Jahresbericht 2002/2003 - Bund der Selbständigen in Bayern

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29 Im Portrait Dr. Dr Hans Birkmeier – ein Leben für den Mittelstand Er prägte über Jahrzehnte hinweg unseren Landesverband und sorgte damit für Kontinuität: Dr. Hans Birkmeier, über 30 Jahre Landesschatzmeister des BDS / DGV Bayern. Sein Rat und seine Entscheidungen ließen den Verband manche gefährliche Klippe umfahren. Für sein umfassendes und herausragendes Engagement, in Ehrenamt und Beruf, für den Bayerischen Mittelstand erhielt er im vergangenen Winter das Bundesverdienstkreuz. So mancher Finanzminister ist im Amt schnell verbraucht. Dies galt sicherlich nicht für Dr. Hans Birkmeier. Dabei hatte er über Jahre hinweg noch eine Doppelfunktion inne: als Landesschatzmeister und als Schatzmeister des Bezirksverbandes München. Beide Kassenbücher übergab er, wie bekannt, in mehr als gesunder Verfassung. Der inzwischen 73-Jährige wurde bereits 1957 Mitglied des Verbandes. Er war lange Direktor der Münchner Hausbank. Vor einigen Jahren musste er sogar den „Unruhestand“ zwischenzeitlich aufgeben, weil sich heraus gestellt hatte, dass seine Schuhe für den Nachfolger im Bankgewerbe etwas zu groß gewesen waren. Birkmeier sprang noch mal in die Bresche und fand den Weg aus der Krise. Auch beim Landesverband erlebte er gelegentlich etwas unruhige Zeiten. Doch seine Souveränität wurde davon nicht beeinträchtigt, weil er an Probleme mit Eigenschaften heran ging, die BDS-Präsident Rolf Kurz bei der Übergabe der Goldenen Ehrennadel des Bundesverbandes 1999 bei der Jahrestagung in Nürnberg so beschrieb: „Immer menschlich in der Sache, mit viel Geduld anderen gegenüber.“ Wenn der bayerische BDS heute auf soliden finanziellen Beinen steht, dann hat er dies zu einem wesentlichen Teil Dr. Hans Birkmeier zu verdanken. Vielleicht sein wichtigster „Deal“ war der Vorschlag, ein eigenes Verbandshaus im Zentrum von München zu kaufen. Dieses ist heute ein gutes Repräsentationszentrum für den BDS Dr. Birkmeier: „Finanz- und bringt zudem minister“ im Ruhestand Mieteinnahmen. 30 Jahre lang, ab 1972, hatte er den Verband durch ruhige und manchmal kritischere Phasen geführt. Vor einem Jahr, 2002 in Gut Ising, konnte Birkmeier aus satzungsgemäßen Gründen (Erreichen der Altersgrenze) nicht mehr für eine weitere Amtsperiode kandidieren; er übergab sein Amt an Manfred Hemm aus Wolnzach. Weil er drei Jahre zuvor schon die höchste Verbandsauszeichnung des BDS/DGV erhalten hatte, wurde er zum Ehrenmitglied des Landesvorstandes ernannt – nicht ohne einen Hintergedanken. „In dieser Eigenschaft“, so seinerzeit Präsident Wickenhäuser, „wird er zu jeder Sitzung eingeladen und wir können nach wie vor auf seine Erfahrung setzen.“ Es ist mittlerweile die Erfahrung eines Bundesverdienstkreuzträgers. Das erhielt er vor kurzem aus der Hand von Bayerns Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu.
BDS/DGV in Zahlen Mitgliederentwicklung: Mitgliederentwicklung: Niveau gehalten – trotz trotz Insolvenzwelle Wer 2001 der Meinung war, dass die wirtschaftliche Talsohle durchschritten ist, der wurde 2002 leider eines Besseren (oder Schlechteren) belehrt. Besonders deutlich zeigt sich dies zum einen an der steigenden Arbeitslosigkeit, zum anderen aber auch an der Zahl der Unternehmensinsolvenzen. So mussten 2002 deutschlandweit 37.700 Betriebe für immer ihre Pforten schließen. Ein trauriger Rekord, entspricht dies doch einer Zunahme von sage und schreibe 16,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Bild wird noch düsterer, wenn man bedenkt, dass sich beispielsweise 1993 nur knapp über 15.000 Unternehmen vom Markt verabschieden mussten. München + Sonstige: 1.038 Unterfranken: 1.156 Mittelfranken: 1.763 Oberfranken: 886 Oberpfalz: 1.808 Niederbayern: 1.232 30 Auswirkungen auf den Verband Trotz einiger medienwirksamer Großpleiten (z. B. KirchMedia, Holzmann, Fairchild Dornier) waren die kleinen und mittleren Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern die wahren Verlierer des Jahres – ohne dass dies in den Medien eine große Rolle gespielt hätte. Alleine sie haben einen Anteil von fast 80 % an den Unternehmensinsolvenzen. Da sie das Gros der BDS/DGV-Mitgliedsbetriebe ausmachen, ist es nicht weiter verwunderlich, dass diese Entwicklung nicht spurlos am Landesverband vorüber gezogen ist. Hinzu kommt, dass 2002 besonders die Branchen Handel und Bau die Sorgenkinder waren. Dort war der prozentual größte Anstieg an Betriebsschließungen mangels Kapital zu verzeichnen. Dass die BDS/DGV-Mitgliedsunternehmen zu rund 36 % diesen beiden Branchen angehören, verschärfte die Entwicklung. Trotz dieser schwierigen Begleitumstände ist es gelungen, die Zahl der gesamten Kündigungen im Vergleich zum Vorjahr In Oberbayern gibt es die meisten Ortsverbände Schwaben: 2.820 Oberbayern-Ost: 5.248 Oberbayern-West: 5.054
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