Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
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infodienst<br />
des Sparkassen- und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
H E F T 2<br />
SGVRP<br />
APRIL<br />
2 0 0 4<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Entwicklung der<br />
Cost-Income-Ratio<br />
69,8 66,6 63,3 60,0<br />
2001 2002 2003 Zielmarke<br />
Ertragslage der<br />
rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen in<br />
schwierigem Umfeld<br />
verbessert<br />
Seite 1<br />
SSG – Entwicklung<br />
einer „regionalen<br />
Wohnungsmarktbeobachtung“<br />
SSG – erschließt<br />
Bauland im Internet<br />
SSG – erste eigene<br />
Tochtergesellschaft<br />
Seite 2<br />
Migration – Aufgaben<br />
in der Sparkasse<br />
Die Einführung des<br />
Anwendungssystems<br />
OSPlus der Sparkassen<br />
Informatik in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
»Mit OSPlus beginnt<br />
ein neues Zeitalter für<br />
die Sparkassen«<br />
Seite 3<br />
Diagnose<br />
Mittelstand –<br />
Sparkassen sind<br />
verlässlicher<br />
Partner des<br />
Mittelstandes<br />
Werke von Franz<br />
Bernhard in<br />
Schloss und Park<br />
Seite 3<br />
Kooperation mit der FH Kaiserslautern gestartet Seite 3 · Personalien Seite 4 · Termine Seite 4 · Impressum Seite 4<br />
Ertragslage der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
in schwierigem Umfeld verbessert<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist es der<br />
Sparkassen-Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
erneut gelungen, ihre führende Marktstellung<br />
weiter auszubauen. Die aggregierte Bilanzsumme<br />
der zum 31. Dezember 2003 noch<br />
30 einzeln bilanzierenden rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen, einschließlich der in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
gelegenen Zweigstellen der Nassauischen<br />
Sparkasse, stieg um 689 Mio. Euro<br />
bzw. 1,4 % auf 51 Mrd. Euro, verglichen mit 194<br />
Mio. Euro bzw. 0,4 % ein Jahr zuvor. Ende 2003<br />
waren bei den rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
14.717 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
beschäftigt, 473 bzw. 3,1 % weniger als ein Jahr<br />
zuvor. Die Sparkassenorganisation zählt damit<br />
nach wie vor zu den größten Arbeitgebern in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. 959 Jugendliche befanden<br />
sich in einem Ausbildungsverhältnis, das entsprach<br />
einer Ausbildungsquote von 7,0 %.<br />
Ertragslage verbessert<br />
Die Ertragslage der rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen hat sich kontinuierlich verbessert.<br />
Höhere Zinsüberschüsse und kostenbewusstes<br />
Handeln ließen sie auch eine kritische wirtschaftliche<br />
Phase gut überstehen. Im Einklang<br />
mit dem sinkenden Zinsniveau und der anhaltend<br />
hohen Liquiditätspräferenz sowie einer<br />
etwas steileren Zinsstruktur ermäßigten sich<br />
die Zinserträge weniger stark als die Zinsaufwendungen,<br />
sodass sich in Relation zur durchschnittlichen<br />
Bilanzsumme (DBS) die Zinsspanne<br />
von 2,41 % auf 2,45 % ausweitete. Der Provisionsüberschuss<br />
konnte bei steigenden Wertpapierumsätzen<br />
und erhöhten Vertriebsaktivitäten<br />
im Bauspar- und Versicherungsgeschäft<br />
von 0,46 % auf 0,48 % der DBS gesteigert werden.<br />
Deutliche Fortschritte erzielten die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen vor allem auf der<br />
Kostenseite. Bei nur leicht auf 1,20 % der DBS<br />
erhöhtem Personalaufwand wurden deutliche<br />
Einsparungen beim Sachaufwand erreicht, der<br />
von 0,76 % auf 0,68 % der DBS reduziert wurde.<br />
Der ordentliche Aufwand sank damit auf 1,90 %<br />
der DBS, das entspricht einer Reduzierung der<br />
Aufwandsquote um fast ein Zehntel innerhalb<br />
von fünf Jahren. Kostenbewusstes Handeln ist<br />
ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur<br />
der Sparkassen. Das Betriebsergebnis<br />
vor Bewertung stieg von 0,95 % auf 1,09 % der<br />
DBS. In seiner absoluten Höhe bedeutet das eine<br />
Steigerung um 15 % auf 524 Mio. Euro.<br />
Nachdem Börsenbaisse und Konjunkturschwäche<br />
im Jahr 2002 zu einem außergewöhnlichen<br />
15<br />
12<br />
9<br />
6<br />
3<br />
0<br />
Anstieg des Bewertungsergebnisses geführt<br />
hatten, konnte in 2003 bei freundlichem Kapitalmarkt<br />
und einer geringeren Risikovorsorge<br />
im Kreditgeschäft das Betriebsergebnis nach<br />
Bewertung wieder auf 0,60 % der DBS mehr als<br />
verdoppelt werden. Offensichtlich ist der Höhepunkt<br />
der Insolvenzwelle in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mit<br />
einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen<br />
von 3 % nach 17 % im Vorjahr überschritten.<br />
Für das Geschäftsjahr 2003 werden die Sparkassen<br />
voraussichtlich 154 Mio. Euro an gewinnabhängigen<br />
Steuern zahlen und sind damit<br />
einer der größten Steuerzahler in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />
Der Jahresüberschuss wird mit<br />
117 Mio. Euro bzw. 0,24 % der DBS deutlich<br />
über dem Vorjahresergebnis (70 Mio. Euro bzw.<br />
0,15 % der DBS) liegen. Die Eigenkapitalrentabilität<br />
vor Steuern, für die mittelfristig ein Wert<br />
von 15 % angestrebt wird, stieg auf fast 11 %.<br />
Der zweiten betriebswirtschaftlichen Zielmarke,<br />
einer Cost-Income-Ratio von 60 %, sind die<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen mit 64 %<br />
wieder ein gutes Stück näher gekommen. Damit<br />
haben sie abermals Substanz gewonnen für<br />
eine Stärkung des Eigenkapitals und künftige<br />
Wachstumsmöglichkeiten. Sie bleiben ein stabilisierender<br />
Faktor für den Wirtschaftsraum<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />
Baufinanzierungen und öffentliche<br />
Verschuldung Stütze des Kreditgeschäfts<br />
Bei anhaltender Konjunkturschwäche in fast allen<br />
Wirtschaftsbereichen und einer Flaute in<br />
der Konsumnachfrage verbuchten die Spar-<br />
kassen im Jahr 2003 im Kreditgeschäft mit<br />
802 Mio. Euro bzw. 2,5 % nur eine vergleichsweise<br />
geringe Zuwachsrate. Obwohl die Finanzierungskonditionen<br />
außerordentlich günstig<br />
waren, beschafften sich Unternehmen und<br />
Selbstständige nur 36 Mio. Euro zusätzliche Finanzierungsmittel.<br />
Den höchsten Fremdfinanzierungsbedarf<br />
hatten nach wie vor die Dienstleistungsunternehmen<br />
und freien Berufe,<br />
während verarbeitendes Gewerbe, Handel und<br />
Handwerk ihre Verschuldung abbauten. Die im<br />
Eigenkapital-Rentabilität vor Steuern<br />
9,37 6,08 10,91 15,00 %<br />
2001 2002 2003 Zielmarke<br />
Zeitablauf stabilste Komponente im Kundenkreditgeschäft<br />
der Institute ist die Wohnungsbaufinanzierung,<br />
für die 2,3 Mrd. Euro zugesagt<br />
wurden, ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Rund<br />
ein Drittel der Mittel entfiel auf die Finanzierung<br />
von Neubaumaßnahmen, die von der befürchteten<br />
Kürzung der Eigenheimzulage profitierten.<br />
Der Löwenanteil im Neugeschäft floss aber<br />
nach wie vor in den Kauf sowie die Modernisierung<br />
von Altbauten.<br />
Besonders schlecht war die Stimmung<br />
der Verbraucher, die im dritten Jahr in Folge<br />
mehr Darlehen zurückzahlten, als sie neu aufnahmen.<br />
Mit einem Volumen von insgesamt 3,8<br />
Mrd. Euro sank der Anteil der Konsumentenkredite<br />
am Kundengeschäft auf 12 %.<br />
Die dramatische Situation der öffentlichen<br />
Finanzen ist zu einem erheblichen Teil auf<br />
die seit drei Jahren andauernde Stagnationsphase<br />
der deutschen Volkswirtschaft zurückzuführen.<br />
Für dringend notwendige Ausgaben<br />
mussten viele Kommunen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
ihre Einlagenbestände bei den Sparkassen reduzieren<br />
und ihre Kreditaufnahme ausweiten.<br />
Insgesamt beschafften sie sich im Jahr 2003<br />
mit 275 Mio. Euro 18,5 % mehr Darlehen bei<br />
den Sparkassen. Neben dem klassischen Kommunalkredit<br />
wurden den Städten, Gemeinden<br />
und Landkreisen auch verstärkt innovative Produkte<br />
wie strukturierte Finanzierungen, kommunale<br />
Leasingmodelle, Fondsfinanzierungen<br />
und Investorenmodelle angeboten.<br />
Schwaches Einlagengeschäft bei höheren<br />
Umsätzen im Wertpapiergeschäft<br />
Die Geldvermögensbildung unserer Kunden<br />
lag mit 733 Mio. Euro um mehr als 40 % unter<br />
dem Niveau des Vorjahres. Die Ansprüche<br />
an die betriebliche Altersversorgung, die mittlerweile<br />
kontinuierlich anwachsen, machen<br />
rund 10 % der gesamten Ersparnis privater<br />
Haushalte aus und schlagen sich nicht direkt in<br />
den Bilanzen der Sparkassen nieder. Verfügbare<br />
Anlagemittel flossen außerdem verstärkt in<br />
Baufinanzierungen und die Geldanlagen wurden<br />
deutlich anders verteilt. Insgesamt lagen<br />
die Kundenverbindlichkeiten am Jahresende<br />
bei 35,8 Mrd. Euro, das waren 0,8 % mehr als<br />
2002. An erster Stelle des Kundeninteresses<br />
standen abermals die liquiden Anlageformen,<br />
während die übrigen Einlagen (Eigenemissionen<br />
und Termingelder) wegen des niedrigen<br />
Zinsniveaus abgebaut oder nur geringfügig<br />
(Spareinlagen) aufgestockt wurden. Die Guthaben<br />
auf den Girokonten machen mittlerweile<br />
fast ein Drittel des Bestandes an Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kunden aus. Nachdem die Vertrauenskrise<br />
an den Kapitalmärkten überwunden<br />
worden ist, kehrten Anleger bei steigenden<br />
Kursen auch an den Aktienmarkt zurück. Auf<br />
den über 177.000 Kundendepots wurden Umsätze<br />
mit einem Gesamtvolumen von 3,4 Mrd.<br />
Euro abgerechnet, knapp ein Zehntel mehr als<br />
ein Jahr zuvor. Während die Anlagestrategie<br />
sich im Jahr 2002 zugunsten sicherer festverzinslicher<br />
Wertpapiere verschoben hatte, wurden<br />
im Jahr 2003 auch wieder verstärkt Dividendenwerte,<br />
in erster Linie Aktienfonds, erworben.<br />
Eine aufgehellte Stimmungslage der<br />
Wirtschaft und eine stabile Börsenentwicklung<br />
sollten 2004 die Geschäftsergebnisse der<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen weiter verbessern.<br />
Konstanze Knoche, Volkswirtschaft<br />
1
SSG wurde vom Bauforum RLP mit der<br />
Entwicklung einer »regionalen<br />
Wohnungsmarktbeobachtung« beauftragt<br />
Nun ist es offiziell: Die SSG wird im Auftrag<br />
des Bauforums <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> eine<br />
regionale Wohnungsmarktbeobachtung<br />
für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ReWoB)<br />
entwickeln. Am 19. März 2004 kamen die Geschäftsführer<br />
zusammen, um eine entsprechende<br />
vertragliche Vereinbarung zu unterzeichnen.<br />
Als Gesellschafter des Bauforums<br />
hatte die SSG bereits Anfang 2003 die vorbereitende<br />
Steuerung des Projektes übernommen<br />
und im Rahmen des Arbeitskreises Re-<br />
WoB die Konzeptentwicklung entscheidend<br />
vorangetrieben.<br />
Für die im Bauforum <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> zusammengeschlossenen<br />
Partner aus Bau- und<br />
Wohnungswirtschaft besteht kein Zweifel, dass<br />
in Zeiten zunehmender Unübersichtlichkeit<br />
der Märkte auch entsprechende Beobachtungs-<br />
und Analyseinstrumente vorhanden<br />
sein müssen, um fundierte Planungs- bzw. Investitionsentscheidungen<br />
treffen zu können.<br />
Bestandteil des Auftrages an die SSG ist daher<br />
die Entwicklung und der Aufbau eines Online-<br />
Informationssystems, mit dessen Hilfe sich der<br />
Nutzer einen schnellen Überblick über den<br />
rheinland-pfälzischen Wohnungsmarkt in seiner<br />
regionalen Differenzierung und Dynamik<br />
verschaffen kann.<br />
Vor allem die Nachfragefaktoren unterliegen<br />
starken Veränderungen: Wandel der Altersstruktur,<br />
zunehmende sozialräumliche Differenzierung,<br />
Pluralisierung der Lebensstile,<br />
Ausdehnung der Aktions- und Lebensräume,<br />
um nur einige Punkte zu nennen. In einer Datenbank<br />
werden alle relevanten verfügbaren<br />
sekundärstatistischen Daten vorgehalten und<br />
über vielfältige Abfrage- und Auswertungsmöglichkeiten<br />
(Tabellen, Diagramme, Karten)<br />
verfügbar gemacht. Der Nutzer erhält so ein<br />
genaues Bild der aktuellen Situation auf den<br />
regionalen Märkten.<br />
Höchst interessant sind für alle Marktteilnehmer<br />
jedoch die Fragen nach der zukünftigen<br />
Entwicklung: An welchen Standorten<br />
kann trotz des im Allgemeinen zu erwartenden<br />
Bevölkerungsrückganges auch mittel- und<br />
langfristig noch mit Nachfragesteigerungen<br />
gerechnet werden, und wo sind bereits kurzfristig<br />
Schrumpfungen zu erwarten? Als weitere<br />
Bausteine der ReWoB sind deshalb die Erstellung<br />
von Prognosen sowie die Bereitstellung<br />
von Primärdaten (Experteneinschätzungen,<br />
Motive für Wohnstandortwahl, etc.) geplant.<br />
Die Situation des Standortes <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> - im Zentrum bedeutender Wirtschaftsräume<br />
gelegen - wird in erheblichem Maße von<br />
exogenen Einflüssen bestimmt. Eine grenzüberschreitende<br />
Betrachtung des Marktes<br />
und die Berücksichtigung der Verflechtungen<br />
mit umliegenden Zentren wie beispielsweise<br />
Luxemburg oder Köln-Bonn gehört daher zu<br />
den Hauptanliegen des Projektes.<br />
Weitere Informationen zur Regionalen<br />
Wohnungsmarktbeobachtung <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
finden Sie auf der Homepage der SSG unter<br />
http://www.ssgrlp.de.<br />
Rainer Helsper, SSG<br />
Kooperation mit der FH Kaiserslautern gestartet<br />
Bereits im Sommer 2002 wurde vor dem<br />
Hintergrund der Weiterentwicklung der<br />
Bildungsarchitektur der rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen-Finanzgruppe die Idee geboren,<br />
über eine Kooperation der Sparkassenakademie<br />
Schloß Waldthausen mit einer rheinland-pfälzischen<br />
Fachhochschule eine sinnvolle<br />
Ergänzung zum Angebot der damals projektierten<br />
»Fernfachhochschule der Sparkassen-<br />
Finanzgruppe« anzubieten<br />
Eine solche Qualifizierungsmaßnahme<br />
sollte idealerweise die Anerkennung der im<br />
»Studiengang Sparkassenbetriebswirt« der<br />
Sparkassenakademie erbrachten Leistungen<br />
mit einem straffen, aufbauenden Präsenzstudium<br />
an einer Fachhochschule in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
verknüpfen und einer begrenzten<br />
Zahl von Sparkassenbetriebswirten/-wirtinnen,<br />
die einen überdurchschnittlichen Abschluss<br />
nachweisen, angeboten werden.<br />
Im Rahmen einer Vergleichstudie wurde<br />
das Angebot der rheinland-pfälzischen Fachhochschulen,<br />
die das Fachgebiet »Finanzdienstleistungen«<br />
offerieren, von der Akademie<br />
quantitativ und qualitativ intensiv analysiert.<br />
Dabei fiel die Wahl auf die FH Kaiserslautern<br />
mit ihrem Standort Zweibrücken, die<br />
als einzige Fachhochschule in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
einem grundständigen Studiengang »Finanzdienstleistungen«<br />
anbietet. Für die FH Kaiserslautern<br />
sprach auch deren erfolgreiche Kooperation<br />
mit der Akademie Deutscher Genossenschaften,<br />
Montabaur, die Studierenden in einer<br />
Kombination von Fern- und Präsenzstudien<br />
nach 8 Semestern Studienzeit die Möglichkeit<br />
des Abschlusses als Diplom-Betriebswirt/-in<br />
(FH) bietet.<br />
Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung<br />
zwischen dem Sparkassen- und Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und der FH Kaiserslautern<br />
wurde vereinbart, dass besonders erfolgreiche<br />
Absolventen des Studiengangs zum Sparkassenbetriebswirt/-in<br />
der Sparkassenakademie<br />
Schloß Waldthausen zum Studiengang<br />
»Finanzdienstleistungen« des Fachbereichs<br />
Betriebswirtschaft der FH zugelassen werden<br />
und den Hochschulabschluss Dipl.-Betriebswirt/-in<br />
(FH) erwerben können.<br />
Am 15. März 2004 haben die ersten Studierenden<br />
ihr Studium an der FH Kaiserslautern<br />
aufgenommen. Um zum Hauptstudium<br />
»Finanzdienstleistungen« an der FH zugelassen<br />
zu werden, müssen die Studierenden zusätzliche<br />
Leistungsnachweise in den Fächern<br />
Mathematik, Statistik und Internationale<br />
Wirtschaftsbeziehungen erbringen.<br />
Das Hauptstudium wird als dreisemestriges<br />
Präsenzstudium am Campus Zweibrücken<br />
durchgeführt, wobei an vier Werktagen pro<br />
Woche Lehrveranstaltungen stattfinden. Die<br />
Studierenden bleiben in ihrem Institut innerhalb<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe angestellt.<br />
Diesem stehen sie während der Vorlesungszeit<br />
an einem Tag pro Woche sowie in der vorlesungsfreien<br />
Zeit für eine dem Studium förderliche<br />
berufliche Tätigkeit zur Verfügung. Die Diplomarbeit<br />
orientiert sich an Problemstellungen<br />
aus der Praxis der Institute der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />
Alles in allem: Ein attraktives Angebot für<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in<br />
überschaubarer Zeit (10 Monate Präsenzstudium)<br />
auf gehobene Führungspositionen<br />
in der Sparkassen-Finanzgruppe vorbereiten<br />
wollen und gleichzeitig einen staatlich anerkannten<br />
Abschluss erwerben möchten.<br />
Dr. Friedrich-Karl Peege, Sparkassenakademie<br />
SSG erschließt Bauland im Internet<br />
Start des neuen Internetportals<br />
Das Internet ist zum Massen- und Alltagsmedium<br />
geworden. Fast die Hälfte<br />
aller Deutschen zwischen 14 und 69<br />
Jahren (48 % bzw. 26,3 Mio.) sind regelmäßig<br />
online. Grund genug für die Sparkassen-<br />
Service Gesellschaft (Mainz) ihr neues Portal<br />
im Internet zu eröffnen. Seit Anfang Januar<br />
können sich Interessierte unter www.ssgrlp.de<br />
umfassend über das Unternehmen, seine Geschäftsfelder<br />
und seine Projekte informieren.<br />
Das Hauptgeschäftsfeld stellt nach wie<br />
vor die Baulanderschließung in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> dar. In nunmehr sechsjähriger Tätigkeit<br />
als private Trägerin von Erschließungsmaßnahmen<br />
wurden und werden derzeit nahezu<br />
50 Projekte umgesetzt, die allesamt in der<br />
Projektdatenbank in Text, Zahl und Bild online<br />
eingesehen werden können.<br />
Bauwillige Grundstücksinteressenten<br />
und potenzielle Geschäftspartner können sich<br />
über die Konzepte und Produkte der Gesellschaft<br />
umfassend informieren, den Sparkassen<br />
bietet der Online-Auftritt eine hilfreiche<br />
Unterstützung bei der Vermarktung der Neubaugebiete.<br />
Selbstverständlich ist der Internetauftritt<br />
eine dynamische Angelegenheit. In naher<br />
Zukunft soll der Grundstücksvertrieb mit interaktiver<br />
Unterstützung möglich werden.<br />
Neben der Baulanderschließung werden aber<br />
auch der Bereich der Regionalisierten Wohnungsmarktbeobachtung<br />
mit seinen Produkten<br />
zur Geschäftsintensivierung der Sparkassen<br />
im Immobilienbereich sowie das Service-<br />
Center in Kaiserslautern mit seinen Dienstleistungen<br />
auf dem Telekommunikationssektor<br />
vorgestellt.<br />
Tobias Kulick, SSG<br />
Erstmals seit Bestehen hat die SSG im Bereich<br />
der Erschließung die Beteiligung<br />
an einer Tochtergesellschaft übernommen.<br />
Gemeinsam mit der Firma Schäfer-Lubberich<br />
Projektenwicklungs GmbH (SLP), einem<br />
regional tätigen Projektentwicklungsunternehmen<br />
aus Andernach, wurde die »Bauland Kruft<br />
Süd GmbH« gegründet. Diese Gesellschaft soll<br />
in enger Kooperation mit der Kreissparkasse<br />
Mayen zunächst die Entwicklung eines Baugebietes<br />
»Kruft Süd« betreiben. Später können<br />
aber auch weitere Projekte im Gebiet der Kreissparkasse<br />
in Angriff genommen werden. Die<br />
Eintragung der Gesellschaft ins Handelsregister<br />
erfolgte am 12. Februar 2004.<br />
In Kruft sollen in den nächsten 12 bis 15<br />
Jahren in 5 Bauabschnitten rund 25 Hektar<br />
Nettobaufläche, verteilt auf etwa 500 Baugrundstücke,<br />
entstehen. Der erste Bauabschnitt,<br />
welcher unmittelbar in Angriff genommen<br />
werden soll, umfasst etwa 140 Baugrundstücke<br />
auf 69.000 m 2 Fläche. Das Gesamtinvestitionsvolumen<br />
einschließlich Finanzierung<br />
liegt bei etwa 25 Millionen Euro, wovon auf den<br />
ersten Bauabschnitt etwa 6,8 Millionen Euro<br />
entfallen.<br />
Die Firma SLP wird die geplante Erschließungsmaßnahme<br />
aus technischer Sicht durchführen,<br />
die notwendigen Vertragsverhandlun-<br />
SSG gründet erste eigene<br />
Tochtergesellschaft<br />
gen mit allen Beteiligten führen und die Vermarktung<br />
der baureifen Grundstücke übernehmen.<br />
Die SSG wird die Maßnahme aus rechtlicher<br />
und buchhalterischer Sicht betreuen und<br />
die neu gegründete GmbH verwalten. Die<br />
Kreissparkasse Mayen übernimmt in bewährter<br />
Manier die Finanzierung des Gesamtprojekts.<br />
Die Bauland Kruft Süd GmbH und die<br />
Ortsgemeinde Kruft haben einen Kooperationsvertrag<br />
geschlossen, welcher als Grundlage<br />
für die Zusammenarbeit dienen wird. Ein Bebauungsplanverfahren<br />
ist bereits eingeleitet<br />
und soll im Sommer 2004 rechtswirksam abgeschlossen<br />
werden.<br />
Kreissparkasse Mayen und SSG beurteilen<br />
die neue Zusammenarbeit positiv. Zum einen<br />
werden Projektrisiken auf mehrere Schultern<br />
verteilt, zum anderen können SLP, SSG und<br />
Kreissparkasse ihre individuellen Stärken in<br />
das Projekt einbringen. Die SLP kommt zudem<br />
als langfristiger strategischer Partner in Betracht,<br />
da diese auch im Bereich des Hochbaus<br />
erfolgreich tätig ist.<br />
Die SSG hofft, dass diese Beteiligung Signalwirkung<br />
– auch über das Geschäftsgebiet<br />
der Kreissparkasse Mayen hinaus – zeigen<br />
wird.<br />
Henning Kloss, SSG<br />
2
Migration – Aufgaben in der Sparkasse<br />
Zur Einführung von OSPlus<br />
tivitäten. Im Anschluss werden die neuen Systeme<br />
des OSPlus »hochgefahren«, nochmals<br />
getestet und Montagsmorgens arbeitet die<br />
Sparkasse mit OSPlus. In einer Nachbearbeitungsphase<br />
sind eventuell Fehlerbereinigungen<br />
durchzuführen. Besondere Beachtung<br />
liegt dabei bei den ersten Tages- und Monatsabschlüssen<br />
der Sparkasse.<br />
Neben diesem technischen Ablauf für die<br />
Einführung eines neuen Buchungssystems<br />
wird von jedem Mitarbeiter/-in ein hohes Maß<br />
an Bereitschaft zum Erlernen von neuem Fachwissen<br />
sowie das Einprägen geänderter Prozesse<br />
der Geschäftsabwicklung verlangt. Neben<br />
Präsenzschulungen in der regionalen<br />
Sparkassenakademie Schloß Waldthausen,<br />
Die Einführung des Anwendungssystems<br />
OSPlus der Sparkassen Informatik<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Mit dem Zusammenschluss der drei Rechenzentren Informatik Kooperation GmbH,<br />
Münster (IK); Sparkassen Informatik Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, Karlsruhe<br />
(SI-BW); Sparkassen-Informatik-Systeme West GmbH, Duisburg (SIS West)<br />
zur Sparkassen Informatik GmbH & Co. KG (SI) entstand 2001 das größte Servicerechenzentrum<br />
innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe mit Sitz in Frankfurt am Main und einem<br />
Marktanteil von ca. 53 %. Die Sparkassen Informatik betreut rund 250 Sparkassen in<br />
Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Das Unternehmen<br />
beschäftigt 2.850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die neben dem Firmensitz<br />
Frankfurt am Main an den Standorten Duisburg, Fellbach, Karlsruhe, Köln, Mainz, Münster<br />
und Offenbach tätig sind.<br />
Mit dem Zusammenschluss der drei Rechenzentren zur Sparkassen Informatik sollen insbesondere<br />
drei Ziele erreicht werden:<br />
´ Entwicklung und Einführung eines gemeinsamen Gesamtbanksystems<br />
(OSPLus = One System Plus), anstelle der bisher unterschiedlichen Anwendungen in<br />
den drei Rechenzentrums-Regionen.<br />
´ Schnellere Produktrealisierung und Produkteinführung (Time to market).<br />
´ Begrenzung des rasanten IT-Kostenanstiegs der letzten Jahre.<br />
Wie auch in Baden-Württemberg wurde<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ein sogenanntes<br />
Migrationsboard eingerichtet,<br />
das die Umstellungsaktivitäten begleitet, steuert,<br />
überwacht und – falls erforderlich – als<br />
oberstes Eskalationsgremium dient.<br />
Warum ist der Wechsel von der bisherigen EDV-<br />
Anwendung auf OSPlus notwendig?<br />
Herbert Boeser: Die neue Anwendung<br />
wurde geschaffen, um die EDV-Kosten der<br />
Sparkassen zu reduzieren, die Entwicklungsge-<br />
stellt die Sparkassen Informatik eine Internetplattform,<br />
den OSPlus-Campus, zur Verfügung.<br />
Dieser enthält:<br />
´ Informationen rund um das neue<br />
System OSPlus<br />
´ Schulungsmodule und Trainingsmaterial<br />
Hier sind alle wichtigen Lerninhalte hinterlegt.<br />
Die Sparkassenmitarbeiter/-innen haben die<br />
Möglichkeit, sich vertiefend mit der Anwendung<br />
an ihrem Arbeitsplatz zu befassen. Zur<br />
Vorbereitung von Präsenzschulungen sind hier<br />
Module vorhanden, aber insbesondere auch<br />
zur Nachbearbeitung. Diese E-Learning Module<br />
machen die Mitarbeiter/-innen mit den einzelnen<br />
Anwendungen des täglichen Geschäftes<br />
(z. B. Zinsnachtrag beim Sparkassenbuch,<br />
Girokontoeröffnung) vertraut und erleichtern<br />
den Einstieg in OSPlus.<br />
Amelie Döres, Betriebswirtschaft und IT-Strategien<br />
»Mit OSPlus beginnt ein neues Zeitalter für die Sparkassen«<br />
Ein Gespräch mit Herbert Boeser<br />
Ständiges<br />
Mitglied im<br />
Migrationsboard<br />
ist<br />
Herbert Boeser,<br />
stellvertretender<br />
Direktor<br />
des Sparkassen-<br />
und<br />
Giroverbandes<br />
<strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> und zuständig<br />
für<br />
die Bereiche<br />
Betriebswirtschaft<br />
und<br />
IT-Strategien.<br />
Die Einführung von OSPlus ist für die<br />
Sparkasse mehr als eine technische<br />
Umstellung, denn fast alle Abteilungen<br />
und deren Mitarbeiter sind davon betroffen. Es<br />
ändern sich sämtliche Programme, teilweise<br />
auch die Arbeitsabläufe. Daher beträgt die Vorbereitungszeit<br />
bis zum Umstellungswochenende<br />
(Cut-Over-Stichtag) pro Institut ca. 10 Monate.<br />
Der »Standard-Mikroplan« der Sparkassen<br />
Informatik bildet die Grundlage für die einheitliche<br />
Projekt-Umsetzung in den Sparkassen<br />
innerhalb einer jeden Serie. Das gesamte<br />
Migrationsprojekt der Sparkasse erfolgt in zwei<br />
aufeinander aufbauenden Projektabschnitten:<br />
Der Projektabschnitt I umfasst die Qualifizierung<br />
der Sparkasse und dauert vier Monate.<br />
Es erfolgt die Installation einer Projektstruktur<br />
(Projektleitung, verantwortliche Projektteilteams),<br />
eine erste Bereinigung von Datenbeständen<br />
wird durchgeführt und die technische<br />
Infrastruktur der Sparkasse wird erhoben.<br />
Im Projektabschnitt II vollzieht sich die<br />
eigentliche Überleitung der Sparkasse auf das<br />
neue System. Jede Sparkasse legt für sich fest,<br />
welche Produkte, Abläufe und Systeme seitens<br />
OSPlus künftig unterstützt werden sollen.<br />
Nach Installation einer Testumgebung werden<br />
erste Abläufe, wie zum Beispiel das Betreiben<br />
eines Geldautomaten, erprobt. In einer Testund<br />
Abnahmephase erfolgt die abschließende<br />
Prüfung der Sparkassenbestände und der technischen<br />
Bereitschaft der Hard- und Software.<br />
Am Cut-Over-Wochenende wird Freitagsabends<br />
der Tagesabschluss in der »alten<br />
Welt« gebucht, anschließend laufen über mehrere<br />
Stunden die technischen Umstellungsakschwindigkeit<br />
zu beschleunigen und um eine<br />
einheitliche Anwendungsplattform zu realiesieren.<br />
Für die Sparkassen beginnt mit OSPlus<br />
ein neues Zeitalter. Ob Abwicklung, Banksteuerung<br />
oder Vertrieb – OSPlus ist ein zukunftsorientiertes<br />
System mit standardisierten<br />
Schnittstellen, das sich wirtschaftlich, flexibel<br />
und kundenorientiert präsentiert.<br />
Was bringt das neue Anwendungssystem für<br />
die Sparkassen?<br />
Herbert Boeser: Erstens erhält der Markt<br />
mit der Teilanwendung OSPlus-Vertrieb eine<br />
effektive und - das ist wichtig - eine integrierte<br />
Software zur Vertriebsunterstützung. Der Berater<br />
wird künftig beispielsweise über kundenrelevante<br />
Ereignisse wie Fälligkeiten oder größere<br />
Geldeingänge am Bildschirm informiert. Das<br />
»Listenwälzen« wird entfallen.<br />
Zum zweiten wird OSPlus nach den vorliegenden<br />
Planungen termingerecht alle gesetzlichen<br />
und aufsichtsrechtlichen Anforderungen<br />
wie Basel II oder die MaK berücksichtigen.<br />
Und drittens haben die Sparkassen während<br />
der Migrationsvorbereitung die einmalige<br />
Chance sich von »altem Ballast« zu befreien, in<br />
Um diese Ziele zu erreichen, wurde aus den vorhandenen Anwendungen der drei Rechenzentren<br />
die technisch beste ausgewählt und zur Standardanwendung erklärt, das sog.<br />
One System. Zusätzliche Funktionen, die in den beiden anderen Anwendungen vorhanden<br />
sind und von den Sparkassen nach einem Auswahlprozess als notwendig erachtet<br />
wurden, werden nach und nach in das Standardsystem integriert. So entsteht das One<br />
System Plus. Der Vorteil an dieser Vorgehensweise ist, dass nicht ein komplett neu entwickeltes<br />
System zum Einsatz kommt, sondern ein bestehendes System funktional erweitert<br />
wird. Dies minimiert Fehlentwicklungen und spart Entwicklungs- und Testkosten. Mit<br />
dem OSPlus erhalten die Sparkassen ein zukunftsorientiertes Kernbanksystem, das mit<br />
standardisierten Schnittstellen wirtschaftlich, flexibel und vor allem kundenorientiert arbeitet.<br />
Da nicht alle 250 Sparkassen der SI-Gemeinschaft die neue Anwendung gleichzeitig<br />
erhalten können, erfolgt die Umstellung zunächst nach Regionen (Hessen/Westfalen;<br />
Baden-Württemberg und <strong>Rheinland</strong>/<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>) und innerhalb der Regionen in<br />
Serien-Migrationen, das heißt mehrere Sparkassen bereiten sich gemeinsam auf die Umstellung<br />
vor und werden an einem Wochenende, dem Cut-Over, auf das neue System migriert.<br />
Dazu wurden die Sparkassen des <strong>Rheinland</strong>es und <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in fünf Serien<br />
aufgeteilt.<br />
Die erste Serie der Region <strong>Rheinland</strong>/<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> betraf nur rheinische Sparkassen<br />
und begann am 25. Juli 2003, die zweite Serie beinhaltet neben fünf Instituten aus<br />
dem <strong>Rheinland</strong> auch elf rheinland-pfälzische Sparkassen. Die Auftaktveranstaltung hierzu<br />
war am 6. November 2003, der technische Cut-Over ist am 25./26. September sowie am<br />
9./10. Oktober 2004, das heißt, pro Wochenende werden acht Sparkassen umgestellt.<br />
Die zweite rheinland-pfälzische Serie mit 17 Sparkassen beginnt im November<br />
2004 mit den Vorbereitungen und hat ihren Cut-Over im September/Oktober 2005.<br />
Durch den Einsatz von OSPlus können nach Abschluss der Gesamtmigration einer<br />
Region die bisherigen Altsysteme abgelöst und damit erhebliche Synergieeffekte erzielt<br />
werden. Ab dem Jahr 2005 werden jährliche Kosteneinsparungen von rund 200 Mio. Euro<br />
für die Sparkassen der SI-Gemeinschaft erwartet. Bereits in den ersten zwei Jahren nach<br />
der Fusion konnten die Kosten für die Sparkassen gegenüber der ursprünglichen Planung<br />
um rund 140 Millionen Euro unterschritten werden.<br />
dem sie ihre Produkte und Prozesse auf den<br />
Prüfstand stellen. In jedem Teilprojekt des Migrationsprozesses<br />
muss permanent die Frage<br />
beantwortet werden: Wird etwas 1:1 übernommen<br />
oder ist es verzichtbar? Dieser Ansatz<br />
birgt die Chance, anschließend kundenfreundlicher<br />
und kostengünstiger aufgestellt zu sein.<br />
Ist die OSPlus-Migration mit der täglichen<br />
Arbeit vereinbar?<br />
Herbert Boeser: Natürlich ist die Umstellung<br />
deutlich mehr als ein rein technischer Akt.<br />
Alle Organisationseinheiten, alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sind betroffen. Sämtliche<br />
Daten, Funktionen und Anwendungen werden<br />
in OSPlus neu aufgebaut. Bei Standardanwendungen<br />
dürfte die Umstellung nicht oder nur<br />
zu geringfügigen Problemen führen. Anders<br />
wird es bei Eigenanwendungen oder sogenannten<br />
Subsystemen sein. Allerdings sind<br />
derartige Systeme in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> nur vereinzelt<br />
anzutreffen.<br />
Die von der SI vorgeschlagene Projektorganisation<br />
für die sparkasseninternen Umstellungsteams<br />
hat sich inzwischen in Baden-<br />
Württemberg vielfach bewährt. Aus der ersten<br />
Amelie Döres, Betriebswirtschaft und IT-Strategien<br />
rheinischen Migrationsserie liegen bislang nur<br />
positive Signale vor. Die Migration ist für die<br />
Sparkasse und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sicherlich eine imense Herausforderung,<br />
die es zu meistern gilt, die aber auch gemeistert<br />
werden kann.<br />
Am sogenannten Cut-Over-Wochenende wird –<br />
einfach gesprochen – das alte Buchungssystem<br />
abgeschaltet und das neue System in<br />
Betrieb genommen. Wird es zu Auswirkungen<br />
für den Kunden kommen?<br />
Herbert Boeser: Ich kann hierzu auf die<br />
Erfahrungen aus Baden-Württemberg und der<br />
Sparkasse Krefeld als Pilotinstitut für die<br />
Rechenzentrumsregion <strong>Rheinland</strong>/<strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> zurückgreifen. Die Kernanwendungen<br />
liefen in allen Fällen fehlerfrei. Geringfügige<br />
Probleme hat es bei den Pilotinstituten im Bereich<br />
der Selbstbedienung bzw. im Homebanking<br />
gegeben. Hier wurde entsprechend<br />
analysiert und verbessert. Wir sind deshalb zuversichtlich,<br />
dass der Cut-Over-Termin für den<br />
Kunden keine negativen Konsequenzen haben<br />
wird.<br />
Das Interview mit Herbert Boeser führte<br />
Christiane Becker, SGVRP<br />
3
Diagnose Mittelstand – Sparkassen sind<br />
verlässlicher Partner des Mittelstandes<br />
Bereits zum dritten Mal hat die deutsche<br />
Sparkassenorganisation mit ihrer Daten-<br />
und Faktensammlung »Diagnose<br />
Mittelstand« die Situation des deutschen Mittelstandes<br />
unter die Lupe genommen. Unbestritten<br />
sind die kleinen und mittleren Unternehmen<br />
das Rückgrat von Gesellschaft und<br />
Wirtschaft in Deutschland. Schon wenige Daten<br />
belegen eindrucksvoll die volkswirtschaftliche<br />
Bedeutung des Mittelstandes: Die rund 3,3<br />
Millionen kleiner und mittlerer Unternehmen in<br />
Deutschland repräsentieren fast 50 % aller<br />
Bruttoinvestitionen und fast 60 % der Bruttowertschöpfung.<br />
70 % aller Arbeitnehmer sind<br />
hier beschäftigt und 80 % aller Auszubildenden<br />
werden im Mittelstand ausgebildet.<br />
Doch wie ist es derzeit<br />
um den Mittelstand bestellt?<br />
Die deutsche Sparkassen-Finanzgruppe hat eine<br />
Diagnose für den Mittelstand gestellt, die<br />
sich auf eine umfassende Bilanzdatenanalyse<br />
von rund 60.000 Unternehmen und eine Befragung<br />
unter kanpp 500 Sparkassen stützt. Auch<br />
im dritten Jahr der Erhebung kann keine Entwarnung<br />
gegeben werden. Die Eigenkapitaldecke<br />
der Betriebe ist immer noch zu dünn. Mehr<br />
als ein Drittel aller mittelständischen Unternehmen<br />
weist in der Bilanz kein Eigenkapital<br />
aus – bei den kleineren bis 500.000 Euro Umsatz<br />
sind es sogar mehr als die Hälfte. Und<br />
auch die Ertragslage bleibt weiter unzureichend.<br />
Fast ein Drittel der Unternehmen erzielt<br />
kein Gewinn oder weist sogar Verluste aus. Hinzu<br />
kommt, dass der Mittelstand in weit stärkerem<br />
Maß von hohen Personalkosten belastet<br />
wird. Sie betragen fast ein Viertel des Umsatzes<br />
im Gegensatz zu 17,5 % bei Großunternehmen.<br />
Kein Wunder, dass die Investitionsbereitschaft<br />
mittelständischer Unternehmen auch im<br />
Werke von Franz Bernhard in Schloss und Park<br />
Mit der Ausstellung von Franz Bernhard<br />
ist es dem Sparkassen- und Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> gelungen,<br />
einen der bedeutendsten Bildhauer in<br />
Deutschland zu gewinnen. Er gehört zu den<br />
wenigen Künstlern, denen es in der zweiten<br />
Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts gelungen<br />
ist, eine eigenständige und kunstgeschichtlich<br />
bedeutsame Interpretation des<br />
Menschenbildes zu schaffen.<br />
Anlässlich der Vollendung seines 70. Lebensjahres<br />
zeigt der Verband Stationen aus<br />
einem Zeitraum von mehr als 40 Jahren des in<br />
der Südpfalz lebenden Künstlers. Die Meisterschaft<br />
von Franz Bernhard liegt dabei in einer<br />
Einfachheit, die schwer zu erreichen ist. Zu sehen<br />
sind neben Zeichnungen und Kleinplastiken<br />
im Schloss auch Großplastiken, die im<br />
weitläufigen Park von Schloss Waldthausen<br />
ausgestellt sind. Dank gilt der Kunsthalle<br />
Mannheim und der Sparkassen-Versicherung<br />
Baden-Württemberg, die mit ihren Leihgaben<br />
die Ausstellung um wichtige Werke des<br />
Künstlers bereichern.<br />
Ilya Gringolts in Concert<br />
Jahr 2003 weiter zurück ging. Die spärlichen<br />
Investitionen dienen derzeit vor allem der Ersatzbeschaffung<br />
und der Rationalisierung. Nur<br />
noch 6 % aller finanzierten Investitionen dienen<br />
der Erweiterung.<br />
Umfassende Therapie erforderlich<br />
Die Bedeutung von Sparkassen und Landesbanken<br />
für die Finanzierung des Mittelstandes<br />
wurde in den wirtschaftlichen Krisenjahren<br />
2002 und 2003 erneut unter Beweis gestellt.<br />
Während insbesondere die privaten Einzelbanken<br />
ihr Engagement reduzierten, baute die<br />
Sparkassen-Finanzgruppe ihren Anteil an den<br />
Unternehmenskrediten weiter aus. In den letzten<br />
10 Jahren stieg der Marktanteil der Sparkassen<br />
und Landesbanken von 33,7 auf 42,3 %.<br />
Gemäß einer Studie der Arbeitsgemeinschaft<br />
selbstständiger Unternehmer (ASU) vom<br />
Oktober 2003 erfüllen Sparkassen die Anforderungen<br />
des Mittelstandes am besten. Besonders<br />
gut wurde die Mittelstandsorientierung<br />
und die hohe Beratungsqualität der Sparkassen<br />
bewertet. Den Sparkassen wird »Loyalität<br />
und Verlässlichkeit auch in Konjunkturkrisen«<br />
bescheinigt. So seien diese in der Region verwurzelt<br />
und präsent. Dagegen verlagerten Geschäftsbanken<br />
ihre Entscheidungen in ihre<br />
Zentralen und zögen die Kreditsachbearbeiter<br />
aus den Regionen ab, so eine Aussage der<br />
ASU-Studie.<br />
Die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
sind als verlässlicher kreditwirtschaftlicher<br />
Partner für den Mittelstand wichtiger denn<br />
je. Ihre Kreditpolitik ist umso wichtiger, als die<br />
Umfragen nicht mit einer allgemeinen Entspannung<br />
des Marktes im Bereich der Fremdfinanzierung<br />
rechnen.<br />
Christiane Becker, Vorstandsassistenz,<br />
Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die Ausstellungseröffnung findet am 5. Mai<br />
2004 um 19:00 Uhr statt, zu sehen sind die<br />
Werke Bernhards bis zum 26. Mai 2004.<br />
Am 16. Juni 2004 gastiert Ilya Gringolts<br />
in Begleitung des renomierten Konzertpianisten<br />
Aleksander Madzar in<br />
den Räumen von Schloß Waldthausen.<br />
Ilya Gringolts studierte an der Musikschule in<br />
St. Petersburg und der Juillard School in New<br />
York. Mit sechzehn Jahren gewann er 1998<br />
den Preis des internationalen Violinen-Wettbewerbes<br />
„Premio Paganini“. In seiner noch<br />
jungen Karriere konzertierte er bereits weltweit<br />
mit internationalen Spitzenorchestern<br />
und gehört zu den wenigen Musikern, denen<br />
ein Instrument von der Stradivari<br />
Society von Chicago zur Verfügung gestellt<br />
wird. Das Konzert beginnt um 20:00 Uhr, der<br />
Eintritt beträgt 10,- Euro.<br />
Michael Riemann,<br />
Vorstandsassistenz, Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Geburtstage<br />
Seinen 50. Geburtstag feierte Sparkassendirektor<br />
Lothar Künzer, Sparkasse<br />
Mittelmosel Eifel · Mosel · Hunsrück, am<br />
16. Januar 2004.<br />
Sparkassendirektor i. R. Lothar Schatto,<br />
Sparkasse Donnersberg, beging am 12. Februar<br />
2004 seinen 60. Geburtstag.<br />
Am 24. Februar 2004 konnte Sparkassendirektor<br />
i. R. Walter Goldbach, Kreis- und<br />
Stadtsparkasse Speyer, seinen 70. Geburtstag<br />
begehen.<br />
Sparkassendirektor i. R. Hans-Wilhelm<br />
Weber, Sparkasse Koblenz, feierte am<br />
10. März 2004 seinen 75. Geburtstag.<br />
Am 15. März 2004 feierte Bankdirektor<br />
a. D. Hermann-Josef Bungarten, Landesbank<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, seinen 70. Geburtstag.<br />
Seinen 50. Geburtstag beging am<br />
26. März 2004 Sparkassendirektor Norbert<br />
Zubiller, Sparkasse Worms-Alzey-Ried.<br />
Jubiläen<br />
Am 4. Januar 2004 feierte die Kreisund<br />
Stadtsparkasse Speyer ihr 175-jähriges<br />
Bestehen.<br />
Am 14. Februar 2004 feierte Sparkassendirektor<br />
Hans-Günter Mann, Sparkasse<br />
Mainz, sein 40-jähriges Dienstjubiläum.<br />
Ihr 200-jähriges Bestehen feierte die<br />
Sparkasse Koblenz am 16. März 2004.<br />
TERMINE<br />
22. April 2004<br />
23. April 2004<br />
28. April 2004<br />
29. April 2004<br />
30. April 2004<br />
4.-6. Mai 2004<br />
PERSONALIEN<br />
Die Zukunft<br />
sollte man nicht vorhersehen wollen,<br />
sondern möglich machen.<br />
Impressum: Ausgabe 2/2004<br />
Herausgeber: Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Abteilung Vorstandsassistenz, Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Im Wald 1, 55257 Budenheim<br />
Internet: www.sgvrp.de / E-Mail: sgvrp@sgvrp.de<br />
Änderungen vorbehalten<br />
5. Mai 2004<br />
12. Mai 2004<br />
17. Mai 2004<br />
9. Juni 2004<br />
13. Juni 2004<br />
14. Juni 2004<br />
16. Juni 2004<br />
16. Juni 2004<br />
18. Juni 2004<br />
30. Juni 2004<br />
Regionaler Pädagogischer Beirat<br />
Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat<br />
SSG <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mbH<br />
Informationsveranstaltung für Gewährträger<br />
Informationsveranstaltung für<br />
Sparkassenvorstände<br />
Regionaler Marketingausschuss<br />
Deutscher Sparkassentag 2004 Frankfurt<br />
Ausstellungseröffnung<br />
Verwaltungsrat<br />
Kuratorium der Sparkassenakademie<br />
Fachausschuss<br />
Kommunalwahlen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Europawahlen<br />
BAG Süd<br />
BAG Nord<br />
Konzert<br />
Gewährträgerausschuss<br />
Verwaltungsrat<br />
ANTOINE DE SAINT EXUPÉRY (1900 – 1944)<br />
Veränderungen<br />
Sparkassendirektor Gert-Klaus Burscheid,<br />
Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Trier,<br />
ist zum 31. Dezember 2003 in den Ruhestand<br />
getreten.<br />
Mit Wirkung vom 1. Januar 2004 ist<br />
Sparkassendirektor Lothar Schatto, Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Sparkasse Donnersberg,<br />
in den Ruhestand getreten.<br />
Aufgrund der erfolgten Fusion der Stadtsparkasse<br />
Linz mit der Sparkasse Neuwied<br />
zum 31. Januar 2004, sind die Sparkassendirektoren<br />
Jürgen Pappendorf und Hans-<br />
Dieter Korf aus ihren Ämtern ausgeschieden.<br />
Mit Wirkung vom 1. März 2004 ist Sparkassendirektor<br />
Dr. Michael Kaufmann, Mitglied<br />
des Vorstandes der Kreissparkasse<br />
Altenkirchen, aus den Diensten der Sparkasse<br />
ausgeschieden.<br />
Verstorben<br />
Am 15. Januar 2004 verstarb Bruno<br />
Reimer, längjähriger Mitarbeiter und früherer<br />
Leiter der Abteilung Sparkassengeschäfte.<br />
Bruno Reimer war mehr als 18 Jahre beim<br />
Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> tätig.<br />
Gratulation<br />
Daniel Fleck (SK Worms-Alzey-Ried),<br />
Tanja Müller (KSK Kaiserslautern) und Patricia<br />
Schmidt (KSK Altenkirchen) haben den<br />
58. Sparkassenfachlehrgang, Klasse B, als<br />
Lehrgangsbeste abgeschlossen.<br />
Verantwortlich: Christiane Becker, SGVRP<br />
Layout und Artwork: ART/SIGN, Wiesbaden<br />
Fotos: Nah dran, SSG, FH Zweibrücken, SWR<br />
Papier: Allegro<br />
Druck: Druckerei Wolf, Ingelheim<br />
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