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innenpolitik – Informationen des Bundesministeriums des Innern ...

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<strong>innenpolitik</strong>: Sie nennen selbst<br />

das Stichwort Ausland, beginnen<br />

wir in Europa. Wie beurteilen Sie<br />

angesichts der jüng sten Entwicklungen<br />

die Zukunft <strong>des</strong> Schengener<br />

Abkommens?<br />

Dr. Friedrich: Der Wegfall der ersten<br />

Grenzkontrollen in Europa ist<br />

gerade mal gut 25 Jahre her. Unsere<br />

Kinder und Enkel werden eines<br />

Tages gar nicht mehr wissen, was<br />

innereuropäische Grenzen sind.<br />

Die Idee eines gemeinsamen Raumes<br />

der Freiheit und Sicherheit ist<br />

Kern <strong>des</strong> europäischen Gedankens<br />

und darf nicht in Frage gestellt<br />

werden.<br />

<strong>innenpolitik</strong>: Aber die aktuelle<br />

Diskussion über innereuropäische<br />

Grenzkontrollen lässt gerade hieran<br />

Zweifel aufkommen:<br />

Dr. Friedrich: Das europäische<br />

Recht <strong>–</strong> und hierzu zählt auch das<br />

Schengener Abkommen <strong>–</strong> muss<br />

sich ständig fortentwickeln, um<br />

auch in Zukunft Bestand haben zu<br />

können. Die Möglichkeit <strong>–</strong> in be -<br />

stimmten Fällen Kontrollen wieder<br />

aufzunehmen <strong>–</strong> bestand schon<br />

nach bisheriger Rechtslage. Hier<br />

müssen an einzelnen Stellschrauben<br />

Veränderungen vorgenommen<br />

werden, damit das System<br />

den aktuellen Anforderungen ent-<br />

14. Juni 1985 mit dem schengener abkommen vereinbaren<br />

die regierungen von deutschland, frankreich<br />

und den Beneluxstaaten den schrittweisen abbau<br />

der kontrollen an den gemeinsamen grenzen. eine<br />

neue ära beginnt.<br />

spricht, aber der Geist von Schengen<br />

steht nicht zur Disposition.<br />

<strong>innenpolitik</strong>: Zu den sich verändernden<br />

Aufgaben der Bun<strong>des</strong>polizei<br />

gehört auch das Engagement<br />

im weiteren Ausland. Wie<br />

wird sich dieses in den nächsten<br />

Jahren entwickeln?<br />

Dr. Friedrich: Es wird sicher noch<br />

wichtiger werden. Gemeinsam mit<br />

den Länderpolizeien leistet die<br />

Bun<strong>des</strong>polizei hier einen bedeutenden<br />

und unverzichtbaren deutschen<br />

Beitrag zum Wiederaufbau<br />

im Rahmen <strong>des</strong> internationalen<br />

zivilen Krisenmanagements. Hier<br />

gilt das Motto: Wenn wir die Probleme<br />

nicht an der Wurzel packen<br />

und wenn wir nicht dabei helfen,<br />

die Probleme an ihrem Entstehungsort<br />

zu lösen, dann kommen<br />

die Probleme zu uns.<br />

<strong>innenpolitik</strong>: Die Bun<strong>des</strong>polizei<br />

hat in den zurückliegenden Jahren<br />

jährlich rund 500 Polizeimeisteranwärter<br />

und 250 Polizeikommissaranwärter<br />

eingestellt. Wie<br />

ist die Bewerberlage?<br />

Dr. Friedrich: Die Bewerberlage<br />

ist sehr gut. Die Bun<strong>des</strong>polizei ist<br />

ein attraktiver Arbeitgeber und im<br />

Moment finden wir ausreichend<br />

gut qualifizierte Bewerberinnen<br />

60 Jahre Bun<strong>des</strong>polizei<br />

und Bewerber. Ich verkenne aber<br />

nicht, dass sich das ändern kann.<br />

Die Wirtschaft boomt, in einigen<br />

Regionen Deutschlands besteht<br />

schon heute ein Fachkräftemangel.<br />

Die Bun<strong>des</strong>polizei konkurriert um<br />

die besten Köpfe mit vielen anderen.<br />

Hier müssen wir Schritt halten.<br />

Diese Herausforderung können wir<br />

nicht allein mit besserer Bezahlung<br />

bestehen, da hat die Wirtschaft<br />

die Nase vorn. Ich denke<br />

aber auch nicht, dass jemand<br />

allein wegen <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> Polizist<br />

wird. Sicherlich brauchen wir dauerhaft<br />

eine gute Bezahlung, wir<br />

müssen aber vor allem deutlich<br />

machen, welche vielfältigen Angebote<br />

die Bun<strong>des</strong>polizei macht.<br />

Wenn Sie heute als Anwärterin<br />

oder Anwärter eingestellt sind,<br />

steht Ihnen das ganze Spektrum<br />

der möglichen Aufgaben offen.<br />

Und das sind neben den klassischen<br />

Säulen, die ich bereits<br />

genannt habe, auch viele andere<br />

spannende Aufgaben. Wo sonst<br />

haben Sie die Möglichkeit, bei<br />

einer Polizei Hubschrauber zu fliegen<br />

oder zur See zu fahren? Oder<br />

sich für die GSG 9 zu qualifizieren<br />

oder das Ausland kennen zu lernen?<br />

Wenn wir diese Stärken betonen,<br />

ist mir um den Nachwuchs<br />

nicht bange. (BMI)<br />

1. oktober 1987 eine Bastion fällt. unter großem<br />

medieninteresse werden die ersten 32 frauen in den<br />

polizeivollzugsdienst <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>grenzschutzes eingestellt.<br />

innerhalb von drei monaten gehen 1.000 an-<br />

fragen und 330 Bewerbungen ein.<br />

august 2011 | <strong>innenpolitik</strong><br />

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