Resilienz - Sucht-Hamburg
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VORTRAG 1<br />
9<br />
Wie und warum sich Menschen gesund fühlen?<br />
Erfahrungen aus 15 Jahren betrieblicher Gesundheitsförderung.<br />
Brigitta Gruber<br />
arbeitsleben KG, 22765 <strong>Hamburg</strong>, Behringstraße 28a/Haus 1, Mobil: 0178/5671434,<br />
www.arbeitsleben.com, office@arbeitsleben.com<br />
In den letzten Jahren erfuhr das Phänomen ‚<strong>Resilienz</strong>, im Besonderen die Bedeutung und die Förderung<br />
von Widerstandsfähigkeit von Personen auch in der Arbeitswelt wachsende Aufmerksamkeit.<br />
Bei dieser Beschäftigung sollten wir nicht die Erfahrungen und Erfolge der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
und des betrieblichen Gesundheitsmanagements aus den Augen verlieren.<br />
Vor noch gar nicht so langer Zeit erfuhr die Pathogenese und die Prävention (im Sinne von ausschließlicher<br />
Identifikation und Bearbeitung von Risikofaktoren) eine Ergänzung: Die Gesundheitsförderung<br />
mit der Salutogenese. Beispielhaft sei an ein diesbezügliches <strong>Hamburg</strong>er Projekt: „Von<br />
Gesunden und Gesundeten lernen“ der <strong>Hamburg</strong>er Hochbahn, der Pinneberger Verkehrsgesellschaft<br />
und den Verkehrsbetrieben <strong>Hamburg</strong>-Holstein, durchgeführt von arbeitsleben erinnert<br />
(Geißler-Gruber & Geißler, 2000).<br />
Im Jahr 2000 war es den Personalverantwortlichen dieser Unternehmen wichtig zu erfahren, wie die<br />
Gesundheitsquote – bei wachsenden Anforderungen im Beruf und älterwerdender Belegschafterhalten<br />
werden kann. Die betriebliche Arbeitsunfähigkeitsanalyse zeigte, dass eine große Gruppe von<br />
Beschäftigten keine oder wenige krankheitsbedingte Fehlzeiten über mehrere Jahre hatten. Ebenso<br />
wurde man aufmerksam auf Beschäftigte, die nach langer Erkrankung wieder in den Beruf eingestiegen<br />
waren und nun mit wenigen Fehlzeiten die Arbeit bewältigen konnten. Diese MitarbeiterInnen<br />
sind Modelle gesunder Praxis und können Hinweise auf Quellen von Gesundheit und Ressourcen für<br />
Arbeitsbewältigung bei Person und durch Arbeitsorganisation geben. Die BeraterInnen von arbeitsleben<br />
wurden zur wertschätzenden Erkundung bei interessierten und offensichtlich sehr arbeitsfähigen<br />
Beschäftigten beauftragt. Die anonymisierte Zusammenfassung dieser Gesundheitsgespräche<br />
wurde Grundlage für Gesundheitsangebote und das künftige Gesundheitsmanagement.<br />
Beispielhaft Erkenntnisse aus diesen Gesundheitsgesprächen:<br />
Eine positive emotionale Beziehung zur Arbeitstätigkeit ist eine Gesundheit erhaltende<br />
und wiederherstellende Ressource. Die Gesund(et)en berichten von einer prinzipiellen Freude<br />
mit der Arbeitsaufgabe (z. B. „Ich liebe das Auto- und Busfahren und das ganze Drumherum.<br />
Ich bin <strong>Hamburg</strong>er und will den Leuten meine Stadt zeigen. Ich zelebriere dieses<br />
Autobusfahren als eine kleine Show. Wenn nichts passiert, lege ich meine Augen eher auf<br />
eine akkurate Fahrweise. Wenn etwas anderes passiert, habe ich wieder meinen Spaß. …“).<br />
Dafür bekommen sie meist von den Fahrgästen Anerkennung und sie finden in ihrem Beruf<br />
anregende Anlässe zum „Sich-weiter-zu-Perfektionieren“. Sind u.a. diese Aspekte / diese Widerstands-<br />
und Vitalitätsressourcen bei der Arbeit gesichert, dann stimmt das ‚Geben und Neh-<br />
men‘ zwischen ihnen und dem Unternehmen, was ein wesentliches Wohlfühl-Fundament ist.