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Zur Leseprobe - Ueberreuter

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MARC CANTIN<br />

MERLIN!<br />

OH NEIN, DIE HEXE WILL<br />

MICH KOCHEN!<br />

AUS DEM FRANZÖSISCHEN VON CAROLIN MÜLLER<br />

MIT BILDERN VON STAN & VINCE


Das säurefreie und alterungsbeständige Papier EOS liefert Salzer, St. Pölten<br />

(hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff aus nachhaltiger Forstwirtschaft).<br />

ISBN 978-3-8000-5716-0<br />

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung<br />

des Verlages wiedergegeben werden. Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten mit<br />

lebenden Personen oder Familien sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.<br />

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »Merlin Zinzin – Un grimoire<br />

pour Merlin«. Copyright der Originalausgabe und des Artworks<br />

by Flammarion, Paris, 2009. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Aus dem Französischen von Carolin Müller<br />

Umschlag- und Innenillustrationen: Stan & Vince<br />

Copyright der dt. Ausgabe © 2013 by <strong>Ueberreuter</strong> Verlag, Berlin – Wien<br />

Druck und Bindung: GGP Media, Pößneck<br />

1 2 3 4 5 17 16 15 14 13<br />

<strong>Ueberreuter</strong> im Internet: www.ueberreuter. de


INHALT<br />

KAPITEL 1 : EINE TRAUMHAFTE GELEGENHEIT . . . . . . . . . . 5<br />

KAPITEL 2 : MERLIN ÄRGERT SICH . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

KAPITEL 3 : EINE UNERWARTETE BEGEGNUNG . . . . . . . . 20<br />

KAPITEL 4 : EIN SELTSAMES HAUS . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

KAPITEL 5 : DER WÜTENDE MAGIER . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

KAPITEL 6 : ZEIT GEWINNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

KAPITEL 7 : MERLIN AUF DER SPUR . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

KAPITEL 8 : DER ÄRGER GEHT WEITER . . . . . . . . . . . . . 56<br />

KAPITEL 9 : GEGENANGRIFF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

KAPITEL 10 : DIE ROLLE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

KAPITEL 11 : LASST UNS DEN KATER BEZWINGEN! . . . . . 76<br />

KAPITEL 12 : EIN LETZTER KLEINER ZAUBER . . . . . . . . . . . 82


KAPITEL 1<br />

EINE TRAUMHAFTE GELEGENHEIT<br />

Merlin!<br />

Geh deinen<br />

Vater holen,<br />

schnell!!<br />

Aber …<br />

Der junge Zauberer hält mitten im Flur inne, ein Bein noch<br />

in der Luft.<br />

»Aber Mama, ich wollte gerade rausgehen«, protes tiert<br />

er. »Ich muss mich mit Viviane und meinen Kumpels treffen!«<br />

Frau Camelot wirft ihrem Sohn einen sehr strengen Blick<br />

zu. Darin ist sie wirklich gut.<br />

»Na okay«, lenkt Merlin ein, »ich geh ja schon.«<br />

5


Papa!<br />

Ich<br />

bin’s!


Seine Mutter lächelt zufrieden. »Sag ihm, dass ein Kunde<br />

auf ihn wartet. Es scheint dringend zu sein!«, ruft sie ihm<br />

noch hinterher und verschwindet hinter der Tür, die zu<br />

dem kleinen Laden der Familie im Erdgeschoss des Hauses<br />

führt. Ihr Zauberladen »Bazarus Bizarus« ist in der ganzen<br />

Gegend für seine Zaubertränke und Zauberformeln<br />

aller Art bekannt.<br />

Merlin nimmt die Treppe, die in den Keller führt. Denn<br />

da unten arbeitet sein Vater. Oft verbringt er dort sogar<br />

ganze Nächte, völlig vertieft in seine Experimente.<br />

Vorsichtig steigt Merlin die Steinstufen hinab. Vor einer<br />

Tür mit imposanten Eisenbeschlägen<br />

bleibt er stehen – einer Tür, bei der selbst<br />

der beste Schlosser so seine Probleme<br />

haben dürfte, sie aufzubekommen.<br />

Klopf! Klopf! Klopf!<br />

»Ich bin nicht da!«, schallt eine<br />

mürrische Stimme zurück.<br />

»Papa! Ich bin’s.«<br />

Nach einigem Gebrummel nähert<br />

sich Herr Camelot schlurfend der<br />

Tür.<br />

Das Geklimper von Schlössern und<br />

Riegeln klingt Merlin in den Ohren,<br />

Ich bin<br />

nicht da!!<br />

7


und schließlich taucht sein Vater hinter der Tür auf. Wie<br />

alle Zauberer hat auch er einen weißen Bart, der so lang ist,<br />

dass Herr Camelot so manches Mal darüber stolpert. Und<br />

wie alle Zauberer ist auch er sehr schusselig.<br />

»Papa, ein Kunde hat nach dir gefragt. Mama sagt, es ist<br />

dringend«, berichtet Merlin.<br />

»Ach ja, Hellan der Magier!«, ruft Herr Camelot und<br />

schlägt sich mit der Hand vor die Stirn. »Er kommt von<br />

weit her, um die ganzen Zauberformeln abzuholen, die er<br />

bei mir bestellt hat!«<br />

Eilig verschwindet Herr Camelot wieder im Inneren seines<br />

Zauberateliers zwischen all den Destillierkolben, Pergamentrollen,<br />

Fläschchen, Phiolen, Schmelztiegeln, Stößeln, Fidibussen,<br />

Feuersteinen, bunten Pulvern … und all den anderen<br />

Dingen, die Merlin sehnsüchtig anschaut. Wenn sein Vater<br />

ihn doch nur als Zauberlehrling annehmen würde, dann<br />

wäre auch er schon bald ein großer Zauberer!, denkt Merlin.<br />

8


Aber stattdessen muss er zur Schule gehen. Und in das Zauberatelier<br />

seines Vaters darf er nicht einmal einen Zeh setzen!<br />

»Wo habe ich bloß das kleine Zauberbuch hingelegt?«,<br />

murmelt sein Vater nervös. »Ah, da ist es ja. Außerdem<br />

brauche ich noch dieses Pulver und das hier und diesen<br />

Heiltrank und den Talisman da und die Zauberformeln gegen<br />

Gegenflüche und diesen Mana-Ring …«<br />

Voll beladen kommt Herr Camelot wieder aus seinem<br />

Atelier gestürzt und murmelt im Vorbeigehen: »Schlüssel<br />

rum und Schlüsselbund, portus closus und servus, einmal,<br />

zweimal Fidibus!« Begleitet vom Geräusch sich schließender<br />

Schlösser und Riegel schlägt die Tür zu.<br />

»Naargniagnögnuh!«, fährt Herr Camelot fort. Aber<br />

diesmal ist es kein Zauberspruch. Der Zipfel seines Bartes<br />

ist in der Tür hängen geblieben!<br />

»Liberus Idiotus<br />

Dusselus!!«,<br />

… brüllt er und tritt mit dem Fuß gegen die Tür. Die Tür<br />

öffnet sich für einen Moment, um die endlosen weißen<br />

9


Barthaare von Herrn Camelot freizugeben. Der Zauberer<br />

stößt noch ein paar Flüche aus und betritt dann miesepetrig<br />

die Treppe.<br />

Merlin will ihm gerade hinterherlaufen, als er mit dem<br />

Fuß gegen etwas stößt. Er blickt hinunter und entdeckt ein<br />

kleines Buch. Wahrscheinlich hat es sein Vater eben fallen<br />

lassen. Merlin hebt es auf – natürlich mit dem Gedanken, es<br />

seinem Vater zurückzugeben. Er macht den Mund auf, um<br />

seinem Vater Bescheid zu sagen … aber es kommt kein Ton<br />

heraus.<br />

Und seine Finger gleiten fast ohne sein Zutun unter den<br />

Buchdeckel, der mit fremdartigen Zeichen verziert ist.<br />

Herr Camelot ist inzwischen oben an der Treppe angekommen.<br />

»Nie hat man seine Ruhe! Ungeduldige Kunden,<br />

immer komplizierter werdende Zauberformeln … Das ist<br />

doch kein Leben!«, beschwert er sich und verschwindet im<br />

Laden.<br />

Merlin bleibt allein zurück und schlägt die ersten Seiten<br />

des Buches auf. »Zaubersprüche …«, flüstert er ehrfürchtig.<br />

Wie gebannt starrt er darauf. Es ist ganz einfach: Man<br />

muss sie bloß richtig aussprechen und die Sache ist geritzt.<br />

Ein Lächeln stiehlt sich auf Merlins Gesicht. Diesmal<br />

würden die anderen schon sehen, wozu er fähig ist. Allen<br />

voran seine Cousine Viviane!<br />

10

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