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P.T. MAGAZIN 02/2014

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Offizielles Magazin<br />

des Wettbewerbes<br />

„Großer Preis<br />

des Mittelstandes“<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong><br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

10. Jahrgang | Ausgabe 2 | <strong>2014</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

www.pt-magazin.de<br />

Die neue Mündigkeit<br />

Wie wir wählen, was wir wollen<br />

4.555 Wege zum Erfolg<br />

des Mittelstandes“ weiter im<br />

Aufwind<br />

Angst im Alter?<br />

Wie Polit-Entscheidungen in<br />

die Verarmung führen<br />

Bayerns Spitzen<br />

Weltweit präsenter Wirtschaftspartner<br />

voll Selbstbewusstsein<br />

und Ideen


#aufklärung<br />

(Foto: Ludovic Bertron / GEW Baden-Württemberg)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

„Ich sehe die größte Gefahr eigentlich<br />

im Pessimismus, das heißt in dem dauernden<br />

Versuch, den jungen Menschen<br />

zu sagen, dass sie in einer schlechten<br />

Welt leben. Das sehe ich als die größte<br />

Gefahr unserer Zeit, größer noch als<br />

die Atombomben. … Es kann keine vollkommene<br />

Gesellschaft geben.“ (Karl R.<br />

Popper, 1983). Wer eine vollkommene<br />

Gesellschaft anstrebt, wird sich früher<br />

oder später gegen die Demokratie wenden.<br />

Den größten Schaden richten dabei<br />

immer die größten Weltverbesserer an.<br />

Sie brauchen Pessimismus, um andere<br />

Menschen zu motivieren, die eigenen<br />

Ziele verfolgen zu können. Zu Lasten<br />

Dritter. Notfalls mit Gewalt.<br />

Vor 80 Jahren wollte der Russe Lyssenko<br />

Mendel und Darwin widerlegen. Nur zu<br />

gern glaubten Stalin und Mao, mit kommunistischen<br />

Getreide-Neuzüchtungen<br />

den Hunger der Welt zu bekämpfen.<br />

Sieben Mal erhielt Lyssenko den Leninorden.<br />

Bevor sein Scheitern eingestanden<br />

wurde, waren Millionen Menschen<br />

in Russland und China verhungert, statt<br />

satt zu werden. Sie waren Stalins Experimentiermasse<br />

in einer dunklen Zeit.<br />

Kann der baden-württembergische Kultusminister<br />

Andreas Stoch vor diesem<br />

Hintergrund wirklich rechtfertigen, ab<br />

2015 den Biologie-Unterricht abschaffen<br />

zu wollen? In Deutschland?<br />

Der Grieche Sokrates prüfte jede Nachricht<br />

mit den „drei Sieben“: Ist die Nachricht<br />

wahr? Wenn das nicht sicher ist: Ist<br />

sie wenigstens gut? Und wenn auch das<br />

nicht klar ist: Ist es wirklich notwendig,<br />

sie weiter zu erzählen? Sokrates belastete<br />

niemanden mit einer Nachricht,<br />

deren Wahrheit nicht erwiesen war, die<br />

vielleicht nichts Gutes, sondern Böses<br />

stiften würde, wenn sie nicht unbedingt<br />

notwendig war. Das sollten Journalisten<br />

und Politiker, Lehrer und Blogger<br />

beherzigen. Uns bliebe viel Unheil<br />

erspart. Lyssenko hätte keine Leninorden<br />

bekommen. Denn seiner Theorie<br />

mangelte es an Wahrheit. Millionen<br />

hätten nicht verhungern müssen. Der<br />

60.000mal benutzte Twitter-Hashtag<br />

#aufschrei hätte 2013 keinen Grimme-<br />

Preis bekommen dürfen. Denn dieser<br />

Diskussion mangelt es an Güte. Güte<br />

gegenüber dem bereits weißhaarigen<br />

Rainer Brüderle und seinem völlig missglückten<br />

Versuch eines Dirndl-Kompliments.<br />

Güte aber vor allem gegenüber<br />

Millionen begeisterter Dirndl-Trägerinnen<br />

in Bayern.<br />

Und es war weder richtig noch gut noch<br />

notwendig, die Online-Petition von<br />

fast 200.000 Eltern in Baden-Württemberg<br />

gegen die Sexualisierung des<br />

Grundschulunterrichts als „umstritten“<br />

zu deklarieren. Diese Eltern fordern<br />

ihr grundgesetzlich garantiertes<br />

Erziehungsrecht für ihre Kinder ein. Was<br />

ist daran schlecht? Ein Fragebogen der<br />

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft,<br />

ausdrücklich als Unterrichtsmaterial<br />

für Lehrer/innen in Baden-Württemberg<br />

deklariert, fragt 13jährige: „Eine<br />

ungleich starke Mehrheit der Kinderbelästiger<br />

ist heterosexuell. Kannst Du es<br />

verantworten, deine Kinder heterosexuellen<br />

Lehrer/innen auszusetzen?“ Was<br />

ist an dieser Frage gut?<br />

Was ist richtig, gut, oder notwendig<br />

an dem Widerspruch, dass nach GEW-<br />

Vorstellungen 10jährige Viertklässler<br />

zwar Regenbogenfamilie spielen müssen,<br />

aber gleichzeitig Musliminnen<br />

getrenntgeschlechtlich Sportunterricht<br />

haben dürfen? Die wichtigste Lehre der<br />

Geschichte ist vielleicht: Nicht automatisch<br />

hat Mainstreaming Recht. Auch<br />

Gender Mainstreaming nicht. n<br />

Dr. Helfried Schmidt


Seite 8<br />

Seite 18<br />

Rekordnominierung im Jubiläumsjahr<br />

Der „Große Preis des Mittelstandes“<br />

wird zum 20. Mal vergeben. Für das<br />

Jubiläumsjahr vermeldet die Stiftung<br />

eine Rekordzahl von 4.555 nominierten<br />

Unternehmen<br />

(Montge:F.Enge/mermyhh+maddox74/pixabay.com)<br />

Seite 12<br />

Das energieeffiziente<br />

Schallschutzhaus!<br />

Angst vor Altersarmut<br />

Insbesondere politische Entscheidungen<br />

sind es, die Johannes Fiala und Peter<br />

Schramm als Ursache für den Weg in die<br />

Altersarmut ausmachen. Die Rente war<br />

sicher<br />

Balleinladung... Seite 30<br />

… für die Auszeichnungsveranstaltungen<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung. Hier finden<br />

Sie das Anmeldeformular für alle Länderbälle<br />

und den Bundesball in Berlin.<br />

Gesellschaft<br />

(Foto: Bengt Nyman/Flickr. com)<br />

In diesem Heft<br />

6 Notenbankster<br />

Nicht der aus bitterer Inflationserfahrung<br />

besorgte Deutsche ist pervers,<br />

sondern der Notenbanker<br />

8 Angst vor Altersarmut<br />

Die Zeiten, in denen man dem Ausruf<br />

„Die Rente ist sicher!“ trauen<br />

konnte, sind vorbei<br />

12 Die neue Mündigkeit<br />

Über einen neuen Freiheitsbegriff,<br />

künftige Formen der Schulbildung<br />

und schlechte Aussichten für jene,<br />

die das nicht wahrhaben wollen<br />

17 Die EU-Verschwendungs-Orgie<br />

Über die Verschwendungs-Orgie der<br />

Eurokraten, subventionierte Heimtierkrematorien<br />

und die Fragezeichen<br />

zur Europawahl<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Seite 44<br />

18 Rekordnominierung im<br />

Jubiläumsjahr<br />

Das Jubiläumsjahr des „Großen<br />

Preises des Mittelstandes“ beginnt<br />

mit einem Rekord<br />

22 Willkommen in der Champions<br />

League!<br />

Auch in der Liga der Besten sind<br />

Würden Sie ein Auto downloaden?<br />

Der Vertrieb von Neuwagen übers<br />

Internet bedroht die Existenz der Autohäuser<br />

im Land. Und auch die Zukunft<br />

spricht nicht gerade „Auto“.<br />

Was ist dran am Schwanengesang?<br />

Tipps und Hinweise unverzichtbar.<br />

Wie Unternehmen fit bleiben zeigen<br />

die Top-Redner der Frühjahrstagung<br />

30 Verkaufsmotor Empfehlungsrate<br />

Kunden sind die neuen Vermarkter,<br />

sie lenken mit ihren Empfehlungen<br />

den Konsum<br />

32 Vom Fach<br />

Tausende Unternehmen sind beim<br />

„Großen Preis“ dabei. Dass der Wettbewerb<br />

reibungslos abläuft, sichern<br />

die regionalen Servicestellen und<br />

Juroren<br />

Wirtschaft<br />

34 Personalsuche im Ausland<br />

Durch den demografischen Wandel<br />

müssen deutsche Unternehmen<br />

auch Personal im Ausland suchen<br />

36 Die Gold-Medaille geht an …<br />

Nur Talent reicht nicht, das haben<br />

die Winterspiele in Sotschi erneut<br />

gezeigt. Von Spitzensportlern können<br />

auch Unternehmen lernen<br />

38 Führung in drei Akten<br />

Konnte der „Chef“ früher einfach<br />

„Chef“ sein, muss er heute<br />

kollegial, zugänglich und distanziert<br />

sein<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

(Ingo Büsing/pixelio.de)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Die neue Mündigkeit<br />

In der Demokratie ist die Freiheit das höchste<br />

Gut. Doch unser Verständnis davon wandelt<br />

sich. Trendforscher Gábor Jánszky setzt sich<br />

mit dem Wandel auseinander, spricht über<br />

die Schule der Zukunft und zeigt neue Perspektiven<br />

des gesellschaftlichen Lebens auf<br />

42 Ein langer LKW(eg)<br />

Der Lang-LKW soll deutsche Straßen<br />

entlasten. Doch wollen ihn viele Landesregierungen<br />

nicht, zum Nachteil<br />

von Unternehmen<br />

44 Würden Sie ein Auto downloaden?<br />

Online-Börsen treten an die Stelle<br />

der klassischen Autohändler und das<br />

ist nicht das einzige Problem<br />

46 Verkannter Gewinner – Das<br />

Marketing<br />

Die Marketingabteilung ist in vielen<br />

Unternehmen noch immer das<br />

ungeliebte Stiefkind. Zu Unrecht!<br />

48 Starke Marke – starker Umsatz<br />

Marken sind erfolgreich, weil sie auf<br />

unsere Gefühle zielen. Wie Sie die<br />

Emotionen Ihrer Kunden ansprechen<br />

und mehr Umsatz machen<br />

50 Eine Plattform für den Mittelstand<br />

Die Wirtschaftsexperten Volker Potthoff<br />

und Dr. Klaus Weigel äußern<br />

sich zu verantwortungsvoller Unternehmensführung<br />

Regional<br />

56 www.mein.bayern<br />

Mit seiner neuern Top-Level-Domain<br />

zeigt der Freistaat auch im Internet<br />

Flagge und wertet den Wirtschaftsstandort<br />

auch virtuell auf<br />

58 Per Klick zum Mechatroniker<br />

Lehrstellensuche ist nicht einfach.<br />

Mit der App „Lehrstellenradar“<br />

finden Azubis und Unternehmen<br />

schneller und einfacher zueinander<br />

60 Sonne, Römer und Klebstoff<br />

Bayern ist ein einzigartiger Wirtschaftsstandort,<br />

an dem mittelständische<br />

Unternehmen nachhaltig<br />

und zukunftsorientiert produzieren<br />

62 Vom Traum einer Region<br />

Menschen leben von Träumen. In der<br />

Region Donau-Moldau träumen die<br />

Menschen von einem gemeinsamen<br />

Wirtschaftsstandort<br />

Lifestyle | Auto<br />

64 Alte Liebe, neues Design –<br />

der Käfer <strong>2014</strong><br />

Kult war er schon immer, der Käfer.<br />

Doch jetzt ist aus dem runden Zwerg<br />

ein athletischer Sportler geworden<br />

Leserbriefe | Impressum<br />

(Foto:E.V.A. / STAWAG)<br />

66 Ein Magazin, das Hoffnung spendet<br />

Das Paket macht den Unterschied:<br />

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(ohne Heizstab)<br />

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Gesellschaft<br />

6<br />

Notenbankdiktator Draghi: Das Tyrannensedativ<br />

„Brot und Spiele“ ersetzt durch „Leitzinsen runter!“<br />

(Montage: OPS Netzwerk GmbH/F. Enge Bilder: World Economic Forum/Wikimedia; Piotr Witkowski/Wikimedia)<br />

„Ja mach nur einen Plan, sei nur ein<br />

großes Licht / und mach nur einen zweiten<br />

Plan, gehen tun sie beide nicht“ (Berthold<br />

Brecht). EZB-Chef Mario Draghi<br />

hat in einem Wutanfall zum Jahresende<br />

die Ängste der Deutschen bezüglich<br />

der angeblich erfolgreichen Notenbankmaßnahmen<br />

als pervers bezeichnet. Ihn<br />

verteidigende Journalisten haben dazu<br />

erklärt, Draghi meine „pervers“ nicht im<br />

deutschen Sinne (etwa: Merkel peitscht<br />

die Griechen aus), sondern in englischer<br />

Lesart heiße „pervert“ verdrehte Sicht.<br />

Folgt man dieser Logik, kann man Draghi<br />

wiederum „perversity“ im Sinne von<br />

Eigensinn vorwerfen: Denn Draghi und<br />

andere Anhänger von Keynes betrachten<br />

niedrige Zinsen und andere Geschenke<br />

der Zentralbanken als warmen Regen,<br />

der die Wirtschaft zum Blühen und<br />

Wachsen bringt. Nur leider ist der Plan<br />

bisher schiefgegangen. Die Arbeitslosigkeit<br />

ist auf Rekordhöhe und die Inflation<br />

mit 0,7 % unter Draghis Ziel von 2 %<br />

(vgl. Handelsblatt 8.1.<strong>2014</strong>). Gesundbeter<br />

stilisieren die Wachstumsprognose von<br />

0,1 % für die Eurozone zu „Anzeichen<br />

für eine Wende“ hoch, so wie letztes<br />

Notenbankster<br />

Nicht der aus bitterer Inflationserfahrung besorgte<br />

Deutsche ist pervers, sondern der Notenbanker, der<br />

die Gesetze der Dialektik nicht kennt<br />

Jahr, als Finanzminister Schäuble (vor<br />

Zypern) die Eurokrise für beendet erklärte.<br />

Jetzt erwägt man Strafzinsen für, bei<br />

der EZB gebunkerte, Übernachtgelder<br />

und darüber hinaus Langfristkredite an<br />

Banken nur dann zu vergeben, wenn<br />

diese zweckgebunden an die Realwirtschaft<br />

sind. Doch leider waren die bisherigen<br />

Geldgeschenke an die Banken<br />

nicht mal fürs Kreditgeschäft nützlich.<br />

Im November 2013 ging die Kreditvergabe<br />

in Deutschland um 1,4 %, in Italien<br />

um 5,9 % und in Spanien um 19 % zurück.<br />

„Unkonventionelle Maßnahmen“ als<br />

Brandbeschleuniger<br />

Erfolglos im Schützengraben des<br />

Kampfes gegen die Rezession fordern<br />

die neuen Feldherren, Politiker und<br />

Zentralbanker, noch mehr Macht und<br />

noch mehr Spielraum für „unkonventionelle“<br />

Maßnahmen. Dabei sollte es statt<br />

den Dollars, die „Helikopter-Ben“ (US-<br />

Notenbankchef Ben Bernanke) abwerfen<br />

wollte, lieber Hirn vom Himmel regnen.<br />

Denn die Ankäufe von Staatsanleihen<br />

und eine Nullzinspolitik waren schon<br />

erfolglos, als diese Instrumente eingesetzt<br />

wurden, um im Jahr 2000 das<br />

angeschlagene Japan zu retten. Ursache<br />

ist in allen nördlichen Industrieländern<br />

das Overbanking. Die Finanzoligarchie<br />

hat in den vergangenen Zeiten mit<br />

Deregulierung, Expansion aller Trading-<br />

„Helikopter Ben“ Bernanke, US-Notenbankchef,<br />

würde im Deflationsfall gerne<br />

Banknoten aus Hubschrauberfenstern<br />

werfen.<br />

Inflationsrate in der Europäischen Union und in der Euro-Zone von 2003 - 2013<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

EU<br />

Euro - Zone<br />

Quelle: International Monetary Fund<br />

Laut EZB-Papier lag die Inflation in der Euro-Zone zuletzt deutlich unter den von Draghi<br />

angepeilten 2 Prozent. Problem: Unter Nutzung hedonischer Methoden wird die Inflation<br />

seit Jahren schöngerechnet. Die tatsächliche Inflation dürfte um einiges höher sein.<br />

(Foto: Wikimedia/Public Domain)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Instrumente und einer Inflation sinnloser<br />

Finanzprodukte erreicht, dass die<br />

Geschäftsvolumina der Banken weitaus<br />

größer sind als die Bruttoinlandprodukte<br />

ihrer Wirtsländer. Dadurch stieg auch die<br />

Gesamtverschuldung in vielen Ländern<br />

auf ein Mehrfaches ihres BIP. Alle Maßnahmen<br />

der Zentralbanken der Nordhalbkugel<br />

laufen darauf hinaus, diese<br />

Blasen bildenden Ungleichgewichte (z.B.<br />

Immobilien, Kunst, Aktien), die weitaus<br />

gefährlicher sind als alle Handelsbilanzungleichgewichte,<br />

weiter zu erhöhen.<br />

Die Feuerwehr wird zum Brandstifter,<br />

könnte man sagen.<br />

Akteure der Realwirtschaft wissen<br />

das und müssen Reserven vorhalten,<br />

um nach dem Platzen der Blasen nicht<br />

durch entzogene Kredite und Notverkäufe<br />

pleite zu gehen. Sparer wissen das<br />

und sparen nicht mehr oder sie weichen<br />

auf (noch) nicht regulierte Alternativen<br />

(Gold, Bitcoins, u.a.) aus, während die<br />

Sparbuch- und Anleiheersparnisse in der<br />

finanziellen Repression dahinschmelzen.<br />

Tatsächlich erzeugt so erst das frische<br />

Geld der Zentralbanken den Investitionsund<br />

Wachstumsstau, den es bekämpfen<br />

will. „Einheit und Kampf der Gegensätze“<br />

würde der materialistisch-dialektische<br />

Denker sagen und Draghi als Hegelianer,<br />

der an die Wirksamkeit von reinen Ideen<br />

glaubt, bezeichnen.<br />

Oder mit Goethe: „Vernunft wird<br />

Unfug, Wohltat Plage, weh Dir, dass Du<br />

ein Enkel bist“.<br />

„Das US-Finanzsystem umfasst 54 Billionen Dollar an Krediten, basierend<br />

auf dem Vertrauen in eine Notenbank, die nichts in ihrem Tresor hat, um<br />

sie zu decken. Erstaunlich!“ William H. Gross, Chief Investment Officer, PIMCO, Kalifornien<br />

Gelddrucken war noch nie eine Lösung<br />

Die Situation ist überdies nicht neu und<br />

vergleichbar mit der, als die USA ihre Vietnamkriegsschulden<br />

abbauen mussten,<br />

die Notenbank politisch geführt Geld<br />

druckte und der Goldstandard unter Präsident<br />

Richard Nixon abgeschafft wurde.<br />

Erst als der damals neue Notenbankchef<br />

Paul Volcker den Hebel völlig herumriss<br />

und die Zentralbankzinsen bis auf<br />

11 % erhöhte, wurde die im billigen Geld<br />

ersoffene Ökonomie trocken gelegt und<br />

Paul Volcker brachte in den späten 70ern mit äußerst hohen Leitzinsen die US-Inflation<br />

unter Kontrolle. Unpopulär, aber wirksam.<br />

(Foto: European People‘s Party/Wikimedia Commons)<br />

Über den Autor<br />

n Dr. Volker Gallandi ist seit 1986<br />

im Wirtschafts-und Finanzsektor<br />

(Immobilien-und Wertpapierkapitalanlagen)<br />

als Rechtsanwalt<br />

tätig, ebenso als Autor und<br />

teilnehmender Beobachter im<br />

Bereich Recht und Wirtschaft.<br />

alle Preise gehorchten wieder Marktgesetzen,<br />

der Wiederaufstieg begann. Dasselbe<br />

ist wieder angezeigt, auch wenn<br />

es lange nicht passieren wird. Und die<br />

Folgen?<br />

(Foto: Joanne Rodriguez / flickr.com)<br />

58 Millionen Dollar für Koons Ballonhund:<br />

Weil die staatlichen Gelddruckmaschinen<br />

munter vor sich hin rattern, werden<br />

solche wahnsinnigen „Investments“<br />

überhaupt erst möglich<br />

Der Ballonhund von Jeff Koons wird<br />

nicht mehr 60 Millionen, sondern nur<br />

noch 10.000 USD wert sein, Oligarchen<br />

müssen Jachten zu Spottpreisen verkaufen,<br />

der Derivatehandel und Aktienhandel<br />

auf Kredit bricht ein, die Börsen<br />

sind auf Talfahrt, alle Euroländer müssen<br />

nach dem haushalten, was ihre Anleihen<br />

auf dem Markt kosten. Nur die Länder<br />

mit vollendeten Strukturreformen und<br />

guter global leistungsfähiger Wirtschaft<br />

werden belohnt, nicht die Schuldenmacher<br />

und Verschwender. Wer per Saldo<br />

Vermögen hat, überlebt, wer per Saldo<br />

überschuldet ist, kann es nicht mehr<br />

verbergen. Banken müssen wieder hohe<br />

Zinsen für Kredite verlangen, sie haben<br />

wieder ein Geschäftsmodell. Unternehmen<br />

finanzieren nicht Unfug auf Kredit,<br />

weil billiges Geld nur so herumliegt.<br />

Man schaut wieder auf die Betriebe und<br />

ihre Ertragskraft, nicht auf das Hüsteln<br />

eines Notenbankers. Der Markt kann<br />

wieder seine Kräfte entfalten und nicht<br />

ein eigensinniger Notenbankdiktator,<br />

dessen „Landkarte“ mit dem Land, das<br />

er beherrschen will, wenig zu tun hat. n<br />

Volker Gallandi


Angst vor Altersarmut<br />

„Die Rente ist sicher!“ verkündete Norbert Blüm.<br />

Heute fragt man: „Wieviel Rente ist sicher?“ Wie<br />

politische Entscheidungen in die Verarmung führen<br />

Gesellschaft<br />

8<br />

oto: Bengt Nyman/Flickr. com)<br />

Altersarmut wird von den Medien immer<br />

häufiger thematisiert. Das Besondere an<br />

diesem Phänomen: Es ist hausgemacht.<br />

Dem Eindruck nach wird es sogar in<br />

Kauf genommen. Schließlich sind es seit<br />

über 20 Jahren laufende politische Entscheidungen<br />

gewesen, die das gesetzliche<br />

Rentenniveau von ehemals durchschnittlich<br />

70% vom Nettogehalt auf<br />

zukünftig teils weniger als die Hälfte<br />

reduziert haben.<br />

Riesterrente als Verlustgeschäft<br />

Albrecht Müller stellte bereits 2004 in<br />

seinem Buch „Die Reformlüge“ fest, dass<br />

die Umstellung vom Umlageverfahren<br />

auf eine kapitalgedeckte Alters ver sor -<br />

gung in Chile zur größten<br />

Altersarmut<br />

geführt hat. Chile wurde<br />

damit ein Vorbild für weitere Staaten,<br />

welche allesamt das Scheitern<br />

kapitalgedeckter Altersversor<br />

gung er lebten. In Deutschland<br />

hat man beispielsweise die<br />

staatlich durch Zulagen geförderte<br />

Riesterrente eingeführt.<br />

Im Durchschnitt tatsächlich ein<br />

Verlustgeschäft, es sei denn<br />

man erreicht das Alter<br />

eines Johannes Heesters<br />

oder Methusalems.<br />

Der Bürger fragt<br />

sich, wo dann<br />

die staatlichen<br />

Zulagen<br />

am Ende landen, und erfährt vom<br />

Fachmann, dass diese Gelder als Sterblichkeitsgewinne<br />

bei den Anbietern verbleiben<br />

oder für Kosten und Provisionen<br />

ausgegeben werden. Bei den Glücklichen,<br />

die durch die Zulagen oberhalb<br />

des Existenzminimums landen, sind diese<br />

als Steuern wieder zurückzuzahlen.<br />

Vom Voll-Juristen zum Bittsteller<br />

Die „Pseudo-Individualisierung durch<br />

Rentenreform“ löst die Aufgabe, das<br />

Real einkommen zwischen den Ge nerationen<br />

zu verteilen, nicht. Immerhin<br />

hat es die Politik verstanden,<br />

den Niedriglohnsektor<br />

von ehemals<br />

weniger als 10% auf<br />

mehr als 25% der<br />

arbeitenden Bevölkerung<br />

zu steigern.<br />

Die Hartz-Reformen<br />

führten dazu, dass<br />

ausgebildete Volljuristen<br />

sich von der ARGE<br />

fürsorglich zum Schweißer<br />

umschulen lassen müssen oder als Leiharbeiter<br />

tätig werden, oder damit leben<br />

müssen, durch Kürzung unter dem Existenzminimum<br />

zu leben. Spiegelbildlich<br />

sind mehr als 25% der Bevölkerung<br />

gar nicht mehr in der Lage, irgendeine<br />

Ersparnis zu bilden, und mehr als 25%<br />

der Bevölkerung zahlen so wenig in die<br />

gesetzliche Rente ein, dass sie beste<br />

Aussichten auf eine Grundsicherungsrente<br />

haben. Wer hohe Mietkosten<br />

über 358 Euro hat, darf diese aus dem<br />

Regelsatz von 382 Euro selbst bezahlen<br />

oder umziehen – oft hilft dabei die<br />

Gemeinde und übernimmt die Maklerkosten,<br />

damit der Bedürftige in die<br />

preiswertere Nachbargemeinde zieht.<br />

Wer sich täglich überlegen muss, ob er<br />

eine Schachtel Zigaretten oder etwas<br />

zu essen kauft, dem bleibt auch nicht<br />

einmal genügend Geld übrig, sich einen<br />

ordentlichen Strick zu kaufen.<br />

Ist die Kapitaldeckung in der Altersversorgung<br />

eine Illusion?<br />

Generell zeigt sich, dass die Umstellung<br />

der größten Volkswirtschaften – ein-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

schließlich China – vom Generationenmodell<br />

auf eine Kapitaldeckung bereits<br />

daran scheitert, dass es weltweit gar keine<br />

ausreichenden realwirtschaftlichen<br />

Investitionsmöglichkeiten für eine solche<br />

Altersversorgung gibt. Ausgenommen<br />

wären Investments in Finanzblasen<br />

oder andere, nur vorübergehend für<br />

wertvoll gehaltene, Kapitalanlagen, welche<br />

man jedoch leider später abschreiben<br />

muss.<br />

Beispiele hierfür wären etwa die<br />

Anleihen der Lehman Brothers Bank oder<br />

viele Derivate und Zertifikate. Auch der<br />

Staat kann das Geld für die anzulegende<br />

Kapitaldeckung in Form von Staatsschulden<br />

annehmen. Damit wären die für die<br />

Renten erforderlichen Zinsen und Tilgungen<br />

aus den Steuermitteln gedeckt,<br />

mit denen künftige Generationen und<br />

Rentner selbst die Staatsschulden verzinsen<br />

und tilgen. Auch Investitionen in<br />

Windkraft und Solarenergie – inklusive<br />

der erforderlichen Stromnetze – bieten<br />

solche Ertragsmöglichkeiten über den<br />

(Foto: Guian Bolisay Instant Vantage/Flickr. com)<br />

Im Zweifel würde nicht einmal dafür das<br />

Geld reichen.<br />

Chile stellte frühzeitig auf eine kapitalgedeckte Altersvorsorge um und diente vielen als<br />

Vorbild. Mit schwerwiegenden Folgen.<br />

Aufpreis auf die Stromrechnung, mit<br />

dem alle – inklusive Rentner – das Geld<br />

für ihre Kapitaldeckung selbst zurückzahlen.<br />

Manche mögen die Vorstellung<br />

haben, bei Kapitaldeckung liege das<br />

Geld für jede Rente schon in Tüten mit<br />

dem Namen des künftigen Rentners<br />

beim Versicherer in einem Regal bereit.<br />

(Foto: Mark Scott Johnson/Flickr.com)<br />

Lohn- und Rentensteigerungen nach<br />

Produktivitätsfortschritt?<br />

Schon immer war die Bevölkerung in der<br />

Lage, allein aufgrund des Produktivitätsfortschritts<br />

sowohl die Kinder als auch<br />

die Alten zu ernähren. Wenn es zutrifft,<br />

dass Löhne und Renten davon seit mehr<br />

als 15 Jahren entkoppelt wurden, so<br />

vergrößert sich die Zahl der Menschen<br />

mit besten Aussichten auf zunehmende<br />

Altersarmut. Ohnehin sehen einige<br />

Politiker es aber als eine angemessene<br />

Versorgung an, wenn im Alter zumindest<br />

keine Sozialhilfe beantragt werden<br />

muss. Gerichte sind dem gefolgt, indem<br />

etwa rund 350 Euro Rentenanwartschaft<br />

im Alter von etwa 50 Jahren trotz Behinderung<br />

noch ausreichend erschienen,<br />

um die bis zum Rentenalter benötigten<br />

ca. 800 Euro zu erreichen.<br />

„Die Grünen fordern eine Garantierente,<br />

die SPD eine Mindestrente<br />

von 850 Euro und Frau von der Leyen<br />

eine Zuschussrente. Das ist vermeintlich<br />

populär, aber auch nicht<br />

mehr.“ Wolfgang Clement, Juni 2013<br />

Von Traumrenditen und Spargroschen<br />

Hinzu kommt, dass kein Politiker<br />

erwähnt, dass allein mit einem Beitragssatz<br />

von 20% für die gesetzliche<br />

Rente der eigene Lebensstandard kaum<br />

zu halten ist. Was Finanzberater selten<br />

zu formulieren wagen, ist die Tatsache,<br />

dass die Renten aus privater Vorsorge<br />

um teils mehr als 50% im Vergleich zu<br />

den früheren Aussichten gesunken sind.<br />

Dies allein aus dem Grund, dass sich<br />

Europa um 1998 einem internationalen<br />

Niedrigzinskartell angeschlossen


Über die Autoren<br />

n Dr. Johannes Fiala,<br />

RA (München), MBA Finanzdienstleistungen<br />

(Univ.), MM<br />

(Univ.), Geprüfter Finanz- und<br />

Anlageberater (A.F.A.), LB (Univ.),<br />

Bankkaufmann<br />

n Peter A. Schramm, Sachverständiger<br />

für Versicherungsmathematik,<br />

Aktuar DAV, öffentlich<br />

bestellt und vereidigt von der IHK<br />

Frankfurt am Main für Versicherungsmathematik<br />

in der privaten<br />

Krankenversicherung.<br />

Gesellschaft<br />

10<br />

In guter Gesellschaft: Deutschland und andere EU-Staaten haben bei der Altersvorsorge<br />

massenhaft Geld verbrannt.<br />

Wie sind die Aussichten im Alter?<br />

(Foto: Domenico Kiuz/Flickr.com)<br />

(Foto: Candida.Performa/Flickr.com)<br />

hat, sodass vielfach die mageren Zinsen<br />

kaum mehr die Verwaltungskosten der<br />

Kapitalanlage decken können. Real aber<br />

wird allein durch normale Preissteigerung<br />

nochmals bis über die Hälfte zum<br />

Rentenalter dahinschmelzen.<br />

Die Illusion, mit wenig Einsatz über<br />

Traumrenditen am Kapitalmarkt und<br />

das „Zinseszinswunder“ am Ende eine<br />

hohe Vorsorge fast umsonst zu bekommen,<br />

ist zusehends gewichen. Heute<br />

muss man hoffen, seine Spargroschen<br />

gerade so mit einem Kaufkraftausgleich<br />

im Alter wiederzubekommen.<br />

Verstaatlichung privater Pensionsbeziehungsweise<br />

Rentenfonds<br />

Nicht nur in Europa haben zahlreiche<br />

Staaten die Rückkehr zur Stärkung der<br />

staatlichen Rente beschlossen und<br />

umgesetzt. Dafür wurden private Pensions-<br />

bzw. Rentenfonds „enteignet“,<br />

beispielsweise in Bulgarien, Frankreich,<br />

Irland, Portugal, Zypern, Argentinien,<br />

Bolivien und Chile. Hintergrund ist, dass<br />

im staatlichen Umlagesystem laufende<br />

Renten gezahlt werden müssen.<br />

So hat man beispielsweise entschieden,<br />

zwangsweise einen Teil der Beiträge<br />

an die offenen Pensionsfonds zahlen zu<br />

lassen, damit die Rente insgesamt durch<br />

private Kapitaldeckung sicherer wird.<br />

Dadurch musste der Staat für die fehlende<br />

Beitragseinnahme durch Aufnahme<br />

von Staatsanleihen einspringen und<br />

sich verschulden. Diese Staatsanleihen<br />

wurden dann mit dem – zwangsweise<br />

an sie umgeleiteten – Beitragsgeld wiederum<br />

von den privaten Pensionsfonds<br />

gekauft, womit man nun auf dem Papier<br />

eine Kapitaldeckung hatte.<br />

Die Renten daraus sind dann nicht<br />

mehr von Beitragszahlern in eine<br />

gesetzliche Rentenversicherung, sondern<br />

vom Steuerzahler zu finanzieren,<br />

dessen Steuergeld zur Bedienung der<br />

investierten Staatsschulden mit Zins<br />

und Tilgung verwendet wird. Offenbar<br />

haben sich dann aber doch Zweifel an<br />

der Sinnhaftigkeit solcher Art der Kapitaldeckung<br />

ergeben. Denn durch diese<br />

Form der „Kapitaldeckung“ über Staatsschulden<br />

werden auch die Pensions-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

fonds nicht sicherer. Durch den Zwang<br />

zu mehr Staatsschulden – infolge der<br />

Umleitung der Beiträge an die Pensionsfonds<br />

– wird die Bonität dieser Staatsschulden<br />

beeinträchtigt und letztlich<br />

auch die Pensionsfonds unsicher.<br />

Bei der „Enteignung“ der Pensionsfonds<br />

hingegen werden diese nicht<br />

geschädigt, da sich ihre Verpflichtungen<br />

entsprechend vermindern. Die Beitragszahler<br />

der Pensionsfonds erhalten für<br />

die, im Sinne eines Rückkaufswertes<br />

konfiszierten, Staatsanleihen Rentenansprüche<br />

an die staatliche Rentenversicherung.<br />

Dies ist mutmaßlich sicherer<br />

als eine Kapitaldeckung, die auf Staatsschulden<br />

aufbaut, wie etwa in Griechenland.<br />

Staatsschulden leichtfertig erhöht<br />

Durch die Einführung der Pensionsfonds<br />

mit Umleitung der Beiträge von<br />

der staatlichen Rentenversicherung an<br />

diese und dem Ersatz dieser Beiträge<br />

durch Staatsschulden wurde in betroffenen<br />

Ländern leichtfertig die Staatsschuld<br />

erhöht. So wurden die Möglichkeiten<br />

zu anderer sinnvoller Aufnahme<br />

von Staatsschulden beeinträchtigt.<br />

Die Unsinnigkeit dessen zeigt sich<br />

erst recht, wenn man sieht, dass mit<br />

den – durch die zusätzliche Staatsverschuldung<br />

freiwerdenden – Beiträgen<br />

an die Pensionsfonds, diese dann die<br />

Staatsschulden aufgekauft haben. Die<br />

institutionellen privaten Pensionsfonds<br />

hatten ihre Chance. Die Pflichtbeiträge<br />

an sie haben ausländische Investoren<br />

angelockt, die das System für sich in<br />

einer nicht mehr vertretbaren Weise<br />

ausgenutzt haben. Ihren Zwangs-Versicherten<br />

eine kapitalgedeckte Rente<br />

auf der Basis von Staatsschulden bieten<br />

zu wollen, ist mehr als eine Zumutung,<br />

aber natürlich auch in Deutschland<br />

üblich.<br />

Dies zu beenden ist eine nachvollziehbare<br />

und konsequente Entscheidung.<br />

Niemand hätte die Fortführung<br />

eines solchen Zustandes im Ernst befürworten<br />

können – ganz im Gegenteil.<br />

Dies mag auch für viele andere Formen<br />

von „Kapitaldeckung“ gelten. n<br />

<br />

Johannes Fiala, Peter A. Schramm


(Foto: University of Salford/flickr.com )<br />

Die neue Mündigkeit<br />

Der Trendforscher Gábor Jánszky über einen neuen<br />

Freiheitsbegriff, eine neue Form der schulischen Bildung<br />

und schlechte Aussichten für diejenigen, die<br />

das nicht wahrhaben wollen<br />

Gesellschaft<br />

12<br />

Wir haben die Wahl, jeden Tag. Zwischen<br />

Äpfel und Birnen, rot und schwarz, Daimler<br />

und BMW, C-Klasse oder E-Klasse. Bis<br />

in den letzten Alltagswinkel leuchten uns<br />

die Entscheidungsmöglichkeiten entgegen,<br />

die wir – lediglich unserem Gewissen,<br />

unseren Interessen und eventuell<br />

dem Geldbeutel verpflichtet – nutzen<br />

können. Diese selbstverständliche Freiheit<br />

westlicher Gesellschaften ist ein<br />

hart erkämpftes Gut, um das uns viele<br />

beneiden. Doch für uns stellt sich vor<br />

lauter Qual der Wahl eine andere Frage:<br />

Was, wenn wir eine Freiheit möchten, die<br />

jenseits aller Produktkataloge und Wahlprogramme<br />

dieser Welt liegt? Was, wenn<br />

wir uns tatsächlich nicht die Freiheit von<br />

den Millionen Optionen diktieren lassen<br />

möchten – sondern uns die Freiheit<br />

nehmen, „nein“ zur Wahl zu sagen? Ist<br />

das nun antidemokratisch? Nein, sagt<br />

der Trend- und Zukunftsforscher Gábor<br />

Jánszky. Es ist, im Gegenteil, eine neue<br />

Qualität von Freiheit, auf die sich Unternehmer,<br />

Pädagogen und Politiker zukünftig<br />

einstellen sollten. Eine Trend analyse.<br />

Nichtwähler - der missachtete Megatrend<br />

in Politik und Wirtschaft<br />

Die Wahlen zum europäischen Parlament<br />

stehen vor der Tür und die Mahner<br />

bereits in den Startlöchern: Wir Bürger<br />

müssten doch unbedingt zur Wahl<br />

gehen. Experten fordern die Wahlpflicht,<br />

und Moderatoren tun so, als seien Nichtwähler<br />

eine Problemgruppe von Pflichtverweigerern.<br />

Dabei verkennen sie einen<br />

der prägendsten Trends unserer Zeit:<br />

Das Nicht-Wählen ist keinesfalls ein<br />

Übel, sondern es ist einer der höchsten<br />

Freiheitsgrade in unserer Gesellschaft.<br />

Was oft vergessen wird: Auch der, der<br />

nicht wählt, wählt. Das ist keine banale<br />

Binsenweisheit, denn das Freiheitsempfinden<br />

der Menschen zur Nicht-Wahl<br />

prägt sowohl Politik als auch die Wirtschaft.<br />

Wer das nicht versteht, der versteht<br />

seine Kunden nicht. Und manche<br />

Unternehmer täten gut daran, ihre Produkte<br />

an das Freiheitsempfinden der<br />

Nicht-Wähler anzupassen.<br />

Was ist Freiheit?<br />

Ich kann mich sehr genau an jenen Tag<br />

erinnern, an dem ich verstand, was Freiheit<br />

heißt. Es war im Januar 1988. Ich<br />

war gerade 15 Jahre alt geworden. An<br />

jenem Abend saß ich vor dem Fernseher<br />

und schaute Westnachrichten. In der<br />

Tagesschau demonstrierten zehntausende<br />

Ost-Berliner für den Sozialismus.<br />

Es war die traditionsreiche Liebknecht-<br />

Europa Wahlen in Deutschland (Ergebnisse unter Berücksichtigung der Nichtwähler)<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

1979<br />

1984<br />

1989<br />

1994<br />

2009 wählten 56,7 Prozent, nicht zu wählen. Dass diese „antidemokratischen“ Nestbeschmutzer<br />

damit auch eine Wahl getroffen haben, wird geflissentlich übersehen.<br />

1999<br />

2004<br />

2009<br />

56,7%<br />

Nicht<br />

wähler<br />

SPD<br />

CDU/CSU<br />

Grüne<br />

FDP<br />

Linke<br />

16,0%<br />

8,8%<br />

5,1%<br />

4,6%<br />

3,2%<br />

(Grafik: OPS Netzwerk GmbH/F.Enge)<br />

Luxemburg-Demonstration, bei der die<br />

DDR-Staatsführung alljährlich am zweiten<br />

Januarwochenende an jene Freiheitskämpfer<br />

erinnerte, die bei ihrem<br />

Kampf um eine bessere Welt ermordet<br />

wurden. Doch dann zeigte die Kamera<br />

ein Plakat: „Freiheit ist immer die Freiheit<br />

der Andersdenkenden“ stand darauf.<br />

Es war ein Zitat von Rosa Luxemburg.<br />

Jene ermordete Kommunistin und Arbeiterführerin,<br />

der gerade mit großem<br />

Pomp von SED und Politbüro gedacht<br />

wurde, hatte einst solch einen klugen<br />

Satz geschrieben. Das Plakat wurde nur<br />

Sekunden später durch Stasi-Aufseher<br />

eingeholt, die Träger verhaftet und verurteilt.<br />

Es war dieser winzige Moment vor<br />

dem Fernseher, der mir und vielen meiner<br />

gleichaltrigen Freunde bewusst machte,<br />

dass die Realität dieses Sozialismus diametral<br />

jenen Zielen entgegenstand, für<br />

die jene ihr Leben gelassen hatten, die<br />

wir so euphorisch feierten. In diesem<br />

Moment verstand ich: Freiheit ist immer<br />

die Freiheit der Andersdenkenden!<br />

Ist Freiheit immer noch Freiheit?<br />

Doch was können wir mehr als 20 Jahre<br />

später über die Zukunft der Freiheit<br />

sagen? Nachdem wir sie erreicht haben.<br />

Nachdem wir frei sind, zu sagen was<br />

wir wollen, zu wählen welche Partei wir<br />

wollen, zu kaufen welches Auto wir wollen.<br />

Nachdem meine eigene Tochter sich<br />

zum Glück nicht an einen einzigen Tag in<br />

Unfreiheit erinnern kann.<br />

Ich habe die Antwort erst vor kurzem<br />

gefunden. Es war während der Strategietagung<br />

des Vorstands eines großen<br />

deutschen Handelskonzerns. Wie so oft<br />

war ich eingeladen, um vor den Vorständen<br />

einen Vortrag über ihre Geschäftsmodelle<br />

der Zukunft zu halten und mit<br />

ihnen über ihre künftige Strategie zu<br />

diskutieren.<br />

Ich erklärte ihnen, dass wir uns in<br />

einem tiefgehenden Wertewandel<br />

befinden, der keinesfalls bedeutet dass<br />

unsere Jugend alle Werte verliert. Im<br />

Gegenteil: Die wichtigen Wertbegriffe<br />

bleiben! Doch es verändert sich das, was<br />

wir darunter verstehen und was wir tun<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

müssen, um den Wert zu erreichen. Einer<br />

der Vorstände erwiderte unwirsch, dass<br />

das Unsinn sei. Der größte Wert seines<br />

Unternehmens sei die Freiheit und was<br />

sie darunter verstehen, sei unveränderbar<br />

und ewig:<br />

Sein Unternehmen verstehe seine<br />

Kunden als mündige Konsumenten,<br />

die im liberalisierten Markt souverän<br />

zwischen verschiedenen Marken, Preisklassen<br />

und Qualitätssegmenten wählen<br />

können. Sein Unternehmen werde<br />

dafür gebraucht, da es jene Infrastruktur<br />

besitze, die den Konsumenten jene freie<br />

Wahl ermöglicht. Es war eine tolle Rede!<br />

Die Anderen applaudierten. Das Problem<br />

ist: Er irrt!<br />

Die höchste Form von Freiheit: Nicht<br />

wählen zu müssen!<br />

Seine Aussage wäre vor 60 Jahren richtig<br />

gewesen. Heute hat er ein zentrales<br />

Element von Freiheit einfach vergessen.<br />

Denn neben der Möglichkeit der<br />

Wahl gehört zur Freiheit ebenso, dass<br />

es keinen Zwang zur Wahl gibt. In der<br />

Demokratie bedeutet Freiheit nicht nur,<br />

dass wir als Wähler unser Kreuz bei<br />

einer Partei machen können. Sondern<br />

die Möglichkeit kein Kreuz zu vergeben,<br />

also nicht zu wählen, ist ein ebenso<br />

wichtiger Teil der Freiheit. Die Freiheit<br />

nicht nutzen zu müssen, ist vielleicht die<br />

höchste Form der Freiheit.<br />

Die gesellschaftliche Logik ist dabei<br />

sehr menschlich: Je jünger und verletzlicher<br />

die Gesellschaft und ihre Freiheit<br />

ist, desto wichtiger ist den Menschen die<br />

Möglichkeit der Wahl. Je älter aber die<br />

Gesellschaft und je selbstverständlicher<br />

die Freiheit ist, desto wichtiger wird uns<br />

die Möglichkeit der Nichtwahl.<br />

Nicht-Wahl prägt auch die modernen<br />

Geschäftsmodelle der Wirtschaft<br />

Interessanterweise funktioniert unter<br />

den Kunden des irrenden Vorstands die<br />

Freiheit genau wie in der Gesellschaft. In<br />

liberalisierten Branchen mit einer Vielzahl<br />

von Produkten, Preisen und Marken<br />

steigt die Neigung der Kunden, sich<br />

nicht an eine einzige Infrastruktur zu<br />

binden.<br />

Die Schule der Zukunft: Programmieren als Kulturtechnik.<br />

In vielen Branchen entstehen derzeit<br />

sogenannte OTT-Modelle (over-the-top),<br />

die die Infrastruktur von den Geschäftsmodellen<br />

trennen: Zeitungsverlage<br />

und TV-Sender können genauso ein<br />

Lied davon singen wie Versandhandel<br />

und Musikindustrie. Auch die Automobilbranche<br />

sieht sich mehr und mehr<br />

jungen Kunden gegenüber, die kein eigenes<br />

Auto mehr kaufen wollen. Stattdessen<br />

nutzen sie intelligente Carsharing-Konzepte.<br />

Das Autofahren wird<br />

zur adaptiven Dienstleistung, die sich<br />

je nach Nutzungssituation der Kunden<br />

verändert.<br />

Freiheit verändert Ihre Gestalt<br />

Solange „Andersdenkende“ keine Wahlmöglichkeit<br />

haben, ist es Freiheit, diese<br />

mit Wahlmöglichkeiten zu versehen.<br />

In der Wirtschaft entstehen die besten<br />

Geschäftsmodelle in dieser Zeit durch<br />

die Deregulierung von Branchen und<br />

das Auflösen von Monopolen. Dies ist<br />

die Zeit der großen Marken, die Identifikationsfläche<br />

für „Andersdenkende“<br />

bieten. Doch nachdem die Wahlfreiheit<br />

zur Selbstverständlichkeit geworden ist,<br />

verändert die Freiheit ihre Gestalt. Dann<br />

wird statt einer dauerhaften Festlegung<br />

auf eine Partei oder ein Produkt die<br />

(Foto: Kaplan International English/flickr.com)<br />

permanente und adaptive Wechselmöglichkeit<br />

oder gar die Verweigerung der<br />

Wahl und des Konsums zur Freiheit. Die<br />

Folge ist der langsame Niedergang von<br />

starren und unbeweglichen Marken. Die<br />

Folge ist das Aufkommen adaptiver Produkte<br />

und Services, die sich sowohl individuell<br />

an den Nutzer als auch situativ<br />

an den Moment der Nutzung anpassen.<br />

Oder anders gesagt:<br />

Freiheit wird nicht mehr auf der<br />

Makroebene definiert, sprich nicht mehr<br />

vom Markt, von Marken, von Parteien<br />

oder Systemen. Sondern vom Individuum.<br />

Und wer in Zukunft Freiheit bei<br />

Wählern, Kunden oder sich selbst erreichen<br />

will, der muss anders handeln als<br />

früher. Diese Vorzeichen gelten in gleichem<br />

Maß auch für das Bildungs system.<br />

Das neue Bild von Bildung<br />

In den kommenden Jahren wird unsere<br />

Vorstellung des Lebens in dieser Welt<br />

stärker verändert werden, als wir es uns<br />

bisher wohl vorstellen. Das klingt pathetisch<br />

und ist dennoch wahrscheinlich.<br />

Der Grund ist klein und durchsichtig:<br />

Google Glass, die Brille mit der wir ab<br />

diesem Jahr die reale Welt nur noch<br />

durch die „Intelligenz“ eines Computers<br />

wahrnehmen werden. Zwei kleine Epi


Gesellschaft<br />

14<br />

soden zeigen deutlich Kraft der Veränderung,<br />

die dieses Gerät mit sich bringt:<br />

Vor kurzem stand eine Autofahrerin in<br />

Kalifornien vor Gericht. Sie hatte beim<br />

Autofahren die Datenbrille getragen<br />

und die Polizei warf ihr vor, unerlaubt<br />

telefoniert oder im Internet gesurft<br />

zu sein. Sie wurde freigesprochen. Ein<br />

Mann wurde mehrere Stunden von<br />

Beamten des amerikanischen Heimatschutzministeriums<br />

festgehalten, weil<br />

er während eines Kinobesuchs die Brille<br />

trug. Kontrolleure warfen ihm vor, den<br />

Film illegal mitgeschnitten zu haben<br />

– nur zwei Kleinigkeiten aus einer Zeit<br />

vor dem Verkaufsstart. Bisher konnte<br />

kaum jemand die Brille kaufen. Stellen<br />

Sie sich bitte vor, was geschieht wenn<br />

demnächst viele Menschen diese Brillen<br />

tragen? Zunächst 10%, dann 20%, dann<br />

40% und irgendwann 80%. Aber was hat<br />

eine neue Handygeneration mit unseren<br />

Schulen zu tun? Verdammt viel! Wenn<br />

sich diese Brille wie ein ständig verfügbares<br />

Universallexikon zwischen unsere<br />

Augen und die reale Welt schiebt, dann<br />

verändert sie das Grundprinzip unserer<br />

Schulen.<br />

Das Loch in der Mauer: Man muss nur die Neugierde der Kinder wecken, und sie werden eine<br />

Lösung finden – und damit neues Wissen gewinnen.<br />

(Foto: TofflerAnn/flickr.com)<br />

Nicht für die Schule, sondern für das<br />

Leben wird gelernt!<br />

Nach wie vor streben die Schulen nach<br />

einem humanistischen Bildungsideal,<br />

das davon ausgeht, dass die Schüler<br />

einen gewissen Kanon von Fakten und<br />

Zusammenhängen aus vielen Gebieten<br />

lernen müssen, um am gesellschaftlichen<br />

Leben und der politischen Willensbildung<br />

teilhaben zu können. Diesen<br />

Faktenkanon festzulegen ist Aufgabe<br />

der Kultusminister, ihn zu exekutieren<br />

ist Aufgabe der Lehrer. Müßig zu betonen,<br />

dass ein Google Glass locker auf<br />

das Faktenlernen verzichten kann. Wir<br />

haben, in der Schule wie in den Unternehmen,<br />

zwei Wege mit dieser technologischen<br />

Entwicklung umzugehen.<br />

Erstens könnten wir versuchen, Sie zu<br />

verbieten. Dabei kennen wir uns aus, wie<br />

die heute üblichen Handyverbote in den<br />

Schulen zeigen.<br />

Auf diese Weise kann man alte<br />

Regeln und Machtverhältnisse noch für<br />

kurze Zeit zementieren. Zugleich erhebt<br />

man die Technologie durch Verbote aber<br />

in den Rang einer „gleichwertigen Konkurrenz“<br />

zum Lehrer. Nur etwas wovor<br />

wir Angst haben, müssen wir verbieten.<br />

Zweitens könnten wir unser Leben<br />

und Lernen an die neue Technologie<br />

anpassen. Wir könnten sie adaptieren<br />

und lernen sie zu unserem Assistenten<br />

zu machen. Dann stünden Lehrer nach<br />

wie vor drüber. Allerdings müssten<br />

die Lehrer dann eine andere Aufgabe<br />

haben. Sie wären dann keine Faktenvermittler<br />

mehr. Und die Schüler müssten<br />

anders lernen. Für sie muss Schule ein<br />

Ort der Persönlichkeitsentfaltung werden.<br />

Diese Schule der Zukunft hätte also<br />

neue Schulfächer: Verantwortung, Mut,<br />

Herausforderung, Reflexion, logisches<br />

Denken, Kunst, Sport selbstverständlich<br />

auch die Basics von Rechnen, Schreiben<br />

und Lesen. Und: Das Programmieren als<br />

neue Kulturtechnik.<br />

Es liest sich eventuell wie die spinnerte<br />

Vision eines wohlmeinenden<br />

Science Fiction-Autors. Doch die Wahrscheinlichkeit<br />

ist groß, dass die Schule<br />

der Zukunft nicht nur ein Hirngespinst<br />

bleibt, sondern Realität wird. Es hat<br />

etwas mit unseren Unternehmen zu<br />

tun. Mit einiger Wahrscheinlichkeit werden<br />

sie in den kommenden Jahren die<br />

Schulen der Zukunft für ihre Mitarbeiter<br />

gründen.<br />

Das Loch in der Mauer<br />

Es war ein gewagtes Experiment. Sugata<br />

Mitra kaufte einen alten Computer,<br />

stellte ihn mitten in die Slums von Neu<br />

Delhi und sorgte dafür, dass der Rechner<br />

eine Internetverbindung hatte.<br />

Mitra war eigentlich überzeugt davon,<br />

dass das Gerät binnen weniger Stunden<br />

geklaut und weiterverkauft oder aus<br />

Frust demoliert werden würde.<br />

Mitra war entsprechend erstaunt,<br />

als er einige Tage später an die Stelle<br />

seiner Installation zurückkehrte und ein<br />

paar Kinder vor seinem Computer stehen<br />

sah. Sie surften im Internet, feixten und<br />

redeten wild durcheinander. Niemand<br />

hatte ihnen zuvor erklärt, wie ein Browser<br />

funktioniert. Niemand hatte ihnen<br />

Englisch beigebracht, jene Sprache, auf<br />

die das Betriebssystem eingestellt war.<br />

Zunächst hatten die Kinder Maus und<br />

Tastatur lediglich als Spielzeug betrach-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

tet, doch schon schnell festgestellt, dass<br />

man mit diesen eigenartigen Geräten<br />

etwas auf dem Bildschirm, der da in<br />

einer Maueröffnung stand, auslösen<br />

konnte.<br />

Keine Hoffnung in Bildungssystem<br />

Bei dem Experiment ging es Mitra um<br />

zwei Dinge:<br />

1. Können Kinder ohne Steuerung<br />

durch Lehrplan und Lehrer zum Lernen<br />

motiviert werden?<br />

2. Ist die Motivation, Wissen zu erlangen<br />

von unserem sozialen Umfeld<br />

abhängig?<br />

Mitra entwickelte aus den Ergebnissen<br />

seinen Bildungsansatz des selbstorganisierten<br />

Lernens: „Ich muss nur die Neugierde<br />

der Kinder wecken, und sie werden<br />

eine Lösung finden und damit neues<br />

Wissen gewinnen.“ Die Frage, wie und<br />

was unsere Kinder lernen sollen, steht<br />

auch bei den meisten Eltern in Deutschland<br />

ganz oben auf der Agenda. Die<br />

Hoffnung auf eine zentrale und von allen<br />

anerkannte Idee unseres Schulsystems,<br />

geschaffen durch die Bundesregierung<br />

oder einen neu zu schaffenden Deutschen<br />

Bildungsrat, wird immer unrealistischer.<br />

Das haben die vergangenen<br />

Jahrzehnte gezeigt.<br />

Doch die kleinteilige deutsche Schullandschaft<br />

mit ihren mehr oder minder<br />

bunten Blüten birgt auch Chancen<br />

durch ihre Freiräume. Eben diese Räume<br />

werden im kommenden Jahrzehnt noch<br />

intensiver genutzt. Dabei wird es weniger<br />

darum gehen, ob die Schule in privater<br />

oder staatlicher Hand ist. Einzig<br />

das pädagogische Konzept entscheidet.<br />

Stößt das auf ein großes Maß an öffentlicher<br />

Anerkennung, entsteht für andere<br />

Schulen automatisch ein gewisser<br />

Zwang, das eigene Konzept zu überdenken<br />

oder eigene neue Ansätze zu<br />

entwickeln. Es entsteht somit ein steigender<br />

Wettbewerb der pädagogischen<br />

Modelle, unsere Schullandschaft wird<br />

noch ein wenig bunter werden.<br />

Was bedeutet Grundwissen?<br />

Die Gestaltung von Lernprozessen wird<br />

auch grundlegenden technischen Veränderungen<br />

unterworfen werden. Dabei


Über den Autor<br />

Die EU-Verschwendungs-Orgie<br />

Gesellschaft<br />

16<br />

rede ich nicht vom E-Learning, das bereits<br />

seit 20 Jahren als Hoffnungsträger gilt.<br />

Vielmehr rede ich von einer Situation,<br />

die im Jahr 2<strong>02</strong>5 Alltag sein wird. Dann<br />

wird jeder Gegenstand, ob Tische, Tapeten,<br />

T-Shirts oder Taschen in irgendeiner<br />

Form zu einem Internetgerät geworden<br />

sein. Und auf all diesen Geräten ist Wissen<br />

nicht nur jederzeit abrufbar. Diese<br />

Geräte werden so intelligent sein, dass<br />

sie in jeder Situation die wichtigen Fragen<br />

selbst erkennen und beantworten.<br />

Wer sollte also in so einer Umgebung<br />

noch Faktenwissen lernen? Oder: Was<br />

bedeutet eigentlich Grundwissen in der<br />

Zukunft, wenn Wissen immer und überall<br />

verfügbar ist?<br />

Es gibt zwei Wege: Die Schule kann<br />

die Nutzung elektronischer Geräte verbieten,<br />

wie sie es heute mit den Handys<br />

bereits tut. Sie kann aber auch offensiv<br />

mit dem Thema umgehen. Prüfungen<br />

werden als Phasen der selbstständigen<br />

Problemlösung unter Nutzung des Internets<br />

gestaltet. Jeder Schüler wird außerdem<br />

das Programmieren lernen. Denn<br />

nur wer die Grundzüge des Programmierens<br />

kennt, kann die Wirkungsweise von<br />

digitalen Geräten wirklich verstehen.<br />

Programmieren wird auf diese Weise<br />

zu einer Kulturtechnik wie Lesen und<br />

Schreiben.<br />

Warum Unternehmen die Schule der<br />

Zukunft aufbauen werden<br />

Kennen Sie eine Schule, die diese<br />

Ansprüche der Zukunft heute bereits<br />

erfüllt? Ich habe bislang keine gefunden.<br />

Meine Schlussfolgerung ist: Wir<br />

müssen die Schulen der Zukunft selbst<br />

entwerfen und aufbauen. Ich bin mir<br />

sicher, dass das staatliche Schulsystem in<br />

absehbarer Zeit nicht auf diese Weise zu<br />

modernisieren ist. Es gibt zwar auch hier<br />

eine Vielzahl gut gemeinter Versuche,<br />

aber dieses System ist und bleibt auf<br />

Beharrung incentiviert. Die disruptive<br />

Kraft dies zu ändern ist in unserem föderalen<br />

Bildungswesen nicht in Sicht. Vielmehr<br />

werden es Unternehmen aus der<br />

Wirtschaft sein, die in den kommenden<br />

Jahren beginnen nach unternehmenseigenen<br />

KITAs und gesponserten Studiengängen<br />

nun auch die Lücke dazwischen<br />

zu besetzen: durch unternehmenseigene<br />

Schulen. Der Grund liegt nicht darin,<br />

n Gábor Jánszky ist Trendforscher und leitet<br />

die Denkfabrik 2b AHEAD ThinkTank.<br />

Mit zahlreichen Trendanalysen zu den<br />

Lebens-, Arbeits- und Konsumwelten<br />

der Zukunft hat er sich zum Sprachrohr<br />

der Querdenker und Innovativen in der<br />

deutschen Wirtschaft entwickelt.<br />

(Foto: Gábor Jánszky/2b AHEAD ThinkTank GmbH)<br />

dass sie dies altruistisch als ihre gesellschaftliche<br />

Pflicht erkennen. Der Grund<br />

ist eher ein sehr strategischer: In einer<br />

unweigerlich kommenden Arbeitswelt<br />

der Vollbeschäftigung, in der es permanent<br />

weniger arbeitsfähige Menschen<br />

gibt als zu besetzende Jobs, werden die<br />

unternehmenseigenen Schulen zum<br />

strategischen Instrument der Mitarbeiterbindung.<br />

Die Strategie der sogenannten<br />

„Caring Companies“ wird es sein,<br />

möglichst viele feste Bindungen in das<br />

Umfeld jedes wertvollen Mitarbeiters<br />

aufzubauen.<br />

Die Logik ist einfach: Wenn der Headhunter<br />

wöchentlich zweimal klingelt,<br />

soll der Mitarbeiter sagen: „Ihr Angebot<br />

klingt attraktiv, aber wenn dies bedeutet,<br />

dass meine Kinder die Schule wechseln<br />

müssen (oder meine Eltern den unternehmenseigenen<br />

Pflegedienst), dann<br />

bleibe ich lieber hier!“ Wie gesagt, dies<br />

hat nichts mit Altruismus zu tun. Es ist<br />

schlicht viel billiger eine eigene Schule<br />

zu finanzieren, als binnen drei Jahren<br />

eine Fluktuation von 40% seiner besten<br />

Mitarbeiter auszugleichen. n<br />

<br />

Gábor Jánszky<br />

(Foto: Francisco Anzola/Flickr.com)<br />

Im Mai sind Wahlen zum Europa-Parlament.<br />

Als Deutsche haben wir uns den<br />

Ruf erworben, lieber zu bezahlen als<br />

unangenehm aufzufallen. Aber ist das<br />

heute, fast 70 Jahre nach dem 2. Weltkrieg<br />

noch richtig? Für die Zeit von <strong>2014</strong><br />

bis 2<strong>02</strong>0 wird die EU 960 Milliarden Euro<br />

ausgeben, davon 192 Milliarden eingezahlt<br />

vom deutschen Steuerzahler.<br />

Etwa die Hälfte davon fließt zurück<br />

in deutsche Projekte, was die Sache<br />

auch nicht besser macht. 86 % der<br />

knappen Milliarde landen im allgemeinen<br />

Subventionstopf, aus dem neben<br />

den notorischen Zuwendungen an die<br />

Landwirtschaft noch allerlei überflüssige<br />

Ausgaben getätigt werden. Beispiele?<br />

Das griechische Bergdorf Megalo Chorio<br />

sollte auf Anregung ihres Abgeordneten<br />

zum Tourismuszentrum entwickelt<br />

werden. Jeder, der lediglich beabsichtigte,<br />

aus seinem Haus eine Pension zu<br />

machen, bekam erst einmal 50.000 Euro.<br />

Günter Morsbach über subventionierte Heimtierkrematorien<br />

und Fragezeichen zur Europawahl<br />

Das kleine Dorf erhielt 3,3 Millionen. Bis<br />

zu 20 Prozent verschwanden als Vermittlungsprovisionen.<br />

Einige Privathäuser<br />

wurden saniert, sonst war dort nichts,<br />

nur das Geld ist weg. Typisch Griechenland,<br />

Spanien, Italien oder auch bei uns?<br />

Im Dörflein Emern (265 Einwohner) wurde<br />

mit einer halben Million Fördermittel<br />

ein Heimtierkrematorium gebaut, steht<br />

leer und ist insolvent. Gefördert wurde<br />

auch die Internetseite einer Feng-Shui-<br />

Praxis, die digitale Umstellung hessischer<br />

Kinos und in Warnemünde ein weiteres<br />

Luxushotel mit 7,5 Mio. Euro.<br />

In Nordbayern wurde eine Großbäckerei<br />

subventioniert, die verdrängt nun<br />

Dorfbäckereien. Dann sind da noch die<br />

Investitionsbeihilfen für Großkonzerne,<br />

wie z.B. der Ausbau des Porschewerks in<br />

Leipzig mit knapp 4 Millionen, obwohl<br />

Porsche letztes Jahr 1,8 Milliarden verdient<br />

hat. Deshalb fordert der Generalsekretär<br />

des Europäischen Bunds der Steuerzahler,<br />

man sollte künftig die Hilfen auf<br />

bedürftige Firmen lenken. Was für ein<br />

Unsinn, dann hätte die EU wohl Schlecker<br />

und Prokon an der Backe. Fazit, wir<br />

senden 2 Euro nach Brüssel, bekommen<br />

1 Euro zurück, der von Subventionsbürokraten<br />

in teils sehr merkwürdige Projekte<br />

geschoben wird. Und die Problemlösung?<br />

Wie wäre es mit einer drastischen Kappung<br />

des EU-Haushalts und der 50.000<br />

Eurokraten, dann könnte sich die EU auf<br />

wenige, wirklich zentrale Projekt zurückziehen,<br />

zum Beispiel die grenzüberschreitende<br />

gesamteuropäische Infrastruktur.<br />

Aber die derzeit massenhafte Geldverschwendung<br />

ist nur auszutrocknen,<br />

wenn man lokale Politik wieder dorthin<br />

zurückverlagert, wo das Geld dafür verdient<br />

wird, vor Ort. Feng-Shui in Pimpelshausen<br />

soll sich wieder an den Bürgermeister<br />

wenden. Aber wir sind ratlos,<br />

wen wir am 25. Mai wählen sollen. Welche<br />

Partei will den Subventionsirrsinn<br />

abschaffen? Keine! n<br />

Über den Autor<br />

n Günter Morsbach ist Herausgeber<br />

des „Reitenden Boten – der kürzesten<br />

Wochenzeitung der Welt“.<br />

Visionär denken – regional handeln<br />

12. Stralsunder Tagung für erfolgreiche Partnerschaften<br />

Wie stellt sich eine Region optimal für die Zukunft auf? Welche<br />

Chancen bieten sich Mecklenburg-Vorpommern in einem<br />

zusammenwachsenden Europa – und welchen Herausforderungen<br />

wird man begegnen müssen? Kurz: Was kann die Region<br />

an Kompetenzen in die Waagschale werfen, wie können Potenziale<br />

und Synergien am besten genutzt werden?<br />

Am 13. Mai <strong>2014</strong> sollen auf der Stralsunder Tagung erfolgreicher<br />

Partnerschaften (STeP) diese und weitere Fragen diskutiert<br />

werden. Das Motto „Zusammenarbeit als Chance: Visionär<br />

denken – regional handeln“ bringt die Akteure der Region<br />

zusammen, um gemeinsam Ideen und Konzepte für eine nachhaltige<br />

Unternehmens- und Regionalentwicklung zu entwickeln.<br />

Der Kongress wird von Studierenden der FH Stralsund unter<br />

wissenschaftlicher Begleitung der Professoren Heiko Auerbach<br />

und Norbert Zdrowomyslaw organisiert.<br />

Zu den Vortragenden gehören u.a.<br />

• Dipl.-Ing. Werner Kuhn, MdEP: „Perspektiven: Europäische<br />

Union und Mecklenburg-Vorpommern 2<strong>02</strong>0“<br />

• Bartlomiej Sochanski: „Grenzüberschreitende Metropolregion<br />

Stettin Vision oder Realität?“<br />

• Prof. Heiko Auerbach, Fachhochschule Stralsund: „Regionales<br />

Kompetenzmanagement als Chance“<br />

Beginn der Veranstaltung ist 13:00 Uhr im Rathaus der Hansestadt<br />

Stralsund. Eine Podiumsdiskussion, Imbiss sowie ein geselliges<br />

Get Together runden die Tagung ab. Die STeP-Organisatoren<br />

laden herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Weitere Informationen<br />

zum Projekt, zum Programm und zur Tagung finden Sie auf<br />

step.fh-stralsund.de<br />

12. Stralsunder Tagung für erfolgreiche Partnerschaften<br />

„Zusammenarbeit als Chance: Visionär denken – regional handeln“<br />

Wann: 13. Mai <strong>2014</strong>, 13:00-18:00 Uhr<br />

Wo: Rathaus der Hansestadt Stralsund<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong>


Rekordnominierung im<br />

Jubiläumsjahr <strong>2014</strong><br />

Für den 20. „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

sind bundesweit 4.555 Unternehmen nominiert.<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

18<br />

Zum Abschluss der ersten Etappe am 31.<br />

Januar <strong>2014</strong> konnte die Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung für den seit nunmehr 20 Jahren<br />

jährlich ausgelobten Wettbewerb mit<br />

4.555 Nominierungen ein neues Rekordergebnis<br />

verbuchen und die Zahlen des<br />

Vorjahrs (4.035) deutlich übertreffen.<br />

Sie kamen von mehr als 1.100 Nominierenden<br />

aus allen 16 Bundesländern.<br />

Ein toller Start in dieses Jubiläumsjahr,<br />

der durch kleine und mittelständische<br />

Unternehmen möglich wurde.<br />

Das Prozedere<br />

Die Vielzahl der Nominierungen<br />

zeigt auch im Jubiläumsjahr eine<br />

überaus stabile und bundesweit hohe<br />

Resonanz des Wettbewerbs auf. Bis 15.<br />

Februar <strong>2014</strong> wurden alle Unternehmen<br />

schriftlich über ihre Nominierung<br />

informiert. Sie haben nun bis 15. April<br />

Gelegenheit, ihre Angaben für die Regional-Jurys<br />

im Wettbewerbsportal www.<br />

kompetenznetz-mittelstand.de bereitzustellen.<br />

Unter www.mittelstandspreis.com<br />

finden Sie weitere Informationen<br />

zum laufenden Wettbewerb.<br />

Zur Unterstützung der nominierten<br />

Unternehmen finden im März in den<br />

verschiedenen Wettbewerbsregionen<br />

Workshops statt. Bis 31. Mai erfolgt<br />

die Vorauswertung der eingereichten<br />

Unternehmensdaten. Ist das Ergebnis<br />

positiv, erreicht das Unternehmen die<br />

2. Stufe des Wettbewerbs („Juryliste“),<br />

dokumentiert mit einer Urkunde, die<br />

öffentlich überreicht wird. Im Herbst<br />

werden die Preisträger auf regionalen<br />

Auszeichnungsgalas in Dresden<br />

(06.09.), Würzburg (13.09.) und Düsseldorf<br />

(27.09.) geehrt. Bis dahin bleiben<br />

die Ergebnisse „unter Verschluss“.<br />

Abschluss des Wettbewerbsjahres <strong>2014</strong><br />

ist die große Bundesgala am 25. Oktober<br />

in Berlin, auf der die bundesweiten<br />

Sonderpreise für <strong>2014</strong> vergeben werden.<br />

Nominiert zum „Premier“<br />

PLZ 0<br />

01762 Schmiedeberg, Schmiedeberger<br />

Gießerei GmbH • 01833 Dürrröhrsdorf<br />

Dürrröhrsdorfer, Fleisch- und Wurstwaren<br />

GmbH • <strong>02</strong>692 Großpostwitz<br />

Fahrzeugtechnik, Miunske GmbH •<br />

<strong>02</strong>739 Kottmar/Eibau, SSL Maschinenbau<br />

GmbH / Unternehmensgruppe<br />

Scholz • <strong>02</strong>943 Weißwasser, Spiegel<br />

art • 03149 Forst (Lausitz), Forster<br />

Industrie- und Kesselreinigung GmbH •<br />

03205 Calau, Caleg Schrank- und Gehäusebau<br />

GmbH • 03238 Massen, OPPITZ<br />

Dienstleistungen GmbH • 04103 Leipzig,<br />

ASL-Alles Saubere Leistung-GmbH<br />

• 04420 Markranstädt, Frank Fahrzeugbau<br />

GmbH • 04420 Markranstädt, LAV<br />

Landwirtschaftliches Verarbeitungszentrum<br />

Markranstädt GmbH • 04509<br />

Wiedemar, Heinz Kühne GmbH & Co.<br />

KG • 04600 Altenburg, Medium Control<br />

Systeme Franke & Hagenest GmbH •<br />

04613 Lucka, Wellpappenwerk Lucka KG<br />

• 04643 Geithain, GEO Gesellschaft für<br />

Emaillierung und Oberflächentechnik<br />

mbH • 04683 Belgershain / Köhra, Stein-<br />

Wegener GmbH • 04808 Großzschepa,<br />

Kafril Unternehmensgruppe • 06112<br />

Halle, Halloren Schokoladenfabrik AG •<br />

06112 Halle, SONOTEC Ultraschallsensorik<br />

Halle GmbH • 06116 Halle, Kathi Rainer<br />

Thiele GmbH • 06120 Halle (Saale),<br />

ECH Elektrochemie Halle GmbH • 06217<br />

Merseburg, ARS Betriebsservice GmbH •<br />

06268 Querfurt, VTQ Videotronik GmbH<br />

• 06295 Lutherstadt Eisleben, ET blue<br />

chip GmbH • 06369 Weißandt-Gölzau,<br />

Pergande Group • 06449 Aschersleben,<br />

NOVO-TECH GmbH & Co. KG • 06449<br />

Aschersleben, TAS Transport-Logistik<br />

GmbH • 06485 Quedlinburg, Rundfunk<br />

GmbH & Co. KG Gernrode • 06493 Ballenstedt,<br />

Keunecke Feinkost GmbH •<br />

06526 Sangerhausen, FEAG Sangerhausen<br />

GmbH • 06528 Wallhausen, Pilzhof<br />

Pilzsubstrat Wallhausen GmbH • 06667<br />

Weißenfels, SIMON Werbung GmbH •<br />

06766 Bitterfeld-Wolfen, ORWO Net AG<br />

• 06796 Brehna, Stahlbau Brehna GmbH<br />

• 06861 Dessau-Roßlau, IDT Biologika<br />

GmbH • 07552 Gera, Druckhaus Gera<br />

GmbH • 07646 Laasdorf, CBV Blechbearbeitung<br />

GmbH • 07745 Jena, ASI<br />

Anlagen, Service, Instandhaltung GmbH<br />

• 07747 Jena, Matthias Wetzel INDUS-<br />

TRIEBESCHRIFTUNGEN GmbH • 07749<br />

Jena, VACOM Vakuum Komponenten<br />

& Messtechnik GmbH • 08112 Wilkau-<br />

Haßlau, Wärmetechnik Wilkau-Haßlau<br />

GmbH & Co. KG • 08112 Wilkau-Haßlau,<br />

Wärmetechnik Wilkau-Haßlau GmbH &<br />

Co. KG • 08280 Aue, Curt Bauer GmbH •<br />

08304 Schönheide, Bibliothekseinrichtung<br />

Lenk GmbH • 08340 Schwarzenberg,<br />

CAWI Stanztechnik GmbH • 08340<br />

Schwarzenberg, Schumacher Packaging<br />

GmbH • 08543 Pöhl, LEHMANN Maschinenbau<br />

GmbH • 09120 Chemnitz, richter<br />

& heß VERPACKUNGS-SERVICE GmbH •<br />

09244 Lichtenau, Container Vermietung<br />

und Verkauf Menzl GmbH • 09366 Stollberg/Erz.,<br />

HENKA Werkzeuge + Werkzeugmaschinen<br />

GmbH • 09517 Zöblitz,<br />

Ute Schlieder Metallwarenfabrik GmbH<br />

• 09569 Oederan, Richter Fleischwaren<br />

GmbH • 09648 Mittweida, IMM<br />

Holding GmbH (IMM Gruppe) • 09648<br />

Mittweida, MPT Präzisionsteile GmbH<br />

Mittweida • 09669 Frankenberg, FMA<br />

Frankenberger Maschinen- u. Anlagenbau<br />

GmbH<br />

PLZ 1<br />

10553 Berlin, Weihe GmbH • 10559 Berlin,<br />

FRITZ JAHN Gebäudeservice GmbH<br />

& Co. KG • 10585 Berlin, F.R. Hauk Stahlund<br />

Leichtmetallbau GmbH • 10589 Berlin,<br />

City Clean GmbH & Co. KG 12555<br />

Berlin, micro resist technology GmbH<br />

• 12555 Berlin, OTTO Richter GmbH •<br />

13055 Berlin, Hotel Kolumbus GmbH •<br />

13125 Berlin, Eckert & Ziegler Strahlenund<br />

Medizintechnik AG • 13355 Berlin,<br />

LASERLINE Digitales Druckzentrum<br />

Bucec & Co. Berlin KG. • 13407 Berlin,<br />

Körber GmbH Präzisionstechnik • 14712<br />

Rathenow, OHST Medizintechnik AG •<br />

14727 Premnitz, Havelländische Zink-<br />

Druckguss GmbH & Co. KG • 14776 Brandenburg<br />

an der Havel, RFT kabel Brandenburg<br />

GmbH • 14797 Kloster Lehnin<br />

OT Rietz, Metallbau Windeck GmbH •<br />

14913 Niedergörsdorf, Kommunaltech-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

nik Instandsetzung Fertigungs - GmbH<br />

• 14913 Hohenseefeld, Landfleischerei<br />

Apel • 14913 Niedergörsdorf, SIK-Holzgestaltungs<br />

GmbH • 15230 Frankfurt<br />

(Oder), Institut für Medizinische Diagnostik<br />

Oderland • 15745 Wildau, airkom<br />

Druckluft GmbH • 15754 Heidesee/Wolzig,<br />

Seramun Diagnostica GmbH • 15827<br />

Dahlewitz, Schoepe Display GmbH •<br />

15859 Storkow, Bohrlochmessung-Storkow<br />

GmbH • 15926 Luckau, Glas- und<br />

Industriereinigung Zimmermann GmbH<br />

& Co.KG • 16547 Birkenwerder, dominoworld<br />

• 16845 Neustadt/Dosse, Hüffermann<br />

Transportsysteme GmbH • 17454<br />

Ostseebad Zinnowitz, Campingplatz<br />

Pommernland GmbH • 17489 Greifswald,<br />

Greifen Fleisch GmbH • 18055<br />

Rostock, Benjamin Weiß Einzelunternehmen<br />

- TRIHOTEL, Weiß-Hotel GmbH,<br />

AQUA Bad- und Sauna • 18057 Rostock,<br />

Dr. Diestel GmbH • 18146 Rostock, hkc<br />

GmbH • 18184 Roggentin, SIV.AG • 18442<br />

Groß Lüdershagen, folian GmbH • 18528<br />

Bergen, Unternehmensgruppe Manfred<br />

Eggert • 19057 Schwerin, Schoeller Arca<br />

Systems GmbH • 19061 Schwerin, PLA-<br />

NET IC GmbH • 19258 Boizenburg, Sweet<br />

Tec GmbH<br />

PLZ 2<br />

20457 Hamburg, WEL Fonds GmbH &<br />

Co. KG • 21614 Buxtehude, Implantcast<br />

GmbH • 29410 Salzwedel, Fangmann<br />

Holding GmbH & Co. KG • 29410 Salzwedel,<br />

KRAIBURG Relastec GmbH & Co. KG<br />

• 29410 Salzwedel, Vollmar GmbH Werk<br />

Salzwedel •<br />

PLZ 3<br />

32549 Bad Oeynhausen, Unternehmensgruppe<br />

Kögel • 34134 Kassel, espas<br />

GmbH • 34253 Lohfelden, isofloc Wärmedämmtechnik<br />

GmbH • 34454 Bad<br />

Arolsen, Malerfachbetrieb Franke GmbH<br />

& Co.KG • 34474 Diemelstadt, Jäkel<br />

GmbH & Co. KG • 34474 Diemelstadt,<br />

Okel GmbH & Co. KG • 34477 Twistetal-<br />

Berndorf, Mauser Sitzkultur GmbH &<br />

Co. KG • 35066 Frankenberg, FingerHaus<br />

GmbH • 35274 Kirchhain, Aschenbrenner<br />

Werkzeug- und Maschinenbau GmbH<br />

• 35274 Kirchhain, Marburger Tapetenfabrik<br />

J.B. Schaefer GmbH & Co.KG •<br />

36110 Schlitz, Lampenwelt GmbH & Co.<br />

KG • 36132 Eiterfeld, b+m surface systems<br />

GmbH • 36341 Lauterbach, DUO<br />

PLAST AG • 37181 Hardegsen, HKS Sicherheitsservice<br />

GmbH • 37351 Dingelstädt,<br />

Krieger + Schramm GmbH & Co. KG •<br />

37441 Bad Sachsa, Hotel Romantischer<br />

Winkel • 37671 Höxter, MAPROM GmbH<br />

• 38300 Wolfenbüttel, MKN Maschinenfabrik<br />

Kurt Neubauer GmbH & Co. •<br />

39108 Magdeburg, GETEC AG • 39124<br />

Magdeburg, IFR Engineering GmbH •<br />

39128 Magdeburg, AKTUELL BAU GmbH<br />

• 39517 Tangerhütte, Schubert GmbH<br />

• 39539 Havelberg, Kiebitzberg® Gruppe<br />

• 39576 Hansestadt Stendal, ZORN<br />

INSTRUMENTS • 39638 Gardelegen,<br />

ELDISY GmbH<br />

PLZ 4<br />

45881 Gelsenkirchen, NORRES Schlauchtechnik<br />

GmbH • 46325 Borken, NETGO<br />

GmbH • 46342 Velen, TEKA Absaugu.<br />

Entsorgungstechnologie GmbH<br />

• 46395 Bocholt, Rudolf Ostermann<br />

GmbH • 48691 Vreden, BETEBE GmbH<br />

• 48691 Vreden, Laudert GmbH + Co.<br />

KG • 48691 Vreden, PlanET Biogastechnik<br />

GmbH • 48734 Reken, AS Drives<br />

& Services GmbH • 49143 Bissendorf,<br />

SOLARLUX Aluminium Systeme GmbH<br />

• 49356 Diepholz, Ulrich Walter GmbH<br />

(Lebensbaum) • 49448 Lemförde, SHE-<br />

RA Werkstoff-Technologie GmbH & Co.<br />

KG • 49584 Fürstenau, cdVet Naturprodukte<br />

GmbH • 49584 Fürstenau, Richter<br />

Möbelwerkstätten GmbH • 49740 Haselünne,<br />

Schulte Bauunternehmen GmbH<br />

• 49838 Lengerich (Ems), FOPPE Direkt<br />

Versand GmbH<br />

PLZ 5<br />

51789 Lindlar, Lang AG • 51789 Lindlar,<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH • 53619 Rheinbreitbach,<br />

Bluhm Weber Group • 54570<br />

Mürlenbach, FELUWA Pumpen GmbH •<br />

54689 Daleiden, Bäckerei Schmitz und<br />

E-aktiv Märkte Schmitz • 55232 Alzey,<br />

Schönenberger GmbH • 56170 Bendorf,<br />

Akotherm GmbH • 56220 Urmitz, Colak<br />

GmbH • 56422 Wirges, Koch KG • 56579<br />

Rengsdorf, monte mare Unternehmensgruppe<br />

• 56584 Anhausen, Remy &<br />

Geiser GmbH • 56651 Niederzissen, Dr.<br />

Eckel GmbH • 56659 Burgbrohl, RHO-<br />

DIUS Schleifwerkzeuge GmbH & Co. KG<br />

• 57482 Wenden-Hillmicke, eks Engel<br />

GmbH & Co. KG • 57612 Eichelhardt,<br />

Gebr. Schumacher GmbH<br />

PLZ 6<br />

64385 Reichelsheim, Jäger Direkt GmbH<br />

& Co. KG • 66571 Eppelborn, Krämer<br />

IT Solutions GmbH • 66849 Landstuhl,<br />

Haber Textile Dienste GmbH und Co.<br />

KG • 66877 Ramstein-Miesenbach, ABZ<br />

Handels GmbH „Anschlagen- Bewegen-<br />

Zurren“ • 67065 Ludwigshafen, Kübler<br />

GmbH - Energiesparende Hallenheizungen<br />

• 67657 Kaiserslautern, ALPHA<br />

Business Solutions AG • 67657 Kaiserslautern,<br />

Insiders Technologies GmbH<br />

PLZ 7<br />

70435 Stuttgart, Kölle-Zoo GmbH •<br />

70839 Gerlingen, Endress+Hauser Conducta<br />

GmbH + Co. KG • 72116 Mössingen,<br />

NUSRET EROGLU Präzisionswerkzeuge<br />

GmbH • 72144 Dußlingen,<br />

KEMMLIT-Bauelemente GmbH • 72539<br />

Pfronstetten-Aichelau, PARAVAN GmbH<br />

• 73760 Ostfildern, PLANAT GmbH •<br />

74372 Sersheim, Fessler Mühle • 76829<br />

Landau, Stephan Pellegrini GmbH •<br />

77731 Willstätt, hilzinger GmbH Fenster<br />

+ Türen Willstätt • 78655 Dunningen,<br />

Bachleitner & Heugel Elektronik OHG •<br />

79219 Staufen, IKA-Werke GmbH & Co.<br />

KG • 79235 Vogtsburg, Winzergenossenschaft<br />

Oberbergen im Kaiserstuhl eG<br />

PLZ 8<br />

84048 Mainburg, Bachner Elektro<br />

GmbH & Co. KG • 84137 Vilsbiburg,<br />

Autohaus Ostermaier GmbH • 85104<br />

Pförring, Pollin Electronic GmbH •<br />

85716 Unterschleißheim, Xerabit GmbH<br />

• 86633 Neuburg a.d. Donau, Maschinenringe<br />

Deutschland GmbH • 87663<br />

Lengenwang, K&S Anlagenbau GmbH •<br />

89312 Günzburg, GÜNZBURGER STEIG-<br />

TECHNIK<br />

PLZ9<br />

90431 Nürnberg, HG Hans Geiger For


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

20<br />

menbau GmbH • 90449 Nürnberg, iloxx<br />

AG • 90768 Fürth, BRUDER Spielwaren<br />

GmbH + Co. KG • 91058 Erlangen,<br />

defacto.call center & dialog • 91058<br />

Erlangen-Tennenlohe, Der Beck GmbH<br />

• 92421 Schwandorf, HORSCH Maschinen<br />

GmbH • 93413 Cham, K+B E-Tech<br />

GmbH & Co. KG • 93413 Cham-Windischbergerdorf,<br />

Rädlinger Unternehmensgruppe<br />

• 93495 Weiding, Rolladen<br />

Braun OHG • 94032 Passau, ICUnet.AG<br />

• 94139 Breitenberg, Genießerbäckerei<br />

Pilger • 94474 Vilshofen-Sandbach,<br />

Fensterfabrik W. Niederhofer GmbH<br />

• 96052 Bamberg, Malzfabrik Mich.<br />

Weyermann® GmbH & Co. KG • 97285<br />

Röttingen, eibe Produktion + Vertrieb<br />

GmbH & Co. KG • 97499 Donnersdorf,<br />

InnoSenT GmbH • 97688 Bad Kissingen,<br />

Heiligenfeld GmbH • 97980 Bad Mergentheim,<br />

ROTO FRANK Bauelemente<br />

GmbH • 98646 Hildburghausen, VOS-<br />

SELER Umformtechnik GmbH • 98673<br />

Eisfeld, Analytik Jena AG, NL Eisfeld •<br />

98673 Eisfeld, Feintechnik GmbH Eisfeld<br />

• 98673 Eisfeld, Frischmann Kunststoffe<br />

GmbH • 98693 Ilmenau, IL Metronic<br />

Sensortechnik GmbH • 99092 Erfurt,<br />

N.L. Chrestensen Erfurter Samen- und<br />

Pflanzenzucht GmbH • 99189 Witterda,<br />

Heinemann Etiketten GmbH • 99326<br />

Stadtilm, PRT ENERGIETECHNIK GmbH<br />

• 99887 Georgenthal, Thüros GmbH •<br />

99947 Bad Langensalza, TMP Fenster +<br />

Türen GmbH<br />

Nominiert als „Kommune des Jahres“<br />

01968 Stadt Senftenberg • <strong>02</strong>625 Bautzen,<br />

Marketing- Gesell. Oberlausitz- Niederschlesien<br />

mbH • <strong>02</strong>739 Kottmar OT<br />

Eibau, Gemeinde Kottmar • 07952 Pausa,<br />

Stadt Pausa-Mühltroff • 08258 Stadt<br />

Markneukirchen • 08393 Stadt Meerane<br />

• 08523 Plauen, Landkreis Vogtlandkreis<br />

• 08538 Weischlitz, Gmde. • 08606 Stadt<br />

Oelsnitz /Vogtland • 09456 Annaberg-<br />

Buchholz, Lkr. Erzgebirgskreis • 09648<br />

Große Kreisstadt Mittweida • 09669<br />

Stadt Frankenberg/Sachsen • 14770<br />

Stadt Brandenburg an der Havel • 14943<br />

Stadt Luckenwalde • 15907 Lübben, Lkr.<br />

Dahme-Spreewald • 27711 Lkr.Osterholz,<br />

Kreisverwaltung • 34471 Stadt Volkmarsen<br />

• 51789 Gmde. Lindlar • 54290 Trier,<br />

Lkr. Trier-Saarburg Kreisverwaltung<br />

• 54497 Morbach, Gmde.-Verwaltung •<br />

• 54516 Wittlich, Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich<br />

• 55286 Wörrstadt, Verbandsgmde.<br />

• 56068 Koblenz, WFG Wirtschaftsförderungsgesell.<br />

am Mittelrhein<br />

mbH • 56410 Montabaur, Wirtschaftsförderungsgesell.<br />

Westerwaldkreis<br />

mbH • 56626 Stadt Andernach • 67304<br />

Verbandsgemeinde Eisenberg • 67346<br />

Speyer, Wirtschaftsförderung Stadt<br />

Speyer • 67655 Kaiserslautern, WFK-<br />

Wirtschaftsförderungsgesell. Stadt-und<br />

Lkr. Kaiserslautern mbH • 70771 Große<br />

Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen •<br />

71229 Große Kreisstadt Leonberg • 71638<br />

Große Kreisstadt Ludwigsburg • 71665<br />

Große Kreisstadt Vaihingen an der Enz •<br />

71672 Stadt Marbach am Neckar • 71717<br />

Stadt Beilstein • 71723 Stadt Großbottwar<br />

• 72458 Stadt Albstadt • 74182 Gmde.<br />

Obersulm • 74199 Untergruppenbach<br />

• 74360 Gmde. Ilsfeld • 74372 Gmde.-<br />

Verwaltung Sersheim • 74391 Stadt<br />

Erligheim • 74523 Schwäbisch Hall, WFG<br />

Schwäbisch Hall mbH • 76829 Stadt<br />

Landau in der Pfalz • 85716 Stadt Unterschleißheim<br />

• 86150 Stadt Augsburg •<br />

90518 Stadt Altdorf b. Nürnberg • 91126<br />

Gmde. Rednitzhembach • 91352 Gmde.<br />

Hallerndorf • 91781 Weißenburg i.Bay,<br />

Lkr. Weißenburg Gunzenhausen • 94363<br />

Gmde. Oberschneiding • 94424 Markt<br />

Arnstorf • 94469 Große Kreisstadt Deggendorf<br />

• 95030 Hof, Kuratorium Hochfranken<br />

e.V. • 95326 Stadt Kulmbach •<br />

95478 Stadt Kemnath • 95666 Stadt<br />

Mitterteich • 95703 Marktgmde. Plößberg<br />

• 96045 Bamberg, Landratsamt<br />

Bamberg Wirtschaftsförderung • 96047<br />

Stadt Bamberg • 96155 Markt Buttenheim<br />

• 96361 Gmde. Steinbach am Wald<br />

• 96450 Stadt Coburg • 97070 Stadt<br />

Würzburg • 97616 Bad Neustadt a.d.<br />

Saale, Lkr. Rhön-Grabfeld • 99867 Stadt<br />

Gotha<br />

Nominiert als „Premier-Kommune“<br />

04420 Stadt Markranstädt • 35066<br />

Frankenberg (Eder), Wirtschaftsförderung<br />

und Regionalmanagement GmbH<br />

• 48683 Ahaus, Wirtschaftsförderungsgesell.<br />

für den Kreis Borken mbH •<br />

55469 Simmern, Kreisverwaltung Rhein-<br />

Hunsrück-Kreis • 74076 Heilbronn, Wirtschaftsregion<br />

Heilbronn-Franken GmbH<br />

• 92318 Große Kreisstadt Neumarkt<br />

i.d.Opf. • 95615 Große Kreisstadt Marktredwitz<br />

•<br />

Nominiert als „Bank des Jahres“<br />

Büdingen eG • 64711 Erbach, Sparkasse<br />

Odenwaldkreis • 69469 Weinheim, VB<br />

Weinheim eG • 70173 Stuttgart, Landesbank<br />

Baden-Württemberg | Baden-<br />

Württembergische Bank • 70173 Stuttgart,<br />

Sparda-Bank Baden-Württemberg<br />

eG • 70178 Stuttgart, SÜDWESTBANK<br />

AG • 71665 Vaihingen/Enz, Enztalbank •<br />

71717 Beilstein, VB Beilstein • 74072 Heilbronn,<br />

Commerzbank Heilbronn • 74072<br />

Heilbronn, Kreissparkasse Heilbronn •<br />

74182 Obersulm, VB Sulmtal eG • 74391<br />

Erligheim, VR-Bank Stromberg-Neckar<br />

eG • 77652 Offenburg, VB Offenburg eG<br />

• 85716 Unterschleißheim, Baader Bank<br />

AG • 88045 Friedrichshafen, Internationales<br />

Bankhaus Bodensee AG • 89275<br />

Elchingen, S.D.L. Süddeutsche Leasing<br />

AG • 89312 Günzburg, VB Günzburg eG<br />

• 90429 Nürnberg, Sparda-Bank Nürnberg<br />

eG • 91301 Forchheim, VB Forchheim<br />

eG • 92637 Weiden, VB Nordoberpfalz<br />

eG • 94405 Landau, Teba Kreditbank<br />

GmbH & Co. KG • 95100 Selb, Sparkasse<br />

Hochfranken • 96050 Bamberg,<br />

Sparkasse Bamberg • 97070 Würzburg,<br />

Fürstlich Castell‘sche Bank Credit-Casse<br />

KGaA<br />

Nominiert als „Premier-Bank“<br />

Halleneinbauten<br />

Industriegebäude<br />

Dachaufstockungen<br />

Verkaufspavillons<br />

Bürocontainer<br />

Aggregatecontainer<br />

Sanitärmodule<br />

Mobile Räume für<br />

Betriebserweiterungen & Firmenveranstaltungen<br />

Toilettencontainer<br />

Duschcontainer<br />

VIP-Toiletten<br />

Kassenhäuschen<br />

Backstageräume<br />

Bühnen<br />

Luxustoiletten<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

<strong>02</strong>826 Görlitz, Volksbank Raiffeisenbank<br />

Niederschlesien eG • 04105 Leipzig, Spk<br />

Leipzig • 04109 Leipzig, VB Leipzig eG<br />

• 07407 Rudolstadt, VB Saaletal eG •<br />

07545 Gera, Spk Gera-Greiz • 07743 Jena,<br />

VB Saaletal e.G. • 08525 Plauen, VB Vogtland<br />

eG • 09599 Freiberg, Sparkasse<br />

Mittelsachsen • 14480 Potsdam, Investitionsbank<br />

des Landes Brandenburg (ILB)<br />

• 14943 Luckenwalde, Commerzbank<br />

AG Filiale Luckenwalde • 15907 Lübben,<br />

Spreewaldbank eG VB-Raiffeisenbank<br />

• 28195 Bremen, Bremer Aufbau-Bank<br />

GmbH • 30177 Hannover, Nbank Investitions-<br />

und Förderbank Niedersa. GmbH<br />

• 31185 Söhlde, VB Hildesheimer Börde<br />

eG • 35452 Heuchelheim, VB Heuchelheim<br />

eG • 37073 Göttingen, Sparkasse<br />

Göttingen • 53747 Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler, VB RheinAhrEifel eG • 59929<br />

Brilon, VB Brilon-Büren-Salzkotten eG •<br />

63643 Büdingen, VR Bank Main-Kinzig-<br />

08371 Glauchau, VB-Raiffeisenbank<br />

Glauchau eG • 09648 Mittweida, VB<br />

Mittweida eG • 36304 Alsfeld, VR Bank<br />

HessenLand eG • 56727 Mayen, Kreissparkasse<br />

Mayen • 80335 München,<br />

Merkur Bank KGaA • 93053 Regensburg,<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich<br />

Aktiengesellschaft Zweigniederlassung,<br />

Süddeutschland n<br />

Alle Firmen, alle Infos<br />

n Auf http://www.mittelstandspreis.com/<br />

wettbewerb/nominierungsliste sind alle<br />

Unternehmen und Institutionen aufgelistet,<br />

die für <strong>2014</strong> zur Teilnahme am Wettbewerb<br />

nominiert wurden. Auch die Nominierenden<br />

kann man hier kurz im Überblick einsehen. Im<br />

Wettbewerbsportal finden Sie diese Übersicht<br />

auf http://www.kompetenznetz-mittelstand.<br />

de/unternehmen/nominierungsliste.<br />

Container Vermietung und Verkauf Menzl GmbH<br />

Fon: 037208 / 600-0 Fax: 037208 / 600-11<br />

Mail: info@menzl.de<br />

RAUMCONTAINER 09244 Lichtenau Gottfried-Schenker-Str. 19 VERANSTALTUNGEN<br />

www.container-menzl.de<br />

www.EventContainer.de


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

12<br />

(Grafik: OPS Netzwerk GmbH/F. Enge)<br />

Willkommen<br />

in der Champions League<br />

Wie Sie ein Gewinner werden und bleiben, erfahren<br />

Sie auf den Jubiläumstagungen der Stiftung<br />

1 2<br />

3 4<br />

5 6 7 8 9<br />

Zentren der Wertschöpfung werden. Vor<br />

allem Mitteldeutschland braucht eine<br />

griffige M&A-Build-Strategie. Punkten<br />

bei internationalen Talenten – da weiß<br />

der Düsseldorfer Chris Pyak (6) bestens<br />

Bescheid. Er hat selbst zehn Jahre in<br />

Großbritannien, Russland, Osteuropa<br />

und Mittelmeerstaaten gearbeitet und<br />

ist Spezialist für internationalen Personalaufbau.<br />

Nachfolgelösungen für den<br />

Mittelstand bietet Matthias Freiling (7),<br />

Dessau und Berlin, an. Mit einer neuen<br />

Stiftungsidee – in Kooperation mit der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung – geht er dieses<br />

Dauerbrenner-Problem an. Die zertifizierte<br />

Work-Life-Competence-Trainerin<br />

Grit Mestenhauser (8) aus Leipzig erklärt<br />

die Stehaufmännchen-Fähigkeit Resilienz.<br />

Das ist die Widerstandsfähigkeit,<br />

mit der man nach Störungen immer wieder<br />

zum entspannten „Grundzustand“<br />

zurückkehren kann. Man kann diese<br />

Fähigkeit lernen. Unternehmer müssen<br />

diese Fähigkeit lernen.<br />

„Ey, Dicker!“, schrie David.<br />

„Geh mir aus der Sonne!“ Für den Marken-<br />

und Mittelstandsmann Eberhard<br />

Esco Schrader (9) aus Hannover hat<br />

der Mittelstand immer was von David<br />

gegen Goliath. Auch kleine und mittelständische<br />

Unternehmen sind den<br />

Giganten ihrer Branche nicht hilflos ausgeliefert.<br />

Sie müssen einfach ihre Märkte<br />

und Kompetenzen selbst definieren.<br />

Und zwar so eng wie möglich! Deshalb<br />

erfand der Existenzgründer Hermann<br />

Bahlsen 1891 einen Leibniz Butterkeks<br />

mit genau 52 Zähnen. Jahrzehnte später<br />

textete Esco Schrader den bis heute<br />

bekannten Slogan: „Nur echt mit den 52<br />

Zähnen!“. Schrader öffnet sein Füllhorn<br />

voller Erfahrungen am 25. April.<br />

Da auch Champions einmal Pause<br />

brauchen, klingen beide Tage im stilvollen<br />

Ambiente mit einer lockeren<br />

Abendveranstaltung aus. Hier kann man<br />

die Ereignisse des Tages Revue passieren<br />

lassen und neue Kontakte knüpfen,<br />

interessante Gespräche führen und neue<br />

Geschäftspartner kennenlernen. n<br />

Auf der 10. Frühjahrstagung am 28. März<br />

in Fulda und dem 6. Wirtschaftsforum<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung am 25. April<br />

in Leipzig können Sie wieder von ausgewiesenen<br />

Experten und exzellenten<br />

Rednern lernen. Beide Tage werden<br />

Höhepunkte im 20. Jubiläumsjahr des<br />

Wettbewerbs sein. Wettbewerbsteilnehmer<br />

sind Höchstleister.<br />

Die hat Dr. Gerhard Wohland (1) vom<br />

Institut für dynamikrobuste Höchstleistung<br />

in Wiesbaden intensiv studiert.<br />

Der Bestseller-Autor erklärt, was „rote“<br />

und „blaue“ Unternehmen sind, worin<br />

der Wert der Gerüchteküche besteht,<br />

ob Unternehmen über ein Immunsystem<br />

verfügen und wie man Marktdruck<br />

vermeidet. Wenn Wohland die Denkwerkzeuge<br />

der Höchstleister erläutert,<br />

wird einem ganz schnell klar: „So geht’s<br />

also!“ Wer in der Oberklasse mithalten<br />

will weiß, dass Tipps, neue Ideen und<br />

Konzepte für den Erfolg unverzichtbar<br />

sind. Petra Tröger verrät, wie Sie auch<br />

ohne großen Aufwand beispielsweise<br />

die Teilnahme am „Großen Preis des<br />

Mittelstandes“ als Alleinstellungsmerkmal<br />

vermarkten können, und in Print,<br />

Web, in Presse und Akzidenzien, indoor<br />

und outdoor als der dastehen, der Sie<br />

sind, als echter Gewinner nämlich. Einen<br />

bisher ungekannten Überblick der Chancen<br />

und Möglichkeiten für alle Wettbewerbsteilnehmer<br />

und Freunde des<br />

unternehmerischen Mittelstandes mithilfe<br />

des Wettbewerbsportals und der<br />

Websites und Medien Kooperationen<br />

und Erfolg zu stiften, gibt Dr. Helfried<br />

Schmidt am 25. April.<br />

Für Dr. Klaus Weigel (2), WP Board-<br />

&Finance aus Frankfurt/M. ist ein<br />

qualifiziert besetzter Beirat gerade in<br />

Familienunternehmen ein strategisches<br />

Instrument der Zukunftssicherung.<br />

Häufig ist der Generationenwechsel ein<br />

Anlass zur Errichtung eines Beirats, vor<br />

allem dort, wo der Familien- bzw. der<br />

Gesellschafterkreis durch die Generationenabfolge<br />

immer größer wird.<br />

Von Wundern, Fitness und großen<br />

Bühnen<br />

Schlank und fit zu sein, ist nicht nur für<br />

den normalen Bürger gesund und vorteilhaft.<br />

Auch mittelständische Unternehmen<br />

sollten sich einem Fitness-Test<br />

unterziehen, wie Christian Kalkbrenner<br />

(3), Lindau/Bodensee, feststellt. Sein<br />

Messinstrument ist der Company-Mass-<br />

Index CMI – der ultimative Fitnesstest<br />

für Unternehmen und der liefert teils<br />

überraschende Ergebnisse. „ T h e a t e r ,<br />

Theater, der Vorhang geht auf, dann wird<br />

die Bühne zur Welt…“ sang Katja Ebstein<br />

und wenn man der Berliner Trainerin<br />

und Schauspielerin Amanda Pur (4) aus<br />

Berlin Glauben schenkt, sollte man auch<br />

im Geschäftsleben ein paar Theatertechniken<br />

beherrschen um den unternehmerischen<br />

Alltag zu meistern. Ursprünglich<br />

Programmiererin und IT-Managerin in<br />

Hamburg, zog es sie auf die Bretter, die<br />

die Welt bedeuten. Amanda Pur gibt<br />

Tipps und Hinweise für das tägliche<br />

Business-Theater und verspricht: In 10<br />

Minuten besser drauf! Und: 100 Prozent<br />

Konzentration, wenn‘s drauf ankommt.<br />

Stehaufmännchen Mittelstand<br />

So lautet das Thema des 6. Wirtschaftsforums<br />

am 25. April. Den Impulsvortrag<br />

hält Prof. Dr. Dr. Ulrich Blum (5), Halle/S.,<br />

MLU Halle-Wittenberg, Wissenschaftlicher<br />

Beirat der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

Er analysiert Ursachen und Lösungsvorschläge<br />

für Wachstumsbremsen der mittelständischen<br />

Wirtschaft. Sein Projekt<br />

„Headquarterlücke“ verfolgt das ambitionierte<br />

Ziel, der kleinteiligen, mittelständischen<br />

Wirtschaft Zentralen einzurichten,<br />

um ihr mehr Durchsetzungskraft<br />

und politisches Gewicht zu verleihen.<br />

Eine wirtschaftspolitische Strategie<br />

des weiteren Aufholens muss externes<br />

Wachstum weit stärker als bisher fördern.<br />

Global aktive Mittelständler müssen zu<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong>


Hauptsponsor<br />

KOLUMNE<br />

Die Sonne und Du<br />

Kartenbestellung über Fax: 0341 24061-66, Online-Shop<br />

– www.pt-magazin.de/shop/ballkarten/ –<br />

oder Bestellcoupon einsenden an:<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung | Bundesgeschäftsstelle<br />

Melscher Str. 1 | 04299 Leipzig<br />

6. SEPTEMBER <strong>2014</strong> – MARITIM HOTEL DRESDEN<br />

Preisverleihung für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin/Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

140,– zzgl. MwSt. je Karte Anzahl:<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. 0351 216-1018<br />

13. SEPTEMBER <strong>2014</strong> – MARITIM HOTEL WÜRZBURG<br />

Preisverleihung für Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen<br />

Es gibt Tage, an denen fällt uns alles<br />

leicht. Egal was wir uns vornehmen, egal<br />

was wir anpacken – es gelingt ohne<br />

Probleme. Alles läuft reibungslos, fast<br />

wie von selbst. Freunde und Bekannte<br />

bieten ungefragt ihre Hilfe an. Von<br />

unliebsamen Überraschungen bleiben<br />

wir verschont. Schritt um Schritt gelangen<br />

wir zum Ziel, ganz entspannt und<br />

ohne große Mühe.<br />

Diese Tage kennt jeder von uns. Sie werden<br />

jetzt zahlreicher. Im Frühjahr, wo<br />

uns endlich die Sonne mit ihren Strahlen<br />

verwöhnt, wo graue Herbsttage und<br />

bitterkalte Winterabende der Vergangenheit<br />

angehören. Es ist um so vieles<br />

leichter, ein frohes und sonniges Gemüt<br />

zu haben, wenn auch unsere Umgebung<br />

im hellen Licht erstrahlt und blüht. Nicht<br />

von ungefähr rühmt Goethe im Osterspaziergang<br />

„des Frühlings holden, belebenden<br />

Blick“.<br />

Aber nicht jeden Tag ist eitel Sonnenschein.<br />

Nur selten gelingt alles, was wir<br />

uns vornehmen. Was ist das Geheimnis<br />

der Menschen, denen scheinbar alles<br />

leicht fällt? Wie machen das diejenigen,<br />

die ihre Ziele anscheinend immer erreichen?<br />

Haben diese Menschen besondere<br />

Gene? Ist es eine Frage des Geldes?<br />

Wir alle kennen Menschen, die die besten<br />

Voraussetzungen mitbrachten und dennoch<br />

scheiterten. Etwas Entscheidendes<br />

fehlte ihnen offenbar. Etwas, das man<br />

nicht ererben kann. Etwas, das man auch<br />

nicht trainieren kann wie einen Beinmuskel.<br />

Etwas, das sich mit noch so viel<br />

Geld nicht kaufen lässt. Es ist die innere<br />

Einstellung, ob ich selbst ein Sonnenkind<br />

sein will. Ob ich Sonne im Herzen<br />

haben will. Ob ich Sonne aus strahlen<br />

kann, unabhängig davon, ob sie gerade<br />

wirklich scheint. Und unabhängig davon,<br />

ob Menschen um mich herum gerade<br />

guten Mutes sind oder eher bedrückt<br />

und pessimistisch. Es ist eine einfache<br />

Entscheidung, Sonne im Herzen haben<br />

zu wollen und auszustrahlen. Sie kostet<br />

nichts. Aber sie verändert die Welt. Sogar<br />

dann, wenn die Frühlingssonne mal<br />

schwächelt.<br />

Hab‘ Sonne im Herzen und sei frohen<br />

Mutes! Und stecke andere an!<br />

Ihre Petra Tröger<br />

140,– zzgl. MwSt. je Karte Anzahl:<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. 0931 3053-819<br />

27. SEPTEMBER <strong>2014</strong> – MARITIM HOTEL DÜSSELDORF<br />

Preisverleihung für Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz/Saarland,<br />

Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg<br />

140,– zzgl. MwSt. je Karte Anzahl:<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. <strong>02</strong>11 5209-0<br />

Wir nutzen Energie sinnvoll<br />

www.kb-backhaus.de<br />

25. OKTOBER <strong>2014</strong> – MARITIM HOTEL BERLIN<br />

Bundesball – Verleihung der Sonderpreise<br />

150,– zzgl. MwSt. je Karte<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. 030 2033-4410<br />

Anzahl:<br />

Name, Vorname<br />

Firma<br />

Anschrift<br />

Industrielle Kennzeichnung<br />

für alle Oberflächen und Materialien<br />

Telefon-Nr.<br />

Ort/Datum<br />

Unterschrift<br />

* Die Reservierung der Hotelzimmer erfolgt nur direkt bei den Maritim Hotels bis<br />

spätestens vier Wochen vor Veranstaltung. (Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes“)<br />

(Fotomontage:Davin Taylor)<br />

tomontage:Davin Taylor)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

. .


Das Netzwerk der Besten:<br />

nomi niert...<br />

20 14<br />

(Foto: eventDiary/Boris Löffert)


Verkaufsmotor Empfehlungsrate<br />

An Anfang und Ende des Kaufprozesses steht immer öfter die Empfehlung.<br />

Kunden sind die neuen Vermarkter. Wer nicht länger empfehlenswert ist, ist<br />

bald auch nicht mehr kaufenswert.<br />

(Foto: Het Nieuwe Instituut/Flickr.com)<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

30<br />

Laut einer aktuellen Studie vertrauen<br />

80 % der Deutschen Empfehlungen aus<br />

ihrem persönlichen Umfeld. 64 % orientieren<br />

sich an dem, was Dritte im Web<br />

berichten, 57 % an redaktionellen Inhalten<br />

wie Zeitungsartikeln. Doch nur 40 %<br />

vertrauen TV-Werbespots und anderer<br />

Werbung. Demnach gibt es für Empfehlungsmarketing<br />

nur einen Platz: Den<br />

ersten im Businessplan – so wird die<br />

Empfehlungsrate zur wichtigsten Kennzahl<br />

im Ergebniscontrolling.<br />

Kunden sind die neuen Vermarkter<br />

Mehr denn je gilt, dass sich der Kunde<br />

vorm Kauf durch die Meinung Dritter<br />

beeinflussen lässt. Links und Likes sind<br />

die neue Währung. Die eigenen Kunden<br />

können zur effizientesten Vertriebsmannschaft<br />

werden. Dabei gewinnen<br />

indirekte Kundenkontaktpunkte wie<br />

Meinungsportale, User-Foren, Testergebnisse,<br />

Blogs und redaktionelle Berichte<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Diese werden auch als „Earned<br />

Touchpoints“ bezeichnet, man kann sie<br />

nicht kaufen, sondern muss sie sich verdienen.<br />

Bewertungen Dritter im Web<br />

werden von potenziellen Kunden jedoch<br />

nicht nur zuerst angesteuert, sondern<br />

von den Suchmaschinen auch immer<br />

stärker favorisiert – und landen ganz<br />

vorne auf den Trefferlisten.<br />

Das neue Business-Mantra<br />

„Sei wirklich gut und bringe die Leute<br />

dazu, dies engagiert weiterzutragen!“<br />

So lautet das neue Business-Mantra.<br />

Wer heute nicht empfehlenswert ist, ist<br />

morgen nicht mehr kaufenswert – und<br />

übermorgen tot. Doch Mundpropaganda<br />

braucht Begeisterung, und Empfehlungen<br />

brauchen Vertrauen.<br />

Letzteres entsteht allerdings nur,<br />

wenn Versprechen eingehalten werden<br />

und wenn man nie enttäuscht wird.<br />

Dabei stellen Kunden ihre Anbieter auch<br />

auf die Probe, denn der Empfehlende<br />

haftet mit seinem guten Namen für die<br />

Qualität. Das Ergebnis des Ganzen heißt<br />

Loyalität – die Vorstufe der Weiterempfehlung.<br />

Der größte Schatz eines Unternehmens<br />

ist die Loyalität der Kunden.<br />

Insbesondere die Stammklientel<br />

entscheidet über Wohl und Wehe einer<br />

Marke. Die Stammklientel kann der Retter<br />

sein, denn wer „seine“ Marke regelmäßig<br />

kauft und sich ganz mit ihr identifiziert,<br />

wird sie vor Angreifern schützen<br />

und seinen Freunden empfehlen.<br />

Das Empfehlungsgeschäft analysieren<br />

Empfehlungsbereitschaft allein reicht<br />

nicht aus. Erst wenn eine Empfehlung<br />

ausgesprochen wird, kann dies<br />

zu neuen Kunden führen. Dabei muss<br />

das Weiterempfehlen so überzeugend<br />

sein, dass die Empfänger tatsächlich<br />

kommen und kaufen. Um das herauszufinden,<br />

wird die Empfehlungsrate<br />

ermittelt. Sie besagt, wie viele Kunden<br />

ein Unternehmen aufgrund von<br />

Weiterempfehlungen gewonnen hat.<br />

Dies sollte – neben Reputation und<br />

Wiederkauf – das wichtigste Ziel eines<br />

Anbieters sein.<br />

Denn Empfehler sind die wirksamsten<br />

Neukunden-Gewinner. Die<br />

Empfehlungsrate kann demnach als<br />

ultimative betriebswirtschaftliche<br />

Kennzahl gelten. Folgende Fragen sind<br />

in diesem Zusammenhang sinnvoll:<br />

• Wie viele Kunden empfehlen uns<br />

weiter? Und warum genau?<br />

• Welche Produkte und Services werden<br />

am stärksten empfohlen?<br />

• Wer genau hat uns empfohlen? Und<br />

wie bedanken wir uns dafür?<br />

• Wer spricht die meisten/die wirkungsvollsten<br />

Empfehlungen aus?<br />

• Wie ist der Empfehlungsprozess im<br />

Einzelnen abgelaufen?<br />

• Gibt es dabei erkennbare und somit<br />

wiederholbare Muster?<br />

• Wie viele Kunden haben infolge einer<br />

Empfehlung erstmals gekauft?<br />

Ein Tipp an dieser Stelle: Markieren Sie<br />

Ihre Empfehler in der Datenbank. Sie sind<br />

besonders wertvolle Kunden und sollten<br />

von jedem Mitarbeiter im Unternehmen<br />

auch so behandelt werden.<br />

Drei Fragen führen zum Ziel<br />

Die Empfehlungsrate ist gleichzeitig<br />

Ausgangspunkt und Ziel eines systematisch<br />

gesteuerten Empfehlungsmanagements.<br />

Am Ende genügen drei einfache<br />

Fragen, um dem auf die Spur zu kommen.<br />

Soweit möglich fragen sie jeden<br />

Erstkunden an passender Stelle:<br />

• „Wie sind Sie eigentlich ursprünglich<br />

auf uns aufmerksam geworden?“<br />

Sofern eine Empfehlung im Spiel<br />

war, geht es dann weiter wie folgt:<br />

• „Und jetzt interessiert mich mal:<br />

Was hat denn der Empfehler über<br />

uns/unser Produkt/unseren Service<br />

gesagt?“<br />

• „Und jetzt bin ich ganz neugierig?<br />

Wer war das denn, der uns empfohlen<br />

hat?“<br />

Weitere Informationen sammeln<br />

Aus der Persönlichkeit eines Empfehlers<br />

und dessen Kaufverhalten lassen sich<br />

bereits erste Rückschlüsse auf die voraussichtlichen<br />

Wünsche und Bedürfnisse des<br />

neuen Kunden ableiten. Ihr Empfehler<br />

hätte Ihre Angebote sicher niemals empfohlen,<br />

wenn sein guter Rat für den Empfänger<br />

nicht von Interesse wäre.<br />

Bringen Sie auch in Erfahrung, welche<br />

spezifischen Leistungen der Empfehler<br />

hervorgehoben hat. Denn darauf<br />

wird Ihr Interessent besonders achten.<br />

Eine Enttäuschung fiele nicht nur negativ<br />

auf Sie, sondern auch auf den Empfehler<br />

zurück, was Sie nicht nur sich, sondern<br />

vor allem Ihrem Empfehler ersparen<br />

sollten.<br />

Die Erfolgsspirale: Empfehler belohnen<br />

Geben Sie Ihrem Empfehler – wenn<br />

möglich – eine Rückmeldung darüber,<br />

was aus seiner Empfehlung geworden<br />

ist. Wertschätzen Sie die Person, die Sie<br />

durch ihn kennen gelernt haben. Am<br />

Ende heißt es dann: Herzlich bedanken<br />

und mit einer Kleinigkeit belohnen.<br />

Wenn wir von jemandem etwas<br />

geschenkt bekommen, fühlen wir uns<br />

ihm verpflichtet. Soziologen nennen<br />

das den Reziprozitätseffekt. So wird der<br />

Erstempfehler zum Powerempfehler und<br />

Supermultiplikator. Zu aufwendig? Überlegen<br />

Sie, wie aufwendig und kostenintensiv<br />

die „kalte“ Neukundenakquise ist!<br />

Eine Liste mit 30 konkreten Tipps für Ihr<br />

Empfehlungsmarketing finden Sie auf:<br />

www.empfehlungsmarketing.cc n<br />

<br />

Anne M. Schüller<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Durch die erste Frage wird ermittelt,<br />

wie viel % der neuen Kunden aufgrund<br />

einer Empfehlung kamen: Das ist Ihre<br />

Empfehlungsrate. Die Antwort auf diese<br />

Frage zeigt im Übrigen auch, wo Sie in<br />

Zukunft Ihr Werbebudget verstärkt anlegen<br />

sollten. Über die zweite Frage gibt<br />

der Kunde Hinweise darauf, was genau<br />

Sie erfolgreich macht und in welche<br />

Richtung die Angebotspalette weiterentwickelt<br />

werden kann. Die dritte Frage<br />

bringt die Namen Ihrer Influencer, Meinungsmacher,<br />

Botschafter, Promotoren,<br />

Referenzgeber und aktiven Empfehler<br />

hervor.<br />

Über den Autor<br />

n Anne M. Schüller ist Managementdenker,<br />

Keynote-Speaker,<br />

zehnfache Buch- und Bestsellerautorin<br />

und Businesscoach. Die<br />

Diplom-Betriebswirtin gilt als<br />

Europas führende Expertin für<br />

Loyalitätsmarketing und ein kundenfokussiertes<br />

Management.


Oskar-Patzelt<br />

STIFTUNG<br />

INITIATIVE FÜR DEN<br />

MITTELSTAND<br />

Vom Fach<br />

Die Servicestellen und Juroren sichern den reibungslosen<br />

Ablauf beim „Großen Preis des Mittelstandes“ in der<br />

Wettbewerbsregion Sachsen<br />

Info<br />

n Die Kontaktmöglichkeiten zu<br />

den Servicestellen finden Sie im<br />

Internet auf www.mittelstandspreis.com/stiftung/servicestellen<br />

oder im Kompetenznetz www.<br />

kompetenznetz-mittelstand.de.<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

32<br />

Im Jubiläumsjahr des Wettbewerbs<br />

wurden 4.555 Unternehmen für den<br />

„Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert<br />

– so viele wie nie zuvor. Das zeigt,<br />

welche Bedeutung und welches Renommee<br />

dieser Preis in der deutschen Wirtschaftslandschaft<br />

genießt. Es zeigt<br />

auch, wie stark, engagiert und innovativ<br />

der deutsche Mittelstand ist.<br />

Die Oskar-Patzelt-Stiftung ist als<br />

Non-Profit-Organisation (NPO) aufgestellt<br />

und verzichtet bewusst auf Teilnahme-<br />

oder Bearbeitungsgebühren<br />

bei der Wettbewerbsdurchführung.<br />

Man kann sich also weder in den<br />

Wettbewerb „einkaufen“ noch an ihm<br />

bereichern. Die Stiftung ist als Non-<br />

Governmental-Organisation (NGO) aufgestellt,<br />

von Anbeginn an grundsätzlich<br />

ehrenamtlich organisiert und ohne<br />

Großer Preis des Mittelstandes<br />

einen Euro Steuergelder ausschließlich<br />

privat finanziert. Als unabhängige Bürgerinitiative<br />

verkörpert sie Corporate<br />

Citizenship im besten Sinne. Sie wurde<br />

im Jahr 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

ausgezeichnet und arbeitet nach<br />

einem Corporate Governance-Kodex<br />

und einem nach DIN ISO 9001:2008<br />

zertifizierten Qualitätsmanagementsystem.<br />

Mehr als 200 Personen aus allen<br />

Bereichen des gesellschaftlichen Lebens<br />

sind gegenwärtig in der Stiftung engagiert,<br />

im Vorstand, Kuratorium, Präsidium,<br />

Unternehmerbeirat, Wissenschaftlichen<br />

Beirat, einer der rund 50<br />

regionalen Servicestellen, als Botschafter<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung oder in<br />

einer der insgesamt 14 Jurys (zwölf Landes-<br />

und zwei Abschlussjurys).<br />

Präsidium<br />

Kuratorium<br />

Welche Unternehmen mit dem „Großen<br />

Preis des Mittelstandes“ der Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung oder als Finalist ausgezeichnet<br />

werden, entscheiden in den<br />

zwölf Wettbewerbsregionen zwölf verschiedene<br />

Jurys. Vor Ort in den zwölf<br />

Wettbewerbsregionen sind es daher vor<br />

allem die regionalen Servicestellen und<br />

die Juroren der Regionaljurys, die die<br />

Stiftung präsentieren und aufstellen.<br />

Aktive Servicestellen<br />

Für Südwestsachsen ist Mike Rudolph,<br />

Leiter des Bereichs Firmenkunden der<br />

Volksbank Mittweida eG, Ansprechpartner.<br />

Hier weiß man, worauf es mittelständischen<br />

Unternehmen ankommt,<br />

schließlich wurde die Bank 2012 „Premier<br />

Bank des Jahres“ und damit für<br />

ihr außergewöhnliches Engagement<br />

Oskar-Patzelt<br />

STIFTUNG<br />

INITIATIVE FÜR DEN<br />

MITTELSTAND<br />

bei der Förderung der Region und vor<br />

allem die Zusammenarbeit mit kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen<br />

geehrt.<br />

Ebenfalls für Südwestsachsen<br />

zuständig ist Marcel Lenk und koordiniert<br />

vom Sitz seines als Preisträger<br />

ausgezeichneten Unternehmens „Bibliothekseinrichtung<br />

Lenk“ in Schönheide<br />

die Arbeit als Servicestelle. In der Region<br />

Leipzig betreut Daniél Hoch die Unternehmen<br />

und Wettbewerbsteilnehmer.<br />

Er arbeitet seit dem Jahr 2000 als Coach,<br />

Trainer und Berater. Als Experte für „Effizienz<br />

im Business“ zeigt Daniél Hoch –<br />

unter dem Motto „Klarheit, Transparenz<br />

und absoluter Wille!“ – Wege auf, wie<br />

sich Vertrieb, Management und Marketing<br />

noch weiter optimieren lassen.<br />

Die Geschäftsführerin der Agentur<br />

contura marketing GmbH Ilka Stiegler<br />

unterstützt von Dresden aus kleine<br />

und mittelständische Unternehmen bei<br />

ihrem Wachstum. Konsequent und kontinuierlich<br />

arbeitet die Agentur zusammen<br />

mit ihren Kunden Strategien und<br />

Konzepte aus. Diese fachliche Expertise<br />

kommt auch in der Arbeit der Servicestelle<br />

zum Tragen.<br />

Ebenfalls in Dresden ist Roland Hess,<br />

Inhaber der FLAIR Gastronomie Dresden<br />

GmbH, als Servicestelle tätig. Als Mann<br />

aus der Gastronomie kennt er sich nicht<br />

nur mit Genüssen aus, sondern setzt<br />

mit seiner Initiative „BENEFIZMINUTE“<br />

Unternehmen auch karitativ in Szene.<br />

Und in Plauen steht die Servicestelle des<br />

Mediators und Coachs Christoph Olaf<br />

Thoss als Ansprechpartner rund um den<br />

Wettbewerb zur Verfügung.<br />

Der Kopf hinter der Servicestelle Görlitz<br />

ist Experte, wenn es um Vertriebsangelegenheiten<br />

geht. Mit 22 Jahren<br />

Berufserfahrung im Rücken bietet Hans-<br />

Ullrich Hinner Beratungen und Weiterbildungen<br />

zu allen vertriebsrelevanten<br />

Themen und Soft Skills. Ein Experte für<br />

Motivation und Mitarbeiterführung im<br />

Dienste des „Großen Preises des Mittelstandes“.<br />

Engagierte Juroren<br />

In der Jury für die Wettbewerbsregion<br />

Sachsen arbeitet die Arbeitsgemeinschaft<br />

der sächsischen Industrie- und<br />

Handelskammern federführend seit<br />

Beginn 1995 mit. Seitens der IHK Leipzig<br />

sind Sirko Werner, Abteilungsleiter<br />

im Bereich Unternehmensförderung<br />

der IKH Leipzig und Stefan Heilmann<br />

dabei. Seitens der IHK Dresden arbeiten<br />

Cornelia Pretzsch, Geschäftsführerin im<br />

Bereich Volkswirtschaft und ihr Vertreter<br />

Dr. Jürgen Prescher mit. Hans-Joachim<br />

Wunderlich, der Hauptgeschäftsführer<br />

IHK Chemnitz hat den Referatsleiter<br />

Volkswirtschaft Martin Witschaß zur<br />

persönlichen Jurymitarbeit delegiert.<br />

Die Kommunen sind in der Jury<br />

vertreten durch die Landeshauptstadt<br />

Dresden, insbesondere Dirk Hilbert, den<br />

Beigeordneten der Stadt Dresden und<br />

die Wirtschaftsförderin Kerstin Zimmermann.<br />

Weitere Juroren sind Dr. Klaus-<br />

Dieter Matz, Inhaber des Privatinstituts<br />

Dr. Matz in Leipzig mit langjähriger Erfahrung<br />

als Personal- und Unternehmensberater<br />

und Trainer für Führungskräfte,<br />

Leonhard Zintl, Vorstandsvorsitzender<br />

der als Premier-Bank ausgezeichneten<br />

Volksbank Mittweida eG und in seiner<br />

Vertretung Mike Rudolph, der auch die<br />

Servicestelle Südwestsachsen betreut,<br />

sowie Prof. Dr. Dr. H.-Christian Brauweiler<br />

von der wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Westsächsischen Hochschule<br />

Zwickau. n<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

Abschlussjury<br />

Unternehmerbeirat<br />

Großer Preis<br />

des<br />

Mittelstandes<br />

Regionaljury BaWü<br />

Regionaljury Bayern<br />

Regionaljury B/Br<br />

50 regionale Servicestellen<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

www.mittelstandspreis.com<br />

Regionaljury Hessen<br />

Regionaljury MV<br />

Regionaljury NS/HB<br />

Regionaljury NRW<br />

Botschafter<br />

Vorstand<br />

Regionaljury Rheinl./Saarl.<br />

Regionaljury Sachsen<br />

Brainstorming/<br />

Strategieberatung<br />

• Pressebeauftragter<br />

• Beauftragter für regionale<br />

Servicestellen<br />

• Qualitätsbeauftragter<br />

Regionaljury Sa.-Anh.<br />

Regionaljury S-H/HH<br />

Regionaljury Thüringen<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung


Personalsuche im Ausland<br />

Auf der Suche nach qualifiziertem Personal sollten Unternehmen nicht an den<br />

Ländergrenzen halt machen. Wie Mittelständler Top-Kräfte aus dem Ausland<br />

gewinnen und binden<br />

Über den Autor<br />

n Chris Pyak ist Geschäftsführer der<br />

Immigrant Spirit GmbH. Er hilft<br />

Unternehmen die Kooperation in<br />

internationalen Teams zu verbessern.<br />

Chris Pyak coacht jährlich<br />

über 100 internationale Fachkräfte<br />

in Einzel-Sitzungen.<br />

Wirtschaft<br />

34<br />

Wenig Resonanz auf Stellenanzeigen<br />

und kaum qualifizierte Bewerber: Der<br />

Fachkräftemangel macht sich immer<br />

stärker bemerkbar. Je spezieller das<br />

Anforderungsprofil, desto länger bleiben<br />

Positionen unbesetzt. Viele Projekte<br />

müssen zurückgestellt werden oder können<br />

gar nicht erst starten. Gerade für<br />

mittelständische Unternehmen wird es<br />

zunehmend schwer, geeignetes Personal<br />

zu finden. Deshalb kommt es darauf<br />

an, alle verfügbaren Potenziale bei der<br />

Personalsuche zu mobilisieren und auch<br />

jenseits der Landesgrenzen zu suchen.<br />

(Foto: Victor1558/Flickr.com)<br />

Internationales Know-how ist gefragt<br />

Mit der richtigen Strategie haben Mittelständler<br />

im Ringen um internationale<br />

Fachkräfte gute Karten. Viele Kandidaten<br />

erleben, dass Unternehmen ihre<br />

beruflichen Erfahrungen im Ausland nur<br />

unzureichend würdigen. Sie suchen nach<br />

Wertschätzung für ihre bisherige Laufbahn<br />

und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Mittelständler die zeigen, dass sie<br />

internationale Erfahrung als Mehrwert<br />

schätzen, haben selbst im Wettbewerb<br />

mit großen Konzernen die Nase vorn.<br />

Nicht nur in Wachstumsbranchen wie<br />

Chemie, Pharma oder Biotechnologie<br />

sind Fachkräfte rar. Vor allem Ingenieure<br />

und IT-Kräfte werden händeringend<br />

gesucht. SAP-Experten etwa sind<br />

kaum zu bekommen. Sie erhalten jede<br />

Woche eine Handvoll neuer Jobangebote.<br />

Obendrein ist branchenübergreifend<br />

internationales Know-how gefragt,<br />

um Positionen in Einkauf und Vertrieb<br />

zu besetzen oder Auslandsfilialen aufzubauen.<br />

Schließlich agieren viele Unternehmen<br />

längst über Ländergrenzen<br />

hinweg. Nur mit multinationalen Teams<br />

können Firmen ausländische Kunden<br />

adäquat betreuen.<br />

Personalbedarf wächst drastisch<br />

Ohne Einwanderer sieht es für den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland düster<br />

aus. Das Arbeitskräftepotenzial wird bis<br />

2<strong>02</strong>5 um rund 6,5 Millionen Personen<br />

schrumpfen, so die Bundesagentur für<br />

Arbeit. Während die Baby-Boom Generation<br />

aus dem Berufsleben ausscheidet,<br />

rücken zu wenige Nachwuchskräfte<br />

nach. Schon in diesem Jahr gehen<br />

351.000 Menschen mehr in Rente als<br />

ins Arbeitsleben eintreten, Tendenz steigend.<br />

Diese Entwicklung wird besonders<br />

Mittelständler treffen.<br />

Noch steckt das internationale<br />

Recruiting in den Kinderschuhen. Doch<br />

früher oder später müssen alle Unternehmen<br />

länderübergreifend auf Personalsuche<br />

gehen, um ihren Personalbedarf<br />

zu stillen.<br />

Kein Sozialtourismus<br />

Für viele Jobs stehen im Ausland Spitzenkräfte<br />

bereit. Für Bürger der EU,<br />

Mitgliedsstaaten des Europäischen<br />

Wirtschaftsraums (Island, Liechtenstein,<br />

Norwegen) und der Schweiz gilt die volle<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit. Berufstätige<br />

und ihre direkten Familienangehörigen<br />

benötigen keine spezielle Aufenthaltsgenehmigung.<br />

Seit Jahresbeginn <strong>2014</strong><br />

haben auch rumänische und bulgarische<br />

Staatsangehörige die gleichen Rechte<br />

wie alle anderen EU-Bürger. Auch Fachkräfte<br />

aus Russland, Asien oder Südamerika<br />

sind eine interessante Option.<br />

Die im August 2012 eingeführte<br />

„Blue Card“ erleichtert es Bewerbern aus<br />

Drittstaaten, in EU-Ländern eine Arbeit<br />

aufzunehmen. Eine Blue Card erhält, wer<br />

über einen Hochschulabschluss verfügt<br />

und einen unterschriebenen Arbeitsvertrag<br />

mit einem Bruttogehalt von mindestens<br />

46.400 Euro pro Jahr nachweisen<br />

kann. In Berufen mit einem besonders<br />

hohen Fachkräftebedarf wie Ingenieure<br />

und IT-Kräfte beträgt die Verdienstgrenze<br />

nur 36.192 Euro brutto im Jahr. Laut<br />

Statistischem Bundesamt zogen allein<br />

im 1. Halbjahr 2013 über eine halbe Million<br />

Ausländer nach Deutschland. Während<br />

rund 334.000 Einwanderer aus<br />

EU-Staaten kommen, stammen etwa<br />

167.000 Menschen aus Drittländern.<br />

Die Angst vor Sozialtourismus ist<br />

unbegründet. Laut EU-Kommission<br />

gehen zwei Drittel der EU-Einwanderer<br />

einem Job nach. Zum weiteren Drittel<br />

zählen überwiegend Studenten und<br />

Rentner. Viele Einwanderer sind hochqualifiziert,<br />

teilweise sogar besser als<br />

die einheimische Bevölkerung. Das Institut<br />

der deutschen Wirtschaft hat ermittelt:<br />

19% der Gesamtbevölkerung hierzulande<br />

besitzen einen akademischen<br />

Abschluss, unter den Einwanderern sind<br />

29 % Akademiker.<br />

Teilweise überhöhte Erwartungen<br />

Wie rekrutieren Mittelständler internationales<br />

Personal? Unternehmen steht<br />

hierfür eine Vielzahl von Rekrutierungswegen<br />

offen. Neben der Zentralen Auslands-<br />

und Fachvermittlung (ZAV) der<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Bundesagentur für Arbeit, stehen zahlreiche<br />

Online-Jobbörsen, Jobsuchmaschinen<br />

und Business-Netzwerke zur Wahl.<br />

Wer gezielt und systematisch vorgehen<br />

möchte, schaltet einen spezialisierten<br />

Personalvermittler ein. Diese steuern<br />

den gesamten Rekrutierungsprozess und<br />

kombinieren passende Maßnahmen. Sie<br />

selektieren geeignete Kandidaten, koordinieren<br />

auf Wunsch alle Formalitäten und<br />

unterstützen bei der laufenden Personalbetreuung.<br />

Bisweilen stellen Unternehmen<br />

an ausländische Mitarbeiter überhöhte<br />

Erwartungen.<br />

Arbeitgeber sollten nicht nur in Idealprofilen<br />

denken, sondern auch alternativen<br />

Bewerberprofilen eine Chance<br />

geben. Die fachliche Qualifikation muss<br />

stimmen, aber entscheidend ist das<br />

Potenzial. Bringen Jobaspiranten viel<br />

Engagement und gute Soft Skills mit,<br />

lassen sich sprachliche oder fachliche<br />

Lücken häufig schnell mit Schulungsmaßnahmen<br />

schließen.<br />

Culture Coaching<br />

Daneben sollten Unternehmen die kulturellen<br />

Unterschiede nicht unterschätzen.<br />

Interkulturelle Zusammenarbeit bietet<br />

viele Gelegenheiten für Fettnäpfchen.<br />

Schon eine unterschiedliche Kommunikationskultur<br />

kann Konflikte heraufbeschwören.<br />

Während wir hierzulande im<br />

Gespräch schnell zur Sache kommen,<br />

schaffen andere Kulturen zunächst eine<br />

positive Atmosphäre. Erst dann sind sie<br />

Bei internationalen Talenten punkten<br />

Hochqualifizierten Kräften stehen viele Jobs offen, entsprechend wählerisch sind<br />

sie. Durch persönliche Wertschätzung können Mittelständler auch internationale<br />

Top-Kräfte für ihr Unternehmen begeistern.<br />

1. Laufende Betreuung: Wer in der Fremde arbeitet, muss viele Veränderungen<br />

meistern. Leicht fühlen sich internationale Mitarbeiter überfordert und allein<br />

gelassen. Bewährt hat sich ein Culture Coach, der bei der Umstellung auf die<br />

deutsche Business-Kultur und beim Knüpfen neuer Kontakte hilft. Dadurch sinkt<br />

die Abbruchquote deutlich.<br />

2. Schnelle Entscheidungen: Top-Kräfte können aus einer Vielzahl Arbeitgeber<br />

auswählen. Unternehmen sollten eingehende Bewerbungen zügig sichten und<br />

innerhalb von fünf Werktagen über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />

entscheiden. Sonst sind vielversprechende Kandidaten wieder vom Markt.<br />

Hübsch anzuschauen ist Deutschland allemal. Die Gewöhnung an die deutsche<br />

(Arbeits-) Mentalität ist für ausländische Fachkräfte jedoch nicht immer einfach.<br />

zu einer effizienten Informationsaufnahme<br />

bereit. Nur wer diese und andere<br />

kulturelle Besonderheiten berücksichtigt,<br />

erzeugt Teamgeist in internationalen<br />

Arbeitsgruppen. Culture Coaching erhöht<br />

die Chance, ausländische Top-Kräfte zu<br />

gewinnen und zu binden. Gerade Hochqualifizierte<br />

sind motiviert und leiden,<br />

wenn sie in den Anfangsmonaten nicht<br />

so effizient arbeiten wie gewohnt. Im<br />

Extremfall brechen sie den Einsatz ab.<br />

Culture Coaching wirkt dieser Gefahr<br />

entgegen. So fühlen sich Fachkräfte<br />

rundum wohl und können ihr volles<br />

Potenzial entfalten. Mittelständische<br />

Unternehmen sollten sich frühzeitig auf<br />

den Fachkräftemangel einstellen und ihre<br />

Bewerbungsaktivitäten überdenken. Bald<br />

bewerben sich Arbeitgeber bei gefragten<br />

Fachkräften, nicht mehr umgekehrt. Dies<br />

gilt speziell bei hochqualifizierten Kandidaten.<br />

Natürlich sollte die Bezahlung<br />

stimmen. Aber wer allein mit Geld wirbt,<br />

bekommt Mitarbeiter denen es vorrangig<br />

um die Lohntüte geht. Auch vermeintliche<br />

Kleinigkeiten sind bedeutsam. So<br />

können Mittelständler als Arbeitgeber<br />

hervorstechen und Jobkandidaten signalisieren,<br />

dass sie hier bestens aufgehoben<br />

sind (siehe Infokasten). Internationales<br />

Recruiting ist eine Herausforderung, bietet<br />

aber auch attraktive Chancen. Weitsichtige<br />

Arbeitgeber handeln jetzt und<br />

suchen länderübergreifend nach den<br />

besten Talenten. n<br />

Chris Pyak<br />

3. Keine Sprachbarriere: Selbstverständlich sollten internationale Mitarbeiter<br />

Deutsch lernen. Doch viele Positionen erfordern keine perfekten Deutschkenntnisse<br />

vom Start weg. In einer Übergangsphase von rund einem Jahr funktioniert<br />

die Kommunikation meist auch auf Englisch. Zusatznutzen: Stammkräfte können<br />

ihre Englischkenntnisse auffrischen.<br />

4. Verlockende Perspektiven: Wer die talentiertesten Mitarbeiter gewinnen möchte,<br />

sollte mit spannenden Aufgaben und exzellenten Entwicklungsmöglichkeiten<br />

aufwarten. Im Vergleich zu Großunternehmen können mittelständische<br />

Unternehmen mit flachen Hierarchien und schnellen Entscheidungswegen<br />

trumpfen. Dies gilt es offensiv zu kommunizieren.<br />

(Quelle: Immigrant Spirit GmbH,<br />

Weitere Informationen unter: www.immigrantspirit.de)<br />

(Foto: David Schiersner/Flickr.com)


Die Gold-Medaille geht an…<br />

Was wir von souveränen Sportlern lernen können.<br />

Über den Autor<br />

n Theo Bergauer beschäftigt sich<br />

seit 20 Jahren als Trainer, Coach<br />

und Autor mit der Begleitung<br />

von persönlichen und unternehmerischen<br />

Prozessen, die zur<br />

menschlichen Souveränität und<br />

zum beruflichen Erfolg führen.<br />

Wirtschaft<br />

36<br />

Höhepunkt Sotschi <strong>2014</strong>: Vier Jahre Training<br />

für zwei Wochen Kräftemessen<br />

(Foto: Andy Miah / flickr.com)<br />

Endlich ist es soweit: Nach monatelanger<br />

Vorbereitung endlich in das Stadion<br />

einmarschieren, sich der internationalen<br />

Konkurrenz stellen, Wettkampfluft<br />

schnuppern, gemeinsam um Medaillen<br />

ringen – nirgends ist das für Sportler<br />

aufregender als bei den Sommer- und<br />

Winterspielen, wie jetzt auch wieder in<br />

Sotschi. Gelingt dann der Sprung aufs<br />

Treppchen, gehen für Sportler Träume in<br />

Erfüllung. Vergessen das harte Training<br />

und die Entbehrungen.<br />

Doch souverän zeigen sich die<br />

Teilnehmer der Winterspiele nicht nur<br />

während des gigantischen Medienereignisses.<br />

Erfolgreiche Sportler sind ehrgeizig<br />

und bewegen nicht nur sich selbst,<br />

sondern auch Enormes im Umfeld, um<br />

ganz vorne mit dabei zu sein. Auch im<br />

Business stellen wir uns täglich den<br />

Herausforderungen:<br />

Wir versuchen uns auf dem Eis<br />

zu halten, eine möglichst gute Zeit zu<br />

erreichen, machen das eine oder andere<br />

Kunststück, weichen Hindernissen<br />

aus und messen uns mit dem Wettbewerb<br />

genauso wie mit unserem inneren<br />

Schweinehund.<br />

Die Frage ist nur, wie souverän wir<br />

dies tatsächlich meistern? Und ob wir<br />

am Ende die Gold-Medaille bekommen?<br />

Nachfolgende Tipps helfen nicht nur<br />

Sportlern, täglich in allen Lebensbereichen<br />

ein klein wenig souveräner zu<br />

werden:<br />

1. Gute Vorbereitung bedeutet Training,<br />

auf den Tag hin fit sein<br />

Durch hartes Training formte der Wettkämpfer<br />

der Antike seinen Körper und<br />

ehrte dadurch die Götter, die damals<br />

eine wichtige Rolle im Leben der Menschen<br />

spielten.<br />

Doch auch heute geht im Leistungssport<br />

nichts ohne professionelles Training.<br />

Nur wer bereit ist, seinem Körper<br />

viel abzuverlangen, manchmal über<br />

seine Grenzen hinaus zu gehen, um<br />

dadurch immer wieder Steigerungen der<br />

Leistungsfähigkeit zu erreichen, wird als<br />

Profi oder Amateur etwas erreichen.<br />

Allerdings achten die Sportler,<br />

zumindest die souveränen, auch auf<br />

Auszeiten, auf Phasen der Regeneration.<br />

Dann gelingt es, auf den Tag hin fit zu<br />

sein und im Wettbewerb eine unvergleichliche<br />

Leistung zu bringen.<br />

Ob im Sport, in der Familie oder<br />

im Geschäftsleben: Auf den Teamgeist<br />

kommt es an.<br />

(Foto: 1st Class Preston Keres/Public Domaiin)<br />

2. Ein hohes Maß an Selbstvertrauen<br />

und mentale Stärke<br />

Haltung ist im Leben enorm wichtig. Die<br />

persönliche Einstellung weist den Weg<br />

– zum Sieg ebenso wie zur Niederlage.<br />

Wer als Sportler nicht an die Möglichkeit<br />

des Sieges glaubt, wird auch kaum in der<br />

Lage sein zu gewinnen. Die persönliche<br />

Ein- und Vorstellung ist die innere Größe<br />

eines Menschen, mit der er – oft unbewusst<br />

– wirkt, die er ausstrahlt.<br />

Dieses Selbstbewusstsein ist es, das<br />

einem Sportler das Vertrauen in die<br />

eigene Leistungsfähigkeit gibt. Neben<br />

der eigenen Disziplin trainieren Sportler<br />

auch die mentale Stärke. Sie sehen<br />

sich im Geiste weit vor dem Wettkampf<br />

laufen, springen und gewinnen. Im Flow<br />

können wir nicht nur selbst mehr bewirken,<br />

sondern auch die Strahlkraft auf<br />

andere und damit die gemeinsame Wirksamkeit<br />

vervielfachen.<br />

3. Druck aushalten, wenn es darauf<br />

ankommt, gelassen sein<br />

Wer kennt das nicht? Da trainieren wir<br />

wie verrückt, üben ohne Unterlass, bereiten<br />

uns auf das große Ereignis vor und<br />

der Druck wächst von Tag zu Tag. Durchhalten,<br />

dranbleiben, konsequent und<br />

zielstrebig sein sind sicher Eigenschaften,<br />

die einen erfolgreichen Sportler auszeichnen.<br />

Kann dieser jedoch mit dem<br />

steigenden Druck, sei es von Seiten des<br />

Trainers oder der eigenen Mannschaft,<br />

seiner Konkurrenten oder der Medien,<br />

nicht umgehen, wird es schwer, die Leistung<br />

punktgenau abzuliefern.<br />

Natürlich ist es wichtig, für den<br />

Erfolg zu kämpfen. Doch hier ist nicht<br />

falscher Ehrgeiz gemeint, der einen<br />

ins Verderben führt, weil man nichts<br />

anderes mehr im Kopf hat und verbissen<br />

an der Erfüllung des gesetzten Zieles<br />

arbeitet. Vielmehr ist damit eine starke<br />

Willenskraft gemeint, die einem dabei<br />

hilft, auch in schwierigen Phasen gelassen<br />

dran zu bleiben, weil man weiß, dass<br />

es sich lohnt.<br />

4. Teamgeist zählt nicht nur in<br />

Mannschaftswettbewerben<br />

In Kontakt treten, Beziehungen aufbauen,<br />

Partnerschaften pflegen – der<br />

Umgang mit anderen Menschen ist heute<br />

wichtiger denn je. Teamgeist zählt<br />

nicht nur in Mannschaftswettbewerben.<br />

Wer es schafft, seine „Spielposition“<br />

zu entdecken, hat schon einen großen<br />

Schritt getan. Wer es darüber hinaus<br />

schafft, „Mitspieler“ für seine eigenen<br />

Ideen zu finden und zu begeistern, ist<br />

dem Erfolg ganz nahe. Dabei ist dieser<br />

kein Zufall.<br />

Wer sich aktiv einbringt, kann den<br />

Weg klar steuern und schwimmt nicht in<br />

den Erfolgswellen anderer mit. Gemeinsam<br />

an einem Strang ist leichter, als<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

einsam an einem Seil zu ziehen. Miteinander<br />

arbeiten heißt, in jedem Bereich<br />

Energie spenden und Kraft bekommen.<br />

5. Rede und Antwort stehen<br />

Für einen Sportler zählen längst nicht<br />

nur das Training und der Wettkampf.<br />

Seitdem es Medien gibt, gilt es immer<br />

mehr, auch dort präsent zu sein. Nur<br />

wer es schafft, im Gespräch zu bleiben,<br />

kann Sponsoren finden, kann die eigene<br />

Leidenschaft für den Sport auch nach<br />

außen tragen. Kommunikation, die<br />

Fähigkeit Gespräche zu führen, Visionen<br />

zu teilen sowie Interessen und Werte zu<br />

vertreten, gehört nicht nur im Sport zum<br />

Big Business. Kommunikation schafft<br />

Vertrauen. Souveräne Menschen kommunizieren<br />

ohne Druck und Zwang. Sie<br />

kommunizieren offen und mit Begeisterung.<br />

So lernen sich Menschen besser<br />

kennen und Beziehungen haben die<br />

Chance zu wachsen – im Sport genauso<br />

wie „im richtigen Leben“.<br />

6. Erfolg genießen, Dank weitergeben<br />

Der Ruhm und das Ansehen eines erfolgreichen<br />

Medaillengewinners, verbunden<br />

mit lautem Jubel und einer enormen<br />

Medienpräsenz, ist das eine. Das andere<br />

ist die kleine und stille Freude des<br />

Sportlers, die dieser oftmals erst nach<br />

dem Rummel gemeinsam mit der Familie<br />

und Freunden genießen kann. Manchmal<br />

neigen wir dazu, nach einem Erfolg<br />

gleich weiter zu machen, dem nächsten<br />

Ziel entgegenstrebend. Und doch wäre<br />

es vernünftig, den Erfolg erst einmal<br />

auszukosten.<br />

Nicht umsonst heißt es „Wer nicht<br />

genießen kann, wird ungenießbar!“<br />

Genießen Sie also jeden Moment, in<br />

dem es Ihnen gut geht, den unvergleichlich<br />

erfolgreichen Augenblick auf dem<br />

Treppchen oder wenn Sie nur ganz für<br />

sich selbst eine neue Bestzeit aufgestellt<br />

haben. Seien Sie dankbar dafür – im Stillen<br />

tief in Ihrem Inneren ebenso wie im<br />

Umgang mit anderen Menschen, denen<br />

Sie Ihre Dankbarkeit ruhig öfter einmal<br />

zeigen und sie aussprechen dürfen. Und<br />

die Gold-Medaille der Souveränität geht<br />

an… Sie! n<br />

Theo Bergauer


Wirtschaft<br />

38<br />

Die Freude ist groß, endlich die Beförderung,<br />

die Wahl zum Vorgesetzen. Ob<br />

gesucht oder nominiert, das Leben wird<br />

ein anderes. Die neue Rolle als Führungskraft<br />

verlangt nicht nur kommunikatives<br />

Fingerspitzengefühl, sondern<br />

auch Klarheit, welche Rolle ich in welcher<br />

Situation lebe. Wie führe ich durch<br />

wirkungsvolle Handlungen und Dialoge<br />

in unterschiedlichen Spannungsfeldern?<br />

Wie schaffe ich es, meine Traumrolle<br />

als „Chef“ nicht nur zu spielen, sondern<br />

zu leben? Führungskräfte finden sich<br />

heute mehr denn je in unterschiedlichen<br />

Spannungsfeldern wieder. Konnte der<br />

„Chef“ vor einigen Jahren einfach nur<br />

„Chef“ sein und sagen, wo und wie es<br />

lang geht, soll die Beziehung zu Mitarbeitenden<br />

heute kollegial, nahe und<br />

gleichzeitig mit einer gesunden Distanz<br />

und einer natürlichen Autorität gelebt<br />

werden. Geht das alles zusammen?<br />

Ja, es geht. Es braucht dazu jedoch<br />

eine intensive Auseinandersetzung nicht<br />

einfach mit der „Chef-Rolle“, sondern<br />

mit den verschiedensten Rollen einer<br />

Führungskraft. Es sind mehrere Hüte im<br />

Kasten, aber jeweils nur einer auf dem<br />

Kopf. Eine Führungskraft kann zwar Controller,<br />

Mitarbeiterbetreuer, Coach und<br />

durchsetzungskräftiger Boss sein, aber<br />

Die Rolle „Chef“ verlangt viel: Im Meeting<br />

müssen z. B. auch unpopuläre Entscheidungen<br />

kommuniziert werden.<br />

(Illustrationen: Stefan Häseli)<br />

nicht gleichzeitig im selben Moment.<br />

Früher war alles viel ...<br />

... ja wie war es früher eigentlich in der<br />

Berufswelt? War wirklich alles besser?<br />

Wie es uns rückblickend dank unseres<br />

positiven Filters oft vorkommt.<br />

Wenn auch nicht alles schöner war,<br />

so war vieles doch um einiges einfacher.<br />

Diskussionslos stand fest, dass ein<br />

Schreiner das Holz richtig zuschneiden<br />

muss, mit welch geschickten Händen<br />

ein Feinmechaniker der die Uhrwerke<br />

zusammensetzen sollte und dass ein<br />

Lehrer eine klare Linie bei der Erziehung<br />

seiner Schützlinge zu demonstrieren<br />

hatte.<br />

Und ein Chef (…Chefinnen gab es<br />

damals noch kaum…) musste sich durchsetzen<br />

können. Eindruck machte dabei<br />

nicht nur seine persönliche Leidenschaft<br />

(das Unternehmen war sein Leben),<br />

mit der er andere begeistern konnte,<br />

sondern manchmal durchaus auch ein<br />

militärisch angehauchtes Vokabular. Die<br />

Zeiten sollten sich ändern und es kam<br />

eine Phase des unermüdlichen Verständnisses<br />

für alle und alles. Basisdemokratische<br />

Züge prägten das Verhältnis zwischen<br />

Vorgesetztem und Mitarbeitern.<br />

War es früher die Frage nach dem passenden<br />

Führungsstil, setzen wir uns heute<br />

verstärkt mit uns und der Situation<br />

auseinander.<br />

Hier können Chefinnen und Chefs<br />

auch von Schauspielern im Bereich Rollenfindung<br />

viel lernen. Und zwar echt<br />

und authentisch. Gute Schauspieler spielen<br />

nicht, sie leben. Parallel darf es auch<br />

in der Führung nie darum gehen, nur<br />

etwas vorzuspielen.<br />

Heute ist eine deutliche Rollenidentifikation<br />

gefragt<br />

Im Lichte dieser stark vereinfachten<br />

Darstellung im zeitlichen Raffer der<br />

Geschichte wird deutlich: Waren früher<br />

Führung<br />

in drei Akten<br />

Warum die Traumrolle „Chef“ mehr<br />

bedeutet als das tägliche Theater<br />

die Anforderungsprofile knapper und<br />

klarer, sind heute differenzierte Bilder<br />

nicht nur statthaft, sondern entscheidend.<br />

Eine Führungskraft muss immer<br />

Führung von unten: Eine Führungskraft<br />

muss zunehmend in mehreren Spannungsfeldern<br />

agieren.<br />

stärker in mehreren Spannungsfeldern<br />

agieren. Da sollen die Bedürfnisse der<br />

Mitarbeitenden ernst genommen und<br />

zugleich die Strategie der Konzernleitung<br />

ohne Wenn und Aber durchgezogen<br />

werden. Da wird ein rigoroser<br />

Sparkurs verordnet, aber die operative<br />

Umsetzung ist in einem sich ständig<br />

wandelnden Umfeld mit mehr Aufwand<br />

denn je verbunden. Umso wichtiger ist<br />

deshalb eine tiefe Auseinandersetzung<br />

mit den verschiedenen Rollen, den verschiedenen<br />

„Hüten“, die eine Führungskraft<br />

im Alltag leben soll. Dabei ist die<br />

Situation, das Gegenüber und die eigene<br />

Verfassung entscheidend, welche Rolle<br />

in welchem Moment gelebt wird.<br />

Die Kunst des Vorgesetzten-Seins<br />

Mit der Rollenidentifikation wird die<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Nähe zum Theaterschaffen offensichtlich.<br />

„Die ganze Welt ist eine Bühne, man<br />

tritt auf, man tritt ab“, schrieb Shakespeare.<br />

Oder etwas konkreter, angelehnt<br />

an die Geschichte von Ignaz Wrobel aus<br />

„Die Weltbühne“: „Als Gatte drücke ich<br />

einen Kuss auf die Stirn der Gattin, habe<br />

als Fahrgast eine Auseinandersetzung in<br />

der S-Bahn, als Teamleiter am Arbeitsplatz<br />

betrete ich das Büro, als Gast des<br />

Restaurants in der Mittagspause freue<br />

ich mich auf das Tagesmenü usw.“<br />

Wenn nun die ganze Welt eine Bühne<br />

ist, wir von Rollenverständnis reden,<br />

liegt es auf der Hand, die Parallelen zur<br />

Schauspielkunst und der Kunst des Vorgesetzten-Seins<br />

aufzuzeigen. Hier liegt<br />

der Schlüssel für eine neue Führungskultur.<br />

Keine Angst, es geht nicht darum,<br />

als Führungskraft Rollen zu spielen, das<br />

überlassen wir auch künftig den Schauspielern.<br />

Jedoch ist es in der Führungsarbeit<br />

hilfreich zu erkennen, was es zur<br />

echten, wahren und glaubwürdigen Rollenfindung<br />

alles braucht.<br />

Erfolgreiche Führung in drei Akten<br />

Ouvertüre: Nicht spielen – leben!<br />

In der Führung sollten grundsätzlich alle<br />

Handlungen, auch noch so kleine, ein<br />

Ziel haben, weil sie sonst zur Floskel<br />

verkommen. Bei jeder Handlung gibt<br />

es außerdem eine Vorgeschichte und<br />

eine Geschichte danach. Nicht immer<br />

kenne ich diese Geschichte bei meinem<br />

Gegenüber. Dann ist es meine Aufgabe<br />

als Führungskraft, diese Geschichte ausfindig<br />

zu machen. Fragen zu stellen ist<br />

ein deutliches Zeichen für Interesse am<br />

anderen Menschen. Umgekehrt muss ich<br />

meinem Gegenüber vielleicht auch meine<br />

Geschichte erklären, z. B. Führungsentscheidungen<br />

begründen oder Hintergründe<br />

meines Handelns aufzeigen. Nur<br />

so bildet die Ouvertüre eine wertvolle<br />

Basis, die Bühne sozusagen für das weitere<br />

Stück, in dem ein abschließender<br />

Impuls den gemeinsamen Führungsweg<br />

weiter festlegt und festigt.<br />

1. Akt: Der Schritt auf die Bühne – Präsenz<br />

durch Konzentration<br />

Die Schauspielerei lebt davon. Auf der<br />

Bühne kann nur dann glaubwürdig<br />

gespielt werden, wenn völlige Bühnenpräsenz<br />

da ist. Präsenz bedeutet auch in<br />

der Führung: Ich bin NUR HIER. Im Hier


Wirtschaft<br />

Oft gefragte Rolle: Der Chef als Motivator.<br />

tenz“. Das tut weh, verlangt nach Loslassen<br />

von alten Mustern. Das neue Verhalten<br />

kommt noch nicht von Innen, wirkt<br />

deshalb am Anfang vielleicht noch etwas<br />

unnatürlich. An dieser Stelle muss die<br />

Führungskraft den Mitarbeiter ermuntern<br />

und ihm Mut machen, Neues auszuprobieren.<br />

Gut gelingt dies auf einer Art<br />

Probebühne, weil in einem geschützten<br />

Rahmen auch Scheitern durchaus Spaß<br />

machen kann, soll und darf.<br />

40<br />

auf einem Zettel oder im Handy notiert,<br />

in der Aufgabenspalte im Outlook festgehalten<br />

oder den Ohren der Sekretärin<br />

anvertraut. Diese Konzentration wird von<br />

Mitarbeitern als Ausstrahlung und Präsenz<br />

wahrgenommen, die für Echtheit,<br />

Glaubwürdigkeit und Authentizität der<br />

Führungskraft steht.<br />

Auf dieser Grundlage jeweils nur<br />

einer Rolle, auf die wir uns konzentrieren<br />

können, gestehen erfolgreiche Führungskräfte<br />

auch jedem Mitarbeiter seinen<br />

Platz in der Gruppe zu. Schließlich möchte<br />

doch jeder dem Stück, und sei es noch<br />

so bescheiden, seinen Stempel aufdrücken<br />

und der Welt zeigen können, dass<br />

er seiner Rolle gerecht wird. Dadurch<br />

ist Selbstverwirklichung möglich – zum<br />

Wohle des Einzelnen und des Ganzen.<br />

Der Begriff „Jeder ist ersetzbar“ ist in<br />

einer wertvollen Führungskultur längst<br />

aus dem Vokabular gestrichen. Natürlich<br />

können unter Umständen eine Aufgabe<br />

auch andere übernehmen, aber die individuellen<br />

Stärken in der jeweiligen Kombination<br />

gibt es genau so kein zweites<br />

Mal. Grund genug für jeden Mitarbeiter,<br />

sich zu überlegen, was ihn im größeren<br />

Gruppengefüge einzigartig macht (USP)<br />

und was er mit seiner Art, seinem Wissen<br />

und seinem Können zum Wohl des<br />

Ganzen beitragen kann.<br />

2. Akt: Dialoge – Wirkliche Gespräche<br />

durch Professionalität<br />

Entscheidend ist in einem Gespräch<br />

nicht, was gesendet wird, sondern was<br />

ankommt. Aber für den richtigen Empfang<br />

braucht es auch einen guten Sender.<br />

Bei wirkungsvollen Führungskräften<br />

bilden Stimme, Sprache und Körper<br />

eine Einheit und damit eine gute Basis<br />

für Dialoge. Da diese immer in einem<br />

Kontext stattfinden, ist es wichtig, vor<br />

oder am Anfang eines Gesprächs diverse<br />

Wahrnehmungen abzugleichen.<br />

Nur so lässt sich sicherstellen,<br />

dass alle Gesprächspartner vom Gleichen<br />

reden und eine gute gemeinsame<br />

Ausgangslage schaffen. Wenn wir von<br />

„auf den Kunden eingehen“ oder „den<br />

Mitarbeiter ernst nehmen“ reden, ist<br />

das vergleichbar mit Improvisations-<br />

Theater: Stichwort, Reaktion – und niemals<br />

blocken! Professionalität heißt in<br />

der Gesprächsführung, in die Welt des<br />

Gegenübers einzutauchen. Nur wer<br />

präsent ist, vermag den anderen in ein<br />

echtes Gespräch einzubinden.<br />

Das bedeutet: Den anderen reden<br />

lassen, Details wahrnehmen, um schließlich<br />

alles in ein dynamisch gestaltetes<br />

Gespräch einfließen zu lassen. Aber<br />

auch: Öfter einmal auszubrechen aus<br />

gewohnten Strukturen, sich zu lösen von<br />

festen Mustern, um den Mitarbeiter/<br />

Kunden wirklich in den Mittelpunkt zu<br />

stellen.<br />

3. Akt: Inszeniert – Spaß am Scheitern<br />

In der Führung stellt sich immer wieder<br />

die Frage: Wie fördere ich meine<br />

Mitarbeiter? Wie begleite ich Menschen<br />

im Lernprozess? Die schwierigste Phase<br />

in den vier bekannten Lernschritten<br />

1. unbewusstes Nichtkönnen, 2. bewusst<br />

gemachtes Nichtkönnen, 3. bewusstes<br />

Können, 4. unbewusstes Können ist der<br />

Übergang zwischen der „bewussten<br />

Inkompetenz“ zur „bewussten Kompe-<br />

Fragen gehören beantwortet – genau<br />

wie Kommunikation zwingend zur<br />

Frustrationstoleranz gehört zum<br />

Erfolg, denn „Erfolg haben heißt, einmal<br />

mehr aufstehen, als man hingefallen<br />

ist“. Oder geben Kleinkinder vielleicht<br />

nach dem dritten missglückten Versuch<br />

das Laufenlernen auf? Wird Führung<br />

gekonnt inszeniert, geben Führungskräfte<br />

ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zur<br />

Entwicklung ihrer eigenen Fähigkeiten,<br />

indem sie diese weder über- noch unterfordern.<br />

So ist die Traumrolle „Chef“ tatsächlich<br />

gut besetzt. n<br />

Stefan Häseli<br />

Über den Autor<br />

n Stefan Häseli regt als ehemaliger<br />

Kabarettist und gefragter Infotainer<br />

täglich dazu an, wirkungsvolle<br />

Kommunikation mit Spaß<br />

zu erleben. Als Coach und Trainer<br />

begleitet er seit vielen Jahren<br />

Führungskräfte in größeren Organisationseinheiten.<br />

www.atelier-ct.ch<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong>


Wirtschaft<br />

42<br />

Ein langer LKW(eg)<br />

Ginge es nach Spediteuren und Bundesverkehrsministerium würde der Lang-<br />

LKW längst auf deutschen Straßen rollen. Ginge es nach Landesregierungen<br />

und Umweltverbänden würde er niemals rollen. Und so rollt auch kein Rubel…<br />

Deutschland, deine Transportströme!<br />

Nach Schätzungen der Bundesregierung<br />

wird bis zum Jahr 2<strong>02</strong>5 gegenüber dem<br />

Jahr 2004 eine Steigerung des Güterverkehrs<br />

um gut 70 % erwartet. Hierbei<br />

wird vor allem für den Straßengüterfernverkehr<br />

eine noch größere Zunahme von<br />

über 80 % prognostiziert. Dieses immense<br />

Wachstum bedingt jedoch erhebliche<br />

Effizienzsteigerungen bei allen Verkehrsträgern<br />

und innovative Transportkonzepte.<br />

Eines dieser Konzepte ist der<br />

Lang-LKW – auch EuroCombi oder Gigaliner<br />

– genannt.<br />

Dahinter verbirgt sich vereinfacht<br />

gesprochen nichts anderes als ein überlanger<br />

LKW mit einem größeren Ladevolumen<br />

und Gesamtgewicht. Alles andere<br />

als einfach gestaltet sich indes die Einführung<br />

des großen Brummis, denn der<br />

hat viele Kritiker. Ob Landesregierungen,<br />

ADAC oder Umweltaktivisten, befürchtet<br />

werden vor allem Straßenschäden und<br />

Sicherheitsrisiken, bezweifelt wird aber<br />

auch der wirtschaftliche Nutzen. Demgegenüber<br />

fordern BDI und Handelskammern,<br />

dem Projekt eine Chance zu<br />

geben und ermutigen Unternehmen, an<br />

Testläufen teilzunehmen. Kurzum: Der<br />

lange LKW ist nicht nur sprichwörtlich<br />

ein langes Leiden.<br />

3 LKW = 2 Lang-LKW<br />

Die Ausgangslage<br />

Die Bundesregierung startete am 01.<br />

Januar 2012 offiziell einen bundesweiten<br />

Feldversuch, der genauere Informationen<br />

über die Tauglichkeit des Lastkraftwagens<br />

liefern soll. Der Versuch läuft<br />

über fünf Jahre und jedes Transportunternehmen,<br />

das willens ist, sich wissenschaftlich<br />

begleiten zu lassen und<br />

die Sicherheitsstandards (Fahrererfahrung<br />

etc.) erfüllt, kann während dieser<br />

Zeit noch in den Feldversuch einsteigen.<br />

Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums<br />

haben sich bislang 26 Unternehmen<br />

mit 52 Lang-LKWs bei der Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen (BASt) für<br />

den Feldversuch angemeldet.<br />

Nicht gerade viel wenn man die<br />

Unmenge deutscher Transportunternehmen<br />

bedenkt. Der größere LKW soll zu<br />

einer Kraftstoff- und Emissionsreduktion<br />

führen, da mehr Waren – insbesondere<br />

sperrige – auf einmal transportiert werden<br />

können. Nach Ergebnissen erster<br />

Pilotversuche sollen pro transportierte<br />

Tonne bzw. pro Transporteinheit Kraftstoffeinsparungen<br />

zwischen 15 bis 30 %<br />

möglich sein. Im gleichen Maße sollen<br />

auch die CO2-Emissionen abnehmen. In<br />

Folge dessen würden gleichsam auch<br />

die finanziellen Aufwendungen sinken.<br />

(Grafik: OPS Netzwerk GmbH/F. Enge Quelle: VDA)<br />

Auch der Straßenverkehr soll durch die<br />

geringere Anzahl an Brummis entlastet<br />

werden. So schätzt der BDI, dass<br />

bei einer deutschlandweiten Zulassung<br />

von Lang-LKW etwa 20 % der heutigen<br />

Fahrten mit herkömmlichen Fahrzeugen<br />

auf den Lang-LKW verlagert werden<br />

können. So erscheint eine Reduzierung<br />

des Fahrzeugaufkommens auf der Straße<br />

um fast 8 % – auf stark befahrenen<br />

Autobahnabschnitten sogar bis zu 13 %<br />

– durchaus realistisch und sogar noch<br />

ausbaufähig.<br />

Kein neues Thema<br />

Die Vorzüge des EuroCombis aufzuzeigen<br />

ist inzwischen eine Geschichte mit<br />

recht stattlichem Umfang. Ihren Anfang<br />

nimmt sie in Schleswig-Holstein. 1985<br />

setzte die Firma Combisped Lang-LKWs<br />

im Containerverkehr zwischen den Häfen<br />

von Lübeck und Hamburg ein. Aufgrund<br />

von Auftragsrückgängen wurde der Verkehr<br />

im Sommer 2009 eingestellt. Seit<br />

Februar 2010 werden die langen LKWs<br />

in Schleswig-Holstein erneut in einem<br />

Feldversuch eingesetzt. In Deutschland<br />

versuchte das Fahrzeugwerk Krone 2005<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

28,8<br />

2004<br />

(Quelle: BMVBS, K+P, VDA)<br />

33,4<br />

2010<br />

44,8<br />

2<strong>02</strong>5<br />

ohne Lang-LKW<br />

41,4<br />

2<strong>02</strong>5<br />

mit Lang-LKW<br />

Entwicklung der Fahrleistung schwerer<br />

LKW (in Mrd. Fahrzeugkilometer)<br />

(Foto: Gregor Ter Heide „Elkawe“/Wikimedia )<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

mit einer ersten Gigaliner-Testfahrt auf<br />

die Einsparpotenziale größerer Laster<br />

hinzuweisen. Ab 2006 wurden in Niedersachsen<br />

und Nordrhein-Westfalen<br />

wiederholt Testfahrten unternommen,<br />

die, wie alle anderen Versuche auch,<br />

tatsächlich eine größere Effizienz des<br />

Lang-LKW belegen (Infokasten). Der politischen<br />

Debatte taten diese Ergebnisse<br />

bislang jedoch keinen Abbruch.<br />

Einige Bundesländer zeigen dem Lang-<br />

LKW die rote Karte.<br />

(Foto: SPD Niedersachsen/Flickr.com)<br />

Einigkeit in der Uneinigkeit<br />

Trotz der schon erfolgten Testreihen<br />

erschweren vor allem die unterschiedlichen<br />

Standpunkte der Landesregierungen<br />

eine Einigung – ganz gleich in<br />

welcher Richtung – beim Thema Lang-<br />

LKW. Schleswig-Holstein und Baden-<br />

Württemberg reichten 2012 Klage gegen<br />

den Testbetrieb überlanger Lastwagen<br />

beim Bundesverfassungsgericht ein, mit<br />

der Begründung, dass die Infrastruktur<br />

für den Laster nicht ausreichend entwickelt<br />

sei und eine Intensivierung des<br />

Schwerlastverkehrs ohnehin nicht das<br />

Ziel sein könne. Auch Niedersachsen<br />

vertritt einen ähnlichen Standpunkt.<br />

So lehnt im Januar <strong>2014</strong> die rot-grüne<br />

Landesregierung einen Antrag der<br />

FDP zur Ausweitung des Versuchs in<br />

Niedersachsen ab. Der Vorsitzende des<br />

Verkehrsausschusses des Bundestages,<br />

Martin Burkert, spricht sich mit Blick<br />

auf etwaige Probleme der Lang-LKWs<br />

bei Bahnschranken und Kreisverkehren<br />

Lang-LKW sind Zugkombinationen mit einer Gesamtzuglänge von bis zu<br />

25,25 Metern, die aus einem Motorwagen oder einem Sattelzug und je einem<br />

Anhängerfahrzeug bestehen.<br />

Der Lang-LKW kommt mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 40t bzw. 44t<br />

im Kombinierten Verkehr aus.<br />

Der Einsatz von Lang-LKW in Wohngebieten ist grundsätzlich nicht vorgesehen.<br />

Verlängerte Lastzugkombinationen werden nicht die Belieferung von Einkaufszentren<br />

oder Supermärkten in Innenstädten übernehmen. Vorgesehen<br />

ist Direktverkehr zwischen logistischen Knoten (Güterverkehrszentren, große<br />

Werksstandorte, Häfen etc.. Lang-LKW erfüllen den BO-Kraftkreis.<br />

ebenso gegen deren Einsatz aus. Dem<br />

gegenüber stehen z.B. die Länder Bayern<br />

und Hessen, die sich zumindest nicht<br />

gegen den Feldversuch stemmen und<br />

Testfahrten vornehmen. Angesichts der<br />

zerfahrenen Situation scheint eine Einigung,<br />

noch dazu eine zügige, kaum vorstellbar,<br />

schon gar nicht bundesweit.<br />

Unternehmen im Zwiespalt<br />

Betroffen sind vom Hick-Hack um den<br />

großen Laster aber vor allem Speditionsunternehmen<br />

und andere Betriebe,<br />

deren Produkte per LKW transportiert<br />

werden, da sich diese – aufgrund der<br />

unklaren Entwicklung – mit Investitionen<br />

zurückhalten (müssen), was letztlich<br />

weder Wirtschaft noch Staat nützt.<br />

Problematisch bei der Diskussion um<br />

den Lang-LKW sind vor allem drei Dinge:<br />

Zunächst sind Speditionsunternehmer<br />

der Auffassung, dass der LKW durchaus<br />

für ein tragfähiges Konzept darstellt. „Wir<br />

denken ja, dass das Ganze funktioniert.<br />

Das sieht man an den Niederlanden, da<br />

(Grafik: OPS Netzwerk GmbH/Fabian Enge)<br />

Kraftstoffverbrauch des Lang-LKW (je 10 Paletten/100 km)<br />

sind die Verkehrsstrukturen sicherlich<br />

nicht günstiger für längere Zugkombinationen<br />

als in Deutschland.“, sagt Rainer<br />

Lange von Hüffermann Transportsysteme.<br />

Allerdings wird bezweifelt, dass<br />

der EuroCombi sich durchsetzt. Zweitens<br />

sieht man in der von der Bundesregierung<br />

propagierten Variante „Bahn“ keine<br />

Alternative. „Der Euro-Kombi wird sich<br />

gegen die aktuellen politischen Interessen<br />

und gegen bestimmte Lobbygruppen<br />

nicht durchsetzen können.<br />

[…] Die Bahn wird auch in 20 Jahren<br />

noch keine Alternative sein.“, stellt Lange<br />

fest. Zum Dritten – und dies ist nicht<br />

weniger schwerwiegend – unterstreicht<br />

die Misere, dass die gegenwärtige politische<br />

Strategie nicht nur wachstumshemmend<br />

wirkt, sondern gleichsam<br />

auch keine erfolgversprechenden Alternativen<br />

vorliegen. So ist die unendliche<br />

Geschichte vom ungeliebten Laster letztlich<br />

auch ein Zeugnis verkehrspolitischer<br />

Führungsschwäche. n<br />

<br />

Gunnar Marquardt<br />

8.8l 7.2l<br />

(Grafik: OPS Netzwerk GmbH/F. Enge Quelle: FH Erfurt, VDA)<br />

(Grafik: OpenClips/pixabay.com)


Würden Sie ein Auto downloaden?<br />

Daimler und BMW schaffen Online-Konkurrenz für Autohäuser, Online-Börsen<br />

verkaufen zunehmend Neuwagen und die Demografie spricht auch nicht unbedingt<br />

„Auto“<br />

Wirtschaft<br />

44<br />

In Zeiten, in denen Online-Versandhändler<br />

Milliardenumsätze fahren (Amazon<br />

25,6 Milliarden Dollar im vergangen<br />

Quartal), Elektronikartikel mit verlockenden<br />

Rabatten im Internet bestellt<br />

werden und sogar hochindividuelle<br />

Dinge wie Schuhe, Brillen oder Arznei<br />

zunehmend in Paketform nach Hause<br />

geordert werden, scheint der Kfz-Handel<br />

mit seinen Vertragsniederlassungen und<br />

den geputzten Glasfassaden zigtausender<br />

Autohäuser wie eine letzte, trotzige<br />

Bastion im schnell gewordenen Marktgeschehen<br />

zu stehen.<br />

Noch. Denn der Vertrieb von Neuwagen<br />

übers Internet bedroht möglicherweise<br />

die Existenz der Autohäuser<br />

im Land. Wie jüngst in der AUTO BILD zu<br />

lesen war, befürchten viele Autohaus-<br />

Besitzer, dass sich wie beim Einzelhandel<br />

ein großer Teil des Umsatzes ins Internet<br />

verschiebt. Daimler und BMW bieten<br />

bereits Neuwagen im Internet an, andere<br />

werden mit Sicherheit folgen. Einer<br />

Studie des Unternehmensberaters PwC<br />

zufolge soll die Zahl der Autohändler<br />

bis zum Jahr 2<strong>02</strong>0 von 7.800 auf 4.500<br />

sinken – und das nicht nur wegen des<br />

Internets. Was ist dran am automobilen<br />

Schwanengesang?<br />

Kiesbetthändler 2.0<br />

Fakt ist, dass das Internet für die Vermittlung<br />

von Gebrauchtwagen inzwischen<br />

eine wichtige Rolle übernommen hat.<br />

Portale wie mobile.de und autoscout24.<br />

de sind die Kiesbetthändler des Netzzeitalters,<br />

das Internet längst der größte<br />

Automarkt der Welt. Dabei waren solche<br />

Börsen lange Zeit nur Vermittler zwischen<br />

Käufer und Verkäufer und damit<br />

letztlich nur eine andere Ausprägung der<br />

Suche-Biete-Rubriken gedruckter Tageszeitungen.<br />

Mit dem zunehmenden Abverkauf<br />

von Neuwagen graben die Online-Portale<br />

allerdings den Autohäusern das<br />

Wasser ab, selbst dann, wenn sie lediglich<br />

als Vergleichsplattform für ebendiese<br />

Neuwagenhändler dienen. Zwar<br />

beteuern Hersteller, dass der Autokauf<br />

im Internet Kunden derzeit kaum<br />

Vorteile bietet. Peter Ritter, Chef des<br />

Mercedes-Händlerverbandes, verweist<br />

etwa darauf, dass sich in den Online-<br />

Autohäusern von Mercedes nicht handeln<br />

lasse, eine Inzahlungnahme von<br />

Gebrauchtwagen sei ebenso wenig vorgesehen.<br />

„Die Autos sind online nicht günstiger<br />

als im Handel“, sagt zudem Daimler-Sprecherin<br />

Ulrike Bless. Nun mag das<br />

zwar für den direkten Online-Abverkauf<br />

der Hersteller durchaus stimmen, tatsächlich<br />

findet im Internet jedoch ein<br />

zunehmender Rabattkampf statt – ausgetragen<br />

von Marken- und Vertragshändlern.<br />

Auto per Klick<br />

In den letzten Jahren haben Online-<br />

Autobörsen nicht nur mit dem Handel<br />

gebrauchter Kfz Erfolge eingefahren,<br />

sondern auch große Zuwachsraten in<br />

der Vermittlung von Neuwagen zu vermelden.<br />

Wer nach Gründen fragt, muss<br />

nicht lang suchen: Die teilweise hohen<br />

Preisnachlässe – 15 % des Listenpreises<br />

sind keine Seltenheit – machen den Kfz-<br />

Kauf per Mausklick so attraktiv wie das<br />

Bestellen von Festplatten<br />

oder RAM-Riegeln. Das<br />

Geschäftsmodell funktioniert,<br />

wie im Netz üblich,<br />

über Konkurrenzkampf der<br />

Anbieter untereinander: Auf<br />

der Online-Plattform wechseln<br />

die angeschlossenen, zertifizierten<br />

Markenhändler lediglich den<br />

gefliesten Autohausboden mit dem digitalen<br />

Portal, um ihre Modelle zu Markte<br />

zu tragen. Potenzielle Käufer stellen sich<br />

online ihr Traumauto – oder eben das,<br />

was sie haben möchten – zusammen und<br />

erhalten entweder Lagerfahrzeuge von<br />

Händlern aus der Region zum Vergleich<br />

oder einen meist saftig rabattierten<br />

Onlinepreis für die Neubestellung. Nun<br />

könnte man ja einwenden, dass es prinzipiell<br />

egal wäre, ob der Händler seiner<br />

Ware direkt per Handschlag im Autohaus<br />

oder im Internet an den Mann<br />

bzw. die Frau bringt. Faktisch heizen die<br />

Online-Börsen jedoch die ohnehin schon<br />

tobende Rabattschlacht zusätzlich an.<br />

„Am Ende werden dann irgendwann eingeräumte<br />

Schleuderpreise zum Maßstab<br />

für viele Preisverhandlungen“, macht<br />

Robert Rademacher, der Präsident des<br />

Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />

(ZDK), seinem Ärger Luft.<br />

Daher möchte der ZDK auch gern<br />

eine eigene, markengebundene Online-<br />

Vertriebsplattform für Neuwagen<br />

aufbauen, die neben dem Rabatt beispielsweise<br />

auch Serviceleistungen der<br />

Händler berücksichtigt. Denn, da ist sich<br />

Rademacher sicher, werden auch zukünftig<br />

Hersteller ihre Ware nicht nur über<br />

das Netz absetzen. Gerade komplexe<br />

Konsumgüter wie Autos kämen ohne<br />

intensive Beratung und Betreuung vor<br />

Ort nicht aus, so der ZDK-Präsident.<br />

Daimler mit Online-Shop<br />

Es ist gegenwärtig nicht abzusehen,<br />

welches Potenzial freie und markengebundene<br />

Portale beim Neuwagenverkauf<br />

entwickeln können. Der selektive<br />

Vertrieb ist zwar nach wie vor das bevorzugte<br />

Geschäftsmodell der Automobilindustrie<br />

in Deutschland für den Absatz<br />

von Neufahrzeugen, dennoch preschen<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Hersteller wie Daimler und BMW nach<br />

vorne. Die Stuttgarter verkaufen seit<br />

Kurzem drei Modelle direkt über ihren<br />

Online-Shop „Mercedes-Benz Connect<br />

me“. Die Preise sind nicht verhandelbar,<br />

die Ausstattung fest. Eine direkte<br />

Konkurrenz zu den Autohäusern wolle<br />

man mit dem Angebot nicht aufbauen,<br />

so heißt es, und bietet die Modelle<br />

zum entsprechend gleichen Preis an.<br />

Mercedes folgt damit den Münchner<br />

Autobauern von BMW, die ihren urbanen<br />

Elektroflitzer BMW i3 in einem eigenen<br />

Onlineshop anbieten. Große Umsatzzahlen<br />

werden sich vom Onlinehandel<br />

zwar noch nicht erhofft, dennoch ist der<br />

erste Schritt gemacht, um den Internetmarkt<br />

nicht komplett den Plattformbetreibern<br />

zu überlassen.<br />

Service ist nicht downloadbar<br />

Wo Autohäuser in Zukunft punkten müssen,<br />

ist der After-Sales- und Gebrauchtwagenbereich.<br />

Hier ist viel persönlicher<br />

Kontakt gefragt, denn der Aufbau einer<br />

Vertrauensbeziehung ist online ungleich<br />

schwere als im direkten Gespräch. Im<br />

Rahmen des Kundendienstes können<br />

Wartungs- und Reparaturaufträge ohnehin<br />

nur vor Ort ausgeführt werden. Die<br />

vergangenen Jahre können auch aus<br />

dem Blickwinkel des Servicegeschäfts<br />

eine gute Entwicklung aufweisen. Die<br />

Anzahl der verkauften Werkstattstunden<br />

und Kfz-Teile ist in diesen Jahren deutlich<br />

gestiegen. Nach Aussage des DAT-<br />

Reports 2013 ist das Werkstattgeschäft<br />

unverändert ein wichtiger Umsatzträger<br />

für die Kfz-Betriebe. Der jährliche<br />

Aufwand für Wartungsarbeiten, die<br />

Beseitigung von Verschleißschäden,<br />

Reparaturen und Unfallschäden liegt<br />

inzwischen bei über 39 Mrd. Euro.<br />

Demografie und Verstädterung<br />

Egal, ob Online-Anbieter oder Vertragshändler<br />

um die Ecke – einige Trends<br />

werden beide nicht aufhalten können:<br />

Erstens sorgt der demografische Wandel<br />

dafür, dass es bereits 2<strong>02</strong>0 rund 1,5 Millionen<br />

potenzielle Autokäufer weniger<br />

gibt als 2010, und das bei einem um zehn<br />

Jahre steigenden Altersdurchschnitt<br />

der Kundengruppe. Zweitens steigt der<br />

Anteil der Single-Haushalte weiter von<br />

knapp unter 40 % im Jahr 2010 auf<br />

42,5 % im Jahr 2<strong>02</strong>0, und drittens werden<br />

am Anfang des kommenden Jahrzehnts<br />

86 % der Autokäufer in Städten bzw.<br />

Ballungszentren leben – 1995 waren es<br />

erst 82 % (PwC-Studie 2013). „Wer in der<br />

Stadt lebt und alleine wohnt, braucht<br />

Imagewende: Das jahrelange Warten auf einen Trabant machte aus einem Nutzgegenstand<br />

eine heilige Kuh. In Zeiten, in denen Neuwagen nur einen Klick im Internet entfernt<br />

sind, wird aus dem Kultgegenstand „Auto“ wieder ein normales Alltagsobjekt – wie<br />

Schuhe, Brillen oder DVD-Player.<br />

(Foto: Trabi Safari Berlin/Flickr.com)<br />

Standbein After-Sales: Das Werkstattgeschäft<br />

ist unverändert ein wichtiger<br />

Umsatzträger für die Kfz-Betriebe.<br />

(Foto: greyman/sxc.hu)<br />

seltener ein Auto – und kaum einmal<br />

ein großes. Die Urbanisierung lässt allerdings<br />

die Nachfrage nach Kleinwagen<br />

und alternativen Mobilitätskonzepten<br />

steigen. Im dünner besiedelten ländlichen<br />

Raum werden hingegen in allen<br />

Segmenten weniger Fahrzeuge gekauft<br />

und auch weniger Mobilitätsdienstleistungen<br />

nachgefragt. Insbesondere auf<br />

dem Land wird es daher immer schwieriger,<br />

im Autohandel profitabel zu bleiben“,<br />

betont Dr. Rainer Mehl, Leiter NTT<br />

DATA Automotive.<br />

Händler in ländlichen Regionen<br />

sollten verstärkt auf Kooperationen und<br />

eine Multimarkenstrategie setzen, um<br />

Service- und Verkaufsstützpunkte rentabel<br />

zu betreiben. In der Stadt nimmt die<br />

Kundenforderung nach flexibleren Öffnungszeiten<br />

und individueller Beratung<br />

zu. Dies gilt vor allem im Premiumbereich.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

für den stationären Handel ist der Trend<br />

zu Mobilitätsdienstleistungen. Für viele<br />

Menschen steht nicht das Verkehrsmittel,<br />

sondern die günstigste Fortbewegung<br />

von A nach B im Vordergrund.<br />

Bislang wird dieses Segment vor<br />

allem von reinen Car-Sharing-Anbietern<br />

bedient, zumindest in den Großstädten<br />

drängen aber auch die Hersteller in das<br />

Geschäftsfeld. Hier muss angesetzt werden:<br />

Auch wenn die Einstiegsschwelle<br />

hoch ist, unüberwindbar ist sie nicht.<br />

Denn wie andere Geschäftsfelder verlangt<br />

auch der Automarkt der Zukunft<br />

nach unternehmerischer Flexibilität, Kreativität<br />

und letztendlich Mut. n


Verkannter Gewinner – Das Marketing<br />

Marketingfachkräfte haben es nicht einfach. Kritiker sehen sie als lästige Kostentreiber,<br />

die dem Unternehmen wenig nützen. Ein Irrtum, denn Marketing<br />

ist weder unnütz noch Geldverschwendung<br />

Wirtschaft<br />

46<br />

„Marketing ist nicht mehr als Werbung…“<br />

, mit diesem Vorurteil sehen sich<br />

immer mehr Marketingmanager aus<br />

unterschiedlichen Richtungen konfrontiert.<br />

Dabei werden Stimmen laut, die<br />

Marketingmanager lediglich mit dem<br />

Auswahlprozess von Farbgestaltungen<br />

im Kommunikationsbereich in Verbindung<br />

bringen. Einige Kritiker vertreten<br />

die Auffassung, dass die Marketingabteilung<br />

heutzutage irrelevant und reine<br />

Kostentreibender sind.<br />

Diese Auffassungen führen bei einer<br />

Reihe von Wirtschafts- und Wissenschaftsakteuren<br />

zu Verunsicherungen –<br />

vorzugsweise dürften jedoch Marketingmanager<br />

davon negativ betroffen sein.<br />

Um die Tragfähigkeit dieser Vorurteile<br />

zu bewerten, wurde die Rolle der Marketingabteilung<br />

innerhalb eines Unternehmens<br />

immer wieder aus verschiedenen<br />

Perspektiven betrachtet.<br />

Dabei haben insbesondere Marketingmanager<br />

versucht, die bestehenden<br />

Vorurteile zu relativieren, was sich jedoch<br />

aufgrund der unbefriedigenden Erfolgsmessbarkeit<br />

von Marketingaktivitäten<br />

als nahezu unlösbare Aufgabe erwies.<br />

So waren die bisherigen Bemühungen<br />

einzelner Marketingmanager und -wissenschaftler<br />

nur bedingt hilfreich, um<br />

verlässliche Aussagen über den Einfluss<br />

der Marketingabteilung innerhalb eines<br />

Unternehmens zu treffen.<br />

(Grafik:OPS Netzwerk GmbH/F. Enge)<br />

Vom schwarzen Schaf zur treibenden<br />

Kraft<br />

Vor diesem Hintergrund gilt es, empirisch<br />

bestätigte Aussagen zum Einfluss<br />

der Marketingabteilung zu dokumentieren.<br />

Dieses Ziel verfolgte der Lehrstuhl<br />

für Marketing und Internationalen<br />

Handel der Technischen Universität<br />

Bergakademie Freiberg und führte 2012<br />

branchenübergreifend eine schriftliche<br />

Befragung von 178 Topmanagern durch,<br />

die prägnante Erkenntnisse zum Einfluss<br />

der Marketingabteilung im Unternehmen<br />

liefert.<br />

Die Ergebnisse sind nicht nur spannend,<br />

sondern auch vielschichtig, da sie<br />

bisherige Vorurteile gegenüber der Marketingabteilung<br />

entscheidend entkräften.<br />

Die Ergebnisse der durchgeführten<br />

Studie entkräften diese kritischen Meinungen<br />

dahingehend, dass die Marketingabteilung<br />

einflussreicher ist als<br />

die F&E-, Produktions- und Finanzabteilungen.<br />

Einzig die Vertriebsabteilung<br />

nimmt eine einflussreichere Position im<br />

Unternehmen ein.<br />

Dabei wurden nicht nur marketingspezifische<br />

(z. B. Preisentscheidungen),<br />

sondern auch nicht-marketingspezifische<br />

Entscheidungsfelder (z. B. Entscheidungen<br />

über bedeutende Investitionen)<br />

betrachtet. Die Ergebnisse zeigen<br />

auch, dass die Marketingabteilung insbesondere<br />

in Konsumgüter- und Elektronikunternehmen<br />

einflussreich ist,<br />

während sie im Vergleich dazu in Maschinenbauunternehmen<br />

einen signifikant<br />

geringeren Einfluss hat. Dieser Erkenntnisbeitrag<br />

unterstützt Marketingmanager<br />

dahingehend, dass sie nicht mehr<br />

länger als unwichtige „schwarze Schafe“<br />

im Unternehmen gesehen werden<br />

dürfen, sondern vielmehr als treibende<br />

Kräfte, die die strategische Ausrichtung<br />

des Unternehmens maßgeblich mitbestimmen.<br />

Marketing kein Kostentreiber<br />

Aber ist es ökonomisch sinnvoll, eine<br />

einflussreiche Marketingabteilung aufzubauen?<br />

Um dieser Frage nachzugehen,<br />

gilt es, erfolgsbezogene Wirkeffekte<br />

des Einflusses der Marketingabteilung<br />

in den Fokus der Betrachtung zu rücken.<br />

Um erfolgsbezogene Wirkungen einer<br />

einflussreichen Marketingabteilung zu<br />

untersuchen, muss aufgezeigt werden,<br />

ob die Existenz oder der Aufbau einflussreicher<br />

Marketingabteilungen berechtigt<br />

ist.<br />

Die empirische Untersuchung des<br />

Lehrstuhls für Marketing und Internationalen<br />

Handel der Technischen Universität<br />

Bergakademie Freiberg ergab<br />

tatsächlich, dass sich der Einfluss der<br />

Marketingabteilung positiv auf den<br />

finanziellen und kundenbezogenen<br />

Unternehmenserfolg auswirkt. Während<br />

finanzielle Erfolgskennzahlen (z.<br />

B. Wachstumsrate) meist kurzfristig<br />

orientiert sind und kundenbezogene<br />

Erfolgskennzahlen (z. B. Kundenloyalität)<br />

eine langfristigere Orientierung widerspiegeln,<br />

zeigen die Ergebnisse dieser<br />

Studie, dass der Einfluss der Marketingabteilung<br />

dem Unternehmen sowohl<br />

einen kurzfristigen als auch einen langfristigen<br />

Wertbeitrag stiftet.<br />

Diese Erkenntnis kann herangezogen<br />

werden, um weitere bestehende<br />

Vorurteile gegenüber der Marketingabteilung<br />

zu entkräften. Die Marketingabteilung<br />

als Kostentreiber zu bezeichnen,<br />

kann nun als untragbar etikettiert<br />

werden – vielmehr ist es vonnöten, eine<br />

einflussreiche Marketingabteilung aufzubauen.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

(Foto: Victor1558/Flickr.com)<br />

Manager sollten der Marketingabteilung<br />

den Rücken stärken, so profitieren beide.<br />

Größe entscheidet<br />

Wie genau eine einflussreiche Marketingabteilung<br />

aufgebaut werden kann,<br />

war daher auch Gegenstand der Studie.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die<br />

Größe der Marketingabteilung darüber<br />

entscheidet, wie einflussreich diese<br />

ist. Diese Wirkungsbeziehung kann<br />

darauf zurückgeführt werden, dass<br />

mit der Größe der Marketingabteilung<br />

gleichzeitig deren Handlungsfähigkeit<br />

einhergeht, was bedeutet, dass mehr<br />

Mitarbeiter die Handlungsfähigkeit<br />

der Abteilung steigern, was sich wiederum<br />

auf ihren Einfluss auswirkt. Da<br />

der Einfluss der Marketingabteilung<br />

den Unternehmenserfolg bestimmt,<br />

kann zusammengefasst werden, dass<br />

auch aus ökonomischer Sicht eine große<br />

Marketingabteilung aufgebaut werden<br />

sollte.<br />

Manager gefordert<br />

Darüber hinaus konnte durch die Studie<br />

vom Lehrstuhl für Marketing und<br />

Internationalen Handel der TU Bergakademie<br />

Freiberg aufgezeigt werden,<br />

dass bei der unternehmensinternen<br />

Organisation nicht nur die Größe der<br />

Marketingabteilung berücksichtigt werden<br />

muss, sondern auch ihre Wertschätzung.<br />

Obwohl die Studie zweifelsohne<br />

den Wertbeitrag einer einflussreichen<br />

Marketingabteilung dokumentiert, ist<br />

es von großer Bedeutung, dass der Marketingabteilung<br />

Wertschätzung entgegengebracht<br />

wird. Dafür muss das<br />

Management Sorge tragen. Allzu oft<br />

sind die negativ assoziierten Vorurteile<br />

gegenüber der Marketingabteilung in<br />

den Köpfen der Mitarbeiter anderer<br />

Abteilungen verankert, was den Einfluss<br />

der Marketingabteilung im Unternehmen<br />

schwächt.<br />

Eine Marketingabteilung, der auch<br />

von anderen Managern des Unternehmens<br />

Wertschätzung entgegengebracht<br />

wird, kann eine einflussreiche<br />

Position bei der Strategieformulierung<br />

des Unternehmens einnehmen, was für<br />

den Unternehmenserfolg eine entscheidende<br />

Rolle einnimmt. Daran anknüpfend<br />

ist es, in Anlehnung an die Ergebnisse<br />

der Studie, vonnöten, zukünftige<br />

Topmanager Marketingerfahrungen<br />

sammeln zu lassen. Nur wer die Bedeutung<br />

einer Marketingabteilung und<br />

deren Aufgaben durch eigene Erfahrungen<br />

einschätzen kann, spricht ihr als<br />

Mitglied des Topmanagements den notwendigen<br />

Einfluss zu. Demnach muss<br />

bei der Karriereplanung sogenannter<br />

„High Potentials“ darauf geachtet werden,<br />

dass diese Marketingerfahrungen<br />

sammeln, um fortfolgend den Einfluss<br />

der Marketingabteilung und den Unternehmenserfolg<br />

zu steigern. n<br />

<br />

Prof. Dr. habil. Margit Enke<br />

Über den Autor<br />

n Margit Enke ist Universitätsprofessorin<br />

für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere<br />

Marketing und Internationalen<br />

Handel, an der TU Bergakademie<br />

Freiberg, Autorin zahlreicher<br />

Bücher und Artikel im nationalen<br />

und internationalen Bereich.


Über den Autor<br />

n Christian Kalkbrenner, Dipl.-Kfm.<br />

(univ.) verhilft Unternehmen mit<br />

seinem prämierten Strategieansatz<br />

„Bambus-Code®“ zu neuen<br />

Kunden und mehr Nachfrage. Er<br />

ist Strategieberater, Autor mehrerer<br />

Fachbücher und Redner.<br />

Wirtschaft<br />

48<br />

Starke Marke – starker Umsatz<br />

Es ist ein offenes Geheimnis, dass nicht die Vernunft, sondern überwiegend die<br />

Gefühle unser Verhalten bestimmen. Wie Sie die Gefühlswelten Ihrer Kunden<br />

stärker in Schwingung versetzen und dadurch mehr Umsatz machen können<br />

Kürzlich kam ich am Rande einer Fachmesse<br />

mit einem Anlagenbauer aus<br />

Baden-Württemberg ins Gespräch und<br />

auf das Thema Umsatzzahlen. Plötzlich<br />

polterte er los: „Unsere Produkte<br />

sind technologisch ausgereifter und<br />

kosten auch nicht mehr als die Produkte<br />

unseres Hauptkonkurrenten und trotzdem<br />

macht der den großen Umsatz<br />

und wir haben das Nachsehen. Nur weil<br />

seine Marke beliebter ist.“ Mit dieser<br />

Feststellung ist der Anlagenbauer nicht<br />

allein. Generell haben Unternehmen das<br />

Problem, dass Kunden nicht nach rein<br />

objektiven Kriterien kaufen, sondern<br />

dass Gefühle – unbewusst – den Auswahlprozess<br />

mitentscheiden.<br />

P<br />

.T<br />

.<br />

sind entscheidend. Und hier bietet Coca-<br />

Cola dem Verbraucher deutlich mehr<br />

positive Anknüpfungspunkte als Pepsi.<br />

Da können die Ohren Augen machen<br />

Bei der Diskussion um die anhaltende<br />

Überlegenheit der Marke Coca-Cola im<br />

Vergleich zu Pepsi, die seit 1992 wiederholt<br />

im Ergebnis bestätigt wurde, gibt<br />

es einen ganz profanen Unterschied, der<br />

bislang nie groß beachtet wurde und<br />

erst im Limbischen Marketing so richtig<br />

offensichtlich wird. Es geht dabei<br />

um die Phonetik der beiden Markennamen:<br />

Beim Hören des Wortes „Coca-<br />

Cola“ werden Reize angesprochen, die<br />

ein friedliches, auf Geselligkeit und Harmonie<br />

bedachtes Verhalten auslösen.<br />

Da für etwa 80% bis 85% der Bevölkerung<br />

Freunde, Freundschaft, Harmonie,<br />

Vertrauen, gute Beziehungen und gute<br />

Gespräche wichtig sind, entspricht die<br />

Phonetik von Coca-Cola dem natürlichen<br />

Grundbedürfnis dieser Mehrheit. Der<br />

Klang von „Coca-Cola“ ist ihnen daher<br />

unbewusst wesentlich näher und sympathischer<br />

als der Begriff „Pepsi“, der<br />

für „offensive Aktion“ steht. Der Begriff<br />

„Pepsi“ löst bei der Mehrheit der Bevölkerung<br />

zu wenig Reize aus, weil sie sich<br />

von „offensiver Aktion“ nicht angezogen<br />

fühlen. Mit diesem Wissen ist es ein-<br />

(Grafik: OPS Netzwerk GmbH/F. Enge)<br />

leuchtend, weshalb bei entsprechenden<br />

Produkttests die Menschen von Pepsi<br />

fast regelmäßig zu Coca-Cola überlaufen,<br />

sobald der Name in den Entscheidungsprozess<br />

einbezogen wird. „Pepsi“<br />

bietet ihnen keinen Hafen für ihr bevorzugtes<br />

Verhalten, er schreckt eher ab.<br />

Übrigens: Amazon und Zalando folgen<br />

in ihrer Phonetik auch dem Klangmuster<br />

von Coca-Cola ebenso wie Campari und<br />

Bacardi. Diese Zusammenhänge sollten<br />

Sie beim Namen Ihres neuen Produktes<br />

bedenken.<br />

Das eigene Unternehmen als<br />

Marken-Gefühlswelt<br />

Wenn wir nun vom Namen einen Schritt<br />

zurückgehen und uns mit dem Image des<br />

Unternehmens beschäftigen, lautet die<br />

Hauptfrage: Welches Image garantiert<br />

mehr Käufer? Eine Frage, die vor allem<br />

bei vergleichbaren Produkten den kleinen,<br />

aber wichtigen Unterschied macht.<br />

Im Kern lassen sich alle bekannten Markenunternehmen<br />

auf eine der folgenden<br />

vier Gefühlswelten verdichten:<br />

• Effizienz<br />

als Symbol für Geradlinigkeit<br />

• Sympathie<br />

als Symbol für Zusammengehörigkeit<br />

• Perfektion<br />

als Symbol für Kompetenz<br />

• Innovation<br />

als Symbol für Individualität<br />

Wie unschwer zu erkennen ist, arbeitet<br />

Coca-Cola mit der Gefühlswelt „Sympathie“.<br />

Wenn Sie es auf den Punkt bringen<br />

müssten: Was wäre genau die eine<br />

Eigenschaft, die Ihr Unternehmen vom<br />

Wettbewerb unterscheidet? Die Ihnen –<br />

genauso wie Coca-Cola – hilft, als bevorzugte<br />

Wahl zu gelten. Wenn Sie sich<br />

zu dieser Eigenschaft bekennen, dann<br />

folgen diesem Wort die unternehmerischen<br />

Taten: Bei der Markennamenfindung,<br />

bei der Gestaltung des Gebäudes,<br />

bei der Werbung, bei der Websitegestaltung<br />

usw. Und weil die Umsetzung dieser<br />

Maßnahmen von unterschiedlichen<br />

Personen und Firmen erfolgt, zeigen sich<br />

in der Praxis immer völlig unterschiedliche<br />

Variationen.<br />

Den „Toll, will ich haben“-Effekt<br />

auslösen<br />

Wichtig dabei ist, dass die Kunden die<br />

Marke auf allen Sinneskanälen homogen<br />

erleben. Hier wird häufig – gerade bei<br />

den mittelständischen Unternehmen –<br />

nicht die ganze Klaviatur gespielt und<br />

das Potenzial zum Markenaufbau nicht<br />

ausgeschöpft. Warum dies so wichtig<br />

ist? Weil die Neuronen unser Gehirn<br />

zwölfmal so oft befeuern und den „Toll,<br />

will ich haben“-Effekt auslösen, wenn<br />

auf unterschiedlichen Sinneskanälen die<br />

gleichen Gefühle angesprochen werden.<br />

Wählen Sie die Gefühlswelt, die zu Ihnen<br />

und Ihren Kunden passt. Ich wünsche<br />

Ihnen hierzu viel Erfolg. Der Markt hat<br />

Sie verdient! n<br />

Die häufigsten Lügen überhaupt:<br />

Ich liebe Dich.<br />

Ich rufe Dich an.<br />

Du bekommst Dein<br />

Geld.<br />

Gefühle bestimmen das Verhalten<br />

Der Psychologe Daniel Kahneman erhielt<br />

20<strong>02</strong> den Nobelpreis für den wissenschaftlichen<br />

Nachweis, dass nicht Vernunft,<br />

sondern Gefühle unser Verhalten<br />

bestimmen. Immer und vor allem auch<br />

beim Kauf. Bei seinen Recherchen spielte<br />

unter anderem die Tatsache eine Rolle,<br />

dass Personen im Blindtest mehrheitlich<br />

Pepsi gegenüber Coca-Cola bevorzugen.<br />

Doch sobald die Marke erkennbar ist,<br />

verhält es sich genau umgekehrt und<br />

Coca-Cola wird zur ersten Wahl. Das<br />

heißt, nicht der Geschmack des Getränks,<br />

sondern die damit verbundenen Assoziationen,<br />

die bestimmte Gefühle auslösen,<br />

Assoziation<br />

Klangbild<br />

Aktivität<br />

Haltung<br />

Silben<br />

Klang<br />

Vokale<br />

Endung auf<br />

Coca-Cola<br />

Hawaiianisch<br />

Harmonische Welle<br />

Chillen<br />

Defensiv<br />

Vier<br />

Sanft, Weich<br />

Nur lang<br />

„a“<br />

Pepsi<br />

Spitzname<br />

Prickelnde Frische<br />

Aktion<br />

Offensiv<br />

Zwei<br />

Hart, Spitz<br />

Nur kurz<br />

„i“<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Effizienz<br />

Sympathie<br />

Perfektion<br />

Innovation<br />

Die vier Gefühlswelten von Markenunternehmen<br />

Alle tun sie weh, aber eine kann Ihre<br />

Existenz ruinieren. Bürgel-Auskünfte<br />

zeigen Ihnen, wie es um Ihre Kunden<br />

bestellt ist! Spezialisten ziehen Ihre<br />

offenen Forderungen ein; konsequent,<br />

erfolgreich!<br />

BÜRGEL Wirtschaftsinformationen<br />

Vertriebsgesellschaft mbH<br />

– Niederlassung Leipzig –<br />

Dohnanyistraße 28 • 04103 Leipzig<br />

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Internet: www.buergel-Leipzig.de


Wirtschaft<br />

50<br />

Eine Plattform für den Mittelstand<br />

Seit vier Jahren treffen sich auf Einladung<br />

der Anwaltskanzlei CMS Hasche<br />

Sigle, der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

BDO AG und des Aufsichtsratsdienstleister<br />

WP Board & Finance GmbH<br />

Mitglieder von Aufsichts- und Beiräten<br />

in mittelgroßen Unternehmen zweimal<br />

im Jahr auf den Veranstaltungen „Aufsichtsräte<br />

im Dialog“ zum Erfahrungsund<br />

Gedankenaustausch. Aus diesem<br />

Kreis entstand Anfang 2013 der Verband<br />

„Aufsichtsräte Mittelstand in Deutschland<br />

e.V.“ (ArMiD). P.T. Magazin sprach<br />

mit dem Vorsitzenden des Verbandes,<br />

Volker Potthoff und dem Vorstandsmitglied<br />

Dr. Klaus Weigel.<br />

P.T. Magazin: Warum wurde ArMiD<br />

gegründet?<br />

Volker Potthoff: ArMiD wurde gegründet,<br />

um die Interessen von Mitgliedern<br />

in Aufsichts- und Beiräten von mittelgroßen,<br />

sowohl börsennotierten als<br />

auch nicht-börsennotierten Unternehmen<br />

stärker zu artikulieren. Wir sind<br />

der Meinung, dass sich momentan die<br />

Corporate Governance-Debatte zu einseitig<br />

an den Strukturen von global ausgerichteten<br />

Großkonzernen orientiert.<br />

Wir wollen deshalb für weite<br />

Bereiche deutscher Gremienarbeit eine<br />

offene Dialogplattform einrichten, auf<br />

der sich Praktiker und Experten im Sinne<br />

der Weiterentwicklung einer professionellen<br />

Aufsichtsratskultur austauschen<br />

können. Wir haben festgestellt, dass die<br />

Positionen von Mandatsträgern in Familienunternehmen<br />

oder nicht gelisteter<br />

Unternehmen in der deutschen Öffentlichkeit<br />

unterrepräsentiert sind. Die<br />

Verhaltensweisen der großen Konzerne<br />

bestimmen die öffentliche Diskussion<br />

um Corporate Governance. Die Mehrzahl<br />

– nämlich die Aufsichtsräte und<br />

Beiräte mittelständischer Unternehmen<br />

– werden nicht adäquat repräsentiert .<br />

(Grafik: OPS Netzwerk GmbH/Fabian Enge)<br />

Wofür steht der Verband?<br />

Volker Potthoff: ArMiD steht für eine<br />

Mandatsträger-Kultur, die frei von<br />

Beeinflussung durch Partikularinteressen<br />

sachorientiert im Interesse<br />

aller Anspruchsgruppen eines Unternehmens<br />

agiert. ArMiD berücksichtigt<br />

dabei die Belange der kapitalmarktorientierten<br />

Gesellschaften ebenso wie<br />

die der familiengeführten Unternehmen,<br />

unabhängig von ihrer Rechtsform.<br />

Daher wird auch die Rolle von Beiräten<br />

in die Debatte einbezogen. Der Verband<br />

agiert offen, überparteilich und<br />

dialogorientiert und konzentriert sich<br />

bei seiner Arbeit auf die Beratungs- und<br />

Aufsichtsfunktion der Mandatsträger.<br />

Welche Ziele verfolgt ArMiD?<br />

Dr. Klaus Weigel: Ziel ist es vor allem,<br />

Mandatsträger zu fördern und praxisnahe<br />

Unterstützung für ihre tägliche<br />

Arbeit zu bieten. ArMiD setzt sich für<br />

eine gute Corporate Governance ein, die<br />

aber auch von Mandatsträgern aus dem<br />

Mittelstand umgesetzt und gehandhabt<br />

werden kann.<br />

Da Sie eben von der vorbildhaften Kultur<br />

sprachen: Was macht denn einen<br />

guten Aufsichtsrat aus?<br />

Dr. Klaus Weigel: Ein guter Aufsichtsrat<br />

lässt sich allein von den Interessen der<br />

Gesellschaft und ihrer „stakeholder“,<br />

d.h. Gesellschafter, Mitarbeiter, Gläubiger<br />

und Kunden leiten. Wenn er so<br />

agiert, ist er auch fähig mit etwaigen<br />

Interessenkonflikten umzugehen. Er ist<br />

offen und dialogorientiert.<br />

Das Gremium ist immer so gut wie<br />

die Gesamtheit seiner Mitglieder. Deshalb<br />

braucht es ein Team mit unterschiedlichen<br />

Erfahrungs- und Wissenshintergründen.<br />

Große Egos sind da eher<br />

hinderlich und häufig Grund von Fehlentwicklungen.<br />

Auch die „old boys networks“<br />

sehe ich kritisch. Sie verhindern,<br />

dass neue Impulse eingebracht werden.<br />

Eine ausgewogene Mannschaft ist entscheidend.<br />

Sie sagen, dass sich der Verband insbesondere<br />

an den Bedürfnissen von KMU<br />

orientiert. Was zeichnet Ihren Verband<br />

dahingehend aus?<br />

Volker Potthoff: Es ist im Wesentlichen<br />

der Erfolg seiner Mitglieder. Der Mittelstand<br />

in Deutschland ist auch deswegen<br />

erfolgreich, da er schnell und<br />

flexibel ist, in der Regel schlanke Entscheidungswege<br />

hat und mit geringem<br />

Formalismus auskommt: Unser Verband<br />

trägt dem Rechnung und verleiht dem<br />

Mittelstand in Deutschland in Sachen<br />

Aufsichtsrats- und Beiratsarbeit eine<br />

starke Stimme. Darüber hinaus ist<br />

ArMiD eine Plattform für den Austausch<br />

unter Profis – professionell, informativ<br />

und unaufgeregt.<br />

Die vom Justizministerium eingesetzte<br />

Regierungskommission hat mit ihrem<br />

„Corporate Governance Kodex“ eine<br />

umfassende Handlungsempfehlung<br />

verabschiedet. Wie bewerten Sie den<br />

Kodex und die Arbeit der Kommission?<br />

Dr. Klaus Weigel: Der Kodex ist ein<br />

hilfreicher Leitfaden für eine gute<br />

Unternehmensführung, an dem man<br />

beständig weiterarbeiten muss. Die<br />

Kommission in ihrer Zusammensetzung<br />

oder überhaupt die Zusammenarbeit<br />

zwischen Politik und Unternehmen<br />

sehen wir derzeit eher kritisch:<br />

Aus unserer Sicht ist die Orientierung<br />

zu stark auf die großen DAX-Konzerne<br />

gerichtet. Es fehlt die Stimme des Mittelstandes.<br />

Die vielen mittelgroßen Familienunternehmen<br />

können sich hier nicht<br />

wiederfinden, sehen sich unterrepräsentiert.<br />

Auch der Gesetzgeber macht<br />

seine Ziele zu wenig deutlich und übrig<br />

bleibt dann oft nur der Wunsch nach<br />

stärkerer Regulierung. Dies halten wir<br />

für einen falschen Weg. Die zentrale<br />

Zielsetzung von uns allen muss sein,<br />

die deutsche Wirtschaft weiterzuentwickeln<br />

und zu stärken. Und dafür braucht<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

es Regeln, die auch die Strukturen mittelständischer<br />

Unternehmen berücksichtigen.<br />

Volker Potthoff: Wir glauben, dass die<br />

Fokussierung auf große DAX-Unternehmen<br />

die Diskussion über eine gute<br />

Corporate Governance einschränkt und<br />

damit auch der Gesamtsituation in den<br />

deutschen Unternehmen nicht gerecht<br />

wird. Der Mittelstand und vor allem die<br />

Themen des Mittelstands werden heute<br />

nur unzureichend abgedeckt.<br />

Wie stehen Sie zum Thema Vorstandsvergütungen<br />

– und wie zu say on pay?<br />

Dr. Klaus Weigel: Bei der Vergütung von<br />

Managern sehen wir die in der Diskussion<br />

stehenden Gesetzesinitiativen als<br />

wenig hilfreich für viele der deutschen<br />

Unternehmen an. Eine Änderung des<br />

Aktiengesetzes dahingehend, dass die<br />

Hauptversammlung über die Manager-<br />

Gehälter beschließen soll, wird eher<br />

nicht zur Beseitigung der kritisierten<br />

Gehaltsexzesse führen.<br />

Zu den vordringlichen Aufgaben des<br />

Aufsichtsrates gehört die Berufung bzw.<br />

Abberufung der Vorstandsmitglieder<br />

und die Verhandlung der Verträge. Diese<br />

Aufgabe kann nicht an die Hauptversammlung<br />

delegiert werden. Zu<br />

Recht werden exzessive Vergütungen<br />

Volker Potthoff, Vorstandsvorsitzender<br />

ArMiD, verfügt über eine mehr als 20-jährige<br />

Erfahrung im internationalen Finanzmarkt.<br />

Seine Laufbahn startete er 1984 in<br />

New York bei der US-Kanzlei White & Case<br />

als Anwalt. Nach einer achtjährigen Tätigkeit<br />

als Syndikus-Anwalt bei der BHF-BANK<br />

in Frankfurt wechselte er 1994 zur Gruppe<br />

Deutsche Börse als Chef-Syndikus und Leiter<br />

der Rechtsabteilung. Dort wurde Volker<br />

Potthoff im Jahr 2000 Mitglied des Vorstands, zunächst<br />

zuständig für das Ressort Kassamarkt, und war Teil des Teams,<br />

das die Deutsche Börse AG an den Kapitalmarkt führte. Später<br />

verantwortete er als Vorstand der Clearstream International<br />

S.A. in Luxembourg das Wertpapierverwahr- und Bankgeschäft<br />

der Gruppe Deutsche Börse. Seit 2006 ist Volker Potthoff als of-<br />

Counsel bei der Anwaltskanzlei CMS Hasche Sigle tätig.<br />

im zweistelligen Millionenbereich hinterfragt<br />

– insbesondere dann – wenn<br />

Unternehmen bzw. Banken mit Steuergeldern<br />

aufgefangen werden. In diesen<br />

Sonderfällen ist der Staat legitimiert, in<br />

die Höhe von Gehältern einzugreifen.<br />

Für die Vergütungen der Vorstände im<br />

Allgemeinen aber zahlt ja nicht der<br />

Steuerzahler.<br />

Deshalb sollte sich die Politik bei<br />

Eingriffen in die Privatautonomie und<br />

die wirtschaftliche Freiheit eines Unternehmens<br />

unserer Auffassung nach<br />

zurückzuhalten. Regelungen, die nur zu<br />

weiterer Bürokratisierung, Komplexität<br />

und Kosten führen, ohne wirklich das<br />

Übel an der Wurzel zu packen, bedeuten<br />

nur Belastungen vorwiegend mittelgroßer<br />

Unternehmen, und dann bestraft<br />

man diejenigen, die diese Übertreibungen<br />

gar nicht verursacht haben.<br />

Info<br />

n ArMiD, Aufsichtsräte Mittelstand<br />

in Deutschland e.V., ist ein Verband<br />

für Aufsichtsräte und Beiräte<br />

mittelgroßer, börsennotierter<br />

aber auch nicht-börsennotierter<br />

deutscher Unternehmen, der sich<br />

zum Ziel gesetzt hat, professionelle<br />

Mandatsträger zu fördern.<br />

Weitere Infos und Kontakt im<br />

Internet unter www.armid.de<br />

Sind Corporate Governance-Themen<br />

auch dafür verantwortlich, dass in<br />

Deutschland weniger mittelständische<br />

Unternehmen, insbesondere Familienunternehmen,<br />

den Kapitalmarkt<br />

suchen?<br />

Volker Potthoff: Eines vorweg: Wer den<br />

öffentlichen Kapitalmarkt in Anspruch<br />

nehmen will, muss die Spielregeln hinsichtlich<br />

Transparenz, Schutz der Minderheitsaktionäre<br />

und Kontrolle des<br />

operativen Managements durch unabhängig<br />

handelnde Aufsichtsräte in Kauf<br />

nehmen. Das ist insbesondere für familiengeführte<br />

Unternehmen häufig eine<br />

bittere Pille.<br />

Die Verschärfung der Corporate<br />

Governance-Regeln in den letzten 5 bis<br />

10 Jahren haben aber auch dazu beigetragen,<br />

den Kapitalmarkt eher als „lender<br />

of last resort“ zu sehen. Es passt<br />

eben nicht alles, was für internationale<br />

Großkonzerne angemessen sein mag,<br />

auf mittelständische Unternehmen, von<br />

den steigenden Kosten und Haftungsrisiken<br />

einer ordnungsgemäßen Überwachung<br />

ganz abgesehen.<br />

Hinzu kommen gesellschaftspolitische<br />

Debatten, die in komplexe gesellschaftsrechtliche<br />

Vorschriften münden,<br />

wie Beschränkungen von Managementgehältern<br />

und geschlechterspezifische<br />

Diskussionen, die zu einer überproportionalen<br />

Belastung mittelständischer<br />

Unternehmen beitragen. Wenn dann<br />

noch die deutsche Aktie von einer Transaktionssteuer<br />

betroffen werden sollte,<br />

wird der Kapitalmarkt in Deutschland<br />

für den deutschen Mittelstand schlechthin<br />

unattraktiv. Schade um die „Hidden<br />

Champions“, die der Börse zweifelsohne<br />

gut tun würden. n<br />

Dr. Klaus Weigel, promovierter Ökonom und<br />

Vorstandsmitglied ArMiD, begann seine<br />

berufliche Laufbahn 1980 bei der BHF-Bank<br />

Gruppe und war hier bis 1999 in unterschiedlichen<br />

Leitungspositionen tätig. Zwischen<br />

2001 und 2006 war Dr. Weigel Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der DZ Equity Partner<br />

GmbH in Frankfurt und hier verantwortlich<br />

für die Aquise und Betreuung von Portfoliounternehmen<br />

aus dem Mittelstand. Seit<br />

Oktober 2006 ist er Geschäftsführender Gesellschafter der WP<br />

Board & Finance GmbH. Das Unternehmen berät mittelständische<br />

Unternehmen, Private-Equity-Häuser und börsennotierte<br />

Gesellschaften bei der Besetzung von Aufsichtsrats- und<br />

Beiratspositionen und vermittelt Fach- und Branchenexperten.<br />

Außerdem gehört Klaus Weigel seit vielen Jahren auch dem<br />

Unternehmerbeirat der Oskar-Patzelt-Stiftung an.


Spezialist für industrielle<br />

Flüssigkeitsanalyse<br />

(Fotos: Endress+Hauser Conducta)<br />

Wirtschaft<br />

52<br />

Dr. Manfred Jagiella CEO von<br />

Endress+Hauser Conducta<br />

Endress+Hauser Conducta zählt international<br />

zu den führenden Anbietern<br />

von Messstellen und Komplettsystemen<br />

für die Flüssigkeitsanalyse. Intelligente<br />

Lösungen helfen den Kunden aus der<br />

Umwelt- und Prozessindustrie, ihre<br />

Anlagen sicher, zuverlässig, wirtschaftlich<br />

und umweltfreundlich zu betreiben.<br />

Ein Schlüssel zum Erfolg ist die technologische<br />

Spitzenposition des Unternehmens.<br />

Dies betrifft sowohl wegweisende<br />

Produktinnovationen als auch<br />

fortschrittliche Fertigungsverfahren. Die<br />

Innovationskraft stützt sich auf die Kompetenz<br />

von weltweit mehr als 700 motivierten<br />

und engagierten Mitarbeitern<br />

an Standorten in Deutschland, USA und<br />

China. Seit 1977 ist Endress+Hauser Conducta<br />

ein Teil der Endress+Hauser Gruppe,<br />

einem Global Player auf dem Gebiet<br />

von Messtechnik und Automatisierungslösungen<br />

für die Prozessindustrie.<br />

„Unsere Kunden sind unser Erfolg”<br />

Mit den Messstellen von Endress+Hauser<br />

Conducta lassen sich pH-Wert, Leitfähigkeit,<br />

Sauerstoff- und Chlorgehalt,<br />

Trübung und Feststoffgehalt, Ammonium-,<br />

Nitrat- und Phosphatgehalt sowie<br />

weitere chemische Inhaltsstoffe von<br />

Flüssigkeiten bestimmen. Sie werden in<br />

allen verfahrenstechnischen Industrien<br />

eingesetzt, so in den Branchen Chemie<br />

und Petrochemie, Pharma, Lebensmittel,<br />

Wasser und Abwasser, Papier und<br />

Energie. Das umfassende Angebot reicht<br />

dabei vom Sensor über die Armatur bis<br />

zum Messwertumformer, einschließlich<br />

kompletter Probenehmer und der<br />

nahtlosen Einbindung der Messstelle in<br />

moderne Prozessleitsysteme. Ein konsequenter<br />

Aufbau von Kerntechnologien,<br />

deren Umsetzung in qualitativ hochwertige<br />

Fertigungsabläufe sowie die<br />

permanente Automatisierung der Produktion<br />

sind Herausstellungsmerkmale<br />

von Endress+Hauser Conducta. Für die<br />

Kunden bedeutet dies präzise, zuverlässige<br />

und bedienungsfreundliche Messsysteme.<br />

„Unsere Strategie ist unser Erfolg”<br />

„Wir wollen für unsere Kunden nachhaltig<br />

überragenden Nutzen schaffen.“<br />

So lautet die Unternehmensvision. Sie<br />

bildet die Basis des Innovationsmarketing<br />

und bringt den Anspruch der Technologieführerschaft<br />

zum Ausdruck. Dieser<br />

Anspruch ist zentraler Schwerpunkt<br />

der Unternehmensstrategie, auf den<br />

alle Unternehmensprozesse ausgerichtet<br />

sind, und kommt durch zahlreiche<br />

internationale Innovationspreise zum<br />

Ausdruck. Endress+Hauser Conducta fördert<br />

das Innovationsklima durch strukturierte<br />

Innovationsprozesse und die<br />

zielgerichtete Kompetenzentwicklung<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

So sorgt das umfassende Weiterbildungsprogramm<br />

„Jobfit“ dafür, dass das<br />

Wissen der Mitarbeitenden immer auf<br />

dem aktuellen Stand ist. Die Durchführung<br />

von Patent-Workshops, ein „Patent<br />

Rights Incentive Program“ und ein jährlich<br />

stattfindendes „Innovatorentreffen“<br />

zeigen den Erfindern, dass ihr erfinderisches<br />

Engagement geschätzt wird.<br />

Das Ergebnis ist ein Portfolio von über<br />

700 lebenden Schutzrechten und jährlich<br />

kommen etwa 50 neue dazu. Diese<br />

Anzahl von Schutzrechten pro Mitarbeiter<br />

ist weltweit herausragend.<br />

„Unsere Innovationen sind unser Erfolg“<br />

Die Entwicklung von Innovationen in der<br />

Flüssigkeitsanalyse wie die Produktplattformen<br />

„Memosens“ und „Liquiline“ sind<br />

Ergebnisse der Innovationsstrategie.<br />

Ob Messperformance, Flexibilität oder<br />

Kostensenkung durch Prozessverbesserung,<br />

das neue Plattformkonzept Liquiline<br />

erfüllt alle Kundenanforderungen<br />

gleichermaßen. Diese bahnbrechende<br />

Innovation systematisiert die Messtechnik<br />

für Flüssigkeitsanalyse und ersetzt<br />

proprietäre Messkonzepte durch eine<br />

Plattform mit höchstmöglichem Anteil<br />

an mehrfach verwendbaren Modulen in<br />

Geräten und Sensoren.<br />

Alle Plattform-Module sind über ein<br />

digitales Interface mit robustem und<br />

effektivem Protokoll verbunden, das<br />

seine Tauglichkeit auch in extremen<br />

Industrie-Applikationen schon mehr<br />

als 100.000mal unter Beweis gestellt<br />

hat. Der Plattform-Ansatz ist durch ein<br />

leistungsfähiges Portfolio aus Schutzrechten<br />

sehr effektiv abgesichert. Über<br />

Kooperationen mit Wettbewerbern<br />

wurde ein faktischer Industrie-Standard<br />

im Sinne des Kundennutzens geschaffen:<br />

der Kunde kann risikolos Komponenten<br />

unterschiedlicher Hersteller in<br />

einer Messstelle kombinieren. Durch<br />

den Plattform-Ansatz wird die Wiederverwendbarkeit<br />

von intensiv getesteter<br />

Firmenportrait<br />

Firmenportrait<br />

Die Endress+Hauser Gruppe<br />

Endress+Hauser ist einer der international<br />

führenden Anbieter von Messgeräten, Dienstleistungen<br />

und Lösungen für die industrielle<br />

Verfahrenstechnik. Die Firmengruppe zählt<br />

weltweit mehr als 10.000 Beschäftigte. 2012<br />

erwirtschaftete sie 1,7 Milliarden Euro Umsatz.<br />

Struktur<br />

Eigene Sales Center sowie ein Netzwerk von<br />

Partnern stellen weltweit kompetente Unterstützung<br />

sicher. Product Center in elf Ländern<br />

erfüllen die Wünsche der Kunden schnell und<br />

flexibel. Eine Holding in Reinach/Schweiz<br />

Hard- und Software optimiert, sodass<br />

das Gesamtsystem mit geringstem<br />

Entwicklungsaufwand erweitert werden<br />

kann. Hierdurch kann das System<br />

äußerst flexibel mit höchster Qualität<br />

an künftige Messsaufgaben angepasst<br />

werden. Für die Kunden bedeutet dies<br />

eine extreme Vereinfachung in der<br />

Wartung der Messstelle: Die softwaregestützte<br />

Kalibrierung der Sensoren im<br />

Labor durch Fachpersonal statt Vor-Ort<br />

durch Anlagenpersonal führt zu einer<br />

Erhöhung der Messstellenverfügbarkeit<br />

und einer Verbesserung der Messqualität.<br />

Der Sensortausch wird durch die<br />

Verwendung vorkalibrierter Sensoren<br />

deutlich vereinfacht. Durch Hinzufügen<br />

plugin-fähiger Module können Kunden<br />

ihre Messstellen flexibel erweitern und<br />

auf den technisch neuesten Stand bringen.<br />

Liquiline ist über ein intuitives Klartextmenü<br />

kinderleicht zu bedienen. Ein<br />

störungsfreier Betrieb wird durch die<br />

äußerst robuste digitale Kommunikation<br />

sichergestellt. Das maximiert die Qualität<br />

der Messung, erhöht die Anlagenverfügbarkeit<br />

und reduziert Energie- und<br />

Wartungskosten.<br />

„Unsere Excellence ist unser Erfolg“<br />

Ständig investiert Endress+Hauser Conducta<br />

in den weiteren Ausbau seiner<br />

Kapazitäten und Ressourcen. Bei der<br />

Gestaltung der Prozesse und Strukturen<br />

orientiert sich das Unternehmen am<br />

„EFQM-Excellence-Modell“. Besonderes<br />

Augenmerk liegt dabei auf dem Faktor<br />

Mensch: Motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bilden die<br />

Grundlage der erfolgreichen Entwicklung<br />

des Unternehmens. Endress+Hauser<br />

Conducta setzt deshalb auf die enge<br />

Zusammenarbeit mit Hochschulen und<br />

Forschungseinrichtungen sowie auf eine<br />

fundierte betriebliche Aus- und Weiterbildung.<br />

Zahlreiche Auszeichnungen<br />

und Preise belegen den Erfolg in allen<br />

Bereichen. So wurde Endress+Hauser<br />

Conducta 2011 mit dem „Best Innovator“<br />

und dem „TOP 100 Innovation<br />

Award“ ausgezeichnet. Als Gesamtsieger<br />

ging Endress+Hauser Conducta<br />

in den renommierten Unternehmenswettbewerben<br />

„Best Marketing Company<br />

Award“, „Manufacturing Excellence<br />

Award“ sowie im „Ludwig-Erhard-Preis“<br />

hervor. Zudem erhielt Endress+Hauser<br />

Conducta in 2013 bereits zum dritten<br />

Mal in Folge die Auszeichnung „TOP<br />

JOB – 100 beste Arbeitgeber in Deutschland“<br />

und wurde im „Großen Preis des<br />

Mittelstandes“ mit dem „Premier“ ausgezeichnet.<br />

Als Anerkennung für den<br />

nachhaltigen Umgang mit Ressourcen<br />

hat Endress+Hauser Conducta 2012 den<br />

international renommierten Energy Efficiency<br />

Award erhalten. In den letzten<br />

drei Jahren wurden am Hauptsitz in Gerlingen<br />

sowie am Standort in Waldheim<br />

insgesamt über 20 Mio EURO in neue<br />

Gebäude und Anlagen investiert. Dabei<br />

wurde ein innovatives, auf Nachhaltigkeit<br />

ausgerichtetes Energiemanagement<br />

mit hohem ökologischem als auch ökonomischen<br />

Nutzen etabliert. n<br />

koordiniert die Firmengruppe. Als erfolgreiches<br />

Unternehmen in Familienbesitz will<br />

Endress+Hauser auch künftig selbstständig und<br />

unabhängig bleiben.<br />

Produkte<br />

Endress+Hauser liefert Sensoren, Geräte, Systeme<br />

und Dienstleistungen für Füllstand-,<br />

Durchfluss-, Druck- und Temperaturmessung<br />

sowie Analyse und Messwertregistrierung. Das<br />

Unternehmen unterstützt seine Kunden mit<br />

automatisierungstechnischen, logistischen und<br />

informationstechnischen Dienstleistungen und<br />

Lösungen. Die Produkte setzen Maßstäbe im


Bayerns Spitzen<br />

Regional | Spezial<br />

54<br />

Der Freistaat Bayern gehört zu den wirtschaftsstärksten<br />

Ländern Europas und<br />

übertrifft mit einem BIP von 385,2 Mrd.<br />

19 der 25 EU-Mitgliedsstaaten. Die Wirtschaftsleistung<br />

pro Einwohner liegt<br />

deutlich über dem deutschen und europäischen<br />

Durchschnitt, darüber hinaus<br />

ist Bayern einer der kaufkräftigsten Märkte<br />

der Welt. In den vergangenen 50 Jahren<br />

hat sich der Freistaat von einer stark<br />

landwirtschaftlich geprägten Region<br />

zum „europäischen High-Tech-Mekka“<br />

(Microsoft-Chef Bill Gates über Bayern),<br />

zu einem Zentrum der „New Economy“<br />

und zum weltweit präsenten Wirtschaftspartner<br />

gewandelt. Die Gründe:<br />

1. Leistungsfähigkeit<br />

• Neben Global Players wie Siemens,<br />

BMW, Audi, EADS und MAN wird Bayern<br />

von einem dichten Netz kleiner und<br />

mittlerer Industrie-, Handwerks-, und<br />

Dienstleistungsunternehmen geprägt.<br />

Jeder Investor stößt auf ein breites<br />

Spektrum von wettbewerbsfähigen<br />

Zulieferern, Abnehmern und Kooperationspartnern.<br />

• Bei nahezu allen neuen Technologien<br />

besetzt Bayern heute bereits nationale<br />

und internationale Spitzenpositionen:<br />

Von Information und Kommunikation,<br />

Bio- und Gentechnologie bis hin zur<br />

Energie- und Umwelttechnik.<br />

• Herausragender Standort für Dienstleistungen:<br />

Bayern ist Versicherungsplatz<br />

Nr. 1 und Bankenplatz Nr. 2 in Deutschland.<br />

Bayern steht im Tourismus an<br />

der Spitze. Die Messeplätze München<br />

und Nürnberg sind international von<br />

großer Bedeutung. Unternehmensbezogene<br />

Dienstleistungen mit hoher<br />

Wertschöpfung sind im Freistaat überdurchschnittlich<br />

gut entwickelt.<br />

2. Investitionsstandort<br />

• Eine hervorragend ausgebaute Infrastruktur<br />

garantiert eine optimale Versorgung<br />

und Anbindung an die internationalen<br />

Märkte.<br />

• Aus- und Weiterbildung auf hohem<br />

Niveau.<br />

• Zugleich attraktive „weiche Standortfaktoren“,<br />

d.h. ein reiches Kulturangebot,<br />

lebenswerte Traditionen, vielfältige<br />

Freizeitmöglichkeiten, intakte<br />

Natur und ein Höchstmaß an innerer<br />

Sicherheit.<br />

3. Zukunftsorientiert<br />

Neben der hohen High-Tech-Kompetenz<br />

setzt Bayern Schwerpunkte in<br />

• der Forcierung der Gründerdynamik<br />

• der weiteren Internationalisierung von<br />

Wissenschaft und Wirtschaft<br />

• und der Steigerung der Qualität des<br />

Bildungssystems<br />

(Foto: VisualBeo/Wikimedia Comons)<br />

Nur einige von Bayerns Spitzen:<br />

Festung Marienberg, BMW-World, die<br />

Zugspitze mit Wettersteingebirge, Allianz-<br />

Arena, Schloss Neuschwanstein, Maximilianeum<br />

und das Uptown-Hochhaus in<br />

München.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

(Foto: Guido Radig/Wikimedia Comons)<br />

(Foto: Cezary Piwowarski/wikimedia CC 1.0 Generic)<br />

(Foto:Boenj/Wikimedia Comons)<br />

(Foto: David Kostner/wikimedia CC Share Alike 2.0 German)<br />

(Foto: donvanone/flickr.com)<br />

(Foto:Bartast/flickr.com)<br />

(Foto: Max Berger/Wikimedia CC Attribution 3.0 Unported)


Mit der Top-Level-Domain .bayern verankert sich der Freistaat fest im Informationszeitalter.<br />

Und verschafft dem boomenden Wirtschaftsstandort eine unverkennbare<br />

virtuelle Heimat.<br />

(Grafiken: OPS Netzwerk GmBH/F. Enge)<br />

Info<br />

n Caspar von Veltheim wurde 1980<br />

geboren und studierte Filmproduktion<br />

an der Deutschen Filmund<br />

Fernsehakademie in Berlin.<br />

Zuvor erwarb er den Bachelor<br />

of Arts für Betriebswirtschaftslehre<br />

und Film und Fernsehen in<br />

London. Im Jahr 2009 gründete<br />

Veltheim die Bayern Connect<br />

GmbH, wo er als Geschäftsführer<br />

tätig ist.<br />

Regional | Spezial<br />

56<br />

Was haben Ferrari, Tempo, Labello und<br />

Aspirin gemeinsam? Sie haben das<br />

erreicht, wovon jeder Marketing-Stratege<br />

träumt: Alle sind zu Stellvertretern<br />

ganzer Produktgruppen geworden, stehen<br />

für feurige automobile Leidenschaft,<br />

Einweg-Taschentücher, Lippenpflegestifte<br />

und Kopfschmerzmittel. Damit eilt<br />

diesen Marken ein scheinbar unangreifbarer<br />

Nimbus vornweg, ein Qualitätsurteil,<br />

das keiner näheren Erklärung mehr<br />

bedarf.<br />

Mit geografischen Regionen verhält<br />

sich das im Übrigen ganz ähnlich: Sibirien<br />

wird vornehmlich als geeigneter<br />

Verbannungsort, das Silicon-Valley als<br />

Nerd-Schmiede und Luxemburg als<br />

größtenteils harmlos wahrgenommen.<br />

Und da in jedem Klischee auch immer<br />

irgendwo die Wahrheit wohnt, ist das oft<br />

bemühte Bild von Bayern als Standort<br />

von „Laptop und Lederhose“ präziser als<br />

man vielleicht denkt. Boomender Wirtschaftsstandort,<br />

herrliche Natur, Hochtechnologie,<br />

starker dynamischer Mittelstand<br />

und Weltmarktfirmen – all das<br />

steht für die Marke „Bayern“.<br />

Mit der Top-Level-Adresse .bayern<br />

erhält der Freistaat in Kürze einen eigenen<br />

Namensraum im Internet. Dann<br />

haben Bürger, Unternehmen, Verbände<br />

und Organisationen die Möglichkeit ihre<br />

eigene Adresse mit der Endung .bayern<br />

zu registrieren und somit ihren Bezug<br />

zum Freistaat zum Ausdruck zu bringen.<br />

Wem an dieser Stelle einzig bajuwarischer<br />

Separatismus in den Sinn kommt,<br />

denkt übrigens zu kurz. Bei allen Vorteilen<br />

für das Standortmarketing hat die<br />

regionale Differenzierung (die es übrigens<br />

auch in Form von .berlin, .nrw oder<br />

.koeln geben wird) auch informationstechnische<br />

Gründe: Der Adressraum im<br />

Internet wird in absehbarer Zeit einfach<br />

zu klein. Auf dem Weg vom Entschluss<br />

bis zur tatsächlichen Bereitstellung der<br />

neuen Top-Level-Adressen mussten eine<br />

Reihe technischer Hürden genommen<br />

werden, Mitte des Jahres soll es für<br />

.bayern aber so weit sein. Wir sprachen<br />

mit Caspar von Veltheim, Geschäftsführer<br />

der Bayern Connect GmbH, die für<br />

die Bewerbung und Umsetzung der Top-<br />

Level-Domain .bayern zuständig ist, über<br />

den Stand der Dinge.<br />

P.T. Warum und für wen ist eine regionale<br />

TLD überhaupt interessant?<br />

Caspar von Veltheim: Für alle, die Interesse<br />

an einprägsamen Domainnamen<br />

haben und einen besonderen Bezug zu<br />

dem Land Bayern aufweisen, etwa weil<br />

sie hier leben oder ihr Geschäft hier<br />

ansässig ist. Sinnvolle und einprägsame<br />

Second-Level-Domains sind ein knappes<br />

Gut. Durch die .bayern-TLD werden<br />

diese Second-Level-Domains wieder<br />

frei und davon profitieren bayerische<br />

Unternehmen, Verbände, Organisationen<br />

und Bürger unmittelbar. Google<br />

selbst hat sich für über 100 TLDs beworben.<br />

Das verdeutlicht, dass Google der<br />

stattfindenden Änderung der Internetnamensgebung<br />

eine große Bedeutung<br />

beimisst. Dazu kommt, dass die regionale<br />

Internetsuche immer wichtiger<br />

und beliebter wird. Viele Industrieinsider<br />

gehen deshalb davon aus, dass bei<br />

regionalen Suchanfragen eine Second-<br />

Level-Domain unterhalb einer geographischen<br />

TLD wie .bayern eine bessere<br />

Suchmaschinenplatzierung generieren<br />

wird. Das verschafft ortsansässigen<br />

Unternehmen und Dienstleistern einen<br />

Wettbewerbsvorteil. Und drittens stärkt<br />

die .bayern-TLD auch die Marke „Bayern“<br />

und der Freistaat erfährt so national wie<br />

international stärkere Wahrnehmung<br />

im Internet. Davon profitieren mittelbar<br />

Bürger und Wirtschaft.<br />

P.T. In welchem Stadium befindet sich<br />

das Projekt?<br />

Caspar von Veltheim: Die Bayern Connect<br />

GmbH wird die .bayern-TLD betreiben.<br />

Wir mussten uns dafür bei der Internetorganisation<br />

ICANN bewerben. Der<br />

Starttermin der .bayern-TLD hängt maßgeblich<br />

von der Zeitplanung der ICANN<br />

ab. Die Bewerbung haben wir im August<br />

letzten Jahres bestanden. Der ICANN-<br />

Betreibervertrag wurde im Januar <strong>2014</strong><br />

unterzeichnet. Jetzt steht noch das sogenannte<br />

Pre-Delegation-Testing aus – ein<br />

letzter abschließender Test unserer technischen<br />

Infrastruktur. Grob geschätzt<br />

gehen wir momentan von einem Start<br />

im August <strong>2014</strong> aus.<br />

P.T. Die Bewerbung bei der ICANN<br />

umfasste mehrere hundert Seiten.<br />

Womit hat Bayern Connect letztlich<br />

punkten können?<br />

Caspar von Veltheim: Die Bewerbung<br />

war äußerst komplex. Sie besteht aus<br />

einem wirtschaftlichen und einem technischen<br />

Teil. ICANN (Internet Corporation<br />

for Assigned Names and Numbers)<br />

achtet sehr genau darauf, ob ein Bewerber<br />

finanziell und technisch in der Lage<br />

ist, eine TLD zu betreiben. Wir sind in beiden<br />

Bereichen sehr gut aufgestellt und<br />

konnten ICANN in unserer Bewerbung<br />

davon überzeugen. Unser technischer<br />

Partner stellt z.B. die Technik für mehr<br />

als 20 neue TLDs bereit, darunter auch<br />

weitere geographische Endungen.<br />

www.pollin.de<br />

P.T. Was ist bei der Registrierung zu<br />

beachten, mit welchen Kosten ist zu<br />

rechnen?<br />

Caspar von Veltheim: Bayern Connect<br />

wird Preise für Standard-Domains und<br />

Preise für wertvollere Domains haben.<br />

Die finalen Preise stehen aber noch nicht<br />

fest. Es ist ebenfalls zu beachten, dass<br />

man bei Bayern Connect keine Domains<br />

direkt erwerben kann. Die Registrierung<br />

von .bayern Second-Level-Domains<br />

erfolgt ausschließlich über zwischengeschaltete<br />

Internet-Provider und Domain-<br />

Registrare (z.B. 1&1, United Domains).<br />

Bayern Connect beliefert diese Provider<br />

und Registrare. Sie beliefern dann den<br />

Endkunden und bestimmen daher auch<br />

den Endpreis für die Nutzer.<br />

Im großen<br />

Katalog stöbern!<br />

P.T. Und wie gestaltet sich der weitere<br />

Verfahrensweg?<br />

Caspar von Veltheim: Es wird eine sog.<br />

„Sunrise-Phase“ geben. Sie bezeichnet<br />

einen Zeitraum während der Einführung<br />

einer neuen TLD wie .bayern, in der die<br />

Registrierung von Domains ausschließlich<br />

Inhabern von Marken vorbehalten ist. Diese<br />

Phase dient dem Markenschutz: Markeninhaber<br />

können sich so vor anderen<br />

Nutzern ihre rechtmäßige Second-Level-<br />

Domain unterhalb von .bayern registrieren.<br />

Entscheidende Voraussetzung ist,<br />

dass die Markeninhaber sich vorher in ein<br />

bestimmtes Verzeichnis (das sog. Trademark<br />

Clearinghouse – TMCH) eintragen<br />

lassen. Bayern Connect empfiehlt Markeninhabern<br />

das TMCH zu nutzen. n<br />

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Regional | Spezial<br />

58<br />

Per Klick zum Mechatroniker<br />

Die App „Lehrstellenradar“ findet bundesweit Ausbildungsangebote im deutschen<br />

Handwerk. Besonders gefragt: Mechatroniker und Fachverkäufer/in im<br />

Lebensmittelhandwerk<br />

Viele Tausend „Apps“ geistern mittlerweile<br />

durchs Internet. Die Mini-Anwendungen<br />

für Smartphones und Tablets<br />

gibt es inzwischen für alle Lebenslagen,<br />

Kommunikationsformen, für Arbeit<br />

ebenso wie Freizeit und Unterhaltung.<br />

Apps sind keine hochgradig komplexen<br />

Softwareprogramme, sie sind<br />

viel mehr der verlängerte, digitale Arm<br />

unserer mobilen Kultur – gerade für<br />

jüngere Menschen. Im Jahr 2013 waren<br />

88 % aller Jugendlichen zwischen 13 und<br />

19 Jahren im Besitz eines internetfähigen<br />

Handys. Wer bei dieser Zielgruppe<br />

landen möchte, braucht inzwischen<br />

mehr als ein paar Gewinnspiele in den<br />

sozialen Medien. Gefragt sind effektive,<br />

unterhaltsame wie gleichwohl nützliche<br />

Tools, die einen wirklichen Mehrwert<br />

bieten.<br />

Die Straubinger IT-Experten von<br />

ODAV sowie über 20 regionale Handwerkskammern<br />

haben unter dieser<br />

Vorgabe eine App entwickelt, die mit<br />

Relevanz, Aktualität und Design viele<br />

Jugendliche begeistern dürfte. Et voila:<br />

Das Lehrstellenradar 2.0.<br />

Ein klassisches „win-win“ im digitalen<br />

Zeitalter<br />

Im Grunde macht das „Lehrstellenradar“<br />

nichts anderes, als Jugendlichen,<br />

Schulabgängern, Eltern, Lehrern oder<br />

Ausbildungsberatern in ganz Deutschland<br />

freie Lehrstellen vorzustellen und<br />

auf direktem Weg verfügbar zu machen.<br />

Möglich wird das durch den ständig<br />

aktualisierten Zugriff auf den qualifizierten<br />

Datenbestand von derzeit über<br />

20 regional zuständigen Handwerkskammern.<br />

Jugendliche können dank der<br />

App quasi per Tastendruck am Handy<br />

eine freie Lehrstelle in ihrem Traumberuf<br />

sowie ihrem Umkreis finden.<br />

Komfortable Lösungen wie ein persönlicher<br />

Suchassistent, der automatisch<br />

mit dem Profil angelegt wird und<br />

per Push-Benachrichtigung tagesaktuell<br />

über passende Angebote informiert,<br />

sind in der App implementiert. Auf der<br />

anderen Seite profitieren auch die Ausbildungsbetriebe:<br />

In Zeiten, in denen<br />

geeigneter Nachwuchs nicht mehr auf<br />

den Bäumen wächst sondern aufgrund<br />

von Demografie, lauter Studierwilligkeit<br />

und leider auch mangelnder Kompetenz<br />

mühsam gesucht werden muss, ist es<br />

für die Handwerksbetriebe nahezu ideal,<br />

ohne großen Kostenaufwand freie Stellen<br />

für die Jugendlichen direkt auf dem<br />

Smartphone zu offerieren.<br />

Der Erfolg gibt dem Lehrstellenradar<br />

recht: 39.000 Mal wurde es mittlerweile<br />

bereits auf Smartphones und Tablets<br />

installiert. Zudem wurde die App auf der<br />

CeBIT 2013 als die beste VerwaltungsApp<br />

Deutschlands ausgezeichnet. Die Version<br />

2 bietet den Nutzern noch mehr als<br />

die Erstausgabe, etwa eine Vielzahl von<br />

Über 20 regionale Handwerkskammern<br />

liefern derzeit den Input für das Lehrstellenradar.<br />

Die App wurde als beste<br />

Verwaltungs-App Deutschlands ausgezeichnet.<br />

(Bild: Handwerkskammer Reutlingen)<br />

Suchoptionen. Auf Wunsch „alarmiert“<br />

das App den Handy-Nutzer, wenn ein seinem<br />

Suchprofil entsprechendes Ausbildungsangebot<br />

ins Netz gestellt wurde.<br />

Wer berufliche Entscheidungshilfe<br />

benötigt, kann sich vom integrierten<br />

„Berufe-Checker“ sogar helfen lassen,<br />

den eigenen Traumberuf im Handwerk<br />

herauszufiltern. Das Lehrstellenradar 2.0<br />

lässt sich kostenfrei im Apple App Store<br />

oder aus dem Google Play Store herunterladen.<br />

Ab Ende Februar <strong>2014</strong> soll<br />

die Onlinesuche übrigens auch über ein<br />

„normales“ Webportal, also ohne App,<br />

möglich sein.<br />

Über 130 Lehrberufe<br />

Aktuell werden über die Plattform zum<br />

Beispiel im Bezirk der Handwerkskammer<br />

Niederbayern-Oberpfalz fast 5.000<br />

Lehrstellen angeboten. „An Spitzentagen<br />

etwa im letzten September hatten wir<br />

bis zu 1930 Suchanfragen am Tag“, sagte<br />

Karl-Heinz Friedrich, Abteilungsleiter für<br />

den Bereich Nachwuchs im Handwerk.<br />

Unter den gefragtesten Handwerksberufen<br />

der ostbayerischen Jugendlichen<br />

sind aus der Vielfalt von 130 angebotenen<br />

Lehrberufen laut Handwerksammer<br />

Elektroniker, Maurer, Kraftfahrzeugmechatroniker,<br />

Fachverkäuferinnen im<br />

Lebensmittelhandwerk und Feinmechaniker.<br />

Während die Ausbildungspalette so<br />

vielseitig wie noch nie ist, wird aber auch<br />

etwas anders deutlich: Gürtler, Seifensieder<br />

und Sattler sind aus den Handwerksrollen<br />

verschwunden. Stattdessen baut<br />

das Handwerk jetzt Zukunftsberufe auf<br />

wie den Mechatroniker. Es entstehen<br />

immer neue Handwerksberufe, die es<br />

gestern noch nicht gab. Den „Meister<br />

Eder“, der in seiner Werkstatt in fahlem<br />

Licht und mit spartanischer Werkzeug-<br />

Ausstattung vor sich hin bastelt und<br />

kaputte Stuhlbeine anklebt, gibt es<br />

allenfalls noch in Kindersendungen des<br />

Fernsehens.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong> (Grafik:OPS Netzwerk GmbH/F. Enge)<br />

Zudem haben viele klassische Berufsbilder<br />

im Handwerk – so wie das des<br />

Schreinermeisters – ihr Gesicht in den<br />

letzten Jahren grundlegend gewandelt.<br />

Das Handwerk hat auf die elektronische<br />

Revolution in der Wirtschaft reagiert:<br />

mit ganz neuen Berufsbildern, damit<br />

Deutschlands Handwerk nicht nur „goldenen<br />

Boden“, sondern auch glänzende<br />

Zukunftsperspektiven hat.<br />

(Bild: expired)<br />

Wo viel Neues entsteht, verschwindet<br />

Altes: Traditionelle Handwerksberufe wie<br />

der des Glockengießers oder Köhlers sind<br />

am Aussterben.<br />

Die Top Ten der beliebtesten Ausbildungsberufe<br />

heute ist eine Mischung<br />

aus neuen und klassischen Berufsbildern:<br />

Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker,<br />

Verkäufer im Handel. Es folgt<br />

der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs-<br />

und Klimatechnik, ein Beruf, der<br />

vor allem durch die Energiewende und<br />

die wachsende Nachfrage nach Solar-<br />

und Wärmepumpentechnik enormen<br />

Aufschwung erlebt, heißt es seitens der<br />

Handwerksammer Niederbayern-Oberpfalz.<br />

Bei Jugendlichen weiterhin sehr<br />

beliebt: der Beruf des Metallbauers, Friseure,<br />

Bürokaufleute, Maurer, Feinmechaniker<br />

und Schreiner.<br />

Andere Berufe gibt es zwar noch auf<br />

dem Papier, doch kaum einer der alten<br />

Meister bildet noch Nachwuchs aus. Das<br />

gilt zum Beispiel für die Ausbildung zum<br />

Gerber.<br />

Spiegelbild der Moderne: Mechatroniker<br />

Als typisches Beispiel für den Wandel<br />

im Handwerk sehen die Experten der<br />

Kammer die dreieinhalbjährige Lehre<br />

zum Kfz-Mechatroniker. Die Ausbildung<br />

vereint Elemente aus Elektrik, Mechanik<br />

und Automatisierungstechnik. „Dieser<br />

Beruf hat Zukunft, weil im Berufsleben<br />

immer mehr Flexibilität gefragt ist. Der<br />

Mechatroniker ist die Antwort des Handwerks<br />

auf diese Herausforderungen“, so<br />

ein Sprecher. Innerhalb der letzten drei<br />

Jahre hat sich der Kraftfahrzeugmechatroniker<br />

mit deutschlandweit rund<br />

70.000 Ausbildungsverhältnissen – das<br />

ist mehr als jeder achte Azubi im Handwerk<br />

– zu Deutschlands beliebtestem<br />

Handwerksberuf entwickelt. Neu entstanden<br />

sind in den letzten Jahren auch<br />

Berufe wie der Kfz-Servicemechaniker<br />

und der Fahrradmonteur.<br />

„Seit 1998 wurden fast alle der rund<br />

124 Ausbildungsberufe neu geordnet und<br />

an den aktuellen technischen Standards<br />

und Anforderungen am Arbeitsmarkt<br />

ausgerichtet“, erklärte eine Sprecherin<br />

des Zentralverbands Deutschen Handwerks<br />

in Berlin. Viele Traditionsgewerke<br />

bekamen auch einen neuen Namen:<br />

So wurde beispielsweise aus dem<br />

Schriftsetzer ein „Mediengestalter für<br />

Digital- und Printmedien“, der Bürokaufmann<br />

bzw. Kaufmann für Bürokommunikation<br />

ist seit diesem Jahr<br />

ein vereinheitlichter „Kaufmann für<br />

Büromanagement“. Nur der Müller<br />

bleibt auch zukünftig ein Müller. Die<br />

Umbenennung des Getreideexperten in<br />

„Verfahrenskraft in der Getreide- und<br />

Futtermittelwirtschaft“ hat das Bundeswirtschaftsministerium<br />

sinnvollerweise<br />

abgelehnt. n


Regional | Spezial<br />

60<br />

Sonne, Römer und Klebstoff<br />

Bayern ist ein Wirtschaftsstandort, an dem sich Tradition und Innovation verbinden.<br />

Hier forschen und entwickeln mittelständische Unternehmen nicht erst<br />

seit gestern, vor allem aber für morgen<br />

Mit 3D Richtung Sonne<br />

Der Markt Giebelstadt ist ein kleiner<br />

Ort im Nordwesten Bayerns mit etwa<br />

5.000 Einwohnern und hat neben einem<br />

kleinen Barock- und Renaissanceschloss<br />

nicht viel zu bieten, das heißt fast, denn<br />

eine Sache wäre da und die hat es in<br />

sich: SSI Schäfer Noell. Die Realisierung<br />

von komplexen Logistiksystemen, von<br />

der Systemplanung und -beratung bis<br />

zur schlüsselfertigen Anlage, gehört zur<br />

Kernkompetenz des Unternehmens.<br />

Mit dem innovativen Konzept<br />

3D-MATRIX Solution® bietet das Unternehmen<br />

eine besonders ausgefeilte<br />

Systemlösung zur Lagerung und Kommissionierung.<br />

Bei herkömmlichen<br />

Lagerungssystemen wird die Effizienz<br />

durch die Transferplätze sowie die Leistung<br />

der Lagerlifte und Fördertechnik-<br />

Loops begrenzt. Anders bei 3D-Matrix.<br />

Die Lagerspeicher sind in Länge, Breite<br />

und Höhe flexibel erweiterbar ohne, dass<br />

das Gesamtsystem in seinen Funktionen<br />

verändert werden muss. Auch Wartungstätigkeiten<br />

sind deutlich einfacher. Kein<br />

Wunder also, dass die weltweit tätige<br />

Deutsche SiSi-Werke Betriebs GmbH<br />

(bekannt durch „Capri-Sonne“) das<br />

Unternehmen mit der Konzeption und<br />

Erstellung eines modernen Distributionslagers<br />

beauftragt hat. Die 3D-MATRIX<br />

Solution soll dabei künftig für mehr<br />

Effizienz sorgen und die automatisierte<br />

Lagertechnik in neue Dimensionen führen.<br />

So sollen die Versorgungssicherheit<br />

deutlich erhöht, Logistikkosten reduziert<br />

sowie robustere und transparentere<br />

Bereitstellprozesse erzielt werden. Künftig<br />

sollen LKWs in Versandspitzenzeiten<br />

kontinuierlich in nur 30 (statt 60-90<br />

Minuten) Minuten an den Heckrampen<br />

abgefertigt werden.<br />

„Wer aufhört, besser zu werden, hat<br />

aufgehört, gut zu sein“<br />

Als die Römer vor über 2.000 Jahren im<br />

heutigen Weißenburg einen Stützpunkt<br />

ganz in der Nähe des Limes errichteten,<br />

kannten sie weder Kunststoffe noch<br />

Automobile. Doch in der Gegenwart<br />

steht statt des Grenzwalls ein leistungsstarkes<br />

Unternehmen, das sich auf die<br />

Herstellung von Kunststoffteilen für die<br />

Automobilindustrie spezialisiert hat und<br />

den Römern in puncto Tatkraft in keinster<br />

Weise nachsteht: KTW.<br />

Die Kunststofftechnik Weißenburg<br />

GmbH wurde 1997 gegründet und hat<br />

sich auf Baugruppenentwicklung spezialisiert,<br />

beispielsweise Mittelkonsolen<br />

für neue Automodelle, die später<br />

nach Designänderungen in das Serienfahrzeug<br />

einfließen. In der Produktion<br />

setzt das Unternehmen auf modernste<br />

Roboter- und Automatisierungstechnik<br />

und Verfahren. So ist KTW Vorreiter im<br />

Bereich Variotherm-Technik, und kann so<br />

verzugs-und bindenahtfreie Teile produzieren.<br />

Auch hinsichtlich der Umweltverträglichkeit<br />

ist KTW durch den hohen<br />

Einsatz von Rezyklaten – Kunststoffabfälle<br />

– ganz vorn. Um seinen Spitzenplatz<br />

zu festigen setzt das Unternehmen<br />

auch auf ein innerbetriebliches Verbes-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/<strong>2014</strong> (Foto: Geralt/Pixabay.com)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/<strong>2014</strong><br />

serungsvorschlagswesen, um etwa Herstellungskosten<br />

zu minimieren, Energie<br />

einzusparen oder auch die Arbeitsplatzsituation<br />

zu verbessern. Diese Vorgehensweise<br />

zahlt sich aus, denn kaum 20 Jahre<br />

nach der Gründung zählen nahezu alle<br />

großen deutschen Automobilhersteller<br />

zum Kundenkreis der Kunststofftechnik<br />

Weißenburg GmbH. Selbst die Römer<br />

hätten das nicht besser machen können.<br />

Biolink hält zusammen, was zusammen<br />

gehört<br />

1997 war auch für ein anderes Unternehmen<br />

der Startschuss: Biolink. Die<br />

Biolink Gesellschaft für Verbindungstechnologien<br />

mbH ist Spezialist für lösemittelfreie<br />

Klebebänder, Klebefolien und<br />

Klebefilme. Weltweit bietet Biolink das<br />

breiteste Klebebandproduktprogramm<br />

auf Basis lösemittelfreier Acrylatklebstoffe.<br />

Biolink schafft Lösungen für<br />

komplexe und schwierige Klebeverbindungen,<br />

die einer hohen Belastbarkeit<br />

und extremen Umweltbedingungen<br />

standhalten müssen, und dabei geht es<br />

um teils außergewöhnliche Einsatzorte.<br />

So forscht und entwickelt das Unternehmen<br />

aus Waakirchen auch für die<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie. Wer ein<br />

solches Spektrum abdeckt, verfügt auch<br />

über einige besonders ausgefeilte Entwicklungen.<br />

Beispielsweise hat Biolink<br />

2012 eine haftklebende Ausrüstung von<br />

dreidimensionalen Bauteilen produziert.<br />

Das Neue an diesem Verfahren ist, dass<br />

sphärisch ausgebildete Oberflächengeometrien<br />

haftklebend ausgerüstet werden<br />

können. Zudem ist das Verfahren<br />

material-, zeit- und kostensparend und<br />

besonders für den Automotivebereich<br />

interessant. Die Spezialisten von Biolink<br />

wollen jedoch nicht nur leistungsstarke<br />

Produkte entwickeln, sondern legen auch<br />

großen Wert auf ökologische Aspekte.<br />

Biolink vermeidet in seinen Produktionsprozessen<br />

die Emission gasförmiger Produkte<br />

in die Atmosphäre, sowie die Verwendung<br />

schädlicher Rohstoffe. Damit<br />

steht Biolink sinnbildlich für bayerische<br />

Unternehmen und verbindet nicht nur<br />

Menschen und Unternehmen sondern<br />

auch Hightech und Ökologie. n<br />

Gunnar Marquardt


Info<br />

Donau<br />

Moldau<br />

n Weitere Informationen zur Europaregion<br />

Donau-Moldau<br />

http://www.evropskyregion.cz/<br />

de/uber-uns/europaregion.html<br />

Regional | Spezial<br />

62<br />

Vom Traum einer Region<br />

Die grenzüberschreitende Europaregion Donau-Moldau ist ein lang gehegter,<br />

aber auch politisch umstrittener Traum. Mittelständische Wirtschaft und Handwerksbetriebe<br />

arbeiten hart an seiner Verwirklichung<br />

Im Dreiländereck Niederbayern-Südböhmen-Oberösterreich<br />

sind Grenzen schon<br />

lange kein Thema mehr. Weder in der<br />

wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit noch<br />

im regionalen Leben. In den 15 Jahren der<br />

gemeinsamen wirtschaftlichen, sozialen<br />

und gesellschaftlichen Entwicklung sind<br />

bestehende Grenzlinien verschwunden,<br />

aus Nachbarn sind Partner geworden.<br />

Durch verstärkte Kooperationen in den<br />

Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Kultur,<br />

Soziales oder Bildung sind die beteiligten<br />

Kommunen und Teilregionen<br />

immer stärker zusammengewachsen.<br />

Doch noch sieht man sich in der Grenzregion<br />

nicht am Ende der Entwicklung<br />

angekommen.<br />

Eine Region für Europa<br />

Die Europaregion Donau-Moldau ist eine<br />

trilateral tätige Arbeitsgemeinschaft der<br />

sieben Partnerregionen Oberösterreich,<br />

niederösterreichisches Most- und Waldviertel,<br />

Niederbayern mit dem Landkreis<br />

Altötting, Oberpfalz, Pilsen, Südböhmen<br />

und Vysočina. Sie dient dem Ausbau der<br />

Zusammenarbeit und hat ihr Ziel darin,<br />

aus dem Dreiländereck einen attraktiven<br />

Lebens- und Wirtschaftsraum im<br />

Brennpunkt von vier Metropolregionen<br />

zu schaffen, der starker Partner der<br />

europäischen Politik ist und den Menschen<br />

langfristige Perspektiven bietet.<br />

Die Ausgangslage könnte kaum besser<br />

sein, ist schon allein die die Lage zwischen<br />

den Metropolregionen Wien, Prag,<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/<strong>2014</strong> (Grafik: OPS Netzwerk GmbH/F. Enge)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

München und Nürnberg sowie die Nähe<br />

zu den Flüssen Donau und Moldau ein<br />

großer Pluspunkt. Über die Jahre haben<br />

sich zahlreiche Technologie- und Innovationszentren<br />

in der Region angesiedelt<br />

und man kann mit Stolz auf einen<br />

starken produzierenden Bereich sehen,<br />

der eine gesunde Mischung zwischen<br />

führenden Unternehmen und kleinen<br />

spezialisierten Firmen bietet. Auch touristisch<br />

und kulturell bietet die Europaregion<br />

manches Schmankerl. Neben<br />

historischen Städten und einer langen<br />

gemeinsamen Geschichte finden sich<br />

hier vielfältige Kulturlandschaften und<br />

große Schutzgebiete.<br />

Marienbader Gespräche<br />

Trotz der zahlreichen Vorzüge ist es kein<br />

leichter Weg den Traum von der Europaregion<br />

Donau-Moldau zu verwirklichen,<br />

denn parallel zu den Plänen und Ideen<br />

spinnt sich auch eine jahrelange politische<br />

Diskussion. Um dem politischen<br />

Widerstand entgegenzutreten und weitere<br />

Probleme zu lösen, wurden die Marienbader<br />

Gespräche ins Leben gerufen.<br />

Deren zentrales Thema ist die Realisierung<br />

der Europaregion Donau-Moldau<br />

(EDM), als wirtschaftliches Gegengewicht<br />

zu den Metropolregionen München,<br />

Nürnberg, Prag und Wien.<br />

Die Gespräche sind dabei auch ein<br />

Gradmesser für die Attraktivität und<br />

das Potenzial der Europaregion. Zu den<br />

letzten Gesprächen im November 2013<br />

kamen nicht nur mehr Menschen zusammen<br />

als je zuvor – 240 Vertreter von<br />

Institutionen, Unternehmen und Behörden<br />

aus Ostbayern, Tschechien, Österreich<br />

– sondern es waren auch erstmals<br />

Vertreter der Slowakei zugegen. Eine<br />

weitere Besonderheit: Die Gespräche<br />

fanden auf Einladung der Handwerkskammer<br />

Niederbayern-Oberpfalz statt<br />

und bringen damit auch zum Ausdruck,<br />

wer die treibenden Kräfte sind: Mittelständische<br />

Unternehmen!<br />

Das Mittel fand der Mittelstand<br />

Bei der Verwirklichung der Europaregion<br />

gehen mittelständische Wirtschaft<br />

und Handwerk der Länder voran und<br />

legen mehr Wert auf Taten denn Worte.<br />

Die kleinen und mittleren Unternehmen<br />

sind das prägende Element und so finden<br />

sich in der gesamten Grenzregion<br />

einige Global Player und Marktführer.<br />

Die zahlreichen standorttreuen, innovativen<br />

und inhabergeführten Unternehmen<br />

stehen dabei sinnbildlich für das<br />

(Zusammen-) Wachsen einer Region.<br />

So haben im Kreis Cham in der Oberpfalz<br />

beispielsweise mehr als 30 tschechische<br />

Firmen eine Niederlassung oder<br />

ein eigenes Unternehmen. Gleichzeitig<br />

sind fast 9.000 tschechische Arbeitskräfte<br />

in Ostbayern beschäftigt. Der überwiegende<br />

Teil der Tschechen arbeitet in<br />

metallverarbeitenden Betrieben sowie<br />

im Hotel- und Gaststättengewerbe und<br />

fühlt sich nicht nur der häufig höheren<br />

Löhne und des besseren Arbeitsplatzangebots<br />

wegen wohl in der Region.<br />

Mut für sechs Millionen Menschen<br />

Angesichts solch positiver Signale<br />

könnte es schließlich noch etwas werden<br />

mit der großen Vision der Europaregion<br />

Donau-Moldau. In dieser würden durch<br />

den großen Zusammenschluss rund<br />

sechs Millionen Menschen leben und<br />

arbeiten. Großes Entwicklungspotenzial<br />

ist also vorhanden, aber es müssen klare<br />

Regeln geschaffen werden.<br />

„Wir haben die große Chance,<br />

unseren gemeinsamen Wirtschaftsraum<br />

weiterzuentwickeln, wenn es uns gelingt,<br />

unsere Identität zu festigen“, sagt Toni<br />

Hinterdobler, Hauptgeschäftsführer der<br />

Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz.<br />

Diese Identität ist bereits in den<br />

kleinen und mittelständischen Betrieben<br />

der Grenzregion verankert. Hinterdobler<br />

appelliert deshalb an die Politik, die<br />

Hemmnisse bei grenzüberschreitenden<br />

Unternehmenstätigkeiten abzubauen,<br />

denn „sind die Regeln klar, gib es auch<br />

mehr Aktivitäten über die Grenze.“<br />

Eines aber steht schon jetzt fest:<br />

Die Basis dieses transnationalen Traums<br />

ist die Tatkraft des Mittelstandes und<br />

es wäre allen Beteiligten zu wünschen,<br />

dass ihre harte Arbeit Früchte trägt. n<br />

Gunnar Marquardt


Alte Liebe, neues Design – der Käfer <strong>2014</strong><br />

Wer bei Autos von Kult spricht, kommt am Käfer nicht vorbei. Noch heute fliegen<br />

„Herbie“ die Herzen zu, doch auch ein alter Charmeur braucht einmal neue<br />

Gewänder. Sein neues Design macht aus dem kleinen Käfer einen kraftstrotzenden<br />

Athleten<br />

GSR-der Super-Sportler unter den 21TH Century Beetles<br />

Lifestyle | Auto<br />

64<br />

Interieur, angelehnt an den Erfolgskäfer<br />

Der neue Käfer, nun ohne das übertriebene<br />

Kuppeldach vom Vorgänger, ist in<br />

fast allen Dimensionen gewachsen. Er ist<br />

breiter geworden (+8,4 cm), länger (+15,2<br />

cm) und, Gott sei Dank, flacher (- 1,2 cm).<br />

Auch Spurbreite und Radstand haben<br />

zugelegt. Er sieht dem Urkäfer ähnlicher<br />

und ist dem ersten Porsche 356 in den<br />

Konfiguration im Internet leicht gemacht<br />

50iger Jahren designorientiert zugetan.<br />

Anders als der New Beetle von 1998 soll<br />

er auch nicht mehr vor allem als Frauenauto,<br />

als Knutschkugel gelten.<br />

Es hat sich viel getan in Technik und<br />

Design, aber die emotionale Dimension<br />

hat gerade dieser neue Beetle-Käfer wieder<br />

neu belebt. Es ist so, als würde man<br />

seine alte Schulfreundin wieder treffen,<br />

mit der man eine gemeinsame gute Zeit<br />

hatte und heute sie ist eine reife Frau,<br />

aber immer noch hübsch und begehrenswert.<br />

Mehr Porsche als Käfer<br />

Flach, bulliger, aggressiver. Deswegen<br />

steht dieser Käfer so satt auf der Straße<br />

wie keiner seiner Vorgänger eher ein Porsche<br />

eben. Sein Erfinder Ferry Porsche<br />

ist Volkswagen Verpflichtung. Neben<br />

dem verbesserten Aussehen, zum Beispiel<br />

die riesigen Heckleuchten, sind vor<br />

allem an den Fahrleistungen und der<br />

Technik enorme Zeitsprünge geliefert<br />

worden. Zu spüren ist das besonders auf<br />

der Autobahn. Mit Tempo knapp 200<br />

auf den wenigen noch freigegebenen<br />

Strecken hänge ich plötzlich hinter den<br />

großen Audis und BMWs auf der linken<br />

Spur. Dabei liegt der Wagen sicher in den<br />

Händen des Fahrers und rollt ab wie auf<br />

Schienen. Das sportliche Fahrverhalten,<br />

ohne zu hart gefedert zu sein, der Anzug,<br />

das Doppelkuppelgetriebe mit 6-Gang-<br />

Automatik (7-Gang ist ebenfalls möglich)<br />

machen den Käfer zum sportlichen<br />

Herausforderer. Als Diesel ist er nicht<br />

nur schnell sondern auch noch äußerst<br />

sparsam.<br />

Käferliebe in der ganzen Welt<br />

Die ganze Welt liebt Käfer. In Mexiko<br />

fährt er sogar trotz zweier Türen als<br />

Taxi. In den USA wird er liebevoll Beetle<br />

genannt. In Westdeutschland steht<br />

er für die Massenmotorisierung des<br />

Wirtschaftswunders. Bis nach Italien<br />

fuhr man in den Urlaub per VW Käfer.<br />

Selbst hinter dem eisernen Zaun des<br />

kalten Krieges lebten Käfer. Gehegt und<br />

gepflegt waren sie ein kleines Stück freie<br />

Welt. Käferfahrer grüßten sich in der<br />

DDR mit Lichthupe.<br />

Mein erstes Auto war auch ein Käfer.<br />

In der DDR erworben 1982, Baujahr 1968,<br />

verkauft von der Koko, der Abteilung für<br />

kommerzielle Koordination von Herrn<br />

Schalk-Golodkowski, und wie mir ein<br />

Volkspolizist bei einer Verkehrskontrolle<br />

sagte, von einem „Grenzverletzer“ konfisziert.<br />

Ich hasste die uniformierten<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Kommunistenkarren von Trabant bis<br />

Lada, deshalb musste es ein in Freiheit<br />

designtes Auto sein, ein Symbol, ein<br />

Westwagen, wie man damals sagte und<br />

eine Alternative zum unbezahlbaren<br />

Golf I, der Preise bis zu 90.000 Ostmark<br />

auf dem Schwarzmarkt in Ostberlin<br />

erzielte. Mit 10.000 Ostmark war<br />

der Käfer fast ein Schnäppchen. Meine<br />

erste große Auto mobilliebe in weiß. Eine<br />

Rarität, die sich nur Leute leisten konnten,<br />

die gute Beziehungen zum Westen<br />

hatten.<br />

Das technische Kapitel war damals<br />

ein anderes. Überholvorgänge, selbst<br />

von Lastern, trieben damals den Schweiß<br />

auf die Stirn des Fahrers. Weil sie endlos<br />

dauerten mangels Kraft und Drehmoment<br />

des Motors. Heute ist der Volksporsche<br />

eher der Jäger der weißköpfigen<br />

Schleicher-Gesellschaft in Deutschland.<br />

Sparsamer Sportler - Beetle Ausstattungslinie<br />

Design 2,0 l TDI 103 kW<br />

(140 PS)<br />

In drei Ausstattungen ist der Käfer auf<br />

den Markt: Beetle, Design und Sport.<br />

Die Preise beginnen bei 17.375 Euro mit<br />

einem 105 PS-TSI-Motor und Sechsgang-<br />

Schaltgetriebe.<br />

Der Testwagen stand in der Diesel-<br />

Version in Reflexsilber in Metallic-Lack<br />

zur Verfügung. Ein Hochleistungsportler,<br />

bei dem die Tanknadel wie angeklebt<br />

wirkte, verblüffte mich. Der Verbrauch<br />

entspricht im MIX 4,2 Liter pro 100 Kilometer<br />

und das bei 140 Pferdestärken und<br />

eher einer herausfordernden Fahrweise.<br />

Was mag das für ein Käfer sein, der 210<br />

PS leistet oder in der GSR-Ausführung<br />

wie im Bild in gelb die Straße für sich<br />

einnimmt? Multifunktionslederlenkrad,<br />

Xenonscheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht,<br />

das große Navigationssystem, Parkpilot<br />

Front und Heck etc. machen den Käfer<br />

bequem im Handling.<br />

Climatronic, Lichtpaket, Mittelarmlehne<br />

und Sportsitze in zweifarbigem<br />

Leder geben dem Käfer einen Hauch von<br />

Luxus. Die Musikanlage von FENDER war<br />

gerade zur Rockmusik von Deep Purple<br />

und Led Zeppelin ein Hochgenuss. Interessant,<br />

diese Musik hörte ich damals<br />

auch in meinem 68er Käfer, allerdings<br />

in einer Qualität, die eher einem Plastikkofferradio<br />

entsprach. Der Fender-Sound,<br />

auch durch das digitale Radio im neuen<br />

Käfer, hat Konzertqualität und macht<br />

das Reisen zum Cruisen. Fender ist ein<br />

Unternehmen, das vor allem Gitarren,<br />

E-Bässe und Gitarrenverstärker herstellt.<br />

Als Sound-System bietet Fender ausgereifte<br />

Klangqualität mit satten Bässen<br />

und feinen Höhen. Dieser neue Käfer,<br />

THE 21ST CENTURY BEETLE, lässt die alte<br />

68er Käfer mit meiner Ostnummer für den Bezirk Dresden<br />

Liebe wieder wach werden. Er ist eine<br />

sportliche Schönheit, eine ausgereifte<br />

Persönlichkeit und ein Handling-König,<br />

der Fahren in dieser Klasse neu definiert.<br />

Schön, dass die Legende Käfer wieder<br />

einen würdigen Nachfolger mit ausgezeichnetem<br />

Retro-Design bekommen<br />

hat. Zuverlässige, erprobte Golf-Technik<br />

hat seinen Preis, aber im Vergleich zum<br />

Mini ist der neue VW Käfer (Beetle) die<br />

wesentlich bessere Alternative. n<br />

<br />

Prof. Arnd Joachim Garth<br />

(Fotos: Garth/Volkswagen AG)


Offizielles Magazin<br />

des Wettbewerbes<br />

„Großer Preis<br />

des Mittelstandes“<br />

www.pt-magazin.de<br />

Akademisierung schadet<br />

Deutschlads Wohlstand ist in<br />

Gefahr<br />

Verschleppt im Libanon<br />

Reportage eines deutschen<br />

Entführungsopfers<br />

Exportschlager KMU<br />

„German Mittelstand“ in<br />

Amerika<br />

10. Jahrgang | Ausgabe 1 | <strong>2014</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

Leserbriefe | Impressum<br />

66<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong><br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Die tägliche Täuschung<br />

Der schmale Grat zwischen Wahrheit und Irrtum<br />

Leserbrief<br />

Zu Ausgabe: 1/<strong>2014</strong><br />

Tägliche Täuschung<br />

Ihr Editorial „Tägliche Täuschung“ hat<br />

mich sehr schmerzlich berührt, ein<br />

Gefühl der Traurigkeit ausgelöst, denn<br />

Sie haben an der Aussage von Ranga<br />

Yogeshwar verdeutlicht, wie es in<br />

Deutschland, eben auch im Fernsehen,<br />

um ein ökonomisches Wissen oder gar<br />

um wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

bestellt ist.<br />

Ein Hoffnungsträger ist da das P.T.<br />

Magazin, um an Hand von Zahlen und<br />

Fakten zu belegen, dass auch Amazon<br />

Umsatzsteuern zahlt, ebenso Lohnsteuern,<br />

Sozialbeiträge und Amazon Gewinne<br />

benötigt, wie jedes Unternehmen, um<br />

notwendige Investitionen vornehmen<br />

zu können. Schließlich muss auch jeder<br />

Spediteur Kapital erwirtschaften, sonst<br />

kann er sich keinen neuen Lastwagen<br />

leisten.<br />

Bei mir auf dem Schreibtisch liegen<br />

die „Grenzen des Wachstums“ von<br />

Dennis Meadows. Sämtliche Prognosen,<br />

erwiesen sich als falsch und unzutreffend.<br />

1973 war das Buch ein großes<br />

Geschäft mit der Angst. Jene instrumentalisierten<br />

Ängste „lohnen“ sich auch<br />

gegenwärtig noch.<br />

<br />

Uwe Timm, Neu Wulmstorf<br />

Ihre Eingangskolumne erinnerte mich an<br />

meine Ausbildung nach der Uni bei der<br />

„Groß-Industrie“. Ich darf nicht aus dem<br />

Nähkästchen plaudern, aber gewundert<br />

hatte ich mich damals schon, warum man<br />

1958 eine pleitegegangene westeuropäische<br />

Firma gekauft hatte, um Maschinenblöcke<br />

zu gießen. Natürlich ging es<br />

auch um Steuern, die aus dem Gewinn<br />

des Gesamtunternehmens erzielt worden<br />

waren und länderverteilt (natürlich<br />

korrekt und nachprüfbar) untergebracht<br />

wurden, ABER auch um Lohnhöhen. Zum<br />

Beispiel der Währungsverfall des „Franzosen<br />

Franken“ – Das gewaltige soziale<br />

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Ungleichgewicht in den Ländern wurde<br />

trotzdem dort glimpflich abgefangen<br />

und autonom geregelt. Das passte zu<br />

meiner Ausbildung an der Uni Göttingen.<br />

Was aber darauf folgte mit Kohl und<br />

weitergeführt von Merkel mit DDR light<br />

hat mich dann doch bewogen, einen<br />

Rückzahlungsantrag für meine Studiengebühren<br />

beim Kustus zu stellen. Was<br />

haben die mir in Göttingen bloß für<br />

Unsinn beigebracht?<br />

Dr. Claus-Dieter Klügel, Landholfshausen<br />

Als kritischer Leser Ihres kritischen Magazins<br />

finde ich gut, wie Sie so manches am<br />

Zeitgeist aufs Korn nehmen, was freilich<br />

mitunter ebenfalls Widerspruch herausfordert.<br />

Ihnen ist beim Titel und Editorial<br />

aber ein wenig der Unterschied zwischen<br />

Täuschung und Irrtum (als Wahrheitsproblem)<br />

und zwischen Wahrhaftigkeit<br />

und Vortäuschen (Wahrhaftigkeits-/<br />

Aufrichtigkeitsproblem) durcheinander<br />

geraten. Die Beiträge, die Sie dazu im<br />

Heft versammelt haben, sind Beispiele<br />

dafür, wie sich der Zeitgeist oder seine<br />

Protagonisten oder „wir“ uns täuschen<br />

bzw. irren. Das Foto auf dem Deckblatt<br />

suggeriert freilich ein Vortäuschen von<br />

Nicht-Wissen oder realen Absichten etc.,<br />

was aber immer eine Täuschungsabsicht<br />

und Wissen-um voraussetzt, also nicht<br />

auf einem Irrtum basiert.<br />

Bei Ranga Yogeshwar handelt es sich<br />

vermutlich weniger um eine Täuschung<br />

sondern um Selbsttäuschung i.S. einer<br />

Selbstüberschätzung seiner Kompetenz,<br />

was natürlich dann ohne “Absicht” sondern<br />

eher aus Eitelkeit geschieht. Da Sie<br />

sonst so genau sind und sein wollen, will<br />

ich Sie über diesen Irrtum, nicht über<br />

Ihr Täuschen (höchstens Ihre Selbsttäuschung),<br />

nicht im Unklaren lassen.<br />

Prof. Dr. Stefan Busse,<br />

Hochschule Mittweida<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong><br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Impressum<br />

ISSN 1860-501x | 10. Jahrgang<br />

Ausgabe 2/<strong>2014</strong><br />

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