4 - Tiroler Jägerverband
4 - Tiroler Jägerverband
4 - Tiroler Jägerverband
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März 2013 • Jahrgang 65 www.tjv.or.at
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Inhalt<br />
4<br />
Zukunftsperspektiven<br />
der Jagd im Alpenraum<br />
21<br />
Jagdhunde sind doch die<br />
besten freunde<br />
10<br />
Schlüssel<br />
zum Erfolg!<br />
Raubwildbejagung<br />
oder<br />
Lebensraumerhaltung<br />
15 Kolumne: Alles, alles will ihn fressen<br />
16 Leserbriefe | Risikobär M13<br />
17 Weidmannsheil den Jubilaren im März<br />
18 Mitteilungen der Geschäftsstelle<br />
22 Aus den Bezirken<br />
24 Veranstaltungen<br />
25 Aus den Revieren<br />
26 Jägerinnen<br />
27 Der Jäger in der Schule<br />
28 Vereine<br />
29 Anno dazumal<br />
30 Kinder auf der Pirsch<br />
31 Offroad Spezial<br />
32 Kulinarium<br />
33 Bücher<br />
34 Jagdhunde<br />
36 Anzeigen<br />
Meinung<br />
Zukunftsperspektiven<br />
Ernst Rudigier<br />
Vorstandsmitglied<br />
<strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong><br />
Zum Aufbruch in eine durch die Jägerschaft<br />
selbst mit klaren Perspektiven gestaltete<br />
Zukunft bedarf es einer selbstkritischen<br />
Standortbestimmung und Analyse der gegenwärtigen<br />
Situations-Realität. Wir werden<br />
über unsere Nasenspitzen, über unsere<br />
Revier-, Gebiets- und Landesgrenzen, über<br />
unsere eigenen Interessen hinausschauen<br />
müssen. Manch alte Wege werden wir weitergehen<br />
und uns von nichts und niemandem<br />
davon abbringen lassen. Zudem ist es<br />
aber nötig geworden, manche zu hinterfragen,<br />
um auch neue gehen zu können. Wir<br />
dürfen nicht blind gegenüber dem Ganzen,<br />
dem Prinzipiellen der Jagd werden. So wie<br />
die Jägerschaft primär für Wild und Natur –<br />
und in Verbindung damit für die Jagd – das<br />
Recht und die Pflicht hat, von der Gesellschaft<br />
Verständnis einzufordern, muss sie<br />
auch Sensibilität zeigen, Verständnis gegenüber<br />
berechtigten Forderungen und Wünschen<br />
der Gesellschaft, in der wir leben,<br />
aufbringen. Nur dann hat sie als Minderheit<br />
in dieser Lebensgemeinschaft Bestand<br />
und erhält Anerkennung und die dringend<br />
nötige Unterstützung. Wenn wir uns allen<br />
Veränderungen verschließen und das Neue<br />
selbstgefällig damit abtun, dass wir in der<br />
Vergangenheit doch bestens gefahren sind<br />
und es deshalb auch keine Veränderungen<br />
für die Zukunft braucht, werden wir uns<br />
Schritt für Schritt ins Out manövrieren.<br />
Ganzheitlich jagdpolitisches Verständnis<br />
ist heute oberstes Gebot, weil beinahe alle<br />
politischen Elemente des täglichen Lebens<br />
und die Gesellschaft auf sämtliche wild lebenden<br />
Tiere und auf die Jagd direkt oder<br />
indirekt Einfluss nehmen. Daher wird es<br />
zukünftig nicht ausbleiben, dass wir, um für<br />
unsere Anliegen Gehör zu finden, über alle<br />
Medien publizistisch fachkompetent die<br />
Öffentlichkeit zu Hilfe rufen. Faktum ist,<br />
dass über das zukünftige Schicksal der wild<br />
lebenden Tiere und deren Lebensrechte und<br />
somit auch über die Jagd letztinstanzlich die<br />
ganze Bevölkerung entscheidet. ■<br />
IMPRESSUM: JAGD IN TIROL · Zeitschrift des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es. Herausgeber und Medieninhaber (Verleger): <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>, Adamgasse 7a, 6020 Innsbruck, Tel. 0512-57 10 93, 0800/244 177,<br />
0664/9750 806, Fax 0512/571093-15, E-Mail: info@tjv.or.at, Schriftleitung: Helmuth Waldburger. Layout: Bernhard Feurstein. Hersteller und Anzeigenverwaltung: Bezirksblätter Tirol GmbH, Eduard-Bodem-<br />
Gasse 6, 6020 Innsbruck, Tel. 0512-320 4111, Fax 0512-320 720, E-Mail: jagd@jagdintirol.com. Redaktion: Geschäftsstelle TJV. Anzeigen: Sonderprodukte, www.facebook.com/Sonderprodukte. Produktion &<br />
Bildbearbeitung: Evelyn Schrder, „Jagd in Tirol” wird an alle Mitglieder des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es kostenfrei abgegeben. Sie ist eine Fachzeitschrift, welche die behördlichen Kundmachungen und Verlautbarungen zu veröffentlichen<br />
hat und zusätzlich über grundsätzliche Fragen und aktuelle Ereignisse auf dem Gebiet des Jagdwesens, des Naturschutzes usw. informiert. „Jagd in Tirol” erscheint am Monatsanfang. Redaktionsschluss ist der 15. des Vormonats.<br />
Für unverlangte Manuskripte und Bilder wird keine Verantwortung übernommen. Namentlich oder mit Kürzel gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Redaktion und Herausgeber wieder.<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
Titelfoto: Mag. Christian Messner, Fotos Seite 3: Ernst Rudigier<br />
3
Zukunftsperspektiven<br />
Jagd im<br />
Alpenraum<br />
Was ist Jagd – was ist<br />
eine zukunftsfähige Jagd?<br />
Was ist überhaupt eine zukunftsfähige Jagd<br />
- oder zumindest, was verstehe ich darunter?<br />
Da die Probleme der Jagd in den Alpen<br />
in weitem Maße dieselben der Jagd generell<br />
sind, werden wir zuerst einen Blick auf letztere<br />
werfen.<br />
Eine zukunftsfähige Jagd ist eine solche,<br />
die es erlaubt, auch in Zukunft im Einklang<br />
mit der Natur und ihren Rhythmen zu jagen.<br />
Eine Jagd, die von einer breiten Öffentlichkeit<br />
akzeptiert wird. Zwar wird es immer<br />
Gegner der Jagd geben, aber es geht darum,<br />
dass ein Großteil der Bevölkerung die Jagd<br />
versteht und akzeptiert. Jagd muss, insbesondere<br />
in einem sensiblen Ökosystem wie<br />
jenem der Alpen, in erster Linie nachhaltig<br />
und auf die Erhaltung des gesamten Wildbestandes<br />
hin orientiert sein. Und zwar<br />
tatsächlich in ihrer Ausübungsform und<br />
nicht nur in Worten gefasst. „Nachhaltig“<br />
ist nämlich ein großes Wort, von dem die<br />
wenigsten Jäger tatsächlich die Bedeutung<br />
kennen. „Nachhaltig“ wird nämlich auch als<br />
Synonym für „zukunftsfähig“ verwendet –<br />
mit der Bedeutung „längere Zeit andauern<br />
oder bleiben“. Deswegen darf Jagd nicht lediglich<br />
auf Jagdwirtschaft reduziert werden<br />
(ein Problem, das gerade in jenen Ländern<br />
besteht, wo das Wild wie der Grund und<br />
Boden dieselben Eigentumsverhältnisse<br />
hat). Weniger Wirtschaft und mehr Jagd<br />
und weg von den Monokulturen jagdbarer<br />
Arten – das wird auch den immer größer<br />
werdenden Konflikt mit dem Forst limitieren.<br />
Zukunftsfähige Jagd bedeutet weiters,<br />
dass sie vertretbar sein muss.<br />
Was soll an der Jagd vertretbar sein? 1.<br />
die Jagdausübung, 2. die Methoden, Mittel<br />
und Geräte, die dafür verwendet werden,<br />
3. die Jagdzeiten und Jagdperioden, 4. die<br />
bejagten Arten etc. Wie bzw. wo soll sie vertretbar<br />
sein? In der Gesellschaft, bei den anderen<br />
Kategorien, die von Grund und Boden<br />
leben (Forst- und Landwirtschaft) oder<br />
bei den anderen Naturnutzern, die auch<br />
etwas vom Wild haben möchten. Schafft<br />
es der Jäger, das Wild auch den anderen<br />
näherzubringen – sodass es auch andere<br />
«nützen» und erleben können – wird er ihnen<br />
auch die Jagd selbst näherbringen und<br />
somit verträglicher machen. Nur was man<br />
kennt kann man respektieren!<br />
Vertretbar heißt weiters – man darf sich<br />
mit hohem Haupt und gutem Gewissen<br />
hinter die Jagd stellen. Kann man das? Was<br />
ist Jagd in den Alpen heute – im Sinne einer<br />
kritischen Betrachtung? Ein paar Gedan-<br />
4 Jagd in Tirol 03/2013
Reportage<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
Foto: Ernst Rudigier<br />
ken dazu: Jagdtourismus – ist der gesamte<br />
Jagdreise-Apparat Jagd? Abschüsse auf den<br />
Markt zu werfen wie andere kommerzielle<br />
Produkte? Für Gamsjagden in den Bergen<br />
zu werben wie für einen anderen x-beliebigen<br />
Sporturlaub? Natürlich ist man sich<br />
über die wirtschaftliche Bedeutung der<br />
Jagd bewusst, aber das Ganze dürfte etwas<br />
moderater geschehen. Bei diesen Werbeprozessen<br />
hat man das Gefühl, dass die<br />
ganze Ehrfurcht rund um das Geschehen<br />
Jagd verloren geht. Eine Jagd ohne Faktor<br />
Ehrfurcht vor dem Lebewesen – somit ohne<br />
ethisch korrekte Einstellung – ist nicht<br />
zukunftsfähig.<br />
Ist Gatterjagd oder Wintergatterwirtschaft<br />
Jagd? Ist „Trophäenkult über alles“<br />
Jagd? Ist die heute noch übliche Einteilung<br />
in Nutz- und Schadwild bzw. die Raubwildbekämpfung<br />
Jagd? Ist das Fallen- bzw.<br />
Schlageisenstellen eine Jagdform, die heute<br />
noch vertretbar ist? Ist die immer häufigere<br />
Autopirsch oder der in den geheizten<br />
Hochsitzen praktizierte Ansitz bis tief in die<br />
Nacht hinein Jagd? Ist der immer häufigere<br />
Gebrauch von Nachtsichtgeräten Jagd? Ist<br />
der Gebrauch von Gewehren mit Optiken,<br />
die es erlauben, auf 500 bis 600 m eine<br />
Gämse zu erlegen, Jagd? Ist der kontinuierliche<br />
Gebrauch von Funkgeräten und Mobiltelefonen<br />
als Gebrauchsmittel zur Jagd<br />
noch Jagd? Ist die intensive Fütterei, die<br />
immer noch weit verbreitet ist, Teil einer<br />
zukunftsfähigen Jagd? Dies und vieles mehr<br />
müssen wir hinterfragen! Und es soll keiner<br />
Argumente entgegnen wie z.B. „aber wenn<br />
ich ohne Störung und sauber eine Sau mit<br />
Nachtsichtgerät in der Nacht entnehmen<br />
kann, warum nicht?“ – denn dies ist keine<br />
Jagd, dies ist professionelles Töten, aus<br />
durchaus guten Gründen. Aber das wäre der<br />
Job der Berufsjäger und der anderen im Geschäft<br />
tätigen Profis (Wildhut, Parkwächter,<br />
Forestali, Guardiacaccia …) und nicht Aufgabe<br />
der herkömmlichen Jäger. Profi- und<br />
Berufsjäger gehören zwar zur Jagd und sind<br />
ein Teil davon, aber die Jagd, die hier unter<br />
die Lupe genommen werden soll, jene, die<br />
öffentlich zur Diskussion steht, ist die mehr<br />
oder weniger so bezeichnete Freizeitjagd!<br />
Jagdprofis sind etwas anderes – und deren<br />
Aufgaben sind etwas anderes – ein Kapitel<br />
für sich. Eine zukunftsfähige, von der Gesellschaft<br />
gestützte Jagd muss transparent<br />
sein – sprich – die Bestandeserhebungen/<br />
Schätzungen, die Abschusspläne sowie die<br />
Aufsicht/Kontrolle müssen öffentlich sein.<br />
In vielen Teilen der Alpen isind die Bestandeserhebung,<br />
auf welcher die Abschusspläne<br />
erstellt werden, sowie die Aufsicht/Kontrolle<br />
der Jagd Sache der Aufsichts- und der<br />
sogenannten Berufsjäger, die von den Jagdausübungsberechtigten/Jagdpächtern<br />
angestellt<br />
(bezahlt) werden. Dies ist eine reine<br />
Farce und sollte sich ändern. Im Übrigen<br />
führt eine professionell geführte Jagd auch<br />
zu besseren Resultaten und ist im Sinne<br />
des sozialen und gesellschaftlichen Wandels<br />
zukunftsfähiger. Zukunftsfähige Jagd<br />
heißt also auch, man muss hinter ihr stehen<br />
können. Damit dies möglich ist, muss sie<br />
aber soweit möglich «stubenrein» sein. Und<br />
hier liegt der „Hund begraben“ – denn viele<br />
Schatten verdunkeln diese sonst so noble<br />
Aktivität.<br />
Deswegen auch, aber nicht nur, wird die<br />
Jagd zunehmend kritisch betrachtet. Gäbe<br />
es keine tatsächlich äußerst fragwürdigen<br />
Ereignisse, welche die Jagd prägen, wäre jede<br />
Diskussion pro oder contra Jagd einfach.<br />
Dem ist aber nicht so, denn die Jagdskeptiker<br />
und Jagdgegner haben viele gute Argumente<br />
gegen uns. Einige davon werden<br />
ja von den Jägern selbst förmlich auf dem<br />
Silbertablett serviert.<br />
Und das Schlimmste ist, dass sich die<br />
Jagd vieler Probleme bewusst ist, aber sie<br />
verdrängt oder zumindest nichts dagegen<br />
unternimmt. Sie ist zu schwach, diese zu<br />
bekämpfen. Man muss die Courage haben,<br />
die schwarzen Schafe auszugrenzen, die<br />
trockenen Äste abzusägen, sich zu emanzipieren,<br />
die Kraft haben, sich zu erneuern<br />
und mit alten Vorurteilen aufzuräumen.<br />
Dann kann man nach außen treten und mit<br />
Information und „offensiver“ Kommunikation<br />
beginnen. Wir hingegen belassen es<br />
beim Alten und benehmen uns wie ein Igel<br />
oder ein Strauß.<br />
Was ist also eine<br />
zukunftsfähige Jagd?<br />
Eine Jagd, die ausgewogen ist – den Zeiten<br />
und ihren Problemen angepasst. Sie muss<br />
aktuelle Umweltgegebenheiten und das<br />
sozio-kulturelle wie politische Umfeld ernst<br />
nehmen. Nicht stur ihren eigenen Weg gehen,<br />
sondern das Gedankengut, die Wahrnehmung<br />
und die Skepsis der anderen ernst<br />
nehmen! Eines der Hauptprobleme heute<br />
ist die schlechte oder gar fehlende Kommunikation<br />
nach außen. Wir sind kaum kommunikationsfähig.<br />
Wir reden zwar viel unter<br />
uns, aber kaum mit den anderen, wenn‘s<br />
nicht sein muss. Wir wischen die Probleme<br />
gerne unter den Teppich, verdrängen sie<br />
oder leisten eine „Selbstüberzeugungstherapie“,<br />
indem wir uns selber auf die Schulter<br />
klopfen und sagen: „Für mich ist alles<br />
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5
Fachartikel<br />
Wegkommen von den<br />
Monokulturen jagdbaren Wildes.<br />
Rehe und Hirsche vom Jeep oder aus<br />
geheizten Hochsitzen aus zu schießen –<br />
dies hat mit Jagd nichts zu tun.<br />
ok – was kümmern mich die anderen!“.<br />
Sollte man sich aber nicht einmal hinterfragen?<br />
Einmal überlegen, ob alles, was<br />
kritisch zur Jagd geäußert wird, nicht auch<br />
etwas an sich hat? Andererseits – es gibt<br />
in der Jagd viel Gutes und Positives – aber<br />
nicht einmal das können wir richtig rüberbringen.<br />
Erstens, weil wir nicht gerade<br />
die Kommunikationsweltmeister sind.<br />
Wir haben es außerdem verschlafen, uns<br />
ernsthaft mit diesem Thema zu befassen<br />
– Information und Kommunikation ist<br />
NICHT gleich Propaganda und Lobbying!<br />
Zweitens – es ist oft schwierig, sich hinter<br />
die Jagd zu stellen, denn da liegen Probleme<br />
noch offen herum. Wir verschlafen<br />
also gleichermaßen einen „Reinigungs-“<br />
wie einen Kommunikationsprozess.<br />
Probleme heute<br />
Die Probleme heute – was ist von der Jagd<br />
so NICHT zukunftsfähig? Das Problem<br />
bleibt – es hat zu viele Schwachpunkte, welche<br />
die Jagd – im Gesamten – schwer vertretbar<br />
und nicht zukunftsfähig machen.<br />
Was sind die Kernpunkte, die sich ändern<br />
müssen? Wo liegen die heutigen Schwachpunkte,<br />
die gestärkt werden müssen, damit<br />
die Jagd zukunftsfähig wird? Jagd muss sich<br />
trauen, die schwarzen Schafe zu isolieren,<br />
sich von den Exzessen distanzieren – Jagd<br />
muss sich hinterfragen – kritische Aspekte<br />
bearbeiten. Jagd muss mit Klischees und<br />
Pauschaldefinitionen aufräumen. Jagd<br />
muss beginnen, die Wildbiologie ernst zu<br />
nehmen (die meisten Jäger haben heute<br />
noch keine Ahnung, welcher Unterschied<br />
zwischen Jagdgeschichten, Jagdkunde und<br />
Jagdwissenschaft liegt!). Wegkommen von<br />
den Monokulturen jagdbaren Wildes. Rehe<br />
und Hirsche vom Jeep oder aus geheizten<br />
Hochsitzen aus zu schießen – dies hat mit<br />
Jagd nichts zu tun. Ein Jäger, der nicht bereit<br />
ist, sich sein Hinterteil abzufrieren, soll zu<br />
Hause auf dem Diwan bleiben und Fußball<br />
schauen. Exzesse, wie sie bei der Rothirschjagd<br />
in einigen Regionen vorkommen,<br />
müssen aufs Schärfste verurteilt und ausgegrenzt<br />
werden. Da darf man nicht passiv<br />
zuschauen, nur weil einige (sehr wenige)<br />
der Revierinhaber Geldmagneten aus dem<br />
Ausland sind! Die Ausbildung der Jungjäger<br />
muss verbessert werden. Teilweise sind<br />
die Zustände, ist die Qualität der angebotenen<br />
Kurse miserabel.<br />
Technisch wie ethisch-philosophisch –<br />
man erklärt zwar alles über die Wildtiere<br />
und deren Biologie - und dies oft falsch und<br />
mit alten überholten Kenntnissen (Jagdtechnik,<br />
Waffen, Kaliber, Wildbrethygiene)<br />
- aber nichts über Jagdgeschichte, Jagdkultur,<br />
Jagdethik. Die Jäger kennen ihre eigene<br />
Geschichte nicht, sie wissen kaum, was Jagd<br />
wirklich bedeutet! Junge Jägergenerationen<br />
lehnen weitgehend das jagdliche Brauchtum<br />
ab – bezeichnen es als „lediglich folkloristischen<br />
Trödel“. Jagdliche Bräuche und<br />
waidgerechtes Benehmen bedeuten jedoch<br />
Regeln zu respektieren. Also spielen sie eine<br />
wichtige Rolle! Die Jagd muss aufhören mit<br />
Schlagwörtern wie „ohne Jagd kein Wild“<br />
und dem Missbrauch von Wörtern wie ökologisch,<br />
nachhaltig und Biodiversität.<br />
Die Ansichten zu den Großraubtieren<br />
müssen sich ändern. Es geht nicht darum,<br />
Großraubtierfans zu werden, aber verantwortungsvoll<br />
damit umzugehen. Sie pauschal<br />
abzulehnen ist keine gültige Option.<br />
Nicht gesellschaftlich, nicht ethisch (übrigens<br />
auch jagdethisch), nicht ökologisch<br />
und schon gar nicht gesetzlich. Jäger, die<br />
heute noch behaupten, Wölfe wurden illegal<br />
ausgewildert, sind Ewiggestrige. Entweder<br />
machen sie Informationsterrorismus<br />
und sind deswegen ignorant, oder sie sind<br />
ignorant, weil sie die biologischen Prozesse<br />
nicht verstehen. Kein seriöser Jäger (oder<br />
sogar Wildbiologe) würde heute diese neue<br />
Ausbreitungsdynamik in Frage stellen. Es<br />
geht vielmehr darum, sich mit der Frage<br />
zu befassen, wie ein Miteinander möglich<br />
wird. Trotzdem sind ablehnende Wortmeldungen<br />
und Initiativen gegen Raubtiere an<br />
der Tagesordnung und die „offizielle“ Jagd<br />
toleriert dies. Oder es wird reine Heuchelei<br />
betrieben, mit Aussagen wie „Wenn sie von<br />
selbst kommen….“ Aber die Wirklichkeit<br />
ist eine andere. Wildereiakte sowie illegale<br />
Tötungen sind immer noch Tatsache und<br />
an der Tagesordnung! Man braucht nämlich<br />
gar nicht einen Wilderer oder Jäger zu<br />
erwischen, der z.B. einen Luchs geschossen<br />
hat, alleine die Tatsache, dass es nicht zu einer<br />
vitalen Population gekommen ist, dass<br />
abrupt an einer Grenzlinie ihre Verbreitung<br />
endete – obschon die ökologischen Voraussetzungen<br />
ideal waren (und sind) – spricht<br />
für sich! Jahrzehntelang wurde unter anderem<br />
Jagdpolitik betrieben – „die Jagd<br />
sei notwendig, man müsse die fehlenden<br />
Raubtiere ersetzen“. Und heute, wo sie da<br />
sind? Es gibt Jagdregionen, in denen man<br />
Sonderkonzepte erstellt und Sondergenehmigungen<br />
erlassen hat, um das Problem<br />
Rotwild (viel zu hohe Dichten) in den Griff<br />
zu bekommen – was ja kaum gelingt. Und<br />
die Probleme bleiben, bis sie ein starker<br />
Winter klärt. Dann kommt zufällig ein Wolf<br />
vorbei, reißt zwei Hirsche und man schreit<br />
Alarm – der Wolf muss weg! Es gibt keinen<br />
Platz für ihn! Hat der Jäger eine Ahnung,<br />
wie sehr dies seinem Image schadet?<br />
Das Paradoxon dabei ist – wofür? Man<br />
kann mit Großraubtieren sehr wohl zusammenleben<br />
und weiter jagen. Und wenn<br />
man mit diesem Thema verantwortungsvoll<br />
umgeht, steht einer legalen Jagd auch auf<br />
6 Foto: hw, Mag. Christian Messner<br />
Jagd in Tirol 03/2013
Fachartikel<br />
diese Arten in Zukunft auch bei uns nichts<br />
im Wege – z.B. Freude an der legalen Bärenjagd<br />
wie in Slowenien. Diese legale Jagd<br />
muss man sich aber zuerst verdienen, indem<br />
man zeigt, ernsthaft mit diesen Arten<br />
umzugehen. Das Management darf nicht<br />
mit der Büchse beginnen. Ernsthaft damit<br />
umzugehen heißt, deren Status zu erheben<br />
(Monitoring) und das Vorkommen zu einer<br />
vitalen Population heranwachsen zu lassen.<br />
Vital heißt, nicht in hohen Dichten – aber<br />
so, dass sie reproduktions- und somit überlebensfähig<br />
ist.<br />
Der kuriose Umgang<br />
mit der Wissenschaft<br />
Beispiel Räude: Obschon Resultate von<br />
langjährigen Studien vorliegen, die aufzeigen,<br />
wie man von Räude befallene Gamsvorkommen<br />
bejagen sollte, werden diese<br />
nicht wahrgenommen. 20 Jahre Feld- und<br />
Laborforschung der Universität Torino haben<br />
bewiesen, dass bei korrekter Entnahme/<br />
respektiver Zurückhaltung beim Schießen<br />
sich die Gams besser erholen kann, denn die<br />
Immunität, die sie erlangen kann, wird von<br />
den überlebenden Stücken weitervererbt.<br />
Man sollte nicht als einzige Maßnahme einfach<br />
auf jedes suspekte Tier schießen. Aber<br />
genau dies passiert. In weiteren Studien an<br />
der Universität Wien wurde dieser Prozess<br />
der Immunität von Arnold und Mitarbeitern<br />
bestätigt. Aber im Räude-Management<br />
geht alles weiter wie immer schon. Lokal ist<br />
die Räude von einer Epidemie zu einer Endemie<br />
geworden. Dies ist nur ein Beispiel.<br />
20 Jahre Feld- und Laborforschung der Universität Torino haben bewiesen, dass bei<br />
korrekter Entnahme/respektiver Zurückhaltung beim Schießen sich die Gams besser<br />
erholen kann, denn die Immunität, die sie erlangen kann, wird von den überlebenden<br />
Stücken weitervererbt.<br />
Die Frage, die sich stellt, ist: Warum ignoriert<br />
die Jagd die Erkenntnisse der Wissenschaft<br />
so oft? Immer dann, wenn sie nicht in<br />
ihr „wirtschaftliches“ Konzept passt?<br />
Natürlich gibt es auch die Kehrseite der<br />
Medaille. Oft wird von der Wissenschaft<br />
aus zu schlecht kommuniziert. Und nicht<br />
alles, was aus der Wissenschaft/Wildbiologie<br />
kommt, ist tatsächlich ein Evangelium.<br />
Auch in der Wildbiologie gibt es dubioses<br />
Vorgehen. Immer härter wird die Konkurrenz<br />
zwischen Instituten und einzelnen<br />
Forschern – der Leistungs- und Zeitdruck<br />
wird immer größer. Dabei entstehen sehr<br />
dubiose Resultate/Aussagen – immer öfter<br />
kommt es zu „Gefälligkeitsgutachten“. Diese<br />
Missstände der Wildbiologie werden mindestens<br />
indirekt aber von der Jagd selbst<br />
provoziert und gefördert.<br />
Beispiel Jagdplanung: Einer der absolut<br />
gravierendsten Fehler ist die Art und Weise,<br />
wie die Jagdplanung, das Jagdmanagment<br />
heute betrieben wird. Und hier sind die Jäger<br />
nur indirekt schuld daran, hier kommen<br />
die Behörden und nochmals auch Wildbiologen<br />
ins Spiel. Man versucht immer mehr,<br />
die Jäger konstant zufriedenzustellen. Jedes<br />
Jahr am selben Ort gleich viel Schalenwild<br />
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Jagd in Tirol 03/2013<br />
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Fachartikel<br />
Man muss es nur ansprechen und damit umgehen.<br />
Bei der Jagd ist aber alles schlimmer,<br />
denn – Jäger töten Tiere – und dies wirkt<br />
sich eben gleich anders aus! Jagd muss sich<br />
also ändern. Wer sich nicht ändern kann und<br />
sich der „Evolution“, in diesem Fall sprich -<br />
der sozio-kulturellen Situation anpassen<br />
kann, wird aussterben. Dies ist die dogmatische<br />
Regel von Charles Darwin.<br />
So stark, wie ich für eine Erhaltung der Raufußhühnerjagd bin, so fest bin ich auch gegen<br />
die Missstände, die diese Jagd heute kennzeichnen. Diese Jagd darf wirklich nur dann<br />
erfolgen, wenn erwiesenermaßen die Population vital ist, also einen positiven Trend<br />
aufweist. Und dies anhand von seriösem Monitoring und nicht Stammtischzählungen.<br />
zu schießen ist – so scheint es – das oberste<br />
Ziel. Dies ist aber ein großer strategischer<br />
Fehler. Die systematische Abflachung der<br />
Populationsdynamik, die Abflachung der<br />
natürlichen Fluktuationen durch regulative<br />
Eingriffe ist ein großer Fehler. Man nimmt<br />
den evolutiven Prozessen jede Chance zu<br />
walten. Jahre mit mehr und Jahre mit weniger<br />
Rehen (oder Gämsen, Hirschen) sind natürlich<br />
und normal. Flaschenhalssituationen<br />
sind ein wesentlicher Aspekt der Evolution,<br />
deren Resultat eine Verbesserung unseres<br />
Wildes bedeutet.<br />
Beispiel Jagdplanung – Raufußhühner:<br />
So stark, wie ich für eine Erhaltung der<br />
Raufußhühnerjagd bin, so fest bin ich auch<br />
gegen die Missstände, die diese Jagd heute<br />
kennzeichnen. Diese Jagd darf wirklich<br />
nur dann erfolgen, wenn erwiesenermaßen<br />
die Population vital ist, also einen positiven<br />
Trend aufweist. Und dies anhand von seriösem<br />
Monitoring und nicht Stammtischzählungen.<br />
Die Raufußhühnerjagd – sei es Birkoder<br />
Auerwild, Hasel- oder Schneehahn,<br />
im Frühling oder im Herbst, muss auch<br />
ordentlich ausgeführt werden. Zum Beispiel<br />
weg vom Schrot, hin zur Kugel! Ein einziger<br />
Schrotkern eines schlechten Schusses kann<br />
bereits einen Auerhahn töten. Es kann aber<br />
passieren, dass er nicht im Feuer liegt, abreitet<br />
und nicht gefunden wird. Dies passiert<br />
viel öfter als man meint und wird zudem<br />
kaum gemeldet. Fazit: Der trotzdem umgekommene<br />
Hahn scheint in keiner Statistik<br />
auf, ist aber trotzdem einer weniger. Machen<br />
wir eine Simulation mit theoretischen Zahlen,<br />
nur um den Prozess zu veranschaulichen.<br />
15 % Entnahme von einem real geschätzten<br />
Bestand sind tragbar. Wird jedoch der Bestand<br />
überschätzt, dann wirken sich die 15<br />
% Entnahme anders aus. Denn 15 % von 800<br />
(der reale Bestand) sind 120 Tiere. 15 % von<br />
1.000 (der überschätzte Bestand) sind 150<br />
Tiere. Im Endeffekt erlege ich aber die 150<br />
Tiere vom realen Bestand – also ernte ich<br />
rund um 20 % mehr als ich dürfte! Und abhängig<br />
von der Überschätzung kann es noch<br />
viel mehr ausmachen! Berechnet man noch<br />
dazu, dass mit Schrotschüssen bis zu 40 %<br />
angeschossen, also umgebracht, aber nicht<br />
gefunden werden (scheinen in der Statistik<br />
nicht auf), dann steigt die Entnahme nochmals<br />
deutlich und am Ende habe ich vom<br />
realen Bestand eine Entnahme, die um 40 %<br />
und mehr höher ist als möglich. Dies ist auf<br />
Dauer nicht tragbar! Kein Wunder, dass es<br />
lokal schlecht aussieht mit den Raufußhühnern.<br />
Und noch ein letzter Gedanke zu den<br />
Jagdzeiten. Immer längere Jagdperioden<br />
(z.B. um die Rotwildbestände in den Griff zu<br />
bekommen) sind ein falscher Ansatz. Immer<br />
ausgedehntere Ruheperioden und Rückzugsgebiete<br />
sollte es geben. Vertrauteres<br />
Wild würde die Jagd selbst auch viel schöner<br />
machen. Ergo Negatives hat es in jedem<br />
Bereich, jeder Organisation und Kategorie.<br />
Jagd muss sich ändern<br />
Die Jäger ändern sich nur technologisch –<br />
modernerer Jeep, bessere Kaliber, Nachtsichtgeräte,<br />
Fotofallen aber nicht anders.<br />
Die Erkenntnisse der Wildbiologie werden<br />
immer noch zu oft vom alten Jagdlatein in<br />
den Schatten gestellt, Anpassungen an die<br />
kulturelle Lage, an die Umweltsituation finden<br />
nur dürftig statt. Die Jagd schafft es auch<br />
nicht, über die eigenen Grenzen hinwegzuschauen<br />
und gemeinsame Wege einzuschlagen.<br />
Sie ist nicht bereit, alteingeflochtene<br />
Regeln, die eh nicht mehr funktionieren,<br />
zu brechen und zu ändern. Sie ist nicht bereit,<br />
Probleme zusammen zu diskutieren,<br />
auch am internen Prozess hapert’s. Die Jagd<br />
macht vieles falsch – ABER – sie ist auch<br />
Leidträger vieler anderer Fehler und Probleme.<br />
Eine immer zersiedeltere Umwelt<br />
mit immer größeren Barrieren, welche die<br />
Bewegungsfreiheit des Wildes einschränken,<br />
höhere Touristenzahlen und immer<br />
ausgefallenere Freizeitaktivitäten sind ein<br />
großer Störfaktor. Ein heikles Thema stellt<br />
heute die Forstpolitik dar. Forstdiktaturen<br />
sind immer häufiger, man verlangt immer<br />
höhere Abschusszahlen, immer längere<br />
Jagdperioden, man hat ein krankes Weltbild<br />
der Natur. Reduktion ist das einzige Schlagwort.<br />
Dass aber schlechter Waldbau auch<br />
eine Rolle spielen könnte, wird verdrängt.<br />
Mehr und länger schießen bedeutet aber<br />
für das Wild mehr Stress und ist gleichzusetzen<br />
mit mehr Schäden. Der Wald darf<br />
nicht Monokultur von jagdbaren Arten bedeuten,<br />
aber noch weniger Monokultur von<br />
waldwirtschaftlich interessanten Bäumen.<br />
Kommunikation: Jagd muss lernen, offensiv<br />
zu kommunizieren, sich zu zeigen und<br />
nicht sich lediglich zu rechtfertigen. Dafür<br />
braucht es Profis – für Kommunikation!<br />
Die Homepages von den miserabelsten Organisationen<br />
und Vereinen haben bereits<br />
attraktive Internet-Plattformen. Nur wir<br />
Jäger nicht. Und nicht etwa, weil auf den<br />
Homepages nicht tolle Fotos von Jagden<br />
drauf sind, aber weil sie für alle anderen<br />
Nichtjäger uninteressant sind. Wir machen<br />
so nur interne Kommunikation, was auch<br />
8 Foto: Ernst Rudigier, hw<br />
Jagd in Tirol 03/2013
wichtig ist, aber wir müssen vor allem die<br />
Außenwelt erobern! Die Aufgabe der Jagd<br />
ist es, still und leise, aber aktiv die Leute zu<br />
überzeugen – dafür muss sich die Jagd aber<br />
zuerst bessern und mit vielem aufräumen!<br />
Das Bewusstsein – ich bin Jäger, das ist<br />
Jagd – ist die Basis für die Zukunft. Wenn<br />
ich nicht weiß, wer ich bin und woher ich<br />
komme, werde ich kaum wissen, wohin ich<br />
soll, muss und kann! Jagd muss sich emanzipieren<br />
und vertretbar sein – dann muss<br />
sie sich nicht mehr verstecken! Viele sind<br />
gegen die Jagd und doch, wenn’s ums Konkrete<br />
geht, wird in den „oberen Etagen“ der<br />
Administrationen und der Politik erkannt:<br />
Es braucht die Jagd. Vielleicht nicht diese,<br />
besser eine andere, aber es braucht sie.<br />
Dies ist nicht nur das Produkt von Jagdpolitik<br />
der hohen Jagdlobby, sondern durchaus<br />
das Resultat von Überlegungen von Profis,<br />
die über Fachberichte die Politiker unterstützen.<br />
Die IUCN (International Union for<br />
the Conservation of Nature = Internationale<br />
Union für die Erhaltung der Natur) hat<br />
z.B. während ihres zweiten Weltkongresses<br />
in Amman (Jordanien) im Jahr 2000 eine<br />
richtungsweisende Resolution und eine<br />
Grundsatzerklärung („Policy statement“)<br />
verabschiedet. In diesen Dokumenten wird<br />
die nachhaltige Nutzung wildlebender Ressourcen<br />
– und somit auch die Jagd – akzeptiert<br />
und als wesentlicher Teil der IUCN-<br />
Politik zur Förderung und Erhaltung der<br />
Ökosysteme und der biologischen Vielfalt<br />
ausgewiesen. Es gibt auch andere Beispiele,<br />
die zeigen, dass Jagd durchaus auch Unterstützung<br />
genießt und salonfähig ist. Um<br />
ein aktuelles Beispiel zu nennen: Die Platt-<br />
form WISO der Alpenkonvention ist eine<br />
neue technische Plattform, die mit Mandat<br />
der acht Umweltminister der acht Alpenstaaten<br />
gegründet wurde. Das erste Dokument<br />
wurde bereits unter der Slowenischen<br />
Präsidenz im März 2011 eingereicht und<br />
adoptiert. Grenzüberschreitend und interdisziplinäre<br />
Arbeit. Ziel: Großraubtiere,<br />
Schalenwild, Forst-, Jagd-, Landwirtschaft<br />
und Tourismus in Einklang bringen.<br />
In Wirklichkeit sind die Jagdgegner auch<br />
nicht so häufig wie angenommen, oder wie<br />
sie gerne von sich selbst sagen und die meisten<br />
sind dem Thema gegenüber uninteressiert<br />
oder gleichgültig. Diese können<br />
und müssen wir überzeugen – das ist der<br />
Auftrag für die Zukunft. Wie? Durch gute<br />
Jagdführung, Jagd muss tatsächlich, nicht<br />
nur mit Slogans, nachhaltig werden. Sie<br />
muss vertretbar sein!<br />
Zukunftsperspektiven<br />
Aus dem lateinischen perspicere heißt<br />
dies hindurchsehen, hindurchblicken.<br />
Und Synonyme davon sind Zukunft, Aussicht,<br />
Chance, Hoffnung, Möglichkeit,<br />
Zukunftsaussichten. Viele schöne, positiv<br />
tönende Worte. Um Zukunftsperspektiven<br />
zu haben, heißt es aber, sich ernsthaft der<br />
Probleme bewusst zu werden, sie nicht zu<br />
verdrängen, sondern aktiv zu bekämpfen.<br />
Damit die Jagd auch in Zukunft als maßgeblicher<br />
Teil der Kultur, Tradition, Bewirtschaftung<br />
und Erhaltung der Alpen<br />
anerkannt wird.<br />
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zu werden, damit die Jagd auch in Zukunft als maßgeblicher Teil der Kultur, Tradition,<br />
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Jagd in Tirol 03/2013<br />
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Schlüssel<br />
zum Erfolg<br />
Raubwildbejagung oder<br />
Lebensraumerhaltung<br />
10 Jagd in Tirol 03/2013
Fachartikel<br />
Die Fortbildungsveranstaltung am 16. Januar 2013 im <strong>Tiroler</strong><br />
Jägerheim in Innsbruck war ein voller Erfolg, etwas über 100<br />
Jäger haben sich über die neuesten Erkenntnisse im Bereich<br />
der Raubwildbejagung informiert. Prof. Dr. Klaus Hackländer vom<br />
Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ) des Departments<br />
für integrative Biologie und Biodiversitätsforschung der Universität<br />
für Bodenkultur Wien war zu Gast, um in das Netzwerk der Räuber-<br />
Beute-Beziehungen und ihren Wechselwirkungen mit ihrer Umwelt<br />
einen genaueren Einblick zu geben. In unserer heutigen Kulturlandschaft<br />
wird es immer Gewinner und Verlierer geben. Gewinner wie<br />
Fuchs oder Steinmarder haben es geschafft, sich den Gegebenheiten<br />
anzupassen und brauchen zum Überleben keine Unterstützung des<br />
Menschen, sie finden selbst in dicht besiedelten Gebieten ihren Platz<br />
und ein reichliches Nahrungsangebot.<br />
Anders sieht es bei den Verlierern wie dem Feldhasen oder Auerhuhn<br />
aus. Ohne aktive Managementmaßnahmen wären diese Tierarten<br />
in vielen Gebieten Europas aus ihren ursprünglichen Lebensräumen<br />
schon verschwunden. Doch woran liegt das? Vielleicht an den<br />
eben erwähnten Gewinnern. Würde die Beutegreifer-Bejagung somit<br />
einen Beitrag zum Artenschutz leisten? Oder ist der Grund in dem<br />
Verschwinden geeigneter Habitate zu suchen und die Lebensraumerhaltung<br />
ist der Schlüssel zum Erfolg für den Artenschutz? Wissenschaftler<br />
aus aller Welt haben sich schon mit dieser Thematik befasst.<br />
Summer et al. (2004) untersuchten den Bruterfolg von Auerhühnern<br />
in Schottland in Abhängigkeit von Prädatoren, Wetter und Vegetation.<br />
Die Räuberdichte wurde von 1992 bis 1996 manipuliert und die<br />
Produktivität der Hennen in Waldgebieten mit und ohne Räubermanagement<br />
wurde verglichen (Abb.1).<br />
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Abb. 1) Bruterfolg des Auerhuhns in Gebieten mit<br />
(Experiment) und ohne Raubwildbejagung (Kontrolle)<br />
(aus Summer et al. (2004)).<br />
In dieser Studie wurden aufgrund der Raubwildbejagung eine Senkung<br />
der Prädationsrate sowie eine zeitweise Erhöhung des Fortpflanzungserfolges<br />
erreicht. Abb. 1 verdeutlicht jedoch, dass der<br />
Bruterfolg des Auerwildes nicht alleine von der Raubwilddichte<br />
beeinflusst wird. 1995 sank die Anzahl der Küken pro Henne im<br />
Versuchsgebiet trotz Bejagung des Raubwildes auf annähernd das<br />
gleiche Niveau wie im Referenzgebiet. Auch Baines et al. (2004) beschäftigten<br />
sich in einer Studie mit dem Einfluss von Prädatoren und<br />
Waldstrukturen auf den Bruterfolg dieser Raufußhühner (Abb.2).<br />
Diese Abbildung zeigt einen bedeutenden Einfluss des Deckungsgrades<br />
der Heidelbeere auf den Bruterfolg des Auerhuhns. Bis zu<br />
einem Deckungsgrad von 15 Prozent bis 20 Prozent steigt dieser<br />
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und den Bruterfolg dieser Art? Bolton et al. (2007) untersuchten in<br />
einem achtjährigen Experiment in elf Untersuchungsgebieten den<br />
Effekt der Prädationskontrolle von Fuchs und Rabenkrähe auf den<br />
Bruterfolg und die Bestandesentwicklung des Kiebitzes.<br />
Abb. 3) Effekt der Raubwildbejagung auf den Gelegeerfolg<br />
des Kiebitzes (aus Bolton et al. (2007)).<br />
Abb. 2) Bruterfolg der Auerhenne und durchschnittlicher<br />
Deckungsgrad der Heidelbeere a) ohne Raubwildbejagung<br />
und b) mit Raubwildbejagung (aus Baines et al. (2004)).<br />
an, fällt danach allerdings wieder ab. In einem Vergleichsgebiet mit<br />
zusätzlicher Raubwildbejagung nimmt der Bruterfolg hingegen nicht<br />
wieder ab, stagniert dennoch auf etwa gleichem Niveau wie in dem<br />
Untersuchungsgebiet ohne Raubwildmanagement und 15 Prozent<br />
Heidelbeerdeckung. Das Habitat hat hier einen höheren Stellenwert<br />
und somit auch einen größeren Einfluss (Superfaktor) als die Räuberdichte.<br />
Die Heidelbeere bietet für das Auerwild Schutz vor Witterung<br />
sowie Räubern und zugleich Nahrung. Der Fortpflanzungserfolg des<br />
Auerwildes und somit dessen Populationsentwicklung hängen nicht<br />
nur von der Räuberdichte ab, sondern auch vom Lebensraum und<br />
somit ist die Lebensraumerhaltung eine entscheidende Managementmaßnahme<br />
zum Schutz der Auerwildbestände. Auch der Kiebitz ist<br />
ein immer wieder gerne von Fuchs und Rabenkrähe aufgesuchtes<br />
Beutetier und unterliegt somit ebenfalls einem gewissen Prädationsdruck.<br />
Doch ist dieser entscheidend für die Populationsentwicklung<br />
Abb. 4) Jährliche Populationsentwicklung des Kiebitzes (%)<br />
mit und ohne Raubwildbejagung (aus Bolton et al. (2007)).<br />
Die Räuberdichte war in den Untersuchungsgebieten sehr unterschiedlich<br />
und somit auch die Zahl der entnommenen Individuen.<br />
Es gibt keinen allgemeinen gebietsübergreifenden Effekt, sondern es<br />
besteht ein signifikanter Unterschied zwischen den Gebieten. Den<br />
Bruterfolg (Abb. 3) wie auch die Populationsentwicklung (Abb. 4)<br />
des Kiebitzes betreffend, gibt es Gebiete mit negativem, welche mit<br />
positivem und Gebiete ohne Effekt. Wiederum als entscheidender<br />
Faktor hat sich das Habitat bzw. dessen Struktur in einer Untersuchung<br />
von MacDonald & Bolton (2008) herausgestellt. Mit zunehmendem<br />
Abstand zur Feldgrenze nimmt die Prädationsrate für das<br />
Rebhuhn ab. Dies entspricht dem natürlichen Verhalten der Beute-<br />
Der Fortpflanzungserfolg des Auerwildes und somit<br />
dessen Populationsentwicklung hängen nicht<br />
nur von der Räuberdichte ab, sondern auch vom<br />
Lebensraum und somit ist die Lebensraumerhaltung<br />
eine entscheidende Managementmaßnahme zum<br />
Schutz der Auerwildbestände.<br />
12 Jagd in Tirol 03/2013
Fachartikel<br />
greifer, welche gerne lineare Strukturen wie Feld- und Waldgrenzen<br />
zur Nahrungssuche nutzen. Doch sind nun die Lebensraumerhaltung<br />
und die Habitatverbesserungsmaßnahmen wirklich ein Rezept mit<br />
Erfolgsgarantie? Kommt es wirklich nur auf das Habitat und nicht auf<br />
die Beziehungen zwischen einzelnen Tierarten an? Am Beispiel des<br />
Rebhuhns wird deutlich, dass ein Management einer Tierart ohne die<br />
dazugehörige Erfolgskontrolle nicht funktioniert. Bro et al. (2004) erforschten<br />
den Einfluss von Habitatmanagementmaßnahmen auf die<br />
Rebhuhnpopulation und kamen zu dem Schluss, dass solche Maßnahmen,<br />
wie das Anlegen von Deckungsstreifen, nicht immer mit<br />
einem positiven Effekt auf die Populationsentwicklung gleichzusetzen<br />
sind, denn das Anlegen dieser Streifen hatte keinen Einfluss auf<br />
die Brutpaardichte. Die Arbeit von Aebischer & Ewald (2004) bestätigt<br />
die Annahme, dass nur die Kombination unterschiedlicher Managementmaßnahmen<br />
zum Erfolg führen kann und dieses Ergebnis<br />
nur durch eine anschließende Prüfung sichtbar wird. In ihrer Studie<br />
kombinierten sie Habitatverbesserungsmaßnahmen mit einer Beutegreiferkontrolle.<br />
Die Referenzgebiete zur Kontrolle belegen dabei den<br />
Erfolg dieser Maßnahmenkombination (Abb. 5)<br />
Phänomen. Bei der Betrachtung solcher Statistiken stellt sich nun die<br />
Frage, ob unser Raubwild die Ursache für den Rückgang von Beutepopulationen<br />
darstellt oder vielmehr als Hemmnis für die Erholung<br />
von Beutetierpopulationen zu betrachten ist. Selbst steigende Abschusszahlen<br />
beim Fuchs bewirken keine Änderung beim Rebhuhn.<br />
Der Abfall der Rebhuhnzahlen erfolgte auch schon lange vor dem<br />
Anstieg des Fuchsabschusses und lässt einen anderen Hintergrund<br />
des Rückgangs vermuten.<br />
Abb. 6) Jagdstreckenentwicklung Rebhuhn und Fuchs<br />
in Niederösterreich<br />
Abb. 5) Durchschnittliche Frühjahrsdichte des Rebhuhns in<br />
Gebieten mit Management und ohne Management. 1996<br />
begannen zwei der zuvor nicht gemanagten Gebiete mit<br />
dem Management (aus Aebischer & Ewald (2004)).<br />
Diese Forschungsarbeiten belegen die Notwendigkeit einer gut<br />
durchdachten Entscheidungsfindung und Evaluierung von Management-<br />
bzw. Artenschutz-Maßnahmen. Die Prädatorenkontrolle kann<br />
nur dann einen Beitrag dazu leisten, wenn die Rolle der Prädatoren<br />
in dieser „Lebensgemeinschaft“ bekannt ist und die äußeren Gegebenheiten<br />
stimmen. Ist ein Gebiet grundsätzlich nicht oder auch<br />
nicht mehr geeignet und können Habitatverbesserungsmaßnahmen<br />
keine Änderung des Sachverhaltes herbeiführen, dann hilft auch<br />
keine Raubwildbejagung mehr! Die Jagdstreckenentwicklung von<br />
Rebhuhn und Fuchs in Niederösterreich (Abb. 6) unterstreicht dieses<br />
Um die Konfliktträchtigkeit dieser Thematik noch weiter zu verdeutlichen<br />
machte Prof. Dr. Hackländer einen Ausflug in die Psychologie<br />
und Philosophie, denn die Jagd ist sehr mit Emotionen bepackt und<br />
somit werden die Wildtiere von vielen Jägern aber auch Nicht-Jägern<br />
in „Gut“ und „Böse“ eingeteilt. Doch was gibt uns das Recht dazu?<br />
Was macht den Auerhahn wertvoller als den Fuchs? Es sind beides<br />
Lebewesen, die ihr Anrecht auf Lebensraum beanspruchen. Da die<br />
Einteilung von „Gut“ und „Böse“ jedoch von Emotionen und Wertvorstellung<br />
beeinflusst wird, kann diese von Person zu Person unterschiedlich<br />
sein.<br />
„Der Mensch besitzt eine angeborene emotionale Verbundenheit<br />
mit anderen Lebewesen“ (Edward O. Wilson), was auch die Wahl der<br />
beliebtesten Werbefiguren verdeutlicht (Platz 1: Bärenmarke-Bär).<br />
Wie sehr Ereignisse und Werte unsere Einstellungen und damit auch<br />
unser Verhalten beeinflussen können, zeigt eine Umfrage zur Meinung<br />
zu Großraubtieren und deren Recht auf Wiederansiedlung. Vor<br />
der Wanderung des Problembären „JJ1“ waren über 50 Prozent der<br />
in Bayern Befragten für eine Wiederansiedlung, nach den Vorfällen<br />
jedoch nicht einmal mehr 30 Prozent. In Norddeutschland hingegen<br />
nahm die Zustimmung nur um 10 Prozent auf knapp über 40<br />
Prozent ab. Je mehr der Mensch selbst von Ereignissen betroffen ist,<br />
desto mehr kochen auch die Emotionen auf! In Australien sorgte<br />
hingegen die Invasion der Kaninchen dafür, dass sich die Einwohner<br />
einen neuen Osterhasen, den großen Kaninchennasenbeutler,<br />
suchten. Wie unterschiedlich die Einstellungen zu einer Wildart<br />
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13
Fachartikel<br />
sein können zeigt der Vergleich mit dem Status des Kaninchens in<br />
Spanien. Auf der Iberischen Halbinsel stellt das Kaninchen eine<br />
Schlüsselrolle auch für die zwei bedrohten Arten, den Iberischen<br />
Luchs und den Kaiseradler, dar. Der Bestand ist nach Ausbruch<br />
von RHD massiv eingebrochen und nunmehr vom Ausster ben<br />
bedroht. Untersuchungen zufolge beeinflusst die Kaninchenhäufigkeit<br />
die Anzahl bedrohter Greifvögel (Delibes-Mateos et al.<br />
2007). Gut und Böse variieren also mit der Zeit, von Region zu<br />
Region, zwischen Interessengruppen und je nach ökologischem<br />
Wissen. Bei der Entwicklung bzw. Umsetzung von Managementmaßnahmen<br />
muss dementsprechend immer der Gesamtkontext<br />
betrachtet werden, denn die Räuber-Beute-Beziehungen sind<br />
nun mal nicht so einfach und simpel, wie sie uns als Nahrungskette<br />
in der Grundschule vorgestellt wurden. „Pflanzen als Produzenten<br />
werden von Pflanzenfressern gefressen und diese von<br />
Fleischfressern und diese von den Konsumenten an der Spitze.<br />
Ausscheidungen und tote Organismen werden zersetzt und Mineralstoffe<br />
gelangen wieder in den Boden.“ Es handelt sich vielmehr<br />
um ein riesiges Nahrungsnetz, das viele Verknüpfungen aufweist.<br />
In diesem Nahrungsnetz haben auch die Superprädatoren (große<br />
Beutegreifer) und Mesoprädatoren (mittlere Beutegreifer) ihren<br />
Platz und somit auch eine Funktion zu erfüllen. Wie komplex unser<br />
Ökosystem ist, veranschaulicht die Untersuchung von Berger<br />
& Connor (2008), die den Einfluss von Wölfen auf Kojoten und<br />
somit auf Gabelböcke erforschten. In der Studie wird der positive<br />
Einfluss des Wolfes auf die Gabelbockpopulation verdeutlich.<br />
Durch die Prädation der Kojoten steigt die Populationsgröße der<br />
Gabelböcke an. Der Einfluss der Kojoten auf die Kitzsterbilchkeit<br />
wird durch den Superprädator Wolf reduziert (Abb. 7).<br />
Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dass die Raubwildbejagung<br />
einen Beitrag zum Artenschutz leisten kann, dieser<br />
aber aufgrund der Vielfältigkeit der Emotionen bezüglich dieser<br />
Thematik belegt sein sollte. Bei der Beantwortung von solch<br />
komplexen Fragestellungen sollte jedoch die Vermischung mit<br />
Emotionen und Wertvorstellungen vermieden werden. Eine aus<br />
naturschutzfachlicher und jagdwirtschaftlicher Sicht nachhaltige<br />
Bejagung kann nur betrieben werden, wenn die Rolle des Beutegreifers<br />
in dem jeweiligen Ökosystem bekannt ist. Dabei spielt<br />
jedoch die Erhaltung des Lebensraumes (Superfaktor) eine maßgebliche<br />
Rolle, denn sie ist nachhaltiger und trägt zudem zu einem<br />
positiven Image der Jagd bei. <br />
■<br />
Dipl.-Ing. Miriam Traube<br />
Literatur:<br />
Aebischer, N.J. & Ewald, J.A. (2004): Managing the UK grey partridge Perdix perdix<br />
recovery: population change, reproduction, habitat and shooting. Ibis 146: 181–191.<br />
Baines, D., Moss, R. & Dugan, D. (2004): Capercaillie breeding success in relation<br />
to forest habitat and predator abundance. Journal of Applied Ecology 41: 59-71.<br />
Berger, K. M., & Conner, M. M. (2008): Recolonizing wolves and mesopredator suppression<br />
of coyotes: impacts on pronghorn population dynamics. Ecological Applications 18: 599–612.<br />
Bolton, M., Tyler, G., Smith, K. & Bamford, R. (2007): The impact of predator control<br />
on lapwing Vanellus vanellus breeding success on wet grassland nature reserves.<br />
Journal of Applied Ecology 44: 534–544.<br />
Bro, E., Mayot, P. Corda, E. & Reitz, F. (2004): Impact of habitat<br />
management on grey partridge populations: assessing wildlife cover using a<br />
multisite BACI experiment. J. Appl. Ecol. 41: 846–857.<br />
Delibes-Mateos, M., Redpath, S.M., Angulo, E., Ferreras, P. & Vil- lafuerte, R. (2007): Rabbits<br />
as a keystone species in southern Europe. Biological Conservation 137: 149–156.<br />
MacDonald, M. A. & Bolton, M. (2008): Predation of Lapwing Vanellus vanellus<br />
nests on lowland wet grassland in England and Wales: Effects of nest density, habitat<br />
and predator abundance. J. Ornithol. 149: 555–563.<br />
Summers, R.W., Green, R.E., Proctor, R., Dugan, D.,Lambie, D., Moncrieff, R.,<br />
Moss, R. & Baines, D. (2004): An experimental study of the effects of predation on the<br />
breeding productivity of capercaillie and black grouse. Journal of Applied Ecology 41: 513–525.<br />
Buchtipp<br />
Tolle Zeiten und Große Jäger<br />
Band III, Klaus Neuberger<br />
352 Seiten, über 900 Fotos<br />
Format: 23,5 x 28,5 cm<br />
ISBN: 978-3-99024-097-7<br />
Preis: € 49,90<br />
Abb.7) Veränderung der Kitzsterblichkeit bei Gabelböcken<br />
mit und ohne Wolf, Populationsentwicklung des Gabelbocks<br />
(aus Berger & Connor (2008)).<br />
Klaus Neuberger beschreibt und zeigt<br />
mit Band III der Jagddokumentation<br />
„Tolle Zeiten & Große Jäger“, für<br />
jeden an der Jagd Interessierten,<br />
mit Unterstützung von über 900<br />
Fotos, Jagdatmosphäre von gestern<br />
und heute, in Österreich, Ungarn,<br />
Deutschland, Tschechien, Kanada,<br />
Südamerika, Afrika und anderen Jagddestinationen. „In tiefer<br />
Demut, beseelter Dankbarkeit und vitaler Reminiszenz sei daran<br />
erinnert – die Wiesen und Bäche unserer Jugend sind nicht mehr.<br />
Die Spielfelder haben sich verlagert. Denken wir aufrechten Herzens<br />
daran zurück und bemühen wir uns nachhaltig, kommenden Generationen<br />
noch zauberhafte Plätze für ihre Träume zu erhalten. Jagen<br />
ist auch ein Ausdruck persönlicher Freiheit.“<br />
14 Jagd in Tirol 03/2013
Alles, alles<br />
will ihn fressen!<br />
Kolumne<br />
Von Wildungen sagte es bereits im 18. Jahrhundert, und –<br />
es passt gerade so schön hierher – trifft heute wohl weit mehr zu als damals.<br />
Die großen, ich meine die wirklich<br />
großen(!), Hasenjagden kenne ich<br />
selbst nicht mehr, obschon nicht<br />
greisen, so doch ehrwürdigen Alters. Unterstellend,<br />
die Altvorderen trugen so dick<br />
auf, wie wir es heute tun, müssen diese<br />
Jagden wirklich noch Strecke gebracht haben.<br />
Dann folgten die, mir nunmehr selbst<br />
erinnerlichen, nicht minder legendären<br />
Jagden der 60er und 70er, dünn gesät die<br />
photographischen Belege, schon deutlich<br />
schmäler die Beute, dicht jedoch die scheinbar<br />
endlosen Elegien darauf.<br />
Was nun bringt den<br />
Hasen wirklich in Not?<br />
Wie immer grobes Unwissen, gepaart mit<br />
dem Unwillen, eine eigene Ansicht zu vertreten.<br />
Punkt. Die einen, unschuldig und<br />
bar jeder Begeisterung für Wildtiere, erkennen<br />
im Hasen seit Jahrzehnten eine Comic-<br />
Figur (Bugs Bunny 1940, Klopfer 1942), die<br />
anderen, durchaus interessiert, einen frauenverprügelnden<br />
Macho (Grzimek, Tierleben)<br />
mit insgeheim bewunderter Potenz,<br />
wohingegen meine Ausgabe des „Neuen<br />
Brehm“ jeden Experten mit der Information<br />
bedient, der Hase sei ein „derber Nager“.<br />
Soweit die Theorie. Doch lassen wir es<br />
nicht beim pointensicheren Zitat bewenden,<br />
bleiben wir nicht in der Studierstube,<br />
sehen wir, feldforschend, in die Reviere.<br />
Was tut sich da, dem Hasen Förderliches?<br />
Wenig, erschreckend wenig! Immer mehr,<br />
schleichend, von oberflächlichem Hinsehen<br />
unbemerkt, bereiten wir, mainstreamhörig,<br />
den Boden für den Niedergang der<br />
Hasenpopulation. Keineswegs handelnd,<br />
nein, schlimmer noch: duldend. Wichtigster<br />
Einflussfaktor ist wohl der Wandel<br />
des Lebensraumes. Weitgehend verschwunden<br />
sind stillgelegte Flächen im Ackerbau,<br />
intensivierte Landwirtschaft und hoher<br />
Einsatz von Chemie tun ein ihres. Tiere, die<br />
größtenteils von Gräsern und Wildkräutern<br />
leben, sind in einer von Folien bedeckten<br />
Salatplantage und in mehrschnittigen Wiesen,<br />
deren Vielfalt immer mehr zurückgeht,<br />
fehl am Platze. Unmittelbar auf diese Umstände<br />
folgt der zweite, nicht weniger gravierende<br />
Faktor: die Fressfeinde. Empfahlen<br />
die Heger noch vor gar nicht so langer Zeit,<br />
auf alles zu schießen, was einen krummen<br />
Schnabel hätte, schossen ebendiese noch<br />
die Krähennester aus, rückte man noch den<br />
Kolkern und Hähern mit Hagel und Lot zu<br />
Leibe, so ist das heute Schnee von gestern.<br />
In noch jüngerer Vergangenheit liegt eine<br />
weitere Fahrlässigkeit unserer Zunft: Wir<br />
ließen, zu hohen Zeitaufwand vorschützend,<br />
die Kunst des Fallenstellens so sehr<br />
in Vergessenheit geraten, dass wir darauf<br />
verzichten mussten, weil die wahren Könner<br />
in Minderzahl gerieten, und die Dilettanten<br />
durch ihre zweifelhaften „Erfolge“<br />
das Ansehen aller Jäger hemmungslos ramponierten.<br />
Und als jüngstes Bravourstück<br />
dulden wir nun schon seit Jahren, dass unter<br />
anderem alle Rabenvögel kollektiv unter<br />
Schutz gestellt werden, stimmen in EUweites<br />
Gejammer über diesen Irrsinn ein<br />
und lassen uns gleichzeitig eine Schüssel<br />
Wasser bringen, um unsere Hände in Unschuld<br />
zu waschen. Wir lauschen verzückt<br />
den Ausführungen der Experten, wie wir<br />
denn diesen oder jenen Beutegreifer schonen<br />
oder gar neu ansiedeln sollen, wohl<br />
wissend, dass dies die Nahrungskette nach<br />
unten ganz eklatant verändern wird.<br />
Letztlich wären noch die streunenden<br />
Hunde und jene, deren Besitzer die Aufsichtspflicht<br />
als demokratiegefährdend<br />
einstufen, anzuführen. Wenn auch kein<br />
Hund einen gesunden Hasen greifen kann,<br />
so scheint es mir doch wenig förderlich,<br />
wenn die Hasen einer steten Beunruhigung<br />
unterworfen werden, die Hunde wechseln,<br />
doch der Hase bleibt derselbe. Erstaunlich<br />
in diesem Zusammenhang: Jene „Tierfreunde“,<br />
die unsere Hasenjagden stören,<br />
fallen beim Stöbern ihres eigenen Hundes<br />
– der tut nix! – in Verzückung.Was kann<br />
man tun? In erster Linie brauchen wir unser<br />
altes Engagement wieder, die „Fuchsnächte“<br />
sind ein erster, wenn auch einseitiger,<br />
Ansatz. Brachen, nur dem Wilde dienend,<br />
stellen Inseln im Strom der Lebensfeindlichkeit<br />
dar. Wer nach Windwürfen und<br />
Schneebrüchen Wildschaden an Bäumen<br />
bezahlt, kann auch das Schutzgeld für einen<br />
Satz Hasen erübrigen und eine Brache<br />
pachten. Schonende Bejagung, jedoch mit<br />
fermen Hunden, um die Durchmischung<br />
des Besatzes zu fördern. Die Umsetzung<br />
mag dauern, mit viel Einsatz, Disziplin und<br />
Zurückhaltung verbunden sein, bringt aber<br />
etwas zurück: den Hasen.<br />
■<br />
OSKAR<br />
Jagdzeiten in Tirol<br />
Männl. Rotwild Kl. I 01.08.–15.11.<br />
Männl. Rotwild Kl. II & III 01.08.–31.12.<br />
Weibl. Rotwild/Kälber<br />
und Schmalspießer 01.06.–31.12.<br />
Gamswild 01.08.–15.12.<br />
Gamswild in Osttirol 01.08.–31.12.<br />
Männl. Rehwild Kl. I & II 01.06.–31.10.<br />
Männl. Rehwild Kl. III 01.06.–31.12.<br />
Weibl. Rehwild & Kitze 01.06.–31.12.<br />
Steinwild 01.08.–15.12.<br />
Muffelwild 01.08.–31.12.<br />
Murmeltier 15.08.–30.09.<br />
Feld- und Alpenhase 01.10.–15.01.<br />
Dachs 15.07.–15.02.<br />
Haselhahn 15.09.–15.10.<br />
Alpenschneehuhn 15.11.–31.12.<br />
Stockente, Ringeltaube 01.10.–15.01.<br />
Fasan 01.10.–15.01.<br />
Ganzjährig bejagbar: Fuchs, Steinmarder, Iltis,<br />
Waschbär, Marderhund und Schwarzwild<br />
Folgende Wildarten sind ganzjährig<br />
zu schonen: Wolf, Braunbär, Baummarder,<br />
Luchs, Wildkatze, Reb-, Stein- und Blässhuhn,<br />
Waldschnepfe, Uhu, Wald-, Raufuß- und<br />
Steinkauz, Turm- und Baumfalke, Habicht,<br />
Mäusebussard, Sperber, Steinadler, Graureiher,<br />
Kormoran, Gänsesäger, Rackelwild, Kolkrabe,<br />
Elster, Eichelhäher, Rabenkrähe<br />
Auer- und Birkhahn:<br />
Rahmenschusszeit: Auerhahnen in den ungeraden<br />
Jahren vom 15. April bis 15. Mai, Birkhahnen<br />
jährlich vom 1. Mai bis 15. Juni, jeweils<br />
eingeschränkt auf maximal 15 Tage.<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
15
Leserbrief<br />
Der rote Punkt<br />
Verfehlungen bei der Jagdausübung<br />
(sog. „Fehlabschuss“) werden von der<br />
Bewertungskommission mit einem roten<br />
Punkt am Trophäenanhänger gekennzeichnet,<br />
der dann weithin sichtbar ist. Dies gleicht<br />
dem „an den Pranger stellen“ im Mittelalter!<br />
Auch kennen wir die Zeit, wo manche<br />
Menschen mit einem „gelben Stern“<br />
gekennzeichnet wurden – eine wahrhaft<br />
unselige Zeit! Das „Kennzeichnen“ von<br />
Menschen oder von ihren Verfehlungen hat<br />
sich in unserer Geschichte wahrhaft nicht<br />
als sinnvoll erwiesen – aber wollen wir Jäger<br />
nicht aus unserer Geschichte lernen?<br />
Die Gesellschaft hat sehr wohl gelernt:<br />
Es wird heute keiner mehr (auch kein<br />
Verbrecher) „an den Pranger gestellt“. Es<br />
wird heute kein Mensch mehr wegen einer<br />
Verfehlung gekennzeichnet (oder muss<br />
einer wegen Geschwindigkeitsübertretungen<br />
beim Autofahren oder Alkohol am Steuer mit<br />
einem roten Punkt am Auto fahren auf dem<br />
steht „ich bin Raser“ oder „ich bin<br />
Säufer“?) Nur wir Jäger tun uns schwer,<br />
unsere Mitjäger mit Ernst zu behandeln und<br />
nicht bloßzustellen! Wir erfreuen uns immer<br />
noch am Roten Punkt – aber natürlich an<br />
dem des Nachbarn!<br />
Wie lange noch??<br />
Dr. Julius Wiegele, Bezirksjägermeister<br />
Nacht des Fuchses – Eine Provokation der Jagdgegner?<br />
In der Dezembernummer der Jagd in Tirol<br />
(S. 26) ruft der Bezirksjägermeister die „Nacht<br />
des Fuchses“ für den gesamten Bezirk aus.<br />
Die Jäger werden aufgefordert, im Dezember-,<br />
Jänner- und Febervollmond auf Fuchs, Marder,<br />
Dachs und Iltis anzusitzen (Warum die Bezeichnung<br />
„Nacht des Fuchses“?). Es soll hier<br />
nicht die Diskussion geführt werden, welche<br />
positiven Auswirkungen die Dezimierung des<br />
Raubwildes auf die Raufußhühnerpopulation<br />
hat. Jagdtheoretiker und Jagdpraktiker vertreten<br />
sehr divergierende Meinungen. So hat kürzlich<br />
Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer von der BOKU<br />
Wien in einem Vortrag vor Jägern der Bezirksstelle<br />
Innsbruck Stadt des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es<br />
davor gewarnt anzunehmen, dass erhöhter<br />
Abschuss von Raubwild automatisch eine Erhöhung<br />
des Bestandes von Raufußhühnern zur<br />
Folge habe. Hier würden viele andere Faktoren<br />
zu berücksichtigen sein. Für mich als Jäger und<br />
Jagdaufseher sind die Bestimmungen des <strong>Tiroler</strong><br />
Jagdgesetzes betreffend den Schutz der Jagd<br />
verpflichtend. Nach §30 umfasst der Jagdschutz<br />
„den Schutz des Wildes vor Raubwild. […]<br />
Der Jagdschutz ist regelmäßig, dauernd und<br />
ausreichend auszuüben. [...] Das Kurzhalten<br />
des Raubwildes gehört zum Jagdschutz“ (Kommentar:<br />
Abart u.a.: <strong>Tiroler</strong> Jagdrecht, S.114). Ich<br />
schicke weiters voraus, dass ich jeden Jäger, der<br />
in klaren und klirrend kalten Vollmondnächten<br />
auf Raubwild ansitzt, bewundere. Versuchen<br />
wir aber einmal, die „Vollmond-Jagd-Praxis“<br />
durch die Brille der Jagdgegner zu sehen: Für sie<br />
bedeutet die Konzentration der Jagd auf Fuchs,<br />
Marder, Dachs und Iltis auf drei Vollmondnächte<br />
schlicht konzentriertes Morden. Diesem Vorwurf<br />
kann ich kaum etwas entgegenhalten, wenn ein<br />
Jäger damit prahlt, in einer „Fuchspassnacht“<br />
sechs Füchse und drei Steinmarder erlegt zu<br />
haben (siehe Jagd in Tirol, Dez. 2012, S. 29).<br />
Von Aggression bis Verständnislosigkeit reichen<br />
die Kommentare der Jagdgegner zum jagdlichen<br />
Brauch des Streckenlegens (vereinfacht aus<br />
ihrer Sicht: Füchse, Marder … heraus aus der<br />
Tiefkühltruhe; ab zu den Streckenlegungsplätzen<br />
des Bezirkes; Fanfaren der Jagdhornbläser;<br />
gemütliches Beisammensein mit Gleichgesinnten<br />
– für das leibliche Wohl sorgt der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>,<br />
also deckt er das „kollektive Morden“;<br />
ab in den Container zur Entsorgung). Sollten<br />
wir die Einstellung der Jagdgegner zur Praxis der<br />
„Nacht des Fuchses“ einfach ignorieren? Nein,<br />
wir müssen uns auch dieser Diskussion stellen.<br />
Zuvor sollten wir Jäger kritisch hinterfragen, ob<br />
die Nacht des Fuchses tatsächlich der Weg zum<br />
Schutz des Wildes vor Raubwild ist; hier gibt es<br />
auch innerhalb der Jägerschaft sehr unterschiedliche<br />
Meinungen. Ob sich die Provokation der<br />
Jagdgegner durch das Festhalten an dieser<br />
jagdlichen Praxis lohnt, sei dahingestellt.<br />
Hans Geiler<br />
Risikobär in Graubünden erlegt<br />
Am Morgen des 19. Februar 2013<br />
wurde im Puschlav der Bär M13 erlegt.<br />
Der junge Wildbär war zum Sicherheitsrisiko<br />
für Menschen geworden, weil er<br />
systematisch in Siedlungen nach Nahrung<br />
suchte, Menschen am Tag folgte<br />
und trotz wiederholten Vertreibungsaktionen<br />
auch nach dem Winterschlaf keine<br />
Scheu zeigte. Der Abschuss erfolgte gestützt<br />
auf das Konzept Bär Schweiz.<br />
Der Bär M13 streifte seit dem Frühling<br />
2012 im Kanton Graubünden, vor allem im<br />
Puschlav, umher. Er kam immer wieder in Dörfer<br />
und Siedlungen und zeigte keinerlei Scheu<br />
mehr gegenüber Personen. Nachdem er auf<br />
der Suche nach Nahrung ab Anfang Oktober<br />
vermehrt in geschlossene Wohngebiete im<br />
Puschlav eingedrungen war und Schäden in<br />
direkter Nähe von bewohnten Häusern beziehungsweise<br />
bei einem Schulhaus gemacht<br />
hatte, wurde er im November 2012 als Problembär<br />
eingestuft und noch intensiver beobachtet.<br />
Am 12. und 13. November drang<br />
M13 zwei Nächte nacheinander in den Nebenraum<br />
eines bewohnten Weilers ein, um<br />
dort die Vorräte zu fressen. Kurz darauf verschwand<br />
der männliche Jungbär und machte<br />
oberhalb von Poschiavo Winterschlaf. Nach<br />
dem Aufwachen kam er erneut in die Nähe von<br />
Menschen, nun sogar bei Tag, und er reagierte<br />
kaum noch auf die Vergrämungen der Wildhut.<br />
Der Bär verhielt sich zwar nie aggressiv gegenüber<br />
Menschen, jedoch wurde das Risiko eines<br />
Unfalls, bei dem ein Mensch ernstlich verletzt<br />
oder gar getötet wird, unverantwortbar groß. Die<br />
zuständigen Stellen bei Bund und Kanton sahen<br />
keine Möglichkeit mehr, das Verhalten des Bären<br />
noch beeinflussen zu können. Damit wurde M13<br />
gemäß Konzept Bär Schweiz zum „Risikobär“,<br />
der erlegt werden musste. Das Konzept sieht<br />
vor, dass ein Bär entfernt werden soll, wenn er<br />
die Scheu vor Menschen verloren hat, sich wiederholt<br />
in geschlossenes Siedlungsgebiet begibt<br />
und trotz wiederholter Vergrämungen sein Meidungsverhalten<br />
offensichtlich nicht vergrößert.<br />
M13 wurde am Morgen des 19. Februar 2013 im<br />
Puschlav abgeschossen. Der Kadaver wird nun<br />
im Kanton Graubünden untersucht.<br />
Vergrämungen zeigten keine Wirkung<br />
Die verantwortlichen Behörden hatten immer<br />
wieder versucht, dem Bären mehr Scheu einzuflößen.<br />
Sie beschossen ihn systematisch in so<br />
genannten Vergrämungsaktionen etliche Male<br />
mit Gummischrot und Knallpetarden und versuchten,<br />
ihn mit allen Mitteln aus den Dörfern,<br />
Siedlungen und Weilern zu vertreiben. Ziel der<br />
Vergrämungen war, das Verhalten von M13<br />
so zu ändern, dass er wieder scheuer würde<br />
und den Menschen und Siedlungen zu meiden<br />
lernte. Die verantwortlichen Behörden gehen<br />
davon aus, dass M13 das problematische<br />
Verhalten bereits im Trentino angenommen<br />
hat, als er, statt den Winterschlaf zu machen,<br />
in den Siedlungen Nahrung suchte und fand.<br />
Da er von Anfang an wenig Scheu zeigte und<br />
ein neugieriger Bär war, wurde er bereits im<br />
Oktober 2011 im Trentino und danach im Juni<br />
2012 nach einem Zusammenstoß mit einem<br />
Zug der Rhätischen Bahn in der Nähe von Scuol<br />
mit einem neuen Senderhalsband versehen.<br />
So konnten seine Wanderungen überwacht<br />
und die Vergrämungsaktionen besser geplant<br />
werden. Vor dem Entscheid zum Entfernen des<br />
Bären haben Gespräche mit den italienischen<br />
Behörden stattgefunden. Die italienischen<br />
Vertreter zeigten Verständnis für die Situation<br />
der Schweiz. Die verantwortlichen Behörden<br />
beider Länder kamen zum Schluss, dass der<br />
Einfang und die Haltung von M13 in einem<br />
Gehege keine Optionen sind. Aus tierethischer<br />
Sicht ist es fragwürdig, einen wilden Bären in<br />
einem Gehege einzusperren. Konsequenterweise<br />
sieht deshalb das Konzept Bär Schweiz<br />
für einen Risikobären den Abschuss vor. <br />
Quelle:Bundesamt für Umwelt BAFU<br />
16 Jagd in Tirol 03/2013
Ein Weidmannsheil den Jubilaren<br />
Die <strong>Tiroler</strong> Jäger gratulieren den Weidkameraden im März 2013<br />
Zur Vollendung des 92. Lebensjahres:<br />
92 Brandtner Josef, Oberndorf<br />
Zur Vollendung des 91. Lebensjahres:<br />
91 Jordan Hugo, Breitenbach<br />
Zur Vollendung des 90. Lebensjahres:<br />
90 Ing. Demoulin Herwig, Kufstein; WM<br />
Köck Herbert, Häselgehr<br />
Zur Vollendung des 89. Lebensjahres:<br />
89 Heidegger Josef, Steinach a. Br.; WM<br />
Mayr Stefan, Erpfendorf; Dr. Miracoli Roberto,<br />
I-Mailand<br />
Zur Vollendung des 88. Lebensjahres:<br />
88 Hutter Peter, Ellbögen; Kerber Alois,<br />
Ehrwald; Schatz Josef, Kematen; Schett Albert,<br />
Innervillgraten; Voppichler Josef, Brandberg<br />
Zur Vollendung des 87. Lebensjahres:<br />
87 Ing. Ellmerer Herbert, Fulpmes; Gabl<br />
Grete, St. Anton; Dipl.-Ing. Reischl Fridolin, Lienz<br />
Zur Vollendung des 86. Lebensjahres:<br />
86 Götsch Alois, Arzl; Hofbauer Anna, Absam;<br />
Krismer Ernst, Arzl; Pletzenauer Peter,<br />
Fieberbrunn; Rupp Michael, D-Motzenhofen;<br />
Toscano Edy, CH-Effretikon; Wetscher Albert<br />
sen., Walchsee<br />
Zur Vollendung des 85. Lebensjahres:<br />
85 Bernardi Hans, Schwaz; Döttlinger<br />
Eduard, Aurach b. K.<br />
Zur Vollendung des 84. Lebensjahres:<br />
84 Dipl.-Ing. Brandt Walter, D-Bingen;<br />
Frank Hubert, Zams; Frank Josef, Zams; Ing.<br />
Härting Hermann, Telfs; Köfinger Josef, Ebbs;<br />
Öfner Erwin, Leutasch; Pfurtscheller Siegfried,<br />
Neustift; Scheucher Josef, Pinswang; Spinner<br />
Maria, Lienz; Zoller Alfred, Tarrenz<br />
Zur Vollendung des 83. Lebensjahres:<br />
83 Gehring Hermann, D-Neu-Ulm; Haßler<br />
Rudolf, D-Freiburg i. Br.; Imschweiler Helmut,<br />
D-Bad Homburg v. d. H.; Kleber Wilhelm, D-<br />
Liederbach am Taunus; Mauracher Josef, Reith<br />
i. Alpb.; Ing. Overhoff Günter, D-Siegen; Dipl.-<br />
Ing. Pfister Willy, CH-Altendorf; Schießling<br />
Hans, Brixlegg; Prof. Dr. Stehr Klemens, D-<br />
Spardorf; Unterweger Alois, Kals<br />
Zur Vollendung des 82. Lebensjahres:<br />
82 Dirtl Willi, Kitzbühel; Geisler Josef, Tux;<br />
Gleinser Franz, Neustift; Hitsch Alfons, Schwanenstadt;<br />
Hörbiger Michael, Wildschönau;<br />
Köppel Max, D-Riegsee; Ladner Josef, Pfunds;<br />
Leitner Erhard, St. Jakob i. Defr.; Scheiber Erich,<br />
Obergurgl; Schwaiger Johann, Mayrhofen<br />
Zur Vollendung des 81. Lebensjahres:<br />
81Farr Adolf, D-Remchingen-NÖ.; Friedl<br />
Hans Hubert, D-München; Islitzer Alfred, Prägraten;<br />
Jäger Hubert, Stams; Mitterdorfer<br />
Alois, Nussdorf/Debant; Niedertscheider Johann,<br />
Kartitsch; Orsinger Fritz, CH-Diessen-<br />
hofen; Scheiterer Franz sen., Strass i. Z.; Straif<br />
Georg, Brixen i. Th.; Strassmair Karl, Nussbach<br />
Zur Vollendung des 80. Lebensjahres:<br />
80 Kindl Otto, Neustift; Kuntner Leo,<br />
Stams; Leis Karl, Axams; Müller Hans, Tösens;<br />
Ortner Fritz, Hart i. Z.; Wetscher Josef, Absam<br />
Zur Vollendung des 79. Lebensjahres:<br />
79 Auer Hermann, Völs; Brunner Alois,<br />
I-Moos im Passeier; Burger Alois, Eibiswald;<br />
Ebner Josef, Kartitsch; Hördt Albrecht, D-<br />
Mönchengladbach; Jäger Helmut, See; Kröll<br />
Hansjörg, Mayrhofen; Moser Josef, Kartitsch;<br />
Nitzlnader Josef, Innsbruck; Nocker Gottfried,<br />
Trins; Pfeiffer Helmut, D-Wermelskirchen; Pienz<br />
Josef, Ampass; Presslaber Albert, Matrei i.O.;<br />
Schatz Norbert, Imst; Steiner Wilfried, Wörgl;<br />
Stuhldreher Hermann, D-Diemelsee-Stormbruch;<br />
Tröbinger Alois, I-Burgstall<br />
Zur Vollendung des 78. Lebensjahres:<br />
78 WM Ampferer Josef, Jenbach; Flunger<br />
Rudolf, Innsbruck; Fuchs Karl, D-Hammelburg;<br />
Dr. Merkler Georg Paul, D-Rheinzabern;<br />
Mungenast Erich, Strengen; Peetz Harry, D-<br />
Berlin; Unterberger Viktor, Kirchbichl; Wetscher<br />
Hermann, Fügen<br />
Zur Vollendung des 77. Lebensjahres:<br />
77 Breithaupt Hans Hermann, I-San Felice<br />
Del Benaco; Falkner Albert, Ötz; Hammerle<br />
Rudolf, Bach; Höllwarth Franz, Fügenberg; Kießel<br />
Walther, D-München; Kirchebner Edwin,<br />
Jerzens; Lindner Elisabeth, Fritzens; Mair Franz,<br />
I-Kiens; Dr. Meirer Romed, Kufstein; Oberleitner<br />
Luise, Going; Patterer Richard, Hopfgarten<br />
i. Defr.; Pendl Hans, Zell a. Z.; Pucher Erwin,<br />
Mils; Ritterskamp Hermann, D-Mülheim a. d.<br />
Ruhr; Schmid Emil, CH-Films; Sticker Franz,<br />
Gerlos Gmünd; Tipotsch Alois, Tux; Willam<br />
Emil, Sellrain; Zanders Willi, D-Herzogenrath;<br />
Zöhrer Alois, Seeboden<br />
Zur Vollendung des 76. Lebensjahres:<br />
76 Auer Josef, Breitenbach; Berger Rudolf,<br />
Walchsee; Geißler Richard, Thiersee; Griesser<br />
Josef, Ötz; Hepperle Hans, D-Neidlingen; Huber<br />
Hermann sen., Zell a. Z.; Lebacher Franz, D-<br />
Weilheim; Leitner Adolf, Reith i. Alpb.; Moser<br />
Anna, Kramsach; Moser Josef, Angerberg; Mrak<br />
Anton, Längenfeld; Mussnig Hugo, Achenkirch;<br />
Neumeyer Günter, D-Kerpen-Brüggen; Pechtl<br />
Josef, Schönwies; Pirker Siegfried, Matrei i. O.;<br />
Plattner Othmar, Ötz; Schmid Pius, Umhausen;<br />
Schweigl Josef, Polling; Stempfle Johann, D-<br />
Neuburg/Langenhaslach; Wellenzohn Erwin,<br />
Zams; Westreicher Robert, Serfaus<br />
Zur Vollendung des 75. Lebensjahres:<br />
75 Aellen Manfred, CH-Diemtigen; Bader<br />
Erwin, Ehrwald; Dipl.-Ing. Baur Herbert, D-Stuttgart;<br />
Betting Ernst, CH-Wetzikon; Blank Alois,<br />
D-Marktoberdorf; Ebner Friedrich, Innsbruck;<br />
Egger Josef, Rietz; Eppacher Hermann, Innsbruck;<br />
Jöchl Max, Fieberbrunn; Kranebitter Karl,<br />
Pettnau; WM Krepper Anton, Erpfendorf; Martin<br />
John, IRL-Dublin; Mattersberger Friedrich,<br />
Matrei i. O.; Notz Herbert, D-Wolfertschwenden;<br />
Jubilare<br />
Pallhuber Oswald, I-Antholz; Prantner Michael,<br />
Scheffau a. W. Kaiser; Roser Walter, D-Sindelfingen;<br />
Saalbach Horst Kurt H. C., USA-West Palm<br />
Beach; Salentinig Adolf, Reith i. Alpb.; Schiessl<br />
Johann, D-Pfraundorf; Steurer Anton, Tristach;<br />
Waldispühl Roland, CH-Luzern; Wurms Holger,<br />
D-Kressbronn a. Bodensee<br />
Zur Vollendung des 70. Lebensjahres:<br />
70 Adelsberger Johann, St. Jakob i. H.;<br />
Beermeister Liselotte, Schönberg; Ing. Brutter<br />
Gerd, Lienz; Bürgstaller Hubert, I-Kiens;<br />
Ebner Siegfried, Fieberbrunn; Götsch Walter,<br />
Nassereith; Gundendorfer Walter, Neuzeug;<br />
Haidsengst Kurt, Rum; Heinemann Claus, D-<br />
Kranzberg; Linthorst Jozef Hendrik M., NL-BJ<br />
Amerongen; Lohfeyer Ernst, St. Johann i. T.;<br />
Matt Alfred, See; Ott Gruntram, FL-Nendeln;<br />
Prinz Andreas von SCG, D-Coburg; Prummer<br />
Quirin, D-München; Dr. Schmid Josef Peter, Kufstein;<br />
Schneider Josef, Pflach; Schwaiger Franz<br />
sen., Schwanberg; Seebacher Bernhard, D-Weil<br />
der Stadt; Stigger Peter, Haiming; Wieser Alois,<br />
Neustift b. Güssing; Zangerle Herbert, Imst<br />
Zur Vollendung des 65. Lebensjahres:<br />
65 Bock Alfons, Kappl; Bolzoni Giuseppe,<br />
I-Alseno; Braun Helmut, D-Dehlingen; Brühne<br />
Heinrich, D-Möhnesee; Falger Wolfgang, Bergwang;<br />
Fink Josef, Schönwies; Friesenbichler<br />
Josef, Allerheiligen i. Mürztal; Gabl Josef, Imst;<br />
Guem Bernhard, Schönwies; Guger Rudolf,<br />
Schiedlberg; Haitzmann Otto, Lofer; Hörmann<br />
Friedrich, Michaelnbach; Hundertpfund Helmut,<br />
Biberwier; Kersting Berthold, D-Bestwig-<br />
Heringhausen; Kirchmair Gottfried, Angath;<br />
Kodelic Franz, Graz; Larcher Josef, Mutters;<br />
Lindlbauer Peter, D-München; Obermoser Andreas,<br />
Kitzbühel; Pichler Richard, I-Eggen; Pittl<br />
Johann, Götzens; Platt Leo, Neustift; Pohler<br />
Anton, Lermoos; Schwaiger-Fleckl Otto, St.<br />
Jakob i. H.; Schwemmer Roland, D-Lauf a. d.<br />
Pegnitz; Seelos Herbert, Innsbruck; Stolte Hans<br />
Dieter, D-Bad Abbach; Weichinger Alois, Seefeld;<br />
Weiler Herbert, Hall i. T.; Wetzinger Franz,<br />
St. Jakob i. H.; Zach Alois, Jagerberg<br />
Zur Vollendung des 60. Lebensjahres:<br />
60 Bacher Oskar, Längenfeld; Brunner Karl,<br />
I-Moos im Passeier; Donner Helmut, Innsbruck;<br />
Elhardt Gottfried, Völs; Fohringer Andreas,<br />
Westendorf; Foyer Hubertus, D-Münster; Hammer<br />
Johanna, Brixen i. Th.; Hirzinger Johann,<br />
Brixen i. Th.; Hofstadler Walter, Linz; Hotter<br />
Anton, Stummerberg; Mag. Huber Thomas,<br />
Kirchbichl; Jauch Hans-Gerd, D-Hürth; Koch<br />
Manfred, D-Haunetal-Schletzenrod; Lechner<br />
Oskar, I-Lichtenberg-Prad; Lechner Peter, Stans;<br />
Neumaier Hans, Ehrwald; Neuper Franz, Aurach<br />
b. K.; Mag. Dr. Öggl Peter, Innsbruck; Pfefferle<br />
Josef, Tarrenz; Pöttler Josef, Köppelreith; Raffl<br />
Klaus, Karrösten; Regensburger Sighard, Pfunds;<br />
Reitze Sibylle, CH-Schmitten; Rogl Johann, Kals;<br />
Schrettl Reinhold, Vils; Schreyer Gertraud, Rohrberg;<br />
Schweißguth Kurt, D-Schmerbach; Stormanns<br />
Manfred, D-Nörvenich-Binsfeld; Vergeiner<br />
Josef, Assling; Von Buttlar Dietrich, D-Pullach;<br />
Wimmer Gerhard, Maurach a. A.; Wurzer<br />
Albert, Mutters; Zender Claudio, CH-Zernez<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
17
Reportage<br />
Mitteilungen der Geschäftsstelle<br />
Geschäftsstelle<br />
6020 Innsbruck, Adamgasse 7a<br />
Telefon: 0512 / 57 10 93 oder<br />
Mobil: 0664 / 97 50 806<br />
Fax: 0512 / 57 10 93-15<br />
E-Mail: tjv@tirol.com und info@tjv.or.at<br />
Besuchen Sie uns im Web:<br />
www.tjv.or.at<br />
Bürozeiten:<br />
Von Montag bis Donnerstag<br />
jeweils von 7.30 bis 17.00 Uhr<br />
Freitag von 7.30 bis 12.00 Uhr<br />
In der Geschäftsstelle erhältlich:<br />
❖ DVD „Im Bann dieser Berge“<br />
(€ 35,00 zzgl. Versandgebühren)<br />
❖ Buch „Der Bergjäger“ (€ 26,90)<br />
❖ Buch „<strong>Tiroler</strong> Jungjäger“ (€ 37,00)<br />
❖ Verbandsabzeichen für den Hut<br />
als Anstecknadel<br />
❖ Jagderlaubnisscheinvordrucke<br />
❖ Wildbretanhänger<br />
❖ Hinweistafeln, Format 30 x 40 cm<br />
(€ 7,50)<br />
❖ Autoaufkleber<br />
❖ Musterpachtverträge<br />
Rechtsberatung:<br />
Nach telefonischer Voranmeldung<br />
(0512 / 57 10 93) können kurzfristig<br />
Termine mit unserem Rechtsreferenten<br />
vereinbart werden.<br />
Kostenlose Servicehoteline:<br />
Wir dürfen in Erinnerung rufen, dass<br />
die Geschäftsstelle des <strong>Tiroler</strong><br />
<strong>Jägerverband</strong>es auch unter der<br />
kostenlosen Telefonnummer<br />
0800/244177 erreichbar ist!<br />
Landesjagdorganisationen beschließen<br />
Sicherheitspaket<br />
Klares „NEIN“ zum Alkohol bei der Jagd!<br />
Verstärkte Susbildung und Weiterbildung im Bereich Sicherheit<br />
Bei der Landesjägermeisterkonferenz<br />
am 28. Jänner 2013 in Wien setzten die<br />
Landesjagdverbände Österreichs ein klares<br />
Signal in Richtung „Mehr Sicherheit bei der<br />
Jagdausübung“. Erstmals wurden einheitliche<br />
– für ganz Österreich gültige – Jagd-<br />
Unfallverhütungsvorschriften beschlossen.<br />
Sonnen- & Mondzeiten<br />
März Sonne Mond<br />
2013 Aufg. Unterg. Aufg. Unterg.<br />
1 Fr 06:56 17:59 22:37 08:10<br />
2 Sa 06:54 18:01 23:49 08:43<br />
3 So 06:52 18:02 - 09:23<br />
4 Mo 06:50 18:04 00:59 10:10<br />
5 Di 06:48 18:05 02:03 11:05<br />
6 Mi 06:46 18:07 02:59 12:09<br />
7 Do 06:44 18:08 03:48 13:19<br />
8 Fr 06:42 18:10 04:28 14:31<br />
9 Sa 06:40 18:11 05:02 15:46<br />
10 So 06:38 18:13 05:33 16:59<br />
11 Mo 06:36 18:14 06:00 18:11<br />
12 Di 06:34 18:16 06:26 19:21<br />
13 Mi 06:32 18:17 06:52 20:29<br />
14 Do 06:30 18:19 07:19 21:35<br />
15 Fr 06:28 18:20 07:49 22:39<br />
16 Sa 06:26 18:21 08:22 23:39<br />
17 So 06:24 18:23 08:59 -<br />
18 Mo 06:22 18:24 09:41 00:34<br />
19 Di 06:20 18:26 10:29 01:25<br />
20 Mi 06:18 18:27 11:22 02:10<br />
21 Do 06:16 18:29 12:20 02:49<br />
22 Fr 06:14 18:30 13:21 03:24<br />
23 Sa 06:11 18:32 14:26 03:55<br />
24 So 06:09 18:33 15:33 04:22<br />
25 Mo 06:07 18:35 16:41 04:49<br />
26 Di 06:05 18:36 17:53 05:15<br />
27 Mi 06:03 18:37 19:06 05:42<br />
28 Do 06:01 18:39 20:20 06:11<br />
29 Fr 05:59 18:40 21:35 06:43<br />
30 Sa 05:57 18:42 22:48 07:22<br />
31 So 06:55 19:43 - 09:08<br />
Diese österreichweit gültige standardisierte<br />
Richtlinie ist ein Signal an alle Jägerinnen<br />
und Jäger, der sicheren Ausübung der Jagd<br />
höchsten Stellenwert einzuräumen. Gleichzeitig<br />
ist diese Jagd-Unfallverhütungsvorschrift<br />
ein Maßstab für Gerichte und Verwaltungsbehörden,<br />
einen Sachverhalt oder<br />
eine Handlung eines Jägers richterlich zu<br />
beurteilen und juristisch zu würdigen.<br />
Mit umfasst ist auch eine klare Stellungnahme<br />
der Landesjägermeister zur Frage<br />
des Alkoholkonsums bei der Jagd: Die Ausübung<br />
der Jagd im alkoholisierten Zustand<br />
ist verboten. Die Jagdverbände werden 2013<br />
auch einen Ausbildungs- und Weiterbildungsschwerpunkt<br />
im Bereich „Sicherheit<br />
bei der Jagd“ und im Bereich der „sicheren<br />
Waffenhandhabung“ setzen. Regelmäßiges<br />
Übungsschießen, Seminare für die reibungslose<br />
und sichere Organisation von Gesellschaftsjagden,<br />
Signalkleidung für Schützen,<br />
Treiber, Jagdhelfer und Jagdhunde und Sicherheitsregeln,<br />
die vor jeder Gesellschaftsjagd<br />
ausdrücklich verlautbart werden, werden<br />
diese Bemühungen unterstreichen. ■<br />
R.I.P.<br />
Zentralstelle<br />
österr. Landesjagdverbände<br />
Weidmannsruh<br />
unseren Weidkameraden<br />
Wolf Bruno<br />
Grins, 64 Jahre<br />
Brandner Alfred<br />
Landeck, 69 Jahre<br />
Spiss Siegfried<br />
St. Anton a. A., 86 Jahre<br />
Scherl Josef<br />
Schnann, 84 Jahre<br />
Löffler Josef<br />
Innsbruck, 80 Jahre<br />
18 <br />
Jagd in Tirol 03/2013
Rechtsecke<br />
Wildkameraeinsatz<br />
Anfrage und Antwort an die bzw. von der Datenschutzkommission<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ich ersuche um Auskunft: Ich bin Jäger<br />
und möchte in meinem Revier an 7 Fütterungen<br />
Wildkameras betreiben, welche das<br />
Geschehen dort aufzeichnen. Diese Bilder<br />
dienen dazu, Entwicklung, Höhe und Zusammensetzung<br />
des Wildstandes exakter zu<br />
ermitteln. Die Speicherung erfolgt auf SD-<br />
Karten bzw. einem USB-Stick in der Zeit<br />
vom 1. Dezember bis längstens 30. April<br />
(= Fütterungsperiode) des Folgejahres. Die<br />
Diskussion um Wildkameras führt nun zu<br />
folgenden rechtlichen Fragen:<br />
Rotwildfütterung: Diese liegt in einem<br />
„befristeten jagdlichen Sperrgebiet“, das<br />
Betreten der Fütterung ist grundsätzlich<br />
verboten (§ 45 „Sperren“ und § 46 „Wildfütterung“<br />
des <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetzes 2004).<br />
Hier ist es – aufgrund der Anordnung der<br />
Kameras an den wegnahen Raufen – durchaus<br />
möglich, dass Personen, die das Sperrgebiet<br />
missachten, aufgezeichnet werden.<br />
Rehfütterungen: An frei zugänglichen Stellen<br />
im Wald gelegen, eingezäunt. Die jeweilige<br />
Kamera richtet sich nach dem Futtertrog<br />
aus, Bilder von Personen sind jedoch<br />
möglich.<br />
Alle Kameras werden jeden 2. Tag gewartet<br />
und das Speichermedium wird gewechselt.<br />
Fragen:<br />
1. Grundsätzlich scheint ein Betreiben der<br />
Kameras möglich zu sein, sofern diese<br />
mit einem Hinweisschild gekennzeichnet<br />
werden. Ist dies korrekt? Da es jedoch<br />
eher eine Einladung zur Zerstörung oder<br />
Diebstahl derselben zu sein scheint, suche<br />
ich nach einer anderen Lösung.<br />
2. Als die Fallenjagd noch erlaubt war, stellte<br />
man an den Wegen und Parkplätzen am<br />
Revierrand Tafeln auf mit dem Text: „Im<br />
ganzen Revier sind Fallen gestellt [...]. Würde<br />
dies, abgewandelt im Sinne der Wildkameras,<br />
dem Gesetz Genüge tun?<br />
3. Sind diese Wildkameras meldepflichtig,<br />
wenn ja, müssen sie dann ebenso gekennzeichnet<br />
werden?<br />
Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen!<br />
Sehr geehrter Herr!<br />
1. Das Datenschutzgesetz 2000 (DSG 2000)<br />
– und damit die Bestimmungen über die<br />
Videoüberwachung gemäß §§ 50a ff DSG<br />
2000 – gelangt nur dann zur Anwendung,<br />
wenn überhaupt die Möglichkeit besteht,<br />
dass Personen durch die Videoüberwachung<br />
erfasst werden können und identifizierbar<br />
sind. Wenn dies mit Sicherheit<br />
(technisch) ausgeschlossen werden kann,<br />
sind die Bestimmungen des DSG 2000<br />
nicht anzuwenden.<br />
2. Eine Videoüberwachung gemäß § 50a<br />
DSG 2000 bezeichnet die systematische,<br />
insbesondere fortlaufende Feststellung<br />
von Ereignissen, die ein bestimmtes<br />
Objekt oder eine bestimmte Person betreffen,<br />
durch technische Bildaufnahme-<br />
oder Bildübertragungsgeräte. Eine<br />
Videoüberwachung ist gemäß § 50c DSG<br />
2000 grundsätzlich der Datenschutzkommission<br />
(DSK) zu melden. Nicht gemeldet<br />
werden müssen Fälle einer Echtzeitüberwachung<br />
oder wenn die Speicherung<br />
lediglich auf einem analogen Speichermedium<br />
erfolgt. Weiters sind von der<br />
Meldung Videoüberwachungen ausgenommen,<br />
die der Standardanwendung<br />
„SA032 Videoüberwachung“ gemäß der<br />
Standard- und Musterverordnung (StMV<br />
2004) entsprechen (abrufbar unter http://<br />
www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wx<br />
e?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesn<br />
ummer=20003495); jedoch erfasst diese<br />
Standardanwendung SA032 derzeit keine<br />
Wildüberwachung.<br />
Aufgezeichnete (gespeicherte) Daten sind<br />
gemäß § 50b DSG 2000 grundsätzlich nach<br />
72 Stunden zu löschen.<br />
Nach § 50d DSG 2000 ist jede Videoüberwachung<br />
– unabhängig davon, ob sie zu<br />
melden ist oder nicht – geeignet zu kennzeichnen.<br />
Die Kennzeichnung hat so zu erfolgen,<br />
dass jeder potentiell Betroffene, der<br />
sich einem überwachten Objekt oder einer<br />
überwachten Person nähert, tunlichst die<br />
Möglichkeit hat, der Videoüberwachung<br />
auszuweichen. Eine allgemeine Hinweistafel<br />
mit der Information „Das ganze Revier<br />
wird videoüberwacht“ wird demnach nicht<br />
einer geeigneten Kennzeichnung im Sinne<br />
des § 50d DSG 2000 entsprechen, weil potentiell<br />
Betroffene dieser Information nicht<br />
entnehmen können, wo die Videoüberwachungsanlage<br />
installiert ist und welches<br />
Objekt/welche Objekte von ihr erfasst wird/<br />
werden. Melde-, Löschungs- und Kennzeichnungspflicht<br />
sind verwaltungsstrafrechtlich<br />
abgesichert. Nähere Informationen<br />
entnehmen Sie bitte der Website der Datenschutzkommission<br />
unter http://www.dsk.<br />
gv.at/site/6301/default.aspx. Informationen<br />
zur Meldung einer Datenanwendung finden<br />
Sie unter http://www.dsk.gv.at/site/6294/default.aspx.<br />
In der Hoffnung, Ihnen mit dieser<br />
Auskunft geholfen zu haben! ■<br />
<br />
<br />
Dr. Matthias Schmidl<br />
Bauernregeln März<br />
Über das gesamte Jahr verteilt gibt es<br />
sie – die Bauernregeln. Diese Bauernweisheiten,<br />
die das Wetter aufgrund<br />
langjähriger Beobachtung im landwirtschaftlichen<br />
Alltag vorhersagen, stimmen<br />
manchmal, manchmal aber auch nicht.<br />
Die Bauernregeln sind aber jedenfalls<br />
oft unterhaltsamer als die seriöse<br />
Wetterprognose. Und manchmal liegen<br />
beide Vorhersagen falsch.<br />
Bauernregeln im März<br />
❖ Fürchte nicht den Schnee im März,<br />
drunter schlägt ein warmes Herz.<br />
❖ Im März viel Schnee und Regen bringt<br />
wenig Sommersegen.<br />
❖ Märzenblüte ist nicht gut, Aprilblüte<br />
ist halb gut, Maienblüte ist ganz gut.<br />
❖ Wenn im März viel Nebel fallen,<br />
im Sommer viel Gewitter schallen.<br />
❖ Wenn im März viel Muckenspiel, dann<br />
sterben der Bienen und Schafe viel.<br />
Lostage im März<br />
03. März: Wenn es donnert um Kunigund,<br />
treibt’s der Winter noch lange bunt.<br />
10. März: Wie die vierzig Märtyrer das<br />
Wetter gestalten, so wird es noch<br />
40 Tage lang halten.<br />
19. März: Ist es an Josephus klar, wird es ein<br />
gesegnet‘ Jahr.<br />
21. März: Willst Gerste, Erbsen, Zwiebeln<br />
dick, so säe an St. Benedikt.<br />
25. März: Ist Marien schön und hell, gibt’s<br />
viel Obst auf alle Fäll‘.<br />
30. März: Wie der 30., so der Sommer.<br />
Quelle: www.wissenswertes.at<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
19
International<br />
60. AGJSO-Tagung<br />
am 26. und 27. Oktober 2012 in Klagenfurt<br />
Die Arbeitsgemeinschaft der Jagdverbände<br />
des Südostalpenraumes<br />
(AGJSO) besteht seit 1952 und jedes<br />
Jahr findet die Tagung in einem anderen<br />
Bundesland/Provinz statt. Ihr gehören die<br />
Jagdverbände Steirische Landesjägerschaft,<br />
<strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>, Kärntner Jägerschaft,<br />
Lovska zveza Slovenije, Südtiroler Jagdverband,<br />
Federazione Italiana della caccia (FI-<br />
DC), Associazione cacciatori della Provincia<br />
di Trento und U. N. C. Z. A. (Unione nazionale<br />
cacciatori Zona Alpi) an. Am 26. und<br />
27. Oktober dieses Jahres fand die 60. Tagung<br />
(Jubiläumsveranstaltung) in Klagenfurt statt,<br />
an jenem Ort, wo sie 1952 gegründet wurde.<br />
Gastgeber war die Kärntner Jägerschaft und<br />
sie hat die Tagung mustergültig vorbereitet<br />
und ein umfangreiches Programm geboten.<br />
Die Tagung begann mit einer Besichtigung<br />
der Adlerwarte mit Greifvogelvorführung<br />
auf der Burgruine Landskron bei Villach.<br />
Zunächst wurden den Gästen die zahlreichen<br />
Taggreifvögel und Eulen gezeigt und über<br />
die Lebensweise der Vögel und die Bestimmungen<br />
der Falknerei in Kärnten informiert.<br />
Ein großes Erlebnis war die anschließende<br />
Greifvogelvorführung, bei der nach atemberaubenden<br />
Flügen die Vögel zum Falkner<br />
zurückkehren. Leider hat starker Nebel die<br />
Sicht etwas getrübt.<br />
Am Abend lud die Kärntner Jägerschaft zu<br />
einem Empfang in den Jägerhof Mageregg<br />
ein. Hausherr Landesjägermeister DI Dr.<br />
Gorton begrüßte die Tagungsteilnehmer,<br />
ganz besonders die Repräsentanten der jeweiligen<br />
Mitgliedsverbände und stellte ihnen die<br />
Kärntner Jägerschaft und den Jägerhof Mageregg<br />
vor. Weitere Grußworte sprachen der<br />
Präsident des Italienischen Jagdverbandes Dr.<br />
Gianluca Dall`Olio, LJM Mag. Srečko Krope,<br />
Slowenien, und der steirische Landesjägermeister-Stellvertreter<br />
LAbg. Karl Lackner. Sie<br />
alle würdigten die Tätigkeit der AGJSO für<br />
das Wild und die Jagd im Südostalpenraum.<br />
Obwohl die Herausforderungen (Tourismus,<br />
Wildschäden, EU usw.) nicht kleiner geworden<br />
sind, können sie nur von einer starken<br />
AGJSO über die Grenzen hinweg gemeistert<br />
werden. Auch wurde den Gründern der AGJ-<br />
SO vor 60 Jahren gedacht und ihnen gedankt.<br />
Mit der AGJSO haben sie vor 60 Jahren einen<br />
wertvollen Baum gepflanzt, der heute noch<br />
prächtig gedeiht. Der Chor der Kärntner<br />
Jägerschaft und die Jagdhornbläsergruppe<br />
„Alpe-Adria“ haben den Abend musikalisch<br />
umrahmt, wobei die italienischen und slowenischen<br />
Lieder bei den Gästen besonderen<br />
Anklang gefunden haben.<br />
Ehrungen<br />
Nach dem Buffet, das von Jägerhof-Wirt Jürgen<br />
Streit mit Speisen aus der Alpe-Adria-<br />
Region zusammengestellt worden war, wurden<br />
drei um die AGJSO verdiente Persönlichkeiten<br />
durch Präsident DI Golija ausgezeichnet.<br />
Dies waren: Dr. Roberto Natali und<br />
Prof. Giuliano Zanchi, beide Triest, und Geschäftsführer<br />
Heinrich Aukenthaler, Südtirol.<br />
Bei einem gemütlichen Beisammensein, bei<br />
dem zahlreiche Freundschaften geknüpft<br />
wurden und über aktuelle jagdliche Themen<br />
über die Grenzen hinweg diskutiert wurde,<br />
klang der Galaabend aus.<br />
60 Jahre AGJSO<br />
Die eigentliche Jubiläumstagung fand am<br />
nächsten Tag im Konferenzsaal des Seeparkhotels<br />
in Klagenfurt statt. Präsident DI Golija<br />
begrüßte die Funktionäre und Jäger aller<br />
Mitgliedsverbände, ganz besonders den Jagdreferenten<br />
des Landes Kärnten, Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Ing. Kurt Scheuch, Kärntens<br />
Landesjägermeister DI Dr. Ferdinand<br />
Gorton, Landesjägermeister-Stellvertreter<br />
LAbg. Karl Lackner, Steiermark, Bezirksjägermeister<br />
Ing. Martin König, <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>,<br />
Mag. Srečko Krope, Slowenien,<br />
Landesjägermeister Klaus Stocker, Südtirol,<br />
Präsident De Menech, Belluno, Dr. Merlini,<br />
Triest, Gianpaolo Sassudelli, Trentino und<br />
Goffredo Grassani aus Görz. Für die Kärntner<br />
Landesregierung sprach Jagdreferent<br />
LH-Stv. Ing. Scheuch Grußworte. Er würdigte<br />
die Arbeit der AGJSO im Alpenraum<br />
und hob die gute Zusammenarbeit der Jagdverbände<br />
über die Grenzen hinweg hervor.<br />
Dann kam er auf die EuGH-Entscheidung zu<br />
sprechen, wonach Grundbesitzer die Jagd auf<br />
ihrem Grund und Boden verbieten können<br />
und deren Folgen noch nicht abzuschätzen<br />
sind. Unser aller Ziel muss es sein, die Jagd<br />
in Europa zu erhalten und unsere Jugend<br />
von der Faszination und Verantwortung des<br />
Weidwerks zu überzeugen. Danach hielt<br />
Präsident DI Golija einen Rückblick über 60<br />
Jahre AGJSO. Es waren weitblickende Jäger<br />
und Jägerschaftsfunktionäre, die sich 1952 in<br />
Klagenfurt trafen und eine Zusammenarbeit<br />
auf dem Gebiet des Wildschutzes und der<br />
Wildhege vereinbarten. Seither treffen sich<br />
alljährlich Vertreter der Mitgliedsverbände,<br />
um über aktuelle jagdliche Themen und Probleme<br />
zu beraten, unterstützt durch Referate<br />
von Experten aus dem Universitätsbereich<br />
oder Jägern mit großer jagdlicher Erfahrung.<br />
Die Natur im Alpenraum zu schützen, das<br />
Wild zu hegen, Jagdkultur und Brauchtum<br />
zu pflegen, war und ist Auftrag und Verpflichtung<br />
der AGJSO. Sein Referat ist in der<br />
Festschrift „60 Jahre AGJSO“ auf den Seiten 3<br />
bis 11 dreisprachig abgedruckt. Im Anschluss<br />
hielt der Wildbiologe Dr. Paolo Molinari<br />
(Italien) ein vielbeachtetes Referat über die<br />
„Zukunftsperspektiven im Alpenraum“, das<br />
er mit Powerpoint gleichzeitig in deutscher<br />
und italienischer Sprache präsentierte. Zunächst<br />
setzte er sich mit dem Begriff „Jagd“<br />
auseinander und sagte, dass sie von der Gesellschaft<br />
zunehmend kritisch betrachtet<br />
20 Jagd in Tirol 03/2013
wird. Die Jagdgegner haben viele Argumente<br />
gegen die Jäger, einige werden von den Jägern<br />
auf dem Silbertablett serviert. Die Jagd ist<br />
sich dieser Probleme bewusst, aber sie unternimmt<br />
nichts! Man muss die Courage und<br />
die Kraft haben, sich zu erneuern und nannte<br />
einige Beispiele. Dann machte Dr. Molinari<br />
einen Blick in die Zukunft. Es gibt Beispiele,<br />
die zeigen, dass die Jagd durchaus Unterstützung<br />
genießt und salonfähig ist (IUCN und<br />
Blattform WISO). Er appellierte an die Jagdverbände,<br />
Jägerschaftsfunktionäre und Jäger<br />
sich der Probleme bewusst zu werden, sie<br />
nicht zu verdrängen, sondern sich ihrer anzunehmen<br />
und sie zu lösen. Dann wird die Jagd<br />
auch in Zukunft als maßgeblicher Teil der<br />
Kultur, Tradition und Bewirtschaftung im Alpenraum<br />
Anerkennung finden. Als nächster<br />
ergriff Dr. Zamboni (Trientner Jagdverband)<br />
das Wort und sprach über die Entwicklung<br />
der italienischen Mitgliedsverbände der AG-<br />
JSO in den 60 Jahren. Für die italienischen<br />
Provinzen und Regionen war es sehr schwer,<br />
obwohl die Jagd, Hege und Bewirtschaftung<br />
mit den Bergbewohnern am Südhang der<br />
Alpen tief verwurzelt ist. Obwohl einigen<br />
Provinzen jagdliche Autonomie eingeräumt<br />
wurde, fällt auf, dass in wenigen Jahrzehnten<br />
die Zahl der Jäger in Italien von 2 Millionen<br />
auf weniger als 700.000 geschrumpft ist. Für<br />
Dr. Zamboni ist die Tätigkeit der AGJSO eine<br />
Ideenschmiede, vor allem aber eine Institution<br />
des Wildtierschutzes und des Schutzes der<br />
Jagd.<br />
Festschrift<br />
Im Anschluss an die Referate stellte Chefredakteur<br />
Hannes Kollar die Festschrift vor, die<br />
ein Team unter seiner Federführung redaktionell<br />
gestaltet hat. Darin sind ausführlich,<br />
übersichtlich und aktuell die AGJSO-Tagungen<br />
der letzten 10 Jahre nach Tagungsorten,<br />
Referaten und Referenten dreisprachig<br />
aufgearbeitet. Zahlreiche interessante Fotos<br />
ergänzen die Festschrift. Bereits bei der<br />
50-Jahrfeier 2002 hat die AGJSO eine Festschrift<br />
herausgebracht. Diese ist auf CD-Rom<br />
auf der Umschlagseite der neuen Festschrift<br />
beigelegt. Kollar dankte allen, die an dieser<br />
Festschrift mitgewirkt oder Texte und Fotomaterial<br />
zur Verfügung gestellt haben. Die<br />
Festschrift hat eine Auflage von 1.000 Stück.<br />
LJM DI Dr. Gorton erläuterte die Finanzierung<br />
und sagte, dass die sehr gelungene<br />
Festschrift zum Selbstkostenpreis von € 5,00<br />
je Stück über die Mitgliedsverbände entsprechend<br />
ihrer Mitgliederzahl abgegeben wird.<br />
Wahlen<br />
Als nächster Tagesordnungspunkt standen<br />
satzungsgemäß Wahlen am Programm. Die<br />
AGJSO bestimmte Landesjägermeister DI<br />
Dr. Gorton zum Wahlleiter. Dieser erläuterte<br />
zunächst den Wahlmodus gemäß der<br />
Satzung der AGJSO. Danach hat jeder Mitgliedsverband<br />
nur einen Sitz und eine Stimme<br />
und das Wahlrecht wird vom höchstanwesenden<br />
Funktionär wahrgenommen. Von<br />
11 Mitgliedsverbänden sind 10 anwesend, die<br />
Provinz Udine ist nicht vertreten. In der Folge<br />
werden die Wahlmänner der anwesenden<br />
Jagdverbände nominiert. Es sind dies:<br />
❖ LJM-Stv. Josef Monz, für die Kärntner<br />
Jägerschaft<br />
❖ LAbg. Karl Lackner, für die<br />
Steirische Landesjägerschaft<br />
❖ BJM Ing. Martin König, für den <strong>Tiroler</strong><br />
<strong>Jägerverband</strong><br />
❖ LJM Mag. Srečko Krope, für die<br />
Lovska zveza Slovenije<br />
❖ LJM Klaus Stocker, für den<br />
Südtiroler Jagdverband<br />
❖ Renato De Menech, für den Jagdverband<br />
Belluno<br />
❖ Renato De Menech, für die UNCA<br />
❖ Dr. Fabio Merlini, für den Triestiner<br />
Jagdverband<br />
❖ Goffredo Grassani, für den Görzer<br />
Jagdverband<br />
❖ Gianpaolo Sassudelli, für den<br />
Trientner Jagdverband<br />
Für den Präsidenten und für die vier Mitglieder<br />
des Exekutivkomitees lag je ein<br />
Wahlvorschlag vor, der zur Abstimmung gebracht<br />
wurde: Präsident LJM-Stv. Dr. Walter<br />
Brunner (Kärnten) einstimmig. Mitglieder<br />
des Exekutivkomitees: DI Franc Golija (Slowenien),<br />
Dr. Fabio Merlini (Triest), LJM-Stv.<br />
Eduard Weger (Südtirol), Renato De Menech<br />
(Belluno), einstimmig. Zum Geschäftsführer<br />
der AGJSO für die nächste Funktionsperiode<br />
wurde Walter Kulterer (Kärntner Jägerschaft)<br />
einstimmig bestätigt. In der Folge<br />
übernahm der neu gewählte Präsident Dr.<br />
Walter Brunner den Vorsitz und dankte für<br />
das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Es ist<br />
ihm eine große Ehre, so bedeutenden Persönlichkeiten<br />
wie Ehrenpräsident Dr. Anderluh<br />
und Altpräsident DI Golija nachfolgen zu<br />
dürfen, aber auch eine große Last, weil deren<br />
historische Verdienste nicht mehr überboten<br />
werden können. In einem Ausblick sagt Dr.<br />
Brunner: Die jagdpraktischen Probleme in<br />
den Grenzbereichen unserer Länder, welche<br />
vor 60 Jahren zur Gründung der AGJSO geführt<br />
haben, sind im Großen und Ganzen<br />
befriedigend gelöst. Die aktuellen Probleme<br />
ortet der neue Präsident in „Brüssel und<br />
Straßburg“. Unter dem Schlagwort der „Harmonisierung<br />
des Rechtes“ kommen von der<br />
EU immer stärkere Einschränkungen auf die<br />
alpenländische Jagd und ihre Jagdtraditionen<br />
zu. Die Jagdrechtskompetenzen der Nationalstaaten<br />
sind durch zahlreiche Richtlinien<br />
der EU, insbesondere die Vogelrichtlinie, die<br />
FFH-Richtlinie, die Waffenrichtlinie und andere<br />
bereits bedrohlich eingeschränkt. Um<br />
die Jagd im Südost-Alpenraum auch in Zukunft<br />
noch so ausüben zu können, wie wir<br />
es für richtig halten, ist es nach Ansicht des<br />
neuen Präsidenten notwendig, 1.) zusammenzuhalten<br />
wie bisher, 2.) Lobbying auf<br />
nationaler und auch internationaler Ebene<br />
zu betreiben und 3.) Öffentlichkeitsarbeit<br />
überall zu leisten. In diesem Sinne ruft der<br />
neue Präsident die Jagdverbände und deren<br />
Funktionäre auf, ihn dabei zu unterstützen.<br />
Auf Antrag von Dr. Brunner wurde der bisherige<br />
Präsident DI Golija für seine großen<br />
Verdienste und seine 15-jährige Präsidentschaft<br />
unter Applaus der Teilnehmer zum<br />
Ehrenpräsidenten der AGJSO ernannt und<br />
ihm eine Urkunde überreicht.<br />
Mit dem Dank an die Veranstalter, an die<br />
Teilnehmer der Mitgliedsverbände, die Referenten<br />
und alle Mitwirkenden schloss Präsident<br />
Dr. Brunner die 60. AGJSO Tagung.<br />
Weidmannsdank den Übersetzern Heinrich<br />
Auckenthaler (Italienisch) und Franc Wakounig<br />
(Slowenisch), sie haben sachlich und<br />
kompetent gedolmetscht und so wesentlich<br />
zum Gelingen dieser Tagung beigetragen.<br />
Weidmannsdank auch dem Chor der Kärntner<br />
Jägerschaft und der Jagdhornbläsergruppe<br />
„Alpe-Adria“ für die musikalische Umrahmung.<br />
Als Teilnehmer dieser Jubiläumsveranstaltung<br />
verspürte man Aufbruchsstimmung<br />
und eine starke geschlossene AGJSO<br />
in eine etwas unsichere jagdliche Zukunft!■<br />
Walter Kulterer<br />
Geschäftsführer<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
21
Aus den Bezirken<br />
Reportage<br />
Bezirk Reutte<br />
Bezirksversammlung<br />
Die Bezirksversammlung der Jägerschaft<br />
des Bezirkes Reutte findet am Freitag, dem<br />
15. März 2013, um 19:00 Uhr im Hotel Hirschen<br />
in Reutte statt.<br />
Tagesordnung:<br />
1. Begrüßung und Feststellung der<br />
Beschlussfähigkeit<br />
2. Totengedenken<br />
3. Bericht des Bezirksjägermeisters<br />
4. Kassabericht vom Kassier<br />
Gerhard Wechner<br />
5. Bericht der Rechnungsprüfer<br />
6. Neuwahl der Rechnungsprüfer<br />
7. Bericht des Leiters der<br />
Nachsuchestation Außerfern<br />
8. Bericht über Tbc-Situation im Lechtal<br />
9. Allfälliges<br />
Anmerkung: Gemäß den Satzungen des<br />
<strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es ist die Bezirksversammlung<br />
nach § 16 Abs. 4 bei Anwesenheit<br />
eines Viertels der Mitglieder beschlussfähig.<br />
Beschlüsse werden mit einfacher<br />
Stimmenmehrheit gefasst. Sofern<br />
die Beschlussfähigkeit nicht gegeben ist, ist<br />
auch nach § 9 Abs. 2 derselben Satzungen<br />
die Versammlung nach einer Wartezeit<br />
von einer halben Stunde, ohne Rücksicht<br />
auf die Anzahl der anwesenden Mitglieder,<br />
beschlussfähig.<br />
Arnold Klotz<br />
Bezirksjägermeister<br />
Außerferner Jägerschitag<br />
Bei schönem Wetter und perfekten Bedingungen<br />
fand im Jänner dieses Jahres der<br />
28. Jägerschitag in Form von einem Biathlon<br />
statt. Zugelassen waren alle Jagdpächter<br />
vom Bezirk sowie alle Besitzer einer<br />
gültigen Jagdkarte, die den ordentlichen<br />
Wohnsitz im Bezirk Reutte haben. Die drei<br />
Kilometer lange Loipe verlangte einigen<br />
Startern alles ab. Ebenso das Schießen mit<br />
dem Laser-Pinter bereitete den meisten<br />
große Schwierigkeiten. Eine überstrapazierte<br />
Strafrundenstrecke war daraus die<br />
logische Folge.<br />
Mit großer Spannung wurde die Preisverteilung<br />
in der Hahnenkammhalle in<br />
Höfen erwartet, gab es doch wertvolle<br />
Bestpreise für die Klassensieger zu gewinnen.<br />
Tagessiegerin durfte sich Karin Ried<br />
aus Nesselwängle und Tagessieger ROJ Otto<br />
Schratz aus Höfen nennen.<br />
Große Erwartungen gab es bei der anschließenden<br />
Verlosung. Neben wertvollen<br />
Sachpreisen wurden unter anderem ein<br />
Jagdgewehr und 22 Abschüsse unter den<br />
Teilnehmern verlost. An dieser Stelle noch<br />
einmal einen herzlichen Weidmannsdank<br />
an alle Jagdpächter und Sponsoren für ihre<br />
großzügigen Spenden und Abschüsse.<br />
Bezirk Landeck<br />
Arnold Klotz<br />
Bezirksjägermeister<br />
Trophäenschau<br />
Der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>, Bezirksstelle<br />
Landeck lädt zur offiziellen Eröffnung der<br />
Trophäenschau des Bezirkes Landeck am<br />
Sonntag, den 17. März 2013, um 9.00 Uhr<br />
in der WM-Halle St. Anton a. A. recht<br />
herzlich ein.<br />
Festprogramm<br />
1. Eröffnung und Begrüßung durch<br />
den BJM Hermann Siess<br />
2. Grußworte des Bürgermeisters<br />
Helmut Mall<br />
3. Bericht des Bezirksjägermeisters<br />
und Ergebnis der Ernte 2012<br />
4. Ansprache der Ehrengäste<br />
5. Festansprache des Landesjägermeisters<br />
6. Ehrungen – Ernennungen<br />
7. Schlussworte des Bezirksjägermeisters<br />
Programm:<br />
Die Trophäen können am Samstag, den 16.<br />
März 2013, von 08.00 bis 18.00 Uhr und<br />
am Sonntag den 17. März 2013, von 11.00<br />
bis 17.00 Uhr in der WM-Halle St. Anton<br />
a. A. besichtigt werden. Am Sonntag, ab<br />
13.00 Uhr sorgen die „R°aller B°uba“ aus<br />
Strengen für musikalische Unterhaltung.<br />
Die Eröffnung der Trophäenschau wird<br />
von der Jagdhornbläsergruppe des Bezirkes<br />
Landeck musikalisch umrahmt. Auf<br />
Ihren Besuch freut sich die Jägerschaft des<br />
Bezirkes Landeck.<br />
Hermann Siess<br />
Berzirksjägermeister<br />
Bezirk Innsbruck-Land<br />
Nachruf Erwin Albrecht<br />
Unser Jagdkamerad Erwin Albrecht ist von<br />
uns gegangen. 42 Jahre seines Lebens war<br />
er Jagdpächter in der Gemeindejagd von<br />
Seefeld. In dieser Zeit hat er mit viel Liebe<br />
zur Natur unzähligen Jungjägern die Jagd<br />
nähergebracht und sie zu begeisterten Jägern<br />
erzogen. Er war durch seine heitere<br />
Art oftmals das ausgleichende Element in<br />
unserer Jägerschaft. Es sind vor allem sein<br />
Humor und seine Kameradschaft, die uns<br />
fehlen werden. Er hat uns allen gezeigt,<br />
was eine „<strong>Tiroler</strong> Jagd“ ausmacht.<br />
Weidmannsruh, lieber Freund, deine<br />
Seefelder Jagdkameraden und die Jägerschaft<br />
des Hegebezirkes.<br />
Rudi Zorzi<br />
Hegemeister<br />
22 <br />
Jagd in Tirol 03/2013
Aus den Bezirken<br />
Bezirk Kufstein<br />
Unterinntaler Jagdtage<br />
Vom 22. bis 24. März 2013 finden im Hotel<br />
Andreas Hofer in Kufstein die Unterinntaler<br />
Jagdtage 2013 statt.<br />
Programm:<br />
Freitag, 22.03.2013, Andreas Hofer Stadl<br />
› 9:00 bis 12:00 Uhr: Wald- und<br />
Wildpädagogik für Kinder (3 Volksschulklassen<br />
des Bezirkes) mit Ing. Christian<br />
Rieser (Waldpädagoge, ÖBF) und Sabine<br />
Gwirl (TJV)<br />
› ab 14:00 Uhr: Wildkochen, essen<br />
und fachsimpeln mit Haubenkoch<br />
Toni Mörwald im Hotel Andreas Hofer.<br />
Nähere Informationen und Buchungen<br />
auf www.andreas-hofer.com<br />
› ab 19:00 Uhr: Wild-Menue mit<br />
Weinempfehlungen der Firma<br />
Morandell aus Wörgl<br />
Samstag, 23.03.2013, Andreas Hofer Stadl<br />
› 9:00-12:00 Uhr: Wald- und Wildpädagogik<br />
für Erwachsene mit Ing.<br />
Christian Rieser (Waldpädagoge, ÖBF)<br />
und Sabine Gwirl (TJV)<br />
› 14:00-18:00 Uhr: Jagdsymposium<br />
(Referate und Diskussion)<br />
• Dr. Franz Joseph Schawalder (Schweiz):<br />
Wildbrethygiene heute<br />
• Dr. Martin Janovsky (Tirol):<br />
Wolf und Bär in den Alpen<br />
• Dr. Friedrich Völk (Wien, ÖBF):<br />
Rotwild-Überwinterungskonzepte<br />
in Österreich<br />
• DI Hubert Schatz (Vorarlberg):<br />
Weidwerk im Wertewandel – verkommt<br />
die Jagd zum Wirtschaftsfaktor?<br />
Diskussionsleiter: BJM Dr. Julius Wiegele<br />
Samstag, 23.03.2013 Stadtsaal<br />
› 20:00 Uhr: Abend der Volksmusik<br />
„Musig und Gsang“. Sprecher und<br />
Programmgestaltung: Joch Weißbacher<br />
(Wildschönau), Mitwirkende: Harter<br />
Kern (Tirol), Lindmair Dreigesang (Bayern),<br />
Harfenduo Ehrenstrasser-Marksteiner<br />
(Tirol), die Vielsaitigen (Tirol),<br />
Riederinger Sänger (Bayern).<br />
Kartenvorverkauf: € 20,00. Sparkasse<br />
Kufstein und Sparkasse Wörgl, Rezeption<br />
Hotel Andreas Hofer, Kufstein, Karten-<br />
Vorreservierungen an der Rezeption<br />
Hotel Andreas Hofer in Kufstein, Tel: +43-<br />
5372-6980.<br />
Sonntag, 24.03.2013 Stadtsaal<br />
› ab 08:30 Uhr: „Trophäenschau“<br />
Interessierte können die Trophäen bereits<br />
am Samstag, 23.03.2013, von 13:00 bis<br />
18:00 Uhr besichtigen!<br />
› ab 10:00 Uhr Offizieller Teil und Ansprachen:<br />
Eröffnung durch die Jagdhornbläser<br />
und den BJM, Grußworte der Ehrengäste,<br />
Ansprache des Bezirkshauptmannes, Ansprache<br />
des LJM, Ehrungen, Schlussworte<br />
des BJM<br />
› ab 12:00 Uhr: Gemütliches Beisammensein<br />
mit „Jagahoangascht“ in den Gaststuben<br />
des Hotel Andreas Hofer Kufstein<br />
Bezirk Lienz<br />
Dr. Julius Wiegele<br />
Osttiroler Jägertag und<br />
Pflichttrophäenschau<br />
Der Osttiroler Jägertag findet am Samstag,<br />
dem 20. April mit Beginn um 8.30 Uhr in<br />
der Dolomitenhalle (Tennishalle) in Lienz<br />
statt. Umrahmung durch die Deferegger<br />
Jagdhornbläser.<br />
Tagesordnung:<br />
1. Eröffnung, Begrüßung, Feststellung<br />
der Beschlussfähigkeit<br />
2. Totengedenken<br />
3. Grußworte der Ehrengäste<br />
4. Berichte des Kassiers und der<br />
Rechnungsprüfer und Beschlussfassung<br />
über den Jahresabschluss 2012<br />
5. Bericht des Leiters der Nachsuchestation<br />
Osttirol<br />
6. Bericht des Bezirksjägermeisters<br />
7. Ehrungen<br />
8. Bekanntgabe von Vorschlägen zur<br />
Ermittlung eines Bezirksjägermeisters<br />
9. Bestellung des Bezirksjägermeisters<br />
10. Wahl des Kassiers und zweier<br />
Rechnungsprüfer<br />
11. Ansprache des Landesjägermeisters<br />
12. Allfälliges<br />
Ist zur festgesetzten Zeit nicht wenigstens<br />
ein Viertel der Mitglieder anwesend, so ist<br />
nach einer Wartezeit von einer halben Stunde<br />
(9.00 Uhr) die Bezirksversammlung ohne<br />
Rücksicht auf die Anzahl der erschienenen<br />
Mitglieder beschlussfähig.<br />
Unter Punkt 8 der Tagesordnung ist die<br />
Wahl des Bezirksjägermeisters vorgesehen.<br />
Es wird eindringlich darauf hingewiesen,<br />
dass das Stimmrecht durch Vorlage der gültigen<br />
<strong>Tiroler</strong> Jagdkarte nachzuweisen ist.<br />
Daher achten Sie bitte darauf, dass die Einzahlung<br />
für die Jagdkarte 2013/2014 getätigt<br />
wurde! Die Trophäenschau ist am Samstag,<br />
dem 20. April, von 13.00 Uhr bis 19.00 Uhr<br />
zugänglich sowie am Sonntag, dem 21. April<br />
2013, von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr.<br />
Anlieferung der Trophäen in einwandfreiem<br />
Zustand, versehen mit Trophäenanhängern<br />
und mit Aufhängevorrichtungen am<br />
Dienstag, 16. April von 07.30 Uhr bis 17.00<br />
Uhr, Dolomitenhalle. Die Abholung kann<br />
ausnahmslos am Sonntag, 21. April, von<br />
16.00 Uhr bis 20.00 Uhr erfolgen. Die Bezirksstelle<br />
Lienz des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es<br />
lädt recht herzlich zum Besuch des Osttiroler<br />
Jägertages und zur Pflichttrophäenschau<br />
in die Dolomitenhalle in Lienz ein.<br />
Ing. Martin König<br />
Bezirksjägermeister<br />
Jagd in Tirol<br />
erscheint 11x im Jahr<br />
jeweils zu Monatsbeginn<br />
für die Mitglieder des TJV<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
23
Veranstaltungen<br />
Reportage<br />
Jagdfieber in Ridnaun<br />
Am 26. Januar 2013 fand in Ridnaun der 14. Jägerbiathlon statt. Bei strahlendem<br />
Sonnenschein gingen über 250 Teilnehmer aus fünf Nationen an den Start.<br />
53. Bürser Jagdschießen<br />
Die Bezirksgruppe Bludenz der Vorarlberger<br />
Jägerschaft lädt am 25. und 26. Mai 2013 in<br />
der Bürser Schlucht zum traditonellen Bürser<br />
Jagdschießen ein.<br />
Es war ein schöner sonniger, jedoch<br />
kalter Wintermorgen, als sich zahlreiche<br />
Jäger und Jägerinnen aus<br />
Italien, Südtirol, Österreich, Deutschland,<br />
der Schweiz und Rumänien im Ridnauner<br />
Biathlonzentrum auf das Jagdrennen vorbereiteten.<br />
Um 10:00 Uhr fiel der Startschuss<br />
und der Kampf gegen die Zeit wurde zuerst<br />
von der Kategorie Jägerinnen aufgenommen.<br />
Dabei waren drei Runden zu je 1,5 km im<br />
Freistil zu bewältigen, wobei einmal liegend<br />
und einmal stehend am Stock angestrichen<br />
auf die Biathlonscheiben geschossen werden<br />
musste. Im Start- und Zielgelände herrschte<br />
eine tolle kameradschaftliche Stimmung.<br />
Gegenseitige Ratschläge, Aufwärmen, anfeuernde<br />
Rufe und konzentriertes Schießen<br />
am Schießstand ließen den sportlichen<br />
Ehrgeiz der Hubertusjünger spüren. Bei den<br />
Jägerinnen gewann Wieser Pixner Nadia<br />
aus Moos in Passeier vor Walburga Rienzner,<br />
Toblach, und Moser Barbara von den<br />
bayrischen Staatsforsten.<br />
Die Kategorie der ältesten Jäger dominierte<br />
Gurndin Josef vom Jagdrevier Aldein<br />
klar und verwies Schölzhorn Heinrich aus<br />
Ridnaun und Longhi Carlo aus dem Val di<br />
Sole auf die Plätze zwei und drei. Die Kategorie<br />
„Jäger 3 1952 – 1961“ konnte Tötsch<br />
Josef vom Jagdrevier Pfitsch mit seiner Laufleistung<br />
trotz eines Fehlschusses vor dem<br />
Ridnauner Jäger Karl Kruselburger, der ohne<br />
Fehlschuss blieb, für sich entscheiden. Platz<br />
drei holte sich Vitalini Roberto aus Alta<br />
Valtelina. Der für San Tommaso Agordino<br />
laufende Marco Gaiardo konnte in der Kategorie<br />
„Jäger 2 1962 – 1976“ durch eine super<br />
Laufleistung und bessere Schussleistung den<br />
Sieg vor dem immer sehr stark laufenden<br />
Taferner Peter aus Antholz an sich reißen.<br />
Platz drei ging an den Antholzer Jäger Edmund<br />
Zitturi mit einem Fehlschuss. Die Kategorie<br />
der jüngsten Jäger konnte der für die<br />
bayrischen Staatsforste laufende Jäger Paul<br />
Oischinger für sich entscheiden. Platz zwei<br />
ging an Ingmar Cavagna vom Jagdrevier<br />
Parco delle Orobie vor Fabio Misseroni des<br />
Jagdreviers Val di Sole. Den ältesten Jäger<br />
stellten heuer die Jäger aus dem Jagdrevier<br />
Aldein. Mit seinen 81 Jahren verblüffte Josef<br />
Ploner zum wiederholten Male die Zuschauer<br />
mit seiner Fitness und reihte sich in seiner<br />
Kategorie im Mittelfeld ein. Die Tagesbestzeit<br />
holte sich der Berglauf-Weltmeister Marco<br />
Gaiardo aus dem Jagdrevier San Tommaso<br />
Einer der Höhepunkte des Ballabends<br />
war die Preisverteilung durch den<br />
Organisator Jennewein.<br />
Agordino mit einer Laufleistung von 13:23,5<br />
Minuten ohne Fehlschuss. Die Prämierungen<br />
fanden in Anwesenheit des Bezirksjägermeisters<br />
Johann Parigger und des SVP-<br />
Bezirksobmanns Christian Egartner sowie<br />
der Miss Südtirol 2010 Andrea Aster, auch<br />
ambitionierte Jägerin, im Vereinshaus von<br />
Ridnaun statt. Für gute Stimmung sorgte die<br />
Gruppe „Die Landsleut“. Natürlich wurden<br />
unter den Teilnehmern wieder tolle Preise<br />
verlost. Am begehrtesten war sicherlich eine<br />
Top-Innovation, eine Revolution in der Entfernungsmessung<br />
vom Hauptsponsor Leica-<br />
Sport-Optics. An dieser Stelle sei allen Sponsoren<br />
gedankt, die mit ihrer Unterstützung<br />
an die Vision dieser Veranstaltung glauben,<br />
nämlich über die Grenzen hinweg die Kameradschaft<br />
und den fachlichen Austausch zu<br />
fördern, um so die Zukunft für unsere herrliche<br />
Natur gemeinsam zu gestalten.<br />
Unter www.jaegerbiathlon.it können alle<br />
Wertungslisten sowie die Ergebnisse der<br />
Verlosung abgerufen werden. Zudem wird<br />
für ca. 2 Monate die komplette Bildergalerie<br />
des Renntages online verfügbar sein. ■<br />
Armin Strickner<br />
Wipptaler Jägerball<br />
Am Samstag, den 26. Jänner 2013, hat<br />
Walter Jenewein bereits zum zweiten<br />
Mal zum Stubaier-Wipptaler Jägerball ins<br />
Gemeindezentrum in Mieders geladen. Zahlreiche<br />
Gäste, unter ihnen auch Planungsverbandsobmann<br />
Manfred Leitgeb, Hofrat<br />
Krösbacher Franz, Hegemeister Scherer<br />
Peter und Agrarobleute aus der Region waren<br />
gekommen, um einen unvergesslichen<br />
Ballabend, der von den „Südtiroler Mandern“<br />
und dem „Stubaier Jagdhornklang“<br />
musikalisch umrahmt wurde, zu genießen.<br />
Beim Schätzspiel wurde als Hauptpreis ein<br />
hochwertiges Fernglas von der Firma Swarovski<br />
gesponsert. Außerdem konnten die<br />
Gäste beim Armbrustschießen ihr Talent<br />
als Schütze/in unter Beweis stellen. ■<br />
Walter Jenewein<br />
24 <br />
Jagd in Tirol 03/2013
Längenfelder<br />
Nacht des Fuchses<br />
Am 2. Februar 2013 wurde in der Gemeinde Längenfeld die „Nacht des Fuchses“ gefeiert.<br />
Es wurden 16 Füchse und 1 Steinmarder zur Strecke gelegt. Allen Schützen ein<br />
kräftiges „Waidmannsheil“ und allen Jägern noch einen guten Anblick in den kommenden<br />
Ansitznächten. Ein Danke an die Organisatoren Rainer Hablitzel, Schmid Bernhard und<br />
den Hegemeister Schmid Stefan.<br />
■<br />
Aus den Revieren<br />
Der heilige Paul<br />
Aus dem Weidmannsleben<br />
des Forstmeisters Fritz von Saint Paul<br />
in der Romiter Heide<br />
Andreas Gautschi<br />
Hardcover<br />
384 Seiten<br />
132 Farbabbildungen<br />
sw-Illustrationen<br />
Format: 16,8 x 23,5 cm<br />
ISBN: 978-3-7888-1447-2<br />
Preis: € 68,-<br />
Ein besonderer Gast<br />
JAGD & LANDHAUS<br />
Dieses Foto entstand am 12. Februar 2013 bei der Rotwildfütterung Ritzenried der<br />
Genossenschaftsjagd Jerzens. Sie wird betreut von Gerhard und Florian Wohlfarter.<br />
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Ötztal Bahnhof<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
25
Jägerinnen<br />
Reportage<br />
Eine Einladung<br />
der besonderen Art<br />
Die Damen der Bläsergruppe „Stubaier Jagdhornklang“ mit LH Dr. Luis Durnwalder<br />
Der Südtiroler Landeshauptmann<br />
Dr. Luis Durnwalder hatte die nicht<br />
ganz alltägliche aber gute Idee, die<br />
Jägerinnen der Regionen Südtirol, Trentino<br />
und Nordtirol zu einem erstmaligen revierübergreifenden<br />
Treffen in das Landesweingut<br />
Laimburg einzuladen und – wie sich alle<br />
angereisten Jägerinnen überzeugen konnten<br />
– herzlich aufzunehmen, humorvoll zu begrüßen,<br />
köstlich zu bewirten und persönlich<br />
mit dem spektakulären Felsenkeller bekannt<br />
zu machen.<br />
Am 16. Jänner reisten rund 150 Waidfrauen<br />
durch teils tiefwinterliche Verhältnisse<br />
Richtung Laimburg. Als sämtliche geladenen<br />
Damen (und eine wirklich verschwindende<br />
männliche Minderheit) an den langen Tafeln<br />
des Empfangsraumes im Felsenkeller Platz genommen<br />
hatten, wurden sie von den ebenfalls<br />
geladenen Jagdhornbläserinnen des „Stubaier<br />
Jagdhornklangs“ (auch sie ausschließlich Jägerinnen!)<br />
schwungvoll begrüßt. Dann ergriff<br />
Landeshauptmann Durnwalder als Gastgeber<br />
das Wort und begrüßte die erschienenen Damen<br />
mit einer herzlichen und launigen Rede.<br />
Er gab einen kurzen Abriss der Entstehungsgeschichte<br />
des Landesweinguts und des adaptierten<br />
Felsenkellers. Anschließend gaben die<br />
jeweiligen Vertreterinnen der drei Regionen<br />
ihrer Freude Ausdruck, dass es ihnen nach<br />
immer wieder versuchten Anläufen endlich<br />
gelungen war, eine stattliche Anzahl von ak-<br />
tiven Jägerinnen für ein Zusammentreffen an<br />
einem so attraktiven Ort zu motivieren.<br />
Alle drei verliehen ihrer Überzeugung Ausdruck,<br />
dass die „weibliche“ Komponente der<br />
Jagd zweifelsohne ein Zugewinn für Natur,<br />
Umwelt und Kreatur darstellt und der Jagd<br />
in einer Zeit, wo sie von vielen Seiten angegriffen<br />
wird, unverzichtbare „Schützenhilfe“<br />
leisten kann! Der besondere Dank aller drei<br />
Vertreterinnen der Jägerinnenplattform (zu<br />
der sich jeweils die Jägerinnen größerer Bezirke<br />
– auf damalige Anregung von Dr. Anna<br />
Hosp – zusammengeschlosssen haben) galt<br />
natürlich dem Südtiroler Landeshauptmann,<br />
der immerhin den ansonsten nur zu hochoffiziellen<br />
Empfängen der Politik-, Wirtschaftsund<br />
Finanzwelt zugänglichen Felsenkeller<br />
für die jagenden Damen geöffnet hatte. Der<br />
Direktor des Landesweinguts gab dann<br />
ebenfalls noch einen kurzen Überblick über<br />
die Entstehungsgeschichte der Landeswein-,<br />
Obst-und Gartenbauforschungsstelle. Er betonte,<br />
dass das Anbaugebiet um die Laimburg<br />
vermutlich eines der ältesten Weinbaugebiete<br />
im deutschsprachigen Raum ist und dass auf<br />
ca. 45 ha Boden (in allen Lagen und aller Beschaffenheit)<br />
seit 1975 jährlich 2500 hl Wein<br />
entwickelt und gekeltert werden. Die Produktion<br />
des Landesweinguts umfasst sämtliche<br />
in Südtirol heimischen Rebsorten. Der<br />
Reihe nach stellte er für die anschließende<br />
Verkostung die jeweiligen Weiß- (Weißburgunder,<br />
Sauvignon Blanc, Gewürztraminer)<br />
und Rotweine (Kalterer Vernatsch, Lagrein<br />
und Blauburgunder) mit blumigen, fachmännisch<br />
begeisterten Beschreibungen vor. Drei<br />
bemühte junge Damen der Laimburg sorgten<br />
dafür, dass sich alle Jägerinnen von der hohen<br />
Qualität der zur Verkostung gereichten<br />
Weine überzeugen konnten.<br />
Als der letzte Rotwein zur Verkostung serviert<br />
wurde, bat Landeshauptmann Durnwalder<br />
die Damen, ihr Glas in die Hand zu<br />
Zahlreiche Jägerinnen aus den Regionen Südtirol, Trentino und Nordtirol waren der<br />
Einladung des Südtiroler Landeshauptmannes in den Felsenkeller der Laimburg gefolgt<br />
26 <br />
Jagd in Tirol 03/2013
Reportage Vereine<br />
Jäger in der Schule<br />
nehmen und führte höchstpersönlich mit<br />
Begeisterung, Humor und viel Insiderwissen<br />
durch die imposanten, in den Porphyr<br />
gesprengten, Felsengänge der Laimburg, wo<br />
sowohl selbstproduzierte als auch zu Vergleichszwecken<br />
zugekaufte Weine aus allen<br />
Spitzenanbaugebieten der Welt eingelagert<br />
sind, um deren Weiterentwicklung langfristig<br />
zu beobachten und das so erworbene Wissen<br />
wieder den autochtonen Weinen zugutekommen<br />
zu lassen! In endlos langen Gewölben<br />
reihten sich Regale an Regale und Eichenfässer<br />
an Eichenfässer – ein Anblick der jedes<br />
Önologenherz höher schlagen lassen muss!<br />
Da laut Südtiroler Landeshauptmann bei jedem<br />
von der öffentlichen Hand vergebenen<br />
Bau 0,8% des Budgets für Kulturzwecke zur<br />
Verfügung gestellt werden müssen, konnte<br />
der sowieso schon so imposante Felsenkeller<br />
noch mit zahlreichen modernen Kupfertüren,<br />
die von jungen Künstlern gestaltet worden<br />
waren, ausgestattet werden. Nach beendetem<br />
Rundgang und der höchst informativen<br />
Führung (selbstverständlich zweisprachig!)<br />
lud der Landeshauptmann die Jägerinnen zu<br />
einem köstlichen Südtiroler Buffet. Schon bei<br />
der Felsenkellerbesichtigung und natürlich<br />
dann am und nach dem Buffet kam die Unterhaltung<br />
zwischen den Jägerinnen so richtig<br />
in Schwung. Es war ein schöner „Anblick“, die<br />
vielen feschen Jägerinnen in Tracht, Dirndln<br />
und auch recht modischen „Jagergwandln“<br />
nebst natürlich flotten „Jagerhiatln“ mit und<br />
ohne diversen Trophäen in dem festlich beleuchteten<br />
Felsenkeller zu beobachten! Da<br />
viele Waidfrauen einen nicht unbeträchtlich<br />
weiten Heimweg hatten, bliesen die „Stubaier<br />
Jagdhorndamen“ nach ein paar jagdlichen<br />
Melodien schließlich zum Abschied! Vorher<br />
wurde noch ein Blitzlichtgewitter mit und ohne<br />
Landeshauptmann veranstaltet, denn diese<br />
ganz besondere Einladung musste unbedingt<br />
in vielen Bildern festgehalten werden. Die<br />
Damen verabschiedeten sich herzlich voneinander<br />
und niemand dürfte versäumt haben,<br />
sich bei den rührigen Initiatorinnen und<br />
selbstverständlich bei dem großartigen Gastgeber<br />
Luis Durnwalder zu bedanken, der uns<br />
immerhin ganz ohne wahlwerbende Hintergedanken<br />
einen wunderschönen, unvergesslichen<br />
Abend bereitet und den Felsenkeller<br />
nicht vor seinen jagenden Damen verlassen<br />
hat! Danke an den Südtiroler Landeshauptmann,<br />
an die Organisatorinnen und an den<br />
<strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> für den Transport. ■<br />
Heidi Blasy<br />
Stubaier Jagdhornklang<br />
Wildfütterung<br />
in Hochzirl<br />
Wir sind Lehrer der siebten<br />
Klassen des Sonderpädagogischen<br />
Zentrums an der<br />
Daniel-Sailer-Schule. Bereits im letzten<br />
Schuljahr besuchte uns Hans Peter<br />
Lassnig an unserer Schule, wo er uns<br />
an einem Nachmittag die Arbeit der<br />
Jägerinnen und Jäger näherbrachte und<br />
dies äußerst pädagogisch und kindgerecht<br />
aufarbeitete. Am Mittwoch, den<br />
08. Februar 2012 konnten wir nun das<br />
Angebot des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es<br />
nutzen und uns mit Robert (leider<br />
kein Nachname bekannt) eine Wildfütterungsstelle<br />
im Wald von Hochzirl<br />
ansehen. Auch hier waren wir wieder<br />
begeistert vom Engagement und Einfühlungsvermögen,<br />
mit welchem die<br />
Jägerinnen und Jäger des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es<br />
die Arbeit im Wald erklärten<br />
Vorankündigung<br />
<strong>Tiroler</strong><br />
Jagerinnenschießen<br />
Die Jägerinnen Innsbruck-Stadt laden zum<br />
2. <strong>Tiroler</strong> Jagerinnenschießen am<br />
27. April 2013 beim Landeshauptschießstand<br />
in Innsbruck-Arzl ein.<br />
Mit gültiger Jagdkarte ist jede Jägerin dabei.<br />
Monika Hadj<br />
Beatrix Weißbriacher<br />
Bezirksvertreterinnen<br />
und auf unsere Schülerinnen und Schüler<br />
eingingen. Nach der Besichtigung im Wald<br />
wurden die Klassen samt Lehrpersonen<br />
noch auf das Beste verköstigt mit Wurstund<br />
Käsesemmeln, selbstgemachtem Tee<br />
(unsere Schülerinnen und Schüler wollten<br />
sogar das Rezept des Tees), Saft und Süßigkeiten.<br />
Wir als Lehrpersonen wollten<br />
uns nun auf diesem Wege, auch im Namen<br />
unserer Schülerinnen und Schüler, auf das<br />
Herzlichste bei den Verantwortlichen und<br />
Organisatoren bedanken. Auch wenn sich<br />
unsere Schülerinnen und Schüler an diesem<br />
Tag von ihrer „coolen“ Seite gezeigt<br />
haben, so hat dieser Vormittag doch einen<br />
bleibenden Eindruck hinterlassen. Da die<br />
finanziellen Möglichkeiten im Schulbetrieb<br />
oft nur begrenzt sind, ist es wunderbar, dass<br />
der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> mit einer so tollen<br />
– und für die Schülerinnen und Schüler<br />
kostenlosen – Aktion die Arbeit der Jägerinnen<br />
und Jäger näherbringen will.<br />
Als kleines Dankeschön wollten wir Ihnen<br />
hiermit ein kleines Erinnerungsfoto<br />
senden. Da wir die Erziehungsberechtigten<br />
in so einem Fall zuerst schriftlich um ihr<br />
Einverständnis bitten müssen, hat dieses<br />
Schreiben leider etwas länger gedauert.<br />
Nochmals ein großes Dankeschön an Robert<br />
sowie seinen Helfer bei der Verteilung<br />
der Jause und des ausgezeichneten Tees. ■<br />
Bödenler Daniel und Riepler Beate<br />
17 Schülerinnen und Schüler der<br />
7ab-Klassen des SPZ Daniel-Sailer.<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
27
Vereine<br />
Reportage<br />
36. ordentliche Vollversammlung<br />
Der <strong>Tiroler</strong> Jagdaufseherverband<br />
lädt zur 36. ordentlichen<br />
Vollversammlung<br />
am Samstag, den<br />
9. März 2013, um 14.00<br />
Uhr ins <strong>Tiroler</strong> Jägerheim in Innsbruck,<br />
Ing.-EtzelStraße 63, ein.<br />
Tagesordnung:<br />
01. Eröffnung und Begrüßung sowie<br />
Feststellung der Beschlussfähigkeit<br />
02. Totengedenken<br />
03. Verlesung der Niederschrift der<br />
letzten Vollversammlung<br />
04. Bericht des Kassiers<br />
05. Bericht der Kassaprüfer und Antrag<br />
auf Genehmigung des Rechnungsabschlusses<br />
2012<br />
06. Bericht des Landesobmannes<br />
07. Beschlussfassung über<br />
Statutenänderung<br />
08. Grußworte der Ehrengäste<br />
09. Ansprache Landesveterinärdirektor<br />
Dr. Josef Kössler<br />
10. Ansprache HR Dr. Franz Krösbacher<br />
vom Amt der <strong>Tiroler</strong> Landesregierung<br />
11. Ansprache Landesjägermeister von Tirol<br />
12. Ehrungen<br />
13. Allfälliges<br />
14. Referat Dr. Christine Miller -<br />
„Stress bei Wildtieren“<br />
Die Vollversammlung ist ohne Rücksicht<br />
auf die Anzahl der anwesenden Mitglieder<br />
beschlussfähig. Anträge von Mitgliedern<br />
über aufzunehmende Tagesordnungspunkte<br />
sind spätestens eine Woche vor der Vollversammlung<br />
schriftlich oder mündlich beim<br />
Obmann einzubringen.<br />
Die Mitglieder des TJAV werden somit<br />
zum Besuch der 36. Vollversammlung herzlich<br />
eingeladen und gebeten, zahlreich und<br />
pünktlich zu erscheinen. Achtung: Keine<br />
Wartezeit!<br />
Es grüßt mit Weidmannsheil! ■<br />
Birlmair Artur<br />
Landesobmann<br />
Z<br />
usammen<br />
Forschungsinstitut<br />
für Wildtierkunde<br />
und Ökologie<br />
mit der Jägerschaft sorgt<br />
sich das Forschungsinstitut für Wildtierkunde<br />
und Ökologie seit vielen Jahren<br />
um die Wildtiergesundheit und die Wildbrethygiene.<br />
Um die Qualität unserer Untersuchungen<br />
von Fallwild sicherzustellen,<br />
hat die Veterinärmedizinische Universität<br />
Wien von Sommer 2011 bis Sommer 2012<br />
erheblich investiert und unsere pathologische<br />
Abteilung umgebaut sowie auf den<br />
neuesten medizinischen und technischen<br />
Stand gebracht.<br />
Die erforderlichen Untersuchungen an<br />
Fallwild sind heute umfangreicher und aufwändiger,<br />
da sich die Krankheiten sowie vor<br />
allem die Krankheitsbilder verändert haben<br />
und vielfältigere Methoden zum Einsatz<br />
kommen. Oft entscheidet sich erst vor Ort<br />
am Seziertisch, dass Zusatzuntersuchungen<br />
notwendig sind, um eventuelle Krankheitsherde<br />
feststellen bzw. ausschließen zu können.<br />
Die Preise, die wir der Jägerschaft für<br />
die Dienstleistungen unserer Pathologie<br />
verrechnen, sind seit 2004 unverändert und<br />
decken leider schon seit langem nicht mehr<br />
die anfallenden Kosten, gar nicht zu reden<br />
von eventuellen Zusatzuntersuchungen,<br />
Neue Preise für pathologische<br />
Untersuchungen<br />
die wir extern durchführen lassen müssen.<br />
Die vergangenen Jahre hindurch haben wir<br />
steigende Kosten nicht weiterverrechnet, in<br />
dem Bewusstsein, dass die österreichische<br />
Jägerschaft ohnehin unsere Forschungsarbeit<br />
jährlich mit einem großzügigen Betrag<br />
unterstützt. Unsere Möglichkeiten, gestiegene<br />
Kosten weiterzugeben, stoßen jetzt<br />
TIER BISHER AB 1.1.2013<br />
Rotwild € 57,-- € 85,--<br />
Rotwild ab 100 kg, Trophäenträger € 57,-- € 115,--<br />
Sikawild/Damwild € 57,-- € 85,--<br />
Gams- und Steinwild € 37,-- € 55,--<br />
Mufflon € 37,-- € 55,--<br />
Wildschwein € 37,-- € 55,--<br />
Rehwild € 37,-- € 49,--<br />
Fuchs (erhöhte Sicherheitsvorkehrungen)/Musteliden € 27,-- € 45,--<br />
Feldhase/Wildkaninchen € 27,-- € 39,--<br />
Vögel € 20,-- € 39,--<br />
bis 3 Organe/Tier (Organeinsendung) € 20,-- € 32,--<br />
ab 3 Organen/Tier (Organeinsendung)<br />
aber an ihre Grenzen. Deshalb würden wir<br />
bitten mit 2013 eine kostendeckende Erhöhung<br />
unserer Preise zu akzeptieren. ■<br />
o. Univ. Prof. Dr. Walter Arnold<br />
Forschungsinstitut für Wildtierkunde<br />
und Ökologie Veterinärmedizinische<br />
Universität Wien<br />
Preis der jeweiligen Spezies<br />
In den Preisen enthaltene Leistungen: Obduktion, histologische, bakteriologische und parasitologische Untersuchung.<br />
Eventuelle virologische, toxikologische und botanische Untersuchungen werden nach Aufwand verrechnet.<br />
28 <br />
Jagd in Tirol 03/2013
Anno dazumal<br />
Diese Bilder aus dem Jahr 1920 zeigen Karl Schindl, einen langjährigen<br />
Jagdaufseher in Baumkirchen. Sie wurden bei elektrischem Licht im Atelier<br />
Senoner (Inh. Karl Goldmann, Maria-Theresien-Straße 23, Innsbruck)<br />
aufgenommen. Es ist bemerkenswert, dass die Jäger damals (wahrscheinlich<br />
zu Fuß) ein Atelier für diese Aufnahmen aufgesucht haben.<br />
Besitzen auch Sie interessante Jagdfotos aus alten Tagen, die Sie gerne anderen zeigen möchten? Dann schicken Sie diese samt<br />
kurzem Kommentar und Jahreszahl der Aufnahme unverbindlich an den <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>, Adamgasse 7a, 6020 Innsbruck.<br />
Die besten und interessantesten Fotos werden in „Jagd in Tirol“ je nach vorhandenem Platz veröffentlicht.<br />
Nikon präsentiert zahlreiche Neuheiten auf der Hohe Jagd 2013<br />
Auch 2013 stand Salzburg wieder ganz im<br />
Blickpunkt passionierter Jäger und Fischer. Auf<br />
der beliebten Hohen Jagd & Fischerei-Messe<br />
konnten sich Besucher einen Überblick über<br />
alle aktuellen Neuheiten und Trends verschaffen.<br />
Natürlich mit dabei: Nikon Sport Optics<br />
mit seinen wichtigsten Fernglas- und Zielfernrohrserien,<br />
sowie Laser-Entfernungsmessern<br />
und Spektiven. Neben einem umfangreichen<br />
Produktprogramm sorgte Nikon mit einigen<br />
Neuentwicklungen für Aufsehen.<br />
Fernglas Monarch 7<br />
Nikons beliebte Fernglasserie – MONARCH –<br />
bekommt weiteren Zuwachs: Mit den Modellen<br />
MONARCH 7 8x24 und 10x42. Wie alle<br />
Produkte der MONARCH 7-Reihe vereinen<br />
sie zwei elementare Eigenschaften in einem<br />
Produkt: höchstes technisches Niveau und<br />
praktische Bedienbarkeit. Genau wie das exklusive<br />
Premium-Modell der Nikon EDG-Serie<br />
bestechen die neuen MONARCH 7-Ferngläser<br />
mit Extra-low Dispersion-Glas und einer<br />
dielektrisch hochreflexiven Mehrschichtvergütung<br />
der Prismen. Das Ergebnis sind fantastisch<br />
helle und wunderschön definierte<br />
Bilder, gepaart mit einem größeren Sehfeld.<br />
Zwei exzellente neue Gläser für allerhöchste<br />
Ansprüche.<br />
Zielfernrohr Monarch 3<br />
Auch von den mit Spannung erwarteten Updates<br />
bei den Nikon Zielfernrohren gibt es<br />
Neues zu berichten. Das neue Monarch 3 bietet<br />
mehrschichtvergütete Optiken von höchster<br />
Qualität, kombiniert mit Bedienungskomfort<br />
und Treffsicherheit auf jede Entfernung. Hier<br />
überzeugt vor allem die ausgefeilte Absehenverstellung<br />
mit einer besonders<br />
schnellen Nullpunkt-Justierung<br />
im Revier. Das neue Modell<br />
präsentiert sich entsprechend<br />
der vielen Einsatzbereiche<br />
in einer großen<br />
Modell-Bandbreite von<br />
1-4x20 bis 6-24x50. Die<br />
robuste Konstruktion aus<br />
einem Zielfernrohr liefert exzellente<br />
Ergebnisse im Tageslicht-Gebrauch.<br />
Das Monarch 3 ist neben BDC-Absehen<br />
auch mit Duplex, Mildot, Fine Crosshair und Fine<br />
Crosshair mit Punktabsehen erhältlich.<br />
„Laser-Entfernungsmesser Prostaff 7“<br />
Die perfekte Abrundung der Nikon Innovationen<br />
auf der Hohe Jagd & Fischerei bildete<br />
im Bereich Jagdoptik der wasserdichte Laser-<br />
Entfernungsmesser aus der preislich attraktiven<br />
Prostaff-Serie. Sein praktischer Fernziel-Modus<br />
misst automatisch die Entfernung zum am<br />
weitesten entfernten Ziel. Wer regelmäßig<br />
Messziele durch Bäume, Büsche und hohes<br />
Gras anvisiert, weiß diese Funktion besonders<br />
zu schätzen. Ein zusätzlicher Vorteil beim<br />
Einsatz in bewaldeter Umgebung ist die helle<br />
LED-Beleuchtung. Kurz: Der Prostaff 7 Laser<br />
Entfernungsmesser ist für den Einsatz in der<br />
harten Jagdpraxis ein echter Gewinn.<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
29
Kinder auf der Pirsch<br />
Reportage<br />
Steinadler Teil<br />
2<br />
Liebe Kinder!<br />
Im ersten Teil über den Steinadler haben wir gelernt, wie er<br />
aussieht und mit seinen scharfen Augen gewaltig gut sieht. Wo er lebt, wie er sich<br />
fortpflanzt, was er frisst und welche Besonderheiten es beim Steinadler gibt, sind in diesem Teil der<br />
Jagdzeitung nachzulesen. Dieses Wissen könnt ihr gleich beim Rätsel anwenden und beim Spiel geht<br />
es darum, sich gut vor einem scharfsichtigen „Steinadler“ in Acht zu nehmen.<br />
■<br />
<br />
Birgit Kluibenschädl<br />
Lebensraum des Steinadlers<br />
Steinadler leben meist in Fels- und Waldgebieten. Sie bewohnen manchmal<br />
auch Waldränder. Steinadler lieben einsame Gegenden, ihr Revier<br />
umfasst über 100 km² und sie meiden die Nähe des Menschen. Horstplatz<br />
ist eine Niesche in den Felsen oder auf einem hohen Baum.<br />
Fortpflanzung<br />
Nach der Balz (= Paarungszeit) beträgt die Brutdauer ca. 6 Wochen.<br />
Im Gelege (= Nest) befinden sich 1 bis 2 weiße, gelbbraun gefleckte<br />
Eier, die ca. 7 cm lang sind. Mit der Ablage des ersten Eies im März<br />
beginnen die Altvögel sofort zu brüten, wobei sie sich regelmäßig<br />
abwechseln. Nach etwas mehr als 40 Tagen schlüpfen die Jungadler.<br />
Nun wird es für die Altvögel schwierig, denn für ihr starkes Wachstum<br />
benötigen die Nestlinge sehr viel Energie. Oft werden auch kleinere<br />
Junge von ihren Eltern oder den Nestgeschwistern getötet, damit wenigstens<br />
ein Nachkomme überleben kann.<br />
Nahrung<br />
Steinadler können hervorragend sehen. Mit ihren scharfen Augen erspähen<br />
sie ihre Beute auch aus großer Höhe. Sie fressen Aas, Murmeltiere,<br />
Hasen, Raufußhühner, Füchse, Gams- und Rehkitze.<br />
Besonderheiten<br />
Weil er so geschickt und majestätisch fliegt, wird der Steinadler auch<br />
als „König der Lüfte“ bezeichnet. Der Steinadler ist heute – nach<br />
jahrhundertelanger Verfolgung – wieder im gesamten Alpenraum verbreitet.<br />
Durch strenge Schutzbestimmungen, insbesondere durch das<br />
Verbot der Bejagung, haben sich die Bestände erholt.<br />
w<br />
Spiel<br />
Das Wichtelnest<br />
Vor dem Steinadler müssen sich die Tiere in der freien Wildbahn<br />
gut in Acht nehmen, dass sie nicht gesehen und gefressen werden.<br />
Auch bei diesem Spiel geht es ums Verstecken und Entdecken.<br />
Ein Mitspieler bekommt einen kleinen Gegenstand in die Hand<br />
und folgende Aufgabe: das kleine Ding ist eigentlich ein winziger<br />
Waldbewohner, der ein Zuhause braucht. In einem abgegrenzten<br />
Bereich, am besten im Wald (ca. 50 x 50 m), soll für den kleinen<br />
„Wichtel“ ein Nest gesucht werden, das ihn vor wilden Tieren und<br />
Unwettern schützt. Dazu bieten sich Astgabeln, Baumhöhlen oder<br />
ein Nest am Boden an. Dabei darf der Wichtel nicht eingegraben<br />
oder mit Schnee oder Blättern zugedeckt werden. Die anderen<br />
Mitspieler dürfen dabei natürlich nicht zusehen und gehen dann<br />
auf die Suche wie ein Steinadler. Wenn einer den Wichtel gefunden<br />
hat, hält er es vorerst noch geheim und darf die Lösung dem<br />
Mitspieler, der ihn versteckt hat, ins Ohr flüstern. Wenn die meisten<br />
den Wichtel entdeckt haben, wird die Lösung verraten und ein<br />
anderer darf dem Wichtel ein neues, adlersicheres Zuhause geben.<br />
Rätsel<br />
Wo lebt der Steinadler?<br />
Der Lebensraum des Steinadlers ist…<br />
1 Davon ernährt sich der Adler (totes Fleisch).<br />
2 Dort oben baut der Adler sein Nest.<br />
3 In diesem Erdteil kommt der oft Adler vor.<br />
4 Der Jungvogel im Nest heißt<br />
5 Der Adler ist der … der Lüfte. (Ö=Ö)<br />
6 Das gesamte Gebiet eines Adlers nennt man …<br />
7 Paarungszeit der Vögel<br />
8 Häufiges Beutetier des Adlers im Gebirge<br />
9 Im Wald baut er sein Nest auch auf (Ä=Ä)<br />
Der Lebensraum des Steinadlers ist der<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
30 <br />
Jagd in Tirol 03/2013
Offroad Spezial<br />
Der 130 PS starke Motor bringt den Nissan<br />
kräftig in Schwung, begnügt sich aber<br />
in der Praxis mit gut sechs Litern Diesel.<br />
Preis: 29.100 Euro für die Variante mit<br />
Allrad und fast kompletter Ausstattung:<br />
17-Zoll-Alufelgen, Zweizonen-Klimaautomatik,<br />
CD-Radio, Nebelscheinwerfer,<br />
Regensensor, Bluetooth-Freisprechanlage,<br />
Tempomat und vieles mehr machen das<br />
Fahren komfortabel und sicher. ■<br />
Test: Nissan Qashqai<br />
Zu den zuverlässigsten Fahrzeugen<br />
gehört der Nissan Qashqai. Bei<br />
dem vom deutschen Autofahrerclub<br />
ADAC verliehenen Preis<br />
„Gelber Engel“ holte der kompakte<br />
Japaner den dritten Platz<br />
im Qualitätsranking.<br />
Dass sich der Nissan dabei nur den viel<br />
teureren Modellen Porsche 911 und<br />
Audi A5 geschlagen geben musste, ehrt<br />
den Qashqai doppelt. Er fährt ab 20.850<br />
Euro als Fronttriebler vor, ab 27.900 Euro<br />
als Allradmodell mit 141 PS starkem<br />
Benziner. Spritsparer werden aber gern<br />
noch 1.200 Euro mehr für das Modell mit<br />
1,6-Liter-Turbodiesel auf den Tisch legen.<br />
Nissan Qashqai<br />
4x4 1.6 dCi<br />
Motor: Vierzylinder-Turbodieselmotor<br />
Hubraum: 1.598 cm3<br />
Leistung: 96 kW (130 PS) bei 4.000 U/min<br />
Drehmoment: 320 Nm bei 1.750 U/min<br />
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe,<br />
elektronisch geregelter Allrad mit<br />
variabler Kraftverteilung<br />
Maße: 4,33/1,78/1,62 m (L/B/H)<br />
Eigengewicht: 1.540 kg<br />
Zuladung: 605 kg<br />
Spitze: 190 km/h<br />
von 0 auf 100 km/h: 10,9 Sekunden<br />
Verbrauch: 5,1Liter Diesel (135 g CO2/km)<br />
Preis: 29.100 Euro (Variante Acenta)<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
31
Reportage Kulinarium<br />
Kulinarium<br />
Buchtipp:<br />
Die neue<br />
Wildküche<br />
In der 4. und überarbeiteten<br />
Auflage<br />
präsentiert sich „Die<br />
neue Wildküche“ in<br />
völlig neuer Gestaltung<br />
und mit stark erweitertem Rezeptteil. Dieser<br />
Klassiker des deutschen „Wild-Papstes“ Olgierd<br />
Graf Kujawski ist jetzt mit einem besonders<br />
attraktiven Preis wieder lieferbar. Sie finden<br />
50 neue Rezepte –insgesamt über 140 von<br />
bodenständig-deftig bis fein und kreativ. Großer<br />
Schwerpunkt: Küchentechnik mit 150 Schrittfür-Schritt-Fotos:<br />
Zerlegen, Ausbeinen, Füllen<br />
der einzelnen Wildteile und des Wildgeflügels,<br />
Herstellung von Terrinen und Pasteten.<br />
E. J. Graf Kujawski, Die neue Wildküche, erschienen<br />
bei Stocker-Verlag Graz, mehr als 320<br />
Farbabbildungen, 224 Seiten, 19,80 Euro<br />
Gefüllte Hirschschnitzel<br />
Wild, Pilze und feiner Käse ergeben eine köstliche Komposition<br />
Zutaten<br />
Für 4 Personen:<br />
8 aus der Unterschale geschnittene,<br />
ca. 3 cm dicke und 100 g schwere Schnitzel<br />
etwas Salz<br />
Pfeffer frisch gemahlen<br />
30 g Butterschmalz<br />
2 Eigelb<br />
60 g geraspelter Mozzarella oder Edamer<br />
2 El Semmelbrösel<br />
Füllung:<br />
200 g Edelpilze (Steinpilze, Shiitake,<br />
Pfifferlinge, auch tiefgekühlte Ware)<br />
1 kleine Zwiebel<br />
20 g Butter<br />
30 ml Sahne<br />
1 Eigelb<br />
1 El fein gehackte Petersilie<br />
etwas Salz<br />
Pfeffer frisch gemahlen<br />
Zubereitung:<br />
Pilze putzen und zusammen mit der Zwiebel<br />
fein hacken. Im Stieltopf die Butter erhitzen,<br />
Pilze und Zwiebeln anbraten und im<br />
eigenen Saft schmoren. Mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Flüssigkeit einkochen bis die Masse<br />
fast trocken ist. Sahne mit Eigelb verrühren,<br />
zur Pilzmasse geben und erhitzen,<br />
dann erkalten lassen. Die Hälfte der Petersilie<br />
untermischen. Backofen auf 200 Grad<br />
vorheizen.<br />
In die Hirschschnitzel eine Tasche<br />
schneiden, mit der Pilzmasse füllen,<br />
mit Zahnstochern verschließen, pfeffern<br />
und salzen und in Butterschmalz<br />
von beiden Seiten rasch anbraten. Bei<br />
Wein des Monats<br />
Südtirol Lagrein Gries „Tenuta Kristan-Riserva“<br />
Doc<br />
Das Weingut der Familie Egger-Ramer<br />
liegt in Bozen in Südtirol. Der von<br />
Peter Egger-Ramer in fünfter Generation<br />
geführte Familienbetrieb hat<br />
als Firmenphilosophie den Grundsatz<br />
„Qualität statt Quantität“. Es werden<br />
vorwiegend Trauben der eigenen<br />
Produktion gekeltert, aber auch das<br />
Lesegut von langjährigen Partnern<br />
und Verwandten. Das Weingut verfügt<br />
über 15 Hektar Rebanbaufläche,<br />
die sich alle um Bozen in den Weinorten<br />
Gries, St. Magdalena, Frangart,<br />
St.Pauls, Eppan und im Eisacktal<br />
befinden. Die wichtigsten Weine im<br />
Hause Egger-Ramer sind der Lagrein<br />
geschlossenem Deckel in den Backofen setzen<br />
und 12 bis15 Minuten garen. Käse, Semmelbrösel<br />
und Ei vermischen und auf die<br />
Schnitzel verteilen. Bei Oberhitze überkrusten<br />
lassen. Mit Petersilie bestreuen und<br />
sofort servieren. Dazu passt ein Kartoffelgratin,<br />
Spargel, Schwarzwurzel oder<br />
Kohlrabigemüse. Und natürlich der unten<br />
vorgestellte Wein des Monats. n<br />
Gries „Tenuta Kristan“, der St. Magdalener<br />
Classico „Reisegger“ und der Müller<br />
Thurgau Valle Isarco „Sabbiolino“.<br />
Der Wein: gekeltert aus der autochthonen<br />
Südtiroler Rebsorte Lagrein<br />
Anbaugebiet: ausgesuchte Lagen in<br />
Bozen – Zone Gries. Tenuta Kristan,<br />
Charakter: rubin- bis dunkelgranatrote<br />
Farbe, duftet nach Veilchen und<br />
Brombeeren, ist voll und samtig im<br />
Geschmack, mit erdigem Nachhall und<br />
spürbarem Gerbstoff<br />
Empfehlung: wird am besten zu Wild,<br />
Braten, dunklem Fleisch und Hartkäse<br />
genossen.<br />
Kontakt: Weingut Egger Ramer<br />
Guntschnastrasse 5, 39100 Bozen<br />
Tel. +39-0471-280541<br />
Web. www.egger-ramer.com<br />
Mail: info@egger-ramer.com<br />
32 <br />
Fotos: Leopold Stocker Verlag, privat<br />
Jagd in Tirol 03/2013
Faszination Rothirsch<br />
Arjes Seeben<br />
Rominten 1936-1944<br />
Fotoalbum des Forstmeisters Dietrich Micke<br />
Wiederladen für Jagd & Sport<br />
Roland Zeitler<br />
Bücher<br />
Hardcover, 96 Seiten<br />
84 Farbfotos<br />
Format: 22,6 x 31 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-7888-1521-9<br />
Preis: € 19,95<br />
Wolfgang Rothe<br />
Daniela Wiemer<br />
Carsten Streufert<br />
Hardcover,<br />
160 Seiten<br />
zahlr. Abbildungen<br />
Format: 22,6 x 31 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-7888-1502-8<br />
Preis: € 29,95<br />
Hardcover,<br />
592 Seiten<br />
280 Farbabbildungen<br />
Format: 16,8 x 23,5 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-7888-1543-1<br />
Preis: € 39,90<br />
Luchse<br />
Jäger auf leisen Pfoten<br />
Wölfe<br />
Jäger mit Teamgeist<br />
Früher war alles besser!<br />
Chronik eines Odenwaldreviers<br />
Hardcover<br />
96 Seiten<br />
100 farbige Fotos<br />
Format: 23,6 x 31 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-7888-1449-6<br />
Preis: € 10,--<br />
Hardcover<br />
96 Seiten<br />
80 farbige Fotos<br />
Format: 23,6 x 31 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-7888-1449-1<br />
Preis: € 10,--<br />
Hardcover<br />
224 Seiten<br />
zahlreiche Farbfotos<br />
und Illustrationen<br />
von Ewald Harrer<br />
Format: 14,8 x 21 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-7888-1508-0<br />
Preis: € 19,95<br />
Jagdhunde in Deutschland<br />
Bernd Krewer<br />
Mit Habicht und Sperber<br />
Die Falknerei in der DDR<br />
In blaue Fernen<br />
Afrikanische Jagdabenteuer<br />
Hardcover<br />
272 Seiten<br />
124 farbige Fotos<br />
Format: 14,8 x 21 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-7888-1488-5<br />
Preis: € 19,95<br />
Klaus Richter<br />
Hardcover<br />
416 Seiten<br />
über 95 s/w-Abb.<br />
Format: 16,8 x 23,5 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-7888-1519-6<br />
Preis: € 29,95<br />
Vivienne von<br />
Wattenwyl<br />
Hardcover<br />
318 Seiten<br />
Format: 13x 20,5 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-7262-1422-7<br />
Preis: € 30,00<br />
Der Berggeher<br />
Aus einem Bergführerleben<br />
Im Fuchstrott<br />
Olivier Theobald<br />
Greifvögel und Falknerei<br />
Jahrbuch des Deutschen Falkenordens 2012<br />
Wieland Elfferding<br />
104 Seiten<br />
exklusiv in Leinen<br />
Format: 11 x 21 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-85208-092-5<br />
Preis: € 19,--<br />
Hardcover<br />
96 Seiten<br />
mit Illustrationen<br />
von K.P. Reif<br />
Format: 14,8 x 21 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-7888-1470-0<br />
Preis: € 9,95<br />
Deutscher<br />
Falkenorden (Hrsg.)<br />
Hardcover<br />
288 Seiten<br />
über 300 Abbildungen<br />
Format: 16,8 x 23,5 cm<br />
ISBN:<br />
978-3-7888-1528-8<br />
Preis: € 49,90<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
33
Jagdhunde<br />
Reportage<br />
Klub<br />
<strong>Tiroler</strong>bracke<br />
Prüfungen 2012<br />
Dank des Interesses unserer Hundeführer<br />
und des Einsatzes der Gebietsführer, Prüfungsleiter,<br />
Leistungsrichter und -anwärter<br />
konnte wieder eine stattliche Anzahl von<br />
Prüfungen abgenommen werden.<br />
Gebrauchsprüfungen:<br />
› Braunelle v. d. Wollbachspitze, ÖZB<br />
2929, Hündin, Farbe rot, EuF Wechselberger<br />
Martin, 500 Punke, I. Preis<br />
› Braunelle v. d. Wollbachspitze, ÖZB<br />
2929, Hündin, Farbe rot, EuF Wechselberger<br />
Martin, 492 Punke, I. Preis<br />
› Amina v. d. Vajoletspitze, ÖZB 3056,<br />
Hündin, Farbe rot, EuF Wurzer<br />
Hartmann, 445 Punkte, I. Preis<br />
› Assja v. Hirtsweg, ÖZB 2918, Hündin,<br />
Farbe s-r, EuF Lorenzin Herbert,<br />
426 Punkte, I. Preis<br />
› Asta v. Bodenwald, ÖZB 3101,<br />
Hündin, Farbe s-r, EuF Steiner Peter,<br />
407 Punkte, I. Preis<br />
› Asta v. Holdernach, ÖZB 3075,<br />
Hündin, Farbe s-r, EuF Billiani Hubert,<br />
407 Punkte, I. Preis<br />
› Axel v. Vigiljoch, ÖZB 2858, Rüde,<br />
Farbe rot, EuF Theiner Joachim,<br />
405 Punkte, I. Preis<br />
› Asta v. Erbkogel, ÖZB 3046, Hündin,<br />
Farbe rot, EuF Battisti Christian,<br />
397 Punkte, II. Preis<br />
› Arko v. Grimming, ÖZB 3064, Rüde,<br />
Farbe s-r, EuF Kleemaier Manfred,<br />
394 Punkte, II. Preis<br />
› Baroness v. Wildgerlostal, ÖZB 3018,<br />
Hündin, Farbe s-r, EuF Arnold<br />
Christof, 389 Punkte, II. Preis<br />
› Asta v. Hirstwang, ÖZB 2916,<br />
Hündin, Farbe s-r, EuF Spiegl Florian,<br />
385 Punkte, II. Preis<br />
› Fiona v. d. Mellitzer Alm, ÖZB 3000<br />
Hündin, Farbe s-r, EuF Craffonara<br />
Franz, 380 Punkte, II. Preis<br />
› Aron v. Zirbenstein, ÖZB 3026,<br />
Rüde, Farbe s-r, EuF Wibmer Alois,<br />
370 Punkte, II. Preis<br />
› Dux v. Zirlerberg, ÖZB 3049, Rüde, Farbe<br />
rot, EuF Wenin Otto, 356 Punkte, II. Preis<br />
› Arras v. d. Alpllucke, ÖZB 3008, Rüde,<br />
Farbe s-r, EuF Ramsl Wolfgang,<br />
354 Punkte, II. Preis<br />
› Ara v. Zirbenstein, ÖZB 3028,<br />
Hündin, Farbe s-r, EuF Sporer Georg,<br />
354 Punkte, II. Preis<br />
› Benno v. d. Jägerlinde, ÖZB 3153, Rüde,<br />
Farbe s-r, EuF Postl Robert, 325 Punkte,<br />
II. Preis<br />
› Bursche v. Sarntal, ÖZB 2941, Rüde,<br />
Farbe s-r, EuF Plattner Georg,<br />
316 Punke, II. Preis<br />
› Aika v. Zirbenstein, ÖZB 3030,<br />
Hündin, Farbe s-r, EuF Mayr Matthias,<br />
316 Punkte, II. Preis<br />
› Bruni v. d. Lassnitzer Alm, ÖZB 2881,<br />
Hündin, Farbe s-r, EuF Neuner Markus<br />
BS Haun, 306 Punkte, II. Preis<br />
Natürliche Wundfährte von Schalenwild<br />
› Braunelle v. d. Wollbachspitze,<br />
ÖHZB 2929, Hündin, EuF Wechselberger<br />
Martin, Urteilsziffer: 3,6<br />
Die Klubleitung dankt den Revierinhabern<br />
für die Möglichkeit der Abhaltung<br />
von Prüfungen.<br />
Angela Jesacher<br />
63. Generalversammlung<br />
Am 27. April 2013 findet um 9.00 Uhr die<br />
Generalversammlung im „Kranebitterhof “<br />
in Innsbruck, Kranebitter Allee 203, statt.<br />
34 <br />
Foto: WM Rangg Karl<br />
Jagd in Tirol 03/2013
E<br />
K<br />
·<br />
D<br />
Jagdhunde<br />
C<br />
·<br />
A<br />
K<br />
R<br />
L<br />
B<br />
U<br />
S<br />
B<br />
H<br />
C<br />
A<br />
Klub<br />
Dachsbracke<br />
Gebrauchsprüfung<br />
Trotz Starkregens am Samstag, dem 27.<br />
Oktober 2012 konnte die 502. Gebrauchsprüfung<br />
des Klub Dachsbracke reibungslos<br />
abgewickelt werden. Die Jagdpächter von<br />
Lavant, Tistach, Nussdorf-Debant, Zunigalm<br />
Matrei und Bannberg stellten ihre bestens<br />
geeigneten Reviere für das Legen der<br />
künstlichen Schweißfährten und für die<br />
Vorprüfung in der lauten Jagd zur Verfügung.<br />
Allen sei herzlichst gedankt.<br />
Richter und Richteranwärter trafen sich<br />
am Freitag, dem 26. Oktober, um 13:00 Uhr<br />
in der Gastwirtschaft Römerstube zur ersten<br />
Richterbesprechung, Konstituierung<br />
des Schiedsgerichtes und anschließend dem<br />
Legen der künstlichen Schweißfährten, die<br />
hinsichtlich der Beschaffenheit und Länge<br />
der Prüfungsordnung des Klub Dachsbracke<br />
entsprachen. So konnte am Abend nach<br />
dem Eintreffen der Hundeführer die Verlosung<br />
der Fährten erfolgen. Für jeden Prüfungshund<br />
stand ein eigenes Stück Rehwild<br />
zur Verfügung.<br />
Die Verpflegung erfolgte, wie schon in den<br />
Vorjahren, in vorbildlicher Weise durch die<br />
Wirtin Karin und ihr Team. Weil alle Hunde<br />
in der lauten Jagd schon vorgeprüft waren,<br />
konnte die Prüfung am Samstag, den 27.<br />
Oktober abgeschlossen und am Abend die<br />
Preisverteilung vorgenommen werden. Nach<br />
einem guten gemeinsamen Abendessen mit<br />
anschließendem gemütlichen Beisammensein<br />
mit Musik und Hoangascht ging die<br />
502. Gebrauchsprüfung zu Ende.<br />
Dem Prüfungsleiter Alois Mattersberger<br />
standen als Richter zur Seite: Anton und<br />
Walter Angermann, Franz Jeller, Dr. Georg<br />
Urak, Herbert Geisler, Hans Halbfurter,<br />
Sepp Mair, Raimund Brunner, Hanspeter<br />
Tabernig, Werner Mattle, Peter Mattersberger<br />
und als Richteranwärter war Landesleiter-Stellvertreter<br />
Reinhard Wille aus Arzl<br />
im Pitztal tätig.<br />
Fünf Hunde waren zur Prüfung gemeldet.<br />
Erfreulicherweise konnten alle fünf<br />
Hunde die Prüfung bestehen und folgende<br />
Leistungen zeigen:<br />
› Los Nr.: 1: Bella von der Hochasteralm;<br />
H, ÖHZB Nr.: DBR 8158,<br />
Gew.: 15. 04. 2010. FW: Gut, Züchter:<br />
Reinhard Wille, Hochasten 13, 6471 Arzl<br />
Besitzer und Führer: Annelies Vergeiner<br />
Mittewald 151, 9911 Assling<br />
Ergebnis: Mit 151 Punkten erreicht Bella<br />
den 3b Preis. Die Führerin erhält die 1.<br />
Stufe des Hundeführerabzeichens.<br />
› Los Nr.: 2: Thea vom Priselboden;<br />
H, ÖHZB Nr.: DBR 8199,<br />
Gew.: 14. 04. 2010. FW: Sehr gut<br />
Züchter: Andreas Koidl, Filzerweg 10,<br />
6370 Aurach<br />
Besitzer und Führer: Hermann Bachmann,<br />
Vergein 10, 9911 Assling<br />
Ergebnis: IIc Preis mit 182 Punkten.<br />
Der Führer erhält die 1. Stufe des<br />
Hundeführerabzeichens.<br />
› Los Nr.: 3: Pina von der Grünalm;<br />
H, ÖHZB Nr.: DBR 8205<br />
Gew.: 21. 06. 2010. FW: Sehr gut<br />
Züchter: Franz Jeller, F. Mayrstraße 20,<br />
9990 Nussdorf- Debant<br />
Besitzer und Führer: Lorenz Pirker,<br />
Penzelberg 19, 9841 Winklern<br />
Ergebnis: Pina erreicht mit 202 Punkten<br />
den 2b Preis. Der Führer erhält die 1.<br />
Stufe des Hundeführerabzeichens.<br />
› Los Nr.: 4: Tina vom Priselboden;<br />
H, ÖHZB Nr.: DBR 8198<br />
Gew.: 14. 04. 2010. FW: Vorzüglich<br />
Züchter: Andreas Koidl, Filzerweg 10,<br />
6370 Aurach<br />
Besitzer und Führer: Manfred Schneider,<br />
St. Justina 10, 9911 Assling<br />
Ergebnis: Mit 171 Punkten erreicht die<br />
Hündin den IIIa Preis. Der Führer<br />
bekommt die 2. Stufe des Hundeführerabzeichens<br />
zuerkannt.<br />
› Los Nr.: 5: Stella vom Priselboden;<br />
H, ÖHZB Nr.: DBR 8052<br />
Gew.: 14. 04. 2010. FW: Sehr gut<br />
Züchter: Andreas Koidl, Filzerweg 10,<br />
6370 Aurach<br />
Besitzer und Führer: Jonathan Bucher,<br />
Hohenlehen 9, 3343 Hollenstein Ybbs<br />
Ergebnis: Mit 204 Punkten erreicht die<br />
Hündin den IIa Preis.<br />
Der Führer erhält die 1. Stufe des<br />
Hundeführerabzeichens.<br />
Herbert Geisler<br />
Landesleiter<br />
Club für<br />
deutsche Jagdterrier<br />
Zuchtzulassung<br />
Bei der Zuchtbeiratssitzung am 26. Jänner<br />
2013 in Bad-Hall wurden Jaro v. d.<br />
Nordkette, Josefine v. d. Nordkette und Ingo<br />
v. d. Nordkette von ihren Besitzern vorgestellt<br />
und angekört.<br />
WM i. R. Ludwig Haaser<br />
Rene Hartleb mit Jaro v. d. Nordkette<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
35
Anzeigen<br />
Jagdverpachtung<br />
Die Gemeinde Reith bei Seefeld verpachtet für die Dauer von 10 Jahren<br />
die Eigenjagden Reith und Leithen ab 1. April 2013.<br />
Abschussplan 2012 EJ Reith:<br />
Gamswild: 1 Bock Kl. I, 1 Bock Kl. III,<br />
2 Geißen Kl. I, 1 Kitz.<br />
Rotwild: 1 Hirsch Kl. I, 1 Hirsch Kl. III,<br />
1 Spießer, 10 Tiere, 6 Kälber<br />
Rehwild: 11 Stück (davon 5 Rehböcke)<br />
Abschussplan 2012 EJ Leithen:<br />
Gamswild: 1 Bock Kl. I, 1 Bock Kl. III,<br />
1 Geiß Kl. I; 1 Geiß Kl. III,<br />
Rotwild: 1 Hirsch Kl. III, 1 Spießer,<br />
6 Tiere, 6 Kälber<br />
Rehwild: 11 Stück (davon 4 Böcke)<br />
Eine Gewähr für die Höhe eines bestimmten Abschusses wird ausgeschlossen.<br />
Interessenten werden ersucht, ein schriftliches Anbot bis 22.03.2013, 12:00 Uhr, in einem verschlossenen<br />
Kuvert mit der Aufschrift „Anbot EJ Reith“ bzw. „Anbot EJ Leithen“ beim Gemeindeamt Reith b. Seefeld,<br />
Lauserweg 15, 6103 Reith abzugeben.<br />
.<br />
Für Auskünfte wenden Sie sich bitte an das Gemeindeamt Reith b. Seefeld, Lauserweg 15,<br />
6103 Reith b. Seefeld, E-Mail: amtsleiter@reith-seefeld.tirol.gv.at, oder an die Tel. Nr.: 0676/885084464.<br />
Die Verpächterin behält sich ausdrücklich das Recht der freien Vergabe sowie der Gesamtoder<br />
Einzelverpachtung der Eigenjagden vor.<br />
Reith bei Seefeld, am 18.2.2013, Der Bürgermeister: Johannes Marthe<br />
Jagdverpachtung<br />
Genossenschaftsjagd Strass-Zillertal<br />
Die Genossenschaftsjagd der Gemeinde Strass i. Zillertal im Ausmaß der Reviergröße<br />
von 405 ha wird auf die Dauer von zehn Jahren (1. April 2013 bis 31. März 2023)<br />
zur Verpachtung ausgeschrieben. Die Ausschreibung erfolgt im Offertweg unter<br />
Vorbehalt des Zuschlages.<br />
Jagdbares Wild:<br />
8 Stück Rehwild<br />
Rotwild (im Planungsbezirk II a. Hegebezirk Gallzein/Öxeltal ca. 13 Stück Rotwild)<br />
Eine Gewähr für die Höhe eines bestimmten Abschusses wird ausgeschlossen.<br />
Eine Jagdhütte ist vorhanden. Interessenten werden ersucht, ein schriftliches Angebot bis<br />
spätestens 31.03.2013 beim Obmann Wildauer Martin, 6261 Strass, Hof 27 einzubringen.<br />
Auskünfte unter Tel.: 05244/62181 oder 0680/2001067.<br />
Obmann Wildauer Martin<br />
36 Jagd in Tirol 03/2013
Anzeigen<br />
Jagdverpachtung<br />
Das Jagdausübungsrecht für die<br />
Eigenjagd Strindenalpe<br />
in 6673 Grän/Haldensee, Bezirk Reutte,<br />
wird mit 01. April 2013 für die Dauer von 10 Jahren vergeben.<br />
Jagdgröße: ca. 274 ha<br />
Interessenten werden ersucht, ein Angebot bis spätestens 15. März 2013<br />
beim Obmann Gebhard Schädle, 6673 Grän, Am Kirchplatz 2, abzugeben.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie beim Obmann unter Tel. +43 676 55 71 073,<br />
E-Mail: gebi@schaedle-graen.at oder Am Kirchplatz 2, 6673 Grän.<br />
Für die Eigenjagd Strindenalpe – Grän / Haldensee<br />
Gebhard Schädle, Obmann<br />
Jagdverpachtung<br />
Die Agrargemeinschaft Trojeralpe verpachtet das Eigenjagdgebiet in St. Jakob in Defereggen/<br />
Osttirol im Ausmaß von ca. 2.296 ha, davon 400 ha Wald, ab 1. April 2013 unter Vorbehalt des<br />
Zuschlages durch den Ausschuss der Agrargemeinschaft auf die Dauer von 10 Jahren.<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass in diesem Jagdgebiet gemäß einer Vereinbarung mit dem <strong>Tiroler</strong><br />
Nationalparkfonds Hohe Tauern, Jagdruheflächen in der Größe von rund 284 ha und Managementflächen<br />
(zeitlich verkürzte Möglichkeit der Jagdausübung) in der Größe von rund 369 ha einliegen, welche auch<br />
im Pachtvertgrag Berücksichtigung finden.<br />
Abschussplan:<br />
❖ Gamswild: 11-14<br />
❖ Rehwild: 10-20<br />
❖ Rotwild: gemeinsamer Abschuss im Hegebezirk (3 Hirsche und 9 Kahlwild)<br />
❖ Steinwild: 1-2<br />
❖ Murmel: 15<br />
❖ Birkhahn: 1<br />
Interessenten werden ersucht, ihre Angebote schriftlich und verschlossen bis spätestens 29. März 2013<br />
beim Obmann, Herrn Jakob Huber, Mair zu Gasteig, St. Martin 16, I-39030 St. Lorenzen, einzubringen.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie beim Obmann unter 0039/348/2100514<br />
Für die Agrargemeinschaft – Jakob Huber<br />
Jagd in Tirol 03/2013<br />
37
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38 Jagd in Tirol 03/2013
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