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Ausgabe - Sudetenpost

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Prof. Oskar Kreibich<br />

gestorben<br />

Prof. Oskar Kreibich ist am 20. Februar in<br />

Backnang gestorben. Er wurde 1916 in Seifersdorf/Böhmen<br />

geboren und erhielt seine künstlerische<br />

Ausbildung in Prag und Berlin. Prof. Kreibich<br />

war als Maler, Zeichner und Lithograph<br />

hoch angesehen und machte sich auch durch<br />

seine Kunst am Bau einen Namen. Besonders<br />

bekannt wurde er durch die Porträts namhafter<br />

Persönlichkeiten. Er war langjähriger und bewährter<br />

Mitarbeiter der Stiftung Ostdeutscher<br />

Kulturrat.<br />

Mit dem Autobus zum<br />

Sudetendeutschen Tag<br />

Ab Wien wird wieder ein eigener Autobus zum<br />

Großtreffen der Landsleute in München geführt.<br />

Abfahrt ist am Freitag, den 8. 6., um 23.45 Uhr<br />

vom Parkplatz Westbahnhof, die Rückkunft ist<br />

am Pfingstmontag gegen 19.30 Uhr. Landsleute<br />

aus Niederösterreich können entlang der<br />

Westautobahnauffahrten zu- und aussteigen!<br />

Fahrpreis: nur S 550.- (die Bahnfahrt kostet<br />

S 1100.-!). Für Jugendliche, die am Zeltlager<br />

der SDJ aktiv teilnehmen, kann um einen Fahrtkostenzuschuß<br />

bei der SDJÖ angesucht werden.<br />

Sofortige Anmeldungen bei Lm. Otto Malik,<br />

1180 Wien, Schulgasse 68, Tel. 43 04 075 (bis<br />

20 Uhr).<br />

Quartierbestellungen können nicht durchgeführt<br />

werden. Richten Sie Ihre Quartierwünsche<br />

sofort an das Fremdenverkehrsamt der Stadt<br />

München, Postfach 8, D-8000 München 1 ! Die<br />

Nachfrage ¡st sehr groß, darum melden Sie sich<br />

sofort an!<br />

Alexander Hoyer —<br />

ein Siebziger<br />

Am 16. Februar 1914 in Schönbach bei<br />

Eger, im schönen Egerland, geboren, beging<br />

Alexander Hoyer, der in Graz lebende<br />

Dichter, seinen 70. Geburtstag.<br />

Mit dem in Offenhausen 1970 preisgekrönten<br />

Gedicht „An der Egerquelle", das<br />

Hoyers Sein, Sehnen und Leben zusammenfaßt,<br />

sei die bescheidene Würdigung<br />

des sudetendeutschen Dichters zu seinem<br />

Siebziger verkündet.<br />

An der Egerquelle<br />

Von Alexander Hoyer<br />

Dir, Eger, Fluß aus gold'ner Zeit,<br />

Dir klag ich hier mein bittres Leid.<br />

Vom Ursprung bis zum Elbestrand<br />

Führt dich dein Weg durch deutsches<br />

Land.<br />

Was du gesehn, was du erlebt,<br />

Zum Zeugen Gottes dich erhebt!<br />

Du kennst dein Volk von Anbeginn,<br />

Weißt um des Egerländers Sinn<br />

Nach Freiheit, Recht und deutscher Art<br />

Wie er sie heute noch bewahrt.<br />

Du gabst des Kaisers Pferden Trank<br />

Eh's eine Burg in Nacht versank,<br />

Sahst Barbarossa, Wallenstein,<br />

Dein Volk in der Hussiten Pein.<br />

Du sahst viel Frohsinn, Glück und Freud<br />

Und ebensoviel Not und Leid.<br />

An deinen Ufern jede Stadt<br />

Erschütternde Geschichte hat.<br />

Dir floß das Blut in Strömen zu.<br />

Erinnernd noch erschauerst du<br />

Vor dem, was Haß zuweg' gebracht,<br />

Was Slawengrausamkeit erdacht.<br />

Wer da auf deinen Brücken stand,<br />

Hat sich vor Grauen abgewandt.<br />

Von Kinderblut dein Wasser rot,<br />

Auf deinen Wellen trieb der Tod.<br />

Ein Meer von Tränen sich ergoß,<br />

Vereint mit dir zur Elbe floß,<br />

Zu künden drauß' im Mutterland,<br />

Welch bitt'res Ende man hier fand.<br />

Die Deutschen, die man nicht erschlug,<br />

Vertrieb man von Fabrik und Pflug.<br />

Man raubte, was der Ahnen Fleiß<br />

Einst aufgebaut mit Blut und Schweiß.<br />

So steh ich hier, ein Bettler fast,<br />

Und halt an deiner Quelle Rast.<br />

Ich kam in diesen Hain zurück,<br />

Zu träumen von verlor'nem Glück,<br />

Weil du hinab nach Böhmen fließt<br />

Wie eh und je so wonniglich,<br />

Oh, Bächlein, wie beneid' ich dich!<br />

Doch deiner Quelle gleißend Licht<br />

Bestärkt heut meine Zuversicht.<br />

Es mag noch manches Jahr vergeh'n,<br />

Ich glaub an unser Wiederseh'n!<br />

Niemals stell ich mein Fordern ein,<br />

Denn ohne Heimat ist kein Sein!<br />

So trag hinüber meinen Gruß,<br />

Du lieber, teu'rer Egerfluß!<br />

SUDETENPOST FOLGE 6 VOM 22. MÄRZ 1984<br />

Ein neues Werk von Bert Rudolf<br />

dem Kulturpreisträger der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

Der Linzer Komponist Bert Rudolf, der im<br />

nächsten Jahr seinen 80. Geburtstag feiern<br />

wird, wird in Linz zum Unterschied vom<br />

Ausland nicht sehr verwöhnt mit Aufführungen.<br />

Um so seltener erscheinen Uraufführungen<br />

seiner Werke auf dem Programm<br />

Linzer Konzerte. Wenn allerdings<br />

dem fleißigen, das hiesige Kulturleben kritisch<br />

verfolgenden Tonsetzer solche Ehre<br />

zuteil wird, dann schlägt er zu mit dem ganzen<br />

Umfang seiner Einfälle und Erfindungsgabe.<br />

Dann zeigt er allen Mutlosen,<br />

Skeptikern und Mißgünstigen, wie leicht<br />

ihm noch immer die Feder fließt, vor allem<br />

aber, wie sehr er unberührt von allen Strömungen<br />

und Modetrends auf dem soliden<br />

Fundament einer Janacek-Schule sich<br />

' selbst treu geblieben ist.<br />

Sein jüngstes Opus, die Kantate „An Eurydike"<br />

für Bariton, gemischten Chor und<br />

Orchester in sieben Sätzen nach der Dichtung<br />

von Max Kaindl-Hönig, hat Bert Rudolf<br />

wieder einmal als eine stark dramatische<br />

Persönlichkeit ausgewiesen. Was da<br />

auf einem höchst diffizilen abstrakten Text,<br />

eine Art Requiem entstanden auf den Tod<br />

der Cellistengattin Dietrich Fischer-Dieskaus,<br />

vertont, in Klang gesetzt wurde, ist<br />

eigentlich eine ausgewachsene Opernszene.<br />

Der alte Stoff wurde von Bert Rudolf<br />

unter Anwendung mehrerer Formen zu<br />

neuem Leben von einer besonders aparten<br />

Ausstrahlung erweckt. Es finden sich darin<br />

Choral, Marschrhythmen, lineare Tableus,<br />

pluralistisch angereichert, wobei faszinierende<br />

Farben, gelegentlich impressionistisch<br />

nuanciert, die Dramatik des Inhalts<br />

veranschaulichen. Rudolf kann aber auch<br />

lyrisch sein und versteht sich auf einen lokkeren<br />

Umgang mit dem Instrumentarium<br />

Traditionell am Faschingssamstag fand wieder<br />

das Ballfest der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

in Osterreich im schönen Saal des<br />

Hotels Vienna Intercontinental statt. Nach den<br />

vielfältigen Vorarbeiten unserer „Ballmutter"<br />

Lmn. Bundesfrauenreferentin Magda Reiche!<br />

konnte das Fest beginnen.<br />

Beim Empfang der Ehrengäste konnte man<br />

u. a. erfahren, daß die Präsidentin des Wiener<br />

Landtages, Frau Erika Krenn, eine waschechte<br />

Sudetendeutsche ist: Vater und Mutter waren<br />

vor dem 1. Weltkrieg aus Süd- bzw. Nordmähren<br />

nach Wien in die damalige Reichshauptstadt<br />

gezogen - und lernten sich hier kennen und lieben.<br />

Die Frau Präsident erinnert sich auch heute<br />

noch gerne an Ferienaufenthalte bei ihren Verwandten<br />

im Sudetenland!<br />

Durch das Spalier des Ehrenkomitees - gebildet<br />

von der Sudetendeutschen Jugend Wiens<br />

- zogen die Ehrengäste bei festlicher Musik ein.<br />

An der Spitze, in Vertretung von Landeshauptmann<br />

Bürgermeister Leopold Gratz, Präsidentin<br />

Frau Erika Krenn, begleitet von Bundesobmann-Stv.<br />

Nikolaus P. Etthofen. Landesobmann-SW,<br />

der SLÖ Wien, Nö und Bgld. Karsten<br />

Eder konnte weiters begrüßen: für die<br />

Wiener Freiheitlichen unseren Stammgast<br />

LAbg. Gemeinderat Dipl.-Ing. Dr. Rainer<br />

Pawkowicz mit Gattin, für ÖVP-Bundesparteiobmann<br />

Dr. Alois Mock Bundesparteileitungsmitglied<br />

Herrn Dr. Roman Groschupf.<br />

Später kam noch ein alter Stammgast, Landtagspräsident<br />

Fritz Hahn, zu unserem Fest.<br />

Bundesobmann-Stellvertreter Nikolaus P. v.<br />

Etthofen mit Präsidentin Erika Krenn.<br />

seiner Empfindungen. Es dominiert bei ihm<br />

jedoch immer die Solostimme, für die er mit<br />

einer untrüglichen Sicherheit zu schreiben<br />

weiß, was ihn zum Bühnenkomponisten<br />

prädistinieren würde. Übrigens wartet nicht<br />

nur eine Oper seit langem auf die Realisierung<br />

im Theater.<br />

Dieses Gefühl für die Stimme macht Rudolf<br />

auch beliebt bei den Sängern, woran<br />

man diesmal bei Paul Wolfrum von der<br />

Deutschen Oper Berlin keinen Zweifel hatte.<br />

Er widmete sich im 7. Gesellschaftskonzert<br />

am 5. März 1984 im Brucknerhaus<br />

dem Werk mit technischer Präsenz und<br />

auch musikalischer Hingabe und machte<br />

dessen Schwierigkeiten kaum erkennbar.<br />

Auch dem von Franz Gerstacker gründlich<br />

einstudierten Wiener Volksopernchor<br />

schien die Uraufführung der Kandate<br />

Freude zu machen. Vor allem war aber zu<br />

spüren, daß das Vokalensemble zu der<br />

immerhin äußerst anspruchsvollen Komposition<br />

spontan Beziehung bekam und<br />

vom Klanggeschehen bewegt war. Das<br />

Bruckner-Orchester Linz bewegte sich bei<br />

Rudolf ebenfalls auf keinem Neuland und<br />

ließ sich auch die tückisch gesetzten Passagen<br />

sehr angelegen sein. Freilich war<br />

dies primär ein Verdienst von Roman Zeilinger<br />

am Pult, der dem Klangkörper schon<br />

bei den Proben nichts geschenkt hatte.<br />

Davon zeugten auch um Rudolf die guten<br />

Aufführungen der 5. Symphonie von Antonin<br />

Dvorak und der symphonischen Dichtung<br />

„Till Eulenspiegels lustige Streiche"<br />

von Richard Strauss. Das Abonnementpublikum<br />

spendete dem Abend und seinen<br />

Gestaltern reichen Beifall.<br />

Georgina Szeless<br />

Ball der Sudetendeutschen in Wien:<br />

Ein Fest der Heiterkeit<br />

Unser Sprecher - der bayerische Staatssekretär<br />

Dr. Franz Neubauer; er hatte den Ehrenschutz<br />

übernommen - wurde von der SL-<br />

Bundesfrauenreferentin Lmn. Anni Baier<br />

vertreten, die mit Sohn Dr. Kurt Baier herzlich<br />

willkommen geheißen wurde. Attaché Dr.<br />

Horst Ackermann mit Gattin von der Deutschen<br />

Botschaft, die SL-Bez.-Frauenreferentin<br />

Zu einer Broschüre<br />

Frau Jarmila Hásek hat in Linz (Raiffeisen-Zentralkasse)<br />

eine Broschüre „Die<br />

böhmische und die tschechoslowakische<br />

Währung" veröffentlicht, zu der unsereiner<br />

als Altösterreicher nicht schweigen kann,<br />

schon um nicht durch Schweigen Zustimmung<br />

annehmen zu können. Davon abgesehen,<br />

daß, von Praha gesprochen wird,<br />

sind alle deutschen Ortsnamen tschechisiert<br />

und damit in der Numismatik und in<br />

der Geschichte inexistent. Was aber soll<br />

ein derart prachtvoll chauvinistischer Satz<br />

wie der folgende: „Dort entstand auch die<br />

Bergstadt Jáchymov, von deren Namen<br />

die Bezeichnung der neuen Münze abgeleitetwurde,<br />

die auch heute noch in der Bezeichnung<br />

des Dollars ihren Nachhall<br />

hat?" Glauben Sie nicht auch, daß diese<br />

Ableitung nur von Joachimstal zum Taler<br />

und zum Dollar führen kann? Bei diesem<br />

Umgang mit der historischen Wahrheit ist<br />

man geradezu angenehm überrascht, daß<br />

aus dem Kaiser Josef I. nicht ein Pepik I.<br />

wurde. Dkfm. Ernst Klier, München<br />

Neue Charta-Sprecher<br />

Die tschechoslowakische Bürgerrechtsbewegung<br />

„Charta 77" erhielt drei neue Sprecher:<br />

Frau Jana Sternova (62), den ehemaligen Journalisten<br />

Jiri Rumi (58) und Vaclav Benda (37).<br />

Sie lösen Marie Rut Krizkova, Anna Marvanova<br />

und Jan Kozlik ab. Zwei weitere „Charta"-Sprecher<br />

- Rudolf Battek und Ladislav Lis -sind derzeit<br />

in Haft. Benda, der ein Philosophie-Doktorat<br />

und Hochschuldiplome für Mathematik und Informatik<br />

besitzt, ist ein militanter Katholik. Er war<br />

als Heizer in einem Hotel beschäftigt und verbüßte<br />

von 1979 bis vergangenen Mai eine vierjährige<br />

Gefängnisstrafe wegen Beteiligung am<br />

„Komitee zur Verteidigung von zu Unrecht Verfolgten".<br />

Lmn. Anna Wazlawek, Lmn. Heinz Wamser<br />

vom Witikobund und pauschal alle Gäste aus<br />

nah und fern begrüßte Lm. Eder noch sehr herzlich.<br />

Die mit der SDJ von Lm. Otto Malik einstudierte<br />

Eröffnung - Choreographie von Tanzmeister<br />

Paul Mühlsiegl, einem Landsmann<br />

aus Troppau, der auch für die Opemballeröffnung<br />

zuständig gewesen war- erntete viel Beifall.<br />

Sie gab dem Ball einen sehr schönen Rahmen.<br />

Auf der Tanzfläche herrschte bis zum frühen<br />

Morgen reges Treiben. Die Mitternachtseinlage<br />

mit Steptänzerinnen eines Tanzklubs war ein<br />

weiterer Höhepunkt dieses rauschenden Ballfestes,<br />

das sich über nunmehr viele Jahre einen<br />

guten Ruf im Wiener Fasching geschaffen hat.<br />

Zei-<br />

100 Jahre Neu-Titscheiner in Wien<br />

Am 14.2.1884 wurden die Statuten des<br />

Vereines der Neu-Titscheiner der niederösterreichischen<br />

Statthalterei überreicht<br />

und am 9.3. 1884 genehmigt. Damals<br />

hatte keiner der Initiatoren eine Ahnung,<br />

wie lange der Verein zum Wohle der Neu-<br />

Titscheiner in Wien wirken sollte und welche<br />

Geschichte ihm bevorstand. Wie aber<br />

begann seine Entwicklung?<br />

In der Geschichte über die Gründung<br />

des Vereines von Ing. Dr. Julius Trubrig,<br />

Hofrat i. R., in der Publikation „Das Kuhländchen"<br />

aus dem Jahre 1929 steht, daß<br />

sich die Neu-Titscheiner durch Fleiß, besondere<br />

Lebensklugheit und Anhänglichkeit<br />

an ihre Vaterstadt auszeichnen.Dies<br />

sind typisch sudetendeutsche Eigenschaften,<br />

die man eigentlich gar nicht zu erwähnen<br />

braucht. Das blühende Tuchmachergewerbe<br />

führte die Neu-Titscheiner aber<br />

nicht nur auf Messen und Märkte in Mähren<br />

und Schlesien, sondern auch weit hinein<br />

nach Innerösterreich und Ungarn. In neidvoller<br />

Anerkennung der oft geschäftlichen<br />

Überlegenheit entstand der Spruch von<br />

den 99 Juden und 1 Zigeuner die zusammen<br />

immer noch keinen Neu-Titscheiner<br />

ausmachen. Dieser Spruch hat sich bis<br />

heute lebendig erhalten.<br />

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

benötigte man durch die Einführung<br />

der modernen Webmaschine weniger Personal<br />

und viele Menschen waren gezwungen,<br />

andere Berufe zu ergreifen; andere<br />

fanden in den Tuchfabriken, Hutfabriken<br />

bzw. in anderen Branchen Arbeit.<br />

Für die Jugend wurde Anfang der 70er<br />

Jahre eine eigene städtische Oberrealschule<br />

errichtet und 1881 gingen davon die<br />

ersten Abiturienten an Hochschulen - und<br />

da besonders nach Wien. In der Hauptstadt<br />

traf man sich zum Teil beim Verein<br />

der österr. Schlesier in Wien, teils auch an<br />

eigenen geselligen Vereinspunkten. Im<br />

Café Eichinger auf der Wiedner Hauptstraße<br />

lag das „Neu-Titscheiner Wochenblatt<br />

für Stadt und Land" auf, das stets mit<br />

großem Interesse erwartet wurde. Dort<br />

wurden auch alle Nachrichten aus der<br />

Heimat ausgiebig besprochen. Bald traf<br />

man sich auch in anderen Lokalen und die<br />

Gründung eines Vereines wurde diskutiert<br />

und die nötigen Aktivitäten folgten.<br />

Seither ist nun ein ganzes Jahrhundert<br />

vergangen. Prominente Persönlichkeiten<br />

des öffentlichen Lebens, die aus Neu-Titschein<br />

stammten und in Wien wirkten, gehörten<br />

dem Verein an. Ein prominenter<br />

Sohn der Heimat ist auch Kammerschauspieler<br />

Prof. Fred Liewehr.<br />

Nach der Vertreibung aus der Heimat<br />

1945 trafen sich viele Landsleute bei ihrem<br />

Verein in Wien wieder. Er ist heute ein<br />

Treffpunkt, wo sich die Neu-Titscheiner<br />

und ihre Nachkommen regelmäßig treffen<br />

um die heimatlichen Gebräuche und Sitten<br />

zu pflegen und der Nachwelt zu erhalten,<br />

um gesellige Abende im Kreise der Landsleute<br />

zu verbringen und Kunde zu geben,<br />

daß die Neu-Titscheiner auch von den<br />

größten Schwierigkeiten nicht zu bezwingen<br />

sind.<br />

Die <strong>Sudetenpost</strong> wird bezüglich der<br />

10O-Jahr-Feier noch berichten.<br />

Peschel

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