IIst Wasser wirklich gleich Wasser? - Verband Deutscher ...
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<strong>Wasser</strong> zu finden, sei eine Art Persönlichkeitsberatung,<br />
deshalb mache es auch<br />
wenig Sinn, eine bestimmte Marke zu einem<br />
bestimmten Essen zu empfehlen:<br />
„Gerade in puncto Geschmack hat jeder<br />
Mensch ganz eigene Vorlieben oder Abneigungen<br />
– und diese gilt es zu berücksichtigen.“<br />
Oberstes Credo für ihn als<br />
Jerk Martin Riese<br />
„Ich bin am <strong>Wasser</strong> groß geworden, deshalb<br />
war das immer ein riesengroßes<br />
Thema für mich.“ Wen wundert’s, dass<br />
der passionierte Gastronom sich nach<br />
erfolgreichem Schulabschluss auf der<br />
malerischen Insel Sylt zum Restaurantfachmann<br />
ausbilden lässt. Nach diversen<br />
Aufenthalten im Land der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten sowie einem er-<br />
folgreichen Chef de Rang-Gastspiel in<br />
Witzigmanns mallorquinischem Gourmettempel<br />
„Ca´s Puers“, folgt er dem Ruf<br />
in die Hauptstadt. Als Maître d’hôtel im<br />
„First Floor“ – mehrfach ausgezeichnetes<br />
Vorzeigerestaurant des Hotel Palace<br />
Berlin – etabliert Jerk Riese eine separate<br />
<strong>Wasser</strong>karte, die bis heute enormen<br />
Anklang bei den Gästen findet. „Ich hab<br />
mir gedacht, wir haben 1400 Weine im<br />
Programm, warum sollten wir nicht<br />
auch vierzig verschiedene Wässer anbieten?“.<br />
Nächtelang surft Riese durchs Internet –<br />
buchstäblich auf der Suche nach den<br />
besten Quellen. „Mich fasziniert vor allem<br />
die Historie eines <strong>Wasser</strong>s. Kleine,<br />
feine Marken, die eine Geschichte erzählen<br />
oder vereinzelt sogar noch von Hand<br />
abgefüllt werden.“ Ist sein Interesse geweckt,<br />
fordert Jerk Riese ein paar Flaschen<br />
an, im ganzen Team wird dann<br />
verkostet und entschieden, ob das Was-<br />
Sommelier: „Der Gast soll bedingungslosen<br />
Spaß haben“. Seit Frühjahr diesen<br />
Jahres verstärkt Arno Steguweit als Restaurantleiter<br />
das hochkarätige Team um<br />
Johannes King in dem mit zwei Michelin-<br />
Sternen ausgezeichneten Söl’ring Hof auf<br />
Sylt. Dass auch Herr Steguweit bedingungslosen<br />
Spaß an dem hat, was er tut,<br />
„<strong>Wasser</strong> ist ein aufregendes Element: Es<br />
nimmt Informationen auf, ist Energieträger,<br />
erzählt uns vom Lauf der Geschichte. Es kann hart wie Stein sein, flüssig<br />
oder gasförmig. Ohne <strong>Wasser</strong> ist kein menschliches Leben möglich und mit<br />
zu viel <strong>Wasser</strong> ebenfalls nicht. Und – wie Mickey Mouse gesagt hat: ‚<strong>Wasser</strong><br />
ist das einzige Element, das schwarz wird, wenn man sein Gesicht darin<br />
wäscht.’“<br />
ser den Weg in die exklusive Karte verdient<br />
hat: „Mittlerweile haben wir einen<br />
super Querschnitt verschiedenster Wässer.<br />
Nicht nur, was die Herkunft angeht,<br />
sondern auch, was den Geschmack anbelangt.<br />
Viele Leute kommen speziell<br />
wegen dieses großen Angebotes zu uns.“<br />
merkt man ihm einfach an: „Natürlich ist<br />
die Gastronomie stressig, für mich ist es<br />
dennoch der schönste Job der Welt.“<br />
Buchtipp: Arno Steguweit/Thomas Zeitler:<br />
„<strong>Wasser</strong>! Trendsetter und Statussymbol“,<br />
riva Verlag 2006.<br />
Riese(n)-Auswahl – das danken die Gäste<br />
dem selbst ernannten „Botschafter des<br />
<strong>Wasser</strong>s“ und das nicht nur, weil für viele<br />
der Gesundheitsgedanke mehr und<br />
mehr im Vordergrund steht. Da beim<br />
klassischen Mittagsmenü so gut wie gar<br />
kein Alkohol mehr geordert wird, hat<br />
<strong>Wasser</strong> in der Gastronomie einen ganz<br />
anderen Stellenwert bekommen: „Die<br />
Geschäftsleute möchten ihren Gästen etwas<br />
Gutes tun. Statt einem teuren Wein<br />
bestellen Sie einfach ein außergewöhnliches<br />
<strong>Wasser</strong>, das wird genauso geschätzt.“<br />
Dass das Thema <strong>Wasser</strong> für ihn<br />
noch lange nicht ausgeschöpft ist, zeigt<br />
sein soziales Engagement: Seit gut einem<br />
Jahr unterstützt Jerk Riese das Projekt<br />
„Viva con Aqua“, eine Initiative, die<br />
sich für die Trinkwasserversorgung in<br />
Entwicklungsländern engagiert. „Ein<br />
Afrikaner geht im Schnitt sechs Kilometer<br />
am Tag, um normales Leitungswasser<br />
zu bekommen, deshalb ist es ganz wichtig,<br />
diese Länder zu unterstützen. <strong>Wasser</strong><br />
ist Luxus – und wir können von unserem<br />
Luxus ruhig etwas abgeben.“<br />
Buchtipp: Jerk Martin Riese/Rose Marie<br />
Donhauser: „Die Welt des <strong>Wasser</strong>s“,<br />
Umschau-Buchverlag, 2009. ■<br />
DER MINERALBRUNNEN 8/2010 221