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Infodienst - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz

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SPARKASSENVERBAND RHEINLAND-PFALZ: THEMEN AUS DER ORGANISATION<br />

Interview mit Verbandsgeschäftsführer<br />

a.D. Hermann Paul<br />

Nach wie vor der Sparkassenorganisation<br />

eng verbunden<br />

<strong>Rheinland</strong>-pfälzische Sparkassen starten<br />

Vertriebsoffensive im Private Banking<br />

Bereits am 26. Dezember 2009 beging<br />

Hermann Paul, langjähriger<br />

Geschäftsführer des <strong>Sparkassenverband</strong>es<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, seinen<br />

70. Geburtstag. Mehr als 27 Jahre<br />

war Paul für den Verband tätig, davon<br />

15 Jahre als Verbandsgeschäftsführer.<br />

Aus Anlass seines Geburtstags<br />

sprach die Redaktion des <strong>Infodienst</strong>es<br />

mit ihm über seinen Ruhestand<br />

und sein heutiges Verhältnis<br />

zur Sparkassenorganisation.<br />

<strong>Infodienst</strong>: Herr Paul, Sie haben vor<br />

kurzem Ihren 70. Geburtstag gefeiert.<br />

Wie geht es Ihnen heute?<br />

Hermann Paul: Danke, gut. Ich bin<br />

gesund, zufrieden und dankbar<br />

über die viele Zeit, die ich nun habe.<br />

<strong>Infodienst</strong>: Das heißt, Sie kommen mit<br />

dem Ruhestand gut zurecht?<br />

Hermann Paul: Ja, meine Tage sind<br />

auch heute noch gut ausgefüllt. Ich<br />

habe, gemeinsam mit meiner Frau,<br />

eine große Familie, und zudem noch<br />

drei deutlich ältere Geschwister, die<br />

allein stehend wohnen und leben.<br />

Da gibt es immer etwas zu tun bzw.<br />

zu helfen.<br />

<strong>Infodienst</strong>: Wie stehen Sie heute zur<br />

Sparkassenorganisation?<br />

Hermann Paul: Unserer Organisation<br />

bin und bleibe ich lebenslang<br />

verbunden. Ich habe über vier Jahrzehnte<br />

bei einer Sparkasse, bei der<br />

Landesbank und beim Verband gearbeitet.<br />

Mein beruflicher Werdegang<br />

wäre ohne die in unserer<br />

Gruppe möglichen Förderungen<br />

nicht denkbar gewesen.<br />

<strong>Infodienst</strong>: Was ist Ihnen aus Ihrer Arbeit<br />

und von den Herausforderungen<br />

in Erinnerung geblieben?<br />

Hermann Paul: Sehr viel. Ich könnte,<br />

ohne Übertreibung, ein Buch darüber<br />

schreiben. 27 Jahre im Verband<br />

und von Anfang bis zuletzt befasst<br />

und zuständig für sparkassen- und<br />

verbandspolitische Schwerpunktfragen.<br />

Denken Sie nur einmal an<br />

die vielfältigen Themen der Gremiensitzungen<br />

in diesem langen<br />

Zeitraum. Bei uns oder beim DSGV.<br />

<strong>Infodienst</strong>: War damals vielleicht doch<br />

alles etwas leichter?<br />

Hermann Paul: Ich denke nein. Wir<br />

hatten auch damals Zeiten, wo man<br />

geglaubt hat, schlimmer kann es<br />

nicht mehr kommen. Anpassungen<br />

an Veränderungen gab es damals<br />

wie heute. Denken wir nur einmal<br />

an die gravierenden Veränderungen<br />

im Kundenverhalten und demzufolge<br />

in der Bilanzstruktur der<br />

Sparkassen. Oder die kommunale<br />

Gebietsreform mit ihren Folgen für<br />

das Regionalprinzip der Sparkassen.<br />

Oder an die schwierigen Fragen<br />

der Zweckmäßigkeit von Fusionen,<br />

die Stützungsfälle, die Einlagensicherung.<br />

<strong>Infodienst</strong>: Hat Ihnen die Arbeit im Verband<br />

denn Spaß gemacht?<br />

Hermann Paul: Ja! Die Verbandsarbeit<br />

und die hier zu bewältigenden<br />

Gemeinschaftsaufgaben haben mir<br />

in der Tat immer Spaß gemacht; sie<br />

entsprach von Anfang an meinen<br />

Fähigkeiten und Neigungen. Von<br />

meinem Eintritt in den Verband an<br />

bis in den Ruhestand war ich im<br />

Rahmen meiner Aufgaben unter anderem<br />

auch für die Zuarbeit von<br />

zwei ehrenamtlichen und drei<br />

hauptamtlichen Präsidenten unmittelbar<br />

zuständig.<br />

<strong>Infodienst</strong>: Haben Sie noch Kontakt zu<br />

Ihren früheren Kollegen aus der Sparkassenorganisation?<br />

Hermann Paul: Ja. Gemeinsam mit<br />

meinem Freund Anton Issel (Geschäftsführer<br />

i. R. der LBS <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>,<br />

Anmerk. d. Redaktion),<br />

der zeitgleich mit mir in den Ruhestand<br />

ging, haben wir in Mainz<br />

einen Stammtisch gegründet. Dort<br />

treffen wir uns monatlich mit befreundeten<br />

Kollegen. Außerdem<br />

treffe ich mich bereits seit Jahrzehnten<br />

in Alzey mit rheinhessischen<br />

Freunden aus der Sparkassenorganisation,<br />

die mittlerweile<br />

alle im Ruhestand sind.<br />

<strong>Infodienst</strong>: Wollten Sie heute noch<br />

einmal arbeiten bzw. mit Ihrem Nachfolger<br />

tauschen?<br />

Hermann Paul: Nein, auf gar keinen<br />

Fall. Ich habe 47 Jahre gearbeitet<br />

und am Ende einer solch langen Zeit<br />

empfindet man den Ruhestand als<br />

Geschenk. Ganz besonders in einer<br />

Zeit, in der alles nicht einfacher wird<br />

und immer weniger Menschen anscheinend<br />

immer mehr arbeiten<br />

müssen.<br />

Das Gespräch mit Hermann Paul<br />

führte Christiane Becker<br />

Private Banking, also die Betreuung der vermögenden<br />

Privatkunden, ist ein wichtiger<br />

Markt für den wirtschaftlichen Erfolg der<br />

Sparkassen und ihrer Verbundpartner. Aufgrund<br />

seiner Attraktivität sowie der Prognose<br />

bedeutender demografisch bedingter<br />

Vermögensumschichtungen ist der Private<br />

Banking-Markt von hoher Wettbewerbsintensität<br />

geprägt. Daher hat die Sparkassen-<br />

Finanzgruppe im letzten Jahr ein neues<br />

Projekt »Vertriebskonzeption Private Banking«<br />

gestartet. Derzeit bieten mit ca. 130<br />

Sparkassen weniger als ein Drittel aller Institute<br />

überhaupt eine Private Banking-Betreuung<br />

für ihre vermögenden Kunden an.<br />

Da aber jede Sparkasse Kunden hat, die von<br />

Vermögen und Anspruch her dem Segment<br />

Private Banking zuzuordnen sind, hat der<br />

<strong>Sparkassenverband</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> das<br />

Thema hoch priorisiert. Zum einen hat der<br />

Verband gemeinsam mit der Sparkasse Südliche<br />

Weinstraße das Projekt auf Bundesebene<br />

begleitet. Zum anderen aber galt es,<br />

alle übrigen rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

ebenfalls sehr zeitnah, nämlich parallel<br />

zum bundesweiten Projekt, zu<br />

informieren. Daher wurde ein so genanntes<br />

Schattenprojekt mit drei Workshops von<br />

Juli bis September 2009 durchgeführt.<br />

Die Resonanz der Sparkassen war äußerst<br />

positiv: Weit mehr als die Hälfte der Mitgliedsparkassen<br />

sowie mehrere Verbundpartner<br />

nahmen das Angebot des SVRP an und<br />

brachten sich aktiv in das Schattenprojekt<br />

ein. In den Workshops konnten alle 37 Handlungsfelder<br />

und Erfolgstreiber der Private<br />

Banking-Konzeption des DSGV ausführlich<br />

mit den Sparkassen erörtert werden. Dazu<br />

gehörten Themen wie Marktauftritt, Leistungsversprechen,<br />

Immobilien- und Generationenmanagement<br />

ebenso wie Fragen der<br />

notwendigen Aufbauorganisation in den<br />

Instituten oder adäquater Vergütungskonzepte<br />

für die Mitarbeiter. Das Projekt hat gezeigt,<br />

dass das wichtige Geschäftsfeld des<br />

Private Bankings von jeder Sparkasse<br />

unabhängig von ihrer individuellen Größe<br />

angeboten werden kann. Dafür stehen vier<br />

Kernmodelle zur Verfügung. Gerade für<br />

kleinere Häuser wurde eine eigene Umsetzungsbeschreibung<br />

erstellt. Der SVRP wird<br />

auch künftig gemeinsam mit seinen Mitgliedsparkassen<br />

das Thema Private Banking<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> vorantreiben, sei es im<br />

Rahmen eines Umsetzungsprojekts oder<br />

in Form von regelmäßigen Erfahrungsaustauschen.<br />

Dietmar Schmitz, Vertrieb<br />

Einführung der chipTAN als neues<br />

Sicherungsverfahren im Online-Banking<br />

Bereits im Frühjahr 2009 begannen die<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen nach<br />

einer umfangreichen Pilotierung mit der<br />

Einführung des neuen chipTAN-Verfahrens,<br />

das die bisherige iTAN-Liste als Sicherungsmittel<br />

im Online-Banking mittelfristig ablösen<br />

soll. Seit Herbst 2009 bieten 70 Prozent<br />

der rheinland-pfälzischen Sparkassen das<br />

neue innovative Verfahren ihren Kunden<br />

aktiv an. Die Resonanz bei Kunden und Instituten<br />

ist bisher sehr positiv.<br />

Bei der chipTAN fließen ausgewählte Auftragsdaten<br />

in die Berechnung der TAN ein.<br />

Diese Daten, wie etwa Empfänger-Kontonummer<br />

und Betrag bei einer Einzelüberweisung,<br />

werden dem Nutzer von chipTAN<br />

comfort zur Kontrolle in einem nicht mit<br />

dem PC verbundenen speziellen Kartenleser<br />

mit Display, dem so genannten TAN-Ge-<br />

nerator, angezeigt. Zur Sicherheit muss der<br />

Nutzer die Richtigkeit dieser Daten mit der<br />

»OK-Taste« des TAN-Generators einzeln<br />

bestätigen. Erst danach wird die an diesen<br />

konkreten Auftrag gebundene TAN im Geräte-Display<br />

angezeigt und kann im Online-<br />

Banking verwendet werden.<br />

Das Verfahren verbindet einfache Bedienung,<br />

Mobilität und hohe Sicherheit mit<br />

modernem Online-Banking. Sparkassenkunden,<br />

die das neue Verfahren nutzen<br />

möchten, benötigen hierzu lediglich die<br />

eigene SparkassenCard und einen TAN-<br />

Generator, den sie in ihrer Sparkassenfiliale<br />

erhalten. Detaillierte Informationen sowie<br />

eine anschauliche Produktdemonstration<br />

halten die teilnehmenden Sparkassen in<br />

ihren Internetauftritten bereit.<br />

Rainer Kilian, Sparkassenbetriebswirtschaft<br />

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