Immobilienmagazin 2013 - 3. Ausgabe

Tipps für den
Immobilienkauf
Auf Zinssicherheit und Kernrisiken achten
Helge Grundmann von Baugeld&mehr im Interview
Tiefer können Zinsen fast nicht sinken: Wer dieser Tage eine Immobilie
finanziert, zahlt für sein Darlehen weniger als je zuvor. Dennoch
sollten Bauherren genau vergleichen. Die Unterschiede zwischen
den Anbietern sind immens. Wir haben mit Helge Grundmann von
Baugeld&mehr gesprochen, der uns verrät, worauf Bauherren bei der
Baufinanzierung achten sollten.
Herr Grundmann, welche Argumente sprechen gerade in der heutigen
Zeit für den Weg ins Eigenheim?
Ein großer Wunschtraum in unserer Bevölkerung ist noch immer in den eigenen
vier Wänden zu wohnen. Freiheit und Unabhängigkeit sind damit ebenso
verbunden wie mietfreies Wohnen im Alter und der gezielte Aufbau von
Vermögen, insbesondere aber auch eine Verbesserung der aktuellen Wohnsituation.
Der Erwerb einer Immobilie rechnet sich trotz gestiegener Grundstückspreise
und Baukosten noch immer. Sich von weiter steigenden Mietpreisen unabhängig
zumachen, noch immer attraktive Bauzinsen auch bei langfristiger
Zinsbindung als Sicherheit für die Finanzierung zunutzen und mögliche
staatliche Förderprogramme für junge Familien und energetische Maßnahmen
sowie Wohnriester in die Finanzierung einzubinden sind wesentliche
Faktoren, die beim Eigenheimerwerb zu betrachten und prüfen sind.
Baugeld war noch nie so günstig wie dieser Tage. Gibt es dennoch
versteckte Fallen, auf die die Verbraucher achten müssen?
Die Bauzinsen haben sich seit dem Tiefstand Mitte des Jahres um fast 0,50
Prozentpunkte erhöht, liegen aber noch immer deutlich unter dem langfristigen
Durchschnitt und sind unverändert ein wesentlicher Nachfrageschub für
den Immobilienerwerb neben dem Wunsch zur Sachwertanlage.
Entscheidend für die Wahl der Zinsbindung und der Finanzierungsvariante
sind immer die persönliche Situation und die Leistungsfähigkeit. Zu empfehlen
sind möglichst langfristige Zinsbindungen. Wichtig ist die verbleibende
Restschuld nach Ablauf der Zinsbindung. Diese sollte durch mögliche Sondertilgungen
oder Ansparleistungen in Bausparverträge gezielt reduziert
werden, was für eine gesicherte und unabhängige Anschlussfinanzierung
sorgt.
Welche Risiken bestehen außerdem noch für den Immobilienkäufer
und wie kann er sich dagegen absichern?
Eine detaillierte Planung des Vorhabens ist zwingend erforderlich. Immobilienerwerb
ist auch ein neuer Abschnitt in der Lebensplanung. Die einzelnen
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Ihnen die Tür...
mit einer maßgeschneiderten Finanzierung!
Bau-Finanzierung,
Sonderkredite,
Fördermittel
& mehr.
Schritte sind daher genau zu überlegen und möglichst schriftlich festzuhalten.
Keine „Schnellschüsse“, keine Entscheidung übereilt treffen.
Umfassend und detailliert zu klären ist unter anderem, welche eigenen Mittel
gesichert eingesetzt werden können, welche Reserven noch zur Verfügung
stehen, was für Umzug und Einrichtung benötigt wird, welche Finanzierungsrate
aufgewendet werden kann, was für die Rücklagenbildung zur Verfügung
steht (Urlaub, Auto, Sondertilgung, Bausparvertrag, Altersvorsorge
etc.), ob die Kosten korrekt und umfassend ermittelt sind, ob Sonderwünsche
hinzukommen und letztendlich, wie hoch die Bewirtschaftungskosten aus
dem Objekt sind.
Nicht vergessen werden sollten der Schutz der Familie (Risikolebensversicherung)
und – besonders wichtig – die eigene Erwerbskraft (Berufsunfähigkeitsschutz,
Krankentagegeld). Diese Kosten sind in die Budgetplanung ebenfalls
einzurechnen.
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Welche Rolle spielt die Entwicklung des Zinsniveaus in der Zukunft
und was gilt es hier zu beachten?
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Es ist von einem weiter steigenden Zinsniveau auszugehen. Eine langfristige
Zinsbindung ist zu empfehlen, um das Risiko der Anschlussfinanzierung zu
minimieren. Auch eine Kombination mit Bausparen ist sinnvoll. Eine mög-