Remote-<br />

Verfahren passieren. „Über solche Veränderungen<br />

stehen wir in einem sehr engen<br />

und guten Dialog mit unseren Ü-Wagen-<br />

Betreibern“, erklärt Günther und unterstreicht<br />

zugleich: „Wir werden bis auf<br />

Weiteres auf die klassische Produktion<br />

am Stadion mit unseren Ü-Wägen für die<br />

Sicherung der professionellen broadcasttauglichen<br />

Medienproduktion setzen.“<br />

Wachsendes Partnernetz<br />

Günther weist auch darauf hin, dass sich<br />

in den letzten Jahren das Partnernetz<br />

für die DFL-Medienproduktion deutlich<br />

erweitert hat. „Gerade an den Themen<br />

Remote- und Cloud-basierter Produktion<br />

merkt man, dass wir viele verschiedene<br />

Dienstleister brauchen und zwar nicht nur<br />

für die Signaldistribution, sondern auch<br />

für die klassische Kamera-Technik und<br />

die Live- und Non-live-Produktion insgesamt“,<br />

meint er.<br />

Der DFL und Sportcast ginge es darum,<br />

möglichst herstellerneutral herauszufinden,<br />

was sich durch die Remote-Produktion<br />

im Medien-Set-up verändert. „Wenn<br />

wir neue Technologien testen, haben wir<br />

zwangsläufig auch mit neuen Herstellern<br />

und Dienstleistern zu tun. Über die Jahre<br />

haben wir so mit immer mehr Partnerfirmen<br />

zusammengearbeitet. Wir schauen,<br />

was sind die Vor-und Nachteile für uns<br />

und für das Bedienpersonal und wo gibt<br />

es Limitierungen.“<br />

Es ginge nicht nur darum herauszufinden,<br />

ob der Einsatz neuer Technologien<br />

möglich ist, sondern viel wichtiger sei<br />

auch die Nutzbarkeit. Bei den Cloud-basierten<br />

Remote-Produktionstests habe<br />

man bei allen Operatoren die dazu nötige<br />

Veränderungsbereitschaft deutlich spüren<br />

können. „Sie waren absolut gewillt,<br />

etwas Neues auszuprobieren und haben<br />

sich offen gezeigt für neue Produktionsmechanismen“,<br />

berichtet Günther. Für<br />

die in Hannover aufgebauten Remote-<br />

Regien hätten das Bedienpersonal eine<br />

zweitägige Schnellschulung an den dort<br />

eingesetzten Systemen erhalten und gezeigt,<br />

dass eine Workflow-Transformation<br />

aus Operator-Sicht leicht möglich sei.<br />

Den Mehrwert einer Remote-Produktion<br />

sieht er unter anderem darin, dass man<br />

an einen zentralen Standort mehr Signale<br />

habe könne, aus denen man dann neben<br />

dem Live- auch mehr Non-Live-Produktionen<br />

generieren könne. „Das ist sicher<br />

der wesentliche Faktor. Dazu evaluieren<br />

wir jedoch auch, ob wir über diesen Weg<br />

eine nachhaltige mediale Produktion umsetzen<br />

können, nicht nur strukturell und<br />

organisatorisch, sondern auch aus ökologischer<br />

Sicht“, betont Günther.<br />

Bei allen technischen Innovationen ginge<br />

es für die DFL heute nicht nur um die Gewährleistung<br />

von Produktionswert und<br />

-sicherheit, sondern auch um die Nachhaltigkeit.<br />

„Wir befinden uns an einem<br />

Scheideweg. Die Zukunft wird jetzt gestaltet“,<br />

sagt er. Die DFL sei flexibel und<br />

innovationsbereit aufgestellt, um gemeinsam<br />

mit ihren Broadcast-Partnern neue<br />

Wege zu gehen.<br />

Der PoC hätte erneut dazu beigetragen,<br />

mit den Partnerunternehmen ein gemeinsames<br />

Gespür dafür zu entwickeln, ob<br />

sich die klassische Bundesliga-Produktion<br />

über eine Cloud-basierte Remote-<br />

Produktion abbilden lässt. Günther resümiert:<br />

„Da muss man sagen, wir sind<br />

noch nicht ganz so weit, aber auf gutem<br />

Weg. Es braucht noch Feinschliff an einigen<br />

Stellen. Eine Cloud-basierte Remote-Produktion<br />

kommt für uns in der<br />

gegenwärtigen Situation deshalb noch<br />

nicht in Frage. Aber wir beobachten das<br />

weiter und sehen hier die Zukunft.“<br />

Auf der kommenden SportInnovation<br />

am 20. und 21. März 2024 in Düsseldorf<br />

dürfte das Thema sicherlich wieder weit<br />

oben auf der Tagesordnung stehen.<br />

Eckhard Eckstein<br />

44 <strong>2.2023</strong>

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