P.T. MAGAZIN 01/2012
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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Offizielles Magazin<br />
des Wettbewerbes<br />
„Großer Preis<br />
des Mittelstandes“<br />
P.T.<strong>MAGAZIN</strong><br />
für Wirtschaft und Gesellschaft<br />
8. Jahrgang | Ausgabe 1 | 2<strong>01</strong>2 | ISSN 1860-5<strong>01</strong>x | 3 Euro<br />
www.pt-magazin.de<br />
Ohne mich, ihr Penner!<br />
Mathe-Ass und Punk-Millionär Gerald Hörhan rüttelt auf.<br />
Für ihn ist die Jugend nur noch „faul, feig, falsch gebildet“.<br />
Mittelstandspreis<br />
Nur noch bis 31. Januar.:<br />
Nominierungen 2<strong>01</strong>2<br />
Das Parlament<br />
Regieren uns Parteioligarchen?<br />
Evolution pur<br />
Unternehmensentwicklung top<br />
Mitteldeutschland<br />
Metropolregion ohne Allüren
Dr. Helfried Schmidt<br />
Die beste aller Welten<br />
Lisa Fitz liebt starke Worte. Zum Beispiel:<br />
„Ich halte die globale Erwärmung für<br />
viel weniger gefährlich als die globale<br />
Verblödung.“ Gott sei Dank ist Lisa Kabarettistin.<br />
Sonst hätte sie schon ein Parteiausschlussverfahren<br />
bekommen. In der<br />
Politik herrschen nämlich eigene Regeln.<br />
Auch im Umgang mit der Wahrheit und<br />
dem Gewissen.<br />
„Insgesamt verwirrt die Politik, sie<br />
täuscht mehr vor als sie tatsächlich liefert<br />
[…] Angela Merkel und Wolfgang<br />
Schäuble […] haben […] es geschafft,<br />
sogar die eigenen Reihen so durcheinander<br />
zu bringen, dass sich keiner mehr<br />
an die Wahlziele oder gar an die programmatischen<br />
Fundamente der CDU<br />
erinnert.“ (Der Steuerzahler, Dez. 2<strong>01</strong>1)<br />
Politiker haben Angst. Nicht wirklich<br />
vorm Klima. Aber vorm Bürger. Helmut<br />
Schmidt, Wolfgang Thierse, Ernst Ulrich<br />
von Weizsäcker und andere schrieben<br />
1992: „Politiker werden den Mut für<br />
unpopuläre Wahrheiten nur aufbringen,<br />
wenn die Bürger - also die Wähler - den<br />
Mut zur Wahrheit honorieren und nicht<br />
bestrafen.“<br />
Das ist verkehrte Welt. Kein deutscher<br />
Politiker braucht heute wirklich "Mut zur<br />
Wahrheit". Die Freiheit des Wortes, des<br />
Gewissens, der Rede, der Versammlung<br />
wird seit 1949 gewährleistet. Mathias<br />
Richling erklärt das so: Die Deutschen<br />
erfinden zwar schnell, aber erkennen nur<br />
langsam. Der Osten brauchte 40 Jahre,<br />
um die Demokratie zu wollen. Und der<br />
Westen hat erst nach 60 Jahre gemerkt,<br />
dass er sie schon hat. Kein Wähler sollte<br />
einem Politiker erlauben, nach Fraktionszwang,<br />
Parteiräson oder Brieftasche zu<br />
entscheiden statt nach seinem Gewissen.<br />
Die „Abweichler“ bei der Bundestagsentscheidung<br />
zum Rettungsschirm, Frank<br />
Schäffler (FDP), Wolfgang Bosbach (CDU),<br />
Wolfgang Gunkel (SPD) & Co. wurden in<br />
den Medien als Verräter ihrer Fraktionen<br />
dargestellt. Dabei hätten sie Achtung<br />
und Respekt verdient. Der große Philosoph<br />
Karl Raimund Popper, der Begründer<br />
des kritischen Rationalismus, hätte<br />
das so gesehen. Er schrieb 1988: Die Welt<br />
„stellt uns Aufgaben. Wir können zufrieden<br />
in ihr sein und glücklich. Aber das<br />
muss man auch aussprechen! Ich höre<br />
es fast nie. Statt dessen hört man täglich<br />
Gejammer und Geraunze über die angeblich<br />
so schlechte Welt, in der wir zu leben<br />
verdammt sind. Ich halte die Verbreitung<br />
dieser Lügen für das größte Verbrechen<br />
unserer Zeit, denn es bedroht die Jugend<br />
und versucht, sie ihres Rechtes auf Hoffnung<br />
und Optimismus zu berauben.<br />
Glücklicherweise ist die Wahrheit<br />
leicht nachzuprüfen: die Wahrheit, dass<br />
wir im Westen in der besten Welt leben,<br />
die es je gegeben hat. Wir dürfen diese<br />
Wahrheit nicht länger unterdrücken lassen.<br />
Die Medien, die in dieser Hinsicht die<br />
größten Sünder sind, müssen überzeugt<br />
werden, dass sie schweres Unheil anrichten.<br />
Sie müssen zur Mitarbeit überredet<br />
werden.<br />
Wir müssen die Medien dazu bringen,<br />
die Wahrheit zu sehen und zu sagen.<br />
Und wir müssen sie auch dazu bringen,<br />
ihre eigenen Gefahren zu sehen und, wie<br />
alle gesunden Institutionen, Selbstkritik<br />
zu entwickeln und sich selbst zu warnen.<br />
Es ist eine neue Aufgabe für sie. Der<br />
Schaden, den sie gegenwärtig anrichten,<br />
ist groß. Ohne ihre Mitarbeit ist es fast<br />
unmöglich, ein Optimist zu bleiben.“<br />
Seien Sie versichert, liebe Leser: Das<br />
P.T. Magazin wird weiter freudig an dieser<br />
Aufgabe mitarbeiten. Mit Optimismus,<br />
mit Klarheit, mit kritischer Distanz, mit<br />
Respekt. Im Sinne Martin Luthers: „Und<br />
wenn ich wüsste, dass morgen die Welt<br />
untergeht; ich würde heute noch ein<br />
Apfelbäumchen pflanzen.“ ■<br />
Dr. Helfried Schmidt<br />
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1/2<strong>01</strong>2 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3
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bitte Kartenanzahl eintragen<br />
bitte Kartenanzahl eintragen<br />
(Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes“)<br />
bitte Kartenanzahl eintragen<br />
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Seite 6<br />
Seite 20<br />
Gegengift<br />
Faul, feig, falsch gebildet – so kommt<br />
die Jugend dem Selfmade-Millionär<br />
und Punk Gerald Hörhan vor.<br />
(Foto: Edition a Verlag, Cover: DAVIN TAYLOR)<br />
Die stillen Stars im Mittelstand<br />
Deutschland ist das Mutterland der<br />
sozialen Marktwirtschaft. 99 Prozent<br />
aller Unternehmen in Deutschland<br />
sind mittelständisch.<br />
(Grafik: OPS Netzwerk GmbH, Janine Huber)<br />
Balleinladung... Seite 26<br />
…für die Auszeichnungsveranstaltungen<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung. Hier finden<br />
Sie das Anmeldeformular für alle Länderbälle<br />
und den Bundesball in Berlin<br />
Kartenbestellung<br />
Kartenbestellung<br />
für Gala und Ball<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Ja, ich bestelle Karten für folgende Veranstaltungen (Gala und Ball):<br />
08. September 2<strong>01</strong>2,<br />
22. September 2<strong>01</strong>2,<br />
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Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung MARITIM unter:<br />
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Telefon (bitte für evtl. Rückfragen angeben)<br />
* Die Reservierung von Hotelzimmern erfolgt nur direkt bei den Hotels bis spätestens<br />
vier Wochen vor Veranstaltung. (Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes")<br />
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Die Karten werden ab 1. Juli 2<strong>01</strong>2 und nach Zahlungseingang versandt. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt.<br />
Bei Stornierung ab vier Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung berechnen wir eine Stornogebühr von 100%.<br />
Bei sonstigen Stornierungen berechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 20%. Generell bitten wir um Kartenrücksendung<br />
bei Stornierungen. Rechnungslegung erfolgt durch die OPS Netzwerk GmbH im Auftrag der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
Datum, Unterschrift<br />
20. Oktober 2<strong>01</strong>2,<br />
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* Zimmerreservierung MARITIM unter:<br />
030 2033-4410<br />
In diesem Heft<br />
Cover-Titel<br />
6 Gegengift<br />
Selfmade-Millionär und Punk Gerald<br />
Hörhan zeigt, wie sich die Jugend<br />
gegen die Abzocker-Politik wehren<br />
muss<br />
Gesellschaft<br />
10 Kaiser ohne Kleider<br />
Die Erosion von Fiskalstaat, Rechtsstaat<br />
und Demokratie in der Finanzkrise.<br />
Die Rettung des Euro hebelt<br />
die Grundfesten der Europäischen<br />
Union aus.<br />
14 Ist Demokratie möglich?<br />
Prof. Christiane Bender und Prof.<br />
Elmar Wiesendahl im Interview über<br />
das eherne Gesetz der Oligarchie.<br />
Verkommt der Bundestag zum Spielplatz<br />
elitärer Parteioligarchen?<br />
16 Genossen gegen Genossen<br />
2<strong>01</strong>2 ist das UN-Jahr der Genossenschaften.<br />
Vor 150 Jahren kämpfte<br />
eine Volksbewegung für die staatliche<br />
Anerkennung der modernen<br />
Selbsthilfe-Firma.<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
20 Stille Stars im Mittelstand<br />
KfW-Panel bestätigt Wettbewerbsanalysen<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung:<br />
Der Mittelstand ist die einzige<br />
treibende Kraft am Arbeitsmarkt.<br />
22 Nominierungsaufruf<br />
Nur noch bis 31. Januar 2<strong>01</strong>2:<br />
Die besten Unternehmen für den<br />
„Großen Preis des Mittelstandes“<br />
nomi nieren!<br />
24 Mit Herz und Seele<br />
Ein ganz besonderer Abend<br />
begeistert die Gäste des „Großen<br />
Preis des Mittelstandes“<br />
Wirtschaft<br />
30 Evolution pur<br />
Über die Biologie zur Strategie:<br />
Unternehmensführung nach dem<br />
Vorbild der Natur<br />
34 Leben Sie Ihre unternehmerische<br />
Vision<br />
Auch Firmen brauchen ein Lebensziel<br />
– als Orientierungshilfe, Motivationsverstärker<br />
und Leistungsquelle<br />
4 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Seite 30<br />
(Foto: Joujou/pixelio.de)<br />
Evolution Pur<br />
Erfolgsrezepte aus der Natur funktionieren<br />
seit Jahrmillionen und<br />
erfolgreiche Unternehmen tun es<br />
der Natur gleich.<br />
Seite 52<br />
(Foto: Thomas Maciejewski/pixelio.de)<br />
Metropolregion Mitteldeutschland<br />
Die Metropolregion Mitteldeutschland<br />
ist ein Verbund von elf Städten<br />
und die einzige Metropolregion im<br />
Osten Deutschlands.<br />
40 Dunkle Wolken über Deutschland…<br />
…dichter Nebel umgibt derzeit die<br />
Konjunkturprognosen. Die Unsicherheit<br />
über die mittelfristigen Perspektiven<br />
ist größer als sonst.<br />
42 Rohstoffmangel<br />
Die Verknappung der Rohstoffe<br />
gefährdet die Entwicklung von<br />
Zukunftstechnologien für deutsche<br />
Unternehmen<br />
46 Humane Marktwirtschaft<br />
3 wichtige Fragen an Unternehmer<br />
Energie-Buchautor Dr. Dr. Cay von<br />
Fournier<br />
48 Hightech-Spinne für Gefahreneinsätze<br />
Forscher haben einen Laufroboter<br />
konstruiert, der den Antrieb der<br />
Spinnenbeine zum Vorbild hat<br />
50 Biomasse sinnvoll nutzen<br />
Eine chemische Industrie auf der<br />
Basis erneuerbarer Ressourcen<br />
Regional-Special<br />
52 Die Metropolregion stellt sich vor<br />
Der Wissenschaftsatlas der Metropolregion<br />
Mitteldeutschland stellt<br />
den Industriestandort vor<br />
54 Von Erfurt über Dresden bis Magdeburg<br />
Die Wissenschaftsstandorte der<br />
Metropolregion Mitteldeutschland<br />
56 Life Science<br />
Junges Gemüse mit großer Zukunft<br />
60 Tradition als Sprungbrett zur<br />
Moderne<br />
Maschinenbau/Automotive in der<br />
Metropolregion Mitteldeutschland<br />
62 Ein logisches Warenwirtschaftssystem<br />
Logistik Standorte in der Metropolregion<br />
Mitteldeutschland<br />
Kultur | Lifestyle<br />
64 e Performance ist A-Performance<br />
Das Elektroauto der Gegenwart<br />
heißt e-Tron. Das der Zukunft ist<br />
noch ungewiss, aber Audi steht<br />
bereits unter Strom und ist mehr als<br />
Spannung und Akku.<br />
Leserbriefe | Impressum<br />
66 Lob und Kritik zum Heft<br />
1/2<strong>01</strong>2 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5
Gegengift<br />
Faul, feig, falsch gebildet – so kommt die Jugend dem Selfmademillionär und<br />
Punk Gerald Hörhan vor. Doch sie kann sich gegen die Politik Europas wehren.<br />
Gesellschaft<br />
Gerald Hörhan studierte in Harvard<br />
angewandte Mathematik und Betriebswirtschaft,<br />
er sammelte Erfahrungen an<br />
der Wallstreet, im Investment-Banking<br />
und ist Eigentümer eines international<br />
tätigen Corporate-Finance-Unternehmens.<br />
Sein neues Buch „Gegengift“<br />
knüpft sich die Verschuldungspolitik<br />
Europas vor. Im Interview mit dem P.T.-<br />
Magazin erläutert Gerald Hörhan, was<br />
der Jugend von Heute fehlt und wie sie<br />
sich zukunftsfähig machen kann.<br />
P.T.: Herr Hörhan, die aktuelle Situation<br />
des Euro-Rettungsschirm sehen<br />
Sie als riesigen Nachteil für die junge<br />
Generation?<br />
G. Hörhan: Ja, nicht nur den Rettungsschirm.<br />
Man sieht, dass die Jugend<br />
für all das was hier in Europa passiert,<br />
richtig bezahlen muss. Die Jugend wird<br />
jetzt vierfach abgezockt. Weil sie jetzt<br />
schon hohe Steuern zahlen muss, um die<br />
Sozialsysteme und die Bürokratie von<br />
Brüssel zu bezahlen.<br />
Sie wird jetzt mit noch höheren<br />
Steuern zur Kasse gebeten werden um<br />
für den Rettungsschirm und die Bungabungas<br />
von Herrn Berlusconi zu bezahlen.<br />
Sie werden zum Dritten abgezockt,<br />
weil die Inflation das was sie noch hat<br />
entwertet. Und was am unfairsten ist,<br />
sie zahlt in ein System ein, wo sie nichts<br />
heraus bekommt.<br />
Das heißt es werden alle in Mitleidenschaft<br />
gezogen aber die junge Generation<br />
besonders. Sie wehrt sich nicht<br />
und sie hat auch keine Lobby. Die Pensionisten<br />
haben Pensionistenvertreter, die<br />
Bahnmitarbeiter haben Eisenbahnergewerkschaften<br />
aber die Jugend hat niemanden,<br />
der für sie spricht.<br />
(Foto: Edition a Verlag)<br />
P.T.: Die Mehrheiten in Politik und Medien<br />
drehen die Verschuldungsspirale<br />
ungebremst weiter. Nur Minderheiten<br />
lehnen sich auf: In der Slowakei die<br />
„Neoliberalen“, in Deutschland die „Linken“.<br />
Kann der Einzelne sich den Konsequenzen<br />
entziehen?<br />
G. Hörhan: Ja, indem man sich selbst<br />
wirtschaftlich bildet, wirtschaftliche<br />
6 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
(Foto: Pablo Parma/www.sxc.hu)<br />
(Foto: Aaron Murphy/www.sxc.hu)<br />
Faul, feig und falsch gebildet?<br />
Demonstrieren weil es cool ist?<br />
Macht aufbaut und wirtschaftlichen<br />
Erfolg hat. Der Einzelne kann die Politik<br />
nicht verändern.<br />
Das kann nicht einmal die deutsche<br />
Regierung. Aber jeder Einzelne hat schon<br />
die Möglichkeit sich anzustrengen, ökonomisch<br />
zu bilden, wirtschaftlich zu denken,<br />
anzupacken und damit Erfolg zu<br />
haben.<br />
P.T.: Das bedeutet die Lösung ist<br />
Unternehmertum?<br />
G. Hörhan: Ja. In meinem Buch<br />
beschreibe ich was man tun kann. In<br />
einem Teil gebe ich einen Karriere-Tipp:<br />
Entweder man sucht sich einen Angestellten-Job<br />
bei dem man auch was verdienen<br />
kann und wo man wirklich etwas<br />
lernt oder man wird Unternehmer. Der<br />
andere Teil befasst sich damit, wie man<br />
richtig investiert und das Geld was man<br />
verdient nicht verprasst, sondern vermehrt.<br />
Idealerweise Einkommen und<br />
Vermögen was nicht die Inflation wegfrisst.<br />
Man lernt es nicht in der Schule<br />
und auf der Universität.<br />
P.T.: Wenn die Jugend Opfer wirtschaftlicher<br />
Zusammenhänge wird, die sie<br />
nicht versteht, wie soll sie dann mobilisiert<br />
werden?<br />
G. Hörhan: Ja, es gibt ja viele Möglichkeiten.<br />
Man kann Bücher lesen wie meine<br />
und ich behaupte zum Beispiel, dass ich<br />
die Grundlagen von Wirtschaft an vier<br />
Abenden erklären kann. Da lernt man<br />
vielleicht mehr als bei ein bis zwei Jahren<br />
auf einer Wirtschaftsuniversität. Es ist<br />
nicht so schwer, es bedarf eines Hauptverstandes,<br />
es bedarf harter Arbeit und<br />
es bedarf eines gewissen Geschäftssinns.<br />
Das muss man lernen. Entweder<br />
indem man auf Seminare geht, Bücher<br />
liest oder ein Praktikum oder einen<br />
Arbeitsplatz bei einem Unternehmer<br />
hat. Man lernt es nicht in der Schule und<br />
auf der Universität.<br />
P.T.: Und Mobilisierung sieht dann so<br />
aus, dass man sich eine Lobby schafft<br />
anstatt zu demonstrieren?<br />
G. Hörhan: Natürlich. Wenn sie wirtschaftliche<br />
Macht haben, haben sie auch<br />
Gehör. Wenn sie keine wirtschaftliche<br />
Macht haben, wird Ihnen auch niemand<br />
zuhören.<br />
1/2<strong>01</strong>2 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 7
Gesellschaft<br />
Chillen statt arbeiten!<br />
Schulden machen leicht gemacht<br />
(Foto: MJimages/pixelio.de)<br />
P.T.: Sie fällen ein krasses Urteil über<br />
die europäische Jugend: Faul, feig<br />
und falsch gebildet. Wie kommen Sie<br />
darauf?<br />
G. Hörhan: Ich nenne Ihnen gern<br />
ein paar Beispiele zu jedem. Das Thema<br />
Faulheit: Ich führe sehr oft Bewerbungsgespräche<br />
mit Jugendlichen. Motivierte<br />
Mitarbeiter sind nicht leicht zu finden.<br />
Viele haben Gehaltsvorstellungen von<br />
einem Top-Manager und wenn man<br />
sagt sie sollen pünktlich zur Arbeit kommen<br />
und sollen hart arbeiten oder sie<br />
sollen spät Arbeiten, dann kommen sie<br />
mit einem Burnout und sind noch stolz<br />
darauf. Und das ist eine Frechheit, weil<br />
so wird Europa nicht weiter kommen.<br />
Oder ein anderes Beispiel. Die<br />
Jugend von Heute: Sehr viele haben ihre<br />
Hauptbeschäftigung im chillen, shoppen<br />
und chatten, im Schulden machen.<br />
Jeder Jugendliche hat heutzutage ein<br />
iPhone, während Generaldirektoren<br />
mit alten Nokia-Telefonen auskommen<br />
müssen. Dabei haben die Jugendlichen<br />
nicht einmal das Geld dafür und<br />
machen nur Schulden.<br />
Stattdessen müssen sie in den<br />
ersten Jahren ihres Lebens erst einmal<br />
etwas zurückstecken damit sie etwas<br />
Kapital aufbauen können. Nur als Beispiel:<br />
Wenn Sie drei Jahre in einem<br />
guten Restaurant als Kellner arbeiten<br />
und bereit sind in der Nacht und am<br />
Abend zu arbeiten, können Sie monatlich<br />
ein paar Tausend Euro verdienen.<br />
Wenn sie sich davon die Hälfte zur<br />
Seite legen, haben sie genügend Startkapital<br />
mit der sie ihre erste Wohnung<br />
oder die erste kleine Firmenbeteiligung<br />
kaufen können. Aber wenn sie stattdessen<br />
Schulden machen und sich abends<br />
lieber mit ihren Freunden treffen, dann<br />
werden sie dieses Ziel niemals erreichen.<br />
Beispiel Feigheit: Die früheren Generationen<br />
haben sich alle gegen ihre<br />
Eltern aufgelehnt. Sie haben verschiedene<br />
Protestbewegungen aufgebaut,<br />
sie haben noch eine Mission gehabt.<br />
Und was die Jugend jetzt macht ist ein<br />
Sonderfall, weil sie sich nicht gegen ihre<br />
Eltern auflehnen. Sie handeln nach zwei<br />
Möglichkeiten: Entweder sie verhalten<br />
sich lethargisch, sind faul. Und die, die<br />
was erreichen wollen, kommen schon<br />
in Anzug auf die Universität, versuchen<br />
ihren Vorgesetzten in den Arsch zu kriechen,<br />
damit sie dann als Sachbearbeiter<br />
brave Schafe werden, die vollkommen<br />
leicht zu ersetzen sind.<br />
Wenn sie demonstrieren gehen,<br />
wissen die Leute nicht wofür sie<br />
demonstrieren. In Frankreich haben<br />
die Jugendlichen gegen die Anhebung<br />
des Pensionsalters demonstriert. Das<br />
bedeutet, dass die Jugendlichen keine<br />
8 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Hochleistungsautomaten<br />
für kombinierte Aufgaben<br />
Pension mehr wollen, weil wenn man<br />
die Pension heute nicht anhebt, wird für<br />
die Jugendlichen nichts mehr da sein von<br />
der Pension.<br />
P.T.: Das klingt so ein bisschen nach: der<br />
Jugend von heute fehlt Ideologie.<br />
G. Hörhan: Ja, vollkommen richtig<br />
und ein anderes Beispiel. In Stuttgart<br />
demonstrieren Leute im Namen des<br />
Umweltschutzes gegen einen Bahnhof.<br />
Wenn sie Umweltschutz machen wollen,<br />
müssen sie schauen, dass die Leute<br />
weniger mit dem Auto fahren und mehr<br />
mit der Eisenbahn.<br />
Die Leute werden dann mit der<br />
Bahn fahren, wenn sie gute Angebote<br />
hat, schnelle Züge und gute Bahnhöfe.<br />
Ich fahre selbst viel mit der Bahn, aber<br />
nur dort wo das Angebot attraktiver im<br />
Vergleich zum Auto ist. Es gibt keine<br />
Das Schulsystem hat diese Entwicklung<br />
vollkommen verschlafen.<br />
Ideologie, es gibt keine Ziele man weiß<br />
nicht einmal wofür man demonstriert.<br />
Man macht es einfach weil es cool ist.<br />
Aber nicht weil man weiß wofür man<br />
demonstriert. Auch wenn jetzt gesagt<br />
wird, wir demonstrieren gegen die<br />
Finanzkrise, was will man da demonstrieren?<br />
Und der Punkt falsch gebildet: Unsere<br />
Schulsysteme sind vor 30 Jahren stecken<br />
geblieben. Damals war es noch<br />
wichtig, dass man auswendig gelernt<br />
hat, weil Informationen nicht so weitgehend<br />
verfügbar waren. Aber seit es das<br />
Internet gibt sind Informationen überall<br />
verfügbar, man muss nur wissen wie<br />
man an sie heran kommt.<br />
Das Schulsystem hat diese Entwicklung<br />
vollkommen verschlafen. Sie<br />
müssen in der Schule auswendig lernen,<br />
welcher König welche Schlacht im Jahre<br />
1857 gewonnen hat, aber sie lernen nicht<br />
wie man diese Information im Internet<br />
findet. Außerdem lernen sie nicht wie<br />
man Geld investiert oder wie man mit<br />
Geld umgeht. Genau so wenig lernen sie<br />
wie man gesund lebt. Das Schulsystem<br />
müsste komplett neu gemacht werden.<br />
Lehrer müssen leistungsgerecht und<br />
besser bezahlt und der Lehrplan komplett<br />
neu gemacht werden. Die Jugend<br />
wird im Schulsystem nicht nur schlecht<br />
gebildet. Sie wird sogar so gebildet, dass<br />
sie am Arbeitsmarkt nicht mehr einsetzbar<br />
ist.<br />
Wir haben in unserer Firma ein<br />
Geschäft das relativ komplex ist. Teilweise<br />
haben wir mit Leuten bessere<br />
Erfahrungen gemacht, die in der Schule<br />
durchgefallen sind, als mit Leuten die<br />
in der schule sehr gut waren. Das heißt<br />
schon was.<br />
P.T: Kurz zusammengefasst - Engagement<br />
und Aufopferung sind die zentralen<br />
Punkte.<br />
G. Hörhan: In den 70er Jahren gab es<br />
einen sogenannten Wiederaufbau-Spirit.<br />
Da haben die Leute was gearbeitet,<br />
da haben sie sich angestrengt. In den<br />
letzten 20 Jahren durch das unendliche<br />
Sozialsystem ist dieser Spirit verloren<br />
gegangen. Ich rufe die Leute dazu auf,<br />
sich wieder anzustrengen und ihr Schicksal<br />
selbst in die Hand zu nehmen.<br />
Dann wird Europa nicht in den<br />
Abgrund gehen, wo es derzeit hingeführt<br />
wird und sich Länder wie China<br />
und Brasilien genötigt fühlen Europa<br />
Entwicklungshilfe zu leisten. Dann wird<br />
Europa wieder da sein wo es sein soll,<br />
nämlich an der Spitze. Mit harter Arbeit<br />
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(Foto: Boris Löffert)
Kaiser ohne Kleider<br />
Die Erosion von Fiskalstaat, Rechtsstaat und Demokratie in der Finanzkrise<br />
(Grafik: OPS Netzwerk GmbH, Janine Huber)<br />
Gesellschaft<br />
Immer mehr Vertrauenslöcher im Euro. Mit Pflaster kleben kommt die Politik nicht hinterher.<br />
Unter dem Etikett der „Rettung“ des<br />
Euro, Europas und der ganzen Welt wurde<br />
bekanntlich ein gehebeltes Modell<br />
des vorläufigen Rettungsschirms EFSF<br />
mit einem Volumen von 1 Billion Euro<br />
beschlossen. Für 2<strong>01</strong>2 droht das nächste<br />
Monster mit dem Namen ESM, der Vertrag<br />
zur Einrichtung des europäischen<br />
Stabilitätsmechanismus.<br />
Danach darf ein Gouverneursrat<br />
weisungsfrei über neue Rettungsgelder<br />
in beliebiger Höhe entscheiden. Der ESM<br />
unterliegt keinem Recht eines europäischen<br />
Staates und genießt sogenannte<br />
umfassende gerichtliche Immunität. Er<br />
unterliegt keiner Bankenaufsicht, keinem<br />
Gesetzgebungsorgan und gewährt<br />
Kredite ohne Sicherheiten. Er entscheidet<br />
mit Mehrheit derjenigen Staaten,<br />
die Geld wollen. Zahlen Staaten nicht<br />
ein, erhöht sich deren Zahlpflicht um die<br />
Quoten der Nichtzahler. Dieses surreale<br />
Gebilde ist die vorerst letzte Stufe von<br />
Handlungen der Eurozone, die direkt in<br />
die umfassende Enteignung der zahlungsfähigen<br />
Bürger führen. Es soll versucht<br />
werden, diese Geschehnisse und<br />
ihre Konsequenzen zu analysieren.<br />
Das Abdanken des Fiskalstaates<br />
Seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />
ist die Rolle des Staates Thema<br />
der Debatten und Handlungen in<br />
Makroökonomie und Politik. Nach der<br />
Legende führte die Anwendung der Lehren<br />
von Lord John Maynard Keynes nach<br />
der Weltwirtschaftskrise 1929 zur globalen<br />
Erholung. Die Ideen des studierten<br />
Philosophen und Ökonomen, wonach<br />
sich der Staat als Investor, Geldgeber,<br />
etc. engagieren muss, um gleichsam in<br />
Regionen mit wenig Regen Wasser zu<br />
leiten, fanden auch in der Finanzkrise<br />
Anwendung. Staaten, deren Banken<br />
sich verzockt hatten, griffen mit gigantischen<br />
Finanzmitteln ein, um die Wirtschaft<br />
zu retten. Seit Amtsantritt von<br />
Bundeskanzlerin Merkel stieg die offizielle<br />
Staatsverschuldung um 500 Milliarden<br />
Euro auf mehr als 2 Billionen Euro.<br />
Hinzu treten nicht bilanzierte Verbindlichkeiten<br />
in Höhe von 4,8 Billionen Euro<br />
für Pensionszusagen, etc...<br />
Der Fiskalstaat der Länder der Nordhalbkugel<br />
ist nachhaltig nicht mehr leistungsfähig,<br />
Falschbilanzierung und Irreführung<br />
sind kein Problem von „Greek<br />
Statistics“, sondern von allen EU-Staaten.<br />
Die Angaben zum Bruttosozialprodukt<br />
tragen ebenso einen Teil zur Verschleierung<br />
bei. Sinnlose Subventionsruinen<br />
(Stadien für nur eine Olympiade oder<br />
Fußballmeisterschaft, Fabriken, Straßen<br />
und Kanäle ohne Nutzer, Bürgerhäuser<br />
ohne Bürger) und Personalkosten, denen<br />
keine Schaffung von Mehrwert gegen-<br />
10 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
übersteht, pumpen die Leistungsbilanzen<br />
ebenso auf wie Sozialgeschenke.<br />
Die absolute Verschuldung aller Industriestaaten<br />
kennt so nur eine Richtung,<br />
nach oben.<br />
Nuklearoption<br />
Die Debatte um Schäden aus der Steuerflucht<br />
vernebelt diese Erkenntnis, ebenso<br />
politische Forderungen nach einer<br />
Vermögenssteuer. Ohne verwegen zu<br />
sein, kann man behaupten, dass (hypothetische)<br />
Nachzahlungen aller Steuersünder<br />
und die Wiedereinführung der<br />
Vermögenssteuer keine 100 Milliarden<br />
Euro einbrächten, also nicht mal 5 %<br />
der offiziellen Staatsverschuldung oder<br />
1,3 % der Gesamtstaatsverschuldung<br />
beseitigen könnten. Die Befürworter der<br />
sogenannten „Nuklearoption“ (Artikel<br />
Lawrence Boone im Handelsblatt vom<br />
25.10.2<strong>01</strong>1, S. 56) wollen offen eine staatliche<br />
Allmacht, d.h. ein Bekenntnis der EU-<br />
Staaten, allen Staaten und deren Banken<br />
unbegrenzt zu helfen. Dass und wie<br />
diese Zeitbombe, mit der man bildlich<br />
gesprochen innerstädtisch experimentiert,<br />
hochgehen könnte, wird ignoriert.<br />
Die Bürger unserer Nachbarländer<br />
schaffen zwischenzeitlich ihr Geld noch<br />
schneller beiseite als Deutsche, damit<br />
Deutschland die von Italien, Frankreich,<br />
etc. nicht ausgefüllte Zahlquote der<br />
Rettungsschirme übernimmt. Das muss<br />
scheitern und führt zum Big Bang, dem<br />
Kollaps der Euro-Zone als größtem Wirtschaftsraum<br />
der Welt.<br />
Der Rechtsstaat<br />
Nicht nur der Fiskalstaat hat abgewirtschaftet,<br />
auch vom Rechtsstaat<br />
ist dank der Fehlkonstruktion der EU<br />
nicht mehr viel übrig. So war bereits ein<br />
früheres Hilfsgesetz zur Bereitstellung<br />
von Sanierungshilfen in der Finanzkrise<br />
als „Ermächtigungsgesetz“ bezeichnet<br />
worden. Der neue Entwurf zu dem dauerhaften<br />
Rettungsschirm ESM zeigt wieder<br />
die Elemente eines solchen Gesetzes.<br />
Eine diktatorische Gruppe kann unter<br />
Ausschaltung der Legislative, der Exekutive<br />
und der Judikative zu Lasten der<br />
Untertanen Gelder ausgeben wie sie<br />
Bald Enteignung aller zahlungsfähigen<br />
Bürger?<br />
(Foto: Gerd Altmann/pixelio.de)<br />
will. Dies passt zu dem Vorgehen in der<br />
Finanzkrise. Der ursprüngliche Vertrag<br />
von Maastricht, der die Quersubvention<br />
von maroden Staaten nicht erlaubte,<br />
wurde völlig ignoriert.<br />
Die Europäische Zentralbank, als<br />
zweite Bundesbank konzipiert, wird<br />
bei jeder Gelegenheit politisch instrumentiert.<br />
Sie verzerrt als Aufkäufer<br />
und Händler von Staatsanleihen die<br />
Marktpreise auf dem Anleihemarkt. Sie<br />
realisiert die Transfersunion zu Lasten<br />
Deutschlands entgegen der Rechtssprechung<br />
des Bundesverfassungsgerichts.<br />
Auch verfassungsrechtliche Grundregeln<br />
wie das Rückwirkungsverbot gelten<br />
nicht mehr. Das Rückwirkungsverbot<br />
beruht auf dem Grundsatz, dass der Bürger<br />
nur für die Verletzung von Gesetzen<br />
haftbar gemacht werden kann, die er<br />
kennt und daher befolgen kann. Mit<br />
1/2<strong>01</strong>2 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11
(Foto: Yaroslav B/www.sxc.hu)<br />
Gesellschaft<br />
dem Abkommen zwischen Deutschland<br />
und der Schweiz zur 10 Jahre rückwirkenden<br />
Inanspruchnahme deutscher<br />
Bankkunden in der Schweiz wird dieses<br />
Prinzip ausgehebelt. Niemand konnte<br />
sich auf dieses Gesetz einstellen oder<br />
es befolgen, etwa durch das Aufbewahren<br />
von Nachweisen, dass das in<br />
der Schweiz aufbewahrte Vermögen<br />
rechtmäßig erworben und versteuert<br />
wurde. Auch dieses Verfahren, ebenso<br />
wie der Ankauf von gestohlenen oder<br />
unterschlagenen Datenträgern durch<br />
Finanzbehörden weisen den Weg zu<br />
einer Amerikanisierung des Rechts.<br />
Der Zweck heiligt die Mittel und das<br />
Gerechtigkeitsgefühl der sogenannten<br />
öffentlichen Meinung bestimmt je nach<br />
Moderator der Talkshow, was gut und<br />
böse ist.<br />
Seit Amtsantritt von Bundeskanzlerin Angela Merkels stieg die Staatsverschuldung um<br />
500 Milliarden Euro<br />
Die Beseitigung der Demokratie<br />
Wie bereits ausgeführt, ist der geplante<br />
12 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
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nach ECE-R 17 und 74/408/EWG<br />
ESM ein weiterer Höhepunkt in der Entmündigung<br />
der Parlamente. Demokratie<br />
besteht auf der Ebene der Wahl der<br />
Abgeordneten, die jedoch weder befähigt<br />
noch ausgestattet sind, die Gesetzesvorlagen<br />
der Ministerien sachgerecht<br />
zu beurteilen. Comedysendungen haben<br />
sich inzwischen darauf spezialisiert,<br />
stotternde und ahnungslose Abgeordnete<br />
nach ihrem Wissensstand zu fragen.<br />
Die meisten wussten nicht einmal um<br />
wie viel Milliarden es bei der Abstimmung<br />
zum EFSF ging. Ähnlich sah es aus,<br />
als zu Beginn der Finanzkrise der eine<br />
oder andere schlaue Moderator Minister<br />
fragte, ob sie z.B. erklären könnten, was<br />
Derivate oder Investmentbanker sind,<br />
ahnungslose Gesichter waren die Folge.<br />
Die Behörden, die z.B. Banken oder<br />
Versicherungen kontrollieren sollen,<br />
geben kein besseres Bild ab. Als man<br />
sich bei der staatlich übernommenen<br />
Pleitebank HRE um 55,5 Milliarden Euro<br />
verrechnet hatte, entschuldigte dies<br />
Finanzminister Schäuble damit, dass<br />
das Ministerium nicht die Fachaufsicht<br />
habe. Man verlasse sich auf die Bankiers<br />
und die Wirtschaftsprüfer. Das zeigt das<br />
Prinzip: „Gebt mir alle Macht, ich werde<br />
von ihr verantwortungslos Gebrauch<br />
machen.“<br />
In den Länderparlamenten müssten<br />
die Abgeordneten eigentlich für qualifizierte<br />
Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften<br />
sorgen, ebenso, Justiz ist<br />
Ländersache, um geeignetes Personal<br />
bei den Insolvenzgerichten. Davon kann<br />
keine Rede sein. Ein Insolvenzantrag der<br />
Deutschen Bank würde nach geltendem<br />
Recht mit Ausnahme der Entscheidung<br />
über den Eröffnungsantrag und<br />
die Ernennung des Insolvenzverwalters<br />
fachlich durch Rechtspfleger bearbeitet<br />
werden, das heißt Juristen der untersten<br />
Ausbildungsstufe. Gut ausgebildete<br />
und ausgestattete Sonderstaatsanwaltschaften<br />
wie in New York für die Wall<br />
Street sucht man am Bankenstandort<br />
Frankfurt vergebens. Die Lage der USA<br />
zeigt zwar, dass Staatanwälte kein Allheilmittel<br />
sind, aber hierzulange weiß<br />
man nicht mal, ob es einen Maddoff<br />
überhaupt gibt.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Die Finanzkrise und vor allem die Reaktion<br />
der Märkte zeigen seit 2007 die<br />
Schwächen im System der Nationalstaaten<br />
und erst recht der Europäischen<br />
Union gnadenlos auf. Die sogenannte<br />
„Alternativlosigkeit“ staatlichen Handelns<br />
führen zugleich in viele Sackgassen.<br />
Man zerstört zugleich das Vermögen der<br />
Bürger, die Demokratie und den Rechtsstaat<br />
und gewinnt nichts. So führt der<br />
gehebelte Rettungsschirm nicht zu mehr<br />
Vertrauen, im Gegenteil: Ein Finanzhaus,<br />
MF Global, das sich darauf verließ, die<br />
Eurostaaten würden sich nicht wie ein<br />
afrikanisches Entwicklungsland um die<br />
Rückzahlung von Staatsschulden drücken,<br />
sondern zu 100 % zurück zahlen,<br />
ging mit seinem Vertrauen in die Solidität<br />
der Europäer pleite, 39 Milliarden<br />
Dollar Schaden.<br />
Es gibt nur noch einen Weg: Mit<br />
Notmaßnahmen vorläufiger Art (Wiedereinführung<br />
aller Regulierungen, die<br />
sich nach dem 2. Weltkrieg bewährt hatten,<br />
privatvertragliche Sanierungskredite,<br />
die den Anleihemärkten entzogen<br />
sind etc.) Ruhe schaffen und danach<br />
die EU mit Volksabstimmungen völlig<br />
neu zu bilden, als Vereinigte Staaten<br />
von Europa mit demokratisch legitimierter<br />
Legislative, einheitlichen Gesetzen,<br />
einer rechtsstaatlichen Judikative<br />
und Exekutive, anerkannter Währung<br />
und einer unabhängigen Zentralbank.<br />
Keynes wäre dafür. Er verließ bei den<br />
Verhandlungen von Versailles die englische<br />
Delegation und bezeichnete die<br />
ruinösen Reparationszahlungen, die die<br />
Mehrheit Deutschland auferlegte, als<br />
karthagische Vernichtung. ■<br />
Über den Autor<br />
■ Dr. Volker Gallandi ist Rechtsanwalt<br />
für Wirtschaftsstrafrecht<br />
■ Seit 1988 führt er seine eigene<br />
Kanzlei mit heutigem Sitz in<br />
Gorxheimertal bei Mannheim<br />
(Foto: Volker Gallandi)<br />
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Ist Demokratie möglich?<br />
Prof. Christiane Bender und Prof. Elmar Wiesendahl im Interview mit dem<br />
P.T. Magazin über das eherne Gesetz der Oligarchie<br />
Gesellschaft<br />
Verkommt der Bundestag zum Spielplatz elitärer Parteioligarchen?<br />
Prof. Dr. Christiane Bender und Prof. Dr.<br />
Elmar Wiesendahl schreiben in ihrem<br />
gemeinsamen Artikel „‘Ehernes Gesetz<br />
der Oligarchie‘: Ist Demokratie möglich?“,<br />
der in der APuZ (44-45/2<strong>01</strong>1)<br />
erschien, dass echte Demokratie nicht<br />
möglich sei.<br />
Die Herrschaft der Wenigen sei<br />
schon durch das Repräsentationsprinzip<br />
begünstigt, Netzwerke und Klüngeleien<br />
in den Führungsetagen verstärken diesen<br />
Trend. Die politische Elite grenzt sich<br />
so von der Basis ihrer Parteien ab, immer<br />
(Foto: Ralf Kellershohn/www.sxc.hu)<br />
mit der Motivation, die persönliche<br />
Macht zu sichern. Auch Wahlen können<br />
diese Prozesse nicht durchbrechen.<br />
Hält die Demokratie den oligarchischen<br />
Tendenzen stand? Das P.T. Magazin hat<br />
genauer nachgefragt:<br />
P.T.: Von Stuttgart 21 bis Occupy Frankfurt:<br />
Die kritische Phase der Demokratie<br />
der heutigen Tage ist offensichtlich. Ist<br />
das ein natürlicher Prozess, dem sich<br />
jede Herrschaftsformen irgendwann<br />
stellen muss oder ist die Demokratie<br />
schlicht im Scheitern begriffen?<br />
C.B./E.W: Im Gegenteil: Nur in der<br />
Demokratie sind solche Formen des Protests<br />
überhaupt möglich, ohne dass Teilnehmer<br />
Repressalien fürchten müssen.<br />
Stuttgart 21 und Occupy Frankfurt beleben<br />
die Demokratie.<br />
P.T.: Warum ist die Demokratie eine so<br />
wichtige Errungenschaft für die Völker<br />
dieser Welt, wenn sich auch bei dieser<br />
Herrschaftsform Eliten nicht vermeiden<br />
lassen und das Volk aus den Machtzentren<br />
heraus gehalten wird?<br />
C.B./E.W: Demokratie ist dem Ideal<br />
nach unmittelbare Selbstbestimmung<br />
des Volkes. Sie hebt den Unterschied zwischen<br />
Beherrschten und Herrschenden<br />
auf. Sie ermöglicht die Existenz freier und<br />
gleicher Bürger und Bürgerinnen. Gleichwohl<br />
ist Elitenbildung nicht zu vermeiden,<br />
denn die Regierungsgeschäfte können<br />
nicht von der Gesamtbürgerschaft<br />
ausgeübt werden.<br />
P.T.: Wenn die Elitenbildung ein natürlicher<br />
Prozess ist, ist dann nicht auch<br />
die natürliche Herrschaftsform für die<br />
Menschheit undemokratisch?<br />
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14 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
C.B./E.W: Elitenbildung geht aus der<br />
Übertragung der Selbstbestimmungsrechte<br />
auf gewählte Politiker hervor.<br />
Dies erzeugt Stellvertreter-Demokratie.<br />
Sie ist nicht undemokratisch, solange<br />
Stellvertreter kontrolliert und abgewählt<br />
werden.<br />
P.T.: Sie zitieren Robert Michels:<br />
Eine starke Organisation fordert eine<br />
starke Führung – Muss man sich stets<br />
entscheiden zwischen einer starken<br />
Regierung und der Partizipation des<br />
Volkes?<br />
C.B./E.W: Nein. Wenn eine starke<br />
Regierung im Interesse der Bürger und<br />
Bürgerinnen handelt, dient das der<br />
Demokratie. Partizipation des Volkes<br />
ist ein Korrektiv, erschwert das Regieren,<br />
führt aber nicht zu einer schwachen<br />
Regierung.<br />
P.T.: Ist eine demokratischere Herrschaftsform<br />
möglich, als die Demokratie<br />
selbst?<br />
C.B./E.W: Nein. Demokratie ist nicht<br />
zu steigern. Sie muss nur ein Höchstmaß<br />
an Teilhabe der Bürger und Bürgerinnen<br />
ermöglichen und die gewählten Eliten<br />
dürfen sich nicht verselbständigen.<br />
P.T.: Der stärkste Grund für die Elitenbildung<br />
ist die Gier nach Macht und deren<br />
Erhalt. Welches Instrument könnte<br />
dieses Streben unterbinden, bzw.<br />
einschränken?<br />
C.B./E.W: Elitenbildung ist einerseits<br />
notwendig, andererseits ermög licht sie<br />
Machtmenschen den Weg nach oben.<br />
Einmal oben, wollen Eliten an der Macht<br />
bleiben. Um deren Machtstreben zu<br />
begrenzen, bedarf es demokratischer<br />
Fesseln, wie beispielsweise der Möglichkeit<br />
zur Abwahl oder der Befristung ihrer<br />
Amtszeit.<br />
P.T.: Michels glaubt, eine Reform der Parteien<br />
sei notwendig. Können die innerparteilichen<br />
Strukturen überhaupt aufgebrochen<br />
werden? Und wenn ja, wie?<br />
C.B./E.W: Elitenbildung und Oligarchisierung<br />
gehen Hand in Hand. Ein<br />
Gegengift besteht in der Stärkung innerparteilicher<br />
Demokratie wie der direkten<br />
Wahl der Führung und auch hier der<br />
Ämterbegrenzung und -befristung. Die<br />
innerparteiliche Demokratie lebt vom<br />
aktiven Engagement ihrer Mitglieder.<br />
P.T.: Politiker schotten sich ihren Wählern<br />
ab, selbige sind frustriert, wir<br />
haben eine Krise der Demokratie. Kann<br />
die Demokratie reformiert werden?<br />
C.B./E.W: Die Selbstbezogenheit und<br />
Bürgerferne der Politiker erzeugt eine<br />
Vertrauenskrise der Demokratie. Mehr<br />
Möglichkeiten direkter Demokratie können<br />
dieser Entfremdung entgegenwirken.<br />
Elitenversagen kann Demokratie<br />
gefährden. n<br />
<br />
Boris Kunofski<br />
Interviewpartnerin<br />
n Prof. Christiane Bender ist Professorin<br />
für Soziologie an der<br />
Helmut-Schmidt-Universität der<br />
Bundeswehr Hamburg<br />
Interviewpartner<br />
n Prof. Dr. Elmar Wiesendahl ist Professor<br />
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Ferdinand Lassalle tobte. Dieser verdammte<br />
Schulze! Im Winter 1862/63<br />
stand die Gründung der Arbeiterpartei<br />
bevor. Mit zwei Punkten sollte sie<br />
antreten: demokratisches Wahlrecht<br />
und Produktionsgenossenschaften. Lassalle<br />
meinte Industriebetriebe in Arbeiterhand,<br />
finanziert durch Staatskredite.<br />
Ausgerechnet jetzt tingelte der Liberale<br />
Hermann Schulze-Delitzsch durch die<br />
Arbeiterbildungsvereine. Er predigte seinen<br />
„Arbeiterkatechismus“: Die Arbeiter<br />
sollten sich Kredit- und Konsum-Genossenschaften<br />
anschließen, die soziale Frage<br />
durch Selbsthilfe und Solidarhaftung<br />
lösen, das nötige Kapital ansparen. Ganz<br />
ohne Staat. „Haarsträubender Blödsinn!<br />
Hirsebrei!“, schimpfte Lassalle. „Gedankenloses<br />
Bimbamgeläute!“<br />
Gefährlicher als Marx<br />
Dieser Schulze wurde gefährlich. Gefährlicher<br />
sogar als der Überlinke Karl Marx<br />
in London. Schulze blökte sein Nein zu<br />
Subventionen in die Säle, die Arbeiter<br />
schrien Hurra! Schulze begriff nicht,<br />
dass Industriearbeiter anders waren<br />
als Handwerker und Krämer. Sie würden<br />
immer lohnabhängig bleiben, am<br />
Existenzminimum krebsen. Ein ehernes<br />
Gesetz. Da gab’s keine Spargroschen zu<br />
sammeln. Pumpvereine, Kleinbetriebsnetze<br />
und Gemeinschaftsläden? Lächerliche<br />
Antworten auf die Industriemoderne.<br />
Bürgerliche Selbstverantwortung<br />
hielt Lassalle für weltfremd bei Arbeitern.<br />
Sie brauchten straffe, zentrale Führung.<br />
Lassalles Führung.<br />
Im Februar 1863 kam Post aus<br />
Leipzig. Das Zentralkomitee der Sozialisten<br />
bereitete den Gründungsparteitag<br />
vor, bat um Programmideen und<br />
suchte einen Chef. Lassalle verfasste<br />
ein „Offenes Antwortschreiben“. Das<br />
40-Seiten-Pamphlet erschien im März<br />
mit 12.000 Exemplaren: der Urknall des<br />
Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins<br />
(ADAV), Vorläufer der SPD.<br />
„Schulze ist aufgeschlitzt“<br />
Den größten Spaß hatte Lassalle an der<br />
Abrechnung mit der Selbsthilfe-Idee.<br />
„Schulze-Delitzsch und sein ganzer<br />
Standpunkt ist aufgeschlitzt und seine<br />
Eingeweide ans Licht gekehrt“, schrieb<br />
er einem Parteifreund. „Der Hass, der<br />
mich dafür treffen wird, wird beispiellos<br />
sein.“ Kaum war Lassalle ADAV-Präsident<br />
geworden, formierte der erboste sozialliberale<br />
Flügel als Konkurrenz den Vereinstag<br />
Deutscher Arbeitervereine. Als erstes<br />
empfahl dieser den Massen Genossenschafts-Gründungen<br />
à la Schulze.<br />
Der smarte Sozialistenführer trieb<br />
den Keil tiefer, hetzte in der Presse<br />
gegen den „Sparapostel“ Schulze und<br />
ließ Spottlieder singen: „Der gute Mann<br />
beweist uns ganz geschwind, dass wir ja<br />
alle Kapitalisten sind. Sand, Sand, Sand<br />
in die Augen!“ In einem Buch mixte<br />
Lassalle einen feurigen Cocktail aus<br />
Wirtschaftstheorie und ätzendem Sarkasmus.<br />
„Verlogenste Täuschung“ und<br />
„nervenschmerzerregend“ sei der Versuch,<br />
Arbeitern Mittelstandsträume einzuimpfen.<br />
Eine „kleinbürgerliche Seele“<br />
sei Schulze, ein Provinzler: „Sind Sie denn<br />
nie aus Bitterfeld und Delitzsch herausgekommen?“<br />
Der Feind meines Feindes ist mein<br />
Freund<br />
Ein druckfrisches Exemplar schickte<br />
Lassalle an Ministerpräsident Otto von<br />
Bismarck, „zu tödlichem Gebrauche“<br />
gegen die liberale Fortschrittspartei, für<br />
die Schulze im preußischen Parlament<br />
saß. Bismarck würde „aus diesem Holz<br />
Kernbolzen schnitzen können, sowohl<br />
im Ministerrat wie den Fortschrittlern<br />
gegenüber“, so Lassalle. In Geheimtreffen<br />
hatten sie sich schätzen gelernt. Beide<br />
sahen die Lösung der sozialen Frage<br />
beim starken Staat. Beide dachten: Der<br />
Feind meines Feindes ist mein Freund.<br />
Der Abgeordnete Schulze zerrte an<br />
Bismarcks Beinkleidern wie ein Terrier.<br />
Verleger rissen sich um seine Artikel, eine<br />
Zeitung gab er selbst heraus. Bismarck<br />
zählte ihn zu den „hervorragendsten und<br />
entschiedensten Gegnern“, deren „agitatorische<br />
Wirksamkeit überwiegend<br />
darauf gerichtet ist, politischen Einfluss<br />
auf die Arbeiter und Handwerker<br />
zu gewinnen, um die Fortschrittspartei<br />
gegen die Regierung zu verstärken“.<br />
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„Kriegskassen der Demokratie“<br />
Bismarck sah Schulzes Genossenschaften<br />
als Tarnung alter Revolutionäre<br />
des Jahres 1848. Wer vor Bajonett und<br />
Geheimpolizei nicht ins Exil geflüchtet<br />
war, machte jetzt in Gemeinwirtschaft.<br />
Vorbild waren Pioniere aus England<br />
und Frankreich. Genossen übersetzten<br />
deren Praxisleitfäden, schickten Trainer<br />
auf Tournee, luden zu Gründer-Workshops.<br />
In Zeitschriften sezierten sie<br />
Satzungs-, Finanz- und Geschäftsmodelle.<br />
Kaschiert als Unternehmensberatung,<br />
war es doch umstürzlerisches<br />
Ideengut. Besonders gefährlich: Darlehensvereine,<br />
die die Kreditklemme des<br />
Kleingewerbes aufbogen.<br />
„Volksbanken“ nannte sie Schulze<br />
neuerdings. In Bismarcks Augen waren<br />
sie „die Kriegskassen der Demokratie,<br />
die unter Regierungsgewalt gestellt<br />
werden müssen“.<br />
Doch Schulze musste die Rechtsfrage<br />
stellen, keine Machtfrage. Sicher,<br />
Genossenschaften waren eine Schule<br />
der Demokratie („ein Mitglied, eine<br />
Stimme“). Doch das allein sicherte kein<br />
Überleben der inzwischen 1.600 Vereine<br />
mit 400.000 Mitgliedern. Im Handelsrecht<br />
waren sie nur geduldete Zwitter<br />
zwischen Personen- und Kapitalgesellschaft.<br />
Behörden übten Willkür, Gerichte<br />
fällten wirre Urteile. Schulze, der Jurist,<br />
wusste: Genossenschaften benötigten<br />
eine eigene Rechtsform. Schulze, der<br />
Politiker, wusste: Für ein Reformgesetz<br />
brauchte er Helfer in Bismarcks Kabinett.<br />
Das Manöver würde nur gelingen,<br />
wenn die Vereine aus der Radikalenecke<br />
herauskämen. Mit Statistik wies er ihre<br />
volkswirtschaftliche Leistung nach. Sozialutopisten<br />
zwang er ins Korsett harter<br />
kaufmännischer Vorgaben.<br />
Antifranzösische Ressentiments<br />
Clever spielte Schulze die nationale Karte.<br />
Die Genossenschaft stärke das „Gefühl<br />
der Einheit“ der Deutschen. Hatte er<br />
früher wie Franzosen und Briten von<br />
Assoziationen gesprochen, was in den<br />
Ohren der Obrigkeit welsch und radikal<br />
klang, verordnete er seinen Mitstreitern<br />
nun den deutschen Begriff Genossenschaft.<br />
Er bediente antifranzösische Ressentiments.<br />
Frankreich gelte es zu übertrumpfen.<br />
Bürokratischer Zentralismus<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
FINALIST<br />
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sei „romanisch“. „Germanisch“ sei die<br />
„mannigfaltigste Gliederung“ in freien<br />
Gruppen, „von denen jede ihre besondern<br />
Angelegenheiten selbst ordnet und<br />
auf die eigne Kraft gestützt fremde Hilfe<br />
und Leitung weder verlangt noch duldet“.<br />
Spin-Doctor Schulze deutete das<br />
Importmodell zum Symbol urdeutscher<br />
Stammeskraft um.<br />
Auf Schulzes Pult entstand ein<br />
Gesetzentwurf. Schulze brachte ihn<br />
immer wieder ein, aber scheiterte stets<br />
an Bismarcks Vorgabe: Der Staat würde<br />
Genossenschaften eine Konzession verleihen<br />
und diese überwachen. So nicht,<br />
blockierte Schulze. Die Behörden sollten<br />
„unsern Vereinen nichts darein zu reden<br />
haben“.<br />
Mit der Kugel im Gemächt<br />
Ab 1864 wurde der Weg frei. Mit einer<br />
Kugel im Gemächt verschied sein Gegner<br />
Lassalle, der liebestoll in ein Duell<br />
um seine Herzdame getreten war. Pulver<br />
und Blei, Blut und Eisen verschoben<br />
auch Bismarcks Interessen. Während<br />
die Kanonen der Einigungskriege donnerten,<br />
fädelte Schulze mit Handels- und<br />
Justizministern einen Deal ein: keine<br />
politische Betätigung, rein wirtschaftlicher<br />
Förderzweck, aber freie Gründung<br />
ohne Konzessionszwang. 1867 bekam er<br />
sein Genossenschaftsgesetz. Bald galten<br />
Schulzes Paragraphen auch im Reich –<br />
und sie gelten bis heute. Eins gelang<br />
Schulze aber nicht: die Rivalen aus der<br />
Rheinprovinz wegzubeißen.<br />
Friedrich Wilhelm Raiffeisen hatte<br />
im Westen ein andersartiges Genossenschaftswesen<br />
aufgebaut. Mit Hilfe<br />
von Pfarrern sammelte der christlich<br />
beseelte Bürgermeister überschuldete<br />
Bauern. Agrarkassen, Läden und Lagerhäuser<br />
entstanden. „Das Geld des Dorfes<br />
dem Dorfe“, tönte er. „Einer für alle, alle<br />
für einen.“ Der sanfte Raiffeisen war<br />
anfangs nur ein Local Hero. Einst hatte<br />
er den großen Schulze um Hilfe gebeten.<br />
Der aber zog Raiffeisen öffentlich durch<br />
den Kakao. Er sah in ihm „einen Fantasten<br />
oder einen Mitläufer, der nur eine<br />
schlechte Kopie seiner Genossenschaftsidee<br />
produzieren wollte“, meint der<br />
Historiker Walter Koch. „Eine eklatante<br />
Fehleinschätzung.“<br />
Rivale Raiffeisen<br />
Schulzes System war gut für Betriebe<br />
in der Stadt. Raiffeisens Klientel waren<br />
Bauern. Sie bezahlten Saatgut, Chemiedünger<br />
und Gerät mit der Ernte, die sie<br />
gemeinsam verkauften. Kredite mussten<br />
länger laufen, Risiken anders verteilt<br />
werden. Schulze blieb stur: sein System<br />
oder keins.<br />
Raiffeisen kam spät, aber gewaltig.<br />
Sein System wurde weltweit erfolgreicher.<br />
In Deutschland dauerte der<br />
„Systemstreit“ noch 100 Jahre. Erst 1972<br />
machten die beiden Lager Frieden miteinander.<br />
Und die Sozialisten? Die entdeckten<br />
auch noch ihren Schulze. Kurz<br />
vor 1900 setzte ein Boom „roter“ Konsum-,<br />
Spar- und Bauvereine ein. Und die<br />
richtige Anrede für Sozialisten lautet<br />
natürlich: Genosse. ■<br />
Marco Althaus<br />
Über den Autor<br />
■ Marco Althaus ist Professor für<br />
Sozialwissenschaften an der<br />
Technischen Hochschule Wildau<br />
■ Seine Arbeitsgebiete sind Politik-,<br />
Sozial- und Wirtschaftswissenschaften<br />
(Foto: Marco Althaus)<br />
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Die stillen Stars im Mittelstand<br />
KfW-Panel bestätigt Wettbewerbsanalysen der Oskar-Patzelt-Stiftung:<br />
Der Mittelstand ist die einzige treibende Kraft am Arbeitsmarkt.<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Die KfW-Studienergebnisse bestätigen<br />
die Auswertungen des Wettbewerbs<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“ der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung. Kommunen,<br />
Kammern, Unternehmen und Bürger<br />
hatten 3.552 hervorragende Unternehmen<br />
für den Wettbewerb nominiert.<br />
794 umfangreiche Datensätze mit<br />
mehr als 50 Einzelindikatoren konnten<br />
für den Zeitraum 2006 bis 2<strong>01</strong>0 ausgewertet<br />
werden. Die Resultate im Vergleich:<br />
Glasklarer Sieg beim Wettbewerb „Wer schafft die meisten Arbeitsplätze?“<br />
Deutschland ist das Mutterland der<br />
sozialen Marktwirtschaft. 99 Prozent<br />
aller Unternehmen sind mittelständisch.<br />
Trotzdem gibt es keine amtliche<br />
Statistik für die Anzahl der mittelständischen<br />
Unternehmen und der bei ihnen<br />
(Grafik: OPS Netzwerk GmbH, Janine Huber)<br />
Beschäftigten. Volkswirtschaftliche und<br />
wirtschaftspolitische Analysen müssen<br />
daher auf private Forschungsinitiativen<br />
wie das Mittelstands-Panel 2<strong>01</strong>1 der<br />
KfW-Bankengruppe ausweichen, in dem<br />
12.444 Unternehmen analysiert wurden.<br />
Beschäftigung:<br />
• KfW-Panel: Der deutsche Mittelstand<br />
war zwischen 2005 und 2<strong>01</strong>0<br />
die treibende Kraft des Beschäftigungswachstums.<br />
Das Plus von<br />
1,8 Millionen Erwerbstätigen in<br />
Deutschland ist ausschließlich vom<br />
Mittelstand getragen worden. Allein<br />
2<strong>01</strong>0 haben öffentlicher Sektor und<br />
Konzerne 170.000 Stellen abgebaut,<br />
während im Mittelstand 670.000<br />
Jobs geschaffen wurden.<br />
• Großer Preis des Mittelstandes: Die<br />
für den 17. Wettbewerb 2<strong>01</strong>1 nominierten<br />
3.552 Unternehmen beschäftigten<br />
per 31.12.2<strong>01</strong>0 zusammen<br />
rund 1,345 Millionen Mitarbeiter. Sie<br />
steigerten ihre Mitarbeiterzahl zwischen<br />
2006 und 2<strong>01</strong>0 - trotz Krise!!<br />
- um 32 Prozent. Ihre durchschnittliche<br />
Ausbildungsquote beträgt<br />
5,9 Prozent,<br />
Eigenkapitalquote:<br />
• KfW-Panel: Die Eigenkapitalquoten<br />
im Mittelstand stiegen von 2005 bis<br />
2<strong>01</strong>0 im Schnitt von 22,5 auf 26,6<br />
Prozent.<br />
• Großer Preis des Mittelstandes: Die<br />
Eigenkapitalquoten der Wettbewerbsteilnehmer<br />
stiegen von 2008<br />
bis 2<strong>01</strong>0 trotz Krise von 33 auf 37<br />
Prozent. Die Eigenkapitalquote<br />
wird ganz bewusst als Krisenpuffer<br />
gemanagt. Mehr als 90 Prozent der<br />
Wettbewerbsteilnehmer betreiben<br />
ein Risikomanagement.<br />
Umsatzrenditen:<br />
• KfW-Panel: Selbst in der Krise lagen<br />
20 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
die Umsatzrenditen im Mittelstand<br />
bei fünf Prozent.<br />
• Großer Preis des Mittelstandes: Die<br />
Umsatzrendite der Wettbewerbsteilnehmer<br />
lag bei durchschnittlich<br />
7,8 Prozent vor Steuern. Große<br />
Unternehmen mit mehr als 100<br />
Millionen Euro Jahresumsatz hatten<br />
eine Rendite von 5,8 Prozent, kleine<br />
mit weniger als drei Millionen Euro<br />
Umsatz 9,3 Prozent.<br />
Investitionen:<br />
• KfW-Panel: Auch bei Investitionen<br />
ist mit einem Plus von 2,8 Prozent<br />
die stärkere Dynamik vom Mittelstandssegment<br />
der Wirtschaft ausgegangen.<br />
• Großer Preis des Mittelstandes: Die<br />
Wettbewerbsteilnehmer realisierten<br />
doppelt so viele Investitionen<br />
wie der Durchschnitt der KMU in<br />
Deutschland und verstärkten in vielen<br />
Fällen die Investitionen antizyklisch<br />
- gerade im Krisenjahr 2009.<br />
Gegenüber 2006 ist in 2<strong>01</strong>0 ein<br />
Investitionsplus von 52 Prozent zu<br />
verzeichnen, und zwar unabhängig<br />
von der Betriebsgröße. Auch Unternehmen<br />
mit weniger als drei Millionen<br />
Jahresumsatz haben in den<br />
fünf Jahren zwischen 2006 und 2<strong>01</strong>0<br />
durchschnittlich 672.000 Euro investiert.<br />
94 Prozent der Wettbewerbsteilnehmer<br />
wollen ihre Investitionen<br />
halten oder sogar steigern.<br />
Umsatzentwicklung:<br />
KfW-Panel vs. Großer Preis des Mittelstandes:<br />
Voraussetzung der Beschäftigungs-<br />
und Investitionserfolge war die<br />
erreichte Umsatzentwicklung. Sie ist<br />
beeindruckend:<br />
• 2007:<br />
KfW-Panel:<br />
+9,4 Prozent,<br />
Großer Preis des Mittelstandes:<br />
+15,6 Prozent<br />
• 2008:<br />
KfW-Panel:<br />
+7,6 Prozent,<br />
Großer Preis des Mittelstandes:<br />
+12,0 Prozent<br />
• 2009:<br />
KfW-Panel:<br />
- 6,2 Prozent,<br />
Großer Preis des Mittelstandes:<br />
- 4,4 Prozent<br />
• 2<strong>01</strong>0:<br />
KfW-Panel:<br />
+ 6,7 Prozent,<br />
Großer Preis des Mittelstandes:<br />
+16,5 Prozent<br />
Zukunftsprognose:<br />
• KfW-Panel: 37 Prozent der kleinen<br />
und mittelgroßen Unternehmen<br />
erwarten in den nächsten drei Jahren<br />
steigende Erträge, nur 19 Prozent<br />
befürchten Rückgänge.<br />
• Großer Preis des Mittelstandes: Die<br />
Wettbewerbsteilnehmer sind Optimisten:<br />
68 Prozent glauben, dass<br />
sich die allgemeine Wirtschaftslage<br />
in den nächsten Jahren verbessern<br />
wird und sogar 79 Prozent sind sich<br />
sicher, dass die eigene Geschäftssituation<br />
(noch) besser wird,<br />
Beide Studien demonstrieren, dass der<br />
Mittelstand die einzige treibende Kraft<br />
am Arbeitsmarkt ist. Staat, Kommunen<br />
und Konzerne haben allein im Jahr 2<strong>01</strong>0<br />
insgesamt 170.000 Stellen abgebaut,<br />
während im Mittelstand im selben Zeitraum<br />
670.000 Jobs geschaffen wurden<br />
– unbemerkt von Medien und Öffentlichkeit.<br />
Wer als Wissenschaftler oder Politiker<br />
langfristig (sustainable) Erfolg<br />
beim Beschäftigungsaufbau haben<br />
will, sollte sich daher die erfolgreichen<br />
und werteorientierten Mittelständler<br />
anschauen. Was denen auf ihrem Weg<br />
hilft, kann der Gesellschaft nicht schaden.<br />
Corporate Social Responsibility<br />
Während das KfW-Panel den Mittelstand<br />
insgesamt abbildet, repräsentieren<br />
die Teilnehmer des Wettbewerbs<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“ dessen<br />
Wachstums- und Werteelite.<br />
Es sind Firmen, die mit starken<br />
Werten, klarer Strategie und hoher Flexibilität<br />
ihren Kurs steuern; die teilweise<br />
über Generationen hinweg Erfahrungen<br />
in der Bewältigung von Krisen<br />
und Strukturumbrüchen gesammelt<br />
haben und das mit voller Innovationsund<br />
Investitionskraft. Es sind Firmen,<br />
die sich um Menschen kümmern und<br />
täglich ihre Regionen stabilisieren.<br />
Das regionale und soziale Engagement,<br />
neudeutsch: corporate social<br />
responsibility, ist traditionell außerordentlich<br />
breit und intensiv ausgeprägt.<br />
Neben den Führungspersonen arbeiten<br />
auch Mitarbeiter ehrenamtlich in zahlreichen<br />
Funktionen und Initiativen mit.<br />
Die Unternehmen geben umfangreiche<br />
materielle und finanzielle Unterstützung<br />
und entwickeln zahlreiche eigene<br />
Initiativen im Sozial-, Kultur- und<br />
Umweltbereich. Sie erwirtschaften<br />
jährlich Steuer- und Abgabenzahlungen<br />
von 28 Mrd. Euro.<br />
Wissenschaftler, Politiker und<br />
Unternehmer, die langfristige (sustainable)<br />
Erfolge beim Beschäftigungsaufbau<br />
und der Wirtschaftsstabilisierung<br />
suchen, müssen sich an den erfolgreichen<br />
und werteorientierten Teilnehmer<br />
des Wettbewerbs „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ messen.<br />
Im Mittelstand herrscht Augenmaß<br />
Der unternehmerische Mittelstand in<br />
Deutschland wird trotz unvermeidbarer<br />
Blessuren letztlich auch die aktuelle<br />
Weltfinanz- und Wirtschaftskrise ge -<br />
stärkt überstehen.<br />
Er hat schon im letzten Jahrhundert<br />
mehrere Kriege, Krisen, Revolutionen<br />
und Währungsreformen überlebt,<br />
sich dabei immer wieder neu organisiert,<br />
Innovationen vorwärts getrieben, immer<br />
wieder Arbeit für Millionen geschaffen<br />
und die Regionen stabilisiert.<br />
Im Gegensatz zur Marx’schen Hypothese<br />
gab es im Mittelstand nie einen<br />
Grundwiderspruch zwischen Arbeit<br />
und Kapital oder zwischen Shareholdern<br />
und Stakeholdern. Im Mittelstand<br />
herrscht Augenmaß, vernünftiges Risiko<br />
und teamorientiertes Arbeiten vor.<br />
Und zwar mit Erfolg. n<br />
Dr. Helfried Schmidt<br />
1/2<strong>01</strong>2 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 21
Mittelstand ins Rampenlicht!<br />
Nur noch bis 31. Januar 2<strong>01</strong>2: Die besten Unternehmen nominieren!<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
(Foto: © AVAVA/Fotolia.com)<br />
Im Gegensatz zu Großunternehmen<br />
schafft der Mittelstand seit vielen Jahren<br />
kontinuierlich Millionen neuer Arbeitsplätze.<br />
Die damit verbundenen gewaltigen<br />
Anstrengungen und Leistungen<br />
werden in der Öffentlichkeit jedoch<br />
kaum wahrgenommen. Das zu ändern,<br />
ist das Ziel der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
Wichtigstes Instrument dafür ist der<br />
seit 1994 jährliche Wettbewerb „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“, der 2<strong>01</strong>2 bereits<br />
zum 18. Mal verliehen werden wird. Es ist<br />
der wichtigste Wirtschaftspreis Deutschlands,<br />
mit regelmäßig mehr als 3.500<br />
nominierten Firmen, ausgezeichnet mit<br />
dem Bundesverdienstkreuz, zertifiziert<br />
nach DIN ISO 90<strong>01</strong>:2008, Platz 1 im isw-<br />
Ranking der deutschen Wirtschaftswettbewerbe<br />
und von der „WELT“ als<br />
„deutschlandweit die begehrteste Wirtschaftsauszeichnung“<br />
bezeichnet.<br />
Hersteller von<br />
wiederverwendbaren<br />
Kunststoffverpackungen<br />
Schoeller Arca Systems GmbH<br />
Sacktannen, 19057 Schwerin<br />
Tel.: +49 385 6452 0<br />
info.schwerin@schoellerarca.com<br />
www.schoellerarcasystems.de<br />
Anders als andere<br />
Anders als bei vielen anderen Wirtschaftswettbewerben<br />
zählen beim<br />
„Großen Preis des Mittelstandes“<br />
nicht nur Umsätze und Neuentwicklungen,<br />
sondern auch die Schaffung von<br />
Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie<br />
das gesellschaftliche Engagement des<br />
Unternehmens in seiner Heimatregion.<br />
Es werden nicht nur einzelne betriebswirtschaftliche<br />
oder gesellschaftliche<br />
Aspekte betrachtet, sondern das Unternehmen<br />
in seiner Gesamtheit und in<br />
seiner Rolle und Verantwortung in der<br />
Gesellschaft.<br />
Niemand kann sich für diesen Wettbewerb<br />
„bewerben“. Er muss von Dritten<br />
dafür nominiert werden. In der Regel<br />
sind das Kommunen, Kammern, Vereine,<br />
aber auch Lieferanten, Kunden, Mitarbeiter<br />
oder Bürger. Dafür ist noch bis zum<br />
31. Januar Gelegenheit. Nominierungen<br />
sind entweder möglich über das Wettbewerbsportal<br />
www.kompetenznetzmittelstand.de<br />
oder über das Formular<br />
http://tinyurl.com/OPS2<strong>01</strong>2.<br />
Fünf Kriterien<br />
Mit fünf Wettbewerbskriterien werden<br />
insgesamt etwas 50 Indikatoren erfasst,<br />
die die Entwicklung der vergangenen<br />
22 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Sachsen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Niedersachsen/Bremen<br />
Schleswig-Holstein/Hamburg<br />
Hessen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Baden-Württemberg<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Bayern<br />
Rheinland-Pfalz/Saarland<br />
Berlin/Brandenburg<br />
Thüringen<br />
fünf Jahre des teilnehmenden Unternehmens<br />
erfassen. Rund 100 Juroren aus<br />
14 regional organisierten Jurys bewerten<br />
anschließend die Daten. Jede teilnehmenden<br />
Firma wird die zusammengefasste<br />
Jurybewertung als „OPS-Rating“<br />
rückgemeldet. Deutschland ist im Wettbewerb<br />
in 12 Wettbewerbsregionen eingeteilt.<br />
Je Wettbewerbsregion werden<br />
in der Regel drei Unternehmen als Preisträger<br />
und fünf Weitere als Finalist ausgezeichnet.<br />
Darüber hinaus sind Sonderpreise<br />
für Institutionen ausgeschrieben, die<br />
sich um positive Rahmenbedingungen<br />
für den Mittelstand verdient gemacht<br />
haben. Kommunen, Landkreise, kommunale<br />
Institutionen können um den Titel<br />
„Kommune des Jahres“ kämpfen, Kreditinstitute<br />
um den Titel „Bank des Jahres“.<br />
Mit der Teilnahme am Wettbewerb „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“ entstehen<br />
keinerlei Teilnahme- oder Bearbeitungskosten.<br />
Lediglich ein gewisser Zeitaufwand<br />
zur Erarbeitung der Juryunterlagen<br />
ist nötig. Und der wird durch vielfältigen,<br />
konkreten Nutzen aufgewogen: Bereits<br />
die Nominierung zum Wettbewerb qualifiziert<br />
ein Unternehmen für andere<br />
deutlich sichtbar zur unternehmerischen<br />
Elite in Deutschland. Die Nominierung<br />
ist die „Eintrittskarte“ zum Netzwerk der<br />
rund 3.000 erfolgreichsten mittelständischen<br />
Unternehmen Deutschlands mit<br />
vielfältigen Austausch- und Geschäftsmöglichkeiten.<br />
Trommeln und wirbeln<br />
Nominiert zu sein beim Wettbewerb<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“ ist<br />
„eine Auszeichnung 1. Güte“ sagte<br />
Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen<br />
Landtages. Und mit diesem<br />
Pfund können - und sollen - die Firmen<br />
auch wuchern.<br />
Ob bei Geschäftspartnern, Kunden,<br />
Branchenverbänden, Institutionen aus<br />
Wirtschaft und Politik oder regionalen<br />
Medien: Fester Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit<br />
sollte die Botschaft sein:<br />
„Wir sind für den ‚Großen Preis des Mittelstandes‘<br />
nominiert!“<br />
Wer für den „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
nominiert wurde, muss an<br />
die Öffentlichkeit - Scheuklappen sind<br />
dabei fehl am Platze.<br />
„Tue Gutes und rede darüber!“<br />
Dieses Grundprinzip der Öffentlichkeitsarbeit<br />
sollten Unternehmen nicht nur<br />
beherzigen, wenn sie ein neues Produkt<br />
auf den Markt bringen oder eine neue<br />
Filiale eröffnen. Sobald eine Firma von<br />
ihrer Nominierung zur Auszeichnung mit<br />
dem „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
erfährt, ist (PR-)Offensive angesagt.<br />
Aktion kommt vor Reaktion<br />
Nicht zuletzt ist die Internetseite einer<br />
Firma als digitales „Tor zur Welt“ eine<br />
ganz wichtige Präsentationsplattform.<br />
Auch hier kann mit dem Alleinstellungsmerkmal<br />
wirksam geworben werden.<br />
Dafür genügt es mitunter schon, das<br />
Logo des Wettbewerbs „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ und den Schriftzug „Wir<br />
sind nominiert!“ einzustellen.<br />
Versäumen Sie nicht, begleitende<br />
Veranstaltungen und Messen zu nutzen,<br />
um Ihr Unternehmen in der Öffentlichkeit<br />
bekannt zu machen. ■<br />
5 Wettbewerbskriterien<br />
1. Gesamtentwicklung des Unternehmens<br />
2. Schaffung/Sicherung von Arbeitsund<br />
Ausbildungsplätzen<br />
3. Modernisierung und Innovation<br />
4. Engagement in der Region<br />
5. Service und Kundennähe, Marketing<br />
Die Kunst der großen Küche.<br />
MKN – ProfiKochtechnik in Perfektion<br />
2<strong>01</strong>1<br />
www.mkn.eu<br />
www.hansdampf.eu
(Fotos: Boris Löffert) Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Stimmengewirr, freundlich und entspannt<br />
lächelnde Gäste, in lockere Gespräche<br />
verwickelt, abends, gegen 17.25 Uhr, wenige<br />
Minuten vor dem obligatorischen<br />
Sektempfang als offizieller Eröffnung<br />
der Auszeichnungsgala zum „Großen<br />
Preis des Mittelstandes”. Unternehmer<br />
aus verschiedenen Regionen Deutschlands<br />
sind angereist.<br />
Die Spannung davor<br />
Sind die Schirmherren schon da? Ergibt<br />
sich ein Gespräch mit Politikern oder<br />
Unternehmern, zu dem man sonst nur<br />
selten Gelegenheit hat? Viele Gäste wurden<br />
von ihren Kommunen, Lieferanten,<br />
Kunden oder Verbänden für die Auszeichnung<br />
mit dem „Großen Preis des<br />
Mittelstandes” nominiert.<br />
Mitunter kann man deshalb auch<br />
eine besondere Spannung spüren: Werden<br />
wir zu den Ausgezeichneten gehören?<br />
Schließlich hat keiner vor diesem<br />
Abend erfahren, wer am Ende als Preisträger<br />
oder Finalist auf die Bühne und<br />
anschließend zum Fototermin muss.<br />
Drinnen im Saal und hinter den Kulissen<br />
laufen in diesen Minuten die letzten<br />
Vorbereitungen für Gala und Ball auf<br />
Hochtouren. Erst an diesem Nachmittag<br />
sind alle Mitwirkenden zusammengetroffen.<br />
Die Moderatoren, die Licht- und<br />
Tontechniker, die Videotechniker, Kameraleute<br />
und Fotografen, die Sänger,<br />
Tänzer und Entertainer, die Musiker, die<br />
zum Tanz spielen werden, die Köche und<br />
Servierkräfte. Alle haben am Nachmittag<br />
ihre Durchlaufproben, Stellproben,<br />
Soundchecks hinter sich. Und wie es sich<br />
für richtige Künstler gehört, spürt man<br />
auch bei ihnen eine eigenartige Spannung:<br />
das obligatorische Lampenfieber<br />
vorm Auftritt.<br />
Die Gala beginnt<br />
Um 18.00 Uhr gehen die Deckenleuchten<br />
aus. Wundervolle, zarte Violinenmusik<br />
von Vanessa Mae erklingt, auf<br />
der Videowand erscheint ganz langsam<br />
ein Steinbruch, aus dem sich schließlich<br />
mit einem lauten Explosion die Preisstatue<br />
ihren Weg bricht. Es folgen Bilder<br />
früherer Preisverleihungen.<br />
24 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Mit Herz und Seele<br />
Ein ganz besonderer Abend<br />
Die Gala beginnt mit Reden von Moderatorin,<br />
Schirmherr, Kuratorium und<br />
Vorstand. Das gehört halt auch dazu.<br />
Ebenso wie der jährliche Hinweis des<br />
Vorstands der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />
dass eigentlich jedem mittelständischen<br />
Unternehmer in unserer Zeit<br />
ein solcher Preis gebührt, aber natürlich<br />
am Ende nur wenige auf der Bühne<br />
stehen können. Stellvertretend für die<br />
anderen. Die Preisträger nehmen daher<br />
neben der sechs Kilogramm schweren<br />
bronzenen Preisstatue noch eine andere<br />
„Bürde” mit nach Hause: Eine besondere<br />
Verantwortung dafür, die Rahmenbedingungen<br />
durchzusetzen, die einer<br />
gesunden Entwicklung des Mittelstandes<br />
dienen.<br />
Während der eineinhalbstündigen<br />
Galaveranstaltung bleibt die Spannung<br />
des Anfangs erhalten. Für jeden Preisträger<br />
ist ein kleiner dramaturgischer<br />
Höhepunkt vorbereitet, bevor es heißt:<br />
„Ich bitte nach vorn...”<br />
Und dann kann man plötzlich große,<br />
kräftige Kerle sehen, die ein 100-Mann-<br />
Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut<br />
haben, und nun mit zitternden<br />
Knien auf der Bühne stehen, oder mit<br />
warmen Worten ihren Mitarbeitern und<br />
Familien danken, oder mit einem Jubelschrei<br />
„ihren” Preis wie eine Trophäe<br />
ins Blitzlichtgewitter der Fotografen<br />
strecken. Nach einem minutengenauen<br />
Regieplan läuft die Gala zur Preisverleihung<br />
wie am Schnürchen ab. Ein<br />
Kurzvideo präsentiert die Unternehmen,<br />
während die Laudatio verlesen wird.<br />
„Wann haben Sie denn das Video<br />
gedreht?” werden wir danach gefragt.<br />
Doch auch das gehört zu den kleinen<br />
Geheimnissen dieses Abends, die nur<br />
ausnahmsweise gelüftet werden.<br />
Fototermin<br />
Nach dem Abschluss der Gala folgt der<br />
obligatorische Fototermin der Preisträger<br />
und Finalisten, während die anderen<br />
Gäste schon zum Büffet gehen und<br />
sich bei leiser Dinnermusik unterhalten<br />
und stärken. Dann gibt ein Kaiserwalzer<br />
den Auftakt des Balls. Gesangseinlagen,<br />
Überraschungsgäste, Ballett, tosender<br />
1/2<strong>01</strong>2 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 25<br />
Beifall für Stargäste, und dazwischen<br />
immer wieder Tanzrunden. Und am<br />
Ende, kurz vor Mitternacht, zieht eine<br />
Mitternachtsverlosung mit attraktiven<br />
Preisen die Gäste noch einmal in ihren<br />
Bann. Nicht nur den Preisträgern, sondern<br />
allen Gäste bleibt dieser Ball als ein<br />
ganz besonderer Abend in Erinnerung.<br />
1<br />
Sportgeräte<br />
2<br />
Stadtmobiliar<br />
3<br />
Bodensysteme<br />
4<br />
Federspielgeräte<br />
Fazit<br />
Genießen Sie mit uns zur Preisver leihung<br />
2<strong>01</strong>2 die vollbrachten Leistungen und erreichten<br />
Ziele! Lassen Sie uns gemeinsam<br />
einen abwechslungsreichen Abend<br />
verleben. Knüpfen Sie neue Kontakte<br />
und sagen Sie Ihrem Partner ein „Dankeschön!“.<br />
■<br />
Preisträger 2<strong>01</strong>0<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Know-how<br />
espas-Spielgeräte und Stadtmobiliar sind praxisorientierte<br />
Lösungen für alle urbanen Räume – vom groß angelegten<br />
Spielareal bis hin zu sinnvollen Lösungen für kleine Flächen.<br />
Leichte Montage und wartungsarme Produkte kennzeichnen die<br />
espas-Produktphilosophie.<br />
• Service wird bei uns groß<br />
geschrieben<br />
• hochwertige Qualität<br />
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Persönliche Ansprechpartner<br />
Sie erreichen Ihren persönlichen Ansprechpartner von montags<br />
bis freitags von 08:00 bis 17:00 Uhr telefonisch und 24 Stunden<br />
täglich unter info@espas.de!<br />
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Hauptsponsor<br />
Kartenbestellung<br />
für Gala und Ball<br />
Kartenbestellung<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Ja, ich bestelle Karten für folgende Veranstaltungen (Gala und Ball):<br />
08. September 2<strong>01</strong>2,<br />
MARITIM Hotel Düsseldorf<br />
Maritim-Platz 1 | 40474 Düsseldorf<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus<br />
Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/<br />
Bremen, Schleswig- Holstein/Hamburg<br />
und Rheinland-Pfalz/Saarland<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung MARITIM unter:<br />
0211 5209-1456<br />
22. September 2<strong>01</strong>2,<br />
MARITIM Hotel Dresden<br />
Ostra-Ufer 2 | <strong>01</strong>067 Dresden<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus<br />
Sachsen, Sachsen- Anhalt, Berlin/<br />
Brandenburg und Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung MARITIM unter:<br />
0351 216-1<strong>01</strong>8<br />
bitte Kartenanzahl eintragen<br />
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29. September 2<strong>01</strong>2,<br />
MARITIM Hotel Würzburg<br />
Pleichertorstraße 5 | 97070 Würzburg<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus<br />
Bayern, Baden-Württemberg, Hessen<br />
und Thüringen<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung MARITIM unter:<br />
0931 3053-832<br />
20. Oktober 2<strong>01</strong>2,<br />
MARITIM Hotel Berlin<br />
Stauffenbergstraße 26 | 10785 Berlin<br />
Bundesball – Verleihung der<br />
Sonderpreise und Ehrenplaketten<br />
Euro 150,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung MARITIM unter:<br />
030 2033-4410<br />
bitte Kartenanzahl eintragen<br />
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Name, Vorname<br />
Firma<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon (bitte für evtl. Rückfragen angeben)<br />
* Die Reservierung von Hotelzimmern erfolgt nur direkt bei den Hotels bis spätestens<br />
vier Wochen vor Veranstaltung. (Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes")<br />
Mathias Normann<br />
Spedition<br />
Die von mir bestellte(n) Karte(n) bezahle ich per Über weisung an:<br />
Raiffeisen Landesbank Oberösterreich<br />
ZNdl Süddeutschland<br />
BLZ 740 20 100 • Konto-Nr. 830 4313<br />
(Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes“)<br />
Die Karten werden ab 1. Juli 2<strong>01</strong>2 und nach Zahlungseingang versandt. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt.<br />
Bei Stornierung ab vier Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung berechnen wir eine Stornogebühr von 100%.<br />
Bei sonstigen Stornierungen berechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 20%. Generell bitten wir um Kartenrücksendung<br />
bei Stornierungen. Rechnungslegung erfolgt durch die OPS Netzwerk GmbH im Auftrag der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
Datum, Unterschrift
KOLUMNE<br />
Durchstarten in 2<strong>01</strong>2<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wir hoffen, dass Sie einen guten Start ins<br />
neue Jahr hatten, mit neuen Ideen und<br />
Inspirationen, mit guten Vorsätzen und<br />
Visionen.<br />
Bestimmt haben Sie sich viel vorgenommen,<br />
vieles werden Sie erreichen, neue<br />
Wege werden Sie beschreiten. Nicht alles<br />
wird realisierbar sein, aber Sie werden<br />
nie den Mut verlieren und am Ende Ihre<br />
Ziele erreichen. Neues wird entstehen, an<br />
das Sie heute noch nicht denken. Dieses<br />
Neue wird aber notwendig sein, um sich<br />
auf die Veränderungen in der Gegenwart<br />
und in der Zukunft vorzubereiten.<br />
Wir können heute noch nicht wissen,<br />
was in diesem Jahr alles auf uns<br />
zukommt. Wie lang wird der Winter sein,<br />
wie wird sich die politische und wirtschaftliche<br />
Landschaft gestalten? Wer<br />
wird an unserer Seite stehen? Wer wird<br />
Neues mit uns beginnen?<br />
Eines wissen wir aber: Wir möchten<br />
gemeinsam mit unseren Mitarbeitern,<br />
Partnern, Lieferanten und Kunden unsere<br />
wirtschaftliche Selbständigkeit erhalten.<br />
Wenn auch so mancher meint, mit der<br />
Wirtschaft geht es in diesem Jahr bergab<br />
und Verunsicherung damit schafft, wissen<br />
wir doch eines genau: Nur wir selbst<br />
können zum größten Teil unseren Weg<br />
bestimmen.<br />
Also: Lassen Sie sich nicht verunsichern.<br />
Packen wir es gemeinsam an!<br />
Damit wir auch am Ende des Jahres<br />
2<strong>01</strong>2 sagen können: Es war<br />
ein gutes und erfolgreiches<br />
Jahr. Wir haben Höhen und<br />
Tiefen überstanden. Auch<br />
wenn wir manches Mal<br />
verzweifelten und nicht<br />
daran glaubten, es zu<br />
schaffen, fanden<br />
wir immer wieder<br />
Lösungen. Wir<br />
sind wieder<br />
über uns<br />
selbst<br />
1. Preis für das innovativste<br />
Produkt in der Kategorie<br />
P u m p e n / K o m p r e s s o r e n<br />
hinausgewachsen, haben Kräfte entwickelt,<br />
an die wir nie gedacht haben.<br />
Erfahrungen haben uns reicher gemacht,<br />
haben uns Wege geebnet und in uns<br />
die Herausforderung und Neugier für<br />
Neues geweckt. Wir hoffen, dass wir<br />
mit dem Magazin auch äußerlich Ihre<br />
Neugier geweckt haben. Auch ein Medium<br />
braucht schließlich ab und zu einen<br />
Relaunch, eine Auffrischung, ein neues<br />
Outfit. Sie können aber sicher sein,<br />
dass die Menschen hinter dem<br />
Magazin und die Themen und<br />
Inhalte des Magazins dieselben<br />
geblieben sind. Bleiben<br />
Sie uns treu. Lassen Sie uns<br />
gemeinsam durchstarten<br />
in ein gutes Jahr 2<strong>01</strong>2. ■<br />
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– alles aus einer Hand. Oder eine<br />
persönliche Postkarte mit passender<br />
Briefmarke.<br />
Eine Aufmerksamkeit der besonderen<br />
Art hat die Deutsche Post AG dem Vorstand<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung erwiesen.<br />
Im Rahmen des Bundesballes am<br />
22. Oktober 2<strong>01</strong>2 im Berliner Hotel MARI-<br />
TIM würdigte Rolf Gröber als Vertreter<br />
der Deutschen Post AG das Doppel jubiläum,<br />
das die Stiftung in diesem Jahr<br />
feiert: 50 Galaabende und 50 Preisverleihungen<br />
seit 1995!<br />
Die beiden Vorstandsmitglieder<br />
der Stiftung, Frau Tröger und Herrn<br />
Dr. Schmidt, bezeichnete Gröber als<br />
„Herz und Kopf“ der Stiftung und übergab<br />
beiden einen Bogen MarkenIndividuell<br />
mit dem Emblem der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung.<br />
„Die Oskar-Patzelt-Stiftung dürfte<br />
damit die einzige Institution sein“, so<br />
Gröber, „deren Einsatz für den Mittelstand<br />
durch eine frankaturgültige Briefmarke<br />
gewürdigt wurde“.<br />
Die Nominierten der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung haben es da einfacher. Sie brauchen<br />
nicht erst ein Jubiläum zu feiern.<br />
Sie können die attraktiven und werbewirksamen<br />
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Dank der Kooperation zwischen der<br />
Stiftung und der Post können alle Nominierten<br />
die Individualprodukte einfach<br />
und kostengünstig beziehen. Wie das<br />
geht, steht im Heft 6/2<strong>01</strong>1 des P.T. Magazins!<br />
Gestalten Sie Ihre Briefmarken oder<br />
Umschläge selbst – ganz nach Ihren persönlichen<br />
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sympathisches, emotionales Medium.<br />
Übrigens:<br />
Die Oskar-Patzelt-Stiftung nutzt PlusbriefeIndividuell<br />
schon seit längerem für<br />
alle Ihre Briefversande. Und alle Preisträger<br />
des Wettbewerbs „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ erhalten ein Sortiment<br />
PlusbriefeIndividuell mit ihren Firmenlogos<br />
und der Briefmarke der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
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Großer Preis des<br />
MITTELSTANDES<br />
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Mittelstand ins Rampenlicht!<br />
Mittelstand ins Rampenlicht!<br />
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28 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Frühjahrskonferenz Fulda<br />
Der Blick fürs Wesentliche<br />
Geheimnisse des Erfolgs – Frühjahrstagung der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Am 16. März 2<strong>01</strong>2 findet in Fulda die achte<br />
Frühjahrstagung der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung statt. Petra Tröger, Vorsitzende<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung moderiert die<br />
Veranstaltung mit folgenden Vorträgen:<br />
Vorträge:<br />
Sales Secrets<br />
Roger Rankel, Preisträger 20<strong>01</strong> „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“<br />
Was zeichnet Top-Verkäufer aus? Mit<br />
„Sales Secrets“ lüftet der Bestsellerautor<br />
die Geheimnisse von Leistungsträgern<br />
wie Oliver Kahn oder Michael Schumacher.<br />
Gewinnen Sie verblüffende und<br />
inspirierende Einsichten in die Logik des<br />
Verkaufens. Doch Achtung: Roger Rankel<br />
schlachtet heilige Kühe und erschüttert<br />
lieb gewonnene Gewohnheiten!<br />
Top-Marketing der Besten<br />
Petra Tröger, Vorstand der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung<br />
Es genügt nicht, gut zu sein, wenn es<br />
keiner erfährt! Wie Sie die Teilnahme<br />
am Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
vermarkten können. Petra<br />
Tröger öffnet das Schatzkästchen voller<br />
bewährter Tipps aus 18 Jahren „Kommunikation<br />
des Erfolgs“.<br />
OPWERKEN statt Netzwerken<br />
Dr. Helfried Schmidt, Vorstand der Oskar-<br />
Patzelt-Stiftung<br />
Nominierung, Juryfragebogen, OPS-<br />
Rating, Kompetenznetz, Kontakt – Wie<br />
die Teilnahme am Wettbewerb „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“ Unternehmen<br />
hilft, Leistungsfähigkeit und Kommunikationserfolg<br />
zu optimieren.<br />
Die Lösung bist DU!<br />
Matthias Krieger, Krieger und Schramm<br />
GmbH & Co. KG, Preisträger 2004 „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“<br />
1990 startete der Ingenieur und Leistungssportler<br />
Matthias Krieger ohne<br />
Geld und ohne Beziehungen ein Unternehmen.<br />
Heute ist er „Bester Arbeitgeber<br />
Deutschlands“ Das Credo des gefragten<br />
Redners: Machen – anstatt im Sumpf<br />
der Resignation zu verharren.<br />
3 Parallel-Workshops:<br />
A) Einsteigen – Aufsteigen – Führen<br />
Matthias Freiling, HR-ARENA GmbH, Botschafter<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Mitarbeiter finden? Ganz einfach: 1 Inserat,<br />
100 Bewerbungen, 10 Gespräche –<br />
fertig! Diese Lösung war gestern. Welche<br />
Konzepte gibt es heute, welche Methoden<br />
und Werkzeuge stehen zur Verfügung?<br />
Der Workshop bietet Konkretes<br />
zum Thema „moderne Personalentwicklung<br />
für den Mittelstand“.<br />
B) Führen heißt Coachen!<br />
Dr. Klaus-Dieter Matz, Privatinstitut<br />
Dr. Matz Leipzig, Unternehmerbeirat der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Der Supervisor (BDP) Dr. Matz verrät, wie<br />
Personal- und Führungskräfteentwicklung<br />
wirklich funktioniert. Nutzen Sie<br />
Spiegel- und Hebeleffekte. Coachen Sie<br />
sich und Ihre Mitarbeiter selbst! Organisationsentwicklung<br />
als kontinuierlicher<br />
Verbesserungsprozess.<br />
C) SUA © – die strategische<br />
UnternehmensAgenda ©<br />
Hubertus Wolf, Institut für Zukunftsmanagement<br />
IFZM<br />
SUA © ist ein Programm für Ihre interne<br />
360°-Zukunftsstudie, der Leitstand<br />
für beste Unternehmensführung und<br />
langfristige Werte. Damit initiieren und<br />
gestalten Sie innovationsgetriebenes<br />
Management der Zukunft und kooperatives<br />
Zukunftslernen: Firmenintern mit<br />
„kleinen“ oder „großen“ Klausuren oder<br />
mit Gruppen-Workshops für Unternehmen<br />
mit begrenzten Budgets. Machen<br />
Sie die SUA © -Selbstanalyse!<br />
Abendprogramm<br />
Unternehmer aus allen Teilen Deutschlands<br />
kommen miteinander ins<br />
Gespräch. Häufig zum ersten, aber nicht<br />
zum letzten Mal. Diese Abende sind die<br />
„Kontaktbörsen“ der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
■<br />
Anmeldung über:<br />
Internet: www.pt-magazin.de/shop oder<br />
Tel.: 0341 240 61 00<br />
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Unser Leistungsspektrum umfasst die<br />
Konzeption und Realisation von Imageund<br />
Industriefilmen, Corporate Entertainments<br />
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1/2<strong>01</strong>2 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 29<br />
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Evolution pur<br />
Unternehmensführung nach dem Vorbild der Natur<br />
Wirtschaft<br />
Mit ihren „Zauberpfoten“ klettern Geckos wie angeklebt überall hinauf<br />
(Foto: Jürgen Hüsmert/Pixelio.de)<br />
Das fraktale Prinzip beim Blumenkohl Romanesco<br />
(Foto: Joujou/pixelio.de)
Können Erfolgsrezepte aus der Natur auf<br />
die Unternehmensführung übertragen<br />
werden?<br />
In einer Untersuchung erfolgreicher<br />
Unternehmen fanden sich erstaunliche<br />
Übereinstimmungen mit den biologischen<br />
Prinzipien.<br />
Erfolgsrezepte aus der Natur funktionieren<br />
seit Jahrmillionen und es gibt<br />
sehr erfolgreiche Unternehmen, die es<br />
intuitiv der Natur gleich tun. Vom fraktalen<br />
Prinzip bis hin zur Symbiose bietet<br />
die Natur zahlreiche Anregungen, die in<br />
der Unternehmensführung angewendet<br />
werden können.<br />
Wachsen mit dem fraktalen Prinzip<br />
Der Begriff „Fraktal“ bezeichnet das<br />
Phänomen, dass die Teilelemente die<br />
gleichen Strukturen aufweisen wie das<br />
große Element, dem sie angehören. Zu<br />
beobachten ist dieses fraktale Prinzip<br />
bei Blutgefäßen, Farnen und bei der Blumenkohlart<br />
Romanesco.<br />
In den 90-er Jahren ging Mettler-<br />
Toledo, der Weltmarktführer unter den<br />
Waagenherstellern, von der Annahme<br />
aus, dass die kleinste unternehmerische<br />
Einheit ein Mitarbeiter sei, der wie ein<br />
Unternehmen im Unternehmen tickt.<br />
Die Hönigsberg & Düvel International<br />
Group nutzt auch heute die fraktale<br />
Organisation und wuchs damit in den<br />
letzten Jahren von 60 auf über 1.200<br />
Mitarbeiter.<br />
Das IT-Unternehmen legt sehr viel<br />
Wert auf das Thema Selbstverantwortung<br />
und auf die Möglichkeit, Entscheidungen<br />
rasch zu delegieren.<br />
Symbiosen<br />
Symbiotische Systeme treten in der<br />
Natur häufig auf: von den Putzerfischen,<br />
die ihre „Herrchen“ von lästigen Parasiten<br />
befreien bis zu Bäumen und<br />
Sträuchern, deren Fortbestand nur durch<br />
die Bestäubung von Insekten möglich<br />
wird. Einige Unternehmen bewegen sich<br />
sehr konkret in diese Richtung. Sie helfen<br />
ihren Kunden erfolgreich zu sein und<br />
wachsen selbst automatisch mit, indem<br />
sie ihr Dienstleistungsangebot entsprechend<br />
aufbauen.<br />
Ein Beispiel hierfür ist Jäger Direkt, ein<br />
Unternehmen, das sich auf die direkte<br />
Belieferung des Elektrohandwerks spezialisiert<br />
hat. Sein erklärtes Ziel ist es,<br />
mit einer Fülle von Detaillösungen den<br />
Geschäftserfolg seiner Kunden zu verbessern.<br />
Balance wahren – Platz für andere<br />
lassen<br />
Obwohl die Natur mitunter grausam<br />
ist, besteht der rote Faden nicht in der<br />
Vernichtung, sondern in der friedlichen<br />
Ko existenz. In einem größeren Zusammenhang<br />
hängt alles voneinander ab.<br />
Dieses Denken in Zusammenhängen und<br />
Prozessen zieht langsam weite Kreise.<br />
Hierzu zählt das Thema Ökobilanz ebenso<br />
wie die zunehmende Bedeutung der<br />
Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung.<br />
Ein Beispiel hierfür bietet KACO new<br />
energy, die sehr gezielt darauf achtet,<br />
dass die Ressourcen, die zur Herstellung,<br />
dem Versand und der Installation ihrer<br />
Photovoltaikanlagen verwendet werden,<br />
in einem angemessenen Verhältnis zur<br />
erwarteten Stromersparnis stehen.<br />
Hürden sind zum Überspringen da<br />
„Geht nicht, gibt´s nicht“ heißt ein alter<br />
Spruch und auch hierfür gibt es in der<br />
Natur zahlreiche Anleihen: Geckos, die<br />
mit ihren „Zauberpfoten“ wie angeklebt<br />
überall hinaufklettern können oder das<br />
Storchenehepaar, das mit Millionen<br />
anderen Zugvögeln alljährlich, ohne GPS,<br />
zielsicher nach Hause fliegt.<br />
„Wenn wir das wollen, können wir<br />
das auch“ lautet die Parole, die immer<br />
mehr Unternehmen ausgeben, um Ziele<br />
zu erreichen, die anderen nicht so leicht<br />
möglich sind. Eckert & Ziegler Medizintechnik<br />
kümmert sich ganzheitlich um<br />
Themen der medizinischen Versorgung<br />
mit leicht radioaktiven Materialien.<br />
Hierzu zählt auch die professionelle<br />
Entsorgung dieser Stoffe – ein Prozessschritt,<br />
den nur wenige Unternehmen<br />
aufgreifen. Je größer die Hürde, umso<br />
uneinnehmbarer die Marktposition.<br />
Diesen Zusammenhang haben viele<br />
Unternehmen erkannt und klettern – im<br />
übertragenen Sinne – dazu an senkrechten<br />
Wänden hinauf.<br />
Fazit<br />
Mit ein wenig Beobachtungsgabe bietet<br />
die Natur zahlreiche konkrete Anregungen<br />
mit viel Symbolkraft, um daraus<br />
Schlussfolgerungen für eine erfolgreiche<br />
Unternehmensführung zu ziehen.<br />
Es lohnt sich, der Natur auf die Finger<br />
zu schauen. - Vor allem für Firmen, die<br />
systematisch wachsen wollen. ■<br />
Evolutionsökonomik<br />
Dieser junge Zweig der Wirtschaftswissenschaft befasst sich mit der Rolle des Wissens. Einflüsse<br />
kamen u. a. von Friedrich August von Hayek (Wettbewerb als Entdeckungsverfahren) und Joseph<br />
Schumpeter (Wettbewerb als Prozess schöpferischer Zerstörung).<br />
Während die klassische Betrachtung annimmt, dass Märkte wirtschaftliche Gleichgewichte bilden,<br />
rekonstruiert die Evolutionsökonomik Wirtschaftsprozesse analog zur biologischen Evolution: Ein<br />
Gleichgewichtszustand, der anzustreben wäre, existiert für keinen Markt und damit auch für kein<br />
Unternehmen. Den permanenten Wettbewerb der Produkte, Unternehmensformen und Wirtschaftssysteme<br />
bestehen nur die Wettbewerbsteilnehmer, die sich an die laufend wechselnden Wettbewerbsbedingungen<br />
anpassen können. Bedürfnisse kann man als eine Form von Wissen auffassen. Reale<br />
Akteure vereinen in sich immer wahres und falsches Wissen und (Handlungs-) Vermögen.<br />
Über den Autor<br />
Christian Kalkbrenner, Dipl.-Kfm.<br />
(univ.), restrukturierte zahlreiche<br />
Unternehmen und verhalf ihnen<br />
mit schlagkräftigen Marktkonzepten<br />
zu neuen Erfolgen. Er ist Autor,<br />
Berater, Referent und seit vielen<br />
Jahren Experte für Unternehmenswachstum.<br />
(Foto: Christian Kalkbrenner)<br />
1/2<strong>01</strong>2 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 31
Dauerbaustelle Vertrieb<br />
Studie zu Erfolgsfaktoren im Vertrieb zeigt: So richtig Hand in Hand und<br />
reibungslos läuft es im Vertrieb deutscher Unternehmen noch nicht.<br />
liegt: „Je größer das Unternehmen,<br />
desto höher der Verwaltungsaufwand.<br />
Wirtschaft<br />
Vertriebsqualifikationen<br />
Dass der Unternehmenserfolg stark<br />
von der Qualität des Vertriebs abhängt,<br />
überrascht nicht. Dass die Mehrheit der<br />
Unternehmen zugibt, ihre Möglichkeiten<br />
nicht voll zu nutzen, hingegen schon. Die<br />
Bereiche Fokussierung, Anreize für Mitarbeiter<br />
und die Durchsetzung von Preiserhöhungen<br />
unterscheiden erfolgreiche<br />
von weniger erfolgreichen Unternehmen.<br />
Das ergibt die Vertriebsexzellenzstudie<br />
der globalen Strategieberatung<br />
Simon-Kucher & Partners, die gemeinsam<br />
mit der Zeitschrift Absatzwirtschaft<br />
durchgeführt wurde.<br />
(Foto. CdVM. - Club deutscher Vertriebsmanager)<br />
Verbesserungspotenzial an allen Ecken<br />
Die wenigsten Unternehmen sehen sich<br />
laut Studie als perfekt im Vertrieb aufgestellt.<br />
In jedem der abgefragten Vertriebsgebiete<br />
ist aus Sicht der Befragten<br />
noch etwas für das eigenen Unternehmen<br />
herauszuholen. Besonders bei den<br />
Punkten Interfunktionale Schnittstellen,<br />
Prozesseffizienz sowie Durchsetzung<br />
von Preiserhöhung ist das der Fall. „Es<br />
handelt sich nicht um ein Erkenntnis-,<br />
sondern um ein Umsetzungsproblem.<br />
Erfolgsfaktoren und Raum für Verbesserungen<br />
liegen dabei recht nah beieinander.<br />
Es lohnt sich, hier mehr zu investieren“,<br />
so Peter J. Harms. Laut Befragten<br />
sind besonders die Punkte Fokussierung<br />
auf attraktive Kundensegmente, Motivation/Bindung/Rekrutierung<br />
von Mitarbeitern<br />
ausschlaggebend für den Unternehmenserfolg.<br />
Große Baustelle Prozesseffizienz<br />
Speziell im Bereich Prozesseffizienz<br />
läuft noch nicht alles ganz rund. Am<br />
schlechtesten schätzen die Befragten<br />
hier ihre Unternehmensperformance<br />
ein, neben dem Einsatz von neuen Technologien.<br />
Letztere werden aber nicht als<br />
erfolgsentscheidend gesehen und können<br />
keine umfassende Vertriebsoptimierung<br />
ersetzen. Am besten sehen sich<br />
die Befragten in der Kooperation mit<br />
dem Vertrieb sowie in ihrer Zieldefinition<br />
aufgestellt. Vor allem in größeren<br />
Unternehmen sind die Prozesse wenig<br />
ertragreich.<br />
Fast 60 Prozent der befragten Teilnehmer<br />
aus großen Unternehmen beurteilen<br />
die Vertriebsprozesse als ineffizient.<br />
Bei kleineren und mittleren Firmen<br />
sind es nur knapp 30 Prozent. Vertriebsexperte<br />
Harms erläutert, woran das<br />
Reibung an den Schnittstellen<br />
Während die Geschäftsführung nur<br />
wenige Probleme bei den Schnittstellen<br />
im Vertrieb sieht, erkennt ein Drittel der<br />
Marketingmitarbeiter und fast die Hälfte<br />
der Vertriebsmitarbeiter deutliche<br />
Schwächen. „Das Verhältnis zwischen<br />
Marketing und Vertrieb war seit jeher<br />
problematisch. Vor allem der reibungslose<br />
Informationsaustausch macht<br />
Schwierigkeiten. Aber da kann man dran<br />
arbeiten“, sagt Harms.<br />
Oft unterschätzen die Unternehmen<br />
die Wichtigkeit geeigneter und<br />
vor allem zufriedener Mitarbeiter. Was<br />
tun die Unternehmen, um bestehende<br />
Mitarbeiter zu binden und qualifizierte<br />
Mitarbeiter zu rekrutieren? Aus Sicht<br />
des Vertriebs ist das Ergebnis erschreckend:<br />
Fast 90 Prozent der befragten<br />
Vertriebsmitarbeiter hält die Maßnahmen<br />
zur Bindung des Vertriebs im eigenen<br />
Unternehmen für unzureichend.<br />
„Die Auswahl und Förderung geeigneter<br />
Mitarbeiter ist erfolgsentscheidend. Das<br />
ist kein Geheimnis, aber die wenigsten<br />
– vor allem aus der Geschäftsleitung –<br />
machen sich das klar. Hier müssen die<br />
Unternehmen handeln“, so Harms. „Das<br />
Risiko, gute Mitarbeiter zu verlieren,<br />
ist in Zeiten eines attraktiven Arbeitsmarktes<br />
extrem hoch.“ ■<br />
Über die Autoren<br />
■ Peter J. Harms ist Senior Director<br />
im Münchener Büro von Simon-<br />
Kucher & Partners<br />
■ Dr. Clemens Oberhammer leitet<br />
als Managing Director das Büro<br />
von Simon-Kucher & Partners in<br />
München<br />
■ Wolfgang Johann Mitschke ist<br />
Director im Büro München von<br />
Simon-Kucher & Partners<br />
(Fotos: Simon-Kucher & Partners)<br />
32 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
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Eine Erfolgsgeschichte<br />
170 Jahre Sparkasse im Erzgebirge<br />
(Foto: Boris Löffert)<br />
Eine Firma, mit einer derart weit in die<br />
Vergangenheit reichenden Historie kann<br />
sich mit Recht als Traditionsunternehmen<br />
bezeichnen.<br />
Mit der Fusion der drei bisher eigenständigen<br />
Sparkassen Im Erzgebirgskreis<br />
zur Erzgebirgssparkasse zum <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>2,<br />
wird ein neues Kapitel der Erfolgsgeschichte<br />
hinzugefügt.<br />
Mit einer Bilanzsumme von ca. 4,7<br />
Milliarden Euro und mehr als 250.000<br />
Kunden entsteht die viertgrößte Sparkasse<br />
im Ostdeutschen Sparkassenverband<br />
und die drittgrößte in Sachsen.<br />
Opel, Daimler-Benz, Faber-Castell, Dr.<br />
Oetker – diese Unternehmen haben<br />
eines gemein. Sie alle sind erst nach<br />
Gründung der ersten Sparkasse im Erzgebirge,<br />
im Jahr 1841, entstanden. Alle<br />
bekannten deutschen Großbanken wurden<br />
später als die ersten Sparkassen<br />
gegründet.<br />
Annähernd 200 Jahre Geschäftstätigkeit<br />
heißt aber auch in dieser Zeit alle<br />
Höhen in der Geschichte Deutschlands<br />
durchlebt und die Tiefen der deutschen<br />
Geschichte überlebt zu haben. Wenn<br />
in unserer heutigen Zeit von großen<br />
Finanzinstituten die Rede ist, so denken<br />
viele im Allgemeinen an die Deutsche<br />
Bank oder die Commerzbank. Doch keines<br />
dieser Institute hat in den letzten<br />
einhundert Jahren solch einzigartige<br />
Erfolge erzielt, wie die Unternehmen der<br />
Sparkassen-Finanzgruppe, die mit über<br />
600 selbstständigen Instituten und mit<br />
rund 370.000 Beschäftigten heute 50<br />
Millionen Kunden betreut und damit die<br />
größte Finanzwirtschaftliche Gruppe in<br />
Europa ist.<br />
Die Sparkassen sind die wichtigsten<br />
Finanzpartner der mittelständischen<br />
Wirtschaft in Deutschland<br />
Sparkassen fördern die regionale Wirtschaftsentwicklung.<br />
Durch ihr Engagement<br />
helfen sie Unternehmen und<br />
Selbständigen bei der Erhaltung und<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen.<br />
Die Erzgebirgssparkasse zählt zu den<br />
größten Arbeitgebern der Region. Rund<br />
1.300 Menschen, mehr als drei Viertel<br />
davon Frauen, verdienen ihr „Brot“ bei<br />
dem regionalen Kreditinstitut.<br />
Die Berührungspunkte zwischen der<br />
regionalen Wirtschaft und der Sparkassen<br />
im Erzgebirgskreis sind weitreichend<br />
und vielfältig. Insgesamt 1,34 Milliarden<br />
Euro Kredite haben die drei Sparkassen<br />
zum Stichtag 31.12.2<strong>01</strong>0 vergeben. Damit<br />
sind die Institute der größte Kreditgeber<br />
für Unternehmen, Kommunen und private<br />
Haushalte.<br />
Premier Bank des Jahres 2<strong>01</strong>1<br />
Nachdem die Sparkasse Aue-Schwarzenberg<br />
bereits im Jahr 2007 als Bank<br />
des Jahres ausgezeichnet wurde, konnte<br />
deren Vorstandschef, Hans Perry, sich im<br />
Oktober 2<strong>01</strong>1 über die höchste zu vergebende<br />
Auszeichnung der Oskar Patzelt<br />
Stiftung freuen. Als „Premier Bank<br />
des Jahres“ würdigte die Jury damit die<br />
bemerkenswerte Entwicklung der letzten<br />
Jahre im Hinblick auf Kundenorientierung,<br />
Prozess- und Qualitätsmanagement.<br />
„Wir betrachten diese ehrenvolle<br />
Auszeichnung als Motivation für das<br />
Zusammenwachsen aller drei Sparkassen<br />
im Erzgebirgskreis, so Hans Perry, der<br />
auch im neuen Haus als Vorsitzender des<br />
Vorstandes fungiert.<br />
Das Engagement für den Mittelstand<br />
der Region ist eines von vielen<br />
verbindenden Elementen, welches in der<br />
neuen Erzgebirgssparkasse höchste Priorität<br />
genießt. ■<br />
Erzgebirgssparkasse<br />
in Zahlen<br />
■ Mitarbeiter: 1368<br />
■ dav. Auszubildende: 95<br />
■ Geldausgabeautomaten: 150<br />
■ Geschäftsstellen: 107<br />
■ SB-Terminals: 21<br />
(Zahlen resultieren aus<br />
bereits veröffentlichten<br />
Geschäftsberichten Stadt 12/2<strong>01</strong>0)
Leben Sie Ihre unternehmerische Vision<br />
Auch Firmen brauchen ein Lebensziel – als Orientierungshilfe, Motivationsverstärker<br />
und Leistungsquelle<br />
Wirtschaft<br />
(Foto: David Siqueira/www.sxc.hu)<br />
WOW! – Ein Slogan muss Emotionen ansprechen<br />
Persönliche Wünsche, quasi als Lebensleitmotto<br />
bildhaft in Worte gesetzt, sind<br />
der stärkste Antrieb für menschliche<br />
Leistungen. Diese inneren Bilder (= Visionen)<br />
braucht auch jedes Unternehmen<br />
als Antriebs- und Leistungsquelle für die<br />
dort tätigen Menschen.<br />
Die unternehmerische Vision ist das<br />
zentrale Leitbild für alle Beteiligten. Sie<br />
gibt Antworten auf Sinn und Nutzen der<br />
unternehmerischen Tätigkeit. Damit übt<br />
sie eine anhaltend starke Kraft aus. Sie<br />
bewirkt, dass (im Idealfall) alle Führungskräfte<br />
und Mitarbeiter im Unternehmen<br />
• in Richtung dieser Vision denken,<br />
fühlen und handeln<br />
• aus dieser Anziehungskraft Motivation<br />
für ihr tägliches Tun schöpfen<br />
• bei allen Aktivitäten in Richtung<br />
dieser Vision Kräfte frei setzen, die<br />
immer wieder dazu führen, dem<br />
Wettbewerb voraus zu sein und<br />
langfristigen, dauerhaften Erfolg zu<br />
generieren<br />
Eine starke Vision kann unglaublich viel<br />
in Gang bringen, sogar ganze Nationen<br />
bewegen. So wurde der amerikanische<br />
Präsident Jimmy Carter 1981 nach nur<br />
einer – weitgehend glücklosen – Amtszeit<br />
nicht wieder gewählt, weil es ihm<br />
nicht gelang, den Wählerinnen und<br />
Wählern eine Vision zu vermitteln.<br />
Sein bereits 70 Jahre alter Herausforderer<br />
Ronald Reagan hingegen schaffte<br />
es, das Volk durch seine Vision „Leadership“<br />
zu begeistern: „Ich mache Ameri-<br />
Gönnen Sie sich eine Auszeit in der Badewanne<br />
Ausgezeichnet als<br />
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ka wieder zu einer starken, führenden<br />
Nation!“ Mit dieser Botschaft erzeugte<br />
er Zuversicht und Aufbruchstimmung.<br />
Und als Präsident gelang es ihm dann<br />
tatsächlich, nicht nur das Selbstbewusstsein<br />
der USA aufzurichten, sondern auch<br />
die Nation wirtschaftlich voran zu bringen.<br />
Nicht delegierbare Führungsaufgabe<br />
Eine solch motivierende und begeisternde<br />
Wirkung kann auch eine gut formulierte<br />
Unternehmensvision entfalten.<br />
Dieses Leitbild zu entwickeln und vorzuleben,<br />
ist deshalb eine zentrale, nicht<br />
delegierbare Führungsaufgabe.<br />
Unabdingbar ist dabei die Vorbildfunktion<br />
des Visionärs/der Führungskräfte:<br />
Die Mitarbeiter müssen immer<br />
wieder spüren, dass sich alle Aktivitäten<br />
von Bedeutung an dieser Vision ausrichten<br />
und dass danach gehandelt wird.<br />
Um dies greifbar zu machen, sind eine<br />
schriftliche Formulierung und die permanente<br />
Kommunikation der Vision<br />
unerlässlich.<br />
Fixstern zur Orientierung<br />
Die Vision beeinflusst als Lebensleitmotto<br />
des Unternehmens jede weitere Planung<br />
– an diesem „Fixstern“ orientieren<br />
sich die mittelfristigen Pläne ebenso wie<br />
die kurzfristigen.<br />
Und auch bei allen wichtigen Entscheidungen<br />
im Unternehmensgeschehen<br />
ist die Vision die zentrale Orientierungshilfe:<br />
Kommen wir dadurch<br />
unserer langfristigen Unternehmensausrichtung,<br />
dem Erreichen der Vision<br />
näher? So dient sie auch auf dem weiteren<br />
Weg zu den Zielen als wirksame<br />
Möglichkeit für einen permanenten Soll/<br />
IstVergleich.<br />
Möglichst emotional formulieren<br />
Mit Ihrer Vision wollen Sie Menschen<br />
erreichen und begeistern. Formulieren<br />
Sie dieses Leitbild deshalb möglichst<br />
emotional. Beispiel Revlon: „In der Fabrik<br />
stellen wir Kosmetikartikel her; aber<br />
über die Ladentheke verkaufen wir Hoffnung<br />
und Schönheit."<br />
Oder ein Leuchtenhersteller: „Wir<br />
wollen mit Licht Erlebniswelten schaffen,<br />
Arbeit erleichtern, Kommunikation<br />
und Sicherheit erhöhen – und das bei<br />
optimaler Schonung der Umwelt."<br />
Suchen Sie für die Vision Ihres Unternehmens<br />
treffende emotionale Formulierungen.<br />
Das stärkt die Wirkung nach<br />
(Foto: Wikimedia/Gemeinfrei/happyme22)<br />
Ronald Reagan: „Ich mache Amerika wieder<br />
zu einer starken, führenden Nation!“<br />
innen, unterstützt aber gleichermaßen<br />
auch Ihre eigenständige Positionierung<br />
nach außen.<br />
„Wir beflügeln Menschen und<br />
Unternehmen“<br />
„Wir beflügeln Menschen und Unternehmen“,<br />
heißt beispielsweise die<br />
Unternehmensvision von HelfRecht.<br />
Diese komprimierte Aussage visualisiert<br />
emotional und bildhaft, welchen<br />
Nutzen die Kunden durch die Anwen
(Foto: B S K/www.sxc.hu)<br />
Wirtschaft<br />
dung des HelfRecht-Systems erhalten:<br />
Selbstbewusstsein, Aufbruchstimmung,<br />
Optimismus, Aufwärtsstreben, Erleichterung,<br />
Motivation, Mut zu Höhenflügen,...<br />
Diese emotionale Darstellung der<br />
Vision („Wir beflügeln Menschen und<br />
Unternehmen“) bekommt noch einen<br />
erläuternden Zusatz: „Wir machen sie<br />
stark, so dass sie selbstbewusst und zielorientiert<br />
ihren eigenen Weg gehen und<br />
ihre Zukunft in jeder Hinsicht erfolgreich<br />
gestalten.“ Das macht deutlich,<br />
dass der Nutzen des HelfRecht-Systems<br />
eben nicht nur in Motivation besteht,<br />
sondern über die emotionale Komponente<br />
hinaus einen noch weit wichtigeren<br />
sachlichen Langzeit-Nutzen enthält.<br />
Für die Mitarbeiter bei HelfRecht<br />
bilden Vision und Erläuterung eine<br />
Richtschnur, an der sie ihr Handeln und<br />
ihr Verhalten dem Kunden gegenüber<br />
maßgeblich ausrichten können.<br />
Vision macht den Nutzen deutlich<br />
Beschreiben Sie also mit Ihrer Vision<br />
in prägnanter Kürze, vielleicht nur in<br />
einem einzigen Satz, den Nutzen, den Ihr<br />
Unternehmen für Kunden, Gesellschaft,<br />
Mitarbeiter, Umfeld sowie andere Personen<br />
und Gruppen bietet – wie es also<br />
Wünsche erfüllt, Probleme löst, Freude<br />
vermittelt, Begeisterung auslöst,...<br />
Wird die unternehmerische Vision<br />
auf einen hoch emotionalen Kernsatz<br />
komprimiert, kann dieser gleichzeitig<br />
als starker Firmenslogan („Claim“) eingesetzt<br />
werden. Gelungene Formulierungen<br />
finden sich beispielsweise bei<br />
BMW („Freude am Fahren“), Audi („Vorsprung<br />
durch Technik“), FAZ („Dahinter<br />
steckt immer ein kluger Kopf“) oder<br />
der VR-Bank („Wir machen den Weg<br />
frei“). Solche Slogans erklären bildhaft<br />
und sehr emotional, wofür diese Firmen<br />
stehen, vermitteln in kürzester Form die<br />
Ausrichtung der jeweiligen Marke und<br />
ihren Nutzen für den Kunden.<br />
Begeisterung vermitteln<br />
Orientieren Sie sich ruhig an den großen<br />
Marken. Gerade auch in Sachen<br />
Vision, Positionierung und „Claim“:<br />
„Ihre Experten fürs Bauen“ oder „Wir<br />
liefern Qualität“ – das sind Allerweltsfloskeln,<br />
die genauso gut vom Mitbewerber<br />
stammen können. „Wir sind der<br />
8 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Partner unserer Kunden“ oder „Wir sind<br />
international anerkannt als innovatives<br />
Unternehmen“ oder „Wir gehören mit<br />
unseren Produkten/Dienstleistungen<br />
zu den leistungsfähigsten Anbietern<br />
unserer Branche“ – solche unscharfen<br />
Allerweltssprüche können die Eingangstür<br />
jeder beliebigen Firma zieren. Motivation<br />
und Begeisterung vermitteln sie<br />
ebenso wenig wie eine Botschaft, die<br />
wirklich rüberbringt, wofür genau dieses<br />
Unternehmen steht.<br />
Versuchen Sie deshalb in Ihrer Vision,<br />
die Einzigartigkeit Ihrer Firma oder<br />
Marke sowie vor allem den besonderen<br />
Vorteil für den Kunden in überzeugende,<br />
emotional ansprechende Worte zu fassen.<br />
Und machen Sie möglichst auch mit<br />
einem kleinen Unternehmen oder sogar<br />
als Einzelkämpfer durch eine prägnante<br />
Kernaussage („Claim“) eindeutig klar,<br />
welchen Nutzen Sie bieten und wie Sie<br />
sich in Ihrem Markt und gegenüber Ihren<br />
Mitbewerbern positionieren. So wie beispielsweise<br />
der auch nach Jahrzehnten<br />
Über den Autor<br />
noch unvergessliche Klassiker: „Pack den<br />
Tiger in den Tank!“ Die wenigen Worte<br />
sprechen den Kunden direkt an und vermitteln<br />
ihm bildhaft und sehr emotional,<br />
was er davon hat, wenn er sich beim<br />
Tanken für ESSO entscheidet. n<br />
Werner Bayer ist Vorstand der HelfRecht Unternehmerische Planungsmethoden AG, Bad Alexandersbad<br />
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Anerkennung, dass sich die<br />
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vielen Jahren für die Anerkennung<br />
der großartigen<br />
Leistung des Mittelstandes<br />
engagiert. Denn jede Preisverleihung<br />
würdigt nicht nur<br />
allein den jeweiligen Preisträger,<br />
sondern rückt die Gemeinschaftsleis tung<br />
des deutschen Mittelstandes jährlich auf ein<br />
Neues in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit.<br />
Und dies ist dringend notwendig.“<br />
Dr. Josef Schlarmann,<br />
MIT-Bundesvorsitzender<br />
(Satz und Layout: © OPS Netzwerk GmbH, Foto: © Andres Rodriguez/Fotolia.com)
Dunkle Wolken über Deutschland…<br />
…dichter Nebel umgibt derzeit die Konjunkturprognosen. Die Unsicherheit über<br />
Konjunkturaussichten und die mittelfristigen Perspektiven ist größer als sonst.<br />
Wirtschaft<br />
(Grafik: Christian Ferrari/www.sxc.hu)<br />
Ob es zu einer tiefen Rezession kommt hängt auch vom Fortbestand der Europäischen Währungsunion ab<br />
Die zyklisch nicht ungewöhnliche und<br />
wirtschaftspolitisch unspektakuläre<br />
Ab schwächung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung trifft zusammen mit<br />
den Befürchtungen um eine schockartige<br />
Wende, vergleichbar mit der vor gut<br />
drei Jahren, als die Insolvenz der amerikanischen<br />
Investmentbank Lehman<br />
Brothers einen tiefen Absturz der Weltnachfrage<br />
auslöste. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt das Institut der deutschen Wirtschaft<br />
Köln (IW) in seiner aktuellen Herbstumfrage<br />
2<strong>01</strong>1 bei 2.600 Unternehmen<br />
in Ost- und Westdeutschland.<br />
„Die Unsicher heit über die konjunkturellen<br />
Aussichten ist deshalb besonders<br />
groß, weil die Auswirkungen von Finanzmarktstörungen<br />
auf die industrielle<br />
Arbeitsteilung und den Welthandel nur<br />
schwer zu fassen sind“, führt Instituts-<br />
Direktor Prof. Dr. Michael Hüther aus.<br />
Währungskrisen sind vor allem<br />
politische Krisen<br />
Ob daraus eine tiefe Rezession folgen<br />
wird, hängt entscheidend davon ab, ob<br />
es den Politikern in Europa gelingt, die<br />
Erwartungen hinsichtlich des Fortbestandes<br />
der Europäischen Währungsunion<br />
zu stabilisieren und damit ihren<br />
Zerfall zu verhindern. Dass Währungskrisen<br />
vor allem politische Krisen sind,<br />
bewahrheitet sich auch diesmal.<br />
Die Unternehmen befürchten offenbar, dass sich das derzeitige politische Handeln in<br />
höheren Steuern niederschlägt<br />
(Foto: Gerd Altmann/pixelio.de)<br />
Die wirtschaftliche Lage trübt sich ein<br />
Die Ergebnisse der aktuellen Herbstumfrage<br />
signalisieren eine deutlich nachlassende<br />
Dynamik der deutschen Wirtschaft<br />
im kommenden Jahr und damit<br />
eine gestiegene Rezessionsgefahr, aber<br />
noch keine Rezession.<br />
Die deutschen Unternehmen beurteilen<br />
im Herbst 2<strong>01</strong>1 ihre Produktionsund<br />
Geschäftslage nach wie vor als<br />
positiv. Die Stimmung ist in den westdeutschen<br />
Unternehmen leicht positiver<br />
als in Ostdeutschland. Das ergibt sich<br />
aus einem höheren Anteil an Betrieben<br />
mit einer besseren Geschäftslage. Das<br />
leichte West-Ost-Gefälle ist allerdings<br />
nicht auf eine schlechtere Lage der ostdeutschen<br />
Baufirmen zurückzuführen.<br />
40 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Mehr Zuversicht im Osten<br />
Auffallend ist, dass die Unternehmen in<br />
Westdeutschland weniger zuversichtlich<br />
in das Jahr 2<strong>01</strong>2 gehen als die Betriebe<br />
im Osten. Dieser Befund kontrastiert<br />
zum einen mit der derzeit besseren<br />
Lageeinschätzung in Westdeutschland.<br />
Zum anderen hat sich aber auch in der<br />
Vergangenheit das Erwartungsbild in<br />
Westdeutschland deutlich stärker verschlechtert<br />
als in Ostdeutschland.<br />
Abkühlung des deutschen<br />
Außenhandels<br />
Die schlechteren Produktionserwartungen<br />
der westdeutschen Wirtschaft<br />
gehen jedoch nicht mit schlechteren<br />
Exporterwartungen in Westdeutschland<br />
einher – jeweils im Vergleich mit den<br />
Unternehmen in Ostdeutschland.<br />
Kein Einbruch der Investitionen<br />
Im Vergleich mit den beiden vorhergehenden<br />
Konjunkturumfragen vom<br />
Herbst 2<strong>01</strong>0 und Frühjahr 2<strong>01</strong>1 ist auch<br />
bei den Investitionserwartungen der<br />
Unternehmen eine deutliche Eintrübung<br />
zu beobachten.<br />
Die gegenwärtigen Investitionspläne<br />
der Unternehmen sind beim Blick auf<br />
den Saldo aus positiven und negativen<br />
Meldungen allerdings immer noch leicht<br />
besser als im Frühjahr 2<strong>01</strong>0. Ein Einbruch<br />
der Investitionen, dem zentralen Impulsgeber<br />
der Konjunktur, ist deshalb nach<br />
heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.<br />
Differenzierte Betrachtung<br />
des Exportgeschäfts<br />
Die gegenwärtigen Probleme an den<br />
Finanzmärkten infolge der Staatsschuldenkrise<br />
und die Gefahr ihres<br />
Auswachsens in eine neue schwere weltweite<br />
Wirtschaftskrise sind das dominante<br />
Thema.<br />
Die direkten Auswirkungen der Finanzmarktkrise<br />
werden von den Unternehmen<br />
nicht als vordringliche Risiken<br />
gesehen. Die Gefahr eines nachlassenden<br />
Exportgeschäfts betrachten die<br />
Unternehmen differenziert.<br />
Während gut ein Fünftel der Firmen<br />
nachlassende Ausfuhren in fortgeschrittene<br />
Volkswirtschaften erwartet, sehen<br />
nur gut 12 Prozent einen Rückgang im<br />
Außenhandel mit den aufstrebenden<br />
Ländern.<br />
Mehr als die Hälfte der Firmen geht<br />
bei dieser für die deutsche Exportwirtschaft<br />
wichtiger werdenden Ländergruppe<br />
von überhaupt keinen Beeinträchtigungen<br />
in nächster Zeit aus.<br />
Wenig Vertrauen in die Politik<br />
Eine schwächere Investitionstätigkeit in<br />
Deutschland sowie weniger sichere Kunden-<br />
und Lieferantenbeziehungen bergen<br />
für rund 22 Prozent der befragten<br />
Unternehmen ein Risiko. Eine Konsumzurückhaltung<br />
der privaten Haushalte<br />
infolge der aktuellen Konjunktur- und<br />
Unsicherheitslage erwarten immerhin<br />
fast 27 Prozent der Betriebe.<br />
Für gut 23 Prozent stellt dies überhaupt<br />
keine Gefahr dar. Dies akzentuiert<br />
die hohe Bedeutung der Inlandsnachfrage<br />
für die Unternehmen hierzulande.<br />
Das Top-Risiko aus Sicht der befragten<br />
Firmen sind schlechtere wirtschaftspolitische<br />
Rahmenbedingungen in der<br />
Zukunft. Die Unternehmen befürchten<br />
offenbar, dass sich das derzeitige politische<br />
Handeln in höheren Steuern und<br />
in weniger guten Regulierungen niederschlägt.<br />
Politische Vertrauensdefizite<br />
und politische Unsicherheit nähren die<br />
konjunkturelle Unsicherheit. n<br />
Bernd Schenke<br />
Arbeitsmarkt bleibt stabil<br />
Die Beschäftigungspläne der Unternehmen<br />
für das Jahr 2<strong>01</strong>2 fallen in Anbetracht<br />
der deutlich eingetrübten Produktionsaussichten<br />
recht positiv aus.<br />
Demnach sind keine größeren Beeinträchtigungen<br />
am deutschen Arbeitsmarkt<br />
im kommenden Jahr zu erwarten.<br />
Die aktuellen Erwartungen fallen deutlich<br />
schlechter aus als in den letzten beiden<br />
Befragungen.<br />
Allerdings ergibt sich ein merklich<br />
besseres Erwartungsbild als während<br />
der Krise 2008 und 2009 sowie im Zeitraum<br />
2002 bis 2005.<br />
Prof. Dr. Michael Hüther (r.), Direktor des IW Köln, im Journalistengespräch<br />
(Foto: Bernd Schenke)<br />
1/2<strong>01</strong>2 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 41
Rohstoffmangel<br />
Die Verknappung der Rohstoffe gefährdet die Entwicklung von Zukunfts -<br />
technologien für deutsche Unternehmen<br />
Wirtschaft<br />
Die Versorgungslage für Bismut und andere Rohstoffe ist kritisch bis sehr kritisch<br />
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"Kritische Rohstoffe für Deutschland"<br />
heißt die von der KfW Bankengruppe<br />
veröffentlichte Studie. Erstmals analysierten<br />
Wissenschaftler die Rohstoffversorgung<br />
aus dem Blickwinkel deutscher<br />
Unternehmen.<br />
Das unabhängige Berliner IZT – Institut<br />
für Zukunftsstudien und Technologiebewertung<br />
und adel phi er arbeiteten<br />
die Studie. Die Forscher stufen die Versorgungslage<br />
für 13 bedeutende mineralische<br />
Rohstoffe als kritisch ein. Diese<br />
Verknappung gefährdet die Entwicklung<br />
von Zukunftstechnologien, die beispielsweise<br />
für die Energiewende benötigt<br />
werden.<br />
Die von der KfW-Bankengruppe<br />
in Auftrag gegebene Studie mit dem<br />
Titel "Kritische Rohstoffe für Deutschland"<br />
untersucht erstmalig umfassend<br />
die Risiken der Versorgung Deutschlands<br />
mit mineralischen Rohstoffen (Metalle,<br />
Industriemineralien, Steine und Erden)<br />
unter Berücksichtigung der weltweit<br />
steigenden Nachfrage durch Zukunftstechnologien.<br />
Die Studie stuft die künftige Versorgungslage<br />
von 13 mineralischen Rohstoffen<br />
als "kritisch" bzw. "sehr kritisch"<br />
ein.<br />
Die identifizierten kritischen Rohstoffe,<br />
die überwiegend den seltenen<br />
Metallen zuzuordnen sind, sind für viele<br />
Produktionszweige der deutschen Wirtschaft,<br />
für viele Zukunftstechnologien<br />
(z. B. Elektromobilität, Informations- und<br />
Kommunikationstechnik) sowie für den<br />
nachhaltigen Umbau der Energieversorgung<br />
von herausragender Bedeutung.<br />
Kritisch und sehr kritisch<br />
Dr. Siegfried Behrendt (IZT): "Zu den<br />
sehr kritischen Rohstoffen, die wir identifizierten,<br />
zählen Germanium, Rhenium<br />
und Antimon. Als 'kritisch' stuften<br />
wir ein: Seltene Erden, Indium, Wolfram,<br />
Gallium, Palladium, Silber, Zinn, Niob,<br />
Chrom und Bismut."<br />
Unterschied zu Vorgängerstudien<br />
Im Gegensatz zu Vorgängerstudien wurde<br />
bei dieser Forschungsarbeit erstmals<br />
die Rohstoffversorgung aus dem Blick-<br />
42 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
ead<br />
winkel der deutschen Unternehmen<br />
analysiert. Zudem sorgen methodische<br />
Fortschritte für eine hohe Validität und<br />
Transparenz der Ergebnisse.<br />
Von der Beschaffungs- zur<br />
Kernaufgabe<br />
Siegfried Behrendt (IZT) betonte: "Noch<br />
vor wenigen Jahren war die Rohstoffversorgung<br />
für viele deutsche Unternehmen<br />
eine reine Beschaffungsaufgabe.<br />
Durch die erheblichen Preisschwankungen,<br />
die hohen Preisniveaus und die<br />
schwierige Verfügbarkeit einiger Rohstoffe<br />
wird die Rohstoffversorgung in<br />
Zukunft für Unternehmen zu einer Kernaufgabe."<br />
52 Rohstoffe untersucht<br />
Im Rahmen der Studie wurden insgesamt<br />
52 Rohstoffe hinsichtlich ihrer Risiken<br />
für die Rohstoffversorgung und<br />
der Verletzbarkeit der deutschen Wirtschaft<br />
bei Eintritt einer Versorgungsstörung<br />
analysiert.<br />
Beispielsweise wird Germanium für<br />
die Glasfaserkabelproduktion, Rhenium<br />
für hocheffiziente Gasturbinen für<br />
Kraftwerke, Seltene Erden für Magnete<br />
der Windkrafttechnologie, für Batterien<br />
der Elektromobilität und in der Informations-<br />
und Kommunikationstechnik<br />
eingesetzt.<br />
Gallium und Indium werden für<br />
die Dünnschicht-Photovoltaik benötigt,<br />
Wolfram bei den Hartmetallen in<br />
Schneidwerkzeugen und verschleißfesten<br />
Werkzeugen sowie Zinn zur Herstellung<br />
von Weißblech.<br />
Gründe für Versorgungsrisiken<br />
Hohe Versorgungsrisiken ergeben sich<br />
für die als kritisch eingestuften Rohstoffe<br />
insbesondere durch die Konzentration<br />
der globalen Rohstoffproduktion<br />
auf wenige Länder, hier vor allem auf<br />
die Volksrepublik China (u. a. Germanium,<br />
Antimon, Seltene Erden, Wolfram).<br />
Bei einzelnen Rohstoffen ergeben sich<br />
darüber hinaus Marktrisiken durch ein<br />
geringes Verhältnis von globalen Reserven<br />
zur globalen Produktion, so dass<br />
hier mittel- bis langfristig Versorgungsengpässe<br />
drohen können (u. a. Antimon,<br />
Chrom, Germanium, Silber, Zinn).<br />
Erschwertes Recycling<br />
Des Weiteren ist das Recycling einiger<br />
kritischer Rohstoffe (u. a. Gallium, Seltene<br />
Erden) aufgrund ihrer kleinteiligen<br />
und räumlich verteilten Verwendung<br />
erschwert. Siegfried Behrendt (IZT): "Teilweise<br />
fehlt es auch an geeigneten Recyclingverfahren,<br />
für Niob beispielsweise<br />
ist das Recycling bisher ein Downcycling<br />
- denn die besonderen Materialeigenschaften<br />
können am Ende nicht mehr<br />
genutzt werden."<br />
Unternehmensstrategien zur<br />
Rohstoffsicherung<br />
Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der<br />
KfW Bankengruppe, betonte:<br />
„Vor dem Hintergrund der beschriebenen<br />
Versorgungsrisiken wird es für<br />
den Technologie- und Innovationsstandort<br />
Deutschland immer bedeutender,<br />
dass die Unternehmern stärker als<br />
bisher Strategien für eine nachhaltige<br />
Rohstoffsicherung entwickeln, z.B. über<br />
Beteiligungen an Bergbauprojekten.<br />
Um den primären Rohstoffbedarf<br />
insgesamt zu senken und damit die Importabhängigkeit<br />
zu verringern, sollten<br />
von den Unternehmen zudem verstärkt<br />
Maßnahmen zum effizienteren Einsatz<br />
von Ressourcen und zur Nutzung von<br />
Sekundärrohstoffen umgesetzt werden.“<br />
n<br />
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Pflanzen, Algen, viele Bakterien<br />
(Autotrophe)<br />
Wolken schwefeln, Meere düngen.<br />
Der Plan B der Klimaretter<br />
Wirtschaft<br />
Sauerstoff<br />
Tiere, Pilze,<br />
viele Bakterien<br />
(Heterotrophe)<br />
Organische<br />
Verbindungen<br />
Diese Ideen hätten Umweltschützern<br />
früher die Haare zu Berge stehen lassen:<br />
Schneebedeckte Berge abholzen, um die<br />
Sonne zu reflektieren; Schwefel in die<br />
Atmosphäre sprühen, um die Sonneneinstrahlung<br />
zu mindern; Meere düngen,<br />
um CO 2 im Wasser zu binden.<br />
Heute wird das alles ernsthaft diskutiert<br />
– als Maßnahme zur CO 2 -Reduzierung,<br />
zur Erdabkühlung, zur Klimarettung.<br />
Die Nebenwirkungen und<br />
Langzeitfolgen solcher Experimente sind<br />
praktisch gänzlich unbekannt. P.T. sprach<br />
darüber mit Dr. Sabrina Schulz, die in Berlin<br />
bei der Stiftung neue Verantwortung<br />
das Projekt „Geoengineering“ leitet:<br />
P.T.: Am 02. Dezember 2<strong>01</strong>1 endete die<br />
UN-Klimakonferenz in Durban. Internationale<br />
Wissenschaftler wollen mit „Geo-<br />
Engineering“ das Klima beeinflussen.<br />
Was genau haben die vor?<br />
S. Schulz: Die Wissenschaftler selbst<br />
haben gar nichts vor. Entscheidungen<br />
für oder wider Geoengineering müssen<br />
von der Politik getroffen werden. Die<br />
Wissenschaftler treibt die Neugier und<br />
in den meisten Fällen bestimmt auch<br />
die aufrichtige Sorge um die Zukunft<br />
der Menschheit. Aber letztlich können<br />
Kohlendioxid<br />
Wasser<br />
Wird der Kreislauf des Lebens zwischen CO 2 -verbauchenden und CO 2 -erzeugenden<br />
Organismen auch das willkürliche Basteln am Erdsystem aushalten?<br />
(Grafik: Wikimedia/Gemeinfrei/File Upload Bot)<br />
sie nur Optionen aufzeigen. Alles andere<br />
obliegt dem politischen Prozess.<br />
Geoengineering-Forschung findet<br />
derzeit auf zwei Gebieten statt: Zum<br />
einen gibt es Technologien, die die Sonneneinstrahlung<br />
auf die Erdoberfläche<br />
reduzieren sollen, um so den Treibhauseffekt<br />
zu verringern. Dieser Ansatz nennt<br />
sich Solar Radiation Management. Dabei<br />
sollen zum Beispiel Schwefelpartikel<br />
in die Atmosphäre eingebracht werden,<br />
um dort die Sonneneinstrahlung auf die<br />
Erde zu blockieren. Zum anderen gibt es<br />
Methoden, die das gefährliche Kohlenstoffdioxid<br />
(CO 2 ) aus der Atmosphäre<br />
entfernen und dann in der Tiefsee oder<br />
in geologischen Formationen einlagern<br />
sollen. Dies wird als Carbon Dioxide Removal<br />
bezeichnet.<br />
P.T.: Sie sind Expertin für Klima-, Energie-,<br />
und Sicherheitspolitik leiten bei der Stiftung<br />
Neue Verantwortung in Berlin das<br />
Projekt Geoengineering. Welche langfristigen<br />
Folgen kann Geoengineering<br />
verursachen?<br />
S. Schulz: Die langfristigen Folgen<br />
der bisher angedachten Geoengineering-<br />
Technologien sind noch nicht abschätzbar.<br />
Daher ist Geoengineering mit erheblichen<br />
Risiken belastet. Wir können das<br />
gut mit der medizinischen Forschung<br />
vergleichen. Zum Beispiel wissen wir<br />
noch viel zu wenig über mögliche Nebeneffekte.<br />
Auch die Kosten sind für viele<br />
Geoengineering-Methoden immens und<br />
stehen bisher in keinem Verhältnis zum<br />
zu erwartenden Nutzen. Schlüsselfragen<br />
beim Solar Radiation Management sind:<br />
Welche unterschiedlichen, regionalen<br />
Folgen sind zu erwarten – können diese<br />
große Schäden verursachen? Und<br />
was passiert, wenn die angewandten<br />
Technologien wieder eingestellt werden<br />
– könnte es dann eine Klimakatastrophe<br />
geben? Beim Carbon Dioxide Removal<br />
sind die Risiken weitaus geringer. Jedoch<br />
stellt sich zum Beispiel die Frage, wo CO 2<br />
sicher im Erdboden eingelagert werden<br />
kann.<br />
P.T.: Sie schrieben in der ZEIT, dass mit<br />
derartiger Forschung die Büchse der<br />
Pandora geöffnet wird, wenn Staaten<br />
ohne internationale Absprache und vor<br />
allem ohne den Dialog mit der Zivilgesellschaft<br />
im eigenen Land handeln.<br />
Wenn aber die negativen Wirkungen<br />
grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden<br />
können, was soll sich dann durch<br />
Absprachen und Dialoge ändern?<br />
S. Schulz: Noch ist die Forschung<br />
nicht so weit, dass wir über den tatsächlichen<br />
Einsatz von Geoengineering<br />
sprechen können. Die gesellschaftliche<br />
Debatte und der internationale Dialog<br />
sollen zwei Dinge bewirken. Sie sollen<br />
erstens die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
für die Forschung und den späteren<br />
möglichen Einsatz von Geoengineering<br />
schaffen. Und zweitens sollen<br />
sie die Alternativen bei der Bekämpfung<br />
des Klimawandels ganz klar auf den<br />
Tisch legen: die Reduzierung schädlicher<br />
Klimagase, die Anpassung an den Klimawandel<br />
und eben das risikobehaftete<br />
Geoengineering. Derzeit sieht es so<br />
aus, als würde nur eine Kombination aus<br />
allen drei Ansätzen zum erfolgreichen<br />
Umgang mit dem Klimawandel führen.<br />
P.T.: Ist das Scheitern des deutsch-indische<br />
Experiments Lohafex im Atlantik<br />
im Jahr 2009 nicht Anlass genug, auf<br />
44 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
solch völlig unvorhersagbaren Experimente<br />
zu verzichten?<br />
S. Schulz: Das Lohafex-Experiment<br />
hat dem Ökosystem keinerlei Schäden<br />
zugefügt. Es hat allerdings gezeigt, dass<br />
Absichten und Risiken frühzeitig und<br />
umfassend kommuniziert werden müssen,<br />
um Konflikten vorzubeugen. Geoengineering-Forschung<br />
muss stattfinden,<br />
denn wir können uns den Verzicht auf<br />
eine breit angelegte Vorsorgepolitik einfach<br />
nicht leisten.<br />
P.T.: Die letzten großen Feldexperimente<br />
führten im letzten Jahrhundert kommunistische<br />
Diktaturen an den ihnen<br />
ausgelieferten Bevölkerungen durch. Mit<br />
durchschlagend negativen Wirkungen.<br />
Muss Geoengineering nicht mindestens<br />
ebenso geächtet werden wie genetische<br />
Manipulationen am Menschen?<br />
S. Schulz: Dieser Vergleich ist ungeeignet<br />
und ethisch äußerst fragwürdig. Geoengineering<br />
soll Leben retten, nicht bedrohen.<br />
Wenn wir kein Geoengineering<br />
wollen, müssen wir umdenken und endlich<br />
nachhaltig leben und wirtschaften. n<br />
Dr. Helfried Schmidt<br />
P.T.: Der Uno-Klimabericht 2007 sieht nur<br />
eine Wahrscheinlichkeit von höchstens<br />
90 Prozent dafür, dass der Klimawandel<br />
menschengemacht ist. Bei 10 Prozent<br />
Fehlerquote würde kein vernünftiger<br />
Mensch sein Vermögen in einem Spiel<br />
riskieren. Setzen die Geo-Ingenieure<br />
dann unser Klima nicht viel sicherer ins<br />
Risiko als es die menschliche Lebensweise<br />
jemals könnte?<br />
S. Schulz: 90 Prozent sind für die<br />
grundsätzlich vorsichtigen Aussagen<br />
der Wissenschaft eine atemberaubend<br />
hohe Wahrscheinlichkeit. Sollte der Klimawandel<br />
nicht menschengemacht sein,<br />
aber dennoch das (Über-)leben unserer<br />
Zivilisation in Frage stellen, müssen wir<br />
trotzdem vorsorgen. Es sei denn, wir<br />
nehmen Naturkatastrophen und Hungersnöte<br />
und die damit einhergehenden<br />
Flüchtlingsströme und Konflikte als Nebeneffekte<br />
der Weltgesellschaft im 21.<br />
Jahrhundert in Kauf.<br />
Auch Europa wird im Übrigen betroffen<br />
sein, zum Beispiel weil durch den<br />
steigenden Meeresspiegel und die damit<br />
verbundenen Risiken für Seehäfen der<br />
Seehandel erheblichen Einschränkungen<br />
unterworfen sein könnte. Auch Hitzewellen<br />
und die Schäden durch Überschwemmungen<br />
oder starke Stürme werden<br />
unsere Volkwirtschaften empfindlich<br />
treffen. Allerdings muss ich auch hier<br />
sagen: Geoengineering möchte ich als<br />
Plan B für ein verantwortungsbewusstes<br />
Risikomanagement verstanden sehen.<br />
Eine Kehrtwende zur kompromisslosen<br />
Nachhaltigkeit – und zwar weltweit – ist<br />
und bleibt der Plan A. Nur wird der leider<br />
immer unrealistischer.<br />
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Humane Marktwirtschaft<br />
3 wichtige Fragen an Unternehmer Energie-Buchautor Dr. Dr. Cay von Fournier<br />
Wirtschaft<br />
(Foto: Eduardo Schäfer/www.sxc.hu)<br />
Das Gesellschaftsmodell für die Zukunft: Humane Marktwirtschaft, in der sich das Potenzial jedes Menschen entfalten kann<br />
Hohe Kundenansprüche, zunehmender<br />
globaler Wettbewerb, Mangel an Fachkräften,<br />
Unsicherheiten im Hinblick auf<br />
zukünftige weltwirtschaftliche Entwicklungen<br />
und die Übergabe von einer<br />
Generation an die nächste fordern den<br />
Mittelstand in zunehmendem Maße<br />
heraus.<br />
Dr. Dr. Cay von Fournier, Autor des<br />
Buches Unternehmer Energie beantwortet<br />
in diesem Interview, warum es in<br />
unserer immer komplexer werdenden<br />
Welt des 21. Jahrhundert mehr denn je<br />
auf ein wirksames Management und<br />
die gute Führung von Unternehmen und<br />
Mitarbeitern ankommt.<br />
Herr von Fournier, wie würden Sie das<br />
wirtschaftliche Umfeld analysieren, in<br />
dem sich mittelständische Unternehmen<br />
gerade befinden?<br />
C. v. Fournier: Auch wenn in guten<br />
Zeiten immer wieder der Aufschwung<br />
besungen wird: Wir stehen vor massiven<br />
grundsätzlichen Problemen. Wenn Wirtschaft<br />
sich von der Gesellschaft abkoppelt,<br />
wie wir es zum Teil beobachten<br />
können, so sind alle damit verbundenen<br />
Systeme zum Scheitern verurteilt. Letztlich<br />
nämlich wird dem Menschen nicht<br />
gedient, sondern geschadet.<br />
Wie kam es dazu? Einerseits war<br />
der Sozialismus offensichtlich nicht dazu<br />
geeignet, den Wohlstand und das Gedeihen<br />
einer Gesellschaft zu fördern. Andererseits<br />
hat uns das permanente Streben<br />
nach Gewinn und Wachstum, das gierige<br />
und kurzfristige Denken des Kapitalismus<br />
in die erste große Wirtschaftskrise<br />
des 21. Jahrhunderts gestürzt.<br />
Weitere Krisen werden folgen,<br />
solange uns nicht mehr einfällt, als zwei<br />
Systeme, die nicht in allen Belangen<br />
für, sondern auch gegen die Menschen<br />
gerichtet sind, zu kombinieren und hoffnungsfroh<br />
„soziale Marktwirtschaft“ zu<br />
nennen.<br />
Sie propagieren in Ihrem Buch die<br />
„Humane Marktwirtschaft“ als „Energie<br />
für das 21. Jahrhundert“. Was verstehen<br />
Sie darunter?<br />
C. v. Fournier: Was wir jetzt brauchen,<br />
ist eine neue Ordnung der ganzheitlichenLeistungsorientierung,<br />
kombiniert<br />
46 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Erholung Sport<br />
Gesundheit<br />
Bildung<br />
mit der Verantwortung, die auf „alten“ Werten basiert, in der der<br />
Nutzen für Andere im Mittelpunkt steht und sich das Potenzial<br />
jedes Menschen entfalten kann. Ich bezeichne diese Ordnung<br />
gerne als „humane Marktwirtschaft“.<br />
Letztlich wird dieses Modell schon seit langem in Familienunternehmen<br />
gelebt, intuitiv, kraftvoll, wertebewusst – und oftmals,<br />
ohne dass die verantwortlichen Unternehmer jemals Leitsätze<br />
dazu notiert hätten.<br />
Für mein Buch habe ich das Wissen und die Erfahrung einiger<br />
dieser Unternehmen systematisiert, in Zusammenhänge gesetzt<br />
und damit für den Leser nutzbar gemacht. Denn wir alle, ob wir in<br />
Familienunternehmen tätig sind, in Konzernen oder Non-Profit-<br />
Organisationen, haben in den nächsten Jahren eine ganze Menge<br />
Herausforderungen zu meistern.<br />
Sie rufen dazu auf, den Wandel wirksam zu gestalten. Welche<br />
zentralen Aufgaben liegen in diesem Zusammenhang vor uns?<br />
C. v. Fournier: Eines lässt sich immer wieder feststellen: An<br />
notwendigem Wissen mangelt es in den Unternehmen nicht,<br />
häufig jedoch an anderer Stelle: an der Kreativität und der<br />
Umsetzung guter Ideen.<br />
Nur durch wirksame Führung können die Veränderungen<br />
bewirkt werden, die in der heutigen Zeit notwendig sind. Das<br />
heißt: Gibt es ein Umsetzungsproblem, so steckt in vielen Fällen<br />
ein Führungsproblem dahinter.<br />
Ziel meines Buches ist es, mit gezielten Impulsen, Methoden,<br />
Beispielen und Werkzeugen einen wertvollen und wirksamen<br />
Beitrag für den nachhaltigen Wandel mittelständischer Unternehmen<br />
anzubieten.<br />
Die alten Unternehmensspielregeln der Hierarchie und der<br />
direkten Aufgabendelegation sind veraltet, da sie zu schwerfällig<br />
und zu wenig kreativ sind. Den klugen und schnellen Unternehmen<br />
gehört die Zukunft. Der Weg dorthin wird dabei immer über<br />
das Potenzial der Mitarbeiter führen – was aber auch heißt: Wer<br />
keine Leistung bringt, wird ausscheiden.<br />
Dennoch und gerade deshalb müssen wir darauf achten,<br />
dass unser Denken und Handeln im wahrsten Sinne des Wortes<br />
sozial bleibt. Damit ist nicht Edelmut gemeint, sondern kollegiale<br />
Interaktion im Arbeitsprozess, wie es dem Unternehmen als<br />
sozialem Gebilde inhärent und unabdingbar ist. Denn Erfolg und<br />
Wohlstand gedeihen nur in einer gesunden Gesellschaft. ■<br />
Das AcamedResort<br />
Tauchen Sie ein in die entspannende Atmosphäre<br />
unseres 3-Sterne Komforthotels am See, mitten in der<br />
idyllischen Auelandschaft der Magdeburger Börde.<br />
Genießen Sie die Natur bei einem Inselspaziergang in<br />
absoluter Stille und Abgeschiedenheit vom Alltagsstress.<br />
Der riesige Schlosspark am altersgrauen Schloss<br />
lädt zu besinnlichen Aufenthalten ein. Das Restaurant<br />
Albatros erwartet Sie mit kulinarischen Genüssen. Ein<br />
Golfplatz mit umfangreichem Trainingsareal bietet Ihnen<br />
- neben vielen anderen Angeboten - die Möglichkeit<br />
sportlicher Betätigung. Wer es eine Nummer kleiner<br />
mag: Minigolf ist auch vor Ort.<br />
Ein modernes Tagungs- und Seminarzentrum steht<br />
Ihnen für die eigene Weiterbildung, Konferenzen und<br />
Seminare zur Verfügung. Das AcamedResort mit seiner<br />
einzigartigen Kombination aus Erholung, Sport und<br />
Bildung zieht sowohl Erholungs- und Entspannungssuchende<br />
als auch Businessgäste aus Nah und Fern in<br />
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Hightech-Spinne für Gefahreneinsätze<br />
Forscher haben einen Laufroboter konstruiert, der den Antrieb<br />
der Spinnenbeine zum Vorbild hat.<br />
Wirtschaft<br />
(Foto: Fraunhofer IPA)<br />
20 Zentimeter lang sind die Beine der Roboterspinne. Elastische Faltenbälge dienen als Gelenke.<br />
Flink und zielstrebig steuert der Laufroboter<br />
durch das nach einem Chemieunfall<br />
unbetretbare Gelände. Mulden,<br />
Furchen und andere Unebenheiten halten<br />
den achtbeinigen Hightech-Gesellen<br />
nicht auf. Seine Mission: Ausgerüstet mit<br />
Kamera und Messgeräten soll er den Einsatzkräften<br />
ein Lagebild und Daten über<br />
giftige Substanzen liefern.<br />
Keine leichte Aufgabe, schließlich<br />
darf er nicht umkippen. Doch diese<br />
Gefahr scheint gering – sicher und stabil<br />
bewegt er sich vorwärts. Wie bei einer<br />
Spinne berühren jeweils vier Beine den<br />
Boden, während die anderen vier sich<br />
nach vorne in die nächste Ausgangsposition<br />
drehen. Auch optisch erinnert das<br />
künstliche Gliedertier an den Achtfüßler.<br />
Rettungskräfte unterstützen<br />
Kein Wunder – schließlich diente die<br />
Spinne den Forschern am Fraunhofer-<br />
Institut für Produktionstechnik und<br />
Automatisierung IPA als Vorbild. Noch<br />
liegt der Hightech-Helfer als Prototyp<br />
vor, doch künftig soll er seinen Dienst als<br />
Erkundungswerkzeug in für Menschen<br />
nur schwer zugänglichen oder gefährlichen<br />
Umgebungen versehen.<br />
Nach Naturkatastrophen, Industrie-<br />
oder Reaktorunfällen oder bei<br />
Feuerwehr einsätzen kann er die Rettungskräfte<br />
unterstützen, indem er etwa<br />
Live-Bilder überträgt oder Gefahrenquellen<br />
wie austretendes Gas aufspürt.<br />
Manche Exemplare springen<br />
Mit ihren langen Extremitäten kann sich<br />
die Spinne auf vielfältige Weise fortbe-<br />
Nach Feuerwehreinsätzen kann die Spinne beim Aufspüren von Gefahrenquellen helfen<br />
48 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2<br />
(Foto: Fastfood/www.sxc.hu)
Ihr Partner in Sachen<br />
Elektronik & Technik!<br />
wegen. Manche Exemplare sind sogar<br />
fähig zu springen. Dies gelingt ihnen<br />
durch hydraulisch betriebene Faltenbälge,<br />
die als Gelenke dienen und für die<br />
Beweglichkeit der Glieder sorgen. Da<br />
den Tieren Muskeln für das Strecken der<br />
Beine fehlen, bauen sie im Körper hohen<br />
Druck auf, mit dem sie Flüssigkeit in die<br />
Gliedmaßen pumpen. Schießt die Flüssigkeit<br />
in die Beine, werden sie gestreckt.<br />
„Wir haben uns dieses Fortbewegungsprinzip<br />
zunutze gemacht und<br />
auf unseren bionischen, per Computer<br />
gesteuerten Leichtbauroboter angewandt.<br />
Seine acht Beine und der Körper<br />
sind ebenfalls mit elastischen Faltenbälgen<br />
ausgestattet, die pneumatisch<br />
angetrieben werden und so die künstlichen<br />
Glieder beugen und strecken“,<br />
erläutert Dipl.-Ing. Ralf Becker, Wissenschaftler<br />
am IPA in Stuttgart.<br />
Scharniere und Faltenbälgen<br />
Die für den Antrieb erforderlichen Bauteile<br />
wie Steuerungseinheit, Ventile und<br />
Kompressorpumpe befinden sich im<br />
Körper, der je nach Anwendung unterschiedliche<br />
Messgeräte und Sensoren<br />
tragen kann. Scharniere ermöglichen im<br />
Zusammenspiel mit den Faltenbälgen<br />
die Vorwärts- und Drehbewegungen der<br />
Beine. Die sich diagonal gegenüberliegenden<br />
Glieder bewegen sich gleichzeitig.<br />
Durch Biegen der vorderen Beinpaare<br />
wird der Körper gezogen, durch Strecken<br />
der hinteren Extremitäten wird er<br />
geschoben.<br />
Generative Fertigungstechnologien<br />
Die Besonderheit des Hightech-Helfers:<br />
Er ist nicht nur sehr leicht, sondern vereint<br />
sowohl starre als auch elastische<br />
Formen in einem Bauteil und lässt<br />
sich mit wenigen Fertigungsschritten<br />
kostengünstig herstellen.<br />
Bislang wurden Konstruktionen wie<br />
der Laufroboter mit konventioneller<br />
Maschinenbautechnik gefertigt – ein<br />
zeitaufwändiges und teures Unterfangen.<br />
Die Forscher am IPA hingegen<br />
setzen auf generative Fertigungstechnologien,<br />
konkret auf das selektive<br />
Lasersintern (SLS) von Kunststoffen,<br />
einem 3D-Druckverfahren.<br />
Dabei werden Schritt für Schritt<br />
dünne Schichten eines feinen Polyamidpulvers<br />
übereinander aufgetragen<br />
und mithilfe eines Laserstrahls in Form<br />
geschmolzen. So lassen sich komplexe<br />
Geometrien, innere Strukturen und<br />
Leichtbauteile herstellen – mit ähnlich<br />
optimalen Strukturen, wie man sie in<br />
der Natur beobachten kann. Die Experten<br />
am IPA können ihren Laufroboter<br />
flexibel konstruieren, also etwa die<br />
Beinmodule für eine bestimmte Belastung<br />
stufenlos auslegen.<br />
Wie ein Einmal-Handschuh<br />
»Per SLS können wir ein oder auch<br />
mehrere Beine in einem Durchgang<br />
herstellen, wir minimieren den Montageaufwand,<br />
sparen Material ein und<br />
reduzieren die Bauzeit. Durch die modulare<br />
Bauweise lassen sich einzelne Teile<br />
schnell austauschen.<br />
Unser Roboter lässt sich so preiswert<br />
fertigen, dass er nach einmaligem<br />
Gebrauch entsorgt werden kann – wie<br />
ein Einmal-Handschuh«, sagt Becker. n<br />
Axel Storz<br />
Über das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />
n Die Hightech-Spinne wird vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />
(IPA) in Stuttgart entwickelt<br />
n Das IPA entwickelt und optimiert Lösungen für die unterschiedlichsten ingenieurwissenschaftlichen<br />
Aufgabenstellungen<br />
n Das Fraunhofer IPA wurde 1959 gegründet und 1971 in die Fraunhofer-Gesellschaft aufgenommen<br />
n Innerhalb der aus 60 Instituten bestehenden Forschungsgesellschaft gehört es zu den größten<br />
Einzelinstituten und beschäftigt rund 280 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
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Biomasse sinnvoll nutzen<br />
Eine chemische Industrie auf der Basis erneuerbarer Ressourcen<br />
Wirtschaft<br />
(Foto: Dirk Schmidt/pixelio.de)<br />
Unsere industrialisierte Welt ist in<br />
hohem Maße abhängig von fossilen<br />
Rohstoffen, ob zur Energieerzeugung, als<br />
Treibstoff oder als Ausgangsbasis für die<br />
chemische Industrie. Die damit verbundenen<br />
Umweltprobleme sind bekannt,<br />
zudem gehen die Vorräte irgendwann<br />
zur Neige. Neben Wind-, Wasser-, geothermischer<br />
und Solarenergie rückt auch<br />
Biomasse als erneuerbare Ressource<br />
immer stärker in den Blickpunkt.<br />
Esben Taarning und Kollegen von der<br />
Katalysatorfirma Haldor Topsøe sowie<br />
dem Lindoe Offshore Renewables Center<br />
(Dänemark) erläutern in einem Essay in<br />
der Zeitschrift Angewandte Chemie, wie<br />
ein sinnvoller Übergang von der Petrochemie<br />
zu einer chemischen Industrie<br />
auf Biomasse-Basis aussehen könnte.<br />
50 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Nicht die optimale Nutzung<br />
Bisher wird der größte Teil der in der<br />
Industrie verwendeten Biomasse zur<br />
Stromgewinnung verbrannt. Dies sei auf<br />
lange Sicht nicht die optimale Nutzung,<br />
so die Autoren. „Es ist auch nicht die<br />
sinnvollste Lösung, Biomasse in Kraftstoffe<br />
zu überführen“, so Taarning.<br />
„Zum einen reicht die Menge der<br />
verfügbaren Biomasse gar nicht zur<br />
Deckung des Treibstoffbedarfs, zum<br />
anderen unterscheiden sich die chemischen<br />
Charakteristika von Kraftstoffen<br />
und Biomasse viel zu stark, entsprechend<br />
aufwendig und unwirtschaftlich wären<br />
die Verfahren.“ Transportmittel sollten<br />
nach und nach auf Batterien oder Brennstoffzellen<br />
umgestellt werden. Taarning:<br />
„Wirklich sinnvoll ist es dagegen, Biomasse<br />
als Rohstoff für die chemische<br />
Industrie zu verwenden. “<br />
Kluge Wahl der Zielchemikalien<br />
Dabei solle man sich aber von etablierten<br />
Wertschöpfungsketten verabschieden:<br />
Statt den Rohstoff mit aller Gewalt in<br />
bestimmte Grundchemikalien umzuwandeln,<br />
solle man lieber nutzen, was<br />
bereits an interessanten chemischen<br />
Charakteristika in den Biomasseressourcen<br />
steckt, und günstige katalytische<br />
Reaktionswege optimieren.<br />
„Durch kluge Wahl der Zielchemikalien<br />
lässt sich der Wertzuwachs wesentlich<br />
vergrößern“, sagt Taarning. Da die<br />
Kosten für die Entwicklung erheblich<br />
und die ersten Verfahren ineffizient sein<br />
werden, sei es sinnvoll, sich zunächst auf<br />
hochwertige Produkte zu konzentrieren,<br />
was eine schnellere breite Einführung<br />
ermögliche. Aber auch viele Haupt- und<br />
Begleitprodukte der heutigen Biokraftstoff-Industrie<br />
könnten zu interessanten<br />
Grundchemikalien werden.<br />
Herausforderung und Chance<br />
„Der Übergang von einer petro-basierten<br />
chemischen Industrie zu einer Industrie<br />
auf der Grundlage von Biomasse<br />
ist eine große Herausforderung“, so<br />
Taarning, „bietet aber enorme Chancen:<br />
die Entwicklung einer nachhaltigeren<br />
chemischen Industrie mit vielseitigerer<br />
Rohstoffversorgung und die Herstellung<br />
von neuen Produkten mit überlegenen<br />
Eigenschaften.“ n<br />
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1/2<strong>01</strong>2 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 51
Die Metropolregion stellt sich vor<br />
Der Wissenschaftsatlas der Metropolregion Mitteldeutschland stellt den<br />
Industriestandort vor<br />
Regional-Special<br />
Übersicht der Metropolregion Mitteldeutschland<br />
Die Metropolregion Mitteldeutschland<br />
ist ein Verbund von Elf Städten in Sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt und Thüringen und<br />
neben der Hauptstadtregion Berlin-<br />
Brandenburg die einzige Metropolregion<br />
im Osten Deutschlands. Bindende<br />
Die Region verbindet herausragende Orte<br />
deutscher Kultur: Die Chemnitzer Oper<br />
Der Bauhausstil prägt die Stadt Dessau<br />
(Foto: Erich Kasten /pixelio.de)<br />
(Foto: Thomas Maciejewski/pixelio.de)<br />
(Foto: Metropolregion Mitteldeutschland,<br />
Geschäftsstelle Dresden)<br />
Klammer und Gemeinsamkeit ist ihre<br />
Innovationskraft. Die Region hat den<br />
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Umbruch als große Chance verstanden<br />
und 20 Jahre nach der Wiedervereinigung<br />
Deutschlands ihre Stärken und<br />
Potenziale im Wandel und der Erneuerung<br />
gesehen.<br />
Motor der Innovation<br />
Die Metropolregion Mitteldeutschland<br />
bietet die einmalige Chance, flexibel<br />
über administrative Grenzen hinweg,<br />
Interessen zu bündeln und dadurch<br />
einen Mehrwert für die beteiligten<br />
Akteure und die gesamte Region zu<br />
schaffen. Denn vor dem Hintergrund<br />
eines verschärften Standortwettbewerbs<br />
und zunehmender internationaler<br />
Verflechtungen ist eine gemeinsame<br />
Positionierung immer notwendiger.<br />
Metropolregionen, verstanden als funktional<br />
verflochtene Ballungsgebiete<br />
gewinnen hier zunehmend an Bedeutung.<br />
Bündelung der Qualitäten<br />
Ziel der Metropolregion Mitteldeutschland<br />
ist die Schaffung einer Plattform<br />
der Vernetzung regionaler Potenziale<br />
und der Kommunikation. Eine engere<br />
Zusammenarbeit zwischen Akteuren<br />
aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Kultur gewährleistet<br />
dabei ein schnelles und flexibles<br />
Agieren in konkreten Handlungsfeldern.<br />
Der Erfahrungsaustausch wird vereinfacht,<br />
um gemeinsame Lösungen für<br />
bestehende Herausforderungen zu finden.<br />
In Kooperation mit interessierten<br />
Akteuren werden auf unterschiedlichen<br />
Handlungsfeldern konkrete Projekte<br />
entwickelt, so beispielsweise mit regionalen<br />
Planungsverbänden und länderübergreifenden<br />
Netzwerken aus Wirtschaft<br />
und Wissenschaft.<br />
Vom Sachsendreieck zur<br />
Metropolregion<br />
Als polyzentrische Metropolregion<br />
entwickelte sich das ehemalige „Sachsendreieck“<br />
aus den Kernräumen der<br />
sächsischen Oberzentren Chemnitz,<br />
Dresden, Leipzig und Zwickau sowie<br />
der Stadt Halle in Sachsen-Anhalt. Die<br />
Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister<br />
der fünf Städte einigten sich<br />
2005 auf eine engere Zusammenarbeit,<br />
um sich dem Wettbewerb auf internationaler<br />
Ebene erfolgreicher stellen zu<br />
können. Im selben Jahr begann eine<br />
Kooperation mit weiteren Städten in<br />
Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der Verbund<br />
von elf Städten in drei Bundesländern<br />
ist mittlerweile konstituiert.<br />
Kultur und Geschichte<br />
Zudem vereint die Region herausragende<br />
Orte deutscher Kultur und<br />
Geschichte. Die barocken Bauten und<br />
Kunstschätze Dresdens, die Zeugnisse<br />
der Moderne und der Industriegeschichte<br />
in Chemnitz, die Tradition der erzgebirgischen<br />
Holzschnitzkunst, die Franckeschen<br />
Stiftungen in der Händelstadt<br />
Halle an der Saale, das Wirken des Bauhauses<br />
in Dessau und Weimar, wo auch<br />
die Spuren des Schaffens Goethes und<br />
Schillers weiterhin präsent sind, oder die<br />
Messemetropole Leipzig, die das Erbe<br />
Johann Sebastian Bachs mit Orten zeitgenössischer<br />
Kunst verbindet, sind nur<br />
einige Beispiele dafür.<br />
Die Region hat es dabei gleichzeitig<br />
verstanden, anknüpfend an die Traditionen<br />
neue zukunftsweisende Felder<br />
aufzuzeigen. Diese finden sich im<br />
Bereich des Designs, der Medienbranche,<br />
der Kunst und Kreativwirtschaft.<br />
52 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Darüber hinaus bietet die Region ihren<br />
Bewohnern und Besuchern eine Vielzahl<br />
reizvoller und abwechslungsreicher<br />
Naturlandschaften. Zu nennen sind hier<br />
unter anderem das Gartenreich Dessau-<br />
Wörlitz, Europas nördlichstes Weinanbaugebiet<br />
Saale-Unstrut, das Erzgebirge,<br />
die Sächsische Schweiz, der Thüringer<br />
Wald und die aus ehemaligen Braunkohletagebauen<br />
entstandene Mitteldeutsche<br />
Seenlandschaft. Gut angebunden<br />
im Herzen Europas.<br />
Schnittstelle zu Osteuropa<br />
Im Herzen Europas garantiert die Metropolregion<br />
Mitteldeutschland eine gute<br />
Erreichbarkeit über Straße, Schiene, Luft<br />
und Wasser. Sie liegt an der Schnittstelle<br />
zu Osteuropa und übernimmt wichtige<br />
Funktionen im Austausch von Wissen,<br />
Informationen und Gütern. Lag die<br />
Metropolregion schon historisch an der<br />
Via Regia, wird sie heute von mehreren<br />
bedeutenden Autobahnen in alle Richtungen<br />
durchquert.<br />
Es bestehen sowohl zahlreiche ICE-<br />
Verbindungen zu anderen bedeutenden<br />
deutschen Städten. Daneben ist der<br />
Dresdner Hauptbahnhof vor allem für<br />
die Anbindung der Metropolregion nach<br />
Osteuropa von Bedeutung. Die internationalen<br />
Flughäfen Leipzig/Halle, Dresden<br />
und Erfurt-Weimar garantieren eine<br />
gute logistische Anbindung an viele<br />
Ziele in Europa. Weiterhin ist die Metropolregion<br />
über die Elbe und ihre Nebenflüsse<br />
sowie den Mittellandkanal und<br />
den Elbe-Havel-Kanal in das europäische<br />
Flussnetz ein- und an die Seehäfen an<br />
Nord- und Ostsee angebunden. n<br />
Metropolregion Mitteldeutschland,<br />
Geschäftsstelle Dresden<br />
Wissenschaftsatlas<br />
n Der Wissenschaftsatlas der<br />
Metropolregion Mitteldeutschland<br />
wird durch die Länder<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />
Thüringen gefördert<br />
n regiomitteldeutschland.com<br />
(Foto: pimdelabim/www.sxc.hu)<br />
Kappenberger + Braun ist ein mittelständisches, familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Cham und zählt zu einem der führenden Elektrounternehmen in<br />
Deutschland und zu den größten in Bayern. Von bescheidenen Anfängen mit 6 Mitarbeitern im Gründungsjahr 1960, entwickelte sich K+B zum international<br />
tätigen Elektrounternehmen mit europaweit 1496 Mitarbeitern.<br />
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Sicherheitstechnik<br />
Alarm- und Brandmeldeanlagen (VDS)<br />
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in Tschechien:<br />
460 Mitarbeiter in 26 Fachmärkten<br />
in der Slowakei:<br />
60 Mitarbeiter in 6 Fachmärkten
Von Erfurt über Dresden bis Magdeburg<br />
Die Wissenschaftsstandorte der Metropolregion Mitteldeutschland<br />
Regional-Special<br />
Das Hundertwasserhaus in Magdeburg, die Semperoper in Dresden, Martin Luther und Zwickauer Automobilerbe Horch<br />
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Chemnitz – Stadt der Moderne<br />
Chemnitz ist eine Stadt, deren Gesicht<br />
sich in den vergangenen Jahren gravierend<br />
verändert hat. Wo noch vor gut<br />
zwei Jahrzehnten grauer Beton das Bild<br />
bestimmte, haben namhafte Architekten<br />
eine neue, mehrfach prämierte<br />
Innenstadt erschaffen. Die viertgrößte<br />
ostdeutsche Stadt gehört zu den wachstumsstärksten<br />
Städten Deutschlands.<br />
Magdeburg – Domstadt und<br />
Forschungszentrum<br />
Die Landeshauptstadt Magdeburg hat<br />
sich als Standort innovativer Unternehmen,<br />
logistischer Kompetenz und<br />
praxisnaher Forschung und Entwicklung<br />
etabliert. Im Zuge dessen ist in<br />
der Region eine ausgeprägte Wissenschaftslandschaft<br />
entstanden. Sie bieten<br />
attraktive Arbeitsplätze.<br />
Dessau-Rosslau – Innovationszentrum<br />
mit Tradition<br />
Die Stadt Dessau-Roßlau bietet Platz<br />
und Perspektiven für die Zukunft.<br />
Dank der Kombination herausragender<br />
Standortfaktoren zählt sie zu den innovativsten<br />
Zukunftsregionen in Europa.<br />
Die Bauhausstadt, aus der sich einst die<br />
Gedanken der Deutschen Aufklärung<br />
ihren Weg ins Land bahnten, wo Design,<br />
54 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
(Fotos: Karl-Heinz Gottschalk (goka), Jerzy Sawluk, Karl-Heinz Laube, Stefan Leupold/pixelio.de)<br />
Architektur und Flugzeugbau revolutioniert<br />
wurden, ist heute wieder Zentrum<br />
neuer Ideen.<br />
Jena – High-Tech-Standort und<br />
Wissenschaftsstadt<br />
Jena ist ein Erfolgsstandort für internationale<br />
Hochtechnologie-Unternehmen<br />
wie Zeiss, Jenoptik, Schott und Analytik<br />
Jena. Sie setzen auf Wissen und Können<br />
hochqualifizierter Fachkräfte. Ein Viertel<br />
aller Beschäftigten in Jena haben einen<br />
Hochschulabschluss.<br />
Gera – Otto-Dix-Stadt<br />
Das 1.000 Jahre alte Gera ist mit rund<br />
100.000 Einwohnern wirtschaftliches,<br />
industrielles und kulturelles Oberzentrum<br />
Ostthüringens. Im Geburtshaus<br />
des weltbekannten Malers Otto Dix<br />
(1891- 1969) werden dessen Leben und<br />
Werk gewürdigt.<br />
Halle (Saale) – Standort für forschungsrelevante<br />
Projekte<br />
Halle ist mit rund 232.000 Einwohnern<br />
weit mehr als nur Sachsen-Anhalts größte<br />
Stadt. Gelegen in einem Marktraum<br />
mit 1,7 Mio Einwohnern im 50-km-Radius<br />
profitiert die Stadt von ihrer zentralen<br />
Lage in Europa und der hochmodernen<br />
Verkehrsinfrastruktur.<br />
Dresden – Elbmetropole<br />
Über Jahrhunderte prächtige Residenz<br />
der Wettiner, ist Dresden heute eine der<br />
schönsten Barockstädte Europas und<br />
eine attraktive Metropole zugleich. Tief<br />
verwurzelt in der reichen Tradition und<br />
eingebettet ins Elbtal, hat sich das „deutsche<br />
Florenz“ zu einer modernen Großstadt<br />
entwickelt.<br />
Leipzig – Messestadt, Kunstmetropole,<br />
Wissenschaftszentrum<br />
Leipzig ist eine moderne Wissenschaftsstadt.<br />
50.000 Menschen – Professoren<br />
und Studenten, Forscher und Mitarbeiter<br />
– arbeiten in den Leipziger Wissenschaften.<br />
Die Universität Leipzig,<br />
mit über 600 Jahren zweitälteste in<br />
Deutschland, begründet diesen Ruf.<br />
Zwickau – Automobil- und Robert-Schumann-Stadt<br />
Zwickau vereint das kulturelle Erbe<br />
einer langen Industrietradition mit dem<br />
Umfeld eines modernen Wirtschaftsstandorts.<br />
Die Automobil- und Robert-<br />
Schumann-Stadt ist Ursprung großer<br />
Marken wie Horch, Audi oder Trabant<br />
und überzeugt heute durch Familienfreundlichkeit<br />
und hohe Lebensqualität.<br />
Erfurt – Moderne Landeshauptstadt<br />
„Erfurt liegt am besten Orte, da muss<br />
eine Stadt stehen", wusste schon Martin<br />
Luther über Erfurt zu berichten. Heute<br />
bestätigt dies die Bandbreite der Erfurter<br />
Wirtschaft, die sich hier dank der idealen<br />
harten Standortfaktoren entwickelt hat.<br />
Mit vielfältigen Möglichkeiten empfiehlt<br />
sich Erfurt nicht nur als Arbeits-, sondern<br />
besonders als Lebensmittelpunkt.<br />
Weimar – Kultur- und Universitätsstadt<br />
Weimar bietet eine Vielfalt und Qualität<br />
an Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen,<br />
die sonst nur in Großstädten<br />
anzutreffen ist. Die Kulturstadt in der Mitte<br />
der Thüringer Städtekette ist inspirierender<br />
Standort für zahlreiche Unternehmen,<br />
für Forschung und Entwicklung. ■<br />
Metropolregion Mitteldeutschland,<br />
Geschäftsstelle Dresden<br />
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Typen liefern wir an unsere Kunden<br />
aus der Automobil- und Elektroindustrie<br />
sowie dem Maschinen und<br />
Nutzfahrzeugbau.<br />
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Life Science<br />
Junges Gemüse mit großer Zukunft<br />
ausstattung, um Wissenschaftlern mit<br />
optimalen Rahmenbedingungen die<br />
erste Hürde beim Aufbau einer selbständigen<br />
Existenz zu erleichtern.<br />
Regional-Special<br />
Umwelttechnologie stärkt die Wirtschaft<br />
Die Biotechnologie nimmt im 21. Jahrhundert<br />
eine Schlüsselstellung für wirtschaftlichen<br />
Erfolg und medizinischen<br />
Fortschritt ein. Sie wird einen Großteil der<br />
wichtigsten Innovationen in den nächsten<br />
Jahrzehnten mitbestimmen. Auch in<br />
der Metropolregion Mitteldeutschland<br />
hat die Branche eine bedeutende Funktion.<br />
Ihr ist es seit den Anfängen in den<br />
90er Jahren durch verschiedene gewonnene<br />
Wettbewerbe und Offensiven<br />
gelungen, sich wie kein anderer Wirtschaftszweig<br />
in Mitteldeutschland zu<br />
vernetzen und daraus wesentlichen Nutzen<br />
zu ziehen. In der Region sind alle acht<br />
Hauptfelder der Biotechnologie entlang<br />
der Wertschöpfungskette hochkarätig<br />
besetzt. Durch die intensive Verflechtung<br />
war es möglich, systemische Lösungsansätze<br />
zu entwickeln, die international<br />
Aufmerksamkeit erregen und die<br />
Zukunftsfähigkeit der Branche sichern.<br />
Neben den Clustern in den Bundesländern<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />
Thüringen hat sich das länderübergreifende<br />
Cluster Life Science Mitteldeutschland<br />
gebildet. Um die Sichtbarkeit des<br />
Clusters nach außen zu erhöhen und<br />
damit auch die Finanzierbarkeit der Branche<br />
zu gewährleisten, hat es sich die Initiierung<br />
überregionaler Kooperationen,<br />
die Sicherung des Arbeitskräftebedarfs<br />
und die Förderung der Vermarktung des<br />
Gesamtstandorts zur Aufgabe gemacht.<br />
(Foto: Thorben Wengert/pixelio.de)<br />
Die Clusterinitiative Biotechnologie-Life<br />
Sciences unterstützt in den Ländern<br />
Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen<br />
folgende internationale Spezialthemen:<br />
• Bioinstruments<br />
• Diagnostics & Analytics<br />
• Protein Engineering<br />
• Drug Discovery<br />
• Neurosciences<br />
• Regenerative Medicine<br />
• Plant Biotechnology<br />
• Industrial Biotechnology<br />
Während sich Sachsen-Anhalt zum Zentrum<br />
der Pflanzenbiotechnologie entwickelt<br />
hat, liegt der Fokus sächsischer<br />
Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />
und -institute auf medizinischen Anwendungen<br />
der Biotechnologie: der regenerativen<br />
Medizin und dem molekularen<br />
Bioengineering. In Thüringen hat man<br />
sich auf das Thema Bioinstrumente spezialisiert,<br />
wie auch auf die Erforschung<br />
neuer Verfahren zur Diagnostik und Therapie<br />
in der Ophthalmologie.<br />
Biotechnologie-Zentren/Gründerzentren<br />
Gründer, Investoren und Unternehmer<br />
finden in der Metropolregion Mitteldeutschland<br />
genügend Platz und ideale<br />
Bedingungen in Biotechnologiezentren<br />
für die Umsetzung ihrer Ideen. So bietet<br />
beispielsweise das Bioinstrumentezentrum<br />
physikalische, chemische und<br />
biochemische Labore mit hoher Grund-<br />
Umwelttechnologie<br />
Neben den Erneuerbaren Energien, in<br />
denen Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />
Thüringen schon heute Spitzenstandorte<br />
sind, konzentrieren sich auch in der<br />
Umwelttechnik und der Werkstoffforschung<br />
Unternehmen und Einrichtungen<br />
in der Metropolregion, die sich weiter<br />
vernetzen sollen. In der Forschungslandschaft<br />
Sachsens und Sachsen-<br />
Anhalts spielt vor allem das Helmholtz-<br />
Zentrum für Umweltforschung - UFZ eine<br />
wichtige Rolle.<br />
In Thüringen hat das 1997 gegründete<br />
Max-Planck-Institut für Biogeochemie<br />
eine ähnliche Bedeutung. Hier<br />
liegt der Forschungsschwerpunkt auf der<br />
wissenschaftlichen Untersuchung der<br />
Reaktionen von Ökosystemen und biogeochemischen<br />
Kreisläufen auf die sich<br />
ändernden Bedingungen des Klimas, der<br />
Landnutzung und der Diversität.<br />
Das Umweltbundesamt (UBA) mit<br />
Hauptsitz in Dessau-Roßlau nimmt<br />
neben seinen verwaltungstechnischen<br />
auch forschende Aufgaben wahr. Sein<br />
Ziel ist es, mögliche Beeinträchtigungen<br />
frühzeitig zu erkennen und entsprechende<br />
Lösungsansätze zu eruieren.<br />
Deutsches BiomasseForschungsZentrum<br />
Das DBFZ wurde als gemeinnützige<br />
GmbH des Bundes mit dem Auftrag<br />
gegründet, technische, ökonomische und<br />
ökologische Fragen rund um die energetische<br />
Biomassenutzung zu beantworten.<br />
Exzellenzcluster „From Cells to Tissues<br />
to Therapies“ der TU Dresden: Das<br />
Exzellenzcluster hat sich in der ersten<br />
Runde der Exzellenzinitiative des Bundes<br />
durchgesetzt. Eine Besonderheit des<br />
CRTD ist, dass es das erste Forschungszentrum<br />
Deutschlands ist, das adulte<br />
Stammzellen in den Mittelpunkt rückt. ■<br />
Metropolregion Mitteldeutschland,<br />
Geschäftsstelle Dresden<br />
56 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Mitteldeutsch<br />
Hohe Produktvielfalt<br />
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Druckerzeugnisse und<br />
hohe Produktvielfalt, von der Einzelleistung bis zum Endprodukt<br />
einschließlich Adressierung und Versand. Die Technik ist<br />
auf dem allerhöchsten Niveau und eng verknüpft mit Wissen<br />
und Handfertigkeit der Facharbeiter. Begeisterung für guten<br />
Druck hält das Unternehmen auch in Zukunft am Rollen.<br />
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1<br />
Note<br />
Geprüft durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen • • •
l and<br />
Kleine Firma<br />
ganz groß<br />
1992 mit vier Mitarbeitern<br />
aus dem Zeiss-Kombinat<br />
Jena ausgegründet,<br />
beschäftigt die CBV-<br />
Blechbearbeitung GmbH<br />
aus Laasdorf/Thüringen heute 35 Mitarbeiter und sechs<br />
Auszubildende. Kernkompetenz ist die präzise Herstellung<br />
von Blechteilen höchster Genauigkeit mittels Stanz-, Nibbelund<br />
Lasertechnik, bis hin zur Oberfl ächenbehandlung – von<br />
der Einzelanfertigung bis zu Großserien. Testen Sie uns mit<br />
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CBV - Blechbearbeitung GmbH<br />
Oberanger 4<br />
07646 Laasdorf/Thür.<br />
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Mitteldeutschland<br />
Mitteldeutschland – das war die erste mittelständisch<br />
geprägte, blühende Industrieregion<br />
Deutschlands. Hier wurden Erfi ndungen<br />
gemacht. Hierher kam man, wenn man als<br />
Ingenieur, Unternehmer, Kaufmann zukunftsorientiert<br />
arbeiten wollte. Hier wurde Zukunft<br />
geschmiedet. Hier pulsierte das Leben.<br />
Auch wenn in 60 Jahren Diktatur vieles an Tradition,<br />
an Elan und an Kapitalstock verloren<br />
ging, ist Mitteldeutschland heute wieder eine<br />
blühende Region. In den vergangenen 20 Jahren<br />
wandelten sich hier durch enorme Investitionen<br />
die Verkehrsnetze zur Drehscheibe für den<br />
Ost-West-Handel. Die Bundesländer Sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt und Thüringen kooperieren auf<br />
zahlreichen Gebieten miteinander.<br />
Von der Solar- bis zur Automobilindustrie, vom<br />
Handwerk wie in Glashütte bis zu Dienstleistern<br />
wie Amazon, von der Wissenschaft mit Max-<br />
Planck-Instituten bis zur Kultur mit weltweitem<br />
Ruf von der Bauhausstadt Dessau bis zur Klassikstadt<br />
Weimar – Mitteldeutschland lohnt sich.<br />
Für Unternehmer. Für Bürger. Für Touristen.<br />
Ob Industrie, Dienstleistung, Handwerk oder<br />
Handel: Basis des wirtschaftlichen Erfolgs sind<br />
zehntausende mittelständische Betriebe, die<br />
der Region einen optimistischen Blick in<br />
die Zukunft ermöglichen.<br />
…wir<br />
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Die Münchenbernsdorfer-Folien<br />
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produziert schadstofffrei<br />
mit einem modernen<br />
Maschinenpark umweltfreundliche<br />
Produkte, die grundwasserneutral, recyclingfähig<br />
oder biologisch abbaubar sind. Groß genug, um alle<br />
Wünsche hinsichtlich Qualität, Mengen und Abmessungen<br />
zu erfüllen. Klein genug, um individuelle Aufträge schnell<br />
auszuführen. Auf modernen Maschinen werden Automaten-<br />
Schrumpffolien, Flachfolien, Schlauchfolien, Coexfolien,<br />
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Um die angestrebte<br />
Qualität zu erreichen, geht die Stendaler Landbäckerei keine<br />
Kompromisse ein - weder bei der Auswahl der Rohstoffe,<br />
noch bei der handwerklichen Herstellung. Alleinstellungsmerkmale<br />
sind die hervorragenden Tortenanfertigungen der<br />
hauseigenen Konditorei, sowie die Eigenmarken im Sortiment<br />
wie z. B. Original Salzwedeler Baumkuchen.<br />
Stendaler Landbäckerei GmbH<br />
Industriestraße 8<br />
39576 Stendal<br />
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(Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Foto: Igor Pastierovic, eventDiary)
Tradition als Sprungbrett zur Moderne<br />
Maschinenbau/Automotive in der Metropolregion Mitteldeutschland<br />
Regional-Special<br />
Enge Verzahnung zwischen Wirtschaft und Forschung<br />
Der Wirtschaftszweig Automotive/<br />
Maschinenbau hat Tradition in der<br />
Metropolregion Mitteldeutschland,<br />
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(Foto: Carsten Nadale/pixelio.de)<br />
vor allem im Raum Chemnitz/Zwickau,<br />
aber auch in Halle, Leipzig, Dresden und<br />
Erfurt. Für die angesiedelten Unternehmen<br />
der Automobilbranche besteht die<br />
Möglichkeit, einen großen Teil der für<br />
ein Fahrzeug benötigten Komponenten<br />
innerhalb der gesamten Region entwickeln<br />
und fertigen zu lassen.<br />
Netzwerke<br />
Die enge Verzahnung von Wirtschaft und<br />
Forschung bietet dafür enorme Vorteile.<br />
Über 50 sowohl universitäre als auch<br />
außeruniversitäre Einrichtungen und<br />
eine Vielzahl von Unternehmen betätigen<br />
sich derzeit im Rahmen von Netzwerken<br />
in diesem Bereich. Hervorzuheben<br />
sind hierbei die vom Freistaat<br />
Sachsen ins Leben gerufene Verbundinitiative<br />
Automobilzulieferer Sachsen,<br />
der im Jahre 2000 von Unternehmen<br />
gegründete automotive thüringen e. V.<br />
mit mittlerweile über 100 Mitgliedern<br />
sowie das Kompetenznetz der Automobilzulieferer<br />
MAHREG in Sachsen-Anhalt,<br />
deren Aktivitäten durch eine gezielte<br />
Zusammenarbeit von Wirtschaft und<br />
Wissenschaft gekennzeichnet sind.<br />
Grundlage ist die lange Tradition der<br />
Metropolregion Mitteldeutschland im<br />
Bereich des Maschinenbaus. Schon 1703<br />
gründete Johann Esche in Limbach die<br />
erste deutsche Fabrik für Spezialmaschinen<br />
der Strumpf- und Wäscheindustrie.<br />
Seit rund 170 Jahren<br />
Aber auch die heutige Entwicklung ist<br />
von großen Innovationen geprägt. Die<br />
Unternehmen sind flexibel, was durch<br />
Investitionen in moderne Fertigungsanlagen<br />
und Forschungskooperationen<br />
vorangetrieben wird. Einen wesentlichen<br />
Anteil haben die traditionsreichen Bildungs-<br />
und Forschungsstätten. So gehören<br />
z.B. seit rund 170 Jahren die wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen für den<br />
Maschinenbau in Sachsen zu den führenden<br />
ihrer Art in Deutschland.<br />
Schwerpunkt in Produktionstechnik<br />
Allein für die Fraunhofer-Gesellschaft ist<br />
das Bundesland mit acht Instituten zu<br />
einem Schwerpunkt im Bereich Produktionstechnik<br />
und neue Materialien geworden.<br />
In der Industrie-Forschung bilden<br />
die Technische Universität Chemnitz,<br />
2007<br />
Preisträger<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
60 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
speziell mit ihrer Fakultät für Maschinenbau,<br />
und das Fraunhofer Institut für<br />
Werkzeugmaschinen und Umformtechnik<br />
(IWU) ein Zentrum für produktionstechnische<br />
Forschungen in Sachsen<br />
Aktiv und ausgezeichnet<br />
Allein in Sachsen gibt es die Verbundinitiativen<br />
Automobilzulieferer Sachsen<br />
(AMZ) und Maschinenbau Sachsen<br />
(VEMAS). Preisträger des Wettbewerbs<br />
“Großer Preis des Mittelstandes” sind<br />
natürlich in diesen Initiativen aktiv und<br />
teilweise federführend dabei. Prof. Hans<br />
J. Naumann, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der NILES - SIMMONS Industrieanlagen<br />
GmbH aus Chemnitz, Preisträger<br />
des Jahres 2009, ist zum Beispiel<br />
Beirat bei VEMAS. Wolfgang Neubert,<br />
Geschäftsführer der Anchor Lamina<br />
GmbH, Chemnitz, Preisträger 2008, ist<br />
AMZ-Beirat. Die Automobilzulieferer<br />
erbrachten mit knapp 7 Milliarden Euro<br />
den Löwenanteil des Umsatzes der sächsischen<br />
Automobilindustrie. Automobilbau<br />
und Automobilzulieferindustrie<br />
bleiben damit der Motor des verarbeitenden<br />
Gewerbes im Freistaat Sachsen.<br />
70.000 Mitarbeiter bei drei Fahrzeugherstellern<br />
(OEMs: Volkswagen, Porsche<br />
und BMW) und rund 750 Zulieferern,<br />
Dienstleistern und Ausrüstern schafften<br />
im Jahr 2008 mit 12,19 Milliarden<br />
Euro Umsatz ein Viertel der sächsischen<br />
Industrieproduktion. ■<br />
Metropolregion Mitteldeutschland,<br />
Geschäftsstelle Dresden<br />
günstig mit Dampf und Strom versorgt<br />
wird. Im sächsischen Langenweißbach<br />
errichten wir in den nächsten Monaten<br />
ein Gaskraftwerk, ebenfalls für die<br />
Versorgung einer Papierfabrik.<br />
Hocheffiziente und schnell regelbare<br />
KWK-Technologie ermöglicht<br />
unseren Kunden höchste Flexibilität<br />
hinsichtlich der benötigten Energie.<br />
Wir produzieren für unsere Kunden<br />
genau die Energie, die sie brauchen,<br />
senken damit ihre Energiekosten und<br />
leisten unseren Beitrag zur Energiewende<br />
– sicher, wirtschaftlich, umweltfreundlich.<br />
Automobil-<br />
Netzwerk<br />
Mitteldeutschland<br />
■ Projektbüro Verbundinitiative<br />
Automobilzulieferer Sachsen<br />
(www.amz-sachsen.de)<br />
■ automotive thüringen e. V. (www.<br />
automotive-thueringen.de)<br />
■ Verbundinitiative Maschinenbau<br />
Sachsen (VEMAS) (www.vemassachsen.de)<br />
■ FASA Zweckverband zur Förderung<br />
des Maschinen- und Anlagenbaus<br />
Sachsen-Anhalt (www.<br />
fasa-ev.de)<br />
■ Automotive Cluster Ostdeutschland<br />
(www.acod.de)<br />
(Foto: kalyana sundaram/www.sxc.hu)<br />
Energieeffizienz<br />
durch Contracting<br />
Die GETEC AG hat ihre Wurzeln und<br />
ihr Stammhaus in Magdeburg. Wir sind<br />
aber nicht nur ein starker Partner<br />
für die Region: In ganz Deutschland<br />
vertrauen energieintensive Industrien,<br />
wie beispielsweise Papierfabriken,<br />
die Chemieindustrie oder die Lebensmittelherstellung,<br />
auf unsere maßgeschneiderten<br />
Konzepte zur Energieversorgung.<br />
Wir planen, bauen und finanzieren<br />
Anlagen für die dezentrale Energieerzeugung.<br />
Wir warten diese und<br />
setzen sie instand. Unsere Contracting-Lösungen<br />
sind niemals Einheitsware:<br />
Mit individuellen und umweltfreundlichen<br />
Konzepten steigern wir<br />
die Energieeffizienz und senken Ihre<br />
Energiekosten. Wir bieten schon heute<br />
die Energieversorgung von morgen.<br />
Dabei setzen wir auf ganz unterschiedliche<br />
Energieträger: von klimaneutralen<br />
Holzpellets oder Grüngas<br />
über das bewährte Erdgas bis hin<br />
zum besonders wirtschaftlichen hochveredelten<br />
Produkt Braunkohlenstaub.<br />
So bauen wir derzeit in Gengenbach<br />
im Schwarzwald eine hocheffiziente<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, aus der<br />
eine Papierfabrik sicher und kosten-<br />
E h r e n p l a ke t t e<br />
Großer Preis des<br />
MITTELSTANDES<br />
2 0 1 0<br />
Weitere Informationen: www.getec.de
Ein logisches Warenwirtschaftssystem<br />
Logistik Standorte in der Metropolregion Mitteldeutschland<br />
Regional-Special<br />
Schnelle Logistik in der Region: Der Flughafen Leipzig/Halle ist schnell mit dem ICE zu<br />
erreichen. DHL betreibt hier eins von sechs weltweiten Luftfahrt-Drehkreuzen.<br />
Die zentrale Lage in Europa, verbunden<br />
mit der vielfältigen verkehrlichen Infrastruktur,<br />
bildet die Basis für eine breit<br />
aufgestellte Logistik-Branche, die stark<br />
mit der Wissenschaft in der Metropolregion<br />
Mitteldeutschland vernetzt ist.<br />
Beispielhaft in der Wissenschaftslandschaft<br />
ist u. a. die Otto-von-Guericke-Universität<br />
in Magdeburg mit<br />
ihrem Institut für Logistik und Materialflusstechnik<br />
und den Logistiklaboren der<br />
(Foto: gynti_46/Flickr.com)<br />
Gebiete Telematik, RFID und RFS. Auch<br />
das Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb<br />
und -automatisierung IFF befasst sich<br />
mit der Optimierung der Logistik durch<br />
RFID und steht dank seines LogMotionLab<br />
im direkten Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />
mit der Wirtschaft.<br />
In der Fakultät Wirtschaft-Logistik-<br />
Verkehr und den Instituten "Verkehr und<br />
Raum" und proTUL (Institut für Produktion,<br />
Transport, Umschlag und Lagern)<br />
an der Fachhochschule Erfurt finden die<br />
Unternehmen im Bereich der Verkehrspolitik<br />
und Verkehrssystemgestaltung<br />
auch in Thüringen hervorragende forschende<br />
Partner, die ihre Erkenntnisse<br />
der Wirtschaft zur Verfügung stellen.<br />
Aufsteiger unter den Logistikstandorten<br />
Erfurt ist auch der Sitz des 2008 gegründeten<br />
Clusters Logistik Netzwerk Thüringen<br />
e.V., dessen Ziel es ist, die Potenziale<br />
der Prozessoptimierung durch Logistik<br />
in Produktion und Dienstleistung zu<br />
erschließen.<br />
Im Jahr 2<strong>01</strong>0 schnitt der Standort in<br />
einer Fraunhofer-Studie zudem als Aufsteiger<br />
unter den Logistikstandorten ab.<br />
Den Titel belegen jüngste Großansiedlungen<br />
in den Erfurter Gewerbegebieten<br />
„GVZ" und „Internationales Logistikzentrum<br />
(ILZ)".<br />
In Gera hat sich das RFID-Kompetenzzentrum<br />
e. V. Gera gegründet, das<br />
sich herstellerneutral als Dienstleister<br />
für die Wirtschaft versteht.<br />
Wichtiges Alleinstellungsmerkmal<br />
In Sachsen unterstützt das „Logistik-Service-Bus“-Projekt<br />
der Universität Leipzig<br />
den unternehmensübergreifenden<br />
60 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Austausch unterschiedlicher Logistik-IT-<br />
Systeme. Das Thema IT in der Logistik<br />
wird zudem durch Software-Entwickler<br />
aus Leipzig, Halle, Dresden und Jena<br />
belebt.<br />
Die Untersuchung wissenschaftlicher<br />
Grundlagen findet insbesondere<br />
in der Handelshochschule Leipzig statt<br />
und wird über CITLOG, dem hochschuleigenen<br />
Zentrum für IT-gestützte Logistik<br />
in Leipzig der Wirtschaft nahe gebracht.<br />
Der Interkontinentalflughafen Leipzig/Halle<br />
ist in Verbindung mit DHL ein<br />
wichtiges Alleinstellungsmerkmal für<br />
das Thema „schnelle Logistik“ in der<br />
Region.<br />
Entwicklung der Infrastruktur<br />
Die TU Dresden hat mit ihrer Fakultät<br />
Verkehrswissenschaften „Friedrich List“<br />
einen interdisziplinären Ansatz gewählt,<br />
um der Komplexität des Transport- und<br />
Nachrichtenwesens auf dem Weg zu<br />
einer nachhaltigen Entwicklung aller<br />
Logistik-Institute der Metropolregion<br />
Verkehrs- und Infrastruktursysteme<br />
Rechnung zu tragen. n<br />
Metropolregion Mitteldeutschland,<br />
Geschäftsstelle Dresden<br />
n Institut für Logistik und Materialflusstechnik der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg<br />
(www.ilm.ovgu.de)<br />
n Fakultät Wirtschaft-Logistik-Verkehr der FH Erfurt (www.fh-erfurt.de)<br />
n Logistik Netzwerk Thüringen e. V. (www.logistik-netzwerk-thueringen.de)<br />
n RFID-Kompetenzzentrum e. V. Gera (www.rfid-kompetenz.de)<br />
n Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der TU Dresden (www.tu-dresden.de/<br />
die_tu_dresden/fakultaeten/vkw)<br />
n Netzwerk Logistik Leipzig-Halle (www.logistik-leipzig-halle.net)<br />
(Foto: dieter haugk/pixelio.de)
e Performance ist<br />
A-Performance<br />
Kultur | Lifestyle<br />
Audi treibt die Mobilität der Zukunft<br />
unter Hochdruck voran. Dabei agiert<br />
ein externes Projekthaus e Performance<br />
als Denkfabrik. In einem eigenen Forschungsprojekt<br />
erarbeiten Spezialisten<br />
Antworten auf die Fragen der Elektromobilität.<br />
Das Ziel des Forschungsprojekts<br />
ist die ganzheitliche Entwicklung eines<br />
Elektrofahrzeugs. In seinem Mittelpunkt<br />
steht der Aufbau einer komplexen<br />
Matrix von Komponenten für das elektrische<br />
Fahren, von der Batterie bis zum<br />
Elektromotor. Die neuen Bauteile sollen<br />
sich für mindestens drei Fahrzeugkategorien<br />
eignen – für kleine Kompakte, für<br />
Mittelklassemodelle und für, Sie lesen<br />
richtig, Sportwagen.<br />
Neues Entwicklungs-Center<br />
Ein neues Entwicklungs- und Prüfzentrum<br />
für elektrifizierte Fahrzeugantriebe<br />
ging in Betrieb. Das neue Entwicklungsund<br />
Prüfzentrum für elektrifizierte<br />
Antriebe liegt im Nordwesten des Ingolstädter<br />
Werksgeländes. Es ist in den vergangenen<br />
beiden Jahren als Erweiterung<br />
des bestehenden Aggregate-Centers<br />
entstanden, für Kosten von zirka 65 Millionen<br />
Euro.<br />
64 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2
Das Elektroauto der Gegenwart heißt e-Tron.<br />
Audi steht unter Strom.<br />
(Fotos: Prof. A. J. Garth)<br />
Auf 14.000 m 2 Gesamtfläche bietet der<br />
Erweiterungsbau 340 Arbeitsplätze an<br />
Ingenieure-Schreibtischen, dazu weitere<br />
50 Arbeitsplätze an den Prüfständen.<br />
Audi hat die unterschiedlichen<br />
Tätigkeitsfelder zur Elektrifizierung<br />
des Antriebstrangs unter einem Dach<br />
zusammengefasst – der Entwicklungsprozess<br />
verläuft wortwörtlich von oben<br />
nach unten.<br />
Die Batterie ist ein eigenes Thema<br />
Neben all diesen Einrichtungen im<br />
neuen Entwicklungs- und Prüfzentrum<br />
betreiben die Kollegen aus dem Bereich<br />
Elektrik/Elektronik im Nachbargebäude<br />
zwei eigene Systemprüfplätze für<br />
Hochvoltbatterien. Auf den Anlagen<br />
mit jeweils 150 kW elektrischer Leistung<br />
können sie Batterien bis 500 Volt Maximalspannung<br />
und 500 Ampere Maximalstrom<br />
testen. Um den Energieeinsatz<br />
möglichst gering zu halten, kann<br />
die entladene Energie der Batterie ins<br />
Stromnetz zurückgeführt werden.<br />
The Sound of Silence<br />
Der sonore Klang eines 6-Zylinders, das<br />
geschmeidige Grummeln eines V8 – die<br />
Geräusche von Verbrennungsmotoren<br />
sind feste Größen im Straßenverkehr<br />
und jeder kann sie einem Auto zuordnen.<br />
Beim Elektroauto ist das passé – bis Tempo<br />
25 fährt es beinahe geräuschlos. Die<br />
Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer<br />
liegt auf der Hand. Die logische Konsequenz<br />
für die Soundtechniker von Audi:<br />
Das Elektroauto der Zukunft braucht<br />
einen eigenen Sound – aber welchen?<br />
Die Soundtechniker bei Audi haben<br />
es sich längst zur Aufgabe gemacht, die<br />
Fußgänger auch in Zeiten der Elektromobilität<br />
zu schützen, indem Geräusche bei<br />
Elektroautos künstlich generiert werden.<br />
Derzeit forschen die Akustiker intensiv<br />
am Klangdesign des Audi e-tron. Es geht<br />
dabei nicht nur um die Sicherheit, sondern<br />
auch um die Frage: Wie soll der Audi<br />
der Zukunft klingen?<br />
„Es ist natürlich naheliegend, sich<br />
am vertrauten Geräusch eines Verbrennungsmotor<br />
zu orientieren“, sagt Christian<br />
Schüller, Leiter Markenentwicklung/<br />
Corporate Identity. „Andererseits<br />
wollen wir unterstreichen, dass es sich<br />
bei einem Elektro- oder Hybrid-Audi um<br />
ein innovatives Produkt handelt. Wir<br />
wollen unseren Vorsprung durch Technik<br />
auch im Zeitalter der Elektromobilität<br />
hörbar machen.“<br />
Einheitlichen Standard für modulares<br />
Stecksystem zum Laden von<br />
Elektrofahrzeugen<br />
Das von namhaften Steckerherstellern<br />
in Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie<br />
entwickelte Fahrzeugladestecksystem<br />
kommt sowohl im Fahrzeug<br />
als auch in der Ladeinfrastruktur zum<br />
Einsatz.<br />
Mit der Erweiterungskomponente<br />
des Stecksystems soll zudem das Laden<br />
mit Gleichstrom bereits 2<strong>01</strong>3 realisiert<br />
werden. Man verfolgt das Ziel, kurzfristig<br />
Fahrzeuge und Infrastruktur für<br />
schnelles Laden verfügbar zu machen.<br />
So können hohe Gleichstromleistungen<br />
und entsprechend sehr kurze Ladezeit<br />
realisiert werden.<br />
Audi setzt auf regenerativen Strom<br />
Die AUDI AG will in erneuerbare Energiequellen<br />
investieren. Was beim kommenden<br />
Energiehunger nach Strom an<br />
Mobilität übrig bleibt, verfolgen wir im<br />
wahrsten Sinne des Wortes mit Spannung.<br />
Wir können dabei auf die deutsche<br />
Ingenieurskunst bauen. Das ist verlässlicher,<br />
als bei der Energiezukunft auf die<br />
Politik zu bauen. ■<br />
Prof. A. J. Garth<br />
1/2<strong>01</strong>2 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 65
www.pt-magazin.de<br />
für Wirtschaft und Gesellschaft | Offizielles Magazin des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Über die Notwendigkeit<br />
von Werten<br />
Die 10 größten Globalisierungsirrtümer<br />
Das Geschäft mit dem<br />
Weltuntergang<br />
7. Jahrgang<br />
Ausgabe 6 | 2<strong>01</strong>1<br />
ISSN 1860-5<strong>01</strong>x | 3 Euro<br />
Schlank wachsen<br />
trotz Schuldenkrise<br />
<strong>01</strong>_Cover_6_2<strong>01</strong>1.indd 2 26.10.2<strong>01</strong>1 12:25:45<br />
P.T.<strong>MAGAZIN</strong><br />
für Wirtschaft und Gesellschaft<br />
Leserbriefe | Impressum<br />
Vertrauen gesucht<br />
Denkste!<br />
Champions 2<strong>01</strong>1<br />
Ausgezeichnet im Jahr der<br />
50. Preisverleihung<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Lügen machen reich<br />
Leserbriefe<br />
P.T. Magazin und<br />
Auszeichnungsgala<br />
„Das ist natürlich absolut professional,<br />
Hagman zur Preisverleihung mit auf<br />
die Bühne zu holen. Das Magazin ist es<br />
immer wert, gelesen zu werden, sehr<br />
originell.“<br />
Werner Sonntag<br />
„Absolut beeindruckend, die Geschichten<br />
der Preisträger und Finalisten beim Wettbewerb<br />
‚Großer Preis des Mittelstandes‘.<br />
Wirklich schade, dass in unseren täglichen<br />
Medien immer nur von Untergang<br />
und Krisen zu hören ist, während diejenigen,<br />
die den Karren am Laufen halten,<br />
dort einfach nicht vorkommen.“<br />
Madeleine Müller<br />
Lügen machen reich<br />
„Sehr gefreut habe ich mich darüber,<br />
dass Sie in Ihrem Journal wieder einmal<br />
einen Artikel herausgegeben haben,<br />
der die Hintergründe des Klimawandels<br />
näher beleuchtet. Sie sind eine der wenigen<br />
Publikationen, die gegen den allgemeinen<br />
Mainstream schwimmen.“<br />
Ernst K. Jungk<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Im Autorenkasten hatten wir versehentlich<br />
falsche Angaben publiziert. Unser<br />
Autor Uwe Timm, geb. 1932, ist nicht mit<br />
dem Schriftsteller Uwe Timm (geb. 1940,<br />
„Curry Wurst“) identisch. Der libertäre<br />
Publizist und Buchautor Uwe Timm veröffentlicht<br />
bereits seit 1955 und ist zurzeit<br />
Herausgeber der Zeitschrift Espero für<br />
libertäre Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung.<br />
Seine intellektuelle und geistige<br />
Unabhängigkeit bewahrte er sich, weil<br />
er eine kaufmännische Ausbildung hatte<br />
und als Konstrukteur im Anlagenbau<br />
tätig war.<br />
66 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/2<strong>01</strong>2<br />
Lean Growth<br />
Zu Ausgabe: 6/2<strong>01</strong>1<br />
„Champions 2<strong>01</strong>1 - ausgezeichnet im Jahr der<br />
50. Preisverleihung ‚Großer Preis des Mittelstandes‘“<br />
Mut, nicht Hochmut.<br />
Leser-Telefon: 0341 24061-00 | Leser-Fax: 0341 24061-66<br />
Leserbriefe auch unter www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />
„Ich gratuliere zum Editorial in der Ausgabe<br />
6! Hätte von mir sein können: Eine<br />
Gesellschaft, die Arbeit, Wohlstand und<br />
Sicherheit will, sollte Unternehmern mit<br />
Respekt und Achtung begegnen.“<br />
Gerd Kaspari<br />
10 Globalisierungs-Irrtümer<br />
„Der Professor hat recht: Eine bewährte<br />
Strategie greift überall? Das ist die Illusion<br />
all derer, die zu feige oder zu dumm<br />
sind, selbst etwas Neues zu machen.<br />
Also analysieren sie das, was andere<br />
gemacht haben. Dann schreiben sie ein<br />
Buch. Und wenn das ein Leser nachmachen<br />
will, funktioniert es nicht mehr,<br />
weil die Bedingungen sich inzwischen<br />
verändert haben.“<br />
Mike Minndensen<br />
Wirtschaft und Mittelstand<br />
„Werner Bayer fordert eine Balance zwischen<br />
Geben und Nehmen. Er hat vollkommen<br />
recht. Das Geschäftsleben ist<br />
keineswegs ein gegenseitiges Haifischfressen,<br />
wie sich das Lieschen Müller von<br />
den LINKEN vorstellt.<br />
Schon vor Jahrhunderten wusste<br />
man, dass nur nachhaltige Geschäfte<br />
gute Geschäfte sind. Sogar die Mafia<br />
nimmt den Gastronomen nicht soviel<br />
Schutzgeld ab, dass sie pleite gehen würden.<br />
Dann wäre ja die Kuh tot, die gemolken<br />
werden soll.“<br />
Franziska Naumann<br />
„Ich freue mich immer wieder, dass ich<br />
im P.T. Artikel lese, über die ich gern<br />
nachdenke. Das kann ich von anderen<br />
Medien nicht sagen.“<br />
Matthias Konrad<br />
Impressum<br />
ISSN 1860-5<strong>01</strong>x | 8. Jahrgang<br />
Ausgabe 1/2<strong>01</strong>2<br />
Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />
Melscher Str. 1, 04299 Leipzig,<br />
Tel. 0341 24061 - 00, Fax 0341 24061 - 66,<br />
info@op-pt.de | www.pt-magazin.de<br />
Das P.T. Magazin ist das offizi elle Maga zin<br />
des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung, eingetragen<br />
im Stiftungsregister des Re gierungs<br />
be zir kes Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />
Geschäftsführer:<br />
Petra Tröger, Dr. Helfried Schmidt<br />
Redaktion:<br />
Dr. Helfried Schmidt (V.i.S.d.P.),<br />
Boris Kunofski<br />
Autoren/Interviewpartner:<br />
Marco Althaus, Werner Bayer, Prof. Christiane<br />
Bender, Barbara Debus, Dr. Volker<br />
Gallandi, Peter J. Harms, Dr. Renate Hoer,<br />
Ge rald Hörhan, Christian Kalkbrenner,<br />
Boris Kunofski, Wolfgang Johann Mitschke,<br />
Dr. Clemens Oberhammer, Bernd Schenke,<br />
Dr. Helfried Schmidt, Axel Storz, Petra Tröger,<br />
Dr. Elmar Wiesendahl<br />
Korrespondenten:<br />
Bernd Schenke (Berlin),<br />
D-ROLF Becker (Halle)<br />
Satz/Layout:<br />
Janine Huber (Satzleiterin),<br />
Frank Heinitz (technischer Leiter)<br />
Cover: DAVIN TAYLOR<br />
Markenkommunikation GmbH<br />
Anzeigen:<br />
Petra Tröger (V.i.S.d.P., Anzeigenleitung),<br />
Hartwig Voigt, Franziska Steinat,<br />
Maria Sehrig<br />
Druck:<br />
Druckerei Vetters GmbH & Co. KG,<br />
Gutenbergstraße 2, <strong>01</strong>471 Radeburg<br />
Erscheinungsweise: 6 mal jährlich, Einzelpreis<br />
3 ¡ inkl. 7% MwSt.; Abonnement<br />
16 € inkl. 7% MwSt. sowie inkl. Versand<br />
und Porto für 6 Ausgaben. Unser Magazin<br />
erhalten Sie in unserem Verlag sowie<br />
im Abo und in ausgewählten öffentlichen<br />
Einrichtungen.<br />
Leser-Fax: 0341 24061 - 66<br />
E-Mail: redaktion@op-pt.de<br />
Mehrfachlieferungen auf Anfrage. Konditionen<br />
unter www.pt-magazin.de. Es gilt<br />
die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2<strong>01</strong>2, gültig<br />
seit <strong>01</strong>.12.2<strong>01</strong>1.<br />
© 2<strong>01</strong>2 OPS Netzwerk GmbH. Nachdruck<br />
nur mit schrift licher Genehmigung des<br />
Verlages.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Namentlich<br />
gekennzeichnete Beiträge müssen nicht<br />
die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />
Der Verlag behält sich vor, Leserzuschriften<br />
bearbeitet zu veröffentlichen. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte und für<br />
Anzeigeninhalte übernehmen der Verlag<br />
oder seine Mitarbeiter keine Haftung.<br />
Mitteilung nach §8 SächsPresseG:<br />
OPS Netzwerk GmbH<br />
Dr. Helfried Schmidt, Petra Tröger
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