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„Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz“ (2012)

Kongressband Dreiländerkongress 2012 in Wien

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hend mit Untersuchungen über die Werte <strong>und</strong> Haltungen von Ges<strong>und</strong>heitspersonal<br />

gegenüber LGBT überein [4, 5, 6, 7]. Die Gründe für negative Haltungen<br />

von Pflegenden gegenüber LGBT können ganz unterschiedliche Ursachen<br />

haben, jedoch ist die Evidenz teils widersprüchlich. So ist beispielsweise<br />

nicht klar zu belegen, dass Pflegende mit weniger Berufserfahrung im<br />

Vergleich zu erfahrenen Pflegenden weniger positive Haltungen gegenüber<br />

LGBT zeigen. Genauso wenig lassen sich die Aspekte Geschlecht oder Bildungsstand<br />

eindeutig zuweisen. Einzig bei zwei beeinflussenden Faktoren ist<br />

eine weitgehende Übereinstimmung von verschiedenen Untersuchungen<br />

auszumachen: sind LGBT im engeren persönlichen Umfeld vorhanden sinken<br />

die Vorbehalte <strong>und</strong> negativen Gefühle, wogegen sie bei Menschen mit stark<br />

religiös-konservativen Werten tendenziell grösser sind [14].<br />

Diskussion<br />

Die Auseinandersetzung mit dem Thema der sexuellen Orientierung ausserhalb<br />

der Heterosexualität ist offensichtlich nach wie vor keine pflegerische<br />

Normalität. Auch wenn viele beschriebene Erfahrungen von LGBT im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> mit der Pflege positiv sind, bestehen doch noch<br />

immer schwerwiegende Mängel im Umgang mit dieser Bevölkerungsgruppe.<br />

Forschung weist zudem klar auf spezifische Ges<strong>und</strong>heitsprobleme <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

von LGBT im Ges<strong>und</strong>heitswesen hin, welche zumindest teilweise in<br />

einem direkten Zusammenhang mit Homophobie stehen [3]. Zur Bekämpfung<br />

von Homophobie in der Pflege wird einerseits vorgeschlagen, das Thema<br />

in der Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung von Pflegefachpersonen vertiefter<br />

anzugehen, Professionellen den persönlichen Kontakt zu LGBT zu ermöglichen<br />

<strong>und</strong> ganz gr<strong>und</strong>sätzlich die Sichtbarkeit dieser Population <strong>und</strong> ihrer<br />

spezifischen Bedürfnisse zu verbessern.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Die verfügbare Forschungsliteratur bietet wichtige <strong>und</strong> relevante Einblicke<br />

zum Thema Homophobie in der Pflege. Es ist jedoch festzuhalten, dass fast<br />

ausschliesslich Forschungen aus westlichen Ländern vorliegen <strong>und</strong> sich die<br />

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