Journal Nr. 26 - TV Leinburg
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MEDIZIN/PHYSIOTHERAPIE<br />
Morbus Parkinson<br />
Die Parkinson - Krankheit ist eine chronisch<br />
- fortschreitende neurologische Erkrankung,<br />
die erstmals 1817 von dem englischen<br />
Arzt James Parkinson als Schüttelllähmung<br />
beschrieben wurde.<br />
Ursächlich für die Entstehung dieser Erkrankung<br />
sind degenerative Prozesse im Gehirn.<br />
Jeder Mensch besitzt in der Mitte des Gehirns<br />
ein schwarzes Zellgebiet, die Substantia nigra.<br />
Die schwarze Färbung erhält es durch den Farbstoff<br />
Melanin. Die Aufgabe dieser schwarzen<br />
Zellen ist die Herstellung einer Überträgersubstanz,<br />
das sogenannte Dopamin, welches für<br />
die Impulsübertragung von einer Nervenzelle<br />
zur anderen verantwortlich ist. Beim Parkinson<br />
Patienten verlieren diese Zellen allmählich ihren<br />
schwarzen Farbstoff und können somit die<br />
Funktion der Dopaminproduktion nicht mehr<br />
wahrnehmen.<br />
In Deutschland schätzt man die Zahl der an<br />
Parkinson erkrankten Personen auf ca. 300<br />
000, Männer und Frauen sind gleichermaßen<br />
betroffen.<br />
Die Parkinson – Erkrankung weist verschiedene<br />
Symptome auf.<br />
Die Akinese bezeichnet das Verlangsamen und<br />
die Verminderung von Bewegungen. Zielgerichtete<br />
Bewegungen sind erschwert. Hauptsächlich<br />
betroffen ist dabei das Gangbild. Patienten<br />
leiden häufig unter Start- und Stopschwierigkeiten,<br />
d.h. zum einen fällt es ihnen schwer den<br />
ersten Schritt zu tun und zum anderen ist es<br />
schwierig abrupt stehen zu bleiben. Die Schritte<br />
werden kleiner und schlurfend und das automatische<br />
Armpendel vermindert sich. Auch beim<br />
Durchqueren von Türen oder Passieren anderer<br />
Hindernisse können Patienten ins Stocken und<br />
Stolpern geraten.<br />
Die Körperhaltung ist meist nach vorn gebeugt,<br />
die Ellenbogen- und Kniegelenke sind in Beugeposition.<br />
Bewegt man zum Beispiel ein Arm<br />
oder Bein passiv, ist es möglich, dass man einen<br />
wächsernen Widerstand spürt - die Bewegung<br />
verläuft zäh. Es ist aber auch möglich, dass<br />
Bewegungen ruckartig erfolgen, hierbei spricht<br />
man von Zahnradphänomen. Bei diesen ständigen<br />
Spannungserhöhungen der Muskulatur<br />
spricht man vom Rigor. Die Konsequenz ist eine<br />
allgemeine Steifigkeit des gesamten Körpers.<br />
Das auffälligste Krankheitssymptom ist das<br />
Zittern, der Tremor, und wird von Patienten<br />
häufig zuerst wahrgenommen und als störend<br />
empfunden. Meist tritt er in Ruhe auf und verschwindet<br />
bei aktiven Bewegungen. Bei einem<br />
Aktionstremor allerdings sind aktive Bewegungen<br />
im Alltag deutlich erschwert.<br />
Aufgrund der verminderten Beweglichkeit, sind<br />
Parkinson – Patienten oft sturzgefährdet. Sie<br />
haben Mühe ihr Gleichgewicht zu halten, da<br />
schnelle, plötzliche Bewegungen nicht mehr<br />
oder nur erschwert möglich sind.<br />
Neben den Beeinträchtigungen das Bewegungsapparates<br />
kann es auch zu vegetativen<br />
Störungen kommen. Schweißausbrüche,<br />
vermehrter Speichelfluss, verstärkte Talgproduktion<br />
der Haut oder auch Störungen der<br />
Magen-Darmfunktion sind mögliche Veränderungen.<br />
Auch psychische Veränderungen wie<br />
Depressionen, Verlangsamung des Denkens<br />
oder Verwirrtheit sind bei Parkinson - Patienten<br />
nicht selten.<br />
Aber, nicht jeder Patient muss alle Symptome<br />
aufweisen!<br />
Es ist daher wichtig dem Patienten ein ausgeglichenes<br />
Paket verschiedener Therapien<br />
an zu bieten. Das umfasst neben der medikamentösen<br />
Therapie, die Physiotherapie mit<br />
einem gezielten Bewegungstraining und die<br />
<br />
44 <strong>TV</strong>L Sport-<strong>Journal</strong> 2/2010