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Katalog Auktion 10: "Basler Drucke" (PDF, niedrige Auflösung, 4 MB)

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<strong>Basler</strong> Drucke<br />

des 15. und 16. Jahrhunderts<br />

<strong>Auktion</strong> in Basel am 23. November 2013<br />

Moirandat Company AG · Basel


Nr. 30 Petrus Lombardus 1486


AUKTION <strong>10</strong><br />

<strong>Basler</strong> Drucke des 15. und 16. Jahrhunderts<br />

aus der Sammlung<br />

Dr. Pierre-Louis Van der Haegen, Basel<br />

<strong>Auktion</strong><br />

in Basel<br />

Samstag, 23. November 2013, ab 15.00 Uhr<br />

im grossen Saal des »Schmiedenhofs«<br />

Eingang: Rümelinsplatz 4<br />

unter Leitung der Gantbeamtung der Stadt Basel<br />

Moirandat Company AG<br />

Rittergasse 33 - CH-4051 Basel<br />

Tel. 0041 61 273 36 65 - Fax. 0041 61 273 36 69<br />

e-mail: alain@moirandat.ch - www.moirandat.ch


Versteigerungs-Bedingungen<br />

1. Die Versteigerung erfolgt im Namen und auf Rechnung Dritter.<br />

2. Die Versteigerung erfolgt in Schweizer Franken. Nebst dem Zuschlagspreis ist vom Käufer auf den Zuschlags -<br />

preis ein Aufgeld von 16% zu entrichten.<br />

3. Der Käufer hat auf das Aufgeld die schweizerische Mehrwertsteuer («MWST») in Höhe von 2,5% (gedruckte<br />

Bücher) resp. 8% (graphische Blätter) zu entrichten. Anspruch auf nachträgliche Erstattung der MWST hat der<br />

Käufer einzig bei zollamtlich nachgewiesener Ausfuhr, wenn er binnen 4 Wochen nach der Versteigerung eine<br />

rechtsgültige abgestempelte Ausfuhrdeklaration beibringt. Erfolgt der Versand eines ersteigerten Objektes ins<br />

Ausland durch den Versteigerer gemäß Ziffer 9 nachfolgend, gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben und die<br />

MWST wird nicht in Rechnung gestellt.<br />

4. Die Abgabe eines Gebots anlässlich der Versteigerung bedeutet eine verbindliche Offerte. Der Zuschlag erfolgt<br />

nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden (den «Käufer»). Die Gantleitung entscheidet, ob und<br />

an wen ein Objekt zugeschlagen worden ist, und gegebenenfalls, ob ein neuer Aufruf stattzufinden hat.<br />

5. Der Versteigerer hat das Recht, von Personen, die im Auftrage von Dritten in fremden Namen bieten, den<br />

Nachweis der Vertretungsbefugnis zu verlangen. Der Dritte, der als Stellvertreter auftritt, haftet mit dem Vertretenen<br />

solidarisch für die Erfüllung sämtlicher Verbindlichkeiten.<br />

6. Für schriftliche Gebote erfolgt der Zuschlag eine Stufe höher als das letzte Gebot im Saal. Das schriftliche<br />

Gebot hat bei gleich hohem Gebot im Saal den Vorrang.<br />

7. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme des ersteigerten Objektes. Das Eigentum an einem ersteigerten Objekt<br />

geht auf den Käufer über, sobald der Zuschlagspreis und das Aufgeld (inkl. MWST) vollständig bezahlt<br />

sind. Die Gefahr an einem ersteigerten Objekt geht dagegen bereits mit dem Zuschlag auf den Käufer über.<br />

8. Die Rechnung aufgrund eines Zuschlages ist spätestens innert 7 Tagen nach Abschluss der Versteigerung zu<br />

bezahlen. Der Käufer haftet dem Versteigerer für allen aus der Nichtzahlung oder Zahlungsverzögerung entstehenden<br />

Schaden. Ist der Käufer in Zahlungsverzug, schuldet der Käufer auf den Rechnungsbetrag einen<br />

Verzugszins von 12% p.a.<br />

9. Ein Anspruch auf Auslieferung besteht erst nach vollständiger Bezahlung der Rechnung des Versteigerers.<br />

Ein eventueller Versand eines ersteigerten Objektes erfolgt so rasch als möglich auf Gefahr des Käufers. Alle<br />

mit dem Versand verbundenen Kosten für Verpackung, Transport, Zoll und Versicherung trägt der Käufer.<br />

<strong>10</strong>. Die Angaben im <strong>Auktion</strong>skatalog sind nach bestem Wissen und Gewissen und nach dem Stand der Forschung<br />

im Zeitraum der Abfassung der <strong>Katalog</strong>texte gemacht, stellen jedoch keine Echtheitsgarantie dar. Die angebotenen<br />

Objekte werden in dem Zustand versteigert, in dem sie sich im Augenblick des Zuschlags befinden.<br />

Jede Haftung für Rechts- und Sachmängel wird vom Versteigerer wegbedungen. Der Versteigerer setzt voraus,<br />

dass sich ein Kaufinteressent vor der Versteigerung, während der Ausstellung, selbst von der Echtheit<br />

und dem Zustand des Objektes überzeugt.<br />

11. Der Versteigerer hat, im Einverständnis mit der Gantleitung, das Recht, die Nummernfolge des <strong>Katalog</strong>es zu<br />

ändern, einzelne Nummern wegzulassen, zu vereinigen oder zu trennen, Objekte zurückzuziehen und Gebote<br />

abzulehnen.<br />

12. Dem Versteigerer unbekannte Bieter werden ersucht, sich vor der <strong>Auktion</strong> auszuweisen. Der Versteigerer hat<br />

das Recht, Sicherheiten und Referenzen von unbekannten Bietern zu verlangen.<br />

13. Wenn ein schriftliches Gebot einen Widerspruch zwischen Nummer und Stichwort des <strong>Katalog</strong>es enthält, erachtet<br />

der Versteigerer die angegebene Nummer als massgeblich. Schriftliche Gebote sind spätestens 24 Stunden<br />

vor dem Beginn der Versteigerung einzuliefern (persönlich, postalisch, per Fax oder per Mail), ansonsten<br />

der Versteigerer keine Gewähr für die ordnungsgemäße Bearbeitung und Berücksichtigung des schriftlichen<br />

Gebotes übernehmen kann.<br />

14. Gebote können nur mit einer Bieternummer abgegeben werden und müssen im Minimum 70% des im <strong>Auktion</strong>skatalog<br />

angegebenen Schätzwertes betragen. Telephonisches Bieten ist einzig nach schriftlicher Anmeldung<br />

des Bietwunsches möglich, wobei die Anmeldung spätestens 48 Stunden vor dem Beginn der Versteigerung<br />

zu erfolgen hat. Der Versteigerer haftet nicht für das Zustandekommen und/oder das<br />

Aufrechterhalten von Telekommunikationsverbindungen während der Versteigerung.<br />

15. Durch Abgabe eines Gebots anerkennt der Bieter explizit diese Versteigerungs-Bedingungen.<br />

16. Im Übrigen gelten die ortsüblichen Gantbedingungen. Die vorliegenden Versteigerungs-Bedingungen unterliegen<br />

Schweizer Recht. Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstand ist Basel-Stadt. Der Versteigerer<br />

ist aber berechtigt, ein Verfahren vor jedem sonst zuständigen Gericht anhängig zu machen.<br />

4


Einteilung des <strong>Katalog</strong>es und der Versteigerung<br />

I. Drucke des 15. Jhs. Nrn. 1-48 S. 7<br />

II. Drucke des 16. Jhs. Nrn. 49-<strong>10</strong>6 S. 57<br />

III. Buchholzschnitte Nrn. <strong>10</strong>7-112 S. 92<br />

IV. Sekundärliteratur Nrn. 113-126 S. 93<br />

Namensregister S. 97<br />

Besichtigung am Geschäftsdomizil<br />

an der Rittergasse 33, CH-4051 Basel<br />

nach Vereinbarung vom 25. Oktober bis zum 20. November 2012<br />

Besichtigung im <strong>Auktion</strong>slokal<br />

Freitag, den 22. November 2013<br />

von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

Versteigerung<br />

Samstag, den 23. November 2013 ab 15.00 Uhr Nrn.1-126<br />

Der »Schmiedenhof« liegt im Stadtzentrum in nächster Nähe<br />

der Hautpost und des Marktplatzes. Sie erreichen ihn vom<br />

Bahnhof SBB aus mit der Trambahn Nr. 8 und vom Badischen<br />

Bahnhof DB aus mit der Trambahn Nr. 6 (Haltestelle Marktplatz).<br />

Gerne sind wir Ihnen bei der Reservation eines Hotelzimmers<br />

behilflich.<br />

Die Abbildungen und Zitate dienen lediglich der Orientierung<br />

der Kaufinteressenten; sie stellen keine Veröffentlichungen im<br />

Sinne des Urheberrechts dar. Alle Rechte an den zitierten Texten<br />

und den Abbildungen bleiben den Inhabern der Urheberrechte<br />

vorbehalten. Nachdrucke sind in jedem Falle genehmigungspflichtig.<br />

Die meisten Abbildungen sind verkleinert.<br />

Photoarbeiten: Randall Cook, Basel<br />

<strong>Katalog</strong>druck: Druckhaus Müller GmbH, D-875305 Neuenbürg<br />

5


Zum Geleit<br />

Wir freuen uns, die Sammlung von <strong>Basler</strong> Wiegendrucken und Drucken des 16. Jhs. anbieten zu dürfen,<br />

die der <strong>Basler</strong> Volkswirtschaftler Dr. Pierre-Louis Van der Haegen (1932-2012) im Verlauf der letzten<br />

60 Jahre zusammengetragen hat.<br />

Seit der Jugend den Büchern verbunden, erhielt Pierre-Louis Van der Haegen entscheidende Anregungen,<br />

Sammler von alten Büchern zu werden, von seinem verehrten <strong>Basler</strong> Universitätslehrer Edgar Salin.<br />

Die ersten Erwerbungen - zumeist bei Adolf Seebass im <strong>Basler</strong> Erasmushaus getätigt - folgten noch keinem<br />

bestimmten Ziel: erschwingliche Klassikerausgaben, historische Oekonomie usw. Bald schälte sich<br />

die Entwicklung der Druckkunst in Basel als das bestimmende Sammelanliegen heraus und die Erwerbungen<br />

fokussierten sich seit 1970 auf <strong>Basler</strong> Inkunabeln und Drucke aus der ersten Hälfte des 16. Jhs.<br />

Auch hier waren die ersten Erwerbungen eher geprägt von der Verfügbarkeit der Drucke als zielgerichtet.<br />

Auch dürfte der geringe Preis manchen Stückes, Grund zu Erwerbung gewesen sein - Erwerbungen,<br />

die Pierre-Louis Van der Haegen in den letzten zwanzig Jahren nicht mehr getätigt hätte - unvollständige<br />

Exemplare, schlecht erhaltene Drucke.<br />

Aus dem begeisterten Liebhaber wurde über die Jahre ein versierter Wissenschafter, der - speziell in der<br />

Zeit eines beruflichen Otiums und nach seinem Rückzug aus dem Geschäftsleben - seine Studien nicht<br />

nur in der <strong>Basler</strong> Universitätsbibliothek betrieb, sondern diese in den Dienst dieser Institution stellte.<br />

Diese Arbeiten kulminierten 1998 im Verzeichnis der <strong>Basler</strong> Wiegendrucke der <strong>Basler</strong> Universitätsbibliothek,<br />

der als erster Band der "Schriften der Universitätsbibliothek" erschien. In der Folge bearbeitete<br />

Pierre-Louis Van der Haegen den gesamten Bestand an Wiegendrucken der <strong>Basler</strong> Bibliothek, der mit der<br />

baldigen Herausgabe des dritten Bandes im kommenden Jahr zum Abschluss kommen wird.<br />

Als kleine Hommage an Pierre-Louis Van der Haegens bewunderungswürdige Arbeit am <strong>Basler</strong> Inkunabelbestand<br />

haben wir die Wiegendrucke so angeordnet, wie er es in seinem <strong>Katalog</strong> getan hatte: nach<br />

Druckern geordnet und diese in vier "Generationen" abgeteilt: die Drucker der ersten Generation, die<br />

Wegbereiter des Aufschwungs, die Drucker der späteren 80er Jahre und die Drucker des letzten Jahrzehnts.<br />

Alle Bände weisen den Exlibrisstempel oder das gedruckte Exlibris von Pierre-Louis Van der Haegen auf<br />

(manchmal recht unbekümmert eingestempelt oder eingeklebt!); auf dieses ist nicht hingewiesen.<br />

6


I. Drucke des 15. Jahrhunderts<br />

Berthold Ruppel<br />

1 (Nider, Johannes, Ord.Pred.) [Praeceptorium divinae legis, sive Expositio decalogi]. Ohne Ort,<br />

Drucker und Jahr (=Basel, Berthold Ruppel, nicht nach dem 26.IX.1473). Fol. Gotische Type, 37 Zeilen<br />

und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt; durchgehend rubriziert. 330 unnumerierte Bl. (das letzte<br />

weiss; ohne Lagenbezeichnung; Lagenzählung: a-b <strong>10</strong> , c 8 , d-q <strong>10</strong> , r 12 , s-z <strong>10</strong> , A-K <strong>10</strong> ). Moderner<br />

Schweinslederband auf fünf Bünden mit goldgeprägtem Rückenschildchen, Deckel mit Rollenstempelbordüren.<br />

(CHF 5’000.00)<br />

ISTC in00196000. BMC III, 715. Hain 11782. Goff N-196. VdH Basel 1.2.<br />

Eines der frühesten in Basel und in der Schweiz gedruckten Bücher, von grosser Seltenheit. Ruppel, der in<br />

Mainz einer der ältesten Gesellen Gutenbergs war, druckte in Basel einzig 16 Bücher.<br />

Johannes Nider (vor 1385 – 1438) trat nach einer Ausbildung bei den Benediktinern 1402 in das Colmarer Dominikanerkloster<br />

ein. Ab 1414 vertrat Nider seinen Orden am Konstanzer Konzil, wo er mit Hussiten in Kontakt<br />

kam. In den 1420er Jahren studierte Nider in Wien, wo er 1427 promovierte. Ab 1429 war er von seinem<br />

Orden beauftragt, den <strong>Basler</strong> Dominikanerkonvent zu reformieren. Am 27. Juli 1431 eröffnete Nider das <strong>Basler</strong><br />

Konzil mit einer Predigt im <strong>Basler</strong> Münster; Nider wurde zu einer der massgeblichen Persönlichkeiten des<br />

<strong>Basler</strong> Konzils.<br />

Von Niders Schriften ist neben seinem „Formicarius“ vor allem das vorliegende „Praeceptorium“ populär geworden;<br />

es erschienen gegen 20 Inkunabel-Ausgaben. Es ist eine moraltheologische Abhandlung über die<br />

zehn Gebote, worin öfters von Hexen- und Zauberglauben, Träumen, Verwandlung der Menschen in Tiere<br />

durch Dämonen die Rede ist.<br />

Das letzte weisse Blatt vor das erste gebunden. Gewaschenes, breitrandiges Exemplar; in den unteren Rändern<br />

teils starke Feuchtigkeitsschäden, v.a. in den ersten 50 und den letzten 50 Blättern, teils mit fachgerechten<br />

Ergänzungen der Ecken.<br />

7


2 (Guilelmus Peraldus [Guillaume de Peyraut]). [Auf dem ersten Blatt:] Incipiunt capitula summe<br />

seu tractatus de viciis… Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Berthold Ruppel, um 1474/75). Fol.<br />

Gotische Type, 34 Zeilen; einspaltig gedruckt, durchgehend rubriziert. 352 unnum. Bl. (das letzte<br />

Blatt weiss; ohne Lagenbezeichnung; Lagenzählung: a 12 , b-d <strong>10</strong> , e-f 8 , g-i <strong>10</strong> , k 8 , l-r <strong>10</strong> , s-t 8 , v-x <strong>10</strong> , y-z 8 , A-<br />

D <strong>10</strong> , E 12 , F-L <strong>10</strong> , M 12 , N <strong>10</strong> ). Zeitgenössischer Holzdeckelband auf vier Bünden, die Deckel mit Streicheisendekor,<br />

mit zwei geprägten Messingbeschlägen (ohne die Schliessbänder). (CHF 5’000.00)<br />

ISTC ip00089000.GKW BMC III, 715. Goff P-89. VdH Basel 1.4.<br />

Editio princeps des „<strong>Katalog</strong>es der Laster“ des aus Peyraud in der Ardèche gebürtigen Dominikaners, der<br />

1271 gestorben ist. Die „Summa vitiorum“ ist ca. 1250 entstanden; zehn Jahre später verfasste Peraldus eine<br />

„Summa de virtutibus“, einen Tugendkatalog. Im „Lasterkatalog“ spricht Perladus ausführlich von den „Sünden<br />

der Zunge“, die er als wirkliche achte Todsünde sieht: das Fluchen, Schelten, falsch Schwören, lästerliche<br />

Reden, beständiges Klagen und die Gotteslästerung.<br />

Gutes, breitrandiges Exemplar. Bl. 184-188 mit etwa zeitgenössischen Marginalien. In den letzten vier Blättern<br />

kleine Wurmlöcher. Bl. 324r mit Abklatsch einer andern Seite.<br />

8


3 Bartholomaeus Anglicus, Ord. Frat. Min. De proprietate rerum. Ohne Ort, Drucker und Jahr (=<br />

Basel, Berthold Ruppel, um 1479/80?). Fol. Gotische Type, 60 Zeilen; zweispaltig gedruckt. 220<br />

unnum. Bl. (mit drei weissen Blättern; ohne Lagenbezeichnung; Lagenzählung: a 12 , b-g <strong>10</strong> , h 6 , i <strong>10</strong> , k-<br />

l 8 , m-q <strong>10</strong> , r 12 , s-y <strong>10</strong> , z 4 ). Holzdeckelband auf 5 Bünden mit Schweinslederbezug mit Hirsch-, Rosetten-<br />

und Palmettenstempeln (ohne die Schliesse, spätere Bibliotheksschilder, etwas zerkratzt<br />

und unbedeutend fleckig). (CHF 15’000.00)<br />

ISTC ib00132500. GKW 3402. BMC III, 714. Goff B-130. VdH Basel 1.8.<br />

Erste in Basel gedruckte Ausgabe der bedeutenden mittelalterlichen Enzyklopädie des Franziskanermönchs<br />

Bartholomäus, der aus England stammte und in Oxford, Paris und Magdeburg tätig war; Bartholomäus lebte<br />

im 13. Jh., sein Werk ist 1240 datiert.<br />

„Bartholomew’s encyclopedia was remarkably comprehensive and methodical. But on the whole it represented<br />

a state of knowledge which was already superseded … His geography and natural history were more advanced,<br />

and his descriptions of plants and animals contain touches which are exceedingly delightful. His herbal<br />

was by far the most notable work of its kind written by an Englishman in the Middle Ages. The political<br />

geography of Europe<br />

contains a quantity of information<br />

which had not<br />

been put together before.”<br />

(Sarton, Introduction<br />

to the History of Science).<br />

Das Werk enthält<br />

u.a. die Abschnitte «de<br />

dispositione membrum»,<br />

«de substantia<br />

corpore», «de infirmitatibus»,<br />

«de aetatibus»,<br />

«de mundo et corporibus<br />

caelestibus», «de<br />

tempore et partibus temporum»,<br />

«de arboribus»,<br />

«de animalibus», «de lapidibus<br />

preciosis», «de<br />

coloribus» etc. Die letzten<br />

Kapitel des 19.Buches<br />

über Musik: «de<br />

modulatione cantus»,<br />

«de simphonia», «de armoniaca»,<br />

«de tuba»,<br />

«cithara» etc.<br />

Auf dem Vorsatz<br />

Schenkungseintrag des<br />

15. Jhs.: «legatum a<br />

domino Johann Froedler<br />

Sacre theol. licenciato…»<br />

Ausserordentlich breitrandiges<br />

Exemplar. In<br />

den Rändern durchgehend<br />

einige, aber nicht<br />

wirklich störende Flekken<br />

und Feuchtigkeitsspuren.<br />

Ausgeschiedene Doublette<br />

der <strong>Basler</strong> Universitätsbibliothek<br />

(Stempel<br />

auf dem Vorsatz).<br />

Von grosser Seltenheit.<br />

9


Berthold Ruppel & Michael Wenssler<br />

4 Caracciolus, Robertus. Ord. Frat. Min. Opus quadragesimale perutilissimu(m) q(uo)d de penitentia<br />

dictu(m) est. Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Berthold Ruppel & Michael Wenssler, nicht<br />

nach 1479). Fol. Gotische Type, 44 Zeilen. 284 unnum. Bl. (mit einem leeren Blatt nach dem Register;<br />

Lagenzählung: a-b 8 , c-d <strong>10</strong> , e 8 , f-h <strong>10</strong> , i-s 8 , t-u <strong>10</strong> , x-y 8 , z 12 ; A 12 , B-C <strong>10</strong> , D 8 , E <strong>10</strong> , F 12 , G-H <strong>10</strong> ). ). Unrubriziert,<br />

aber mit eingemalten roten Initialen. Kalblederband über dicken Holzdeckeln, auf drei Bünden,<br />

Deckel mit Streicheisenfileten und Rollen- und Einzelstempeln (Engel, Lutherrose, Tanne)<br />

sowie dem Monogramm „LCV“ (Kapitale erneuert, Rückenbezug stark verwittert, ohne die<br />

Schliessen; Kanten berieben). (CHF 5’000.00)<br />

ISTC ic00179000. GKW 6073. BMC III 716. Goff C-179 (5 Exemplare). VdH Basel 3.2.<br />

Die Predigten des aus<br />

Lecce in Apulien gebürtigen<br />

Roberto Caracciolo<br />

(1425-1495)<br />

waren seinerzeit sehr<br />

populär und erlebten<br />

noch zu seinen Lebzeiten<br />

zahlreiche Ausgaben.<br />

Dies ist die erste<br />

<strong>Basler</strong> Ausgabe der<br />

„Sermones de penitentia“.<br />

Breitrandiges, sauberes<br />

Exemplar. Winzige<br />

Feuchtigkeitsspur in<br />

der oberen Aussenekke<br />

in einer Zahl von<br />

Blättern.<br />

Auf dem Innendeckel<br />

längerer zeitgenössischer<br />

Eintrag eines<br />

Vorbesitzers über<br />

seine Predigttätigkeit<br />

in Lindau, mit Aufzählung<br />

von 18 Predigten.<br />

Auf dem fliegenden<br />

Vorsatz Besitzeintrag<br />

des Franziskanerklosters<br />

Villingen. – Exemplar<br />

der Fürstlich<br />

Fürstenbergischen<br />

Hofbibliothek Donaueschingen.<br />

<strong>10</strong>


Bernhard Richel & Michael Wenssler<br />

5 Caracciolus, Robertus, Ord. Frat. Min. Quadragesimale de poenitentia. Basel, Bernhard Richel<br />

und Michael Wenssler, 1475. Fol. Gotische Type, 40 Zeilen und eine von Hand eingemalte Kopfzeile.<br />

360 unnum. Bl. (statt 361 Bl.; ohne das letzte Blatt [„Registrum quinternorum“]; ohne Lagenbezeichnung;<br />

Lagenzählung: a-v <strong>10</strong> , x 8 , y 6 , z <strong>10</strong> , A-E <strong>10</strong> , F 6 , G <strong>10</strong> , H 8 , I-K <strong>10</strong> , L-M 8 , N <strong>10</strong> , O-P 8 , Q 1 ). Durchgehend<br />

rubriziert und mit 9 Holzschnittinitialen. Restaurierter Halblederband d.18.Jhs. auf fünf<br />

Bünden mit rotem und grünem, goldgeprägten Rückenschildchen und etwas dekorativer Rückenvergoldung,<br />

Deckel mit Marmorpapier bezogen (neugebunden, alter Rücken aufgezogen; Kanten<br />

aufgeschürft). (CHF 3’500.00)<br />

ISTC ic00174000. BMC III, 736. GKW 6070. Goff C-174. VdH Basel 7.1.<br />

Einer der frühesten datierten <strong>Basler</strong> Drucke, eines von nur drei in Gemeinschaft von Wenssler und Richel herausgebrachten<br />

Werken. Die Sammlung von Fastenpredigten des aus Neapel stammenden Roberto Caracciolo<br />

(1425-1495) waren seit der Entstehung sehr beliebt. Die beinahe fünfzigjährige Predigttätigkeit Carraciolos<br />

erwarb ihm bei seinen Zeitgenossen den Ruf eines musterhaften Kanzelredners, seine Predigtweise wurde<br />

rasch imitiert. Papst Paul II. ernannte Caracciolo zum päpstlichen Kanzelredner in Ferrara, Sixtus V. ernannte<br />

ihn zum Bischof von Aquino und später von Lecce, seinem Geburtsort.<br />

Vermutlich ist das letzte Blatt mit dem „Registrum quinternorum“, das Hain erwähnt, nicht allen Exemplaren<br />

beigebunden worden oder es wurde nachträglich geliefert, es fehlt z.B. den Exemplaren des British Museums,<br />

aber auch den von Copinger, Stockmeyer und Pellechet erwähnten.<br />

Breitrandiges Exemplar, die Kopfzeile – die Kapitelnumerierung – von Hand mit roter Farbe eingemalt. Hin<br />

und wieder zeitgenössische Marginalien in brauner Tinte in den breiten Rändern. Nur unbedeutend stockoder<br />

schmutzfleckig. Der einzige wirkliche Schaden ist der Ausriss beim ersten Blatt; der Textverlust im Register<br />

ist alt (zeitgenössisch ?) handschriftlich ergänzt.<br />

Ausgeschiedene Doublette der <strong>Basler</strong> Universitätsbibliothek (Stempel auf dem ersten Blatt).<br />

11


6 Augustinus, Aurelius. De Civitate Dei. Basel, Michael Wenssler und Bernhard Richel, 25.III.1479.<br />

Fol. Gotische Type, 56 Zeilen (für den Text) resp. 73 Zeilen (für den Kommentar). Incipit-Zeilen, das<br />

Kolophon und die Druckermarke in Rotdruck. 247 unnumerierte Blätter (statt 248 Bl.; ohne das<br />

erste weisse Bl; ohne Lagenbezeichnung; Lagenzählung: a 2-<strong>10</strong> , b-g <strong>10</strong> , h 8 , i <strong>10</strong> , k 8 , l 6 , m <strong>10</strong> , n 8 , o <strong>10</strong> , p-q 8 , r-<br />

s <strong>10</strong> , t-x 8 , y <strong>10</strong> , z 8 , A-B 6 , C <strong>10</strong> , D 8 , E 6 , F 4 ). Grüner Schaflederband des 18. Jhs. auf sieben Bünden mit goldgeprägtem<br />

Rückentitel und reicher ornamentaler Rückenvergoldung, Deckel mit schmalen goldgeprägten<br />

Bordüren, Vorsätze mit Marmorpapierbezug, Goldschnitt (Kanten aufgeschürft, Deckel<br />

zerkratzt, Rücken mit einigen Wurmlöchern). (CHF 12’000.00)<br />

ISTC ia0124<strong>10</strong>00. BMC III, 726. GKW 2885. VdH Basel 7.3.<br />

Erste in Basel gedruckte<br />

Augustinus-Ausgabe,<br />

eines der monumentalsten<br />

Druckwerke von<br />

Wenssler und Richel, in<br />

einem ausgezeichneten,<br />

breitrandigen Exemplar.<br />

Nebst dem Text des grössten<br />

der vier christlichen<br />

Kirchenväter enthält der<br />

Band auch den ausführlichen<br />

Kommentar der beiden<br />

englischen Dominikanermönche<br />

Thomas<br />

Waleys und Nicholas Trivet.<br />

Neben den „Confessiones“<br />

ist die „Civitas Dei“<br />

das nachhaltigste, wirkungsmächtigste<br />

Werk<br />

Augustins (354-430). In<br />

ihr gibt Augustin die theologische<br />

und philosophische<br />

Antwort auf die<br />

Frage nach dem Wesen<br />

des christlichen Staates<br />

und dem Muster des<br />

christlichen Herrschers.<br />

Im Kolophon das schöne<br />

Lob Basels als Druckerstadt:<br />

„… in urbe Basiliense<br />

partium alemaniae<br />

quam non solum aeris clementia<br />

et fertilitatis agri<br />

sed verum etiam imprimentium<br />

subtilitas reddit<br />

famatissimam…“.<br />

Ohne das erste weisse<br />

Blatt. In den breiten Rändern<br />

hin und wieder,<br />

meist schwache Feuchtigkeitsspuren.<br />

Im Falz<br />

unten kleiner Wurmgang.<br />

Das letzte Blatt stärker<br />

schmutzfleckig.<br />

12


Berthold Ruppel, Bernhard Richel und Michael Wenssler<br />

7 Decisiones Rotae Romanae. Pars 1: Decisiones antiquae, und Pars 2: Decisiones novae (in 1 Band).<br />

Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Berthold Ruppel, B. Richel und Michael Wenssler, um 1477).<br />

Gr.-fol. Gotische Typen, 60 Zeilen, zweispaltig gedruckt. Pars I: 98 unnum. Bl. (Lagenzählung: a-<br />

e <strong>10</strong> , f-g 8 , h <strong>10</strong> , i 8 , k 6 , l 8 ; das erste Blatt weiss); Pars II: 144 unnum. Bl. (Lagenzählung: a <strong>10</strong> , b 8 , c 6 , d-l <strong>10</strong> ,<br />

m 8 , n-o <strong>10</strong> , p 12 ; das letzte Blatt weiss). Durchgehend rot regliert und rubriziert. Reich blindgeprägter<br />

Lederband d.Z. über dicken Holzdeckeln, auf 5 Bünden mit Streicheisenprägung, die Deckel mit<br />

Streicheisenfileten, floralen Stempeln und gotischen Rankenmotiven, mit den alten Schliessen (einige<br />

Fehlstellen im Lederbezug, berieben, Wurmlöcher). (CHF 12’000.00)<br />

ISTC id00<strong>10</strong>9000. GKW 8202. Goff D-<strong>10</strong>9 (4 Exemplare). VdH Basel 4.1. Nicht im BM.<br />

Monumentaler Druck der im 14. und 15. Jahrhundert angelegten Sammlung von Entscheidungen des päpstlichen<br />

Auditorengerichts, des höchsten Gerichts der römischen Kurie. Die Sammlung enthält die Entscheide<br />

der Rota bis ins Jahr 1381 in systematischer Ordnung; sie wurde von Guillelmus Gallici, Guillelmus Horborch<br />

und Bonaguida Cremonensis angelegt. Anfangs war die Rota nur Gerichtshof für Zivil- und Strafsachen der<br />

Kirche, im Verlauf der Jahre wurde sie auch Berufungsgericht für bürgerliche Rechtsstreitigkeiten; heute ist<br />

sie zumeist mit Eheannulationen beschäftigt.<br />

Ausserordentlich breitrandiges, gutes Exemplar, sauber mit Ausnahme einiger Wischspuren und Fingerflekken.<br />

Durchgehend Wurmlöcher vornehmlich in den breiten weissen Rändern. Einige Lagen leicht gebräunt.<br />

Aus der Universitätsbibliothek Basel ausgeschiedene Doublette (Stempel auf dem ersten bedruckten Blatt).<br />

Von grosser Seltenheit; wir können nur ein Exemplar im Handel nachweisen: dasjenige aus <strong>Katalog</strong> 695 der<br />

Firma Joseph Baer (damals 750 Schweizer Franken).<br />

13


Michael Wenssler<br />

8 [Arnoldi, Henricus, de Saxonia, Ord. Carth.]. Tractatus de modo p(er)veniendi ad vera(m) et<br />

P(er)fecta(m) dei et p(ro)ximi dilectionem. Habens fu(n)damentu(m) ex theologia mistica. Ohne<br />

Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Michael Wenssler, nicht nach dem 1.XII.1472). 4°. Gotische Type, 25<br />

Zeilen. 124 unnum. Bl. (ohne das erste und letzte weisse; Lagenzählung: a 2-<strong>10</strong> , b-e 8 , f <strong>10</strong> , h-o 8 , p 1-7 ).<br />

Titel und Kapitelüberschriften in Rot gedruckt. Durchgehend rubriziert. Mit 2 grossen eingemalten<br />

Initialen in Blau und Rot, mit weit ausschlagenden Federzügen. Lagenbezeichnung mit roter<br />

Tinte am Unterrand. Moderner Pergamentband mit Schliessen. (CHF 5’000.00)<br />

ISTC ia0<strong>10</strong>6<strong>10</strong>00. GKW 2511. BMC III 719. Goff A-<strong>10</strong>61 (3 Exemplare). VdH Basel 5.1.<br />

Erste und einzige Inkunabel-Ausgabe dieses Werks, noch zu Lebzeiten des Verfassers erschienen. Dies ist der<br />

erste Druck Wensslers in Basel, zudem eines der ersten in Basel gedruckten Bücher. Die Datierung auf „nicht<br />

nach dem 1.XII.1472“ ergibt sich aus einem datierten Kaufvermerk in einem der Exemplare der UB Basel.<br />

Beachtenswertes mystisches Werk, abgefasst in Dialogform, beeinflusst von den Schriften von Bernard de<br />

Clairvaux und der Schule von St. Victor in Paris.<br />

Henricus Arnoldi (1405-1497) ist in Alfeld bei Hildesheim geboren; zuerst wirkte er als Notar an der päpstlichen<br />

Kurie und wurde von dieser an das <strong>Basler</strong> Konzil als Konzilsnotar entsandt. Hier trat er 1435 in die Kartause<br />

ein, deren Prior er 1449 wurde. Arnoldi trat 1480 aus Gesundheitsgründen vom Priorsamt zurück. Arnoldi<br />

gelang es, trotz beschränkter Möglichkeiten, die Kartause baulich zu erweitern und die Bibliothek zu<br />

mehren, was dem Kloster hohes Ansehen eintrug. Nebst diesem sind noch zwei weitere Werke von Arnoldi<br />

im 15. Jh. gedruckt worden; die meisten seiner Schriften sind ungedruckt, so auch die im Ruhestand geschriebene<br />

erste Chronik der <strong>Basler</strong> Kartause.<br />

Im Ganzen gutes, sauberes Exemplar. Zeitgenössische Marginalien im weissen Rand. Das erste Blatt etwas angestaubt<br />

und fleckig, seitlich einige Einrisse. Sporflecken im weissen Rand in der zweiten Hälfte des Bandes.<br />

14


9 [Pseudo-] Albertus Magnus. Liber de laudib(us) gloriossime die genitricis marie semper virginis<br />

famosissimi sacre pagine interp(re)tis d(omi)ni alb(er)ti magni de laugingen…Ohne Ort, Drucker<br />

und Jahr (= Basel, Michael Wenssler, nicht nach 1474). Fol. Gotische Type, 34 Z. 190 unnum. Bl. (Lagenzählung:<br />

a–k <strong>10</strong> , l 8, m 2 , n–u <strong>10</strong> ). Durchgehend rubriziert und mit rot eingemalten Initialen. Das<br />

letzte Blatt aller Lagen mit handschriftlich eingemalten Reklamanten, das erste Blatt der Lage mit<br />

der Lagenzählung (entweder vom Buchbinder oder von einem Druckgesellen?). Schöner Kalbsledereinband<br />

d.Z. über dicken Holzdeckeln, auf fünf Bünden; Deckel mit Streicheisendekor in Rautenmuster<br />

(Rücken und Vorsätze erneuert; Ecken abgeschafft, Kanten berieben, einige Wurmlöcher;<br />

ohne die Schliessen). (CHF 7’500.00)<br />

ISTC ia00273000. GKW 679. BMC III 721. Goff A-273 (5 Exemplare). VdH Basel 5.12.<br />

Schöne Ausgabe des Mariale, einem Lob auf die geistigen und körperlichen Vorzüge der Jungfrau Maria in<br />

275 Kapiteln, das früher Albertus Magnus zugeschrieben wurde, das jedoch eine Kompilation von Texten verschiedener<br />

Autoren darstellt, dabei auch wissenschaftliche, etwa „de astronomia“, „de arithmetica“, „de physica“.<br />

Möglicherweise ist Albertus Magnus der Kompilator. Die Datierung des Drucks geht auf einen Rubrikatorenvermerk<br />

in einem Exemplar der Kartause Buxheim zurück.<br />

Dies ist vermutlich ein Nachdruck der Erstausgabe von 1473 (Köln, Zell), mit der sie textlich übereinstimmt.<br />

Sehr schönes, breitrandiges Exemplar. Reizvolles Exemplar mit den original eingemalten Reklamanten und<br />

Lagenzählungen durch den Buchbinder oder einen Druckgesellen.<br />

Auf dem ersten Blatt am Kopf Handschriftlicher Besitzeintrag des Franziskanerklosters in Zabern im Unterelsass.<br />

15


<strong>10</strong> S. Thomas Aquinas. Catena aurea super quattuor Evangelistas. Ohne Ort und Drucker (Basel, Michael<br />

Wenssler) 1476. Gr.fol. Gotische Type, 62 Zeilen; zweispaltig gedruckt. 435 unnum. Bl. (ohne<br />

das erste und letzte weisse Blatt und ohne das letzte bedruckte Blatt mit der Druckermarke und<br />

dem Datum: Lagenzählung: a 2-<strong>10</strong> , b–c <strong>10</strong> , d–e 8 , f <strong>10</strong> , g–h 8 , i 6 , k 8 , l–p <strong>10</strong> , q–r 8 , s 6 , t–y <strong>10</strong> , z 12 ; A–H <strong>10</strong> , I 8 , K 6 ,<br />

L–X <strong>10</strong> , Y 8 , Z <strong>10</strong> , aa1-4). Mit einer grossen, weitausschlagenden Initiale „S“ auf Goldgrund auf dem<br />

ersten Blatt, mit Blumen- und Früchtefestons, durchgehend rubriziert und mit eingemalten roten<br />

Initialen, drei Initialen in Rot und Blau. Moderner Lederband über Holzdeckeln. (CHF 5’000.00)<br />

ISTC it00229000. GKW M46089. BMC III 723. Goff T-229 (7 Exemplare). VdH Basel 5.23.<br />

Thomas Aquinas’ „Catena aurea“ ist einer der bekanntesten Bibelkommentare des Mittelalters, für welche<br />

Thomas mehr als 80 Bibelkommentare von griechischen und lateinischen Kirchenvätern exzerptierte und<br />

übersetzte. Thomas schuf das Werk seit 1263 im Auftrag Papst Urbans IV. Das Werk ist ein beredtes Zeugnis<br />

für Thomas’ hervorragende Kenntnis der patristischen Literatur des Mittelalters.<br />

Gutes, wenngleich<br />

inkomplettes Exemplar.<br />

Bis auf eine<br />

schwache Feuchtigkeitsspur<br />

am Oberrand<br />

sehr sauber<br />

und frisch erhaltenes<br />

Exemplar, einige<br />

Blätter mit Abklatschspuren<br />

von<br />

noch feuchten<br />

Druckbögen.<br />

Auf dem ersten Blatt<br />

zwei handschriftliche<br />

Besitzeinträger<br />

der Franziskanerklöster<br />

in Zabern und<br />

Rastatt sowie drei Bibliotheksstempel:<br />

Dom-Priorat Feldkirch,<br />

Jesuitenkloster<br />

Domus Gorheim<br />

und Jesuiten-Provinz<br />

Helvetia<br />

(durchgestrichen).<br />

16


11 Carcano, Michael de, Ord. Frat. Min. Sermonarium de peccatis per adventum et perduas quadragesimas.<br />

Partes I et II (in einem Band). Basel, Michael Wenssler, 29.V.1479. Gr.-fol. Gotische Type,<br />

60 Zeilen, zweispaltig gedruckt. Pars I: 173 unnum. Bl. (ohne das erste weisse Blatt; Lagenzählung:<br />

a 2-<strong>10</strong> , b <strong>10</strong> , c-d <strong>10</strong> , e-f 8 , g 6 , h–k <strong>10</strong> , l-m 6 , n–q <strong>10</strong> , r–u 8 ); Pars II: 99 unnum. Bl. (ohne das letzte weisse Blatt;<br />

Lagenzählung: A <strong>10</strong> , B 8 , C <strong>10</strong> , D 8 , E-F <strong>10</strong> , G-H 8 , I <strong>10</strong> , K 8 , L 1-9 ). Durchgehend rubriziert und mit rot eingemalten<br />

Initialen; zwei grosse blau-rot gemalte Initiale zu Beginn des Textes beider Teile. Lagenbezeichnung<br />

mit roter Tinte am Unterrand. Einband des späten 16. Jhs. auf vier Bünden über Kartondeckeln,<br />

Schweinslederrücken, die Deckel mit Fragmenten einer Pergamenthandschrift des 14. Jhs.<br />

bezogen, übergreifende Kanten (etwas berieben). (CHF 12’000.00)<br />

ISTC ic00195000. GKW 6130. BMC III 726. Goff C-195 (5 Exemplare). VdH Basel 5.31.<br />

Zweite Ausgabe, nach der Erstausgabe 1476 in Venedig bei Renner – die einzigen Ausgaben dieser Predigtsammlung<br />

in der Inkunabelzeit.<br />

Michele de Carcano<br />

(1427-1484) war einer<br />

der angesehensten<br />

Prediger seiner Zeit;<br />

er entstammte einer<br />

Milaneser Patrizierfamilie.<br />

Vermutlich auf<br />

Grund der Predigttätigkeit<br />

von St. Bernardino<br />

von Siena in<br />

Mailand (1442/43)<br />

trat er ins Franziskanerkloster<br />

S. Croce in<br />

Boscaglia in Como<br />

ein. Bald bereiste er<br />

ganz Oberitalien und<br />

predigte in den<br />

hauptsächlichsten<br />

Kirchen: Mantua, Florenz,<br />

Mailand, Perugia,<br />

Bologna, Rieti,<br />

L’Aquila, Venedig,<br />

Crema und Terrasanta.<br />

Gefördert wurde<br />

er durch Bianca Maria<br />

Visconti und Bona di<br />

Savoia. Carcano starb<br />

während einer Predigt<br />

in Lodi auf der<br />

Kanzel an einem<br />

Schwächeanfall.<br />

Feuchtigkeitsränder<br />

am Ober- und Aussenrand<br />

in der zweiten<br />

Hälfte des Bandes,<br />

im Übrigen<br />

gutes, sauberes Exemplar<br />

auf herrlich<br />

festem Papier. Gegen<br />

Ende Wurmlöcher.<br />

Prachtvoller Druck<br />

aus Wensslers Glanzzeit.<br />

17


12 Gratianus, Ord. Camald. Decretum cum apparatu Bartholomaei Brixiensis. Basel, Michael Wenssler,<br />

19.8.1481. Gr.-fol. Gotische Type, 70 resp. 76 Zeilen; zweispaltig gedruckt. Registerblatt und 379<br />

(statt 381) Bl. (ohne das erste weisse Blatt und das zehnte Blatt der ersten Lage; Lagenzählung: Registerblatt,<br />

a 2-9 , b–c <strong>10</strong> , d 8 , e 6 , f–i <strong>10</strong> , k 8 , l–p <strong>10</strong> , q–s 8 , t–z <strong>10</strong> , aa–bb <strong>10</strong> ,cc 12 , dd-ee <strong>10</strong> , ff 12 , gg-hh <strong>10</strong> , ii 12 , kk–ll <strong>10</strong> ,<br />

mm 8+1 , nn–qq <strong>10</strong> ). Durchgehende gedruckte Rubrizierung, mit eingemalten grösseren blauen und<br />

roten Initialen. Auf dem ersten Textblatt grosse eingemalte und mit Gold gehöhte Initiale „N“. Am<br />

Fuss Wappenmalerei mit schönen ausschlagenden Blumenranken, die aus grotesken Masken herausspriessen.<br />

Holzdeckelband d.Z. auf fünf Bünden mit Schaflederbezug, Deckel mit Streicheisendekor<br />

(stark berieben und fleckig, Ecken abgeschafft; ohne die Schliessen). (CHF 7’500.00)<br />

ISTC GKW 11362. Brit. Library IC 37<strong>10</strong>4 (nicht mehr im BMC). Goff G-370. VdH Basel 5.40.<br />

Erste bei Wenssler erschienene Ausgabe des bedeutenden Rechtsbuches des Kamaldulenser Mönchs Gratian<br />

aus dem 12. Jh., von dessen<br />

Leben so gut wie<br />

nichts bekannt ist. Er<br />

lebte im Kloster San Felice<br />

in Bologna, wo er auch<br />

Recht unterrichtete. Sein<br />

Decretum – er selbst<br />

nannte es Concordia Discordantium<br />

Canonum –<br />

gehört zu einer Sammlung<br />

von sechs Rechtsbüchern,<br />

die im Corpus<br />

iuris canonici zusammengefasst<br />

sind, ähnlich wie<br />

das Corpus iuris civilis.<br />

Das zu Anfang eingebundene<br />

Registerblatt ist separat<br />

gedruckt und<br />

wurde den Buchbindern<br />

geliefert. Dort werden für<br />

die erste Lage a nur vier<br />

Textanfänge genannt;<br />

vielleicht deswegen –<br />

und wegen der verwirrenden<br />

Lagenbezeichnung<br />

und Seitennumerierung<br />

– wurde<br />

möglicherweise versehentlich<br />

das erste weisse<br />

Blatt der ersten Lage und<br />

das letzte Blatt vom<br />

Buchbinder entfernt.<br />

Feuchtigkeitsspuren in<br />

einer Anzahl der Blätter,<br />

hin und wieder etwas<br />

schmutzfleckig. Staubspuren<br />

an den Blatträndern.<br />

Die Ränder teilweise<br />

unbeschnitten.<br />

Das Wappen verweist auf<br />

ein Mitglied der Familie<br />

Wolffurth aus Schwaben,<br />

deren Stammschloss<br />

Wolffurth oberhalb Bregenz<br />

steht.<br />

18


13 Gregorius IX Papa. Decretales.[Mit der Glossa ordinaria des Bernardus Parmensis]. Basel, Michael<br />

Wenssler, 1486. Fol. Gotische Type, 68 Zeilen; zweispaltig gedruckt. 1 weisses Bl., 419 foliierte Bl.<br />

(Lagenzählung: a-z 8 , [a-c 8 ], A-Z 8 , aa-bb 8 , cc 12 ). Durchgehend rot rubriziert, sowohl mit der Hand als<br />

auch gedruckt. Mit rot eingedruckten und blau eingemalten Initialen. Auf dem ersten Textblatt mit<br />

Gold ausgemalte Initiale. Holzdeckelband d.Z. mit (im 20. Jh.) erneuertem Kalblederbezug, die Innendeckel<br />

mit Pergament bezogen. (CHF <strong>10</strong>’000.00)<br />

GKW11472. BMC III 730. Goff G-460. VdH Basel 5.51.<br />

Dritte bei Wenssler erschienene Ausgabe der Dekretalen; dieses sind die päpstlichen Erlasse in Briefform, die<br />

Gregor IX. vom katalanischen Dominikaner Raymund von Penaforte im 13.Jh. zusammenstellen liess. Die<br />

„Glossa“ wurde von Bernardus de Botone gen. Parmensis im Jahr 1263 verfasst.<br />

Ausserordentlich reich annotiertes Exemplar. Laut Besitzeintrag auf den Innendeckeln – vorne: „Petrus loiff<br />

presbiter h(uius) libri possessor“, auf dem Rückdeckel: „p(er)tinet ad pet(rum) loiff p(res)biter liber iste“ – Exemplar<br />

eines Priesters; ein Peter Loiff ist Anfangs des 16. Jh. Rektor am Sakramentsaltar von St. Aposteln in<br />

Köln, möglicherweise ist er der Vorbesitzer. Das Exemplar weist beinahe auf allen Seiten am Kopf und zum<br />

Teil in den Seitenrändern teils sehr umfangreiche Annotationen von seiner Hand auf. Auf dem vorderen Innendeckel<br />

ist ein Inhaltsverzeichnis notiert.<br />

Gutes, nur wenig fleckiges Exemplar. Mit einigen wenigen Wurmlöchern. Eine Initiale auf fol. VII ungeschickt<br />

nachgezeichnet. Auf dem fliegenden Vorsatz und dem ersten weissen Blatt alte Stempel: Dominikanerbibliothek<br />

Feldkirch, und Jesuitenbibliothek der Provinz Helvetia.<br />

19


14 [Missale Romanum. Basel, Michael Wenssler, 1487]. Fol. Gotische Type, 30 und 15 Zeilen; zweispaltig<br />

gedruckt. Fragment von 218 (statt 342) foliierten Blättern. In Rot und Schwarz gedruckt.<br />

Halblederband des 19.Jhs. (Rücken und Kanten stark berieben). (CHF 1’800.00)<br />

GKW M23918. BSB Ink M-468. Weale-Bohatta 901. VdH Basel Anhang E: in Basel nicht vorhandene Drucke,<br />

Nr. 17.<br />

Das erste auf dem Gebiet der jetzigen Schweiz gedruckte Missale Romanum, von grosser Seltenheit. Kein Exemplar<br />

in der Schweiz. Der British Library Incunabula Short Title Catalogue verzeichnet einzig 11 Exemplare<br />

in Bibliotheken in Deutschland und Österreich, von denen drei unvollständig sind.<br />

Ein vollständiges Exemplar würde die folgende Lagenzählung aufweisen: [ζ 8 ], a–y 8 , z 6 , [114], aa–mm 8 , nn <strong>10</strong> ,<br />

oo–rr 8 . Unserm Fragment fehlen Blätter in beinahe allen Lagen. Ein detailliertes Verzeichnis der vorhandenen<br />

Blätter liegt vor. Notabene fehlen auch die beiden Holzschnitte.<br />

Durchgehend mit Feuchtigkeitsspuren, teils stark fleckig. Sporflecken.<br />

20


15 Missale Basiliense. [Basel, Michael Wenssler, um 1488/1490?]. Fol. Gotische Type, 28 resp. 14<br />

Zeilen. 259 (statt 260) teils foliierte Bl. (es fehlt das Blatt mit dem Kanonholzschnitt; Lagenzählung:<br />

i <strong>10</strong> , aa-bb 6 , a-i 8 , k 6 , l 8 , i 2-14 , m-z 8 , A 8 , B-C 6 , D 8 , E 6 , F 8 ). In Rot und Schwarz gedruckt. Mit einer grossen,<br />

rotgrundigen Holzschnittinitiale zu Beginn des Kanons. Schweinslederband d.Z. über dicken<br />

Holzdeckeln und auf drei Bünden, die Deckel mit Streicheisenfileten und Einzelstempeldekor<br />

(Rhombus mit Lilie, Maria-Banderole) (ohne die zehn Beschläge und die Schliessen; Wurmlöcher,<br />

fleckig). (CHF 12’000.00)<br />

ISTC im0065<strong>10</strong>00. GKW M24866. Goff M-651 (2 Exemplare: Pierpont Morgan und Huntington Library). VdH<br />

Basel 5.55. Weale-Bohatta 159. Nicht in der British Library. Der Incunabula Short Title Catalogue verzeichnet<br />

nur 17 Exemplare.<br />

Bis auf den Kanonholzschnitt vollständiges Exemplar von Wensslers letztem in Basel gedruckten Missale. Die<br />

Datierung ist umstritten, sie variiert zwischen „um 1486“ bis „anfangs der 90er Jahre“, siehe dazu ausführlich<br />

VdH Basel 5.55. Wenssler musste Basel 1491 fluchtartig verlassen, da er sich mit seinen Drucken, die er nur<br />

schwer absetzen konnte, hoch verschuldet hatte. Eine Datierung auf 1491 scheint daher eher unwahrscheinlich.<br />

Der fehlende Kanonholzschnitt ist auf altes Papier kopiert und mit einem Falz einmontiert.<br />

Leichter Wasserrand am Schluss an den Aussenkanten und im Bug. Anfang und Schluss mit vereinzelten<br />

Wurmspuren. Einige Fehlstellen im Papier. Exemplar mit sämtlichen weissen Blättern und den alten ledernen<br />

Blattweisern.<br />

21


16 Magistris, Johannes de (Jean de Maître). Questiones sup(er) totu(m) cursum logice. [Basel,<br />

Michael Wenssler, nicht nach dem 25.V.1490]. Kl.-4°. Gotische Type, 50 Zeilen ; zweispaltig<br />

gedruckt. 200 foliierte Bl. (Lagenzählung: a-z 8 , [1-28]). Mit 1 blattgrossen und 12 kleineren<br />

Holzschnittdiagrammen. Restaurierter englischer Kalblederband d.Z. auf drei Bünden und über<br />

dicken Holzdeckeln; Deckel mit Streicheisen in Kompartimente abgeteilt, diese mit Einzelstempeln<br />

dekoriert (Tudor-Rose, Rhombenstempel mit floralem Dekor) (Rücken erneuert, Deckelbezug ausgebessert,<br />

Ecken berieben, einige Wurmlöcher). (CHF 2’500.00)<br />

ISTC im00032000. GKW M19829. BMC III 733. Goff M-32 (einzig 1 Exemplar in der Library of Congress). VdH<br />

Basel 5.63.<br />

Einzige in Basel gedruckte Ausgabe des Werks über Logik des in Paris lehrenden Jean de Maître. Wenssler publizierte<br />

gleichzeitig ein weiteres Werk Le Maîtres, nämlich dessen „Quaestiones perutiles super tota philosophia<br />

naturalis“.<br />

Unrubriziertes Exemplar, ohne eingemalte Initialen. Zahlreiche Marginalien mit vielen Weiserhändchen<br />

durch den ganzen Band. Die ersten und letzten Lagen am Rand ausgefranst und mit einigen Wurmlöchern<br />

(Textverlust in den ersten fünf Blättern), im übrigen angenehm sauberes Exemplar.<br />

Auf dem Innendeckel gestochenes Exlibris Kloster Lanherne (Diözese Plymouth), auf dem fliegenden Blatt<br />

E.F.Bosanquet.<br />

22


17 Armandus de Bellovisu. De declaratione difficilium terminorum tam theologiae quam philosophiae<br />

ac logicae. Basel, Michael Wenssler, 1.III.1491. 8°. Gotische Type, 33 Zeilen und Kopfzeile. 191<br />

foliierte Bl. (ohne das letzte weisse Blatt; Lagenzählung: a-y 8 , [A 8 , B 1-7 ]). Durchgehend rubriziert<br />

und mit hübschen, ausschlagenden Initialen. Pergamentband des späten 16. Jhs. (Vorsätze erneuert).<br />

(CHF 1’500.00)<br />

ISTC ia0<strong>10</strong>55000. GKW 2501. BMC III, 733. Goff A-<strong>10</strong>85. VdH Basel 5.68.<br />

Das letzte von Wenssler in Basel gedruckte Buch; merkwürdigerweise brachte er den Text einen Monat später<br />

erneut heraus und zwar in einer Sedezausgabe, als Taschenbuch.<br />

Das Exemplar weist auf dem Titel zahlreiche Besitzeinträge des 16. und 17. Jhs. auf sowie im Text viele Marginalien.<br />

An den Schluss sind 15 Blätter mit handschriftlichen Einträgen ebenfalls von verschiedenen Händen<br />

angebunden.<br />

Gutes, sauberes Exemplar.<br />

23


Bernhard Richel<br />

18 [Martyrologium] – Viola sanctorum. Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Bernhard Richel, nicht<br />

nach dem 28.IV.1475). Fol. Gotische Type, 33 Zeilen und Kopfzeile. 92 unnum. Bl. (das erste weiss;<br />

Lagenzählung: a-h <strong>10</strong> , i-k 6 ).Durchgehend rubriziert, auf dem ersten Blatt Holzschnittinitiale. Halbpergamentband<br />

d.19.Jhs. mit handgeschriebenem Rückentitel, Deckel mit Marmorpapier bezogen<br />

(Ecken und Kanten berieben; Vorsätze mit Klebestreifenspuren). (CHF 7’500.00)<br />

ISTC im00333000. GKW M21477. BMC III 736. Goff M-333 (5 Exemplare). VdH Basel 9.4.<br />

Erste Ausgabe des unter dem Titel „Viola Sanctorum” gesetzten Martyrologiums, dem kalendarischen Verzeichnis<br />

der Heiligen der Kirche. Bis zum zweiten Vatikanischen Konzil wurde der entsprechende Martyrologiumseintrag<br />

in der täglichen Andacht zur Prim vorgetragen. Die Martyrologien waren entscheidend bei<br />

der Entwicklung des Kalenders, wie er in der zweiten Hälfte des 15. Jhs. erstmals auftritt. Es brauchte den<br />

Buchdruck, um den Kalender populär zu machen!<br />

Die Aufzählung beginnt mit dem Januar, am Rand sind die Tage in einer laufenden Zählung festgehalten,<br />

wobei 363 Tage gezählt werden – Pfingsten und Weihnachten sind ausgelassen. Anders als der Kalender, der<br />

nur den Tagesheiligen festhält, gibt das Martyrologium häufig einen Abriss des Lebens und Leidens der Märtyrer.<br />

Die vorliegende „Viola sanctorum“ dürfte ein im Hinblick auf den Vertrieb im oberrheinischen Raum gedrucktes<br />

Partikular-Martyrologium sein, den es nennt mit Nachdruck alle jene Heiligen, die auf dem Gebiet<br />

der Schweiz, in Süddeutschland und im Elsass speziell verehrt wurden.<br />

Mit zahlreichen Marginalien in Tusche in einer zeitgenössischen Hand im Text – meist Wiederholung der Heiligennamen<br />

– und auf dem ersten weissen Blatt. Gutes, sauberes Exemplar.<br />

Zahlreiche Exemplare in Bibliotheken, im Handel aber von grosser Seltenheit.<br />

24


Martin Flach<br />

19 Andreae, Johannes. Tractatulus seu summa brevis de sponsalibus et matrimoniis. Ohne Ort, Drukker<br />

und Jahr (= Basel, Martin Flach, um 1473/75). Fol. Gotische Type, 34 Zeilen. 9 unnum. Bl. (ohne<br />

das letzte weisse; ohne Lagenbezeichnung). Durchgehend rubriziert. Stummer Kartonband des 19.<br />

Jhs. (lädiert; Rücken behelfsmässig mit Klebeband fixiert). (CHF 1’500.00)<br />

ISTC V. GKW 1751. BMC III 740. Goff A-640 (3 Exemplare). VdH Basel <strong>10</strong>.4.<br />

Erste Ausgabe der erweiterten Fassung von Andreaes Tractat über das Eherecht. Eine kürzere Fassung war<br />

zuvor in Rom erschienen. Giovanni d’Andrea war ein im 13. Jh. geborener, aus Bologna stammender Jurist;<br />

sein Hauptwerk ist die grosse Abhandlung über die Blutsverwandtschaft. Er starb 1348 während der grossen<br />

Pest.<br />

Martin Flach war<br />

der einzige gebürtige<br />

<strong>Basler</strong><br />

unter den <strong>Basler</strong><br />

Buchdruckern<br />

des 15. Jhs.<br />

Durchgehend<br />

etwas gebräunt<br />

und fleckig. Breitrandiges<br />

Exemplar.<br />

Auf dem<br />

fliegenden Vorsatz<br />

handschriftliches<br />

Exlibris<br />

„Ex libris Gilbert<br />

R. Redgrave London<br />

1892“, darunter<br />

die Bemerkung<br />

„Note this<br />

work by J. Andrea<br />

was probably<br />

printed by<br />

S.M. Flach at<br />

Strassburg about<br />

1480 GRR“. Auf<br />

dem Innendeckel<br />

gedrucktes Exlibris<br />

Redgrave.<br />

25


Johann Meister & Peter Koelliker<br />

20 Brack, Wenceslaus. Vocabularius rerum (Lateinisch und Deutsch). – Daran: Isidorus Hispalensis.<br />

Etymologiae (Auszüge). – sowie: Wenceslaus Brack. De verbis & De modo epistolandi. – und:<br />

Hugo de Sancto Victore. Didascalion. Ohne Ort und Drucker (= Basel, Johann Meister & Peter<br />

Koellicker) 27.X.1483. Fol. Gotische Type, 49 Zeilen; zweispaltig gedruckt. 98 unnum. Bl. (das letzte<br />

Bl. weiss; Lagenzählung: [2], a-c 8 , d-e <strong>10</strong> , f 8 , g <strong>10</strong> , h-l 6 , m <strong>10</strong> ). Restaurierter Holzdeckelband, der<br />

Rücken und die Hälfte der Deckel mit blindgeprägtem Schweinslederbezug (Streicheisenfileten,<br />

runde Stempel mit Adler und Rosette, florale Ranken), Vorderdeckel mit dem eingeprägten Monogramm<br />

„LCV“ (ohne die Schliesse; Kapitale ausgebessert und ergänzt). (CHF 7’500.00)<br />

ISTC ib0<strong>10</strong>58000. GKW 4984. BMC III 762. Goff B-<strong>10</strong>58 (5 Exemplare). VdH Basel 13.1.<br />

Erste Ausgabe des nach<br />

Sachgebieten geordneten<br />

Wörterbuches des<br />

aus dem sächsischen<br />

Liebenswerder stammenden<br />

Wenceslaus<br />

Brack, der damals Rektor<br />

der Konstanzer<br />

Stadtschule war.<br />

Dies ist vermutlich das<br />

erste Druckwerk von<br />

Koelliker; mit Johann<br />

Meister zusammen gab<br />

er noch zwei weitere<br />

Drucke heraus.<br />

Nicht rubriziert und<br />

ohne eingemalte Initialen.<br />

Handschriftliche<br />

Foliation am Kopf.<br />

Feuchtigkeitsspuren in<br />

den weissen Rändern.<br />

Durchgehend etwas gebräunt.<br />

Das letzte weisse<br />

Blatt zur Hälfte fehlend.<br />

Die letzten ca. <strong>10</strong><br />

Blätter stärker ausgefranst<br />

und mit Randeinrissen,<br />

das letzte bedruckte<br />

Blatt mit drei<br />

Löchern.<br />

Handschriftlicher Besitzvermerk<br />

des Franziskanerkloster<br />

Villingen<br />

am Kopf des ersten<br />

Blattes; aus der Fürstlich<br />

Fürstenbergischen<br />

Sammlung Donaueschingen.<br />

26


Johann Besicken<br />

21 Panormitanus de Tudeschis, Nicolaus. Lectura super V libros Decretalium. (2. und 3. Teils des 2.<br />

Buches [von insgesamt 5 Büchern). Basel, ohne Drucker (= Johann Besicken) 1480/81. Fol. Gotische<br />

Type, 52 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 201 Bl. (statt 202; ohne das erste weisse Blatt;<br />

Lagenzählung: a 2-<strong>10</strong> , b 8 , c-e <strong>10</strong> , f 8 , g <strong>10</strong> , h-i 8 , k <strong>10</strong> , l 8 , m-n <strong>10</strong> , o 8 , p-r <strong>10</strong> , ζ 8 , s <strong>10</strong> , t-v 8 , x <strong>10</strong> ); 178 Bl. (statt 180 Bl.,<br />

ohne das erste und letzte weisse Blatt; Lagenzählung: a 2-<strong>10</strong> , B 8 , C <strong>10</strong> , D 8 , E-F <strong>10</strong> , H 8 , h 8 , J 8 , k <strong>10</strong> , L 8 , M <strong>10</strong> ,<br />

N 8 , O <strong>10</strong> , P 12 , Q-T 8 , V 1-9 ). Restaurationsbedürftiger Holzdeckelband mit reich blindgeprägtem Lederbezug<br />

(Gelenk behelfsmässig ausgebessert, ohne die Schliessen; einige Wurmlöcher).<br />

(CHF 300.00)<br />

ISTC ip00048000. GKW M47800. Goff P-48. VdH Basel 15.1. Nicht im BMC.<br />

Einzig der<br />

zweite und<br />

dritte Teil des 2.<br />

Buches des auf<br />

5 Bücher angelegten<br />

Hauptwerks<br />

des aus<br />

Catania gebürtigen<br />

Juristen<br />

Panormitanus<br />

de Tudeschis,<br />

dem Kommentar<br />

zu den Dekretalien<br />

Papst<br />

Gregors IX. Panormitanus<br />

de<br />

Tudeschis hatte<br />

als Abgesandter<br />

Papst Eugens<br />

IV. am<br />

<strong>Basler</strong> Konzil<br />

teilgenommen.<br />

Durchgehend<br />

Feuchtigkeitsspuren,<br />

teils<br />

stärker, zahlreiche<br />

Blätter gebräunt.<br />

Das<br />

erste Blatt zerrissen<br />

und geklebt.<br />

Einige<br />

Wurmspuren.<br />

27


Johann Amerbach<br />

22 Johannes de Bromyard. Summa praedicantium, Pars prima ( ohne Pars secunda). Ohne Ort, Drukker<br />

und Jahr (= Basel, Johann Amerbach, nicht nach 1484). Fol. Gotische Type, 53 Zeilen und Kopfzeile;<br />

zweispaltig gedruckt. 34 unnum. Bl. Register (statt 36 Blätter, ohne das erste leere und ohne<br />

Blatt 7; Lagenzählung: * 2-6 und 8 , ** <strong>10</strong> , *** 8 , **** <strong>10</strong> ), 326 unnum. Bl. (ohne das erste und letzte weisse<br />

Blatt; Lagenzählung: a 2-12 , b-z 8 , A-O 8 , P 6 , Q 8 , R 6 , S 1-7 ). Durchgehend rubriziert. Auf dem ersten Textblatt<br />

(a 2 ) grosse Initiale auf Goldgrund mit über das ganze Blatt ausschlagenden floralen Ranken;<br />

auf dem zweiten Textblatt grosse Goldgrundinitiale mit groteskem Gesicht, sowie 9 grosse, in Blau<br />

und Rot eingemalte Initialen mit Filigranornamenten und ausschlagenden Ranken. Lederband des<br />

17. Jhs. auf vier Bünden mit reicher Rückenvergoldung und Rückenschildchen, Deckel mit goldgeprägtem<br />

Wappensupralibros (Johann Georg Baron von Pichelstein und Altenburg) (berieben und<br />

etwas fleckig, Kapitalen ausgerissen, einige Wurmspuren). (CHF 1’500.00)<br />

ISTC ij00260000. GKW M13114. BMC III 347. Goff J-260. VdH Basel 16.16.<br />

Erste Ausgabe des ersten Bandes<br />

der gesammelten Predigten des<br />

englischen Predigers John Bromyard,<br />

über dessen Leben<br />

wenig Gesichertes bekannt ist.<br />

Lange Zeit wirkte er in Hereford,<br />

später offenbar als Theologe<br />

an der Oxforder Universität.<br />

Am Londoner Konzil von 1382<br />

soll John Bromyard ein entschiedener<br />

Gegner Wicliffs gewesen<br />

sein.<br />

Die „Summa praedicantium“,<br />

deren erster Teil hier vorliegt mit<br />

der Sammlung seiner Predigten<br />

(alphabetisch geordnet, von<br />

„Abiecto“ bis „Luxuria“), wurde<br />

bis ins 17. Jh. nachgedruckt.<br />

Gutes, wenngleich nicht perfektes<br />

Exemplar. Es fehlen die drei<br />

weissen Blätter sowie das siebente<br />

Blatt des Registers zu Beginn.<br />

Vom ersten Registerblatt<br />

ist der untere Teil abgeschnitten<br />

und durch einen weissen Papierstreifen<br />

alt ersetzt. Das Register<br />

am Kopf stärker feuchtigkeitsfleckig,<br />

ebenso die letzten<br />

beiden Lagen, im übrigen hin<br />

und wieder kleinere Feuchtigkeitsspuren<br />

am Oberrand. Einige<br />

Blätter stärker gebräunt.<br />

Etwas Wurmfrass in den ersten<br />

Lagen. Einige Blätter mit kurzen,<br />

alt geklebten Randeinrissen,<br />

ein Blatt mit Randeinriss.<br />

Im Übrigen sehr gutes, auf kräftiges<br />

Papier gedrucktes Exemplar<br />

mit schöner zeitgenössischen<br />

Illuminierung.<br />

28


23 Bernardinus Senensis, Ord. Frat. Min. Sermones de evangelio eterno. Ohne Ort, Drucker und Jahr<br />

(= Basel, Amerbach, nicht nach 1489). Fol. Gotische Type, 54 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt.<br />

Titelblatt, 14 unnum. Bl. Register, 316 Bl. (das erste und letzte weiss; Lagenzählung: [1 8 ],<br />

[2 6 ], a-z 8/6 , aa-xx 8/6 , yy 6 , zz 8 ). Durchgehend rubriziert in Rot und Gelb und mit zahlreichen eingemalten<br />

Initialen in Rot. Kalblederband des 17. Jhs. auf fünf Bünden mit reicher Rückenvergoldung<br />

und goldgeprägtem Rückenschildchen, goldgeprägte Stehkantenvergoldung (Ecken und Rückenkanten<br />

geschickt restauriert, berieben). (CHF 2’800.00)<br />

ISTC ib00349000. GKW 3886. BMC III 752. Goff B-349. VdH Basel 16.51.<br />

Erste <strong>Basler</strong> Ausgabe der Predigten des Heiligen Bernardinus von Siena (1380-1444), der aus dem Geschlecht<br />

der uradligen Familie der Albiceschi stammte und der kurz nach 1400 in den Franziskanerorden eintrat. Unter<br />

Papst Eugen IV. wurde er 1438 Generalvikar des Franziskanerordens und als dieses verantwortlich für die<br />

strenge Reformbewegung.<br />

Als Prediger war<br />

Bernardinus äusserst<br />

populär; seine Predigten<br />

wurden auf dem<br />

<strong>Basler</strong> Konzil als häretisch<br />

angeklagt, die<br />

Klage wurde aber zurückgewiesen.<br />

Bemerkenswerter<br />

Weise sind<br />

die Predigten Bernardinus’<br />

auch für die Geschichte<br />

der Oekonomie<br />

interessant<br />

(speziell sermones<br />

XXXIII-XLII); Bernardinus<br />

arbeitet als erster<br />

den Begriff der „raritas“<br />

als Faktor für die<br />

Preisfestsetzung heraus,<br />

den Begriff der<br />

„industria“, der schöpferischen<br />

Tätigkeit, als<br />

Preisbestandteil und<br />

das „periculum“, die<br />

Risikoprämie als Preissteigerungsfaktor.<br />

Sehr gutes, sauberes<br />

Exemplar. Einzig das<br />

Titelblatt und das erste<br />

Blatt angestaubt und<br />

etwas fleckig, die ausgerissene<br />

untere Ecke<br />

des Titelblattes alt ergänzt.<br />

Das letzte weisse<br />

Blatt seitlich mit<br />

Randeinriss. Einige<br />

wenige etwa zeitgenössische<br />

Marginalien<br />

im weissen Rand.<br />

29


24 [Bertholdus (Huenlen), Ord. Pred.]. Horologium devotionis circa vitam Christi. Ohne Ort, Drukker<br />

und Jahr (= Basel, Johann Amerbach, nicht nach 1489). 8°. Gotische Type, 30 Zeilen, einspaltig<br />

gedruckt. 65 unnum. Bl. (ohne das letzte weisse Blatt; Lagenzählung: a-g 8 , h 1-9 ). Durchgehend rubriziert<br />

und mit eingemalten Initialen in Blau, Grün und Rot. Mit 36 Holzschnitten. Neuerer Pergamentband<br />

mit durchgezogenen Bünden und mit Schliessbändern. (CHF 12’000.00)<br />

ISTC ib00512000. GKW 4175. BMC III 753. Goff B-506. VdH Basel 16.46.<br />

Erste lateinische <strong>Basler</strong> Ausgabe des Andachtsbuches des aus Freiburg im Breisgau stammenden Dominikaners<br />

Bertholdus, der um 1300 dort als Lesemeister tätig war. Er hat sein Andachtsbuch zuerst in Deutsch verfasst<br />

und darauf – auf Wunsch der gebildeten Elite – ins Lateinische übersetzt. Zuerst gedruckt wurde die lateinische<br />

Fassung in Paris 1484, dann 1488 in Köln. Bertholdus schrieb sein Andachtsbuch in der Form eines<br />

Gesprächs mit Christus.<br />

Die vorliegende Illustrationsfolge stammt laut Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr. 44, vom sog.<br />

„Meister der Bereittung“ und vom „Meister des Haintz Narr“.<br />

Der am reichsten und einer der hübschesten illustrierten Inkunabeldrucke Amerbachs; er brachte es 1492 auch<br />

in deutscher Sprache heraus („Zeitglöcklein“).<br />

Vor dem „Explicit” Datierungsvermerk des Rubrikators „1491”, darunter unleserlicher Eintrag.<br />

Gutes, sauberes Exemplar. Blatt d 5 mit angesetzter Ecke.<br />

30


25 S. Ambrosius. Opera, partes II et III (ohne I). Basel, Johann Amerbach, 1492. Fol. Römische und gotische<br />

Typen, 52 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. Pars II: 302 unnum. Bl. (Lagenzählung:<br />

a-s 8/6 ); Pars III: 285 unnum. Bl. (statt 290 Bl.; Lagenzählung: a 1 und 7-8 , b-k 8/6 , l-o 6 , a 8 , b 6 , c-h 8 , i 6 ,<br />

J 6 , k 6 , l-n 8 , a-d 8/6 , e-f 6 , a-f 8/6 , g <strong>10</strong> ). Teilweise rubriziert. Schöne zeitgenössische Holzdeckelbände auf<br />

vier Bünden mit reich blindgeprägtem Schweinslederbezug: Deckel mit Streicheisenfileten, Rhomben-<br />

und Tropfenstempeln (ein Band ohne die alten Schliessen, beim andern die Schliessen erneuert;<br />

ein Kapital unten ausgerissen; etwas berieben und bestossen, gebräunt, Wurmlöcher).<br />

(CHF 5’000.00)<br />

ISTC ia0055<strong>10</strong>00. GKW 1599. BMC III 753. Goff A-551. VdH Basel 16.57.<br />

Zwei Teile der Editio princeps der Werke des Heiligen Ambrosius, einer der grossen editorischen Leistungen<br />

des Frühhumanisten Johann Heynlin von Stein (um 1430-1496), der damals als Mönch in der <strong>Basler</strong> Kartause<br />

wirkte. Johann Heynlin stammte aus Stein; Heynlin hatte in Erfurt, Leipzig und Löwen studiert, ab 1455 lebte<br />

er in Paris, wo er seit 1462 der theologischen Körperschaft der Sorbonne angehörte. 1464-1467 lernte er in Basel<br />

das Druckerhandwerk. 1467 kehrte er nach Paris zurück, wo er 1469 Rektor der Sorbonne wurde. Er war der<br />

erste Deutsche, der in Paris einen Doktortitel erwarb. 1474 kehrte er nach Basel zurück als Prediger an St. Leonhard<br />

und später am<br />

Münster. 1477 zählte er<br />

zu den Gründern der Tübinger<br />

Universität, deren<br />

Rektor er 1480<br />

wurde.1484 ist er erneut<br />

in Basel am Münster, 1487<br />

trat er in die Kartause ein.<br />

Heynlin besass eine bedeutende<br />

Bibliothek, die<br />

in die Bestände der Universitätsbibliothek<br />

übergegangen<br />

ist.<br />

Die vorliegenden beiden<br />

Bände der Werke des Kirchenvaters<br />

Ambrosius<br />

enthalten die Kommentare<br />

zum 118. Psalm, zum<br />

Lukas-Evangelium und<br />

zu den Briefen des Apostel<br />

Paulus (Pars II), zehn<br />

Bücher Briefe (in Antiqua<br />

gedruckt), die beiden<br />

Briefe „De Fide“ und „De<br />

spiritu sancto“ an Gratianus,<br />

die acht Bücher „De<br />

virginibus“ sowie Predigten<br />

(Pars III).<br />

Auf den Titeln zwei ältere<br />

handschriftliche Besitzeinträge<br />

eines Georgius<br />

Pontius und Leonhard<br />

Saltzmann, auf den Innendeckeln<br />

neuerer Besitzeintrag<br />

Eugène Gerny.<br />

Durchgehend kleinere<br />

Wurmspuren und –löcher.<br />

Ränder etwas gebräunt.<br />

Feuchtigkeitsspuren<br />

am Oberrand. Im<br />

zweiten Band fehlen fünf<br />

Blätter der ersten Lage.<br />

31


26 (Pseudo-) Bernardus Claravallensis. Liber meditationu(m) beati Bernardi. Ohne Ort und Drucker<br />

(=Basel, Johann Amerbach) 1492. Kl.-8°. Gotische Type, 27 Zeilen und Kopfzeile; einspaltig gedruckt.<br />

32 unnum. Bl. (Lagenzählung: a-d 8 ). Durchgehend rubriziert. Moderner Pappband, mit Inkunabelpapier<br />

bezogen. (CHF 2’500.00)<br />

ISTC ib00404000. GKW 4032. BMC III 754. Goff B-404. VdH Basel 16.58.<br />

Dem Heiligen Bernard de Clairvaux (<strong>10</strong>90-1153), dem ersten Abt des Cisterzienserklosters Clairvaux, wurden<br />

mehrfach mystische Traktate fälschlicherweise zugeschrieben, so auch der vorliegende.<br />

Aus einem Sammelband ausgebunden; auf dem Titel handschriftlich die Titel der ehemals nachgebundenen<br />

Bände notiert. Über dem Titel verblasster Besitzvermerk. – Etwas knapp beschnitten (Kopfzeile manchmal<br />

touchiert). Grössere Bräunung in den ersten drei Blättern, im Übrigen recht sauberes Exemplar.<br />

32


27 Petrarca, Francesco. Opera latina, [edita per Sebastianum Brant] (Fragment). Basel, Johann Amerbach,<br />

1496. Kl.-fol. Römische Type, 55 Zeilen und Kopfzeile; einspaltig gedruckt. Fragment von 221<br />

Bl. (statt 389 unnum. Bl.; vorliegende Lagen: a 8 , b-c 6 , F 4 , a 4 , a 7 +1 Falz , b 6 ,c 8 ,d 6 ,e 6 ,f 8 , g 8 , bb <strong>10</strong> , A-L 8/6 , M <strong>10</strong> ,<br />

a 6 , b <strong>10</strong> , A 8 , B 6 , C 8 ). Durchgehend rubriziert und mit eingemalten Initialen. Reich blindgeprägter Kalblederband<br />

d.Z. auf vier Bünden; der Rücken mit Streicheisenfileten, die Deckel mit Streicheisenfileten<br />

und verschiedenen Rollen- und Plattenstempeln (Salvator/Petrus/Johannes-Rolle, florale<br />

Rollen, Wappenschilde mit Phönixen und dem Phönix als Wappenhalter etc.) (Kapital eingerissen;<br />

ohne die alten Schliessen und die Eckbeschläge; berieben, fleckig). (CHF 500.00)<br />

ISTC ip00365000. GKW M31505. BMC III, 757. Goff P-365. VdH Basel 16.76.<br />

Enthält in etwa vollständig den zweiten Teil der lateinischen Werke Petrarcas, die hier erstmals im Druck erscheinen,<br />

herausgegeben von Sebastian Brant, der damals als Lehrer an der <strong>Basler</strong> Universität wirkte. Brant<br />

edierte zahlreiche Texte, so war er auch als Herausgeber am ersten Versuch einer vollständigen Werkausgabe<br />

der Werke Petrarcas beteiligt. Die Texte wurden mehrheitlich aus anderen Drucken übernommen, für vier<br />

Texte standen Handschriften zur Verfügung. Bei der Ausgabe fungierte Brant als Korrektor und betreute die<br />

Druckvorlagen.<br />

Vorliegendes Fragment enthält die folgenden Teile, alle mit eigenen Titeln: Liber Secretum (Lagen a-c); De<br />

vera sapientia (Lage F); De rebus memorandis (Lagen a –g); Contra medicum obiurgantem (Lagen aa und bb);<br />

Opus epistolarum<br />

(Lagen A-M). Es fehlen:<br />

Carmen bucolicum;<br />

De vita solitaria<br />

und De remediis<br />

utriusque fortunae.<br />

Bei den meisten Exemplaren<br />

ist die Reihenfolge<br />

der Texte<br />

verschieden.<br />

Einige wenige zeitgenössische<br />

handschriftliche<br />

Marginalien<br />

in den an den<br />

Schluss gebundenen<br />

„Principaliu(m) sententiaru(m)<br />

ex libris<br />

Francisci Petrarchae<br />

collectaru(m) summaria<br />

Annotatio“.<br />

Kein gutes Exemplar.<br />

Durchgehend<br />

stark feuchtigkeitsspurig<br />

und gebräunt.<br />

Die ersten<br />

drei Blätter löchrig,<br />

das erste Titelblatt<br />

zum Teil unterlegt.<br />

33


28 (Guilelmus Peraldus [Guillaume de Peyraut]). Su(m)mariu(m) Su(m)me virtutum et vitiorum per<br />

figuras. Basel, Johann Amerbach, 1497. 8°. Gotische Type, 60 Zeilen und Kopfzeile ; zweispaltig gedruckt.<br />

342 teilweise foliierte Bl. (Lagenzählung: [1] 14 , aa 8 , bb 4 , a-x 8 , y 6 , A-R 8 , S 6 ). Holzdeckelband<br />

d.Z., der Rücken mit Schweinsleder bezogen; die Deckelbezüge mit Streicheisenfileten und Rollenund<br />

Plattenstempelprägung (ohne die alte Schliesse; einige Wurmlöcher). (CHF 2’000.00)<br />

GKW 12055.BMC III 758. Goff P-86. VdH Basel 16.82.<br />

Guillaume de Peyraut war etwa seit 1235 Mönch im Dominikanerkloster von Lyon, von 1261 bis 1266 war er<br />

dessen Prior. Die „Summa vitiorum“ schrieb er circa 1250, die „Summa virtutibus“ etwa 1260. Beide gehörten<br />

zu den erfolgreichsten Werken ihrer Gattung bis ins 15. Jh. und wurden Grundlage mancher seelsorgerischer<br />

Anleitungen.<br />

In Amerbachs kleinster Type gedrucktes Werk.<br />

Unrubriziertes, im Ganzen gutes Exemplar. In einigen Lagen zeitgenössische handschriftliche Marginalien.<br />

Das letzte Blatt eingerissen (mit etwas Buchstabenverlust). Handschriftliche Einträge auf dem Innendeckel<br />

und auf der Rückseite des letzten Blattes.<br />

34


Nicolaus Kessler<br />

29 Meffreth. Sermones [de tempore et de sanctis], Pars Hyemalis (ohne Pars aestivalis und ohne De<br />

sanctis). Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Nicolaus Kessler, nicht nach 1483). Fol. Gotische<br />

Type, 55 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 232 unnumerierte Bl. (statt 746 Bl.; Lagenzählung:<br />

aa 12 , b <strong>10</strong> , c-r 8 , (s) 8 , s-v 8 , w-z 8 , ζ 8 , σ 8 , φ 1-9 ). Durchgehend rubriziert und mit rot und blau eingemalten<br />

Initialen. Moderner Lederband auf vier Bünden mit goldgeprägtem Rückenschildchen.<br />

(CHF 1’500.00)<br />

ISTC im00440000. GKW M22646. Goff M-440. VdH Basel 18.1. Nicht im British Museum.<br />

Das erste von Kessler gedruckte Werk. Der „Pars aestivalis“ mit 316 Bl. und „De sanctis“ mit 198 Bl. erschienen<br />

gleichzeitig; die Datierung geht auf einen handschriftlichen Vermerk in einem der <strong>Basler</strong> Exemplare zurück.<br />

Erste Ausgabe dieser Predigtsammlung, deren Verfasser Prediger in Meissen war, über dessen Leben jedoch<br />

nichts bekannt ist. Johann Heynlin von Stein attackierte Meffreth mehrfach wegen Haeresie, da dieser die<br />

Muttergottes nicht als frei von der Erbsünde gehalten hat.<br />

Kessler stammt aus dem Württembergischen; 1471 erhielt er den Baccalaureus der kurz zuvor gegründeten<br />

<strong>Basler</strong> Universität. 1480 wurde er ins <strong>Basler</strong> Bürgerrecht aufgenommen. Seit 1475 war er mit einer Tochter des<br />

<strong>Basler</strong> Erstdrucker Bernhard Richel verheiratet; nach dessen Tod übernahm Kessler die Offizin.<br />

Der untere Teil des Titelblatts weggeschnitten (der Titel vorhanden). Das erste Textblatt angeschmutzt. Feuchtigkeitsspuren<br />

in zahlreichen Lagen.<br />

35


30 Petrus Lombardus. Textus sententiarum libri IV. Basel, Nicolaus Kessler, 2.III.1486. Fol. Gotische<br />

Type, 54 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 232 Bl. (Lagenzählung: a-h 8/6 , i 8 , k-p 8/6 , q-r 6 ,<br />

s-x 8 , y-z 6 , A-F 8/6 , G 6 , H-I 8 , K <strong>10</strong> ). Durchgehend rubriziert und mit rot und blau eingemalten Initialen<br />

und einer hübschen Holzschnittdruckermarke unter dem Impressum. Schöner Holzdeckelband<br />

d.Z. mit weissem Schweinsleder(?)bezug auf drei Bünden, Ecken mit Messingkanten verstärkt, mit<br />

den alten gegossenen Messingschliessen; der Bezug mit reichstem Dekor mit Streicheisen und<br />

Stempeln: Bünde mit Streicheisenverzierung, Rückenkompartimente mit dreifachen gekreuzten<br />

Streicheisenlinien und kleinen runden Stempeln mit Vögeln und Stempel mit floralen Motiven; die<br />

Deckel mit neun weiteren Stempeln mit Drachen, Palmetten, Blütenmotive etc. (unbedeutend flekkig,<br />

Deckel mit Wurmloch; Spuren einer alten Klosterübermalung am Rücken). (CHF 15’000.00)<br />

ISTC ip00484000. GKW M32461. BMC III 763. Goff P-484. VdH Basel18.3.<br />

Die dritte „Textus”-Ausgabe in Basel, die erste von Kessler und einer seiner frühesten Drucke, mit allen weissen<br />

Blättern.<br />

Der „Textus sententiarum“ ist das am häufigsten kopierte und im 15. Jh. sehr oft aufgelegte Werk des aus<br />

Oberitalien stammenden Theologen Petrus Lombardus, von dessen Leben man nur wenig weiss. 1159 wurde<br />

er Bischof von Paris, 1160 verstarb er. Seine Sentenzen wurden das offizielle theologische Lehrbuch des Mittelalters,<br />

sie wurden von Hunderten von Theologen kommentiert. Das Werk erschien 1468 erstmals in Strassburg<br />

im Druck. Kessler selbst veröffentlichte noch fünf weitere Ausgaben des Textes.<br />

Ausnahmeexemplar, sehr breitrandig, teilweise unbeschnitten, im ersten, sehr reich dekorierten Einband.<br />

Durchgehende Rubrizierung in Blau und Rot, sehr sorgfältig gemacht.<br />

Auf dem Innendeckel verblasster handschriftlicher Besitzeintrag.<br />

Wurmspuren im Falz der ersten Blätter, im Übrigen jedoch sehr schönes und sauberes Exemplar.<br />

Siehe auch die Abbildung als Frontispiz.<br />

36


31 Biblia latina. Basel, Nicolaus Kessler, 9.X.1487. Fol. Gotische Type, 56Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig<br />

gedruckt. 435 unnumerierte Blätter (statt 436; ohne das Titelblatt [nur das gedruckte Wort<br />

„Biblia“ ist erhalten]; Lagenzählung: a 2-8 , b-h 8 , i 6 , k-m 8 , n 6 , o-[s] 8 , s-z 8 , ζ 8 , 6 8 , ζ 8 , ζ 8 , A-G 8 , H 6 , I-L 8 , M 6 ,<br />

N-O 8 , P 6 , Q 8 , R-V 6 , X 8 , Y-Z 6 , Aa 8 , Bb-Dd 6 , Ee-Ff 8 , Gg 6 , a 6 , b-c 8 ). Durchgehend rubriziert und mit rot<br />

und blau eingemalten Initialen, die grösseren mit ausschlagenden Ornamenten. Am Ende der Apokalypse<br />

die rubrizierte Holzschnittdruckermarke. Lederband d.17.Jhs. auf fünf Bünden mit reicher<br />

Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückentitel, Deckel mit goldgeprägten Fileten, goldgeprägten<br />

schmalen floralen Bordüren und Palmettenzweigen als Mittelstücke; mit den alten Messingschliessen<br />

(Kapitale unten eingerissen, Bezug an den Ecken abgeschafft, Kanten berieben).<br />

(CHF 2’500.00)<br />

ISTC ib00585000. GKW 4262. BMC III 765. Goff B-585. VdH Basel 18.<strong>10</strong>.<br />

Erster Bibeldruck<br />

von Kessler, bis auf<br />

das Titelblatt vollständig.<br />

Vom Titelblatt<br />

ist einzig das<br />

Wort „Biblia“, auf<br />

ein weisses Blatt aufgeklebt,<br />

vorhanden.<br />

Ausserdem fehlt ein<br />

Doppelblatt, das<br />

laut GKW und British<br />

Museum zwischen<br />

Titelblatt und<br />

Blatt a2 nachträglich<br />

beigebunden wurde.<br />

Im Text einige Unterstreichungen.<br />

Blatt C 4 im weissen<br />

Aussenrand mit<br />

einer kleinen Überklebung.<br />

Alter handschriftlicher<br />

Eintrag<br />

neben der Druckermarke<br />

gelöscht.<br />

Durchgehend etwas<br />

fleckig, speziell der<br />

weisse Oberrand.<br />

37


32 Bernardus Claravallensis, Ord. Cist. Melliflui devotissimique beati Bernardi Claravalle(n)sis insigne<br />

opus Sermonum de temp(or)e precipuisque festivitatibus ac quibusdam specialibus materiis<br />

Feliciter incipit. Basel, Nicolaus Kessler, 1495. Fol. Gotische Type, 55 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig<br />

gedruckt. 214 unnumerierte Bl. (das letzte weiss; Lagenzählung: a-c 8 , d-z 6 , A-I 6 , K 8 , j 8 ). Mit<br />

Holzschnittdruckermarke am Ende des Haupttextes. Restaurationsbedürftiger alter Holzdeckelband<br />

mit Kalblederbezug am Rücken (dieser verloren, Gelenke geplatzt, Deckel im 19. Jh. mit weissem<br />

Papier bezogen, dieses verfleckt). (CHF 2’400.00)<br />

ISTC ib00439000.GKW 3944. BMC III 771. Goff B-439. VdH Basel 18.36.<br />

Erste in Basel erschienene Ausgabe der Predigten des Heiligen Bernhard von Clairvaux, einem der charismatischsten<br />

Prediger seiner Zeit. Im Jahr zuvor hatte Kessler dessen Opus epistolicum herausgebracht.<br />

Nur die ersten sieben Blätter rubriziert. Handschriftliche Marginalien des 16. Jhs. auf einigen Blättern. Oberrand<br />

des Titels weggeschnitten und das Titelblatt gelockert; Eckausrisse bei den ersten drei Blättern (ohne<br />

Textverlust). Im Übrigen anständiges Exemplar, nur gering fleckig oder gebräunt.<br />

38


33 Homiliarius Doctorum de tempore et de sanctis a Paulo Diacono collectus. Ed: Johann Ulrich Surgant.<br />

2 Teile (in 1 Band). Basel, Nicolaus Kessler, «decimo nonas Augusti» 1498. Fol. Gotische Type,<br />

66 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 248 unnum. Blätter (Lagenzählung: a-z 6 , aa-cc 6 , ddee<br />

8 , A-L 6 , M <strong>10</strong> ). Mit grossem Titelholzschnitt (wiederholt zu Beginn des zweiten Teils) und Holzschnittdruckermarke<br />

auf dem letzten Blatt. Durchgehend rubriziert und mit rot eingemalten Initialen.<br />

Flexibler Pergamentband d.Z. (Manuskriptfragment des 13. Jhs.; etwas fleckig).<br />

(CHF 4’000.00)<br />

ISTC ih00319000. GKW 12931. BMC III 773. Goff H-319 (5 Exemplare). VdH Anhang E 15 (in Basel fehlend).<br />

Zweite bei Kessler erschienene Ausgabe (zuerst 1493, ebenfalls von Surgant herausgegeben und mit demselben<br />

Titelholzschnitt). Das Homiliarium ist eine Sammlung von bibelerklärenden Predigten, nach den in den<br />

Perikopen für die einzelnen Tage festgesetzten Textstellen.<br />

Der Titelholzschnitt<br />

wird von Hieronymus,<br />

Oberrheinische<br />

Buchillustration, Nr.<br />

<strong>10</strong>2 (zur Erstausgabe<br />

von 1493) dem „Meister<br />

des Verardus“<br />

zugewiesen: „Der<br />

Holzschnitt, einen<br />

Flügelaltar nachbildend,<br />

zeigt im Mittelfeld<br />

Kirche und<br />

Papst mit Gefolge, in<br />

einer abbreviaturhaft<br />

dargestellten Kirche,<br />

die durch die beiden<br />

Wappen als das <strong>Basler</strong><br />

Münster bezeichnet<br />

ist. Durch die<br />

Taube des Heiligen<br />

Geistes darüber wird<br />

das Zusammentreffen<br />

wohl als ein höheres<br />

Friedenskonzil<br />

in seinem Geiste dargestellt“.<br />

Am Kopf beschnitten<br />

(die Kopfzeile häufig<br />

tangiert). Der erste<br />

Titel stark verschmutzt<br />

und flekkig.<br />

Feuchtigkeitsspur<br />

im zweiten Teil.<br />

Durchgehend einige<br />

Bräunungen und<br />

Flecken. Blatt r 6 mit<br />

Eckausriss. Das letzte<br />

Blatt alt aufgezogen.<br />

Nur wenige handschriftliche<br />

Marginalien.<br />

39


Michael Furter<br />

34 Piccolomini, Aeneas Sylvius (Pius II. Papa). Historia bohemica. Ohne Ort, Drucker und Jahr (=<br />

Basel, Michael Furter, um 1489). 8°. Gotische Type, 38 Zeilen; zweispaltig gedruckt. 60 unnum. Blätter<br />

(das letzte weiss; Lagenzählung: a-f 8 , g 4 , h 8 ). Mit einer Goldgrundinitiale und einer in Blau eingemalten<br />

Initiale, im Übrigen unrubriziert und ohne eingemalte Initialen. Moderner Pergamentband<br />

mit durchgezogenen Bünden. (CHF 4’500.00)<br />

ISTC ip00729000. GKW M33748. BMC III 789. Goff P-729 (<strong>10</strong> Exemplare). VdH Basel 22.5.<br />

Zweite Ausgabe (nach der Erstausgabe von Rom 1475); es erschienen im 15. Jh. nur diese beiden Ausgaben!<br />

Der humanistisch gebildete Jurist und Dichter Aeneas Sylvius Piccolomini (1405-1464), der von 1432 bis 1439<br />

als Begleiter von Kardinal Capranica am <strong>Basler</strong> Konzil teilgenommen hatte, wo er erstmals in Kontakt mit<br />

böhmischen Hussiten kam, diente seit 1443 König Friedrich III. und lebte zumeist an dessen Wiener Hof. In<br />

dieser Zeit entstand seine „Historia Bohemica“, auf Grund der von ihm unternommenen Mission zum Hussitenführer<br />

Georg Podebrady. Darin macht Piccolomini deutlich, dass für ihn die Gefahr für das Reich vom<br />

Osten, genauer gesagt von den tschechischen Hussiten, ausging. Die Geschichte Böhmens, abgeschlossen im<br />

Frühsommer 1458, ist das letzte literarische Werk von Aeneas Sylvius Piccolomini, bevor er zum Papst gewählt<br />

wurde; sie gilt als die wichtigste Quelle zur Geschichte Böhmens im 15. Jh.<br />

Auf den Titel eine Holzschnittbordüre des 16. Jhs. aufgeklebt. Im Text zahlreiche Unterstreichungen, jedoch<br />

nur wenige Marginalien. Handschriftliche Einträge in Kopierstift in tschechischer Sprache auf dem letzten<br />

Blatt und dem Innendeckel, von derselben Hand eine handschriftliche Foliation am Unterrand. – Durchgehend<br />

etwas gebräunt oder fleckig, speziell das Titelblatt.<br />

40


35 Johannes Chrysostomos. De Cordis Compunctione [und] Augustinus. De Contritione cordis.<br />

Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Michael Furter, nicht nach dem 28.VIII.1491). 8°. Gotische<br />

Type, 26 Zeilen und Kopfzeile. 70 unnum. Blätter (das letzte Blatt weiss; Lagenzählung: [*] 8 , a-f 8 , g 6 ,<br />

h 8 ). Moderner Pergamentband. (CHF 1’800.00)<br />

ISTC ij00279000. GKW M13260. BMC III 786. Goff J-279 (5 Exemplare). VdH Basel 22.<strong>10</strong>.<br />

Zweite Ausgabe dieses Devotionaltraktats von Johannes Chrysostomos (nach der Erstausgabe Urach, Fyner,<br />

1483/5). Der Heilige Johannes von Antiochia (344 oder 349-407), Erzbischof von Konstantinopel, der Schutzpatron<br />

der Beter, Redner und Prediger, wird in der Ostkirche seit dem zehnten Jh. als einer der drei Hierarchen<br />

verehrt und gilt als einer der grössten Prediger seiner Zeit. Den Beinamen Chrysostomos („Goldmund“)<br />

erhielt er postum. – Daran ein Werk von Augustinus, Bischof von Hippo (345-430).<br />

Durchgehend leichte Stockflecken und einige Lagen mit Feuchtigkeitsspuren. Besitzeintrag eines Carl Joseph<br />

Anthon Montfort datiert 1740.<br />

41


36 (Werner von Küssenberg, Abt von St. Blasien ?). Deflorationes Patrum. Basel (Michael Furter ? Johann<br />

Amerbach ?) 1494. Fol. Gotische Type, 53 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 259<br />

unnum. Bl. (statt 260 Bl., ohne das weisses Blatt [2 8 ], aber mit dem letzten weissen Blatt; Lagenzählung:<br />

[1 8 ], [2 1-7 ], a 8 , b-v 6 , x 4 , y 6 , ζ 6 ). Mit einem blattgrossen Holzschnitt gegenüber dem Textanfang.<br />

Durchgehend rubriziert und mit rot eingemalten Initialen. Halbpergamentband d.19. Jhs, Deckel<br />

mit Marmorpapier bezogen (Ecken und Kanten berieben und bestossen, Deckel berieben).<br />

(CHF 7’500.00)<br />

ISTC iw00012000. GKW 8247. BMC III 788. Goff W-12. VdH Basel 22.15.<br />

Einzige Inkunabelausgabe dieser für den Klerus geschriebenen Predigtvorlagen, einer „Blütenlese aus der honigsüss<br />

fliessenden Lehre der verschiedenen Kirchenväter“: Texte von Augustin, Hieronymus, Ambrosius,<br />

Gregorius, Hilarius, Johannes Chrysostomos, Maximus, Origenes, Cassiodorus, Beda Venerabilis u.a. Wer der<br />

Kompilator des Werks ist, ist nicht wirklich klar; GKW: „Diese Sammlung …wird wohl zu Unrecht u.a. Werner<br />

von Ellerbach oder Werner II. von Küssenberg, Abt von St. Blasien, zugeschrieben“. Ebenso ist nicht ausschliesslich<br />

gesichert, ob es sich um einen Druck Furters, Kesslers oder Amerbachs handelt.<br />

Der sehr schöne Holzschnitt wurde eigens für dieses Werk geschaffen; nach Hieronymus, Oberrheinische<br />

Buchillustration, Nr. <strong>10</strong>5, ist er dem „Meister des Haintz Narr“ zuzuweisen. Der Holzschnitt zeigt oben dreigesichtrig<br />

die Heilige Trinität zwischen den vier Evangelisten, darunter den seligen Blasius, den Schutzpatron<br />

des angenommenen Verfassers, und der Jungfrau Maria, darunter die Äbte Wernherus, der sein Buch dem<br />

Himmelskönig übergibt, und Georg, darunter ‚die Lehrer aller Kirchen’, die im Titel aufgeführt sind.<br />

Ausnehmend gutes Exemplar, sauber und breitrandig. Selten.<br />

42


37 Meder, Johannes, Ord. Frat. Min. Quadragesimale novum editum ac praedicatum a quodam fratre<br />

minore de observantia in inclita ciuitate Basilien(se), de filio prodigo et de angeli ipsius ammonit(i)one<br />

salubri p(er) sermones divisu(m). Basel, Michael Furter, 1495. 8°. Gotische Type, 34 Zeilen;<br />

zweispaltig gedruckt. 231 unnum. Blätter (statt 232 Blätter, ohne das letzte weisse Blatt: Lagenzählung:<br />

a-z 8 , ? 8 , ? 8 , A-C 8 , a 8 ). Mit 18 etwa blattgrossen Textholzschnitten (davon 2 wiederholt) und<br />

einer Holzschnittdruckermarke. Restaurierter Holzdeckelband d.Z. auf zwei Bünden mit blindgeprägtem<br />

Kalbslederbezug, Rücken mit tropfenförmigen Stempeln, Deckel mit ornamentalen Stempeln<br />

und (unleserlicher) Titelprägung, Messingbeschläge (Schliessbänder erneuert; Ecken und<br />

Rücken erneuert, berieben). (CHF <strong>10</strong>’000.00)<br />

ISTC im0042<strong>10</strong>00. GKW M22498. BMC III 783. Goff M-421. VdH Basel 22.21.<br />

Erste bei Furter erschienene Ausgabe, der das Werk zwei Jahre danach – offenbar war es ein Erfolg – erneut<br />

herausgab. Dies sind die einzigen Inkunabelausgaben dieses Andachtsbuches. Furter liess 15<strong>10</strong> noch eine dritte<br />

Ausgabe folgen. Sammlung von 50 Predigten für die vierzigtägige Fastenzeit des <strong>Basler</strong> Barfüssermönchs<br />

Johannes Meder. Mitbeteiligt an der Ausgabe war Sebastian Brant.<br />

Die schönen Holzschnitte zeigen teils Szenen aus dem Leben des verlorenen Sohnes, teils aus der Passion<br />

Christi. Nach Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr. 59, sind die Holzschnitte dem „Meister des<br />

Haintz Narr“ zuzuweisen: „Am Gleichnis vom verlorenen Sohn und seiner Rückführung durch den Engel<br />

wird in Verknüpfung mit der Leidensgeschichte Christi die Bekehrung des Sünders zu Gott durch die Busse<br />

dargestellt und die ewige Seligkeit verheissen“.<br />

Durchgehend Feuchtigkeitsspuren, vor allem am Oberrand, teils auch über das ganze Blatt. Blätter gewellt.<br />

Auf dem Innendeckel handschriftlicher Besitzeintrag eines Andreas Ts[c]hiegkh.<br />

43


38 Gregorius I. Papa. Homiliae in Ezechielem prophetam. Ohne Ort und Drucker (= Basel, Michael<br />

Furter), 1496. Kl.-4°. Gotische Type, 47 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. <strong>10</strong>2 unnum.<br />

Blätter (Lagenzählung: A-Q 8/4 , R 6 ). Moderner Pappband mit goldgeprägtem Rückenschildchen.<br />

(CHF 3’000.00)<br />

ISTC ig00425000. GKW 11427. BMC III 784. Goff G-425. VdH Basel 22.29.<br />

Teil einer geplanten Gregorius-Gesamtausgabe, deren Teile wohl einzeln abgegeben wurden.<br />

Gregor I. der Grosse (geb. um 540 – 604) war ein schwerreicher und viel gebildeter Mann. Mit seinem Erbe<br />

stiftete er sechs Benediktinerklöster in Sizilien sowie eines in seinem Haus in Rom, in das er selbst eintrat. 579<br />

wurde er von Papst Pelagius II. nach Konstantinopel berufen, wo er mit Erfolg für die Aussöhnung zwischen<br />

Kaiser und Papst tätig war. Zum Papst wurde Gregorius 590 gewählt. Mit seinen Schriften hatte er durch das<br />

ganze Mittelalter grossen Einfluss, in den vorliegenden Homilien interpretiert er Ezechiels Prophezeiungen<br />

sowohl allegorisch<br />

als auch moralisch.<br />

Unrubriziertes Exemplar,<br />

mit einigen<br />

wenigen zeitgenössischen<br />

Marginalien.<br />

Breitrandig und<br />

recht sauber. Das Titelblatt<br />

etwas angestaubt.<br />

Am Kopf und<br />

Fuss des Titels blinder<br />

Stichsatz. Aus<br />

einem Sammelband<br />

ausgelöst.<br />

44


39 Hymni. – Hymnorum expositio cum notabili comme(n)to quod semper implicat historias. Basel,<br />

Michael Furter. 1497. Kl.-8°. Gotische Type, 51 Zeilen (für den Kommentar) und Kopfzeile; zweispaltig<br />

gedruckt. 54 foliierte Blätter (Lagenzählung: a 8 , b-g 6 , h 4 , i 6 ). Mit einem schönen Kreuzigungsholzschnitt<br />

auf dem Titel. Moderner Halbpergamentband. (CHF 2’400.00)<br />

ISTC ie00157000. GW n0390. BMC III 785. Goff E-157 (2 Exemplare). VdH Basel 22.37.<br />

Erste in Basel gedruckte Ausgabe, dies eine der letzten des 15. Jhs.; es sind sehr zahlreiche Ausgaben erschienen.<br />

Die „Expositio hymnorum“ ist die Auslegung der im vierten Jh. von den Kirchenvätern Gregorius, Ambrosius,<br />

Prudentius und Sedulius geschriebenen Choräle.<br />

Fleckenfreies, unrubriziertes Exemplar, knapp beschnitten.<br />

45


40 Statuta synodalia Eystettensia cum statutis provincialibus Moguntinis. Ohne Ort, Drucker und<br />

Jahr (= Basel, Michael Furter, nicht nach 1496). Kl.-4°. Gotische Type, 37 Zeilen und Kopfzeile. 88<br />

foliierte Blätter (statt 96 Blätter, ohne die acht Blätter „Tabula“ am Schluss; Lagenzählung: a-l 8 ). Mit<br />

einem etwa halbseitengrossen Titelholzschnitt (wiederholt auf dem letzten Blatt). Flexibler Pergamentband<br />

d.Z. (Manuskriptfragment mit Neumen; eingerissen, Rücken fehlt, fleckig, stark berieben).<br />

(CHF 1’800.00)<br />

ISTC is00735000. BMC III 784. Goff S-735 (3 Exemplare). VdH Basel 22.34.<br />

Vorher einzig 1484 bei Reyser in Eichstätt erschienen, dies ist die zweite und letzte Ausgabe im 15. Jh.<br />

Bl. 33-36 mit einer Predigt in Deutsch. Es fehlt die letzte Lage mit dem Register.<br />

Vorgebunden sind 14 Blätter, von denen die letzten vier dicht mit Einträgen von verschiedenen Händen, alle<br />

aus der ersten Hälfte des 16. Jhs., beschrieben sind: Nebst den Evangelienanfängen finden sich Gebete – möglicherweise<br />

im Zusammenhang mit den Stationen eines Passionsweges; auf den letzten drei Seiten findet sich<br />

eine Anleitung zur Durchführung einer ehelichen Trauung in Deutsch und Latein, wobei die Instruktionen für<br />

den Priester auf Lateinisch geschrieben sind, die Fragen an die Eheleute auf Deutsch. Auf der Rückseite des<br />

letzten Blattes Auszüge aus Schriften Martin Luthers ebenfalls in einer Hand des frühen 16. Jhs.<br />

Gutes, breitrandiges Exemplar, nur wenig fleckig. Einige wenige handschriftliche Marginalien des 19. Jhs.<br />

Verblasster Bibliotheksstempel auf dem ersten Blatt („Bischöfliche Diözesan…“).<br />

46


Jakob Wolff<br />

41 Alanus de Insulis (Alain de Lille). De maximis theologie. Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel,<br />

Jakob Wolff, nicht nach 1492). Kl.-4°. Gotische Type, 34 bis 36 Zeilen. 40 unnum. Bl. (Lagenzählung:<br />

a-e 8 ). Am Textbeginn grosse, bunt eingemalte Initiale. Durchgehend rubriziert. Halbpergamentband<br />

des 19. Jhs. (etwas berieben) (CHF 5’000.00)<br />

ISTC ia0018<strong>10</strong>00. GKW 5<strong>10</strong>. BMC III 776. Goff A-181 (9 Exemplare). VdH Basel 23.3.<br />

Editio princeps des bedeutenden philosophischen Traktats des zwischen 1114 und 1128 in Lille geborenen Philosophen,<br />

Theologen und Dichters Alanus. Ähnlich den im Vorwort aufgeführten Regeln, die für die Musik,<br />

Astronomie, Geometrie und die Sprachen gelten, meint der Verfasser, dass auch die theologische Wissenschaft<br />

ihre Grundsätze habe und fasst diese in 134 Maximen zusammen. „Die Schrift zeigt eine starke Hinneigung<br />

zum Platonismus und enthält z.T. sehr eigenthümliche Gedanken, wie z.B. den gewöhnlich dem Nikolaus von<br />

Kues zugeschriebenen Satz, dass Gott ein Kreis sei, dessen Zentrum überall, dessen Peripherie nirgends ist“<br />

(Herzog-Hauck 1, 284).<br />

GKW und Goff weisen den Druck Amerbach zu.<br />

Gutes, sauberes Exemplar.<br />

Ein Wurmloch<br />

durch die ersten beiden<br />

Lagen. – Auf dem Titel<br />

handschriftlicher Besitzeintrag<br />

des Prämonstratenserkloster<br />

Windberg in Bayern.<br />

47


42 Mayronis, Franciscus de. Sermones de sanctis. Basel, Jakob Wolff, 1498. 4°. Gotische Type, 48 Zeilen<br />

und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. <strong>10</strong> unnum. Bl., 258 römisch foliierte Bl. (falsch foliiert<br />

CCLIX; Lagenzählung: a <strong>10</strong> , a-z 8 , A-H 8 , I <strong>10</strong> ). Der Titel und die grosse Maiblumeninitiale auf dem ersten<br />

Textblatt in Rot gedruckt. Durchgehend rubriziert und mit rot eingemalten Initialen. Schöner<br />

Kalblederband des 18. Jhs. mit reicher floraler Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückenschildchen<br />

(einige wenige Wurmlöcher, geringfügig berieben). (CHF 1’800.00)<br />

ISTC im00094000. GKW M22461. BMC III 777. Goff M-94 (3 Exemplare). VdH Basel 23.13.<br />

Zweite Inkunabelausgabe, die einzige, die nördlich der Alpen gedruckt wurde; die Erstausgabe erschien 1493<br />

in Venedig; der <strong>Basler</strong> Druck dürfte ein getreuer Nachdruck des Venezianer Erstdrucks sein, enthält er doch<br />

auch nebst den Predigten weitere Traktate über die Sakramente, das Vaterunser, das Magnificat und anderes.<br />

Er behandelt auch Fragen der Astronomie, Medizin, Physik und Philosophie.<br />

Der in Meyronne in der Provence geborene und nach 1328 verstorbene Franciscus Mayronis (oder Maioranis)<br />

zählte zu den herausragenden Studenten von Duns Scotus. Er lehrte an der Sorbonne und gilt als einer der eigenständigsten<br />

Denker der Scholastik.<br />

Mit zahlreichen handschriftlichen Marginalien von verschiedenen zeitgenössischen Händen. Beim Neubinden<br />

beschnitten, mit Verlust bei den Marginalien. Auf dem Titelblatt Besitzeintrag „Ex Bibliotheca Bellelagiensi“<br />

und Fr. Jo. Grosjean, datiert 1585.<br />

Kleiner Wurmgang in den ersten vier Blättern, im Übrigen gutes Exemplar, nur wenig fleckig.<br />

48


Leonhard Ysenhut<br />

43 (Pseudo-)Franciscus de Retza. Defensorium inviolatae perpetueque virginitatis castitissime dei<br />

genitricis Marie. Ohne Ort, Drucker und Jahr (=Basel, Leonhard Ysenhut, 1487/88 ? um 1489 ?). Kl.-<br />

4°. Gotische Type, 28 Zeilen. 26 unnum. Blätter (statt 30; Lagenzählung: a 2-8 , b 1-3 und 6-8 , c 8 , d 1-5 ). Mit<br />

48 Textholzschnitten (statt 53), davon einer blattgross. Durchgehend rubriziert und regliert. Dunkelrotes<br />

Halbmaroquinbändchen (sign. Lortic) auf fünf Bünden mit goldgeprägtem Rückentitel.<br />

(Deckel berieben). (CHF 12’000.00)<br />

ISTC ir00153000. GKW <strong>10</strong>275. BMC III 780. Goff R-153 (6 Exemplare) VdH Basel 25.1.<br />

Eines der schönsten <strong>Basler</strong> Holzschnittbücher des 15. Jhs., von allergrösster Seltenheit, wie alle Drucke von<br />

Leonhard Ysenhut, dessen erstes Druckwerk dies ist. Leider ist es nicht vollständig: Vier Blätter (a 1 , b 4 und 5 und<br />

d 6 ) sind in der Absicht der Täuschung durch Faksimilia auf altes Papier ersetzt!<br />

Die dritte Ausgabe dieses merkwürdigen Textes, in welchem der aus dem niederösterreichischen Retz stammende<br />

Autor versucht, Mariens Unbeflecktheit zu beweisen. Dazu greift er zu abstrusen Vergleichsbeispielen,<br />

die er aus Quellen wie Isidorus, Albertus Magnus, Plinius, Ovid, Valerius Maximus etc. bezieht und in<br />

seiner eigenen Sprache präsentiert. Jede Episode wird von Dystichen in Deutsch und Latein begleitet. Jede<br />

Episode wird mit einem Holzschnitt illustriert. Diese stammen vom „Meister des Haintz Narr“. Diese scheinen<br />

nach Illustrationen aus zwei Blockbüchern von 1470 und 1471 kopiert zu sein, die zu den ältesten Buchillustrationen<br />

zählen.<br />

Untere Ecke des ersten Textblattes ergänzt, Blatt b 5 mit geflicktem Einriss und Knickspur. Eine ganze Zahl<br />

Blätter mit sehr geschickt gemachten Ausbesserungen am Oberrand. Durchgehend fingerfleckig.<br />

49


Johannes Froben<br />

44 Bonifazius VIII. Papa. Liber sextus decretalium. – Daran: Clemens V. Papa. Constitutiones. [Ed.<br />

Sebastianus Brant]. [2 Teile in 1 Band]. Basel, Johann Froben, 1.IX.1494. Kl.-4°. Gotische Type, 55<br />

Zeilen resp. 67 und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 288 unnum. Bl. (Lagenzählung: I 6 , a-e 8 , F 8 ,<br />

G/g 8 , h-y 8 , z 4 , ? 8 ; AA-KK 8 , LL 6 , MM 8 ). Durchgehend in Rot und Schwarz gedruckt. Mit gedruckter<br />

Rubrizierung und eingedruckten roten Initialen sowie 2 blau eingemalten Initialen. Mit einem<br />

halbseitengrossen Holzschnitt sowie einigen Diagrammen. Holzdeckelband d.Z. auf vier Bünden,<br />

die Deckel mit Streicheisenfileten, floralen Stempeln und Ranken (der Rücken im 18. Jh. neu überzogen<br />

mit reichster ornamentaler Rückenvergoldung; ohne die Schliessen; ein Stück des Deckelbezugs<br />

abgerissen; fleckig und berieben). (CHF 3’000.00)<br />

ISTC ib0<strong>10</strong>08000. GKW 4890. BMC III 791. Goff B-<strong>10</strong>08. VdH Basel 26.6.<br />

Von Sebastian Brant besorgte Ausgabe der Decretalen Bonifaz´ VIII. und der Constitutiones von Clemens V.,<br />

als Teil der Frobenschen Ausgabe des „Corpus Juris“ erschienen; Brant hatte bereits 1493/4 die andern Teile<br />

des Corpus Juris ediert. Der vorliegende Band enthält zudem von Johann Andreae „Super arboribus consanguinitatis<br />

et affinitatis“, die „Summaria“ und „Decisiones“ von Andreae, Dominicus de Sancto Geminiano<br />

und andern sowie die „Decretales extravagantes communes selectae“.<br />

Nach Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr. <strong>10</strong>4, stammt der Holzschnitt vom „Meister des Verardus“;<br />

er zeigt Raymund von Pennafort, der Papst Gregor sein Werk übergibt (der Holzschnitt war zuerst in<br />

den Decretalen von Gregor IX. von 1494 abgedruckt worden).<br />

Eckausriss vom Titelblatt alt geflickt (mit etwas Buchstabenverlust auf der Rückseite; Fehlstellen im zweiten<br />

Blatt (mit etwas Textverlust). Im Übrigen anständiges, recht sauberes Exemplar mit nur wenigen Fingerflekken.<br />

Auf dem Titelblatt Besitzeintrag der „Bibliotheca S.P. Francisci Min. Conventus Ponti“.<br />

50


Johann Bergmann von Olpe<br />

45 Brant, Sebastian. Das Narren schyff. (Auf dem letzten Textblatt:) Basel, Johann Bergmann von<br />

Olpe, „vff die Vasenaht / die man der narren Kirchweich ne(n)net“ (= 11. Februar) 1494. 4°. Gotische<br />

Type,30 Zeilen; einspaltig gedruckt. 130 (statt 158) unnum. Bl. (Lagenzählung: a 1 , b 3 und 7 , c 2-6 , d 8 , e 1-<br />

7 , f 8 , g 1-3 , h 1-2 und 4-7 , i 8 , k 1-6 und 8 , l 8 , m 2-8 , n 8 , o 1-7 , p-t 8 , v 2-5 ). Mit Titelholzschnitt und 89 Textholzschnitten<br />

(davon einer ganzseitig, statt 112 Textholzschnitten) und Holzschnittdruckermarke. Alle Textseiten<br />

seitlich mit zwei Holzschnittbordüren mit verschiedenen Motiven (florale Bordüren, Vögel,<br />

Bogenschützen, Ritter, Narren, Fabelwesen, etc.) gerahmt. Zeitgenössischer, rotgefärbter Lederumschlag<br />

(Schaf? Ziege?) auf drei Bünden (Einband ohne feste Holzdeckel, die Deckel flexibel; stark<br />

fleckig und geknittert und abgerieben, Kanten lädiert, einige Löcher). (CHF 40’000.00)<br />

ISTC ib0<strong>10</strong>80000. GKW 5041. BM VdH 28.1. Goff B-<strong>10</strong>80. VdH Basel 28.1. Wilhelmi 170. Hieronymus, Oberrheinische<br />

Buchillustration I, S. 1<strong>10</strong>ff. und Nr. 192.<br />

Überaus seltene erste Ausgabe von Sebastian Brants literarischem Hauptwerk, einem der grössten literarischen<br />

Welterfolge des ausgehenden 15. Jhs., einem Meilenstein des deutschsprachigen Humanismus.<br />

Bereits im Jahr des Erstdrucks erschienen vier Nachdrucke in Augsburg, Nürnberg und Reutlingen, 1495 folgte<br />

die zweite <strong>Basler</strong> Ausgabe in Deutsch und weitere Ausgaben in Augsburg und Strassburg, 1497 in Basel bei<br />

Bergmann dann die von Brant selbst besorgte lateinische Übersetzung, die für die Wirkungsgeschichte von<br />

grösster Bedeutung<br />

wurde. Bearbeitungen in<br />

Französisch, Englisch und<br />

Niederländisch folgten<br />

rasch, bis ins 17. Jh. hinein<br />

erschienen mehrere Hundert<br />

Editionen.<br />

Zum Erfolg des „Narrenschiff“<br />

trug auch die Illustration<br />

bei; diese stammt<br />

von vier verschiedenen<br />

Reissern, darunter der<br />

junge Albrecht Dürer, der<br />

etwa zwei Drittel der Illustrationen<br />

zeichnete und<br />

dessen erste eigenständigen<br />

Buchillustrationen<br />

dies sind.<br />

Dies ist auch das erste von<br />

Johann Bergmann von<br />

Olpe (geb. zwischen 1455<br />

und 1460 in Olpe – vor<br />

1532 Basel), edierte Werk,<br />

der nicht Drucker, sondern<br />

Verleger war – Bergmann<br />

war Priester und<br />

Dekan des <strong>Basler</strong> Chorstiftes<br />

und kann wohl<br />

nicht selbst eine Offizin<br />

geführt haben. Ob es Michael<br />

Furter war, bei dem<br />

Bergmann in der Folge<br />

mehrfach drucken liess,<br />

der das „Narrenschiff“<br />

gedruckt hat, ist nicht bekannt.<br />

„Dass Brant das Leben<br />

der Menschen im Bilde<br />

eines permanenten Nar-<br />

51


enzuges sah, ist wohl auch der <strong>Basler</strong> Fasnacht geschuldet, die er Jahr um Jahr vor Augen hatte. Er hat den<br />

Fasnachtsnarren in seinem Buch ein ganzes Kapitel gewidmet (1<strong>10</strong>b), und nicht von ungefähr ist sein Narrenschiff<br />

‚uff die vasenaht’ herausgekommen. Sein Unmut schlägt sich auch in der Meinung nieder, dass es während<br />

der ‚vasenaht’ in den Köpfen der Menschen ‚vast naht’, d.h. dass ihr Verstand verdunkelt sei. Ihn empörte<br />

zudem, dass dieses Treiben, das er ‚Narrenkirchweih’ nennt, nicht nur das Seelenheil gefährde (worauf er<br />

gleich zwei Mal hinweist, V.27 und 41), sondern dass es schamlos bis in die Karwoche fortgesetzt werde (V.89).<br />

Und so, wie sich die Menschen dieser Zeit benehmen, zeigen sie sich im Grunde das ganze Jahr über … Das<br />

Fasnachtskostüm als Alltagskleid der Menschen, die Narrheit ihr Normalzustand.“ (Manfred Lemmer in: Sébastien<br />

Brant. 500e anniversaire de La Nef des Folz 1494-1994, Basel 1994, S. 178).<br />

Der Incunabula Short Title Catalogue der British Library verzeichnet einzig 13 Exemplare dieser Erstausgabe,<br />

von denen sieben unvollständig sind und nur eines sich in Privatbesitz befindet:<br />

das Exemplar der UB Basel (unvollst.)<br />

das Exemplar des British Museum<br />

das Exemplar des Wiener Museum für angewandte Kunst<br />

zwei Exemplare in USA: Pierpont Morgan Library und Library of Congress/Rosenwald Coll. (unvollst.)<br />

sieben Exemplare in Deutschland: Staatsbibliothek Berlin, Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt<br />

(unvollst.), Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Niedersächsische<br />

Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (unvollst.), Universitäts- und Stadtbibliothek<br />

Köln; Bayerische Staatsbibliothek München; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (unvollst.),<br />

Prediger Seminar Wittenberg (unvollst.)<br />

ein Exemplar in niederländischem Privatbesitz (unvollst.).<br />

Unser Exemplar stammt aus altem <strong>Basler</strong> Besitz und war einer breiteren Öffentlichkeit bisher nicht bekannt.<br />

Es scheint, dass alle bekannten Exemplare in Kleinigkeiten voneinander abweichen, was auf einen komplizierten<br />

Druckverlauf hinweist. Im Gesamtkatalog der Wiegendrucke werden Sp.671ff. metikulös die Unterschiede<br />

der damals bekannten Exemplare aufgelistet; GKW unterscheidet zwei Fassungen: die unkorrigierte<br />

Variante A und die korrigierte Variante B. Unser Exemplar weist bis auf drei Ausnahmen auf die unkorrigier-<br />

52


te Variante A hin. Die Druckermarke in unserem Exemplar entspricht der des Darmstädter und Münchner Exemplars,<br />

sie zeigt den Namen Bergmanns in Typendruck auf; die Exemplare in Basel und Dresden hingegen<br />

weisen eine aufwendigere Druckermarke auf, bei der Bergmanns Name in eine mehrfach gekringelte Banderole<br />

eingeschrieben ist. Wie bei GKW vermerkt, ist auf Blatt c 3 v das „nit“ in der Offizin handschriftlich mit<br />

brauner Tinte korrigiert worden, wie ebenfalls in allen andern Exemplaren ausser dem Wiener.<br />

Mit Bestimmtheit kein gutes Exemplar, es fehlen die folgenden 28 Blätter mit 23 Holzschnitten: a 2-8 , b1-2, 4-6 und<br />

8, c 1 und 7, e 8 , g 4-8 , h 3 und 8 , k 7 , m1, o 8 und v 1und 6 .<br />

4 Blätter sind lose (b 3 und 7 , g 2 und 3 ). Das Titelblatt mit einem breiten Papierfalz alt auf den Deckel geklebt. In<br />

zahlreichen Blättern mehr oder weniger lange Randeinrisse, ausserdem einige Ausrisse, so auch beim zweiteiligen<br />

Titelholzschnitt (am Unterrand). Durchgehend etwas fingerfleckig und leicht stockfleckig. Feuchtigkeitsspur<br />

in der oberen Blatthälfte in den drei letzten Lagen und passim. Zeitgenössische Unterstreichungen<br />

mit brauner Tinte auf 20 Seiten (e 3r , f 5r und 7r , g 2r , h 1v und 2r , h 4r und 8r , i 2r und 3r , k 4r und 8r , l 1r und 2r , l 7r , m 2r und 5r , q 8v , s 1v<br />

und 7r). Teils gestrichene Kritzeleien und Namenseinträge in den Holzschnitten auf 3 Seiten (q 6v , t 8r und s 3r ). Tintenflecken<br />

auf 3 Seiten (n 4v und 5r und p 3r ).<br />

Auf beiden Innendeckeln zeitgenössische Karikatur eines Phantasievogels in brauner Tinte. Auf dem vorderen<br />

Innendeckel zusätzlich Besitzeintrag des 17.Jhs.: „Johannes Kompter ist mir verehrt von Hr. Heinrich Gonzebach<br />

26 August 1687“.<br />

Von allergrösster Seltenheit; offenbar gibt es nur zwei Exemplare in Privatbesitz.<br />

53


46 Lupoldus Bambergensis (Leopold von Bebenberg, Bischof von Bamberg). Germanorum veterum<br />

principu(m) zelus et fervor in christianam religionem deique ministros. Basel, Johann Bergmann<br />

von Olpe, 15. Mai 1497. Fol. Römische Type, 43 Zeilen und Kopfzeile. 28 römisch foliierte Bl. (Lagenzählung:<br />

a 8 , b-c 6 , d 8 ). Moderner Halbpergamentband. (CHF 2’500.00)<br />

ISTC il00399000. GKW M17964. BMC III 796. Goff L-399 (zehn Exemplare). VdH 28.12.<br />

Editio princeps dieser Schrift des bedeutenden Staatsrechtslehrer, der 1353 bis 1362 Bischof von Bamberg war;<br />

Lupoldus sandte seine Schrift bereits 1342 an Herzog Rudolf von Sachsen; in ihr richtet er einen Appell an die<br />

deutschen Fürsten, sich ihrer Vorfahren würdig zu erzeigen.<br />

Zu Beginn ein langes Gedicht von Sebastian Brant an Johann Dalburg. Die Vorrede von Jakob Wimpheling ist<br />

ebenfalls an Dalburg gerichtet, in ihr gibt Wimpheling seiner Genugtuung über seinen Fund Ausdruck.<br />

Wimpheling brachte die Schrift auf eigene Kosten heraus und fand dafür Brants begeistertes Lob.<br />

Drei Seiten mit zeitgenössischen handschriftlichen Marginalien.<br />

Aus einem Sammelband ausgelöst. Sauberes Exemplar.<br />

54


47 Brant, Sebastian. Stultifera Navis. Narragonice p(er)fectionis nunque satis laudata Navis. Basel,<br />

Johann Bergmann von Olpe, 1.VIII.1497. 4°. Römische Type, 30 Zeilen und Kopfzeile. 158 fol. Blätter<br />

(statt 160; das letzte Blatt weiss; Lagenzählung: a-h8, i 1-3 und 6-8 , k-s 8 , t-y 4 ). Mit 115 Textholzschnitten<br />

(statt 117), davon 3 blattgrosse. Pergamentband des 17. Jhs. mit durchgezogenen Bünden und<br />

handschriftlichem Rückentitel. (CHF 9’000.00)<br />

ISTC ib0<strong>10</strong>90000. GKW BMC III 795. Goff B-<strong>10</strong>90. VdH Basel 28.13.<br />

Zweite lateinische, die erste erweiterte Ausgabe von Brants Hauptwerk. Die Übersetzung stammt von Jakob<br />

Locher („Philomusus“). Ausserdem Beiträge von Thomas Beccadelli.<br />

Die Holzschnitte noch in guten Abzügen von den Original-Holzstöcken.<br />

Es fehlen die beiden Blätter i 4 und 5 mit zwei Holzschnitten. Untere Aussenecke der ersten drei Blätter alt unterlegt.<br />

Durchgehend Feuchtigkeitsspur in der unteren Blatthälfte. Das Titelblatt etwas angeschmutzt, hin und<br />

wieder Stockflecken.<br />

55


48 Brant, Sebastian. [Varia carmina, pars 2:] De corrupto ordine vive(n)di. Basel, Johann Bergmann<br />

von Olpe, 1.V.1498. 4°. Römische Type, 30 Zeilen. 76 unnum. Bl. (Lagenzählung: a 8 ,b-c 4 , d-h 8 , i 4 , k-<br />

l 8 , [m] 4 ). Mit 2 blattgrossen Holzschnitten und 1 Holzschnittdruckermarke. Halblederband d.19.Jh.<br />

mit goldgeprägtem Rückentitel (etwas berieben). (CHF 900.00)<br />

ISTC ib0<strong>10</strong>99000. GKW 5068. BMC III 796. Goff B-<strong>10</strong>99. VdH Basel 28.15.<br />

Erste Ausgabe des zweiten, in sich vollständigen Teils von Brants "Varia carmina", dabei das Lobgedicht auf<br />

Kaiser Maximilian I.; zu diesem gehört der zweite Holzschnitt, der den Kaiser zeigt, wie er aus der Hand Gottes<br />

das Schwert und die Palme (als Symbole für Krieg und Frieden) empfängt, im Hintergrund eine Ansicht<br />

der Heiligen Stadt Jerusalem. Laut Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr. 193b stammt der Holzschnitt<br />

vom Meister des Verardus, ebenso auch der erste Holzschnitt, der den Untergang der verkehrten Welt<br />

zeigt und der in der zweiten lateinischen Ausgabe des "Narrenschiffs" erstmals abgedruckt wurde.Das letzte<br />

Gedicht - "Ad Dominu(m) Johannem Bergma(nn) de Olpe. De p(rae)stantia artis Impressorie a Germanis<br />

nup(er) invente" - ist ein Lobgedicht auf die Buchdruckerkunst und Basel als Druckort.<br />

Schwache Feuchtigkeitsspur am Oberrand, im Übrigen anständiges Exemplar. Auf dem Innendeckel Exlibris<br />

Willis Vickery.<br />

56


Nr. 49<br />

II. Drucke des 16. Jhs.<br />

49 (Pseudo-)Bonaventura. Compendium sacre theologiae pauperis: Sancti Bonaventure doctoris seraphici:<br />

Sacrosancte romane ecclesie cardinalis et ep(iscop)i Albanensis: ex ordine minorum.<br />

Theurgicis divinique verbi Concionatoribus accomodatissimum. Basel, Jacobus Wolff von Pforzheim,<br />

1501. Kl.-4°. 234 unnum. Bl. (das letzte weiss). Titel in Rot gedruckt, erstes Blatt des Prologus<br />

mit grösserer gedruckter Initiale „V“ sowie Überschrift und Rubrizierung in Rot gedruckt. – Daran:<br />

S. Bonaventura (d.i. Giovanni di Fidenza). Vita christi edita a sancto Bonaventura. Ohne Ort, Drukker<br />

und Jahr (= Strassburg, Johann Grüninger, 1498?). Gotische Type, 43 Zeilen und Kopfzeile. 53<br />

fol. Bl. (falsch gezählt 57 Bl.) und 1 Bl. Register (Lagenzählung: a-i 6 ). Durchgehend rubriziert und<br />

mit rot eingemalten Initialen. Zeitgenössischer Schweinslederband auf 3 Bünden mit handschriftlichem<br />

Rückentitel, Deckel mit Streicheisenverzierungen und verschiedenen Stempeln, mit den<br />

alten Schliessen (etwas berieben, Rücken am Fuss eingerissen, Rückdeckel am Oberrand geflickt).<br />

(CHF 3’000.00)<br />

I: VD16 B-6572.Adams B-2387 (unter Bonaventura). – Laut British Museum könnte ein Johann Rigaldus der<br />

Verfasser des dem Heiligen Bonaventura untergeschobenen Compendiums sein. Das zum Compendium gehörige<br />

Register ist hinter das Adligat gebunden.<br />

II: GKW 4754. BMC I 116. Goff B-897 (5 Exemplare).<br />

Offenbar erscheinen die beiden Schriften mehrfach zusammengebunden wie ein entsprechendes Exemplar<br />

der <strong>Basler</strong> Universitätsbibliothek beweist. – Auf dem Titelblatt Besitzeintrag eines Christoph Riese („Gigantis“).<br />

– Am Rand Flecken vom Einziehen der in barocker Zeit angebrachten Schnittbemalung. Feuchtigkeitsspur<br />

in der oberen Aussenecke in einigen Lagen. Wurmspuren in den Innendeckeln. Im Übrigen gute, vollständige<br />

Exemplare beider Drucke. Die Flickspur an der Oberkante des Rückdeckels weist auf eine alte<br />

Kettenbefestigung hin.<br />

57


50 (Pseudo-)Bonaventura (d.i. Giovanni da Fidenza). Sermones aurei atque subtiles de t(em)p(or)e<br />

et sanctis, cu(m) Communi sanctorum. (3 Teile in 1 Band). Basel, Jakob Wolff von Pforzheim, 1502.<br />

Kl.-4°. 4 unnum. Bl. (statt 5, ohne den Zwischentitel), 1 weisses Bl., 184 fol. Bl.; Zwischentitel, 4<br />

unnum. Bl. Index, 1 weisses Bl., 97 fol. Bl., 1 weisses Bl.; 87 fol. Bl. (ohne das letzte weisse). Teilweise<br />

rubriziert. Pergamentband d.18. Jhs. Mit rotem, goldgeprägtem Rückenschildchen, Deckel mit<br />

feinen goldgeprägten Bordüren (etwas berieben und leicht angestaubt). (CHF 500.00)<br />

VD16 B-6566. Nicht bei Adams.<br />

Bis auf ein Zwischentitel und das letzte weisse Bl. vollständig.<br />

Im Text zahlreiche Unterstreichungen und Zeigerhändchen. Durchgehend etwas gebräunt. Auf dem Innendeckel<br />

gestochenes Exlibris. Auf dem fliegenden Blatt englischer Eintrag: „This father of the church was born<br />

in Tuscany 1221 and died at Lyons 1274 C.B. Garside“.<br />

51 S. Gregorius I., Papa. Moralia sancti Gregorii (Expositio in Job). (Basel, Nikolaus Kessler, 1503).<br />

Fol. 426 S. Holzdeckelband d.Z. auf drei Bünden, Deckel mit Streicheisenfileten und Rollenstempelprägung<br />

(ohne die alten Schliessen, stark berieben, Deckelbezug teils abgeschafft, Rücken mit<br />

Bibliotheksschild teilweise überklebt;<br />

Rücken erneuert).<br />

(CHF 1’500.00)<br />

VD16 G-3132. Nicht bei Adams.<br />

Zweite bei Kessler erschienene Ausgabe<br />

des ungewöhnlich breiten Hiobkommentars<br />

von Gregor I., entstanden<br />

während dessen Aufenthalt in<br />

Konstantinopel. Die erste Ausgabe<br />

bei Kessler war 1496 erschienen.<br />

Gregorius interpretiert das Buch<br />

Hiob nach dem Prinzip des dreifachen<br />

Schriftsinns: einerseits literal in<br />

der wörtlichen Bedeutung des Textes,<br />

andererseits tropologisch in Bezug<br />

auf die moralische Situation des einzelnen<br />

Menschen und allegorisch-typologisch<br />

mit Bezug auf die Heilstatsachen<br />

der Geschichte Christi und<br />

seiner Kirche.<br />

Feuchtigkeitsspur in der unteren<br />

Blatthälfte durch den ganzen Band,<br />

teils mit Verlust beim Papierrand.<br />

Handschriftlicher Besitzeintrag des<br />

Benediktinerkloster von Braganza.<br />

Auf dem Innendeckel Bibliotheksschild<br />

des Kapuzinerklosters Innsbruck,<br />

darunter handschriftliches Exlibris<br />

Skazinski. Der Titel unschön<br />

gestempelt. Im Text einige verschmierte<br />

handschriftliche Einträge.<br />

58


52 (Pseudo-)Methodius. De revelatione facta Ab angelo beato Methodio in carcere dete(nu)to. Basel,<br />

Michael Furter, 1504. 4°. 68 unnum. Bl. Mit Titelholzschnitt und 60 Textholzschnitten. Bescheidener<br />

Halblederband d.19. Jhs. mit goldgeprägtem Rückentitel (gelockert, etwas berieben und bestossen).<br />

(CHF 5’000.00)<br />

VD16 M-4934. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr. 66.<br />

Dritte Ausgabe bei Furter (nach der Erstausgabe von 1498 und der zweiten von 1500), mit den Holzschnitten,<br />

die zum grossen Teil dem „Meister des Haintz Narr“ zugeschrieben werden sowie einem anonymen Meister;<br />

die Holzschnitte sind in allen Furterschen Ausgaben dieselben. Der Herausgeber war Sebastian Brant. Die Revelationes<br />

sind wohl im 7. Jh. im Orient entstanden und erzählen von den angeblichen Prophezeiungen, die<br />

der Bischof von Philippi von einem Engel im Gefängnis empfangen haben soll. Sie geben eine kurzgefasste<br />

Geschichte der in vier Reiche aufgeteilten Welt, von denen am Schluss das römisch-christliche triumphiert.<br />

Kleine Wurmlöcher im Rand alt unterlegt. Grösserer Einriss im letzten Blatt alt unterlegt. Feuchtigkeitsspuren<br />

im Bug und an den Rändern hin und wieder. Nur vereinzelt und geringfügig stockfleckig oder gebräunt.<br />

Auf dem Titel Besitzeintrag des Benediktinerklosters Burano, auf dem Innendeckel Exlibris Hans Fürstenberg<br />

und Roger Budin.<br />

53 Bechoff (Bachofen?), Johannes, Ord. Sancti Augustini. Quadruplex missalis expositio r(e)alis<br />

s(i)c(que) allegorica. Basel, Michael Furter, 1505. 4°. 84 unnum. Bl. Mit einer Holzschnittdruckermarke<br />

auf dem Titel. Pappband d. 19. Jhs. mit goldgeprägtem Rückentitel (berieben und bestossen;<br />

ein Adligat aus dem Band entfernt, deswegen die Bindung gebrochen). (CHF 1’500.00)<br />

VD16 M-5527. Adams B-437.<br />

Offenbar recht seltene Auslegung des Missales für spezifisch <strong>Basler</strong>ische Zwecke. Im Kolophon ist der Name<br />

als „Bechoffen“ gegeben, es mag aber sein, dass es sich beim Verfasser, den wir weiter nicht nachweisen können,<br />

um ein Mitglied des im 15. Jh. aus Zürich nach Basel eingewanderten Geschlechts der Bachofen handelt.<br />

Zahlreiche zierliche Marginalien einer zeitgenössischen Hand in roter Tinte. Das Titelblatt angeschmutzt.<br />

Durchgehend etwas stockfleckig.<br />

59


54 S. Bonaventura. Von den fünff hochzite(n) des kyndes Jhesus. – Daran: Ders. Über den tractat genant<br />

der wegwiser oder die wegfart. – Daran: S. Thomas Aquinas. Von der ewigen selikeyt. 3 Teile<br />

in 1 Band. Basel, Michael Furter, 1507. 8°. 162 unnum. Bl., das letzte weiss. Mit einem schönen, beinahe<br />

blattgrossen Titelholzschnitt (wiederholt) und einem weiteren Holzschnitt sowie einer Holzschnittdruckermarke<br />

auf dem letzten bedruckten Blatt. Halblederband d.Z. auf drei Bünden, mit<br />

erneuerten Schliessen. (CHF 1’500.00)<br />

VD16 B-6556 und M-64<strong>10</strong>.<br />

Drei Teile des sog. „Ludwig-Moser-Büchleins“, das in verschiedener Zusammensetzung ausgegeben wurde.<br />

Moser (1442-15<strong>10</strong>) war ein in Zürich geborener <strong>Basler</strong> Karthäuser. Seine Bonaventura-Übersetzungen sind die<br />

ersten ins Deutsche. Ebenfalls ist die Thomas-Übersetzung die erste deutsche Übersetzung eines Texts von<br />

Thomas Aquinas und so von grösster Wichtigkeit für die Thomas-Rezeption im deutschen Sprachgebiet. Vor<br />

seinem Eintritt in die <strong>Basler</strong> Kartause (1474) war Moser in Gesandtschaftsreisen für die Stadt Basel unterwegs;<br />

als Rechtssubstitutent unterzeichnete er die Gründungsurkunde der <strong>Basler</strong> Universität. Von 1482-1485 war er<br />

Prior der Kartause Ittingen.<br />

Laut Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr.73, stammt der Bildschmuck vom Meister des Verardus<br />

und vom Meister DS. Der (wiederholte) Titelholzschnitt zeigt eine monumentale Madonna im Strahlenkranz,<br />

zwischen einem Mönch und einem Kardinal als Repoussoirfiguren. Auf der Rückseite des zweiten Titels<br />

eine Anbetung der Könige.<br />

Gutes, wenngleich nicht perfektes Exemplar. Der erste Titel im Falz alt aufgezogen. Unbedeutende Feuchtigkeitsspuren<br />

in den Rändern. – Wohl neu in den alten Einband eingehängt, Vorsätze erneuert.<br />

60


55 Simoneta, Bonifacius, Ord. Cist. De christiane fidei et Romanorum Pontificum persecutionibus<br />

opus pene divinum et inestimabile; in quo sparsim habentur haec infrascripta… (Ed. Hieronymus<br />

Emser). Basel, Nikolaus Kessler, 1509. Fol. 6 unnum. Bl., 156 fol. Bl., 2 unnum. Bl. Geglätteter Kalblederband<br />

d.19. Jhs. auf fünf Bünden, goldgeprägter Rückentitel, Deckel mit blindgeprägter Bordüre<br />

und goldgeprägtem Mittelstück mit der Devise des Hosenbandordens, goldgeprägte Stehkantenbordüren,<br />

blindgeprägte Innenkantenbordüren (berieben und bestossen). (CHF 750.00)<br />

VD16 S-6542. Adams S-1184.<br />

Erste Ausgabe dieser Schrift des Zisterzienserabts Simoneta (aktiv Ende des 15. Jhs. in Cornu, in der Nähe von<br />

Cremona). Simoneta beschreibt in 279 Briefen das Leben und die Martyrien der Päpste von Petrus an bis zu<br />

Innozenz VIII (1484). Die Schrift ist von Hieronymus Emser (1477-1527) herausgegeben, dem eifrigsten Gegner<br />

Luthers. – Dies ist einer der letzten von Kessler herausgegebenen Drucke.<br />

56 Meder, Johannes. Parabola filii glutonis profusi atque p(ro)digi…. Basel, Michael Furter, 15<strong>10</strong>. 8°.<br />

232 unnum. Bl. Mit 18 beinahe blattgrossen Textholzschnitten und 3 verschiedenen Holzschnittdruckermarken<br />

(auf dem Titel, am Textschluss und am Ende des Registers). Durchgehend rubriziert.<br />

Sehr schöner, jedoch restaurierter Holzdeckelband d.Z. auf drei Bünden mit Streicheisenverzierungen<br />

und floralen Stempeln und Eicheln, mit der alten Schliesse. (Gelenke sehr geschickt<br />

erneuert, berieben). (CHF 5’000.00)<br />

VD16 M-1855. Nicht bei Adams.<br />

Vierte Ausgabe, zuerst erschienen 1495 bei Furter, mit anderen Holzschnitten. Laut Hieronymus, Oberrheinische<br />

Buchillustration, Nr. 61, übernimmt diese erste Nach-Inkunabel-Ausgabe die Holzschnitte der nur in<br />

einem einzigen Exemplar in Münster erhaltenen dritten Ausgabe; darin zeichnen sich die dargestellten Figuren<br />

durch ihre grosse Plastizität aus, die durch die konsequente Anwendung von Körperschraffuren gewonnen<br />

wurde. Die ursprünglichen Holzschnitte könnten vom Meister des „Haintz Narr“ stammen und liegen<br />

hier in nahen Kopien vor.<br />

Der Titel etwas angeschmutzt und gebräunt. Hin und wieder fleckig und etwas gebräunt. Breitrandiges Exemplar.<br />

Auf dem Titel handschriftlicher Besitzeintrag eines Bruders Johannes aus Kloster Benediktbeuren.<br />

Auf dem Innendeckel das gestochene Exlibris Paul Schmidt.<br />

61


57 Petrus Lombardus. Textus Sententiar(um) cum conclusionibus: et partitione textus henrici Gorichem.<br />

Basel, Nikolaus Kessler, 15<strong>10</strong>. Fol. 2<strong>10</strong> unnum. Bl. (das letzte weiss). Durchgehend rubriziert<br />

und mit rot eingemalten Initialen. Kalbslederband d.Z. über Pappdeckeln auf drei Bünden, die<br />

Deckel mit Streicheisenfileten und Einzel- und Rollenstempeln, Innendeckel mit Manuskriptfragmenten<br />

bezogen (teils abgelöst; stark verfleckt und feuchtigkeitsspurig, wellig; mit einer grösseren<br />

Wurmspur; Kapitale ausgerissen). (CHF 500.00)<br />

VD16 P-1871. Adams P-895.<br />

Eines der letzten Druckerzeugnisse Kesslers, offenbar von grosser Seltenheit. Kessler hatte den „Textus Sententiarum“,<br />

der Petrus Lombardus den Namen „Magister Sententiarum“ eingetragen hatte, bereits vor 1500<br />

herausgegeben und auch 1507; das Werk war bis weit ins 16. Jh. populär.<br />

Auf dem vierten Blatt am Fuss Eintrag des Frankfurter Dominikaner-Subpriors Johannes Lenglin, dazu spätere<br />

Besitzeinträge auf demselben Blatt, dem Titel und dem fliegenden Vorsatzblatt.<br />

Durchgehend stark feuchtigkeitsspurig in der unteren Blatthälfte, wellig.<br />

58 Corpus iuris canonici. – 3 Teile (von 4): a) Bonifazius VIII., Papa. Sextus decretalium liber. In concilio<br />

Lugdunensi editus. Cum Glossematum divisionibus: que ex novella Johan(n)is andree: suis<br />

sunt locis apposite… Basel, Johann Amerbach, Johann Petri und Johann Froben, 1511. Gr.-fol. 6<br />

unnum. Bl., 177 fol. Bl., 4 unnum. Bl. (ohne das letzte weisse Bl.). Ganz in Rot und Schwarz gedruckt.<br />

Mit einem grossen Titelholzschnitt, 3 Textholzschnitten und rot eingedruckten Initialen. –<br />

62


Daran: b) Clemens V., Papa. Constitutiones in concilio viennensi edite. Ebenda 1511. 72 fol. Bl., 4<br />

unnum. Bl. Ganz in Rot und Schwarz gedruckt. Mit einem Titelholzschnitt und einem Textholzschnitt.<br />

– Daran: c) Johannes XXII., Papa. Extravagantes. Ebenda 1511. 39 fol. Bl., 1 Bl., 39 fol. Bl., 2<br />

unnum. Bl. Schweinslederband über Pappdeckeln auf fünf Bünden, die Deckel mit Blindprägedekor<br />

(stark berieben und bestossen, feuchtigkeits- und schmutzfleckig, einige Fehlstellen im Bezug,<br />

Ecken aufgeweicht). (CHF 1’800.00)<br />

a) VD16 C-5185. – b) VD16 C-5188. – c) VD16 C-5190. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration II, Nrn.<br />

<strong>10</strong>3-<strong>10</strong>6.<br />

Drei Teile (von vier) der monumentalen Ausgabe des Corpus juris canonici, veranstaltet von der Druckergemeinschaft<br />

Amerbach / Petri / Froben, die seit 1502 aktiv war.<br />

Die beiden Wappenholzschnitte mit dem majestätischen Basilisken als Wappenhalter stammen vom Meister<br />

DS und zählen zu den besten Leistungen der <strong>Basler</strong> Buchillustration. In den ersten beiden Teilen der von Urs<br />

Graf geschaffene Holzschnitt, der den Papst bei der Entgegennahme des Buches zeigt. Im Weiteren die Decretalen<br />

mit dem Holzschnitt des „Arbor consanguinitatis“ und einem weiteren schematischen Holzschnitt.<br />

Am Ende des Bandes hässliche Feuchtigkeitsspur mit Sporfleckenbefall, die Ränder dort ausgefranst. Der<br />

erste Titel angestaubt. Im Übrigen gutes Exemplar.<br />

63


59 Guillermus Parisiensis. Postilla super Epistolas et Evangelias. – Daran: Daniel Agricola, Ord.<br />

Frat. Min. Passio domini nostri Jesu Christi. (2 Teile in 1 Band). Basel, Adam Petri, 1511. 4°. I: 8<br />

unnum. Bl., 186 fol. Bl., 4 unnum. Bl. Mit grossem Titelholzschnitt und 98 kleinen Textholzschnitten,<br />

alles von Urs Graf. Titel in Rot und Schwarz gedruckt. – II: 39 fol. Bl., 1 Bl. Mit demselben Titelholzschnitt<br />

und 20 kleinen Textholzschnitten, ebenfalls von Urs Graf. Schweinslederband des<br />

späteren 16. Jhs. auf drei Bünden, die Deckel mit Streicheisen, Rollenstempel und Einzelstempeldekor<br />

(ohne die Schliessen, etwas berieben und fleckig). (CHF 2’400.00)<br />

VD16 E-4381. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration II, 64-80.<br />

In Basel vielfach aufgelegte Postille, im Anschluss daran die von Daniel Agricola, einem <strong>Basler</strong> Barfüssermönch,<br />

verfassten Passion, mit den expressiven Holzschnitten von Urs Graf. Der Titelholzschnitt zeigt in origineller<br />

Weise den lehrenden Christus mit Jüngern und Zuhörern, die Apostel Petrus, Paulus und Jacobus,<br />

den Propheten Daniel und die Evangelistensymbole mit den in Rot eingedruckten Bezeichnungen. Beim Titelholzschnitt<br />

der Passion sind die eingedruckten Bezeichnungen in Schwarz gedruckt.<br />

Alter Besitzvermerk am Kopf des Titelblattes. Einige Initialen und 2 Textholzschnitte mit brauner Farbe überstrichen.<br />

Auf dem fliegenden Vorsatzblatt Vermerk „Duplum bibliothecae regiae Monac“ und Tilgungsstempel.<br />

60 Guillermus – Daniel Agricola. Passio domini nostri Jesu christi. Basel, Adam Petri, 1514. 4°. 39 fol.<br />

Bl., 1 Bl. Mit grossem Titelholzschnitt und 20 kleinen Textholzschnitten von Urs Graf. Moderner<br />

Halbwildlederband. (CHF 500.00)<br />

VD16 E-4391.<br />

Der der Postilla des Guillermus angehängte zweite Teil, aber ohne die vier Bl. „Compendium“, die dem Text<br />

vorangestellt wurden, aber nicht allen Exemplaren beigegeben wurden.<br />

Das letzte Blatt mit zeitgenössischen handschriftlichen Einträgen. Aus einem Sammelband ausgelöstes Exemplar.<br />

Durchgehend etwas gebräunt.<br />

64


61 Breviarium Basiliense. Pars Hyemalis (& Aestivalis). Basel, Jakob Wolff von Pforzheim, 1515. Fol.<br />

348 unnum. Bl. Durchgehend in Rot und Schwarz gedruckt. Mit einem grossen Titelholzschnitt von<br />

Urs Graf. Datierter Holzdeckelband von 1569 über Holzdeckeln, auf fünf Bünden, Deckel mit schönen<br />

Rollenstempelbordüren und rundem Groteskmittelstück, darunter das Datum „1569“ (lädiert:<br />

Ecken und Kanten bestossen und teils sehr abgeschafft, zahlreiche Wurmlöcher, Rückenkanten<br />

teils geplatzt). (CHF 2’400.00)<br />

VD16 B-8126. Nicht bei Adams. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration II, Nr. 156.<br />

Der Sommerteil ist im Titel nicht genannt, liegt aber vor. Jakob Wolff hatte bereits 1498 ein Breviarium gedruckt.<br />

Dies ist das letzte in Basel gedruckte Breviarium. Auf dem Titel drei Lobgedichte auf die im Holzschnitt<br />

Dargestellten von Gérard Listre.<br />

Im Kalender am<br />

Schluss jeweils astrologische<br />

Aderlassregeln<br />

mit medizinischen<br />

Empfehlungen. Zum<br />

25. Februar wohl einer<br />

der frühesten gedruckten<br />

Hinweise auf die<br />

<strong>Basler</strong> Fasnacht: „Basilien(ses)<br />

dicunt Trumtrum“.<br />

Der sehr schöne, monumentale<br />

Titelholzschnitt<br />

zeigt in der<br />

Mitte die Muttergottes<br />

im Strahlenkranz,<br />

flankiert von den <strong>Basler</strong><br />

Heiligen Kaiser<br />

Heinrich II. und Pantalus;<br />

der Holzschnitt<br />

ist 1514 datiert und ist<br />

hier erstmals abgedruckt.<br />

Schönes, breitrandiges<br />

Exemplar. Hin und<br />

wieder unbedeutende<br />

Wurmspuren. Nur gering<br />

stock- oder fingerfleckig.<br />

Auf dem Titel handschriftlicher<br />

Besitzeintrag<br />

des Rottweiler<br />

Kaplans Joseph Wirpser<br />

von 1742.<br />

65


62 Seneca. – In hoc opere contenta<br />

Ludus L. Annaei Senecae,<br />

De morte Claudii Caesaris, nuper<br />

in Germania rep(er)tus, cu(m<br />

Scholiis Beati Rhenani. Synesius<br />

Cyrene(n)sis de laudibus Calvitii,<br />

Ioane Phrea Britanno interprete,<br />

cu(m) scholiis Beati Rhenani.<br />

Erasmi Roterodami Moriae Encomium,<br />

cum co(m)mentariis Gerardi<br />

Listrii, trium linguarum periti.<br />

Basel, Johann Froben, 1515.<br />

Kl.-4°. 31 unnum. Bl. (ohne das<br />

letzte weisse). Mit einer schönen<br />

Holzschnitttitelbordüre von Urs<br />

Graf und einer Holzschnittdrukkermarke<br />

auf dem letzten bedruckten<br />

Blatt. Moderner Pappband<br />

mit Inkunabelpapierbezug.<br />

(CHF 750.00)<br />

VD16 S-5804. Adams S-918. Hieronymus,<br />

Oberrheinische Buchillustration<br />

II, Nr. 171.<br />

Enthält die beiden ersten im Titel genannten<br />

Stücke, jedoch nicht das<br />

„Laus stultitiae”, das als dritter Teil<br />

hätte folgen sollen – mit Bestimmtheit<br />

ist dies beim Ausbinden aus einem<br />

Sammelband entfernt worden! Der Seneca<br />

ist der zweite Druck dieses erst<br />

kurz zuvor aufgefundenen Stückes.<br />

Die Titelbordüre ist die besonders<br />

schöne „Narrenbordüre“ von Urs<br />

Graf.<br />

Gutes Exemplar. Runder Bibliotheksstempel<br />

am Fuss des Titels getilgt.<br />

63 S. Ambrosius. Omnia opera accuratissime revisa atque in tres partes nitidissime excusa. Teile 1<br />

und 2 (von 3) Basel, Adam Petri für Johann Koberger in Nürnberg, 1516. Fol. Titel in Rot und<br />

Schwarz gedruckt mit Titelbordüre von Urs Graf, 7 unnum. Bl., Zwischentitel mit Holzschnittbordüre,<br />

2 unnum. Bl., Fol. 2-240, 235-238, 245, 1 weisses Bl.; Zwischentitel mit Holzschnittbordüre,<br />

Fol. 2-158. Holzdeckelband, Rücken mit blindgepresstem Schweinslederbezug (ohne die Schliessen,<br />

fleckig, mit Wurmlöchern; Vorderdeckel erneuert). (CHF 300.00)<br />

VD16 A-2178. Nicht bei Adams.<br />

Die beiden ersten Bände der zweiten Ambrosius-Ausgabe von Petri. Enthält zu Beginn einen Brief von Andreas<br />

Hartmann aus Strassburg (der sich später als eigenständiger Drucker Cratander nannte). Anschliessend die<br />

Vita Ambrosii von Paulinus von Mailand. – Zu den Holzschnittbordüren vgl. Hieronymus, Oberrheinische<br />

Buchillustration II, Nr. 131; Hieronymus schreibt die zweite Bordüre Hans Holbein zu.<br />

Mit sehr zahlreichen zeitgenössischen handschriftlichen Marginalien. – Stark fleckiges und feuchtigkeitsspuriges<br />

Exemplar. Die ersten Blätter zudem am Rande ausgefranst (mit Verlust an der Bordüre). Einige Wurmgänge.<br />

66


64 S. Hieronymus. [Opera]. Tomus octavus & nonus. Basel, Johann Froben, 1516. Gr.-fol. <strong>10</strong>4 fol. Bl.,<br />

96 unnum. Bl.; 187 S., 4 Einschubblätter, Fol. 188-203, 1 Bl. Mit zahlreichen Holzschnittinitialen.<br />

Holzdeckelband d.Z., Rücken mit blindgeprägtem Schweinslederbezug, mit den alten Schliessen<br />

(Deckelbezug ausgerissen und mit Bostitch an den Deckel geheftet, Ecken bestossen).<br />

(CHF 250.00)<br />

VD16 H-3482. Adams H-113.<br />

Bände 8 und 9 der neunbändigen Hieronymus-Ausgabe, die von Erasmus angeregt und betreut war, eine der<br />

Meisterleistungen der Frobenschen Offizin; vorliegende Bände wurden von Bruno Amerbach besorgt und<br />

sind auch auf Kosten Amerbachs gedruckt. Im Anschluss an den achten Band die in lateinischen, griechischen<br />

und hebräischen Lettern gesetzte Parallelausgabe der Psalmen.<br />

Feuchtigkeitsspuren an den Rändern. Titel teilweise überklebt und hässlich gestempelt, gelockert.<br />

65 Guarino, Battista. Alda Guarina Veronensis. Basel, Pamphilus Gengenbach, 1517. Kl.-4°. 4 unnum.<br />

Bl. Mit Titelbordüre von Ambrosius Holbein. Halbpergamentband d. 19. Jhs. (CHF 1’800.00)<br />

VD16 G-3855. Nicht bei Adams.<br />

Höchst seltene Ausgabe der Versnovelle<br />

„De infoelici amore Aldae<br />

Puella Ferrariensis Elegeia“, die<br />

üblicherweise dem berühmten Veroneser<br />

Humanisten Battista Guarino<br />

(1374-1460) gegeben wird, die<br />

aber wohl von dessen jüngstem<br />

Sohn stammt. Die pikante Liebesgeschichte<br />

– ein reicher junger<br />

Mann überredet ein Mädchen ihm<br />

zu folgen; als er sie zwar entjungfert,<br />

aber nicht heiraten will, erfleht<br />

sie von ihm den Tod – wurde<br />

gerne im Lateinunterricht verwendet.<br />

Diese Ausgabe hatte, was<br />

der weite Zeilenabstand beweist,<br />

wohl denselben Zweck zu erfüllen;<br />

von zeitgenössischer Hand<br />

sind denn auch einige Zeilen interlinear<br />

deutsch übersetzt.<br />

Die schöne Titelbordüre von Ambrosius<br />

Holbein zeigt vier Beispiele<br />

von „Frauenpower“: Samson<br />

und Dalila, Phyllis und Aristoteles,<br />

Salomo, der von einer Frau<br />

zum Götzendienst verführt wird,<br />

und Vergil im Korb.<br />

Sehr selten, wie alle Drucke des<br />

<strong>Basler</strong> Dramatikers und Satirikers<br />

Pamphilus Gengenbach (ca. 1480-<br />

1524/25); Gengenbach hatte zuerst<br />

bei Koberger in Nürnberg gearbeitet,<br />

1511 erhielt er das <strong>Basler</strong><br />

Bürgerrecht, seine Druckerei befand<br />

sich an der Freien Strasse.<br />

Unbedeutende Feuchtigkeitsspur<br />

am Unterrand.<br />

67


66 Ritius, Michael (Michele Riccio). De regibus<br />

Francoru(m) lib. III. De regibus Hispaniae lib. III.<br />

De regibus Hierosolymorum lib. I. De regibus<br />

Neapolis & Siciliae lib. IIII. De regibus Ungariae<br />

lib. II. Basel, Johann Froben, (1517). Kl.-4°. 85 fol.<br />

Bl., 4 unnum. Bl. Index (ohne das letzte weisse).<br />

Mit einer Holzschnitttitelbordüre von Hans Holbein<br />

und einigen Holzschnittinitialen. Stark beriebener<br />

und bestossener Pappband d.18. Jhs. mit<br />

Rückenschildchen (stark fleckig, mit Kritzeleien).<br />

(CHF 1’200.00)<br />

VD16 R-2173. Adams R-587. Hieronymus, Oberrheinische<br />

Buchillustration II, S. 213. Apponyi I, 119.<br />

Zweiter Druck dieser Geschichte der Könige von Frankreich,<br />

Spanien, Neapel, Ungarn und Jerusalem des Neapolitaner<br />

Michele Riccio (zuerst Mailand 1506), der Historiker<br />

und Advokat war und als königlicher Rat unter<br />

Louis XII. von Frankreich diente.<br />

Die sog. Kindertriumphzug-Bordüre von Holbein erscheint<br />

hier erstmals im Druck.<br />

Seitlich etwas knapp beschnitten, mit etwas Verlust bei<br />

den Marginalien. Durchgehend etwas gebräunt, der<br />

Titel an den Rändern ausgefranst. Feuchtigkeitsränder<br />

in den letzten Blättern. Ohne die fliegenden Vorsatzblätter.<br />

67 Aesop. Aesopi Phrygis Vita et Fabellae cum latina interpretatione. Gabriae Graeci fabellae tres &<br />

quadraginta ex trimetris iambis, praeter ultima(m) ex Scazonte, tetrastichis conclusae, cum latina<br />

interpretatione. Ex Aphthonii exercitame(n)tis de fabula. Tum de formicis & cicadis graece & latine.<br />

De fabula ex imaginibus Philostrati graece & latine. Ex Hermogenis exercitame(n)tis de fabula<br />

Prisciano interprete. – Daran: Agapetus. De Officio Regis, ad Justinianum Caesarem. Graece & Latine.<br />

- Daran: (Pseudo-Homer). Galeomyomachia, Hoc est, Felium & Murium pugna. Tragoedia<br />

Graeca. 3 Teile (in 1 Band). Basel, J. Froben, 1518. 8°. I: 262 S. – II: S. 65- 121. – III: S. <strong>10</strong>5-126. Mit 3<br />

(wiederholten) Holzschnitttitelbordüren<br />

von Ambrosius<br />

Holbein und 3 Holzschnittdruckermarken,<br />

von denen<br />

zwei wohl von Urs Graf und<br />

eine von Holbein geschnitten<br />

sind. Halblederband d. 18. Jhs.<br />

mit goldgeprägtem Rückentitel<br />

und etwas Rückenvergoldung<br />

(einige Wurmlöcher im<br />

Rücken, berieben und etwas<br />

bestossen). (CHF 500.00)<br />

VD16 A-415. Adams A-279 (nur<br />

Teil 1). Hieronymus, Griechischer<br />

Geist aus <strong>Basler</strong> Pressen, 19.<br />

Drei Teile der bei Froben edierten<br />

Fabelsammlung für den Schulunterricht,<br />

die insgesamt sechs Teile<br />

umfasste, wobei die Teile alle ein-<br />

68


zeln ausgegeben wurden. Die andern Teile sind Hero und Leander sowie die Batrachomyomachia und ein Alphabetum<br />

Graecum. Exemplare, die alle sechs Teile enthalten, sind ausserordentlich selten. Möglicherweise<br />

ist Beatus Rhenanus der Herausgeber der Schriften.<br />

Feuchtigkeitsspur am Unterrand. Durchgehend etwas fleckig. Besitzeintrag am Unterrand des ersten Titels.<br />

An den Schluss ein handschriftliches Verzeichnis der einzelnen Fabeln eingebunden (18. Jh.).<br />

68 (Pseudo-)Homer. Batrachomyomachia, Hoc est, Ranarum & murium pugna. Graece & latine.<br />

Basel, Johann Froben, 1518. 8°. 32 S. Mit schöner floraler Holzschnitttitelbordüre und einer Holzschnittdruckermarke<br />

von Ambrosius Holbein. Moderner Pappband. (CHF 200.00)<br />

VD16 A-415. Adams A-279. Hieronymus Griech. Geist Nr. 19.<br />

Griechisch-lateinische Parallelausgabe des Homer zugeschriebenen „Froschmäuselerkrieg“, als Teil der Frobenschen<br />

Fabel-Sammlung erschienen, vgl. die vorhergehende Nummer. Die sechs Teile sind alle auch einzeln<br />

als Texte für Schüler ausgegeben worden.<br />

Leicht gebräunt mit unbedeutenden Feuchtigkeitsspuren. Der Titel am Kopf knapp beschnitten.<br />

69 Erasmus Roterodamus, Desiderius, Ed. – [Historiae Augustae Scriptores]. Ex Recognitione Des.<br />

Erasmi Roterodami. C. Suetonius Tranquillus. Dion Cassius Nicæus. Aelius Spartianus. Iulius Capitolinus.<br />

Aelius Lampridius. Vulcatius Gallicanus. Trebellius Pollio. Flavius Vopiscus<br />

Syracusi(us). Qvibvs adiuncti svnt, Sex. Aurelius Victor. Eutropius. Paulus Diaconus. Ammianus<br />

Marcellinus. Pomponius Laetus. Ro. Io. Bap. Egnatius Venetus... Basel, Johann Froben, Juni 1518.<br />

Fol. 38 unnum. Bl., 911 S. Mit 2 Holzschnittbordüren von Ambrosius Holbein (die Vita-Aulica-Bordüre<br />

auf dem Titel und eine Bordüre mit Putten und spielenden Kindern auf dem zweiten Blatt)<br />

und drei phantastischen Bordüren von Urs Graf mit Putten und Säulen sowie 272 unterschiedlich<br />

grossen Holzschnittinitialen aus acht verschiedenen<br />

Alphabeten sowie Zierleisten, auf dem<br />

letzten Blatt die schöne Holzschnittdruckermarke<br />

Frobens mit dem Schlangenstab. Schweinslederband<br />

d.Z. auf vier Bünden über dicken Holzdeckeln,<br />

die Deckel mit Streicheisenfileten und<br />

Rollenstempeldekor (ohne die Schliessen; berieben,<br />

mit zahlreichen Wurmlöchern, etwas flekkig).<br />

(CHF 1’800.00)<br />

VD16 E-3644. Adams S-2023.<br />

Erste von Erasmus besorgte Ausgabe von Schriften 14<br />

altrömischer Autoren zur Geschichte des Kaisertums.<br />

Exemplar ohne die beiden unnumerierten Blätter<br />

(nach S. 432) mit der „Oratio Heliogabali ad meretrices“<br />

von Leonardo Bruni, die vielen Exemplaren fehlen<br />

(aus Furcht!, Renouard S. 77, zur gleichzeitigen<br />

Ausgabe bei Aldus: „arrachée par plus d’un lecteur<br />

scrupuleux, ou par des familiers de l’Inquisition“).<br />

Den beiden sächsischen Herzögen Friedrich und<br />

Georg gewidmete Ausgabe. Die Ausgabe überschneidet<br />

sich zeitlich mit den beiden Aldus-Ausgaben von<br />

1517, die zu spät bei Erasmus eingetroffen waren, als<br />

dass er sie noch hätte vollumfänglich berücksichtigen<br />

könne, wie er im Vorwort zum Text von Ammianus<br />

Marcellinus (S. 564) festhält. – Die Initialen stammen<br />

aus acht verschiedenen Alphabeten in drei verschiedenen<br />

Grössen; einige Alphabete liegen ganz vollständig<br />

vor.<br />

69


Zahlreiche handschriftliche Marginalien in einer Schrift des späten 16. Jhdts., mit Besitzervermerk „sum Johannis<br />

Volmari“ in gleicher Schrift. Auf dem vorderen Innendeckel handschriftliches Register, auf dem hinteren<br />

Innendeckel eine Beschreibung eines Sturmwetters und einer wundersamen Errettung in Hilperhausen<br />

anno 1572 sowie Aufzählung von Ereignissen in Nürnberg 1570.<br />

70 San Giorgio, Benvenuto di. De Origine Guelphorum, et Gibellinorum, quibus olim Germania,<br />

nunc Italia exardet, libellus eruditus. In quo ostenditur, quantum hac in re Clariss. Scriptores, Bartholus,<br />

Panormitanus, Blondus, Platina, & Georgius Merula Alexandrinus, à veritate aberraverint.<br />

Basel, Cratander, 1519. Kl.-4°. 6 fol. Bl. Mit schöner Holzschnitttitelbordüre von Ambrosius Holbein.<br />

– Angebunden: Marcellus Virgilius. De Militiae laudibus oratio, Florentiae dicta. Basel,<br />

Johann Froben, 1518. 22 S., 1 Bl. Mit einer schönen Holzschnitttitelbordüre, einigen Holzschnittinitialen<br />

und einer Holzschnittdruckermarke auf dem letzten Blatt. Modernes Halbpergamentbändchen.<br />

(CHF 2’400.00)<br />

Sammelbändchen mit zwei sehr seltenen <strong>Basler</strong> Drucken.<br />

I: VD16 S-1582. Nicht bei Adams.<br />

Erstausgabe von Benvenuto di<br />

San Giorgios, Conte di Biandrate,<br />

kritischer Schrift, die sich auf<br />

Grund der Kenntnis der Schriften<br />

von Otto von Freising, die er<br />

am Hofe Maximilians I. kennengelernt<br />

hatte, als er als Gesandter<br />

des Marchese di Monferrato dort<br />

weilte, gegen die italienischen<br />

Autoritäten richtet, die dem Beginn<br />

der Auseinandersetzung<br />

zwischen Guelfen und Ghibellinen<br />

entweder einen mythischen<br />

Grund gaben oder in die Zeit der<br />

Auseinandersetzungen zwischen<br />

Kaiser Friedrich I. und II.<br />

legten. Die Titelbordüre ist von<br />

Ambrosius Holbein.<br />

II: VD16 V-778. Nicht bei Adams.<br />

Lobrede des Florentiners Marcellus<br />

Virgilius auf die Kriegs- und<br />

Feldherrenkunst anlässlich der<br />

feierlichen Übergabe der florentinischen<br />

Feldzeichen an Lorenzo<br />

II. de’ Medici, herausgegeben<br />

von Beatus Rhenanus. Die Titelbordüre<br />

zeigt die Enthauptung<br />

Johannes des Täufers und ist von<br />

Hans Holbein, die Druckermarke<br />

von Ambrosius Holbein.<br />

Gute Exemplare der beiden sehr<br />

seltenen Drucke.<br />

70


71 Erasmus, Desiderius, von Rotterdam. [Adagiorum Chiliades ex quarta recognitione]. Basel, Froben,<br />

1520. Fol. 26 meist unpag. Bl. Präliminarien, 791 S. Mit 2 Holzschnitttitelbordüren und 1 Holzschnittdruckermarke,<br />

einigen Initialen und mehreren Zierstücken. Schweinslederband d.Z. über<br />

dicken Holzdeckeln, auf vier Bünden, die Deckel mit reicher Blindpressung, mit den alten Schliessen<br />

(eine nur fragmentarisch erhalten; stark nachgedunkelt und angeschmutzt, berieben, Bezug<br />

wellig). (CHF 2’400.00)<br />

VD16 E-1936. Adams E-431. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration II, Nr. 151. Erstausgabe der vierten<br />

Redaktion der Adagiensammlung, die mittlerweile 3443 Adagien umfasst, gegenüber der dritten Ausgabe<br />

also um 21 Adagien vermehrt ist. Erasmus hat die Ausgabe selbst besorgt. Vorrede und Nachwort sind dieselben<br />

wie in der dritten Ausgabe.<br />

Die splendide Titelbordüre von Urs Graf wurde in der Ausgabe von 1515 erstmals verwendet, sie zeigt oben<br />

und seitlich die Portraits von 21 alten Philosophen und Dichtern, am Unterrand einen Hortus conclusus mit<br />

einem grossen Baum und<br />

vier Brunnen. Die zweite<br />

Bordüre ist von Ambrosius<br />

Holbein und zeigt Kinder<br />

als „Genii artium liberalium“.<br />

Die schönen Initialen<br />

stammen aus dem Herkules-Alphabet<br />

von Holbein.<br />

Die ersten Blätter am Kopf<br />

ausgefranst (wegen des<br />

durch Feuchtigkeit abgelösten<br />

Einbandbezugs),<br />

Feuchtigkeitsspur am<br />

Oberrand der ersten ca. 50<br />

Blätter, am Unterrand<br />

durchgehende Feuchtigkeitsspur.<br />

Titel mit grossem<br />

Braunfleck, ebenso<br />

das fliegende Vorsatzblatt.<br />

– Exemplar mit Einträgen<br />

von verschiedenen Mitgliedern<br />

der Familie Pauli<br />

aus Capaul (Graubünden):<br />

am Fuss des Titels Kaufvermerk<br />

„Sum Iacobi et Ioannis<br />

Baptista Pauli. Empto<br />

Basileae batz 9“, auf dem<br />

Vorsatzblatt Besitzeintrag<br />

Johannes Pauli, auf dem<br />

hinteren Innendeckel<br />

Samuel Pauli.<br />

71


72 Velleius Paterculus, Caius. Historiae<br />

Romanae duo volumina, ad M.<br />

Vinicium Cos. Progenerum Tiberii Caesaris,<br />

per Beatum Rhenanum Selestadiensem<br />

ab interitu utcunque vindicata.<br />

Basel, Johann Froben, 1520. Fol. 6<br />

unnum. Bl., 70 S., 1 Bl. Druckvermerk,<br />

6 unnum. Bl. Emendationes. Mit einer<br />

grossen Titeleinfassung nach Ambrosius<br />

Holbein (Apelles-Tafel), 1 Metallschnittbordüre<br />

auf dem zweiten Blatt<br />

von Hans Frank nach Hans Holbein,<br />

einer weiteren Holzschnittbordüre zu<br />

Beginn des Textes, einigen Zierleisten,<br />

zahlreichen Initialen und zwei Holzschnittdruckermarken.<br />

Durchgehend<br />

rot regliert und gelb rubriziert. Halblederband<br />

d.18. Jhs. mit goldgeprägtem<br />

Rückenschildchen (berieben, Gelenke<br />

angeplatzt, Ecken etwas bestossen).<br />

(CHF 750.00)<br />

VD16 V-516. Adams V-413. Hieronymus,<br />

Oberrheinische Buchillustration II, Nr. 367.<br />

Editio princeps dieses kurzen Abrisses der<br />

Weltgeschichte aus römischer Perspektive,<br />

vom Ende des Trojanischen Krieges bis<br />

zum Tode der Livia, besorgt von Beatus<br />

Rhenanus nach einer Handschrift des Klosters<br />

Murbach. Diese Ausgabe ist, wegen<br />

des Verlusts der Handschrift, nach wie vor<br />

eine wichtige Quelle. Mit der Widmungsvorrede<br />

an Herzog Friedrich von Sachsen.<br />

Am Schluss die Emendationes des Albertus<br />

Burerius.<br />

Gutes Exemplar. Gestrichener Besitzeintrag<br />

auf dem Titel, weiterer (späterer) Besitzeintrag<br />

Guillelmus Burgat darunter.<br />

73 Winshemius, Jodocus (eig. Jodocus Textor). Christiani Poenitentis Confessio e dece(m) praeceptis,<br />

humanoru(m) moru(m) & officia & errata qua(m)libet multa perstringens, per Iodocu(m) Windshemiu(m)<br />

apud inlcytam, Francoru(m) Herbipolim Hagensium concionatore(m). Hexastichon<br />

Eobani Hessi. Basel, Adam Petri, 1520. Kl.-4°. 62 S., 1 Bl. Mit einer Holzschnitttitelbordüre und<br />

einer Holzschnittdruckermarke auf dem letzten Blatt. Modernes flexibles Pergamentbändchen<br />

(Handschriftenfragment). (CHF 500.00)<br />

VD16 T-639. Nicht bei Adams.<br />

Zweite Ausgabe dieses Beichtbüchleins, das zweite aus der Feder des aus Windsheim in Franken stammenden<br />

Jodokus Textor, der als Prediger am Stift Haug in Würzburg tätig war. Enthält einen Brief des späteren<br />

<strong>Basler</strong> Reformators Oekolampad an Fabritius Capito. Das Gedicht von Eobanus Hessus findet sich unter dem<br />

Titel.<br />

Sauberes Exemplar.<br />

72


74 Lukian von Samosata. [Opuscula]. Basel, Johannes Froben, 1521. Fol. 298 S., 1 Bl. Mit Holzschnitttitelbordüre<br />

von Ambrosius Holbein, einer weiteren Bordüre (Kombination von Holz- und Metallschnitt)<br />

nach Hans Holbein und zahlreichen Holzschnittinitialen sowie einer Holzschnittdruckermarke.<br />

Italienischer Halblederband d.17. Jhs. mit goldgeprägtem Rückentitel und etwas<br />

Rückenvergoldung (stark berieben und bestossen). (CHF 1’200.00)<br />

VD 16 L-2925. Adams L-1626.<br />

Erste <strong>Basler</strong> Ausgabe dieser Schriften von Lukian, Nachdruck der von Erasmus von Rotterdam und Thomas<br />

Morus besorgten Ausgabe bei Aldus in Venedig 1516, mit der Widmungsvorrede an Erzbischof William Warham<br />

von Cambridge auf der Titelrückseite.<br />

Der Titel und das folgende Blatt am rechten Rand beschnitten und alt unterlegt, das zweite im Bug alt angefalzt.<br />

Feuchtigkeitsspuren, vor allem am Unterrand durch einen guten Teil des Bandes. Einige wenige ca. zeitgenössische<br />

Marginalien.<br />

73


75 Caesar, Caius Julius. Commentariorum Caesaris Elenchus. Basel, Thomas Wolff, 1521. 8°. 16<br />

unnum. Bl., 3<strong>10</strong> fol. Bl. Mit 5 ganzseitigen Textholzschnitten und zwei doppelblattgrossen Holzschnittkarten<br />

sowie einer Holzschnitttitelbordüre und einer Holzschnittdruckermarke. Schöner<br />

Kalblederband d.Z. über Holzdeckeln auf drei Bünden, der Rücken mit drei Rückenschildchen, die<br />

Deckel mit Rollenstempeln und schönem Mittelstück mit Rankenmuster (die Schliessbänder abgerissen,<br />

etwas berieben; Kapitale ausgerissen und Ecken stark bestossen). (CHF 1’200.00)<br />

VD16 C-31. Nicht bei Adams. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration II, Nr. 381.<br />

Nachdruck der 1513 bei Aldus erschienenen Caesar-Ausgabe des Veroneser Humanisten und Architekten Fra<br />

Giovanni Giocondo (1430-1515). Die Holzschnitte sind ebenfalls Nachschnitte nach der Aldus-Ausgabe, hier<br />

sind sie von Hans Holbein gezeichnet. Fra Giocondo wurde 1499 von König Ludwig XII. nach Paris berufen,<br />

1506 wirkte er in Venedig als Festungsingenieur, 1514 wurde er von Papst Leo X. nach Rom an den Bau von<br />

St. Peter berufen. Er gab die erste vollständige Plinius-Ausgabe heraus (1508) und 1511 den ersten kritischen<br />

Vitruv. Fra Giocondo widmete seine Caesar-Ausgabe Giuliano de’ Medici.<br />

Die ersten 16 Bl. (mit den Holzschnitten) etwas gebräunt, im Übrigen gutes Exemplar. Zwei Blätter mit dem<br />

Stempel des „Museum des Reichsgaues Niederdonau Landschaftsmuseum Eisenstadt“.<br />

76 Tertullianus, Quintus Septimius Florens. Opera … per Beatum Rhenanum Selestadiensem è tenebris<br />

eruta atque à situ pro virili vindicata, adiectis singulorum librorum argume(n)tis & alicubi coniecturis,<br />

quibus vetustissimus autor nonnihil illustratur. Basel, Johann Froben, 1521. Fol. Titelblatt<br />

mit Holzschnittbordüre 13 unnum. Bl. Vorreden, 615 S., 34 unnum. Bl. Index. Mit einer Holzschnitt-<br />

74


titelbordüre von Ambrosius Holbein („Vita aulica“) und 2 Metallschnittbordüren von Jacob Faber<br />

nach Hans Holbein d.J. (der „Tantalus“-Bordüre auf dem zweiten Blatt und der Bordüre mit Lastern<br />

und Tugenden auf dem ersten Textblatt) sowie zahlreichen Holzschnittinitialen aus verschiedenen<br />

Alphabeten und Zierleisten sowie zwei verschiedenen Holzschnittdruckermarken. Guter<br />

Schweinslederband über dicken Holzdeckeln, auf vier Bünden, die Deckel mit schöner Blindprägung<br />

(fleckig, mit einigen Wurmspuren, berieben). (CHF 1’800.00)<br />

VD 16 T-559. Adams T-405. Dibdin, Introduction to the Greek and Latin Classics, S. 207: “The typographical<br />

execution of the volume is worthy of the press from which it issued. It is a book of uncommon occurrence; and<br />

as an editio princeps should have place in all libraries of any critical pretension”.<br />

Eine der grossartigsten editorischen Leistungen des Schlettstädter Humanisten Beatus Rhenanus (1485-1547).<br />

Mit der Widmung an Stanislaus Turzo, Bischof von Olmütz, in der Beatus Rhenanus von den beiden Manuskripten<br />

spricht, aus<br />

denen er seinen Text gezogen<br />

hat: einem Codex<br />

aus Kloster Hirsau und<br />

einem aus Payerne.<br />

Beatus Rhenanus fügte<br />

eine „Vita Tertulliani“<br />

und eine „Admonitio<br />

de quibusdam Tertulliani<br />

dogmatis“ bei; am<br />

Ende sind die „Definitiones<br />

ecclesiasticorum<br />

dogmatum“ des Gennadius<br />

Marsiliensis abgedruckt.<br />

Der äusserst<br />

ausführliche Index am<br />

Ende ist von Conrad<br />

Pellikan (der in einer<br />

handschriftlichen Marginalie<br />

hier als Ketzer<br />

gebrandmarkt wird!).<br />

Die „Tantalus“-Bordüre<br />

von Hans Holbein erscheint<br />

hier erstmals,<br />

die „Vita aulica“-Bordüre<br />

erschien erstmals<br />

in der Sueton-Ausgabe<br />

von 1517.<br />

Zahlreiche Wurmlöcher<br />

(aber keine Wurmgänge).<br />

Mit den üblichen<br />

Finger- und Schmutzflecken.<br />

Einige Blätter<br />

mit kleinen Randausrissen.<br />

Zahlreiche in etwa<br />

zeitgenössische Marginalien<br />

und Zeigerhändchen<br />

am Rand.<br />

Besitzvermerk am Kopf<br />

des Titels, der auf die<br />

Kathedrale St. Urs in<br />

Solothurn verweist; auf<br />

dem Innendeckel Exlibris<br />

der Solothurner Kapitelbibliothek.<br />

75


77 Georgius Trapezuntius. Rhetoricorum<br />

libri, in quibus quid recens<br />

praestitum, proxima facie indicabit liminaris<br />

epistola. Basel, Valentin<br />

Curio, 1522. 4°. Titel mit grosser Holzschnittbordüre<br />

von Hans Holbein<br />

(Marcus Crassus), 5 unnum. Bl., 176<br />

fol. Bl.. Mit zahlreichen Holzschnittinitialen<br />

von Holbein (u.a. Kinderalphabete)<br />

und Holzschnittdruckermarke<br />

auf dem letzten Blatt. Etwas verzogener<br />

Pergamentband des späten 16. Jhs.<br />

(etwas berieben, Ecken etwas bestossen).<br />

(CHF 1’800.00)<br />

Vd 16 G-1374. Adams T-906. Hieronymus,<br />

Griechischer Geist aus <strong>Basler</strong> Pressen, Nr.<br />

28.<br />

Erste im deutschen Sprachraum veröffentlichte,<br />

in Latein verfasste Arbeit des aus<br />

Kreta stammenden Humanisten Georgius<br />

aus Trapezunt, der unter Vittorino da Feltre<br />

in Venedig Lateinisch lernte. Georgius<br />

unterrichtete Griechisch in Mantua und<br />

Venedig und wirkte als apostolischer Sekretär.<br />

Nebst Übersetzungen aus Aristoteles<br />

und andern griechischen Autoren, publizierte<br />

Georgius auch in Latein, dies ist<br />

das wichtigste seiner lateinischen Werke.<br />

Die dramatische Titelbordüre, zeigt die<br />

grausame Szene, wie zwei parthische Soldaten<br />

dem unermesslich reichen römischen<br />

Triumvir Marcus Licinius Crassus<br />

flüssiges Gold in den Mund schütten. Die<br />

Bordüre erscheint hier zum ersten Mal.<br />

Sehr eleganter Kursivdruck. Gutes, wenngleich<br />

nicht fehlerfreies Exemplar. Der Titelholzschnitt im Falz mit kurzem Einriss. Durch den ganzen Band<br />

Wurmlöcher. Nur geringfügig stockfleckig oder leicht gebräunt. – Selten!<br />

78 S. Johannes Chrysostomus, Archiepiscopus Constaninopolitanus. Index in quinque tomos operum<br />

divi Ioannis Chrysostomi, episcopi Constantinopolitani, multorum scitu dignorum accessione<br />

auctus, & in unum tandem redactus. Pars I et II (von 5). Basel, Andreas Cratander, 1522. Fol. 36<br />

unnum. Bl., 378 S.(recte: 380 Bl.); 223 S. Mit einer Holzschnitttitelbordüre von Hans Holbein, einer<br />

weiteren Holzschnittbordüre und zwei Druckermarken. Guter Schweinslederband d.Z. über dikken<br />

Holzdeckeln, auf vier Bünden, die Deckel mit Jesus-Banderole sowie Blütenranken, mit den<br />

alten Schliessen (mit einigen Wurmlöchern, etwas berieben). (CHF 500.00)<br />

VD 16 J-397. Adams C-1512 (nur Teile IV und V). Bände 1 und 2 der zweiten bei Cratander erschienenen Johannes-Ausgabe,<br />

mit der schönen Cebes-Titelbordüre von Hans Holbein. Pars I enthält die Matthäus-Homilien,<br />

pars II Johannes-Homilien.<br />

Zahlreiche Wurmlöcher. Feuchtigkeitsspuren in den letzten ca. 30 Blättern. Mit den üblichen<br />

Fingerflecken.Titel mit einigen Tintenflecken und Randausrissen. Titelblatt mit handschriftlichem und gestempelten<br />

Besitzeintrag der Stadtbibliothek Zofingen.<br />

76


79 Silius Italicus, Tiberius Caius.<br />

Punicoru(m) libri xvii. alibi in<br />

Germania no(n) temere aediti<br />

hactenus, cum argumentis Hermanni<br />

Buschii, & scoliis in margine<br />

adiectis, quae vice uberis<br />

commentarii esse possunt. Basel,<br />

Thomas Wolff, 1522. 8°. 4<br />

unnum. Bl. 234 fol. Bl., 1 weisses<br />

Bl., 1 Bl. Mit einer schönen Holzschnitttitelbordüre<br />

von Urs Graf<br />

und einer Holzschnittdruckermarke<br />

von Hans Holbein auf<br />

dem letzten Blatt. Halbpergamentband<br />

d.18. Jhs. (etwas berieben).<br />

(CHF 1’200.00)<br />

VD16 S-6479. Adams S-1133. Hieronymus,<br />

Oberrheinische Buchillustration<br />

II, Nr. 382.<br />

Erste von Hermann van dem Busche<br />

(1468-1534) autorisierte Ausgabe<br />

(nach der Erstausgabe von 1504).<br />

Nach Studien in Deventer und Heidelberg,<br />

ging van der Busche für<br />

fünf Jahre nach Italien. Nach seiner<br />

Rückkehr nach Deutschland unterrichtete<br />

er an einer ganzen Zahl<br />

deutscher Universitäten, so auch<br />

1503 in Leipzig, wo er über Silius<br />

Italicus las. Einer seiner Studenten<br />

publizierte auf Grund seiner Vorlesungsnotizen<br />

1504 eine recht verstümmelte<br />

Silius-Ausgabe. Auf<br />

Drängen von Claude Chansonette<br />

(Cantiuncula) gab van der Busche<br />

diese seine korrigierte und verbesserte<br />

Silius-Ausgabe heraus. Nach<br />

dem Einleitungsgedicht an den Leser findet sich auch ein Gedicht an Chansonette.<br />

Hübscher Kursiv-Druck in einem guten Exemplar, nur unbedeutend und hin und wieder etwas fleckig.<br />

80 Erasmus, Desiderius, Roterodamus. Io. Frob. Lectoris S.D. In universas epistolas apostolorum ab<br />

ecclesia receptas, hoc est, Pauli quatuordecim, Petri duas, Iudae una(m), Iacobi unam, Ioannis treis,<br />

paraphrasis, hoc est, liberior ac dilucidior interpretatio, per Erasmum Roterodamum ex archetypis<br />

primis diligenter ab ipso recognitis. Cuius diligentiae nostra quoq(ue) cura no(n) defuit. Tuum erit<br />

optime lector dare operam, ne vel ille Christi gloriae, vel nos tuae commoditati frustra sudasse videamur.<br />

Vale. Basel, Johann Froben, 1520. 8°. 215 unnum. Bl. (statt 216; ohne das 14. Blatt [b 6 ]). Mit<br />

einer Holzschnitttitelbordüre und einer Holzschnittdruckermarke von Ambrosius Holbein sowie<br />

7 weiteren Holzschnittbordüren und zahlreichen Holzschnittinitialen von Hans Holbein. Schöner,<br />

aber restaurierungsbedürftiger Kalblederband d.Z. auf drei Bünden, Deckel mit Streicheisenfileten,<br />

Rollenstempeln und floralen Einzelstempeln (ohne die alten Schliessen; Rücken geplatzt und<br />

mit grosser Fehlstelle, Kapitalen ausgerissen, Ecken abgearbeitet, berieben). (CHF 750.00)<br />

VD16 E-3377. Nicht bei Adams Bezzel1529.<br />

77


Zweite Ausgabe, zwei Monate nach der Folio-Ausgabe erschienen, enthält die Paraphrasen der Apostelbriefe,<br />

entstanden in der Nachfolge der Herausgabe des Neuen Testaments 1516.<br />

Reste des herausgerissenen 14. Blatts sind im Falz sichtbar.<br />

Besitzeintrag eines Johannes Mauritis am Kopf des fliegenden Vorsatzblattes. Auf den Innendeckeln und den<br />

fliegenden Vorsatzblättern zahlreiche lateinische Eintragungen in einer anderen (älteren) Hand. Zahlreiche<br />

Stockflecken und Braunflecken, Feuchtigkeitsspuren im Rand.<br />

81 Luther, Martin. Ein Sermon von den Heyltumen und gezierdt mit überfluß / Vom heylige(n) Creütz<br />

in den kirche(n) / geprediget von Doctor Martin Luther. Im Jar. M.D.xxiii. Mit zier bildnyss /<br />

Gedenck nur der armen. (Basel, Adam Petri, 1523). 4°. 8 unnum. Bl. Mit Titelbordüre und kleinem<br />

Titelholzschnitt von Urs Graf. Moderner Kartonumschlag. (CHF 300.00)<br />

VD16 L-6380. Benzing 1465. Hieronymus, 1488 Petri Schwabe 1988. Nr. <strong>10</strong>4.<br />

Sechste Ausgabe dieses Sermons gegen die missbräuchliche Kreuzesverehrung, zuerst erschienen 1522. – Der<br />

Titelholzschnitt ist erstmals in Michael Furters „Hortulus“ von 1515 abgedruckt und zeigt die Moses-Schlange<br />

am leeren Kreuz vor einer Landschaft.<br />

Aus einem Sammelband ausgelöst, kleiner Ausriss bei der Stelle des ehemaligen Blattweisers. Etwas fleckig.<br />

– Aus der Folger Library ausgeschiedene Doublette (Stempel auf dem letzten Blatt).<br />

78


82 Diogenes Laertius. De vita, & moribus philosophorum libri decem, nuper ad vetusti Graeci codicis<br />

fidem accuratissime castigati, idemque summa diligentia excusi, restitutis penè innumeris locis,<br />

& versibus, epigrammatisque, quase desiderabantur, Graece repositis, iisdemque Latine factis,<br />

cum indice in omnes libros utilissimo. Basel, Valentin Curio, 1524. Kl.-schmal-4°. <strong>10</strong> unnum. Bl.<br />

Präliminarien, 391 S. (ohne das letzte weisse Blatt). Mit einer Holzschnittdruckermarke auf dem<br />

letzten Blatt und zahlreichen Holzschnittinitialen, alle nach Hans Holbein. Geglätteter Kalblederband<br />

des 19. Jhs. mit goldgeprägtem Rückentitel (etwas berieben). (CHF 1’200.00)<br />

VD16 D-1837. Adams D-486. Hieronymus, Griechischer Geist aus <strong>Basler</strong> Pressen, 92.<br />

Erste bei Curio erschienene Übersetzung des Ambrosius Travesarius, gebessert durch Matthaeus Aurigallus<br />

und Michael Bentinus, von Curio bewusst als Konkurrenz zu den seiner Meinung nach grässlichen französischen<br />

Ausgaben gemacht. Diogenes Laertius’ Schrift ist eine der Hauptquellen unserer Kenntnis über das<br />

Leben und die Doktrin von Thales, Heraklitus, Pythagoras, Euklid, Sokrates, Plato, Aristoteles und andern.<br />

Das letzte Buch ist ganz Epikur gewidmet, darin der Brief an Herodot, der die einzige Darstellung von Epikurs<br />

Naturphilosophie enthält.<br />

Sehr eleganter Kursivdruck mit viel griechischen Typen. Durchgehend, aber ganz unbedeutend stockfleckig.<br />

Doublette der Universitätsbibliothek Basel.<br />

79


83 S. Cyrillus, Patr. Alexandriae. In Evangelium Ioannis Commentaria, rursum exactius recognita …<br />

per Iudocum Clichtoueum …. Opus insigne, quod Thesaurus inscribitur, de consubstantialitate filii<br />

& spiritus sancti cum deo patre, contra haereticos luculenter differens … Georgio Trapezuntio interprete.<br />

Insuper, in Leviticum Libri XVI. ubi quicquid corporaliter & ad literam observandu(m)<br />

statuitur, id omne a spiritalem … transfertur. Basel, Andreas Cratander, 1524. Fol. Titelblatt mit<br />

Holzschnittdruckermarke, 9 unnum. Bl. Präliminarien, S. 3-294, 1 Bl.; 49 unnum. Bl., 2 nn. Bl. Index<br />

und 1 Bl. Druckvermerk. Mit zahlreichen Holzschnittinitialen. Schweinslederband d.Z. über Holzdeckeln,<br />

auf vier Bünden, Deckel mit blindgeprägtem Dekor (ohne die Schliessen; einige Wurmlöcher;<br />

berieben und bestossen, ein Teil des Bezugs abgerissen). (CHF 300.00)<br />

VD16 C-6579. Nicht bei Adams.<br />

Erste <strong>Basler</strong> Ausgaben dieser drei Schriften, wobei der Leviticus-Kommentar möglicherweise nicht vom Alexandriner<br />

Patriarchen Cyrillus (gest. 444) stammt, sondern von Origenes. Im Buch „Thesaurus“ versucht Cyrillus<br />

das Lehrgebäude des Arianismus zu unterminieren. Der 1396 in Kreta geborene Humanist Georg von<br />

Trapezunt übersetzte mehrfach Schriften von Cyrill. Die erste Schrift ist von Josse Clichtove (1472-1543) ediert,<br />

einem der berühmtesten Gelehrten der Sorbonne.<br />

Einige Marginalien und Unterstreichungen von verschiedenen, in etwa zeitgenössischen Händen. Auf dem<br />

Titelblatt Besitzeintrag „Collegii sancti Hieronimi Bolani“ mit Datum 1658. Auf dem Innendeckel Kaufvermerk<br />

„Emptus sum XXI B(atzen) d rappe Anno 23“.<br />

Wurmlöcher in den ersten ca. 120 Blättern. Durchgehend leicht gebräunt.<br />

84 Josephus, Flavius. Opera quaedam<br />

Ruffino presbytero interprete, in quibus<br />

post ultimam aliorum aeditionem, loca<br />

nec pauca, nec omnino levis momenti ex<br />

vetustissiorum codicum collatione restituta<br />

comperies lector. Catalogum operum,<br />

indicabit proxima pagella. Basel, Johann<br />

Froben, 1524. Fol. 30 unnum. Bl., 907<br />

S. (recte: 911 S.). Mit einer Holzschnittdruckermarke<br />

auf dem Titel und dem<br />

letzten Blatt. Schweinslederband d.Z. auf<br />

vier Bünden, Deckel mit reicher Blindprägung<br />

(ohne die alten Schliessen; fleckig<br />

und etwas zerkratzt, einige Wurmlöcher).<br />

(CHF 1’200.00)<br />

VD16 J-956. Adams J-356. Erste <strong>Basler</strong> Josephus-Ausgabe<br />

in der Übersetzung des Ruffinus<br />

von Aquileia, herausgegeben von Beatus<br />

Rhenanus und mit einer Vorrede des Erasmus<br />

von Rotterdam versehen. – In einer sehr schönen<br />

Antiqua-Type gesetzt.<br />

Auf dem Innendeckel Besitzeintrag eines<br />

Adam Bartholomaeus, licentiatus theologiae,<br />

mit Datum 1572, am Kopf des Titels weiterer<br />

Eintrag. Auf dem Innendeckel Bibliotheksexlibris.<br />

Im Text zahlreiche handschriftliche Marginalien.<br />

Gutes, breitrandiges Exemplar, nur geringfügig<br />

fleckig. Kleine Wurmspur in den letzten<br />

zehn Blättern.<br />

80


85 Theophylactus, Archiepisopus<br />

Bulgariae. In quatuor Evangelia enarrationes,<br />

denuo recognitae. Ioanne<br />

Oecolampadio interprete. (Basel,<br />

Andreas Cratander, 1525). Fol. Titelblatt<br />

mit Metallschnittbordüre, 8<br />

unnum. Bl. Index, 221 fol. Bl., 1<br />

weisses Blatt. Das erste Textblatt mit<br />

Holzschnittbordüre, auf dem letzten<br />

Blatt Holzschnittdruckermarke.<br />

Restaurierter Lederband d.Z. auf<br />

sechs Bünden, die Deckel mit Rollenstempelblindprägung<br />

(ohne die<br />

Schliessbänder; stark berieben und<br />

verwittert; Rücken erneuert).<br />

(CHF 300.00)<br />

VD16 B-4600. Adams T-587. Hieronymus,<br />

Oberrheinische Buchillustration II,<br />

Nr. 424.<br />

Zweite Ausgabe bei Cratander, bereits<br />

ein Jahr zuvor bei ihm erschienen, mit<br />

demselben Buchschmuck. Vom <strong>Basler</strong><br />

Reformator besorgte Ausgabe des Evangelienkommentars<br />

des bulgarischen<br />

Erzbischofs Theophylactus von Euböa.<br />

Der Metallschnitt stammt von Jacob<br />

Faber nach einer Vorlage von Hans Holbein;<br />

von Holbein ist ebenfalls die Bordüre<br />

mit dem Bacchanal.<br />

Handschriftlicher Besitzeintrag auf dem<br />

Titel, im Text zahlreiche handschriftliche<br />

Marginalien von verschiedenen<br />

Händen. – Stark feuchtigkeitsspurig<br />

und mit einigen Wurmgängen.<br />

86 Isocrates. Orationes. Eiusdem vita, ex Plutarcho, Philostrato, & Dionysio Halicarnaseo. Ioanne Lonicero<br />

interprete. Basel, Andreas Cratander, 1529. Fol. 12 unnum. Bl., 118 fol. Bl. (falsch fol. 117), <strong>10</strong><br />

unnum. Bl. Index. Mit schöner Holzschnitttitelbordüre von Hans Frank nach Ambrosius Holbein,<br />

1 Metallschnittbordüre auf dem ersten Textblatt nach Hans Holbein und zahlreiche Initialen und<br />

einer Holzschnittdruckermarke auf dem letzten Blatt. Flexibler Pergamentband d.Z. mit übergreifenden<br />

Kanten (fleckig, einige Löcher im Rücken). (CHF 250.00)<br />

VD16 I-409. Adams I-222.<br />

Erste Ausgabe der Übersetzung von Johannes Lonicerus, mit dessen Widmungsbrief an Landgraf Philipp von<br />

Hessen, datiert Marburg 16.IX.1528. Isocrates stammte aus Athen und stand in Umgang mit Sokrates, er<br />

schied mit 96 Jahren freiwillig aus dem Leben. Von seinen Reden haben sich 21 erhalten.<br />

Die sehr schöne Titelbordüre zeigt den Hercules Gallicus, die vierteilige Metallschnittbordüre nebst erntenden<br />

Putti eine Fuchsjagd und einen Bauerntanz.<br />

Nur geringfügig stockfleckiges oder gebräuntes Exemplar. Handschriftlicher Besitzeintrag auf dem fliegenden<br />

Vorsatz gestrichen.<br />

81


87 Calepinus, Ambrosius. Lexicon,<br />

summo studio diligenter recognitum,<br />

& à mendis, hactenus à<br />

nullo animadversis, vindicatum.<br />

Quid operae praeterea expectandum<br />

tibi sit, subsequentis paginae<br />

indicabit epistola. Basel, Valentin<br />

Curio, 1530. Fol. 442 fol. Bl. Titel<br />

mit schöner Druckermarke nach<br />

Hans Holbein auf dem Titel und<br />

einer zweiten Druckermarke auf<br />

dem letzten Blatt. Mit einigen von<br />

Holbein geschaffenen Holzschnittinitialen.<br />

Schweinslederband<br />

d.Z. über dicken Holzdekkeln,<br />

auf vier Bünden, die Deckel<br />

mit reicher Blindprägung, mit den<br />

alten Schliessen (fleckig, berieben,<br />

Ecken abgeschafft, eine Schliesse<br />

fehlt). (CHF 300.00)<br />

VD 16 C-235.<br />

Eine der zahlreichen Ausgaben des<br />

vom Bergamasker Mönchs Iacopo Calepino<br />

seit 1487 verfertigten Werkes,<br />

das bis weit ins 17. Jh. populär blieb.<br />

Der Name des Kompilators wurde<br />

zum Synonym für einen Dictionär.<br />

Gelöschter Besitzereintrag auf dem<br />

Titel, zwei Besitzeinträge auf dem Innendeckel.<br />

Die ersten zehn Seiten mit Braunfleck.<br />

Ausschnitt vom Titeloberrand. Ränder<br />

der ersten Blätter ausgefranst, im<br />

Übrigen gutes, sauberes und breitrandiges<br />

Exemplar.<br />

88 Rhenanus, Beatus. Rerum Germanicarum Libri III. Basel, Basel, Officina Frobeniana, 1531. Fol. 194<br />

S., 1 Bl. Mit zwei grossen Holzschnittdruckermarken. Interimspappband d.19. Jhs. (Rückenkanten<br />

geplatzt, gebräunt, berieben und bestossen). (CHF 2’400.00)<br />

VD16 R-2864. Adams R-438.<br />

Erstausgabe eines der ersten kritischen Bücher zur deutschen Geschichte, von erheblichem kultur- und geistesgeschichtlichen<br />

Interesse; es fand bereits bei den Zeitgenossen wegen seiner Sorgfalt und Gelehrsamkeit<br />

grosse Beachtung.<br />

Auf S. <strong>10</strong>7 findet sich die erste gedruckte Erwähnung von Otfrids „Krist“ aus dem 9. Jh., einem der frühesten<br />

Denkmäler deutscher Sprache.<br />

Auf S. 147 wird bei der Schilderung von Colmar Martin Schongauer erwähnt („Appellem suum Martinum“).<br />

Ausführlich werden die Fuggerschen Kunstsammlungen in Augsburg geschildert (S. 192f.).<br />

Die Vorrede Rhenans ist an König Ferdinand von Böhmen und Ungarn.<br />

Durchgehend feuchtigkeitsrandige Doublette aus der Wolfenbüttler Bibliothek (Stempel). Der Titel aufgezogen.<br />

82


89 Perottus, Nicolaus. Cornucopiae, seu latinae linguae commentarii locupletissimi... Basel, Valentin<br />

Curio, 1532. Fol. Titelblatt mit grosser Holzschnittbordüre (Cebestafel von Hermann nach Holbein),<br />

69 unnum. Bl. Indices, 1400 Spalten, 11 unnum. Bl. Castigationes (ohne das letzte Blatt).<br />

Pappband d. 18. Jhs. Mit Rückenschildchen (dieses beinahe ganz abgerieben, stark berieben, Ecken<br />

bestossen). (CHF 250.00)<br />

VD16 P-1568. Adams P-727.<br />

Dritte <strong>Basler</strong> Ausgabe (nach 1521 und 1526) des seinerzeit höchst beliebten Lexikons der guten lateinischen<br />

Ausdrucksweise. Der Band enthält nebst dem Hauptwerk Texte von Plinius, Vitellius, Marcellus, Trentinus<br />

Varro und Sextus Pompeius.<br />

Es fehlt das letzte Blatt mit dem Schluss der Castigationes des Michael Bentinus. – Sauberes Exemplar. Zahlreiche<br />

wenig störende Wurmlöcher. Kleine Wurmspur am Unterrand der ersten ca. 70 Blätter. Besitzeinträge<br />

auf dem Titel.<br />

90 Constantinus Phyrygius, Paulus (eig. Paulus Seidensticker). Chronicum regum regnorumque omnium<br />

catalogum, et perpetuum ab exordio mundi temporum, seculorumque seriem complectens,<br />

ex optimis quibusque Hebraeis, Graecis, & Latinis autoribus congestum, Paulo Constantino Phrygione<br />

autore. Basel, Johann Herwagen, 1534. Fol. 4 unnum. Bl., 516 S., 1 Bl., 26 unnum. Bl. Index.<br />

Mit 2 Holzschnittdruckermarken (auf dem Titel und auf dem sonst leeren Blatt am Schluss des Textes).<br />

Schöner zeitgenössischer Schweinslederband über Holzdeckeln, auf vier Bünden, die Deckel<br />

mit reichem Blindprägedekor, mit den alten Schliessen (verfleckt, geringfügig berieben und Ecken<br />

etwas bestossen). (CHF 1’200.00)<br />

VD 16 S-5365. Adams C-2553.<br />

83


Seltene erste Ausgabe dieser Chronologie aller Könige und Königreiche, nach Ländern geordnet. Nach der<br />

Vorrede von Simon Grynaeus und dem Widmungsbrief des Autors an Herzog Huldreich von Württemberg<br />

folgt die Auflistung der vom Autor benützten Quellen, die nebst den klassischen Autoren Platina, Blondus,<br />

Aeneas Sylvius, Wimpheling, Polydorus, Vergil, Robertus Gaguinus und andere aufführt.<br />

Der Autor ist 1483 in Schlettstadt geboren, studierte in Basel und Freiburg, 1519-1525 war er Pfarrer in seiner<br />

Heimatstadt, 1529 wurde er der erste reformierte Pfarrer an St. Peter in Basel. 1535 wurde er nach Tübingen<br />

berufen, wo er 1543 verstarb. Dies ist sein Hauptwerk.<br />

Das Buch ist auch typographisch interessant wegen des exzessiven Gebrauchs von Ziffern.<br />

Gutes Exemplar, trotz einiger Schäden. Das Titelblatt und die ersten ca. 30 Blätter mit Feuchtigkeitsspur im<br />

Falz. Der Titel etwas angeschmutzt und mit gebräuntem Rand. Besitzeintrag Thobias Zorer und Waltherus<br />

Drechsel auf dem Titel.<br />

91 Xenophon. Opera, partim Graecorum exemplarium collatione recognita, partim à viris doctissimis<br />

iam primum latinitate donata. Quorum elenchum subsequens pagina indicabit. Basel, Andreas<br />

Cratander, 1534. Fol. 12 unnum. Bl. Präliminarien, S. 1-132 und 145-487 (ohne das weisse Blatt<br />

375/76, das als Falz erkennbar ist). Mit der sehr schönen Metallschnitt-Bordüre zu Beginn des Texts<br />

und einigen Metallschnittinitialen. Pergamentband d.Z. über dünnen Pappdeckeln, der Bezug ein<br />

altes Manuskriptfragment (berieben, ohne die alten Schliessbänder). (CHF 200.00)<br />

VD16 X-11. Adams X-17. Im Inhaltsverzeichnis auf der Titelrückseite werden die Bearbeiter der Texte genannt:<br />

Francesco Filelfo, Erasmus von Rotterdam, Willibald Pirckheimer, Romulus Amaseus, Leonardo Bruni, Omnibonus<br />

Leonicenus, Raffael Volaterranus und Kardinal Bessarion.<br />

Die fehlende Lage geht vermutlich auf ein Versehen des Buchbinders zurück, darauf verweist ein Vermerk auf<br />

S. 132.<br />

Durchgehend etwas fleckig und leicht gebräunt. Wurmspuren im Vorsatz und einigen Blättern.<br />

84


92 Pollux, Julius. Onomoastikon, hoc est, instructissimum rerum ac synonymorum dictionarium,<br />

decem libris constans summo studio & cura emendatum, inque studiosorum gratiam tribus nunc<br />

demum locupletissimiss Indicibus auctu(m). Cum Praefatione Simonis Grynaei ad Ludimagistros.<br />

Basel, Balthasar Lasius und Thomas Platter, 1536. Gr.-8°. 192 unnum. Bl. Mit einigen Holzschnittinitialen<br />

und schöner Holzschnittdruckermarke auf dem letzten Blatt. Holzdeckelband d.Z. mit<br />

Schweinslederrücken, mit Rollenstempelverzierung (ohne die Schliessen, Kleines Loch im Rückenbezug).<br />

(CHF 300.00)<br />

VD16 P-4057. Adams P-1789. Hieronymus, Griechischer Geist aus <strong>Basler</strong> Pressen, Nr. 81.<br />

Dritte Ausgabe (nach der Erstausgabe von 1502 bei Aldus und der Zweitausgabe Florenz 1520), die erste nördlich<br />

der Alpen gedruckte und vom bedeutenden <strong>Basler</strong> Gräcisten Simon Grynaeus besorgte Ausgabe des nach<br />

Stamm- und Beutungsverwandtschaften und Synonymen angelegten Lexikons des Philologen Johannes Polydeukes<br />

(Pollux) aus Naukratis.<br />

Durchgehend stockfleckig. Titel mit braunem Papierstreifen an das fliegende Vorsatzblatt geklebt. Titel mit<br />

altem Eintrag (Zitat von Vives über Pollux) und Besitzeintrag des 18. Jhs., im Text einige wenige zeitgenössische<br />

Marginalien.<br />

93 Clemens I. Papa. [Recognitionum libri X]. Basel, Johann Bebel, 1536. Fol. 8 unnum. Bl., 374 S. Mit<br />

2 Holzschnittdruckermarken und zahlreichen Initialen nach Hans Holbein. Pergamentband d. 17.<br />

Jhs. mit durchgezogenen Bünden. (CHF 500.00)<br />

VD16 C-4077. Adams C-2124.<br />

Zweite, vom <strong>Basler</strong> Rhetoriker und Rechtsprofessor Johann Sichard besorgte Ausgabe dieser judenchristlichen<br />

Schriften des Märtyrers aus dem 2. Jh., einer der wichtigsten Quellen zum essenischen Christentum, hier<br />

um die Konzilsdekrete der Konzilien von Nicäa, Chalcedon, Constantinopel und Ephesus erweitert.<br />

Gutes, sauberes Exemplar.<br />

85


94 Pontanus, Johannes Jovius. Opera quae soluta oratione composuit, omnia: in Tomos tres digesta.<br />

Primus continet libros varii… (1. Teil von 3). Basel, Cratander, 1538. 8°. 12 unnum. Bl., 615 S. Mit<br />

zahlreichen Holzschnittinitialen und einer Druckermarke auf dem letzten Blatt. Schweinslederband<br />

d.Z. über Kartondeckeln, auf drei Bünden, die Deckel mit Streicheisenfileten und Rollen- und<br />

Einzelstempeln, sowie dem in Gold geprägten Autornamen (ohne die Schliessbänder, berieben).<br />

(CHF 150.00)<br />

VD16 P-4192. Nicht bei Adams. – Dieser erste Band enthält die philosophischen, historischen und staatswissenschaftlichen<br />

Schriften des berühmten Neapolitaner Humanisten Pontanus (1426-1503).<br />

Die ersten Blätter gelockert. Kleine Feuchtigkeitsspur am Unterrand. Unfrisch.<br />

95 Homer. Poetarum omnium seculorum longe Principis Homeri Ilias, Hoc est, De Rebus ad Troiam<br />

gestis descriptio, iam recens Latino carmine reddita, Helio Eobano Hesso Interprete. Iacobus Micyllus<br />

Lectori. Basel, Robert Winter, 1540. 4°. 6 unnum. Bl. (das sechste weiss), 617 S., 1 weisses Bl.,<br />

12 unnum. Bl. Schweinslederband d.Z. auf vier Bünden mit reicher Blindprägung (Rollenstempel,<br />

Streicheisenfileten). (Ohne die Schliessbänder; grosser Feuchtigkeitsfleck, etwas bestossen).<br />

(CHF 600.00)<br />

VD16 H-4665. Adams A-7784.<br />

Erste Ausgabe der Übersetzung von Homers „Ilias“ durch einen der grössten neulateinischen Dichter seiner<br />

Zeit, den aus dem hessischen Halgehausen stammenden Helius Eobanus (eig. Koch; 1488-1540). 1537 begonnen,<br />

wurde die Herausgabe erst kurz vor Eobanus’ Tod fertig; sein Schüler Jakob Molsheym (Micyllus) beaufsichtigte<br />

die Drucklegung unter dem Patronat von Eobanus’ früherem Schüler Caspar Schetz Corvinus (gest.<br />

1580) aus Antwerpen. Der Band wird eröffnet mit einem Widmungsgedicht von Eobanus an Schetz. Am<br />

Schluss das lange Huldigungsgedicht von Schetz auf Eobanus Hessus.<br />

Feuchtigkeitsspur durch den ganzen Band in der oberen Blatthälfte. Etwas gebräunt. Einige Randeinrisse,<br />

Eckausriss vom Titel. Das vordere fliegende Vorsatzblatt fehlt. Gestrichener Besitzeintrag auf dem Titel.<br />

86


96 Eugippius, Abbas Lucullanensis.<br />

Thesaurorum ex D. Augustini<br />

Operibus, Mille ante annos, ingenti<br />

labore, de emendatissimis exemplaribus<br />

selectorum Tomus primus/<br />

secundus (in 1 Band). Basel,<br />

Robert Winter, 1542. Fol. Titelblatt<br />

mit schöner Druckermarke von<br />

Hans Holbein, 115 fol. Bl., 1 weisses<br />

Bl.; Zwischentitel, 26 unnum.<br />

Bl. Präliminarien, 1 weisses Bl., 115<br />

fol. Bl., 1 Bl. mit Druckermarke.<br />

Mit zahlreichen Holzschnittinitialen.<br />

Moderner flexibler Pergamentband<br />

mit Schliessbändern.<br />

(CHF 250.00)<br />

VD16 A-4160 (unter Augustinus).<br />

Adams E-<strong>10</strong>26.<br />

Einzige Ausgabe dieses Texts im 16.<br />

Jh., ediert von Johann Herold; in seinem<br />

an den Abt Johann Rudolph Stör<br />

von Murbach gerichteten Widmungsbrief<br />

geht Herold auf seine Helfer ein<br />

bei der Drucklegung dieses Werks:<br />

Jörg Wickram aus Colmar, Hieronymus<br />

Fabius und Johann Hofmeister.<br />

Durchgehend stockfleckiges und teilweise<br />

gebräuntes Exemplar.<br />

97 Münster, Sebastian. Cosmographia. Beschreibung aller Lender durch Sebastianum Munsterum in<br />

wölcher begriffen. Aller völcker Herrschafften, Stetten vnnd namhafftiger flecken /<br />

härkom(m)en…. Allenthalben fast seer gemeret und gebessert / auch mit einem zuogelegten Register<br />

vil breüchlicher gemacht. Basel, Heinrich Petri, 1546. Fol. 6 unnum. Bl., 817 röm. num. S., 8<br />

unnum. Bl. Register, 1 Bl. mit Druckermarke. Mit ca. 700 Textholzschnitten und 1 gefalteten Holzschnittkarte<br />

(statt 28). Lädierter Schweinslederband d.Z. über Holzdeckeln, auf vier Bünden, Dekkel<br />

mit Blindprägung (ohne die alten Schliessen; Kapital ausgerissen, Bezug an den Ecken geplatzt).<br />

(CHF 1’200.00)<br />

VD16 M-6691. Burmeister 68. Hieronymus, 1488 Petri /Schwabe 1988 Nr. 209.<br />

Dritte Ausgabe der Münsterschen Comsographie, mit Bestimmtheit das erfolgreichste Druckwerk aus der Petrischen<br />

Offizin. Die Illustrationen stammen z.T. aus wesentlich früheren Werke, etwa der Holzschnitt mit<br />

dem Rütlischwur und dem Tellenschuss aus Peterman Etterlins Schweizer Chronik.<br />

Exemplar ohne die Karten; es liegt einzig lose ein Exemplar der Karte des Helvetierlandes bei.<br />

Durchgehend fleckig, teils gebräunt. Im Falz hin und wieder Tintenflecken und Feuchtigkeitsspuren. Einzelne<br />

Illustrationen ungeschickt ankoloriert. Der Titel an den Rändern beschnitten und aufgezogen.<br />

87


98 Plutarch. Graecorum Romanorumque illustrium Vitae. Basel, Michael Isengrin, 1548. Fol. 24<br />

unnum. Bl., 392 fol. Bl. Mit zahlreichen Holzschnittinitialen von Hans Holbein und einer Holzschnittdruckermarke<br />

auf dem letzten Blatt. Stark beriebener Lederband d. 18. Jhs. auf fünf Bünden,<br />

mit goldgeprägtem Rückenschildchen, floraler Rückenvergoldung vergoldeten Stehkantenfileten<br />

(stark berieben, Bezug teils abgerieben, bestossen, Kapitale ausgerissen). (CHF 750.00)<br />

VD 16 P-3762. Nicht bei Adams.<br />

Zweite bei Isengrin erschienene Ausgabe der Viten von Plutarch aus Chaeronea. Mit einer langen Vorrede des<br />

Glarean-Schülers Hieronymus Gemusäus (1505-1543), des Nachfolgers von Simon Grynaeus an der <strong>Basler</strong><br />

Universität.<br />

Enthält ausser den Plutarchschen Viten das Leben Karls des Grossen von Donatus Acciaolus, die Viten Aristotelis’<br />

und Platos von Guarinus Veronensis sowie das Leben des Pomponius Atticus von Cornelius Nepos.<br />

Eleganter, einspaltiger Antiquadruck, durchgehend regliert. Wenige handschriftliche zeitgenössische Marginalien.<br />

Titelblatt aufgezogen und angeschmutzt. Kleine Wurmlöcher und Feuchtigkeitsspur im Falz in den ersten<br />

Blättern. Im Übrigen nur wenig fleckiges Exemplar.<br />

99 Eusebius Pamphilus Caesariensis.<br />

Opera, quae magna hactenus<br />

doctoru(m) virorum industria,<br />

perlustratis diligenter instructissimis<br />

passim locorum Bibliothecis, inveniri<br />

potuerunt: omnia castigatiora<br />

& locupletiora, quàm antehac<br />

unqua(m), edita: quorum Catalogum<br />

versa haec pagella, unà cum<br />

eorum interpretibus continet. (2<br />

Teile in 1 Band). Basel, Heinrich<br />

Petri, 1548-1549. Fol. Titelblatt mit<br />

breiter Holzschnittbordüre, 15<br />

unnum. Bl. Vorrede und Index, 768<br />

S. (falsch paginiert 469), 1 Bl.; 1 Bl.<br />

Zwischentitel, 170 fol. Bl. Mit 1 Holzschnittdruckermarke<br />

auf dem letzten<br />

Blatt. Halbpergamentband d.18.<br />

Jhs. mit goldgeprägtem Rückenschildchen<br />

(berieben). (CHF 300.00)<br />

VD16 E-4261. Adams E-<strong>10</strong>71. Hieronymus,<br />

1488 Petri/Schwabe 1988, Nr. 161.<br />

Neudruck der Ausgabe von 1542, vermehrt<br />

um die Vita Constantini und dem<br />

15. Buch der „Praeparatio evangelica“<br />

unter dem Titel „Contra philosophos“.<br />

Mit Zusätzen von Hieronymus, Prosper<br />

Aquitanus, Matthaeus Palmerius u.a.<br />

Besitzeintrag Christoph Finance auf dem<br />

Titel, gelöschter Bibliotheksstempel auf<br />

der Titelrückseite (Bibliotheca Universitatis<br />

Heidelbergensis) und zwei weitere<br />

gelöschte Bibliotheksstempel. Einige<br />

Wurmlöcher, die Ränder etwas fleckig<br />

oder leicht gebräunt, im Ganzen gutes<br />

Exemplar.<br />

88


<strong>10</strong>0 Demosthenes. Opera, quae ad nostram aetatem pervenerunt, omnia, unà cum Ulpiani Rhetoris<br />

Comentariis, è Graeco in Latinum sermonem conversa, per Hieronymum Wolffium Oetingensem:<br />

& in quinque divisa partes, quarum singulae quid contineant, statim à Praefatione reperies. (Fragment,<br />

3 Teile von 5, in 1 Band). Basel, Johannes Oporin, (ca. 1549). Fol. 8 unnum. Bl., 144 S.; 283 S.;<br />

190 S. (statt 192 S.). – Daran: Quintilianus. Institutiones oratoriae. (Paris, pro haeredibus Iod. Badii<br />

Ascenius, 1535). Fol. II-CXXVI, 18 unnum. Bl.; LI Bl.; XXXII Bl. (das erste mit einer grossen Titelbordüre).<br />

Halblederband d.18. Jhs. mit goldgeprägtem Rückenschildchen (berieben und bestossen).<br />

(CHF 200.00)<br />

I: VD16 D-487. Adams D-269. - 3 Teile von insgesamt 5 Teilen der von Hieronymus Wolf herausgegebenen Demosthenes-Übersetzung.<br />

– Es fehlt das letzte Blatt.<br />

II: Adams Q-32. Mit den Annotationes von Petrus Mosellanus edierte Ausgabe der Institutiones von Quintilian.<br />

– Es fehlt das Titelblatt. - Das erste Titelblatt aufgezogen und mit gelöschtem Bibliotheksstempel. Hin und<br />

wieder feuchtigkeitsspurig.<br />

<strong>10</strong>1 Rivius, Johannes, d.Ae. De Stulticia mortalium,, in procrastinanda correctione vitae, Liber I. De<br />

Consolandis aegrotantibus, iisdemque ad mortem animandris, Liber I. Basel, (Johannes Oporin,<br />

1557). 8°. 8 unnum. Bl., 215 S., 16 unnum. Bl. Lädierter und restaurierter Lederband d.Z. auf vier<br />

Bünden, die Deckel mit Streicheisenfileten (verzogen, ein grosser Teil des Vorderdeckels im 18. Jhs.<br />

ungeschickt erneuert, Kapitale ausgerissen). (CHF 250.00)<br />

VD16 R-2656. Nicht bei Adams. - Zweite bei Oporin erschienene Ausgabe der beiden Traktate über die<br />

menschliche Dummheit und über den Trost für die Kranken des berühmten sächsischen Schulmanns Rivius,<br />

der als Prinzenerzieher am sächsischen Hof wirkte. Berühmt wurde seine Sallust-Ausgabe und die erste deutsche<br />

Lateingrammatik. „Seine Stärke … besteht in seinen ethischen Schriften, in welchen er seine Kenntniss<br />

der antiken Philosophie in den Dienst der christlichen Anschauung stellt und eine wohlthuende Wärme der<br />

Empfindung an den Tag legt. Hierher gehört ‚De stulticia mortalium’…“ (ADB XXVIII, 712).<br />

Titelblatt angeschmutzt. Vereinzelt Marginalien am Kopf. Besitzeintrag am Kopf des Titels radiert. Ohne das<br />

fliegende Vorsatzblatt.<br />

Nr. <strong>10</strong>2<br />

89


<strong>10</strong>2 Josephus, Flavius. Antiquitatum Iudaicarum Libri XX. Adiecta in fine appendicis loco Vita Iosephi<br />

per ipsum conscripta, à Sigismundo Gelenio conversi. De Bello iudaico libri VII. ex collatione Graecorum<br />

codicum per Sig. Gelenium castigati. Contra Apionem libri II. pro corruptissimis antea, iam<br />

ex Graeco itidem non solùm emendati, sed etiam suppleti, opera eiusdem Gelenii. De Imperio Rationis,<br />

sive de Machabaeis liber unus, à Des. Erasmo Roterodamo recognitus. Cum Indice accuratissimo.<br />

Basel, Officina Frobeniana, 1559. Fol. 6 unnum. Bl. Präliminarien, 886 S. und 1 weisses Bl.<br />

(ohne die 16 Bl. Index am Schluss). Holzschnittdruckermarke und Holzschnittinitialen von Hans<br />

Holbein. Brauner Lederband d.Z. mit reichem Rollen- und Einzelstempeldekor auf den Deckeln,<br />

der Rücken im 20. Jh. neu und scheusslich überzogen (ohne die Schliessen; berieben, teils beschabt).<br />

(CHF 500.00)<br />

VD16 J-963. Nicht bei Adams. Hoffmann II, 450: „Diese Ausgabe ist sehr correct und nett“. - Diesem Exemplar<br />

fehlen jedoch die 16 Bl. Index! Die Vorrede an Jakob Fugger figurierte schon in früheren Josephus-Ausgaben<br />

von Sigismund Gelenius aus dem Hause Froben.<br />

Der Titel an drei Rändern angerändert. Das erste Textblatt stark fleckig, im Übrigen recht sauberes Exemplar.<br />

Siehe die Abbildung S. 89<br />

<strong>10</strong>3 Johannes Damascenus. Opera. Item Ioannis Cassiani Eremitae non prorsus dissimilis argumenti<br />

libri aliquot quorum omnium tàm huius quàm illius elenchum versa pagina, singulorum autem argumenta<br />

in praefatione reperies. Basel, Henric Petri, 1559. Fol. 18 unnum. Bl., 995 S. (falsch pag.<br />

<strong>10</strong>47). Mit 2 Druckermarken und zahlreichen Holzschnittinitialen. Italienischer Halbpergamentband<br />

d. 18. Jhs. mit rotem, goldgeprägtem Rückenschildchen (berieben, Kapitale ausgerissen,<br />

Ecken bestossen). (CHF 250.00)<br />

VD16 J-522. Adams J-266. Hieronymus, 1488 Petri/Schwabe 1988, Nr. 263.<br />

20 Jahre nach der ersten Ausgabe bei Petri erschienene griechisch-lateinische Parallelausgabe, um die Schriften<br />

Cassians erweitert. Mit der Übersetzung und Kommentar der „Orthodoxae fidei“ von Faber Stapulensis;<br />

mit Beiträgen von Willibald Pirkheimer, Perinius, Aldus Manutius, Georg von Trapezunt u.a.<br />

Besitzeintrag vom Titel durch Tintenfrass weggebrochen (alt unterlegt, mit Abklatschspuren auf die nächsten<br />

zwei Blätter). Am Fuss des Titels Besitzvermerk. Im Übrigen recht sauberes Exemplar, breitrandig. Es fehlt das<br />

hintere fliegende Vorsatzblatt.<br />

90


<strong>10</strong>4 S. Clemens Alexandrinus, Papa. Omnia, quae quidem extant opera, à paucis iam annis inventa, &<br />

nunc denuò accuratiùs excusa, Gentiano Herveto Aureliano interprete. Addita sunt infine scholia<br />

… Basel, Thomas Guarinus, 1566. Fol. 364 S., 8 unnum. Bl. Indices. Mit zwei Holzschnittdruckermarken.<br />

Lädierter Lederband d.17. Jhs. mit floraler Rückenvergoldung (stark berieben, Ecken bestossen;<br />

Kapitale ausgerissen und alt ungeschickt restauriert). (CHF 300.00)<br />

VD16 C-4070. Adams C-2<strong>10</strong>7.<br />

Nachdruck der Ausgabe von Isengrin 1556, von seinem Schwiegersohn Guarinus, einem französischen Glaubensflüchtling,<br />

veranstaltet. Die Druckermarke zeigt noch die „Palma Isingrini“.<br />

Durchgehend gebräunt und leicht stockfleckig. Wenige, am Rand beschnittene Marginalien. Auf dem Titel<br />

handschriftlicher Besitzeintrag.<br />

<strong>10</strong>5 Plautus, Titus Maccius. M. Accii Plauti Comici lepidissimi, gravissimi atq(ue) elega(n)tissimi, Comoediae<br />

viginti: post Ioannis Sambuci diligentiam, cum veteribus & novissimis codicibus collatae,<br />

atque innumeris locis repurgatae, verbis, versibusque suppletae. Basel, Ex Officina Hervagiana per<br />

Eusebiusm Episcopium, 1568. 8°. 8unnum. Bl., 813 S. – Daran: Eruditorum aliquot virorum de Comoediae<br />

& Comicis versibus co(m)mentationes: itemq(ue) in Plautum annotationes: & alia, quibus<br />

totus ferè Plautus explicatur.Ebenda 1568. 364 S., 2 unnum. Bl. Starker Pergamentband d.Z. mit<br />

durchgezogenen Bünden und handschriftlichem Rückentitel (etwas fleckig). (CHF <strong>10</strong>0.00)<br />

I: VD16 P-3391. – Auf Grund der vom ungarischen Philologen und Arzt Sambucus bearbeiteten Plautussammlung<br />

herausgegeben von Celio Curio Secundus.<br />

II: Vd16 E-3388. Kommentarband zu den Plautischen Komödien, mit Beiträgen von Giglio Gregorio Giraldi,<br />

Julius Caesar Scaliger, Desiderius Erasmus Roterodamus, Andrea Alciato, Joachim Camerarius u.a.<br />

Gutes Exemplar.<br />

<strong>10</strong>6 Plutarch. Vitae Parallelae, seu Comparatae, Guilielmi Xylandri Augustani interpretatione postremò<br />

recognita. Cum annotationibus, appendice ad Vitas comparatas, Indice copioso. 3 vols. Basel,<br />

Thomas Guarinus, 1579. 8°. 16 unnum. Bl., 816 S.; 877 S.; 504 S., 59 unnum. Bl. Zeitgenössische Pergamentbände<br />

mit goldgeprägten Rückenschildchen (fleckig, mit Bibliotheksschildchen am Rükken).<br />

(CHF 500.00)<br />

VD16 P-3766. – Durchgehend stark gebräuntes und fleckiges Exemplar der kompakten Plutarch-Ausgabe, besorgt<br />

vom Augsburger Humanisten Wilhelm Holtzmann, der sich Xylander nannte.<br />

91


Nr. <strong>10</strong>7 Nr. <strong>10</strong>8 Nr. <strong>10</strong>9<br />

III. Buchholzschnitte<br />

<strong>10</strong>7 Aesop. – 3 Holzschnitte aus der 1500 bei Jakob Wolff von Pforzheim in Basel herausgekommenen<br />

Aesop-Ausgabe (CHF 150.00)<br />

Es liegen die Schramm-Nrn. XXI/821, 922 und 974 vor.<br />

<strong>10</strong>8 Dürer, Albrecht. – 3 Holzschnitte aus dem „Ritter vom Turn“ von Geoffroy de la Tour, erschienen<br />

in Basel bei Johann Bergmann von Olpe 1493. (CHF 300.00)<br />

Dazu: Holzschnitt von Dürer aus der Terenzfolge (Eunuch, 4. Akt, 1. Szene), Basel 1492.<br />

<strong>10</strong>9 Guillermus Parisiensis, Postilla. – 4 Blätter aus der „Postilla“ des Guillermus Parisiensis, erschienen<br />

in Basel bei Michael Furter. (CHF 200.00)<br />

Es liegen die Schramm-Nummern XXII/392, 360, 378 und 403 vor. – Dazu: 1 Holzschnitt aus den „Relevationes“<br />

des Methodius, Basel, Furter, 1500 (SchrammXXII/584), 1 altkolorierter Holzschnitt aus dem „Gart der<br />

Gesuntheit“, Basel, Furter, 1486/87 (Schramm XXII/770 und 771), 1 altkolorierter Holzschnitt aus „Der heyligen<br />

Leben“, Strassburg 1502. Ausserdem 12 Textblätter aus verschiedenen <strong>Basler</strong> Drucken des 15. Jhs. (Amerbach-Bibel<br />

und Petrarca-Ausgabe, Aesop von Wolff, Guillermus-Postille etc.).<br />

1<strong>10</strong> Holbein, Hans, 1497-1543. – Sammlung von 66 Holzschnitten aus den „Icones“ und 5 Evangelistendarstellungen,<br />

lose aufgelegt auf kleine Kartontäfelchen und eingelegt in Plastictaschen.<br />

(CHF 250.00)<br />

Dazu: Sammlung von 230 Initialen meist von Hans Holbein, alle lose aufgeklebt auf Unterlagekartons, in Leinenmappe.<br />

92


Nr. 111 Nr. 112<br />

111 Narrenschiff. – 4 Holzschnitte aus verschiedenen Narrenschiff-Ausgaben (Basel, Strassburg,<br />

Frankreich) des 15. und 16. Jhs. (CHF 200.00)<br />

112 Speculum humanae salvationis. – 1 Blatt mit 2 Holzschnitten aus dem 1476 bei Bernhard Richel<br />

erschienenen Speculum humanae salvationis sowie 3 Speculum-Holzschnitte, die in zwei Lyoner-<br />

Ausgaben des „Mirouer de la Redemption“ bei Huss 1482 resp. 1483/4 wiederverwendet wurden.<br />

(CHF 300.00)<br />

Es liegen die Schramm-Nrn. XXI, 117 und 115, 218 und 215 sowie 2<strong>10</strong> vor.<br />

IV. Sekundärliteratur<br />

113 <strong>Basler</strong> Buchdruck. – 20 Werke zur Geschichte des frühesten Buchdrucks in Basel (und der übrigen<br />

Schweiz). (CHF 500.00)<br />

Es liegen vor: a) 1494-1994. Das Narren Schyff. Zum 500jährigen Jubiläum des Buches von Sebastian Brant.<br />

Ausstell.-Kat. Basel 1994. 8°. 214 S. Reich ill. Orig.-Kartonband. –b) Ausstell.-Kat. Gewerbemuseum: Johannes<br />

Froben und der <strong>Basler</strong> Buchdruck des 16. Jahrhunderts. Basel 1960. 8°. Ill. Orig.-Broschur. – c) Bietenholz,<br />

Peter. Der italienische Humanismus und die Blütezeit des Buchdrucks in Basel. Basel 1959. 8°. 172 S. Orig.-<br />

Broschur. –d) Büchler, Eduard. Die Anfänge des Buchdrucks in der Schweiz. Bern 1951. 8°. 2<strong>10</strong> S. Reich ill.<br />

Orig.-Leinen. – e) Erster datierter Schweizer Druck. Gedenkschrift zur 500-Jahr-Feier in Beromünster 1470-<br />

1970. Beromünster 1970. 179 S. Reich ill. Orig.-Leinenband mit Schutzumschlag. –f) Haebler, Konrad. – Drei<br />

Sammelmappen mit den Basel betreffenden Tafeln aus Konrad Haeblers Typenrepertorium (1905-1924). Gr.-<br />

fol. – g) Heitz, Paul. <strong>Basler</strong> Büchermarken bis zum Anfang des 17. Jhs. Strassburg 1895. Fol. 38 S., 111 S. Ill.<br />

Halblederband. – h) Hieronymus, Frank. Sprache und Übersetzung im <strong>Basler</strong> Buchdruck bis zum Dreissigjährigen<br />

Krieg. Basel 2003. Fol. 96 S., 5 Bl. Ill. geheftet. –i) Hieronymus, Frank. 1488 Petri / Schwabe 1988. Eine<br />

traditionsreiche <strong>Basler</strong> Offizin im Spiegel ihrer frühen Drucke. 2 vol. Basel 1997. Fol. 1869 S. Reich ill. Orig.-<br />

Leinenbände mit Schutzumschlägen. – k) Hieronymus, Frank. Griechischer Geist aus <strong>Basler</strong> Pressen. Basel<br />

1993. Fol.851 S. Reich ill. Geheftet. –l) Hieronymus, Frank. Oberrheinische Buchillustration (1). Inkunabelholzschnitte<br />

aus den Beständen der Universitätsbibliothek. Ausstell.-Kat. Basel 1972. Fol. 147 S. Ill. Geheftet. – m)<br />

Hieronymus, Frank. Oberrheinische Buchillustration 1. Inkunabelholzschnitte aus den Beständen der Univer-<br />

93


sitätsbibliothek. Nachdruck des <strong>Katalog</strong>s der Ausstellung von 1972 mit Ergänzungen und Korrekturen. Basel<br />

1983. Fol. 142 S. Ill. Geheftet. – n) Hieronymus, Frank. Oberrheinische Buchillustration 2. <strong>Basler</strong> Buchillustration<br />

1500 bis 1545. Basel 1984. Fol. 813 S. Reich ill. Geheftet. – o) Johnson, A.F. Frühe <strong>Basler</strong> Buchdruckerkunst.<br />

Hellerau 1927. Kl.-4°. 35 S., 50 Tafeln. Orig.-Halbpergamentband. – p) Luchsinger, Friedrich. Der <strong>Basler</strong> Buchdruck<br />

als Vermittler italienischen Geistes 1470-1529. Basel 1953. 8°. 144 S. Orig.-Broschur. – q) Meier, Eugen A.,<br />

M. Pfister-Burkhalter und Markus Schmid. Andreas Cratander – ein <strong>Basler</strong> Drucker und Verleger der Reformationszeit.<br />

Basel 1966. Kl.-4°. 99 S. Ill. Orig.-Kartonband. – r) Pfister, Arnold. Vom frühen <strong>Basler</strong> und Schweizer<br />

Buchdruck.58 S. Ill. Geheftet. –s) Schramm, Albert, Hrsg. Der Bilderschmuck der Frühdrucke. Band XXI<br />

und Band XXII: Die Drucker in Basel. Leipzig 1938-1940. Gr.-fol. 28 S., 192 Tafeln (einige in Photokopie ersetzt);<br />

48 S., 192 Tafeln. Leinenband. – t) Stockmeyer, Immanuel, und Baltahsar Reber. Beiträge zur <strong>Basler</strong> Buchdrukkergeschichte.<br />

Basel 1840. Gr.-8°. 158 S. Ill. Halbleinenband d.Z. –u) Theoprast und Galen, Celsus und Paracelsus.<br />

Medizin, Naturphilosophie und Kirchenreform im <strong>Basler</strong> Buchdruck bis 1600. Ausstell.-Kat. Basel<br />

1994. Fol. 372 S. Reich ill. Geheftet.<br />

114 Bibelillustration. – 3 Werke zur frühen Bibelillustration. (CHF 60.00)<br />

Es liegen vor: a) Eichenberger, Walter, und Henning Wendland. Deutsche Bibeln von Luther. Hamburg 1977.<br />

Fol. 160 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Leinenband mit Schutzumschlag. – b) Schmidt, Philipp. Die Illustration<br />

der Lutherbibel 1522-1700. Basel 1962. Fol. 496 S. Reich illustriert. Orig.-Leinenband mit Schutzumschl.<br />

– c) Bibelhandschriften. Bibeldrucke. Gutenbergbibel in Offenburg. Ausstellung der Badischen und<br />

der Württembergischen Landesbibliothek. Offenburg 1980. Kl.-4°. <strong>10</strong>4 S. Ill. Orig.-Broschur.<br />

115 Bucheinbände. – 2 Werke zur Geschichte der Einbandskunst. (CHF 150.00)<br />

Es liegen vor: a) Geldner, Ferdinand. Bucheinbände aus elf Jahrhunderten. München 1959. Fol. 46 S. und <strong>10</strong>8<br />

Tafeln. Orig.-Halbleinenband mit Schutzumschlag, in Kartonschuber. – b) Needham, Paul. Twelve Centuries<br />

of Bookbindings. New York und London 1979. Fol. 338 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Broschur.<br />

116 Buchgeschichte. – 7 Werke zur Kulturgeschichte des Buches. (CHF 120.00)<br />

Es liegen vor: a) Barge, Hermann. Die Geschichte der Buchdruckerkunst von ihren Anfängen bis zur Gegenwart.<br />

Leipzig 1940. Gr.-8°.520 S. Reich ill. Orig.-Leinen. –b) Hussmann, Heinrich. Über das Buch. Aufzeichnungen aus<br />

meinen Vorlesungen. Wiesbaden 1968. 1<strong>10</strong> S. Reich ill. Orig.-Pappband. – c) Janzin, Marion, und Joachim Güntner.<br />

Das Buch vom Buch. 5000 Jahre Buchgeschichte. Hannover 1997. 496 S. Reich ill. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag.<br />

– d) Lülfing, Hans, und Hans-Erich Teitge. Handschriften und Alte Drucke. Kostbarkeiten aus Bibliotheken<br />

der DDR. Wiesbaden 1981. Fol. 276 S. Reich ill. Orig.-Leinen mit Schutzumschl. – e) Presser, Helmut. Das<br />

Buch vom Buch. 5000 Jahre Buchgeschichte. Hannover 1978. 4°. 244 S. Reich ill. Orig.-Leinen mit Schutzumschl.<br />

– f) Tiemann, Barbara (Hrsg.). Die Buchkultur im 15. und 16. Jahrhundert. Hamburg 1995. 4°. 335 S. Reich ill.<br />

Orig.-Leinen. – g) Wallrath, Rolf. Das schöne gedruckte Buch. Köln 1962. 8°. 112 S. Ill. Orig.-Pappband.<br />

117 Buchillustration. – 9 Werke zur Geschichte der frühen Buchillustration. (CHF 180.00)<br />

Es liegen vor: a) Dentinger, Jean. Bilder zu Geschichten. Mundolsheim, Editions Dentinger, 1989. Fol. 144 S.<br />

Reich ill. Orig.-Kartonband. – b) E(ichenberger, Walter). Holzschnitte aus der Frühdrucken (1470-1530) der<br />

Sammlung E. Aarau 1976. Fol. Reich ill. Orig.-Heftung. – d) Einblattholzschnitte des XV. Jahrhunderts aus<br />

dem Kupferstichkabinett Basel. Ausstell.-Kat. Basel 1994. 4°.78 S. Reich ill. Orig,.-Broschur. – e) Fünf Jahrhunderte<br />

Buchillustration. Meisterwerke der Druckwerke aus der Bibliothek Otto Schäfer. Ausstell.-Kat. Nürnberg<br />

1987. Fol. 190 S. und Register. Ill. Orig.-Leinenband. – f) Kögler, Hans. Über Bücherillustrationen in den<br />

ersten Jahrzehnten des deutschen Buchdrucks. Mainz 1911. 8°. 32 S. – g) Kunze, Horst. Geschichte der Buchillustration<br />

in Deutschland. Das 15. Jahrhundert. 2 vol. Leipzig, Insel, 1975. Fol. Textband: 460 S. Reich, teils<br />

farbig illustriert. – Bildband: 346 S. Mit zahlreichen, teils farbigen Abb. Orig.-Leinen mit Schutzumschlägen,<br />

in Schuber. – h) Musper, H. Th. Der Holzschnitt in fünf Jahrhunderten. Stuttgart 1964. Gr.-4°. 400 S. Reich illustriert.<br />

Orig.-Leinenband mit Schutzumschlag. – i) Wendland, Henning. Die Buchillustration von den Frühdrucken<br />

bis zur Gegenwart. Aarau und Stuttgart 1987. 208 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Leinenband<br />

mit Schutzumschl. – k) Worringer, Wilhelm. Die Altdeutsche Buchillustration. München 1919. 4°. 1252 S. Ill.<br />

Orig.-Pappband.<br />

94


118 Deutsche Buchgeschichte. – 5 Werke zur Kulturgeschichte des Buches im 16. Jahrhundert in<br />

Deutschland. (CHF <strong>10</strong>0.00)<br />

Es liegen vor: a) Benzing, Josef. Die Buchdrucker des 16. und 17. Jhs. im deutschen Sprachgebiet. Wiesbaden<br />

1963. Gr.-8°. 528 S. Orig.-Broschur. – b) Grimm, Heinrich. Deutsche Buchdruckersignete des XVI. Jahrhunderts.<br />

Geschichte, Sinngehalt und Gestaltung kleiner Kulturdokumente. Wiesbaden 1965. 4°. 366 S. Mit 144 Ill.<br />

Orig.-Leinen mit Schutzumschlag. – c) Heilmann, Karl Eugen. Kräuterbücher in Bild und Geschichte. München-Allach<br />

1973. Gr.-8°. 422 S., 2 Bl. Reich ill. Orig.-Leinenband. – d) Heitz, Paul, und Fritz Ritter. Versuch<br />

einer Zusammenstellung der Deutschen Volksbücher des 15. und 16. Jhs. nebst deren späteren Ausgaben und<br />

Literatur. Strassburg 1924. 8°. 220 S. Orig.-Broschur. – e) Voullieme, Ernst. Die deutschen Drucker des fünfzehnten<br />

Jahrhunderts. Berlin 1923. Gr.-8°. XVI S., 176 S. Ill. Leinenband, Orig.-Broschur miteingebunden.<br />

119 Druckgraphik. – 3 monographische Werke zu altdeutschen Grafikmeistern. (CHF 75.00)<br />

Es liegen vor: a) Zemsch, August, Hrsg. Albrecht Dürer. Sämmtliche Kupferstiche in unvergänglichem Lichtdruck<br />

in der Grösse der Originale repoduciert. 2 vol. Nürnberg ca. 1900. Gr.-fol. <strong>10</strong>3 Abb. (statt <strong>10</strong>6) auf Tafeln.<br />

Lose in Halbleinenmappen. – b) Bock, Elfried. Holzschnitte de Meisters DS. Berlin 1924. Fol. 12 S. und XXII<br />

Abb. Orig.-Halbleinenband. – c) Schneeli, Gustav, und Paul Heitz. Initialen von Hans Holbein. Strassburg<br />

1900. 4°. 14 S. und <strong>10</strong>4 Tafeln. Orig.-Broschur (aufgezogen).<br />

120 Elsass. – 5 Schriften zur Kulturgeschichte des Elsass im 15./16. Jh. (CHF 80.00)<br />

Es liegen vor: a) Adam, Paul. L’Humanisme à Selestat. L’école. Les humanistes. La bibliothèque. Sélestat 1978.<br />

8°. <strong>10</strong>4 S. Ill. Orig.-Broschur. – b) Ausstell.-Kat.: Humanisme et Réforme à Strasbourg. Strasbourg 1973. Gr.-8°.<br />

68 S. Ill. Farbig ill. Orig.-Broschur. – c) Dentinger, J. L’age d’or de la littérature en Alsace. Mundolsheim, Jean<br />

Dentinger, 1986. Gr.-8°.260 S. Ill. Orig.-Broschur. – d) Ausstell.-Kat.: Das Vermächtnis der Jahrhunderte. 2000<br />

Jahre elsässische Schriften. Strassburg 1988/89. 4°. 152 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Kartonband. – e)<br />

Sack, Vera. Sebastian Brant als politischer Publizist. Zwei Flugblatt-Satiren aus den Folgejahren des sogenannten<br />

Reformreichstags von 1495. Freiburg i.Br., Stadtarchiv, 1997. 8°. 211 S. Reich illustriert. Orig.-Kartonband.<br />

121 Exlibris. – 3 Werke zur Geschichte der Exlibriskunst. (CHF 50.00)<br />

Es liegen vor: a) Wegmann, A. Schweizer Exlibris bis zum Jahr 1900. Band II (ohne I). Zürich 1937. Gr.-4°. 432<br />

S. 59 Tafeln und 12 schematische Tafeln. Orig.-Leinenband. – b) Braungart, R. Deutsche Exlibris und andere<br />

Kleingraphik der Gegenwart. München1922. 8°. <strong>10</strong>5 S., 1 Bl. Ill. Orig.-Pappband. – c) Zur Westen, Walter von.<br />

Exlibris (Bucheignerzeichen). Bielefeld & Leipzig 1901. Gr.-8°. <strong>10</strong>3 S. Ill. Orig.-Leinenband.<br />

122 Faksimiles. – 5 Faksimile von Frühdrucken. (CHF 150.00)<br />

Es liegen vor: a) Dreissig Volkslieder aus den ersten Pressen der Apiarius. Bern 1937. 8°. Textheft: 55 S. Dazu<br />

30 Faszikel Faksimiles, alles lose in Orig.-Umschlag, in Schuber. – b) Brant, Sebastian. Sebastian Brands Narrenschiff.<br />

Ein Hausschatz zur Ergetzung und Erbauung erneuert von Karl Simrock. Mit den Holzschnitten der<br />

ersten Ausgabe und dem Bildniss Brands aus Reusners Icones. Berlin 1872. 4°. 340 S. Holzdeckelband. – c) Der<br />

Kolumbusbrief Basel 1493. Hrsg. von Leo Schelbert. Dietikon 1976. 56 S., 2 Bl. Lederband, in Schuber. –<br />

d)Macer Floridus. Edicion facsimil del Herbario-Medico Medieval de la Real Colegiata de San Isidoro, de<br />

Leon. Leon 1990. 8°. XCIV S. Kunstlederband. – d) Der Ritter vom Turn. Unterschneidheim 1970. Fol. Orig.-<br />

Leinenband.<br />

123 Illuminierte Handschriften. – 7 Werke zur Geschichte der Buchillumination. (CHF 120.00)<br />

Es liegen vor: a) Brown, Michelle P. Understanding illuminated Manuscripts. A Guide to Technical Terms. Los<br />

Angeles 1994. 8°. 128 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Broschur. – b) Porrentruy. – Ausstell.-Kat. 1999: Les<br />

Manuscrits du Fonds ancien de la Bibliothèque cantonale à Porrentruy. 8°. 44 S. Farbig ill. Orig.-Broschur. –<br />

c)Schanze, Frieder (Hrsg.). Ludwig Sterners Handschrift der Burgunderkriegschronik des Peter von Molsheim<br />

und der Schwabenkriegschronik des Johann Lenz mit den von Sterner beigefügten Anhängen. Bibermühle<br />

2006. Fol. 353 S. Reich ill. Orig.-Kartonband. – d) Gamper, Rudolf. Die Handschriften der Schaffhauser<br />

Klöster. Vom Allerheiligenskriptorium zur Ministerialbibliothek. Sonderdruck aus: <strong>Katalog</strong> der mittelalterlichen<br />

Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen. Zürich 1994. Fol. 72 S. Ill. Orig.-Broschur. – e)<br />

95


Gamper, Rudolf, und Susan Marti. Die mittelalterlichen Handschriften der Stadtbibliothek Schaffhausens, des<br />

Staatsarchivs Schaffhausen und der Eisenbibliothek, Klostergut Paradies. 64 S. Ill. Orig.-Broschur. – f) Ausstell.-Kat.:<br />

Bibliotheca Palatina. 2 vol. Heidelberg 1986. Gr.-4°. Textband: 544 S.; Bildband: 328 S. Farbabbildungen.<br />

Orig.-Kartonbände. –g) Escher, Konrad. Die Miniaturen in den <strong>Basler</strong> Bibliotheken, Museen und Archiven.<br />

Basel 1917. Mit 82 Tafeln. Lose, in Halbleinenmappe. – Ohne den Textband.<br />

124 Papier. – 6 Werke zur Geschichte der Papierherstellung, meist Basel bezogen. (CHF 80.00)<br />

Es liegen vor: a) Kälin, Hans. Papier in Basel bis 1500. Basel, Selbstverlag, 1974. 8°. XI S., 455 S. Mit zahlreichen<br />

Diagrammen und Wasserzeichen. Orig.-Broschur. – b) Presser, Helmut. Papiermacher und Drucker in der Vergangenheit.<br />

Mainz 1971. 8°. 32 S. Ill. Orig.-Broschur. – c) Tschudin, Peter. Kleine illustrierte Papiergeschichte.<br />

Basel 1980. 4°. 24 S. Ill. Orig.-Broschur. – d) Tschudin, Peter. Papierer, Drucker und Humanisten. Sonderdruck<br />

aus „Schaffendes Basel“, Basel 2000. 4°. Ill. Geheftet. – e) Tschudin, Peter. Papiergeschichte. Sonderausstellung<br />

der <strong>Basler</strong> Papiermühle in memoriam Fritz Blaser /Alfred Nadler. Basel, Papiermühle, 1982. 8°. 77 S. Ill. Geheftet.<br />

– f). Tschudin, Peter. Handwerk, Handel, Humanismus. Basel 983. 8°. 86 S., 2 Bl. Ill. Orig.-Pappband.<br />

125 Schrift. – 4 Werke zur Schriftgeschichte und Typographie. (CHF <strong>10</strong>0.00)<br />

Es liegen vor: a) Robinson, Andrew. Die Geschichte der Schrift. Von Keilschrift, Hieroglyphen, Alphabeten<br />

und anderen Schriftformen. Bern etc. (1975). 4°. 224 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag.<br />

– b) Crous, Ernst, und Joachim Kirchner. Die gotischen Schriftarten. Braunschweig (1970). Fol. 46<br />

S., 1 Bl. und 64 Tafeln. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag. – c) Bruckner, Albert. Schweizer Stempelschneider<br />

und Schriftgiesser. Geschichte des Stempelschnitts und Schriftgusses in Basel und der übrigen Schweiz von<br />

ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Münchenstein, Privatdruck der Haas’schen Schriftgiesserei, (1943). Fol.<br />

224 S. Reich illustriert. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag. – d) Ausstell.-Kat. Erlesene Letternproben aus Vergangenheit<br />

und Gegenwart. Aus dem Schaffen europäischer Schriftgiessereien. Eine Ausstellung der Internationalen<br />

Typographischen Vereinigung A.Typ.I. (1966). Gr.-8°. Mit zahlreichen Schriftproben. Orig.-Broschur.<br />

126 Wiegendrucke. – 8 Werke zur Inkunabelkunde. (CHF 250.00)<br />

Es liegen vor: a) Christian, M.A. Origines de l’Imprimerie en France. Conférences faites les 25 juillet et 17 aout<br />

1900. Paris 1900. Gr.-fol. 128 S. und die Tafeln, lose in Orig.-Halbleinenmappe. – b) Geldner, Ferdinand. Inkunabelkunde.<br />

Eine Einführung in die Welt des frühesten Buchdrucks. Wiesbaden 1978. 8°. 287 S., 20 Tafeln.<br />

Orig.-Leinen. – c) Goff, Frederick R. Incunabula in American Libraries. A Third census of Fifteenth-Century<br />

Books recorded in North American Libraries. Millwood 1989. 4°. 798 S. Orig.-Leinen. – d) Haebler, Konrad.<br />

Handbuch der Inkunabelkunde. Leipzig 1925. 8°. 187 S. Orig.-Broschur – e)Hain, Ludwig. Repertorium Bibliographicum<br />

in quo libri omnes ab arte typographica inventa usque ad annum MD. 4 vols. Mailand1948. 8°.<br />

Orig.-Leinen. – Dazu: Copinger, W.A. Supplement to Hain’s Repertorium Bibliographicum. 2 parts(in 3 vols.).<br />

Mailand 1950. Orig.-Leinen. – f) Venzke, Andreas. Johannes Gutenberg. Der Erfinder des Buchdrucks. Zürich1993.<br />

8°. 368 S. Ill. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag. – g). Ausstell.-Kat. Porrentruy: Incunables: Imprimés<br />

du XVe siècle. Témoins de la vie culturelle dans l’Evêché de Bâle. Porrentruy 1999. 8°. 22 S. Ill. Orig.-Broschur.<br />

– h) Lülfing, Hans, und Ursula Altmann, Hrsg. Beiträge zur Inkunabelkunde. Dritte Folge, 1-8. Berlin<br />

19651983. 4°. Orig.-Broschuren resp. Orig.-Leinen. – Dabei: 3 Inkunabelkataloge der Firmen Sotheby’s, H.P.<br />

Kraus und Tenschert.<br />

96


Namensregister<br />

Acciaolus, Donatus 98<br />

Adam, Paul 120<br />

Aesop 67, <strong>10</strong>7<br />

Agricola, Daniel 59, 60<br />

Alanus de Insulis 41<br />

Albertus Magnus 9, 43<br />

Alciato, Andrea <strong>10</strong>5<br />

Altmann, Ursula 126<br />

Amaseus, Romulus 91<br />

Ambrosius 25, 36, 39, 63<br />

Ammianus Marcellinus 69<br />

Andreae, Johann 19, 44<br />

Armandus de Bellovisu 17<br />

Arnoldi, Henricus 8<br />

Augustinus 35, 36, 96<br />

Augustinus, Aurelius 6<br />

Aurigallus, Matthaeus 82<br />

Barge, Hermann 116<br />

Bartholomaeus Anglicus 3<br />

Bartholus 70<br />

Beatus Rhenanus<br />

62, 67, 68, 70, 72, 76, 84, 88<br />

Becccadelli, Thomas 48<br />

Bechoff (Bachofen ?),<br />

Johannes 53<br />

Beda Venerabilis 36<br />

Bentinus, Michael 82, 89<br />

Benzing, Josef 18<br />

Bernardinus Senensis 23<br />

Bernardus Claravallensis26, 32<br />

Bernardus de Botone 13<br />

Bertholdus 24<br />

Bessarion, Kardinal 91<br />

Bietenholz, Peter 113<br />

Bock, Elfried 119<br />

Bonaguida Cremonensis 7<br />

Bonaventura 49, 50, 54<br />

Bonifazius VIII. 44, 58<br />

Brack, Wenceslaus 20<br />

Brant, Sebastian 27, 37,<br />

44-48, 111, 120, 122<br />

Braungart, R. 121<br />

Brown, Michelle 123<br />

Bruckner, Albert 125<br />

Bruni, Leonardo 91<br />

Büchler, Eduard 113<br />

Budin, Roger 52<br />

Burerius, Albertus 72<br />

Busch, Hermann van dem 79<br />

Caesar, Caius Julius 75<br />

Calepinus, Ambrosius 87<br />

Camerarius, Joachim <strong>10</strong>5<br />

Capito, Fabricius 73<br />

Caracciolus, Robertus 4, 5<br />

Carcano, Michael de 11<br />

Cassianus, Johannes <strong>10</strong>3<br />

Cassiodorus 36<br />

Chansonette, Claude 79<br />

Christian, M.A. 126<br />

Clemens Alexandrinus <strong>10</strong>4<br />

Clemens I. 93<br />

Clemens V. 44, 58<br />

Clichtove, Josse 83<br />

Constantinus Phrygius 90<br />

Copinger, W.A. 126<br />

Crous, Ernst 125<br />

Cyrillus 83<br />

De la Tour, Geoffroy <strong>10</strong>8, 122<br />

Demosthenes <strong>10</strong>0<br />

Dentinger, Jean 117, 120<br />

Diogenes Laertius 82<br />

Dominicus de Sancto<br />

Geminiano 44<br />

Duns Scotus 42<br />

Dürer, Albrecht<br />

45, <strong>10</strong>8, 111, 119<br />

Egnatius Venetus 69<br />

Eichenberger, Walter 114, 117<br />

Emser, Hieronymus 55<br />

Eobanus Hessus 73, 95<br />

Erasmus 62, 69, 71,<br />

74, 80, 84, 91, <strong>10</strong>5<br />

Escher, Konrad 123<br />

Eugippius 96<br />

Eusebius Pamphilius 99<br />

Eutropius 69<br />

Faber Stapulensis <strong>10</strong>3<br />

Faber, Jacob 76<br />

Faber, Jacob 85<br />

Fabius, Hieronymus 96<br />

Filelfo, Francesco 91<br />

Franciscus de Retza 43<br />

Frank, Hans 72<br />

Fugger, Jacob <strong>10</strong>2<br />

Fürstenberg, Hans 52<br />

Gallici, Guilelmus 7<br />

Gamper, Rudolf 123<br />

Geldner, Ferdinand 115<br />

Geldner, Ferdinand 126<br />

Gelenius, Sigismund <strong>10</strong>2<br />

Gemusaeus, Hieronymus 98<br />

Georgius Trapezuntius <strong>10</strong>3<br />

Georgius Trapezuntius 83<br />

Giocondo, Fra Giovanni 75<br />

Giovanni di Fidenza 49, 50<br />

Giraldi, Giglio Gregorio <strong>10</strong>5<br />

Goergius Trapezuntius 77<br />

Goff, Frederick 126<br />

Graf, Urs 58-60, 62, 63,<br />

67-69, 71, 81<br />

Gratianus 12<br />

Gregorius I. 38, 39, 51<br />

Gregorius IX. 1321<br />

Grimm, Heinrich 118<br />

Grynaeus, Simon 90, 92<br />

Guarino, Battista 64<br />

Guilelmus Peraldus 2, 28<br />

Guillermus Parisiensis 59, <strong>10</strong>9<br />

Günther, Joachim 116<br />

Gutenberg, Johannes 1<br />

Haebler, Konrad 113, 126<br />

Hain, Ludwig 126<br />

Hartmann, Andreas 63<br />

Heilmann, Karl Eugen 118<br />

Heitz, Paul 118, 119<br />

Herold, Johann 96<br />

Heynlin, Johannes,<br />

von Stein 25, 29<br />

Hieronymus 36, 64, 99<br />

Hieronymus, Frank 113<br />

Hilarius 36<br />

Hofmeister, Johann 96<br />

Holbein,<br />

Ambrosius 65, 69-71, 80<br />

Holbein,<br />

Hans 63, 66-68, 72, 75,<br />

76-78, 82, 85, 87, 89, 93,<br />

96, 98, 1<strong>10</strong>, 119<br />

Homer 67, 68, 95<br />

Horborch, Guillelmus 7<br />

Hugo de Sancto Victore 20<br />

Hussmann, Heinrich 116<br />

Isidorus Hispalensis 20, 43<br />

Isocrates 86<br />

Janzin, Marion 116<br />

Johannes<br />

Chrysostomos 35, 36, 78<br />

Johannes Damascenus <strong>10</strong>3<br />

Johannes de Bromyard 22<br />

Johannes XXII. 58<br />

Johnson, A.F. 113<br />

Josephus, Flavius 84, <strong>10</strong>2<br />

Kälin, Hans 124<br />

Karl d. Gr. 98<br />

Kirchner, Joachim 125<br />

Kögler, Hans 117<br />

Kunze, Horst 117<br />

Lenglin, Johannes 57<br />

Lenz, Johannes 123<br />

Leonicenus, Omnibonus 91<br />

Listre, Gérard 61, 62<br />

Locher, Jakob 47<br />

Loiff, Peter 13<br />

Lonicerus, Johannes 86<br />

Lorenzo II. de’ Medici 70<br />

Luchsinger, Friedrich 113<br />

Lukian 74<br />

Lülfing, Hans 116, 126<br />

Lupoldus Bambergensis 46<br />

Luther, Martin 81<br />

Macer Floridus 122<br />

Magistris, Johannes de 16<br />

Manutius, Aldus <strong>10</strong>3<br />

Marcellus Vigilius 70, 89<br />

Marti, Susan 123<br />

Maximilian I. 48<br />

Maximus 36<br />

Mayronis, Franciscus de 42<br />

Meder, Johannes 37, 56<br />

Meffreth 29<br />

Meier, Eugen A. 113<br />

Meister der Bereittung 24<br />

Meister des Haintz<br />

Narr 24, 36, 37, 45, 47, 56<br />

Meister des Verardus 33, 44, 48<br />

Meister DS 58, 119<br />

Merula, Georgius 70<br />

Methodius 52<br />

Micyllus, Jacobus 95<br />

Morus, Thomas 74<br />

Mosellanus, Petrus <strong>10</strong>0<br />

Moser, Ludwig 54<br />

Münster, Sebastian 97<br />

Musper, H.Th 117<br />

Needham, Paul 115<br />

Nepos, Cornelius 98<br />

Nider, Johannes 1<br />

Nikolaus von Kues 41<br />

Oekolampadius 73<br />

Origenes 36, 83<br />

Otto von Freising 70<br />

Ovid 43<br />

Palmerius, Matthaeus 99<br />

Panormitanus de<br />

Tudeschis, Nicolaus 21, 70<br />

Paulinus 63<br />

Paulus Diaconus 69<br />

Pellikan, Conrad 76<br />

Perinius <strong>10</strong>3<br />

Perottus, Nicolaus 89<br />

Petrarca, Francesco 27<br />

Petrus Lombardus 30, 57<br />

Pfister, Arnold 113<br />

Pfister-Burkhalter,<br />

Margarete 113<br />

Philostratus 67<br />

Picccolomini,<br />

Aeneas Sylvius 34<br />

Pirckheimer, Willibald 91, <strong>10</strong>3<br />

Pius II. 34<br />

Platina 70<br />

Plautus, Titus Maccius <strong>10</strong>5<br />

Plinius 43, 89<br />

Plutarch 98, <strong>10</strong>6<br />

Pollux, Julius 92<br />

Pomponius Atticus 98<br />

Pontanus, Johannes Jovius 94<br />

Presser, Helmut 116, 124<br />

Prosper Aquitanus 99<br />

Prudentius 39<br />

Quintilianus <strong>10</strong>0<br />

Raymund von Penaforte 13<br />

Riese, Christoph 49<br />

Ritius, Michael 66<br />

Ritter, Fritz 118<br />

Rivius, Johannes <strong>10</strong>1<br />

Robinson, Andrew 125<br />

Ruffinus von Aquileia 84<br />

Sack, Vera 120<br />

Sambucus, Johannes <strong>10</strong>5<br />

San Giorgio, Benvenuto di 70<br />

Scaliger, Julius Caesar <strong>10</strong>5<br />

Schanze, Frieder 123<br />

Schelbert, Leo 122<br />

Schetz, Caspar 95<br />

Schmid, Markus 113<br />

Schmidt, Philipp 114<br />

Schneeli, Gustav 119<br />

Schongauer, Martin 88<br />

Schramm, Albert 113<br />

Secondo, Celio Curio <strong>10</strong>5<br />

Sedulius 39<br />

Seneca 62<br />

Sextus Aurelius Victor 69<br />

Sextus Pompeius 89<br />

Silius Italicus 79<br />

Simoneta, Bonifacius 55<br />

Sokrates 86<br />

Stockmeyer, Immanuel 113<br />

Stör, Johann Rudolph 96<br />

Teitge, Hans-Erich 116<br />

Tertullianus 76<br />

Theophylactes 85<br />

Thomas Aquinas <strong>10</strong>, 54<br />

Tiemann, Barbara 116<br />

Travesarius, Ambrosius 82<br />

Trentinus Varro 89<br />

Trivet, Nicholas 6<br />

Tschudin, Peter 124<br />

Turzo, Stanislaus 76<br />

Ulpianus <strong>10</strong>0<br />

Urban IV. <strong>10</strong><br />

Valerius Maximus 43<br />

Velleius Paterculus, Caius 72<br />

Venzke, Andreas 126<br />

Vitellius 89<br />

Volaterranus, Raffael 91<br />

Voullieme, Ernst 118<br />

Waleys, Thomas 6<br />

Wallrath, Rolf 116<br />

Wegmann, A. 121<br />

Wendland, Henning 114, 117<br />

Werner von Küssenberg 36<br />

Wickram, Jörg 96<br />

Wicliff, John 22<br />

Wimpheling, Jakob 46<br />

Winshemius, Jodocus 73<br />

Wolff, Hieronymus <strong>10</strong>0<br />

Worringer, Wilhelm 117<br />

Xenophon 91<br />

Xylander, Guilielmus <strong>10</strong>6<br />

Zemsch, August 119<br />

Zur Westen, Walther von 121

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