Infos aus dem Freizeitdienst - CVJM - Lippe

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Infos aus dem Freizeitdienst Am 18. September 2003 war es soweit. Nach intensiver Vorbereitung machten sich 14 junge Christen aus Lippe um 2.45 Uhr am Morgen auf den Weg. Ziel: ein bis dahin unbekanntes Land, ein anderer Kontinent, Menschen, die bis dahin Fremde waren. Ungefähr ein Jahr zuvor, im Spätsommer 2002 landete auf dem Schreibtisch des CVJM-Freizeitdienstes die Einladung des YMCA Ecuador, in dieses atemberaubende südamerikanische Land zu kommen. Und so ging es dann an jenem Septembermorgen los - vollbepackt mit den nötigen Reiseutensilien, vor allen Dingen aber voller Neugier und mit einer gehörigen Portion Spannung im Bauch. Wer nach Ecuador reist, beginnt seine Reise in der Regel in Quito. Nach gut 14 Stunden Flug erreicht man die Hauptstadt Ecuadors. Allein der Anflug ist ein berauschendes Erlebnis, da sie mitten 10 YMCA Ecuador - Zu Gast bei in den Anden liegt, in einem nur 4 km breiten Hochtal, umrahmt von 5000 und 6000 Meter hohen Bergen. Wer hier das Flugzeug verlässt, dem fällt bald auf, dass alles etwas ruhiger und gemächlicher abläuft. Und schon nach wenigen Minuten passt man sich wie von Geisterhand gesteuert diesem Tempo an. Quito liegt auf knapp 3000 m Höhe. Jeder Atemzug ist da wichtig. Jeder Schritt will überlegt sein, allemal mit Gepäck auf dem Rücken. Vier engagierte Mitarbeiter des YMCA Ecuador empfangen freudestrahlend die Neuankömmlinge aus Europa. Die Verständigung zwischen Spanisch, Englisch und Deutsch läuft noch etwas holprig. Doch das wird sich in den nächsten Tagen legen. Nach einer ersten unruhigen Nacht in dieser Höhe heißt es in den nächsten Tagen die gut restaurierte Hauptstadt zu erkunden. Seit 25 Jahren gehört sie zum Weltkulturerbe der Vereinten Nationen. An jeder Ecke stößt man auf Spuren des spanischen kolonialen Erbes: Hervorragend restaurierte Häuser, grüne Parks und Plätze und immer wieder die freundlichen Quitenios, wie die Bewohner Quitos sich nennen. Höflich, zurückhaltend und mit einem gewissen Stolz begegnen sie uns, bieten immer wieder ihre Hilfe an bei der Suche nach Plätzen, Häusern etc. Drei Tage später ist es so weit: die Besteigung des Cotopaxi steht auf dem Programm, mit 5900 Meter Höhe der zweithöchste Berg Ecuadors. Mit dem Auto geht es bis auf 4200 Meter Höhe. Dann heißt es dicke Winterjacken anziehen, Handschuhe, Mütze und weiter zu Fuß, wer sich das zutraut. Anfangs noch zehn Personen umfassend wird die Gruppe mit jedem Meter kleiner. Jeder Schritt und Atemzug tut weh in dieser Höhe. Nach vielen Pausen erreichen sechs Personen den Gletscher in 5100 Meter Höhe. Ein traumhafter Ausblick über die übrigen Andengipfel belohnt für die Quälerei. Weitere Vulkanbesuche und natürlich der Besuch des Namensgebers dieses Landes, des Äquators, stehen in den nächsten Tagen auf dem Programm. 500 der insgesamt 40.000 km verlaufen quer durch Ecuador. Doch etwas viel Schöneres wartet auf die Reisenden: Der Besuch beim YMCA. Junge engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen veranstalten in verschiedenen Stadtteilen attraktive Programme für Jugendliche. Angetrieben vom Glauben an Jesus Christus, der für das Leben eingetreten ist, und von der Liebe zu ihrem Land und den Menschen, versuchen sie, der heranwachsenden Generation Hilfestellungen und Orientierungen für die Gestaltung des Alltags zu geben. Mit einfachsten Mitteln werden Filmnachmittage, Bastelstunden, Gesprächsrunden, Tanzkurse und Exkursionen angeboten.
Freunden in einem exotischen Land Immer geht es darum, Jugendliche von der Straße zu holen, ihnen Freizeitbeschäftigungen zu bieten, Interesse am Glauben und an der Bewahrung der Schöpfung zu wecken. Ein besonderes Projekt ist eine Tageseinrichtung für Kinder im Alter bis sechs Jahren. Eltern, die zur Arbeit gehen, können hier ihre Kinder den Mitarbeitern anvertrauen, die bunte Programme gestalten. Eine warme Mahlzeit gehört ebenso zum Programm. Dies ist etwas ganz Besonderes in einem Land, in dem mehr als zwei Drittel der Kinder fehl- oder unterernährt sind. Beeindruckt von diesen Tagen und gleichzeitig nachdenklich geworden, beginnen die 14 Lipper ihre Reise durch das Land. Über die Transamerikana, jene Straße, die von Alaska bis Feuerland in Chile verläuft, verlassen sie Quito. Neben täglichen Besuchen bei Mitarbeitern der YMCA, die über das Land verteilt sind, stehen weitere Höhepunkte auf dem Programm. Ein Besonderer: einige Tage im südamerikanischen Regenwald! Mit dem Kanu geht es tief hinein. Das Grün der Bäume und nie gesehener Pflanzen, Schmetterlinge und Papageien, Wasserfälle und Lianen bilden eine atemberaubende Kulisse. Übernachtet in einer Hängematte unter einem einfachen Palmdach fühlt man sich plötzlich sehr klein! Skorpione und Kakerlaken werden nebensächlich. Ob so mal der Garten Eden ausgesehen hat? Die Früchte sprechen allemal dafür: Ananas und Bananen, Zitronen und Kakao, und manche bis dahin unbekannte Früchte sorgen für äußerst vitaminreiche Nahrung. Schade, dass dieses Paradies nach so wenigen Tagen verlassen werden muss! Doch weitere Höhepunkte warten noch: Der Pazifik mit seinen langen Traumstränden und Palmen, Walbesichtigung an der Küste, der Besuch der Insel Muisne mit seiner nur hier vorkommenden Pflanzen- und Tierwelt (Galapagos im Kleinen). 16 Tage, die unvergesslich sind. Was bleibt noch und ist hier nicht genannt worden? Kirchen und Klöster aus dem 16. und 17. Jahrhundert, Hochlandmärkte für die Nachkommen der Inkas in Otavello und anderswo, Panamahüte und gegrilltes Qui (Noch nie gegessen? - Meerschweinchen, die an jeder Straßenecke gegrillt werden und zur täglichen Nahrung gehören), Wale und Riesenschildkröten, ..... Am 2. Oktober 2003 treffen 14 erschöpfte Reisende wieder in Lippe ein: voll neuer Eindrücke, mit unzähligen Fotos, mit noch mehr Bildern, Gedanken und Stimmen im Kopf, die keine Kamera festhalten kann, mit Souvenirs, .... , und mit neuen Freunden im Herzen. „Hola amigos, wir wollen wiederkommen!“ Ich freue mich, dass in diesem Jahr auf allen Freizeiten für die Arbeit des YMCA Quito gesammelt wird. Lars Kirchhof, CVJM-Kreisvorstand 11 Infos aus dem Freizeitdienst
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