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die metallerin

Zeitung der Frauen in der IG Metall Küste

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­u uWas meint »kurze Vollzeit«<br />

Mehr Zeitsouveränität!<br />

Immer öfter kann man in den letzen Monaten den Ruf nach kurzer Vollzeit<br />

hören, doch was ist damit gemeint? Bei verkürzter Vollzeit geht es nicht nur<br />

darum, <strong>die</strong> Arbeitszeit abzusenken, beispielsweise auf 30 Stunden <strong>die</strong> Woche.<br />

Ausgabe 6<br />

Oktober 2014<br />

­u ­Betriebsrätinnen aktiv! . . . Seite 1<br />

Carmen Lühr im Gespräch<br />

­uRegionalausgabe . . . . . . . . . Seite 2<br />

<strong>die</strong> <strong>metallerin</strong> vor Ort<br />

<strong>die</strong><strong>metallerin</strong><br />

Frauen in der IG Metall Küste<br />

­uZeitsouveränität für uns! . Seite 4<br />

Die Arbeitszeit ans Leben anpassen<br />

Bezirk<br />

Küste<br />

Impressum: IG Metall Bezirk Küste · Kurt-Schumacher-Allee 10 · 20097 Hamburg, bezirk.kueste@igmetall.de · Verantwortlich (i.S.d.P.):<br />

Meinhard Geiken, Bezirksleiter · Redaktion: Stephanie Schmoliner · Fotos/Gestaltung/Druck: peter.bisping | drucktechnik-altona.de<br />

»<br />

Unterschiedliche Arbeitszeitmodelle<br />

bringen auch<br />

mehr Flexibilität für <strong>die</strong><br />

persönliche Lebensplanung –<br />

tariflich abgesichert.<br />

Stephanie Schmoliner<br />

Tarifsekretärin<br />

IG Metall Küste<br />

Es geht auch darum, trotz Arbeitszeitabsenkung<br />

weiterhin in einem Vollzeitbeschäftigungsverhältnis<br />

zu sein, was<br />

insbesondere Auswirkungen auf <strong>die</strong><br />

Rentenzahlungen hat.<br />

Vor allem brauchen wir Möglichkeiten,<br />

Arbeitszeit lebensphasenorientiert<br />

anzupassen, also dann eine höhere<br />

Stundenzahl zu arbeiten, wenn man <strong>die</strong><br />

Zeit dazu hat und auch <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

zu haben, <strong>die</strong>se Stundenzahl wieder<br />

abzusenken, ohne gleich in ein Teilzeitarbeitsverhältnis<br />

wechseln zu müssen.<br />

Gründe für eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit<br />

gibt es ebenso (Mehr<br />

Einkommen für größere Anschaffungen)<br />

wie für Absenkung (Mehr Zeit für <strong>die</strong><br />

Familie oder <strong>die</strong> Pflege eines Angehörigen,<br />

Zeitbedarf für Weiterbildung). Diese<br />

Zeitbedarfe sind oft zeitlich begrenzt<br />

und ein Wechsel in eine Teilzeitstelle ist<br />

weder sinnvoll noch durch <strong>die</strong> unsicheren<br />

Rückkehrregelungen zu empfehlen.<br />

Hier müssen wir über flexible Lösungen<br />

nachdenken.<br />

Daher stehen wir als IG Metall Frauen<br />

für mehr selbst bestimmte Arbeitszeiten,<br />

<strong>die</strong> mehr Zeitsouveränität für<br />

alle Beschäftigten ermöglichen ! ■<br />

­u Mitmischen im Kerngeschäft | tarifpolitisches Seminar<br />

Wenn wir mit unseren Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen besondere<br />

Anforderungen an Tarifpolitik haben, sollten wir uns fit machen für <strong>die</strong> Diskussionen.<br />

Dafür bieten wir auch <strong>die</strong>ses Jahr wieder unser tarifpolitisches Frauenseminar<br />

in Kooperation mit der Bildungsstätte Berlin an. Wer Interesse hat meldet sich bitte<br />

bei seiner Verwaltungsstelle, dort erfahrt ihr dann auch den genauen Termin und bekommt<br />

<strong>die</strong> Anmeldeformulare.<br />

­u uDie nächste Metallerin erscheint am 8. März 2015. Alle Ausgaben<br />

der Metallerinnen sind erhältlich im Internet unter www.igmetall-kueste. de<br />

­u ­Frauen in der IG Metall stärken. Jetzt Mitglied werden!<br />

»<br />

darum<br />

­u uAktiv im Betrieb und an der Küste – Carmen Lühr im Gespräch<br />

Heute für morgen<br />

Zeichen setzen<br />

<strong>die</strong><strong>metallerin</strong>: Carmen, du warst lange<br />

Zeit Betriebsratsvorsitzende und bist<br />

2. Bevollmächtigte der IG Metall Unterelbe.<br />

Wie war der Weg dahin ?<br />

Carmen: Vor 18 Jahren hatte ich selber<br />

Probleme mit meiner damaligen Eingruppierung<br />

und habe mich an meinen<br />

Betriebsrat gewandt. Nachdem <strong>die</strong>ser<br />

mir sehr schnell geholfen hat, war mein<br />

Interesse geweckt. Ich wollte wissen,<br />

10. Oktober 2014 – Tag der Entgeltgerechtigkeit<br />

<strong>die</strong><strong>metallerin</strong>!<br />

Auch wenn Frauen genauso viel und genauso gut arbeiten wie ihre<br />

männlichen Kollegen, ist ihr Entgelt leider noch immer deutlich<br />

geringer (-22%). Damit sich das ändert, haben <strong>die</strong> DGB-Gewerkschaften<br />

den Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit ausgerufen.<br />

22 Prozent Entgeltlücke bedeuten, dass Männer für das, was Frauen<br />

ver<strong>die</strong>nen, nur bis in den Oktober arbeiten müssten. Oder noch<br />

drastischer dargestellt: Frauen arbeiten ab Oktober quasi unentgeltlich,<br />

gemessen am Ver<strong>die</strong>nst der Männer.<br />

Damit ist Deutschland fast Schlusslicht in Europa; nur in Österreich<br />

und Tschechien sind <strong>die</strong> Einkommensunterschiede noch<br />

größer.<br />

Dieser Tag im Oktober jeden Jahres soll dazu genutzt werden, um<br />

das Thema Entgeltgleichheit im Betrieb auf <strong>die</strong> Tagesordnung zu<br />

setzen, zu diskutieren und betriebliche Aktionen zu starten.<br />

Betriebsräte haben starke Mitbestimmungsrechte bei der Entgeltgestaltung<br />

und der Personalentwicklung. Die IG Metall unterstützt<br />

sie dabei mit der Initiative Auf geht‘s – faires Entgelt für Frauen. Es gilt,<br />

<strong>die</strong> Entgeltlücke im Betrieb zu ermitteln und sie zu verringern.<br />

»<br />

Frauen sollten den Mut haben,<br />

Verantwortung zu übernehmen.<br />

Die Angst, dass wir uns nicht durchsetzen<br />

können, ist völlig unberechtigt.<br />

wie Betriebsratsarbeit funktioniert.<br />

Nachdem ich zwei Jahre bei den Vertrauensleuten<br />

aktiv war, bin ich bei der<br />

Betriebsratswahl in den Betriebsrat gekommen.<br />

Bereits nach vier Jahren habe<br />

ich dann den Vorsitz übernommen.<br />

Am Anfang war es nicht einfach. Aber<br />

mit der Unterstützung der IG Metall<br />

und den Kolleginnen und Kollegen im<br />

Betrieb, habe ich gemerkt, dass trotz<br />

der großen Belastung und Veranwortung<br />

<strong>die</strong> Betriebsratsarbeit viel Spaß<br />

macht. Ich würde <strong>die</strong>se Arbeit immer<br />

wieder gerne machen und berate heute<br />

Betriebsräte, <strong>die</strong> meine Unterstützung<br />

möchten.<br />

Da ich in der IG Metall sehr engagiert<br />

war und vorher bereits etliche Jahre<br />

im Ortsvorstand tätig war, wurde ich<br />

als ehrenamtliche 2. Bevollmächtigte<br />

vorgeschlagen und gewählt.<br />

<strong>die</strong><strong>metallerin</strong>: Gibt es spezielle<br />

Themen, von denen du sagst, <strong>die</strong> haben<br />

Frauen eher im Blick?<br />

Carmen: Frauen können sich sehr gut<br />

auf unterschiedliche Situationen und<br />

Menschen einstellen. Bei schlechter<br />

Carmen Lühr, ehemalige Betriebsratsvorsitzende<br />

bei SIHI Itzehoe und 2. Bevollmächtigte der<br />

IG Metall Unterelbe<br />

Stimmung war es gut, dass ich zwischen<br />

den Parteien vermitteln konnte, ohne<br />

den Standpunkt des Betriebsrates aufzugeben.<br />

<strong>die</strong><strong>metallerin</strong>: 2. Bevollmächtigte<br />

einer Verwaltungsstelle ist eine verantwortungsvolle<br />

Aufgabe – was würdest<br />

du jüngeren Kolleginnen mitgeben, <strong>die</strong><br />

überlegen ob sie in Führungspositionen<br />

gehen wollen?<br />

Carmen: Sie sollten den Mut haben, Verantwortung<br />

zu übernehmen. Die Angst,<br />

dass wir Frauen uns nicht durchsetzen<br />

können, ist völlig unberechtigt. Wenn<br />

man weiß, was man will, <strong>die</strong>ses gut<br />

begründen kann und das erforderliche<br />

Durchsetzungsvermögen hat, wird man<br />

auch respektiert. Respekt und Vertrauen<br />

muss man sich immer wieder neu<br />

erarbeiten.<br />

Die jüngeren Kolleginnen sollten sich durch<br />

Rückschläge und Enttäuschungen nicht<br />

entmutigen lassen, sondern Bewusstsein<br />

für <strong>die</strong> eigene Stärke entwickeln.<br />

<strong>die</strong><strong>metallerin</strong>: Carmen, wir danken<br />

dir für das Gespräch.


»<br />

Grundgesetz, Artikel 3<br />

Kommentar<br />

Männer und Frauen sind gleichberechtigt.<br />

Der Staat fördert <strong>die</strong> tatsächliche Durchsetzung<br />

der Gleichberechtigung von Frauen<br />

und Männern und wirkt auf <strong>die</strong> Beseitigung<br />

bestehender Nachteile hin.<br />

Auch 65 Jahre nach Inkrafttreten unseres<br />

Grundgesetzes im Mai 1949 ist <strong>die</strong>ser<br />

Grundsatz in Artikel 3, für den sich kluge<br />

Verfassungsmütter, allen voran <strong>die</strong> Juristin<br />

und Politikerin Elisabeth Selbert, stark<br />

gemacht haben, für viele Frauen in weiter<br />

Ferne und nichts als Wunschdenken. Als Betriebsrätin<br />

in einem mittelständischen Industrieunternehmen<br />

im konservativen Oldenburger<br />

Münsterland kann ich ein Lied davon<br />

singen. Zum Beispiel wenn von Betriebsrätinnen<br />

angeregt wird, frauendiskriminierende<br />

Fotos mit „leicht bekleideten jungen<br />

Damen in pornografischen Posen“ von den<br />

Arbeitsplätzen zu entfernen. Männliche Kollegen<br />

zeigen oft nur wenig Verständnis und<br />

fragen, ob man ihnen noch den letzten Spaß<br />

nehmen wolle.<br />

Oder ein anderes Beispiel: wenn im Betriebsrat<br />

<strong>die</strong> Geschäftsordnung aktualisiert<br />

wird und auf <strong>die</strong> Gender-Schreibweise<br />

hingewiesen wird. Schließlich setzen wir<br />

uns als ArbeitnehmervertreterInnen auch<br />

dafür ein, dass Frauen und Männer gleich<br />

behandelt und bezahlt werden. Die Gender-<br />

Schreibweise kommentieren männliche Kollegen<br />

etwa so: „Ist doch egal, was da steht.“<br />

Aber ich bin der Überzeugung, was nicht in<br />

den Köpfen ist, kann auch nicht gelebt werden.<br />

Ich finde es ebenfalls äußerst bedenklich,<br />

wenn in männlich dominierten Betriebsräten<br />

auf Kosten von Frauen blöde Witze gemacht<br />

werden oder so Bemerkungen fallen wie: „<br />

Wer hat <strong>die</strong> Frauen bloß aus der Küche gelassen<br />

und ihnen sogar das Wahlrecht gegeben?“<br />

oder „Ich bin auch für Frauenbewegung,<br />

am besten, wenn sie oben liegt...“<br />

Das sollen Scherze sein, aber in jedem<br />

Scherz steckt doch auch ein Fünkchen Wahrheit,<br />

oder? Solange es normal ist, dass manche<br />

Männer mit einer Selbstverständlichkeit<br />

solche Sprüche loslassen, dürfen wir doch<br />

dazu nicht schweigen!<br />

Nehmen wir uns ein Beispiel an solch mutigen<br />

Frauen wie Elisabeth Selbert, <strong>die</strong> ihr Leben<br />

lang unermüdlich dafür eingetreten ist,<br />

wirkliche Gleichberechtigung zu erreichen<br />

und zu leben.<br />

«<br />

Monika Wischnewski, BR Hagola<br />

Aktiv werden: Termine vor Ort<br />

Wochenendseminar für Frauen:<br />

05.-07. Dezember 2014<br />

in Aurich<br />

Metallerinnen aktiv vor Ort<br />

- nicht neu – aber anders!<br />

„Ein Wochenendseminar für Frauen, mit Frauen, von Frauen “<br />

Unsere Frauenarbeit vor Ort noch erfolgreicher<br />

gestalten. –nicht neu –aber<br />

anders!<br />

Dieses und andere Themen haben <strong>die</strong> Ortsfrauenausschüsse<br />

der IG Metall Verwaltungsstellen<br />

Oldenburg und Wilhelmshaven<br />

auf ihrem gemeinsamen Wochenendseminar<br />

vom 14. bis zum 16. März 2014 diskutiert<br />

und erarbeitet.<br />

Zielsetzung soll sein – gerade nach den<br />

Betriebsratswahlen 2014 – viele neue betriebliche<br />

Kolleginnen für <strong>die</strong> Ortsfrauenausschüsse<br />

zu gewinnen und zu begeistern.<br />

In Arbeitsgruppen wurde kritisch auf alte<br />

Strukturen geschaut und neue Ideen zur gemeinsamen<br />

Arbeit sind ins Leben gerufen<br />

worden, <strong>die</strong> jetzt stetig weiterentwickelt<br />

werden sollen. Auf der Agenda stehen ein<br />

neuer Name, eine neue Struktur und ein eigens<br />

Logo, das den Wiedererkennungswert<br />

des Ortsfrauenausschuss stärken soll. Die<br />

Kampagne „WER DIE BESTEN WILL“<br />

wurde vorgestellt und bei allen Frauen mit<br />

großer Begeisterung aufgenommen. Nicht<br />

nur am internationalen Frauentag engagiert<br />

sich <strong>die</strong> IG Metall für und mit den Frauen.<br />

Deshalb startete am Frauentag 2014 <strong>die</strong><br />

bundesweite Aktion „Wer <strong>die</strong> Besten will,<br />

kann auf Frauen nicht verzichten“. Hier<br />

werden Themen aufgegriffen, <strong>die</strong> frau das<br />

ganze Jahr beschäftigt. Entgeltgerechtigkeit,<br />

Chancengleichheit für Frauen und Männer,<br />

<strong>die</strong> Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf<br />

und gute berufliche Entwicklungsperspektiven.<br />

Unser Jahr hat 365 Frauentage.<br />

Frauenstimmen<br />

Käte Oetjens bewarb sich 1968 bei der AEG in Oldenburg<br />

und hatte Glück. Aufzeichnungen einer Betriebsrätin a. D.<br />

Ich wurde als Akkordarbeiterin eingestellt<br />

und arbeitete fortan am Fließband in der<br />

Motorenfertigung.<br />

Ich war schon früh gewerkschaftlich organisiert,<br />

da war es natürlich selbstverständlich,<br />

dass ich in <strong>die</strong> IG Metall eintrat.<br />

Schon bald bekam ich Kontakt zu einigen<br />

aktiven IG Metall Frauen, <strong>die</strong> mich dann<br />

auch schnell zu ihren Zusammenkünften<br />

einluden.<br />

Bei den Vertrauensleute-Wahlen wurde ich<br />

mit aufgestellt und gewählt. „Wir brauchen<br />

auch ein paar Frauen“ hieß es da. Na ja, da<br />

waren wir paar Frauen wohl mehr „Alibi-<br />

Frauen“. Aber das war mir damals egal. Nur<br />

wenn man dabei ist, kann man zumindest<br />

versuchen, etwas für <strong>die</strong> Frauen zu tun. Dann<br />

kam das Jahr 1972. Betriebsratswahlen standen<br />

an. Man(n) hat mich überredet und ich<br />

wurde gewählt. Seminare der IG Metall<br />

hatte ich schon vorher besucht, jetzt kamen<br />

noch <strong>die</strong> speziellen dazu. Frauen waren immer<br />

nur sehr wenige dabei. Bei einem Wochenendseminar<br />

für Arbeitssicherheit war<br />

ich <strong>die</strong> einzige Frau von 30 Teilnehmern.<br />

Als ein besonderes Anliegen kristallisierte<br />

sich für mich <strong>die</strong> Eingruppierung der Frauen<br />

heraus. Die meisten wurden in der Lohngruppe<br />

2 eingestellt – plus Akkordlohn nach<br />

Einarbeitung. Männer bekamen sofort Lohngruppe<br />

4. Das hätte ich gerne zu Gunsten<br />

der Frauen geändert. Der richtige Zeitpunkt<br />

schien mir gekommen, als eine ganz neue<br />

Fertigungsstraße in Betrieb genommen wurde.<br />

Unsere Geschäftsleitung war der Meinung,<br />

dass <strong>die</strong> Arbeit für <strong>die</strong> Frauen leichter<br />

geworden ist. Aber eine Maschine hatte<br />

noch Kinderkrankheiten. Die Kolleginnen<br />

hatten aber inzwischen rausgefunden, dass<br />

da, wo eine kleine rote Lampe aufleuchtete,<br />

ein Modul ausgetauscht werden musste<br />

und das konnten sie selber machen. Ich habe<br />

das in der Sitzung berichtet und es bestand<br />

Einigkeit, mit der Geschäftsleitung darüber<br />

zu sprechen. Der Werksleiter machte dann<br />

doch tatsächlich den Vorschlag, allen dort<br />

Beschäftigten <strong>die</strong> gleiche Lohngruppe zu<br />

geben. Die Frauen in Lohngruppe 3 und <strong>die</strong><br />

Männer runterstufen von 4 in 3 und wagte<br />

noch zu bemerken „Frau Oetjens, dass müsste<br />

ihnen doch sehr entgegen kommen“. Das<br />

war in einer Zeit, als ich den Begriff „Gender“<br />

noch nicht kannte und ich habe heftig<br />

protestiert. Auf Kosten der Männer wollte<br />

ich keine Regelung haben. Wir haben für <strong>die</strong><br />

Kolleginnen <strong>die</strong> Lohngruppe 3 bekommen.<br />

Das war zwar nicht befriedigend, aber ein<br />

erster kleiner Schritt. In Tarifverhandlungen<br />

hat <strong>die</strong> IG Metall schon vorher erreicht, dass<br />

<strong>die</strong> Lohngruppe 1 abgeschafft wurde. Ein<br />

paar Frauen hatten wir davon tatsächlich<br />

auch noch in der AEG beschäftigt.<br />

Im Laufe der Zeit wurde ich dann noch in<br />

den Ortsvorstand der IG Metall gewählt, war<br />

Mitglied der Tarifkommission, Vorsitzende<br />

des Ortsfrauenausschusses und noch einiges<br />

mehr.<br />

Von den fast 22 Jahren im Betriebsrat war<br />

ich dann 20 Jahre freigestellt und mein Bestreben<br />

war immer, mich für <strong>die</strong> Gleichbehandlung<br />

der Frauen einzusetzen.<br />

Inzwischen bin ich Rentnerin und der IG<br />

Metall und den IGM-Frauen treu geblieben.<br />

Ich grüße euch alle!<br />

gez. Käte Oetjens<br />

Es gibt noch viel zu tun!<br />

Um das Rad nicht immer neu erfinden zu<br />

müssen, ist <strong>die</strong> gemeinsame Zeit in <strong>die</strong>sem<br />

Seminar wichtig, um sich auch über betriebliche<br />

Inhalte auszutauschen, Netzwerke zu<br />

bilden und Lösungen zu betrieblichen Problematiken<br />

zu finden. Allen Kolleginnen,<br />

<strong>die</strong> sich mit uns engagieren wollen, <strong>die</strong> wir<br />

neugierig gemacht haben, <strong>die</strong> mit uns etwas<br />

verändern wollen, sind herzlich eingeladen!<br />

Meldet Euch gerne in den jeweiligen Verwaltungsstellen<br />

Wir freuen uns auf Euch!<br />

Lucia Osterloh –<br />

Betriebsrätin Berendsen GmbH<br />

Martina Bruse – IG Metall OL-WHV<br />

Impressionen<br />

100 Tage Betriebsrätin<br />

Christine Sell, Sekretariat Kleinteilefertigung,<br />

Premium Aerotec GmbH, Varel<br />

Mein Start als neu gewählte Betriebsrätin begann für mich sehr spannend. Am Tag der Betriebsratswahlen fieberte<br />

ich bis spät in den Abend, ob ich gewählt werden würde. Meine Kandidatur kam im Grunde spontan, als ich erfuhr,<br />

dass wir in <strong>die</strong>ser Periode um 2 Mandate auf insgesamt 17 wachsen. Diese Chance wollte ich nutzen! Frauen und<br />

Angestellte sind mir persönlich zuwenig in unserem Betriebsrat vertreten – sind es noch immer – nun aber mit<br />

drei Frauen statt einer! Mir ist es wichtig zu wissen, wie es mit unserem Werk in Varel weiter geht und dass ich<br />

nun mitgestalten kann, was <strong>die</strong> Zukunft der Arbeitsplätze betrifft. Auf unserer konstituierenden Sitzung habe ich<br />

mich dann für eine Mitarbeit in den Themen Öffentlichkeitsarbeit und personelle Einzelmaßnahmen entschieden.<br />

Bei der Öffentlichkeitsarbeit im Betriebsrat geht es in erster Linie um <strong>die</strong> „Kontaktpflege“ zur Belegschaft im<br />

Betrieb. Ich glaube, <strong>die</strong>se Aufgabe wird oft unterschätzt oder gar belächelt. Es ist aus meiner Sicht nicht selbstverständlich,<br />

dass alle Kolleginnen und Kollegen wissen, was der Betiebsrat für Möglichkeiten hat und warum es<br />

wichtig ist, dass jeder Betrieb einen hohen Grad der Organisation anstreben sollte. Unsere Arbeit geht eben weit<br />

über das Aushandeln der sozialen Rahmenbedingungen hinaus! Da ist es wirklich wichtig, dass wir mehr Transparenz<br />

in den Themen schaffen, an denen wir arbeiten – sachlich wohlgemerkt, um das Vertrauen und <strong>die</strong> Glaubwürdigkeit<br />

gegenüber unseren Kolleginnen und Kollegen zu erhalten. Jedem sollte klar sein, mit einer starken<br />

Organisation im Betrieb, haben wir eine starke Gewerkschaft im Rücken! Dies gilt im Besonderen, wenn man Mitglieder (wieder) gewinnen möchte.<br />

Inzwischen habe ich <strong>die</strong> ersten Seminare besucht und viele Eindrücke gewonnen. Es gibt etliche politische Themen, <strong>die</strong> ich als Frau und Angestellte<br />

nie so wahrgenommen habe, wie jetzt als Betriebsrätin. Läuft unsere Betriebsratsarbeit bei der Premium Aerotec seit Jahren doch recht erfolgreich,<br />

schaut es in vielen Betrieben ganz anders aus. Die Gleichstellung der Frauen ist in unserem Unternehmen keine Frage mehr, dank ERA – übrigens<br />

eine Errungenschaft der IG Metall! Die teilweise haarsträubenden sozialen Ungerechtigkeiten in anderen Betrieben erschüttern mich jedoch!<br />

Dass Frauen und Männer im Berufsleben immer noch nicht gleich bezahlt werden, entzieht sich meinem Verständnis!<br />

Aus meiner Sicht hat ein Unternehmen auch eine moralische Verpflichtung, für angemessene Arbeits- und Rahmenbedingungen<br />

zu sorgen und zwar ohne Geschlechtermerkmal!<br />

Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber wir leben immer noch in Zeiten, wo Gewerkschaft und Betriebsratsarbeit<br />

für uns Arbeitnehmerinnen enorm wichtig sind, um für soziale Gerechtigkeit einzutreten. Auch das Thema Leiharbeit<br />

und Werkverträge sehe ich inzwischen in einem ganz anderen Licht. Hier müssen wir für mehr Mitsprache und<br />

soziale Sicherheit kämpfen! Arbeitszeit ist auch Lebenszeit. Nehmt euch wichtig, liebe Frauen und traut euch zu<br />

organisieren!


RESPEKT UND<br />

MITMACHEN!<br />

Als Vertrauensperson der schwerbehinderten<br />

Menschen bei Vattenfall,<br />

möchte ich auf <strong>die</strong>sem Weg allen<br />

Frauen mit Behinderungen aller Art<br />

meine Bewunderung aussprechen.<br />

Sie meistern nicht nur <strong>die</strong> Doppelbelastung<br />

Beruf und Leben, sondern<br />

meistern auch mit ihren gesundheitlichen<br />

Schicksalen, ihr gesamtes Leben<br />

- davor ziehe ich meinen Hut<br />

und zolle ihnen meinen ganzen Respekt!<br />

Drehscheibe für Erfahrungsaustausch<br />

Für mich persönlich ist es toll, im AK<br />

Frauen zu sein, weil ich dort einen<br />

tiefen Einblick in andere Betriebe<br />

bekomme. Ich nehme oft viele neue<br />

Ideen und Anregungen mit in meinem<br />

Betrieb. Wichtig ist mir auch,<br />

den anderen Frauen mit Rat und Tat<br />

zur Seite zu stehen.<br />

Gabriele Marwin Vattenfall Europe<br />

Sales GmbH<br />

GUT ZU WISSEN!<br />

Neuer Job, neues Entgelt<br />

Bei einer neuen beruflichen Orientierung<br />

ist es gut, wenn man<br />

<strong>die</strong> „alte“ Eingruppierung und <strong>die</strong><br />

letzte Zusammensetzung des<br />

Entgelts im Hinterkopf behält. Die<br />

Unterlagen zur tariflichen Entgeltzusammensetzung<br />

parat zu haben,<br />

kann kein Nachteil sein. So<br />

fällt <strong>die</strong> Bewertung des neuen<br />

Entgelts etwas leichter.<br />

Karin Behrmann, Zzt. in einer<br />

Transfergesellschaft <br />

Nächste Sitzung des<br />

AK Frauen ist am 14.10.14,<br />

17:00 Uhr, Besenbinderhof 60.<br />

Einfach trauen und vorbeikommen!<br />

Frauen mit Ideen: Brigitte Schlotthauber (IG Metall Vertrauensfrau, LMT Fette<br />

Werkzeugtechnik GmbH & Co. KG) hat mit einer pfiffigen Idee <strong>die</strong>sen kleinen, roten<br />

Flitzer für eine Woche gewonnen. Dieses „Bonbon“ ver<strong>die</strong>nen sich <strong>die</strong> Beschäftigten<br />

der Werkzeugtechnik, <strong>die</strong> eine gute Idee an <strong>die</strong> Ideentafel bringen.<br />

Wer <strong>die</strong> Besten will,<br />

kann auf uns Frauen nicht verzichten!<br />

Hahnenkämpfe & Zickenalarm - das war gestern<br />

Ein innovativ aufgestelltes Personalmanagement<br />

kennt <strong>die</strong> Vorteile<br />

beider Geschlechter, nutzt sie und<br />

zahlt auch gendergerecht.<br />

Denn, um dem globalen Wettkampf<br />

Paroli bieten zu können, heißt es<br />

nicht mehr „Mann gegen Frau“.<br />

Klischees und Vorurteile sind<br />

OUT – Soft Skills sind IN.<br />

Unterschiedliche Betrachtungen<br />

nutzen, bündeln und Strategien<br />

entwickeln, damit das Team das<br />

Beste geben kann.<br />

Dieses „Geschick“ wünsche ich<br />

unserer neuen Geschäfts- und<br />

Personalleitung. .<br />

AK Frauen Hamburg<br />

Wir Frauen, wir – „METALLERIN-<br />

NEN“ müssen einen langen Atem<br />

haben, um UNSERE Interessen<br />

und Bedürfnisse gendergerecht<br />

durchzusetzen.<br />

„Meine Frauen“ im AK Frauen gaben<br />

und geben mir <strong>die</strong> Luft dazu.<br />

Ute Kirschner-Kehn, IG Metall Vertrauensfrau<br />

bei Pella Sietas<br />

Seit 40 Jahren im OFA* - Und?<br />

Noch immer spannend!<br />

„Die Themen sind geblieben, nur diskutieren<br />

wir sie heute auf einem anderen<br />

Niveau“, so Brigitte Basler.<br />

„Frauen in Männerberufen“ - heute werben<br />

wir für Frauen in MINT-Berufen.<br />

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ –<br />

Heute: für gleiche Arbeit ja, nur bekommen<br />

Männer häufig <strong>die</strong> höherwertigeren<br />

Jobs.<br />

Arbeitszeitverkürzung - auch 35 Stunden<br />

sind für eine Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf noch zu viel.<br />

Inzwischen haben wir viele Frauen in<br />

den Betriebsräten, aber <strong>die</strong> Aufsichtsräte<br />

sind immer noch Männerbastion.<br />

Es gibt also weiterhin viel zu tun.<br />

Brigitte Basler, ehemals Airbus<br />

*OFA = OrtsFrauenAusschuss<br />

Gerechtigkeit gestalten im Arbeitskreis Frauen<br />

Wenn Frauen nicht für Frauen eintreten, wer denn sonst?<br />

Eine weit verbreitete Meinung ist,<br />

nur wer durch ständige Anwesenheit<br />

glänzt, ist fleißig und schafft<br />

am meisten. Natürlich stimmt das<br />

nicht. Aber Männer machen beispielsweise<br />

weit mehr Überstunden<br />

als Frauen und arbeiten dazu<br />

noch mit weniger bzw. gar keinen<br />

Erwerbsunterbrechungen. Der<br />

Karriere steht nichts im Wege. Die<br />

klassische Rollenverteilung Frau<br />

Zuhause und Mann in Arbeit ist<br />

immer noch gelebte Realität.<br />

Teilzeit – Einkommen und Rente<br />

nehmen deutlich ab<br />

Häufig wird <strong>die</strong> Entscheidung gefällt,<br />

dass <strong>die</strong> Frau <strong>die</strong> Elternzeit in<br />

Anspruch nimmt – der Mann ver<strong>die</strong>ne<br />

ja schließlich mehr und es<br />

wäre für ihn gerade jetzt karriereschädlich,<br />

in Elternzeit zu gehen.<br />

Erst nach der Elternzeit soll es<br />

dann für <strong>die</strong> Frau wieder im Job<br />

JA zur Mütterrente<br />

weitergehen.<br />

Forderung: Rückkehrrecht zur<br />

Vollzeit!<br />

Auf Grund verschiedener Gegebenheiten<br />

muss <strong>die</strong> Frau jedoch<br />

möglicherweise in Teilzeit arbeiten.<br />

Das bedeutet zum einen weniger<br />

Entgelt, was sich später auch deutlich<br />

bei der Rente bemerkbar<br />

macht und des Weiteren gibt es<br />

kein Rückkehrrecht zur Vollzeit!<br />

Dort sehen wir extremen Handlungsbedarf.<br />

Diese Gesetzeslücke<br />

muss geschlossen werden!<br />

Gut ausgebildet und trotzdem<br />

nur selten mittendrin<br />

Frauen sind gut ausgebildet, oft<br />

mit besten Stu<strong>die</strong>nabschlüssen.<br />

Familie und Beruf bzw. Arbeit und<br />

Leben miteinander zu vereinbaren,<br />

sollte ein Interesse der Arbeitgeber,<br />

Sozialverbände und der Politik<br />

sein. Andere Länder gehen mit<br />

Das bislang vorherrschende Normalarbeitsverhältnis hat sich<br />

vorwiegend am männlichen Erwerbsverlauf mit seiner kontinuierlichen<br />

Vollzeittätigkeit orientiert und <strong>die</strong> davon abweichenden<br />

Erwerbsbiografien der meisten Frauen diskriminiert.<br />

Denn auch <strong>die</strong> meisten Instrumente der Sozialpolitik, wie Arbeitslosenversicherung<br />

oder Rente, sind auf den Vollzeitstatus<br />

ausgelegt und benachteiligen <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> z.B. aufgrund von<br />

Kindererziehung oder Pflegetätigkeiten ihre Erwerbstätigkeit<br />

unterbrechen oder reduzieren müssen.<br />

Daher ist <strong>die</strong> Mütterrente gerechtfertigt –<br />

nur falsch grundfinanziert.<br />

AK Frauen Hamburg<br />

gutem Beispiel voran und zeigen,<br />

dass es funktioniert. Manche<br />

Denkmuster müssen einfach mal<br />

durchbrochen werden und dazu<br />

gehört auch der Mut, Entscheidungen<br />

in Frage zu stellen und neue<br />

Wege aufzuzeigen.<br />

Kompetenzen bündeln –<br />

gemeinsam handeln – Zukunft<br />

gestalten<br />

„Nun können wir mit dem Arbeitskreis<br />

Frauen (AK Frauen) ja nicht<br />

<strong>die</strong> Welt von heute auf morgen<br />

umkrempeln, aber wir können in<br />

unserem jeweiligen kleinen Umfeld<br />

immer Schritt für Schritt zur Verbesserung<br />

bzw. zu einer selbstverständlichen<br />

Gleichstellung<br />

beitragen.<br />

Ina Mewes, Betriebsrätin<br />

Siemens AG Hamburg<br />

Ayten Yeni (rechts) und Heike Schreiber (beide<br />

Kolleginnen der Siemens AG) sind ganz frisch im<br />

AK Frauen mit dabei. Nach einer Infoveranstaltung<br />

des Diversity-Ausschusses der Siemens AG<br />

wollte Ayten unbedingt mitgestalten und brachte<br />

kurze Zeit später auch Heike zur Unterstützung<br />

mit.<br />

Immer wieder sehenswert – 365 Tage Frauentage<br />

igmetall-kueste.de > Frauen<br />

Auf der Homepage der Verwaltungsstelle<br />

Hamburg wird der AK Frauen demnächst<br />

sichtbar. → www.igmetall-hamburg.de


Zeit ist<br />

unser Thema<br />

Arbeitszeit ist ein gewerkschaftliches<br />

Kernthema. Der Kampf um <strong>die</strong> 35 Stunden<br />

Woche ist unauslöschlich mit der IG Metall<br />

verbunden und <strong>die</strong> 35 Stunden Woche ist eine<br />

unserer großen Errungenschaften.<br />

Aber <strong>die</strong> Thematik Arbeitszeit beinhaltet sehr<br />

viel mehr als allein <strong>die</strong> Frage nach der tariflich<br />

geregelten wöchentlichen Arbeitszeit.<br />

Arbeitszeit und <strong>die</strong> Vielzahl ihrer unterschiedlichen<br />

betrieblichen Gestaltungsmodelle<br />

verweist auf <strong>die</strong> Notwendigkeit, betriebliche<br />

und persönliche Realitäten zu verbinden.<br />

» „Für <strong>die</strong> vollzeitnahe Teilzeit ist<br />

<strong>die</strong> Flexibilität des Arbeitgebers<br />

gefragt, damit es für <strong>die</strong> Betroffenen<br />

leichter wird zu wechseln.“<br />

Felicitas Para<strong>die</strong>s<br />

Betriebsrätin Airbus Bremen<br />

Die betriebliche Gestaltung der Arbeitszeit<br />

ist für Frauen meist von besonderer Bedeutung.<br />

Denn berufstätige Frauen sind in<br />

verschiedenen Lebensphasen doppelt belastet.<br />

Trotz aller gesellschaftlichen Diskussionen<br />

und Entwicklungen sind es in der Mehrheit<br />

<strong>die</strong> Frauen, <strong>die</strong> sich um <strong>die</strong> familiäre<br />

Pflegearbeit kümmern und <strong>die</strong> Betreuung der<br />

Kinder übernehmen. Zudem wollen Frauen<br />

ihren beruflichen Weg gehen, sich weiterbilden<br />

und im Beruf vorankommen.<br />

Damit wird deutlich: wir brauchen Arbeitszeitmodelle,<br />

<strong>die</strong> den unterschiedlichen persönlichen<br />

Lebensphasen Rechnung trage, <strong>die</strong><br />

mehr Zeitsouveränität ermöglichen und zudem<br />

tariflich abgesichert sind.<br />

Stefanie Gebhardt,<br />

IG Metall-Sekretärin und Frauenbeauftragte<br />

in der IG Metall Bremen<br />

Wir aktiven Frauen treffen<br />

uns jeden letzten Montag<br />

im Monat um 16.30 Uhr bei<br />

der IG Metall.<br />

Als „Frau“ ihren Mann stehen?<br />

Gewerkschaftliche Frauenarbeit in Bremen<br />

Gewerkschaftliche Frauenarbeit hat<br />

in Bremen eine lange Tradition. Seit<br />

2009 hat <strong>die</strong> IG Metall Frauenarbeit<br />

in der Verwaltungsstelle neuen<br />

Schwung erhalten, in dem der Ortsfrauenausschuss<br />

nach langer Zeit<br />

neu belebt wurde. Gemeinsam haben<br />

<strong>die</strong> aktiven Frauen in den vergangenen<br />

Jahren inhaltliches vorangetrieben,<br />

Standpunkte diskutiert<br />

und in der Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Der Ortsfrauenausschuss ist wieder<br />

ein Ort des Netzwerkens. Gemeinsam<br />

sind Themen wie Entgeltungerechtigkeit,<br />

weibliche Altersarmut,<br />

Arbeitszeit und Organizingansätze<br />

angegangen worden. Aktionstage,<br />

Als Betriebsrätin oder Vertrauensfrau<br />

in der IG Metall steht „Frau“<br />

manches Mal ihren „Mann“ im<br />

Gremium. „Frau“ an sich steht<br />

manches Mal in der IG Metall allein<br />

auf weiter Flur, denn <strong>die</strong> IG Metall<br />

ist nach wie vor eine männerdominierte<br />

Organisation.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Grund hat der Ortsfrauenausschuss<br />

<strong>die</strong> Betriebsratswahlen<br />

zum Anlass genommen,<br />

aktive Betriebsrätinnen und Vertrauensfrauen<br />

einzuladen und<br />

gemeinsam mit ihnen Themen der<br />

gewerkschaftlichen Arbeit unter<br />

frauenspezifischen Gesichtspunkten<br />

zu diskutieren und für <strong>die</strong><br />

überbetriebliche Arbeit aufgreifen<br />

zu können.<br />

Der Ortsfrauenausschuss wird in<br />

wie der internationale Frauentag,<br />

wurden von den betrieblichen Kolleginnen<br />

genutzt, um <strong>die</strong> betriebliche<br />

Diskussion anzustoßen und unsere<br />

Themen in der Öffentlichkeit zu platzieren.<br />

Aber ist <strong>die</strong> gewerkschaftliche Frauenarbeit<br />

eigentlich noch zeitgemäß?<br />

Ja, gerade <strong>die</strong> betrieblichen Diskussionen<br />

zeigen es deutlich: Zustand<br />

und Vorhandensein sanitärer Anlagen<br />

im gewerblichen Bereich, persönliche<br />

Schutzausrüstungen und<br />

<strong>die</strong> Akzeptanz der Teilzeit in den<br />

Betrieben sind Themen, <strong>die</strong> Frauen<br />

in unseren Betrieben bewegen. Und<br />

auch auf der gewerkschaftlichen<br />

Bremer Empfang für Betriebsrätinnen<br />

und Vertrauensfrauen<br />

September 2014<br />

den nächsten Monaten <strong>die</strong> Themen<br />

des Empfangs aufgreifen und<br />

gemeinsam mit den betrieblichen<br />

Kolleginnen vorantreiben.<br />

Ebene sind offene Fragen vorhanden,<br />

beispielsweise inwieweit <strong>die</strong><br />

ERA-Einführung eine Reduzierung<br />

der Entgeltungerechtigkeit erwirkt<br />

hat? Es sind also konkrete betriebliche,<br />

tarifpolitische und gesellschaftliche<br />

Anlässe vorhanden, <strong>die</strong> gewerkschaftliche<br />

Frauenarbeit notwendig<br />

machen. Umso wichtiger ist es, <strong>die</strong><br />

Möglichkeit zum Austausch und zur<br />

Vernetzung in der Verwaltungsstelle<br />

zu organisieren und <strong>die</strong> Diskussion<br />

in <strong>die</strong> Betriebe und <strong>die</strong> Organisation<br />

zu tragen.<br />

Das hat uns unter den<br />

Nägeln gebrannt<br />

Unsere Themen vom September 2014<br />

Teilnehmerinnen des Betriebsrätinnen und Vertrauensfrauenempfangs in Bremen am 11. Sep. 2014<br />

Die Diskussion auf dem Empfang zeigte deutlich, dass es trotz<br />

gefühlter Gleichberechtigung von Frauen doch offene Handlungsfelder<br />

in Betrieb und Gewerkschaft gibt.<br />

Insbesondere über den Umgang mit<br />

Frauen im gewerblichen Bereich wurde<br />

sich angeregt ausgetauscht. Sexistische<br />

Sprüche oder mangelhafte sanitäre Ausstattung<br />

in der Produktion sind keine Einzelfälle,<br />

sondern leider noch immer betrieblicher<br />

Alltag. Obwohl es sich bei vielen<br />

Mitbestimmungsbereichen, wie z.B.<br />

Eingruppierungs- oder Arbeitszeitvereinbarungen,<br />

lohnen würde, unter geschlechterspezifischen<br />

Blickwinkel auf <strong>die</strong> Thematik<br />

zu schauen, findet genau <strong>die</strong>s in der<br />

betrieblichen Praxis so gut wie gar nicht<br />

statt.<br />

Diskussion während des Betriebsrätinnen und Vertrauensfrauenempfangs<br />

im September 2014<br />

www.bremen.igmetall.de


.<br />

Teilzeit ist<br />

unser Thema<br />

Wer in Teilzeit arbeitet und eine Familie hat, ist<br />

als Organisationstalent gefragt. Solange <strong>die</strong><br />

Kinder fit sind und alles nach Plan läuft, ist es<br />

gut. Doch wenn ein Kind krank wird und nicht zur<br />

Schule oder in <strong>die</strong> Kita kann, wird es eng. Gerade<br />

in solchen Momenten brauchen <strong>die</strong> Kinder<br />

Mama oder Papa. Um aber im Job bestehen zu<br />

können, ist Verlässlichkeit dem Arbeitgeber und<br />

den ArbeitskollegInnen gegenüber gefragt. Für<br />

viele Frauen bedeutet <strong>die</strong>s, ein ständig schlechtes<br />

Gewissen gegenüber den Kindern oder den ArbeitskollegInnen.<br />

Frauen sind unverzichtbar in unserer Arbeitswelt,<br />

aber auch Kinder brauchen wir dringend! Wir<br />

brauchen Arbeitszeiten, <strong>die</strong> mit Kindern zu vereinbaren<br />

sind, qualitativ hochwertige Betreuungsmöglichkeiten,<br />

gesundes und kostenloses<br />

Mittagessen in Kitas und Schulen, kostenlose<br />

Kitas in Wohnort,- oder Betriebsnähe und Menschen,<br />

<strong>die</strong> uns unterstützen, gerade in den ersten<br />

Jahren! Finanziert werden könnte das kostenlose<br />

Betreuungsangebot vom Betreuungsgeld, <strong>die</strong>ses<br />

hilft uns Müttern und vor allem den Kinder überhaupt<br />

nicht!!!<br />

» Wir brauchen andere Arbeitszeiten,<br />

um Familie und<br />

Beruf zu vereinbaren.<br />

Ulrike Nagel<br />

Vorsitzende des Ortsfrauenausschuss<br />

29. Oktober 2014<br />

Emder Dialog<br />

Thema „TTIP“<br />

Freihandelsabkommen<br />

Weitere Infos in der Verwaltungsstelle<br />

Nicht lange reden, sondern handeln<br />

Mit viel Engagement nehmen <strong>die</strong> Betriebsrätinnen ihre Arbeit auf<br />

Zwei selbstbewusste Frauen sind<br />

im März an <strong>die</strong> Spitze des Betriebsrates<br />

gerückt<br />

Heute stellen wir Euch <strong>die</strong> Betriebsratsvorsitzende<br />

der ThyssenKrupp<br />

Marine Systems<br />

GmbH, Standort Emden, Amke<br />

Wilts-Heuse und ihre Stellvertreterin<br />

Anja Duitscher vor. Amke<br />

und Anja, <strong>die</strong> schon seit Jahren<br />

auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Nordseewerke arbeiten, sind<br />

durch <strong>die</strong> Betriebsratswahlen im<br />

März <strong>die</strong>sen Jahres an <strong>die</strong> Spitze<br />

des Betriebsrates gerückt. Die<br />

beiden Frauen haben einen ähnlichen<br />

beruflichen Weg beschritten.<br />

Sie sind in den Jahren 1989<br />

Im Jahr 2010 fand <strong>die</strong> Fußball-WM<br />

in Südafrika statt. Anlässlich <strong>die</strong>ses<br />

Ereignisses riefen der Volkswagen-<br />

Konzernbetriebsrat und »terre des<br />

hommes« das Programm »A chance<br />

to play« ins Leben. Mehr als 40.000<br />

Kinder profitierten von den Maßnahmen.<br />

Dieses Jahr fand <strong>die</strong> WM in Brasilien<br />

statt und so wurde wieder eine<br />

Spendenwelle losgetreten. »o direito<br />

de brincar«: Das Recht auf Spiel<br />

beinhaltet, dass Kinder <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

haben müssen, in einer<br />

kindgerechten Umgebung aufzuwachsen.<br />

Sport erreicht viele Menschen und<br />

verbindet <strong>die</strong>se, unabhängig von<br />

Alter, Geschlecht, Religion, Herkunft,<br />

Bildung und Einkommen.<br />

Gewerkschaftliche Werte wie Fairplay,<br />

Respekt vor dem Gegner und<br />

Teamgeist stehen auch bei der Kinder-Fußball-WM<br />

in Pewsum im<br />

Mittelpunkt.<br />

Organisiert wurde <strong>die</strong> WM von der<br />

bzw. 1990 als Auszubildende in<br />

damals typischen Männerberufen<br />

gestartet. Amke als Holzmechanikerin<br />

und Anja, <strong>die</strong> am 01.09. <strong>die</strong>sen<br />

Jahres ihr 25 jähriges Jubiläum<br />

feierte, als Industriemechanikerin.<br />

Mehrere Jahre in einem männerdominierten<br />

Betrieb zu arbeiten,<br />

war nicht immer einfach, doch bis<br />

auf einige schräge Erfahrungen lief<br />

alles immer sehr kollegial ab.<br />

Durch einen Orientierungswechsel,<br />

sind <strong>die</strong> beiden in den Angestelltenbereich<br />

gewechselt. Beide<br />

befinden sich in ihrer zweiten<br />

Amtsperiode als Betriebsrätinnen.<br />

Die Betriebsratsarbeit liegt ihnen<br />

sehr am Herzen und sie gehen mit<br />

viel Elan <strong>die</strong> Themen an.<br />

„A chance to play“<br />

In Pewsum wurde <strong>die</strong> Kinder-Weltmeisterschaft ausgespielt.<br />

IG Metall-Fraktion VW Emden und<br />

dem TUS Pewsum sowie mit Unterstützung<br />

vom Volkswagen Werk<br />

Emden am 5. und 6. Juli 2014.<br />

Bei der Durchführung der WM mit<br />

Tombola, Glücksrad, Hüpfburg,<br />

Cheerleading, Tanzdarbietungen und<br />

einem Kaffee- und Kuchenstand<br />

haben der Ortsfrauenausschuss, <strong>die</strong><br />

Wohnbereiche und viele Helferinnen<br />

und Helfer mitgewirkt.<br />

Zusätzlich wurde ein Freundschaftsspiel<br />

zwischen BSV Kickers Emden<br />

und SV Werder Bremen organisiert.<br />

Somit konnten Spenden von über<br />

20.000 Euro eingenommen werden.<br />

Das Thema, welches <strong>die</strong> Betriebsratsarbeit<br />

zur Zeit dominiert,<br />

ist <strong>die</strong> Standortsicherung.<br />

Bereits in der letzten Wahlperiode<br />

wurde ein Zusatztarifvertrag<br />

zur Arbeitszeit ausgehandelt<br />

und umgesetzt. Die Arbeitszeiten<br />

wurden flexibler<br />

gestaltet und für Teilzeitkräfte<br />

wurde durchgeboxt, dass <strong>die</strong><br />

Leistungszulage auf Basis Vollzeit<br />

gerechnet und ausgezahlt<br />

wird.<br />

Wir beziehen Stellung<br />

Seit Jahren gibt es einen engen<br />

Kontakt zum Emder Frauenhaus<br />

und so war es selbstverständlich<br />

<strong>die</strong> Fotoaktion „Gegen häusliche<br />

Gewalt“ zu unterstützen.<br />

„Wir wollen nicht wegschauen.<br />

Wir wollen <strong>die</strong> Themen ansprechen,<br />

nur so können wir etwas bewegen“,<br />

so der Emder Ortsfrauenausschuss.<br />

Betriebsrätinnen bei TKMS in Emden: Anja Duitscher und Amke Wilts-Heuse.<br />

Nein…<br />

Zu Gewalt!<br />

Ja.. zu Respekt<br />

und Toleranz!<br />

www.igmetall-emden.de


Zeit ist<br />

unser Thema<br />

Schon wieder ein Jahr fast um - wer kennt<br />

nicht <strong>die</strong>ses Gefühl, dass einem <strong>die</strong> Zeit wegrennt.<br />

In einer Zeit, in der moderne Kommunikationstechnik<br />

einen immer erreichbar macht,<br />

in der Arbeitsverdichtung immer häufiger<br />

Stressauslöser ist, da steigt der Wunsch, endlich<br />

mal wieder Zeit zu haben. Zeit, <strong>die</strong> nicht<br />

(nur) verwendet werden muss für Hausarbeit,<br />

Einkaufen, Behördengänge, Steuererklärungen<br />

und andere wichtige Dinge. Zeit, <strong>die</strong> nur für<br />

einen selber da ist.<br />

In vielen Betrieben gibt es inzwischen Arbeitszeitkonten.<br />

Gefüllt mit Zeit, <strong>die</strong> im Betrieb<br />

gearbeitet wurde, wenn es viel zu tun gibt.<br />

Zeit, über <strong>die</strong> frau und man leider oft nicht so<br />

souverän verfügen können, wie sie es brauchen,<br />

weil „betriebliche Belange“ dagegen<br />

sprechen.<br />

» Lebensphasenorientierte<br />

Arbeitszeit - hier sind tarifliche<br />

Lösungen für <strong>die</strong> betriebliche<br />

Umsetzung gefordert!<br />

Langzeitarbeitskonten scheinen auf den ersten<br />

Blick eine Lösung. Aber es gibt einen Haken:<br />

junge Menschen haben noch gar keine Zeit<br />

gehabt, ausreichend Zeit einzuarbeiten. Für<br />

längere Unterbrechungen müssen sie Zeitschulden<br />

machen.<br />

Und ältere Beschäftigte müssen, um nennenswert<br />

früher aus dem Betrieb ausscheiden zu<br />

können, erhebliche Zeiträume einarbeiten - also<br />

kein Zeitgewinn, nur eine Zeitverschiebung.<br />

Altersteilzeit und Bildungsteilzeit - mit „Zeitzugaben“<br />

vom Arbeitgeber - das ist Zeitgewinn!<br />

Lena Lehmann,<br />

IG Metall-Sekretärin und Frauenbeauftragte<br />

in der IG Metall Kiel-Neumünster<br />

24. November 2014<br />

16.30 Uhr in Kiel<br />

Nächstes Treffen interessierter<br />

IG Metallerinnen in der<br />

Verwaltungsstelle Kiel-NMS<br />

Frauen in der SBV - jetzt wird gewählt!<br />

Vom 01.10. - 30.11.2014 findet wieder <strong>die</strong> Wahl der Vertrauenspersonen für schwerbehinderte<br />

Menschen in den Betrieben statt. Zwei Kolleginnen sind schon länger mit dabei.<br />

Behinderte Menschen gehören bei<br />

der IG Metall dazu - <strong>die</strong> Schwerbehindertenvertretungen<br />

tragen<br />

einen großen Anteil dazu bei.<br />

Für <strong>die</strong> gesellschaftliche Integration<br />

spielt für behinderte Menschen <strong>die</strong> Teilhabe<br />

am Arbeitsleben eine große Rolle.<br />

Die gesetzlichen Regelungen bieten<br />

dafür einen guten Rahmen, <strong>die</strong> betriebliche<br />

Praxis jedoch wird von Menschen<br />

bestimmt, <strong>die</strong> sich für deren Umsetzung<br />

stark machen.<br />

Anke Greve ist seit 42 Jahren bei der<br />

Firma Pelz beschäftigt und seit 2010 in<br />

der Schwerbehindertenvertretung. Zunehmender<br />

Arbeitsdruck und Stress<br />

machen es gerade Menschen mit Behinderung<br />

schwer mitzuhalten. Hier ist<br />

Anke gefordert, mit Rat und Tat den<br />

Betroffenen zur Seite zu stehen. Wichtig<br />

ist ihr der Kontakt zu allen Schwerbehinderten,<br />

was in einem Drei-Schicht-<br />

Betrieb nicht immer einfach ist.<br />

Grit-Dagmar Westphal ist seit 20<br />

Jahren bei der Firma Stryker in<br />

Schönkirchen beschäftigt und seit 2010<br />

aktiv als Schwerbehindertenvertreterin.<br />

Für sie ist es ein großer Erfolg, dass <strong>die</strong><br />

Barrierefreiheit im Unternehmen verbessert<br />

werden konnte, u.a. durch leichtgängigere<br />

Türen. Sie wird in Gespräche mit<br />

dem Arbeitgeber einbezogen, wenn es<br />

um <strong>die</strong> Gestaltung von Arbeitsplätzen<br />

und der Arbeitsumgebung geht.<br />

Es geht auch ums Geld!<br />

Die Tarifrunde 2015 in der Metall- und Elektroindustrie steht vor<br />

der Tür, <strong>die</strong> Diskussion über <strong>die</strong> Forderungen hat begonnen!<br />

Neben der Forderung nach einer Entgelterhöhung<br />

stehen zwei qualitative Forderungen<br />

zur Verhandlung an: <strong>die</strong> Sicherung<br />

und Anpassung der Altersteilzeit<br />

sowie mehr Zeit und Geld für Weiterbildung.<br />

Wir wollen möglichst viele Mitglieder an<br />

der Diskussion beteiligen. Dafür finden<br />

in den Betrieben Befragungen statt. Die<br />

Ergebnisse werden auf der Regionalkonferenz<br />

am 30. Oktober 2014 in Neumünster<br />

und auf den folgenden Tarifkommissionssitzungen<br />

zusammengetragen.<br />

Damit sich <strong>die</strong> Interessen von Frauen in<br />

den Forderungen wiederfinden, ist es<br />

wichtig, dass sich <strong>die</strong> Kolleginnen beteiligen<br />

und einmischen.<br />

Also keine Scheu und mitmachen!<br />

Damit Frauen ein faires Entgelt erhalten,<br />

ist es aber ebenso wichtig, dass <strong>die</strong> Tarifverträge<br />

gerecht umgesetzt werden im<br />

Betrieb. Die IG Metall stellt dafür Materialien<br />

zur Verfügung und unterstützt<br />

Betriebsräte dabei.<br />

Weitere Informationen und <strong>die</strong> Materialien<br />

gibt es bei Lena Lehmann:<br />

Lena.Lehmann@igmetall.de<br />

Betroffen macht es Grit, wenn nicht<br />

auf <strong>die</strong> Bedürfnisse von schwerbehinderten<br />

Menschen eingegangen wird, denn<br />

<strong>die</strong>se haben sich das nicht ausgesucht<br />

oder sind durch <strong>die</strong> langjährige Arbeit<br />

gesundheitlich so geschädigt, dass sie<br />

ihren Beruf nicht mehr ausüben können.<br />

„Nicht behindert zu sein, ist wahrlich<br />

kein Ver<strong>die</strong>nst, sondern ein Geschenk,<br />

dass uns jederzeit genommen werden<br />

kann“, <strong>die</strong>ses Zitat von Richard von<br />

Weizäcker hat sie bewogen, sich für<br />

Menschen zu engagieren, <strong>die</strong> anders<br />

arbeiten (müssen).<br />

Durch Dich stark für Dich - das ist<br />

das Motto der Wahl zur Schwerbehindertenvertretung<br />

- Mach mit!<br />

Erfolgreich bei der Betriebsratswahl!<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr wurden mehr Frauen in den Betriebsrat<br />

gewählt als 2010<br />

Die Betriebsratswahl ist weitgehend abgeschlossen und <strong>die</strong><br />

ersten Auswertungen liegen vor.<br />

In 92 Betrieben wurde <strong>die</strong>ses Jahr im Bereich der IG Metall Kiel-<br />

Neumünster ein Betriebsrat gewählt, insgesamt genau 500 Betriebsräte<br />

und Betriebsrätinnen. Dabei konnte der Anteil der weiblichen Betriebsräte<br />

gesteigert werden: von 18 auf gut 21 Prozent. Und das, obwohl der<br />

Anteil der weiblichen Beschäftigten in den Betrieben fast unverändert bei<br />

17 Prozent liegt.<br />

Der Anteil der jungen Betriebsräte unter 35 Jahren ist ebenfalls leicht<br />

gestiegen, von knapp 11 auf 12 Prozent.<br />

Kandi<strong>die</strong>ren wieder für <strong>die</strong> Schwerbehindertenvertretung: Anke Greve, Firma Pelz (links) und<br />

Grit-Dagmar Westphal, Firma Stryker<br />

Betriebliche Mitbestimmung hat eine hohe Bedeutung<br />

für <strong>die</strong> Gleichstellung von Frauen und Männern.<br />

Dafür bietet das Betriebsverfassungsgesetz<br />

eine gute Grundlage, denn Betriebsräte haben<br />

unter anderem nach § 80 BetrVG <strong>die</strong> wichtige<br />

Aufgabe, darüber zu wachen, dass <strong>die</strong> tatsächliche<br />

Gleichstellung von Frauen und Männern im Unternehmen<br />

gefördert wird.<br />

Die Umsetzung geschieht besonders erfolgreich<br />

dort, wo Frauen im Betriebsrat <strong>die</strong> Themen auf <strong>die</strong><br />

Agenda setzen und sich da engagieren, wo <strong>die</strong><br />

wirkliche Musik im Betrieb spielt: In den Entgeltausschüssen<br />

und in den Personal- und Wirtschaftsausschüssen.<br />

Am 3. Juli 2014 trafen sich 150 Betriebsrätinnen<br />

aus knapp 100 Betrieben zum 1. bundesweiten<br />

Betriebsrätinnen-Tag der IG Metall im Bildungszentrum<br />

Berlin. Die Ergebnisse der vielfältigen<br />

Workshops gibt es im Extranet der IG Metall oder<br />

bei Lena Lehmann.<br />

www.igmetall.de/gleichstellungfrauen-und-maenner-12762.htm

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