PUNKT UND KREIS Michaeli 2014 -- Initiativ werden!
Zeitschrift für anthroposophische Heilpädagogik, individuelle Entwicklung und Sozialkunst Heft Nr. 37, Michaeli 2014; Schwerpunktthema: Initiativ werden!
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Heft Nr. 37, Michaeli 2014; Schwerpunktthema: Initiativ werden!
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THEMA<br />
<strong>PUNKT</strong> und <strong>KREIS</strong><br />
Geld als soziales Gestaltungsmittel<br />
Von Laura Gögelein-Schindler<br />
Banken sind spätestens durch die Finanzkrise in einen schlechten Ruf geraten. Als Mittlerinnen zwischen<br />
GeldgeberInnen und unternehmerisch Tätigen kommt ihnen jedoch eine wichtige Aufgabe zu, um <strong>Initiativ</strong>en<br />
sozialer, wirtschaftlicher oder auch kultureller Art zu ermöglichen. Banken, aber auch die GeldgeberInnen<br />
selbst, sollten sich dieser Verantwortung in diesem Prozess wieder bewusst <strong>werden</strong> und entsprechend<br />
handeln. Umdenken ist erforderlich und Alternativen möglich, wie die Autorin aufzeigt.<br />
Was ist Geld, das so viele unterschiedliche Emotionen<br />
hervorruft, so viele verschiedene Handlungen bewirkt,<br />
so vielfältige Ideale ermöglicht? Wenn man die Geschichte<br />
des Geldes durchgeht, kann man eine Reihe von Antworten<br />
finden, die widerspiegeln: Der Ausgangspunkt war<br />
die Tauschwirtschaft, Ware gegen Ware. Der erste Schritt<br />
zum Geld waren also konkrete Güter. Erst hat man diese<br />
getauscht, dann Gold und später Geld, bis hin zur heutigen<br />
Situation. Denn eigentlich brauchen wir gar kein physisches<br />
Geld mehr, sondern können mit einer Geldkarte von<br />
zu Hause weggehen und damit durch die ganze Welt reisen.<br />
Geld ist eine geniale Erfindung, eine der genialsten Erfindungen,<br />
die der Mensch gemacht hat. Und es ist in der<br />
Tat ein Mittel zur Freiheit. Es kann dieses Potenzial zumindest<br />
haben. Letztendlich ist es nur ein Organisationsmittel,<br />
es ist kein Wert an sich. Damit ist es auch ein Mittel,<br />
unsere Gesellschaft zu gestalten.<br />
Foto: Charlotte Fischer<br />
Um verantwortlich mit dem<br />
eigenen Geld handeln zu<br />
können, muss man wissen,<br />
was mit dem Geld passiert.<br />
Schaut man dabei auf die Banken und fragt sich, was eigentlich<br />
die Aufgabe einer Bank ist, kommt man schnell<br />
darauf, dass die Aufgabe einer Bank nichts anderes ist, als<br />
Diener der Realwirtschaft zu sein. Sie erfüllt eine Hilfsfunktion.<br />
Die Bank hat zur Aufgabe, Sorge dafür zu tragen,<br />
dass die Gesellschaft mit Geld ver- und entsorgt wird. Geld<br />
soll tatsächlich dort hinkommen, wo es gebraucht wird.<br />
Aber bei der Aussage «der Realwirtschaft zu dienen» stellt<br />
16 | michaeli <strong>2014</strong>