Physik - Technische Universität Braunschweig
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Institut für<br />
Geophysik und Extraterrestrische <strong>Physik</strong><br />
Arbeitsgruppe Prof. Dr. Karl-Heinz-Glaßmeier<br />
Der Raum zwischen den Planeten ist nicht leer, sondern mit<br />
dem schnell strömenden Sonnenwind erfüllt. Die Untersuchung<br />
der Wechselwirkung dieses interplanetaren Plasmas<br />
mit planetaren Körpern wie Kometen, Asteroiden oder den<br />
Planeten ist Thema der Arbeitsgruppe Magnetosphärenphysik.<br />
Experimentelle Untersuchungen, insbesondere die Entwicklung<br />
von Magnetfeldmessinstrumenten für Satellitenmissionen<br />
wie CLUSTER, ROSETTA, VenusExpress, THEMIS<br />
oder die Merkurmission BepiColombo sind der Ausgangspunkt<br />
für die Analyse und theoretische Beschreibung der magnetosphärischen<br />
Wechselwirkungen in der Arbeitsgruppe.<br />
Die Arbeiten werden in intensiver Zusammenarbeit mit einer<br />
großen Zahl anderer Institute in Europa, Nordamerika und<br />
Asien durchgeführt. Im Bereich der Lehre werden Vorlesungen<br />
zu Fragen der allgemeinen Geophysik und Planetenphysik,<br />
der Kometenphysik, des Erdmagnetismus, der extraterrestrischen<br />
Plasmaphysik, Plasmaturbulenz, Datenanalyseverfahren<br />
und des Managements physikalischer Großprojekte<br />
angeboten. Im Rahmen des physikalischen und geophysikalischen<br />
Praktikums wird ein spezieller Plasmaversuch zur Erzeugung<br />
von Plasmakristallen angeboten.<br />
Polarlichter sind sichtbare Zeugen der Dynamik der Erdmagnetosphäre. Plasmainstabilitäten<br />
im Schweig der Erdmagnetosphäre führen zu drastischen Änderungen<br />
des Erdmagnetfeldes und der Beschleunigung von Elektronen und<br />
Protonen, die in die obere Atmosphäre ausfällen und dort Anregungsprozesse<br />
verursachen.<br />
Die Erdmagnetosphäre als Beispiel einer Wechselwirkungsregion des Sonnenwindes<br />
mit einem Planeten. Gestaucht auf der Tagseite werden die magnetischen<br />
Feldlinien durch verschiedene plasmaphysikalische Prozesse zu einem<br />
sehr langen, bis zu 20.000.000 Kilometer langen Magnetosphärenscheif ausgezogen.<br />
(Foto: MPS, Katlenburg-Lindau)<br />
Der Komet 1P/Halley im Dezember 1985. Durch bisher nicht bekannte Prozesse<br />
wurde der Plasmaschweif des Kometen abgetrennt und wandert in den<br />
interplanetaren Raum. (Foto: MPIA, Heidelberg)<br />
Fluxgate-Magnetometersensor des Institut für Geophysik und extraterrestrische<br />
<strong>Physik</strong> auf dem Lander PHILAE der europäischen Kometenmission RO-<br />
SETTA, die 2004 gestartet wurde und 2014 den Kometen Churyumov-Gerasimenko<br />
erreichen soll. Nachdem der Lander PHILAE die Oberfläche erreicht<br />
hat, wird ROSETTA den Kometen ein Jahr umkreisen und auf seinem Weg zur<br />
Sonne begleiten.<br />
www.igep.tu-bs.de