06.10.2014 Aufrufe

die metallerin

Zeitung der Frauen in der IG Metall Küste

Zeitung der Frauen in der IG Metall Küste

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zeit ist<br />

unser Thema<br />

Schon wieder ein Jahr fast um - wer kennt<br />

nicht <strong>die</strong>ses Gefühl, dass einem <strong>die</strong> Zeit wegrennt.<br />

In einer Zeit, in der moderne Kommunikationstechnik<br />

einen immer erreichbar macht,<br />

in der Arbeitsverdichtung immer häufiger<br />

Stressauslöser ist, da steigt der Wunsch, endlich<br />

mal wieder Zeit zu haben. Zeit, <strong>die</strong> nicht<br />

(nur) verwendet werden muss für Hausarbeit,<br />

Einkaufen, Behördengänge, Steuererklärungen<br />

und andere wichtige Dinge. Zeit, <strong>die</strong> nur für<br />

einen selber da ist.<br />

In vielen Betrieben gibt es inzwischen Arbeitszeitkonten.<br />

Gefüllt mit Zeit, <strong>die</strong> im Betrieb<br />

gearbeitet wurde, wenn es viel zu tun gibt.<br />

Zeit, über <strong>die</strong> frau und man leider oft nicht so<br />

souverän verfügen können, wie sie es brauchen,<br />

weil „betriebliche Belange“ dagegen<br />

sprechen.<br />

» Lebensphasenorientierte<br />

Arbeitszeit - hier sind tarifliche<br />

Lösungen für <strong>die</strong> betriebliche<br />

Umsetzung gefordert!<br />

Langzeitarbeitskonten scheinen auf den ersten<br />

Blick eine Lösung. Aber es gibt einen Haken:<br />

junge Menschen haben noch gar keine Zeit<br />

gehabt, ausreichend Zeit einzuarbeiten. Für<br />

längere Unterbrechungen müssen sie Zeitschulden<br />

machen.<br />

Und ältere Beschäftigte müssen, um nennenswert<br />

früher aus dem Betrieb ausscheiden zu<br />

können, erhebliche Zeiträume einarbeiten - also<br />

kein Zeitgewinn, nur eine Zeitverschiebung.<br />

Altersteilzeit und Bildungsteilzeit - mit „Zeitzugaben“<br />

vom Arbeitgeber - das ist Zeitgewinn!<br />

Lena Lehmann,<br />

IG Metall-Sekretärin und Frauenbeauftragte<br />

in der IG Metall Kiel-Neumünster<br />

24. November 2014<br />

16.30 Uhr in Kiel<br />

Nächstes Treffen interessierter<br />

IG Metallerinnen in der<br />

Verwaltungsstelle Kiel-NMS<br />

Frauen in der SBV - jetzt wird gewählt!<br />

Vom 01.10. - 30.11.2014 findet wieder <strong>die</strong> Wahl der Vertrauenspersonen für schwerbehinderte<br />

Menschen in den Betrieben statt. Zwei Kolleginnen sind schon länger mit dabei.<br />

Behinderte Menschen gehören bei<br />

der IG Metall dazu - <strong>die</strong> Schwerbehindertenvertretungen<br />

tragen<br />

einen großen Anteil dazu bei.<br />

Für <strong>die</strong> gesellschaftliche Integration<br />

spielt für behinderte Menschen <strong>die</strong> Teilhabe<br />

am Arbeitsleben eine große Rolle.<br />

Die gesetzlichen Regelungen bieten<br />

dafür einen guten Rahmen, <strong>die</strong> betriebliche<br />

Praxis jedoch wird von Menschen<br />

bestimmt, <strong>die</strong> sich für deren Umsetzung<br />

stark machen.<br />

Anke Greve ist seit 42 Jahren bei der<br />

Firma Pelz beschäftigt und seit 2010 in<br />

der Schwerbehindertenvertretung. Zunehmender<br />

Arbeitsdruck und Stress<br />

machen es gerade Menschen mit Behinderung<br />

schwer mitzuhalten. Hier ist<br />

Anke gefordert, mit Rat und Tat den<br />

Betroffenen zur Seite zu stehen. Wichtig<br />

ist ihr der Kontakt zu allen Schwerbehinderten,<br />

was in einem Drei-Schicht-<br />

Betrieb nicht immer einfach ist.<br />

Grit-Dagmar Westphal ist seit 20<br />

Jahren bei der Firma Stryker in<br />

Schönkirchen beschäftigt und seit 2010<br />

aktiv als Schwerbehindertenvertreterin.<br />

Für sie ist es ein großer Erfolg, dass <strong>die</strong><br />

Barrierefreiheit im Unternehmen verbessert<br />

werden konnte, u.a. durch leichtgängigere<br />

Türen. Sie wird in Gespräche mit<br />

dem Arbeitgeber einbezogen, wenn es<br />

um <strong>die</strong> Gestaltung von Arbeitsplätzen<br />

und der Arbeitsumgebung geht.<br />

Es geht auch ums Geld!<br />

Die Tarifrunde 2015 in der Metall- und Elektroindustrie steht vor<br />

der Tür, <strong>die</strong> Diskussion über <strong>die</strong> Forderungen hat begonnen!<br />

Neben der Forderung nach einer Entgelterhöhung<br />

stehen zwei qualitative Forderungen<br />

zur Verhandlung an: <strong>die</strong> Sicherung<br />

und Anpassung der Altersteilzeit<br />

sowie mehr Zeit und Geld für Weiterbildung.<br />

Wir wollen möglichst viele Mitglieder an<br />

der Diskussion beteiligen. Dafür finden<br />

in den Betrieben Befragungen statt. Die<br />

Ergebnisse werden auf der Regionalkonferenz<br />

am 30. Oktober 2014 in Neumünster<br />

und auf den folgenden Tarifkommissionssitzungen<br />

zusammengetragen.<br />

Damit sich <strong>die</strong> Interessen von Frauen in<br />

den Forderungen wiederfinden, ist es<br />

wichtig, dass sich <strong>die</strong> Kolleginnen beteiligen<br />

und einmischen.<br />

Also keine Scheu und mitmachen!<br />

Damit Frauen ein faires Entgelt erhalten,<br />

ist es aber ebenso wichtig, dass <strong>die</strong> Tarifverträge<br />

gerecht umgesetzt werden im<br />

Betrieb. Die IG Metall stellt dafür Materialien<br />

zur Verfügung und unterstützt<br />

Betriebsräte dabei.<br />

Weitere Informationen und <strong>die</strong> Materialien<br />

gibt es bei Lena Lehmann:<br />

Lena.Lehmann@igmetall.de<br />

Betroffen macht es Grit, wenn nicht<br />

auf <strong>die</strong> Bedürfnisse von schwerbehinderten<br />

Menschen eingegangen wird, denn<br />

<strong>die</strong>se haben sich das nicht ausgesucht<br />

oder sind durch <strong>die</strong> langjährige Arbeit<br />

gesundheitlich so geschädigt, dass sie<br />

ihren Beruf nicht mehr ausüben können.<br />

„Nicht behindert zu sein, ist wahrlich<br />

kein Ver<strong>die</strong>nst, sondern ein Geschenk,<br />

dass uns jederzeit genommen werden<br />

kann“, <strong>die</strong>ses Zitat von Richard von<br />

Weizäcker hat sie bewogen, sich für<br />

Menschen zu engagieren, <strong>die</strong> anders<br />

arbeiten (müssen).<br />

Durch Dich stark für Dich - das ist<br />

das Motto der Wahl zur Schwerbehindertenvertretung<br />

- Mach mit!<br />

Erfolgreich bei der Betriebsratswahl!<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr wurden mehr Frauen in den Betriebsrat<br />

gewählt als 2010<br />

Die Betriebsratswahl ist weitgehend abgeschlossen und <strong>die</strong><br />

ersten Auswertungen liegen vor.<br />

In 92 Betrieben wurde <strong>die</strong>ses Jahr im Bereich der IG Metall Kiel-<br />

Neumünster ein Betriebsrat gewählt, insgesamt genau 500 Betriebsräte<br />

und Betriebsrätinnen. Dabei konnte der Anteil der weiblichen Betriebsräte<br />

gesteigert werden: von 18 auf gut 21 Prozent. Und das, obwohl der<br />

Anteil der weiblichen Beschäftigten in den Betrieben fast unverändert bei<br />

17 Prozent liegt.<br />

Der Anteil der jungen Betriebsräte unter 35 Jahren ist ebenfalls leicht<br />

gestiegen, von knapp 11 auf 12 Prozent.<br />

Kandi<strong>die</strong>ren wieder für <strong>die</strong> Schwerbehindertenvertretung: Anke Greve, Firma Pelz (links) und<br />

Grit-Dagmar Westphal, Firma Stryker<br />

Betriebliche Mitbestimmung hat eine hohe Bedeutung<br />

für <strong>die</strong> Gleichstellung von Frauen und Männern.<br />

Dafür bietet das Betriebsverfassungsgesetz<br />

eine gute Grundlage, denn Betriebsräte haben<br />

unter anderem nach § 80 BetrVG <strong>die</strong> wichtige<br />

Aufgabe, darüber zu wachen, dass <strong>die</strong> tatsächliche<br />

Gleichstellung von Frauen und Männern im Unternehmen<br />

gefördert wird.<br />

Die Umsetzung geschieht besonders erfolgreich<br />

dort, wo Frauen im Betriebsrat <strong>die</strong> Themen auf <strong>die</strong><br />

Agenda setzen und sich da engagieren, wo <strong>die</strong><br />

wirkliche Musik im Betrieb spielt: In den Entgeltausschüssen<br />

und in den Personal- und Wirtschaftsausschüssen.<br />

Am 3. Juli 2014 trafen sich 150 Betriebsrätinnen<br />

aus knapp 100 Betrieben zum 1. bundesweiten<br />

Betriebsrätinnen-Tag der IG Metall im Bildungszentrum<br />

Berlin. Die Ergebnisse der vielfältigen<br />

Workshops gibt es im Extranet der IG Metall oder<br />

bei Lena Lehmann.<br />

www.igmetall.de/gleichstellungfrauen-und-maenner-12762.htm

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!