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Wasserspiegel 1/11 - SVGW

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Im Profil<br />

«Eine Meisterprüfung für den<br />

Einbau einer Wanne ist übertrieben»<br />

Das Unternehmen Energie Wasser Bern hat sein Reglement bereits 2007<br />

angepasst, sodass nur noch vom <strong>SVGW</strong> zertifizierte Personen Installationsarbeiten<br />

ausführen dürfen. Heinrich Koller, der die praktische Umsetzung<br />

leitet, verspricht sich davon mehr Transparenz.<br />

3<br />

Energie Wasser Bern ist dabei, die<br />

Personenzertifizierung für<br />

Installateure einzuführen. Warum?<br />

Weil wir von ihren Vorteilen überzeugt<br />

sind. Der administrative Aufwand<br />

wird für uns als Versorger viel<br />

geringer. Wir müssen nicht mehr<br />

jede Firma unter die Lupe nehmen,<br />

bevor wir eine Bewilligung zum Installieren<br />

erteilen, sondern können<br />

bloss im <strong>SVGW</strong>-Register nachsehen.<br />

Heute ist der Zeitdruck auf den Baustellen<br />

sehr gross. Da muss man dem<br />

Installateur rasch eine Ausführungsbewilligung<br />

erteilen können. Auch<br />

für die Firmen ist die Zertifizierung<br />

vorteilhaft. Sie brauchen den fachlichen<br />

Nachweis für ihre Qualifikation<br />

nur einmal zu erbringen.<br />

War die Situation denn zuvor<br />

unbefriedigend?<br />

Wie überall in der Schweiz gibt es<br />

auch bei uns zu wenige Meister. Bis<br />

vor zehn Jahren war das noch anders.<br />

Damals konnten in der Lernwerkstätte<br />

der Stadt Bern jedes Jahr<br />

etwa 15 Sanitärmeister ausgebildet<br />

werden. Seit die Meistertagesschule<br />

nicht mehr besteht, werden in der<br />

Region Bern weniger Meister ausgebildet.<br />

Es war daher an der Zeit, das<br />

System anzupassen.<br />

Was erhoffen Sie sich von der<br />

<strong>SVGW</strong>-Zertifizierung?<br />

Gerade kleinere Firmen melden uns<br />

neue Installationen oft nicht. Die<br />

Dunkelziffer ist wahrscheinlich recht<br />

gross. Wir hoffen, dass sich mit dem<br />

neuen System mehr Firmen zertifizieren<br />

lassen und wir sie so ins System<br />

einbinden können.<br />

Wie hat Energie Wasser Bern die<br />

Personenzertifizierung umgesetzt?<br />

Als der <strong>SVGW</strong> 2007 die Richtlinie<br />

GW1 herausgab, planten wir gerade<br />

eine Revision unserer Verordnung<br />

und haben die Personenzertifizierung<br />

aufgenommen. Wir haben bisher<br />

etwa 80 Anträge von Firmen geprüft,<br />

bevor wir ihre Unterlagen an<br />

den <strong>SVGW</strong> weiterleiten. Bis alles abgeklärt<br />

ist, wird es noch etwas dauern.<br />

Ist die Personenzertifizierung für<br />

den Markt gut oder schlecht?<br />

Eine Marktöffnung ist zeitgemäss.<br />

Vor 1971 war die Lage noch ganz<br />

anders. Ein Meister musste in der<br />

Gemeinde Bern wohnen, wenn er installieren<br />

wollte. Nach 1971 hat man<br />

es auf die Region ausgeweitet. Jetzt<br />

haben wir Installateure, die aus<br />

einem Umkreis von etwa 40 Kilometern<br />

kommen. Auch solche aus<br />

Deutschland dürfen jetzt in der<br />

Schweiz installieren, wenn sie zertifiziert<br />

sind. Das scheint mir richtig. Allein<br />

das Fachliche soll für Wasserversorger<br />

zählen, nicht betriebswirtschaftliche<br />

Überlegungen.<br />

Früher musste man die Meisterprüfung<br />

bestehen, heute nur noch<br />

einige Module dieser Ausbildung.<br />

Schadet das der Qualität der Arbeit<br />

nicht?<br />

Braucht man für den Einbau einer<br />

Badewanne eine Meisterprüfung?<br />

Das ist doch unverhältnismässig.<br />

Viele kleinere Firmen waren auch<br />

gar nicht in der Lage, diesen Anforderungen<br />

zu genügen. Das war nicht<br />

immer gut für die Qualität. Jetzt ist<br />

die Situation besser, denn die Bedingungen<br />

sind erleichtert. Dies ist zeitgemäss<br />

und für das Niveau der Arbeit<br />

vertretbar.<br />

Julia Guran<br />

Heinrich Koller leitet den Bereich Installationskontrolle<br />

Gas und Wasser bei<br />

Energie Wasser Bern. Er bringt 40 Jahre<br />

Berufserfahrung mit, davon 27 Jahre<br />

bei der Energie Wasser Bern. Seine Karriere<br />

begann er als Praktiker im Sanitärbereich,<br />

später bildete er sich zum Sanitärtechniker<br />

weiter. Koller ist es wichtig,<br />

sinnvolle Aufgaben erledigen zu<br />

können. Er lege Wert auf einen fairen<br />

Führungsstil und bemühe sich, alle Mitarbeiter<br />

gleich zu behandeln. Besonders<br />

schätzt er an seiner Arbeit den<br />

Kontakt zu verschiedenen Personen.<br />

Koller ist in Liebefeld zuhause, ist verheiratet<br />

und hat zwei erwachsene Söhne.<br />

Der 56-Jährige ist sportbegeistert<br />

und interessiert sich insbesondere für<br />

Fussball.

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