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Ausgabe - Sudetenpost

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FOLGE 24 VOM 20. DEZEMBER 1984 SUDETENPOST 11<br />

Ist 82 Jahre alt, wirkt aber wie ein Jungpensionist:<br />

Moorprofessor Otto Stöber der aus<br />

dem Sudetenland stammt.<br />

Eine Kiste mit Moor-Seife trägt die Aufschrift<br />

„Moor-live-Clinic" Dr. Clay, Johannesburg, andere<br />

Kisten mit Moortränke zur Aufzucht von<br />

Tieren gehen nach Schweden und Norwegen,<br />

Heilmoor-Schwebstoffpackungen sind für Australien<br />

bestimmt. Das Moorbad Neydharting in<br />

Bad Wimsbach-Neydharting (Oberösterreich)<br />

wird immer internationaler. Nicht nur die Gästeliste<br />

des Kurortes mit dem milden, mediterranen<br />

Klima weist Namen aus vielen fremden<br />

Ländern auf, auch die naturbelassenen Moorprodukte<br />

für Mensch und Tier gehen in die<br />

Welt. Das Moorbad Neydharting exportiert Gesundheit.<br />

Von den USA bis nach Australien.<br />

Um die Aktivitäten des Unternehmens straffer<br />

zusammenzufassen, wurden im Oktober<br />

die „Neydhartinger Moor" Liegenschaftsverpachtungsgesellschaft<br />

m. b. H., die Moorbad<br />

Neydharting GmbH und die Moorbad Neydharting<br />

GmbH mit Sitz in Bad Reichenhall im<br />

Moorkonzern der „Moor-Zentrale" GmbH mit<br />

Sitz in Linz und den Geschäftsführern Prof.<br />

Otto Stöber und Rosma Stöber zusammengefaßt.<br />

Prof. Otto Stöber ist ein Landsmann von<br />

uns und eifriger Leser der „<strong>Sudetenpost</strong>".<br />

Im großen Angebot der österreichischen<br />

Heilbäder nimmt Neydharting einen besonderen<br />

Platz ein, denn die vielfältige Heilkraft aus<br />

Unser sudetendeutscher Landsmann Prof. Stöber:<br />

Weltweite Erfolge mit Neydhartinger Moor<br />

dem amtlich geschützten 'Naturmoor von<br />

Neydharting hat sich zu einem wesentlichen<br />

Exportartikel entwickelt und macht so über die<br />

Fremdenverkehrsattraktion hinaus Österreich-<br />

Werbung weltweit effizient.<br />

Im Moorbad selbst, das sich unter dem<br />

Moor-Professor Otto Stöber seit der Wiederentdeckung<br />

zu einem eindrucksvollen Gebäudekomplex<br />

mit Behandlungs-, Ruhe-,<br />

Schwimmbad-, Verwaltungs- und Museumstrakt<br />

sowie Hotelanlage entwickelt hat, wird<br />

das im nahen Moor gestochene Naturprodukt<br />

für die verschiedenen Anwendungen zu<br />

Schwebstoffbädern, Schwebstoffpackungen,<br />

Moorkosmetik, Trinkkur und Ganzheitstherapie<br />

verarbeitet und versandfertig gemacht.<br />

Das Heilbad, vor allem für Frauenleiden und<br />

Rheuma, weist pro Jahr 2600 Gäste mit ca.<br />

50.000 Nächtigungen auf, davon ca. 20 Prozent<br />

aus dem Ausland. Heuer hat man ein<br />

Nächtigungsplus von 5,6 Prozent. Kurdirektor<br />

Klaus Schwarz sorgt auch durch eine eigene<br />

Autobuslinie für bequemen Transport der Gäste<br />

von Wien nach Neydharting sowie für nahezu<br />

tägliche Ausflugsfahrten. Exportchef Ing.<br />

Udo Stöber verweist auf ständig steigende Exporterfolge.<br />

So gibt es den seit langem bewährten<br />

Stützpunkt von Dr. Erna Clay in Johannesburg,<br />

aus deren Moor-live-Clinic bereits der<br />

Staatspräsident von Südafrika mit Moorprodukten<br />

betreut und von einem Hautleiden befreit<br />

wurde. Als „Hit" hat sich bei hautleidengefährdeten<br />

Schwarzen die antialkalische Moorseife<br />

bewährt. Australien (Sitz Sidney) wurde<br />

zu einem illustren und interessanten Exportfaktor,<br />

ebenso die USA, aber auch die nordischen<br />

Staaten in Europa. Seit Jahrzehnten betreut<br />

die BRD-Zentrale in Bad Reichenhall die<br />

deutschen Kunden und in Mailand (Italien) hat<br />

ein Graf den Vertrieb von Moorkosmetik und<br />

Schwebstoffbädern — erfolgreich — übernommen.<br />

Moortränke hat kürzlich den Markt in Holland<br />

erobert und von Frankreich aus geherrdie<br />

Moorprodukte in die einstigen französischen<br />

Kolonien. Denn das naturbelassene Heilmoor<br />

hat einen großen Heilfaktor gerade bei Hautkrankheiten,<br />

da ein schützender Film die erkrankte<br />

Haut überzieht und die nichtalkalische<br />

Seife zur Linderung der Leiden wesentlich beiträgt.<br />

Daß das Neydhartinger Moor so rasch an<br />

medizinischer Bedeutung gewann, ist sicherlich<br />

den von Professor Stöber mit seiner Gattin<br />

Rosma Stöber organisierten Moorkongressen<br />

zu verdanken, bei denen in West und Ost prominente<br />

Wissenschafter die verschiedenen<br />

Heilfaktoren des Moores aus der Praxis heraus<br />

darlegten. In Neydharting selbst ist man im<br />

Moorforschungsinstitut um ständige Erweiterung<br />

des Wissens bemüht. Hier fand man, wie<br />

erfolgreich Moortränke zur Aufzucht von<br />

Schweinen und Rindern dient, hier entwickelte<br />

Prof. Otto Stöber als jüngstes Produkt das<br />

Mooröl gegen rheumatische Beschwerden und<br />

Hautkrankheiten, und hier entdeckte man<br />

auch, daß die gesamten Heilkräfte, die durch<br />

die Hautoberfläche gehen, in organisch löslichen<br />

Substanzen aufgenommen werden. In<br />

diesem Schwarzwasser, das nach Neydhartinger<br />

Sicht kein bloßes Moorwasser ist, sind die<br />

Vitamine, Hormone und unverwüstlichen Naturstoffe<br />

in molekularen Lösungen enthalten<br />

und wirken sich heilend aus. Ohne qualvolle<br />

Tierexperimente ließen und lassen sich die<br />

Heilerfolge von Neydharting erarbeiten und<br />

nachweisen.<br />

Moorprofessor Otto Stöber, der im April kommenden<br />

Jahres bei einer internationalen Moorforschertagung<br />

in Bad Alexanderbad in Bayern<br />

zu einem Referat eingeladen wurde, wird hier<br />

die Bedeutung des „wiederentdeckten"<br />

Schwarzwassers für die Heiltherapie darlegen.<br />

Der heute 82jährige Moorexperte, der bei seinem<br />

verblüffend lebensfrischen Aussehen<br />

eine lebendige Werbung für die Moortherapie<br />

zu sein scheint, arbeitet übrigens, zusammen<br />

mit seiner Gattin Rosma, die die Archivarbeiten<br />

betreut, an dem ersten Moorlexikon der<br />

Welt, das in drei Bänden erscheinen wird.<br />

Ein Teil des Angebots an M aukten, die weltweit versandt werden. Fotos: Römer<br />

Rübezahl im Hirtenspiel<br />

Die Kindergruppe der Sudetendeutschen<br />

Jugend Wiens führte am 1. Dezember<br />

anläßlich der alljährlichen Adventfeier<br />

das Hirtenspiel „Der Stern" auf.<br />

Ich habe dieses kleine Theaterstück extra<br />

für unsere heutige Jugend geschrieben<br />

und zwar so, als würde das Jesulein<br />

jetzt geboren. Der Stern leuchtet allen<br />

diese Botschaft; auch dem Rübezahl. Er<br />

hat sein Volk vor 40 Jahren bei der Vertreibung<br />

begleitet und lebt seitdem hier in<br />

den Bergen. Der Stern leuchtet z. B. auch<br />

einem Förster, der sich nachts im Wald<br />

aufhält, weil er seine kranken, vergifteten<br />

Bäume schreien hört. Freilich tritt auch<br />

ein Hirte auf. Schließlich sind Schafe wieder<br />

modern geworden. Und einen Oberbürgermeister<br />

gibt es, der in seiner Gemeinde<br />

einen Platz machen will, für das<br />

Jesulein. Der Stern aber verkündet freudevoll,<br />

daß das Jesulein bereits einen guten,<br />

warmen Platz gefunden hat: in den<br />

Herzen aller Anwesenden.<br />

Das Moorbad Neydharting wird ständig ausgebaut und modernisiert. Mit einem Aufwand von vier Miiiionen Schilling wurde das 1954 errichtete<br />

Stiftungshaus in ein modernes Appartementhaus mit 21 Appartements umgewandelt, von dem aus man direkt und witterungsgeschützt<br />

in das Gebäude mit den Heilbädern gelangen kann.<br />

Richard Mantlik<br />

in Pension<br />

In dem stark beachteten „Wochenporträt"<br />

widmet der Bayernkurier in der jüngsten <strong>Ausgabe</strong><br />

einen ausgiebigen Bericht dem bisherigen<br />

Verlagsdirektor des Bayernkurier Richard<br />

Mantlik, der mit Jahresende in Pension geht.<br />

Der am 4. September 1920 im Kreis Mies im<br />

Egerland geborene CSU-Politiker hat sich, so<br />

Chefredakteur Scharnagl, große Verdienste<br />

um den Bayernkurier erworben und war mehrfach<br />

ausgezeichnet worden.<br />

Stiftung: Der<br />

Umzug beginnt<br />

Am Freitag, 16. November, tagte im Münchner<br />

Haus des deutschen Ostens der Stiftungsrat<br />

der Sudetendeutschen Stiftung unter dem<br />

Vorsitz von Staatsminister Franz Neubauer,<br />

dem Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe.<br />

Neben Haushaltsfragen standen Probleme<br />

der Fertigstellung des Sudetendeutschen<br />

Hauses und des Umzugs der künftigen<br />

Nutzer in die ihnen zugedachten Räumlichkeiten<br />

im Mittelpunkt der Verhandlungen. Der Vorsitzende<br />

des Vorstandes der Stiftung, Dr. Fritz<br />

Witt m an, MdB, versicherte, daß der Baufortschritt<br />

den Umzug der Büros der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft aus der Arnulfstraße<br />

71 und des Sudetendeutschen Rates aus der<br />

Triftstraße 1 nach den Weihnachtsferien ermöglicht.<br />

Ab 1. 3. 1985 werde das Sudetendeutsche<br />

Archiv folgen. Wie bereits zu einem<br />

früheren Zeitpunkt mitgeteilt, ist die Feier der<br />

Einweihung des Sudetendeutschen Hauses<br />

für den 8. September 1985 vorgesehen.

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