14.10.2014 Aufrufe

BIG News 2/2008 - WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH

BIG News 2/2008 - WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH

BIG News 2/2008 - WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

16 PROFILE<br />

PROFILE<br />

17<br />

Umweltwirtschaft<br />

»TransKon« – ein kleines Kraftpaket<br />

Norbert Götschmann (r.), Leiter der Konstruktion bei LDW, und Konstrukteur Wilhelm Hüneberg<br />

mit einem Statorteil des Generators „TransKon“.<br />

Große Leistungen bei kleinem Bauvolumen:<br />

In einem Verbundprojekt haben<br />

die Bremer Lloyd Dynamowerke (LDW),<br />

das Institut für elektrische Antriebe,<br />

Leistungselektronik und Bauelemente<br />

(IALB) an der Universität <strong>Bremen</strong> sowie<br />

das Bremer Centrum für Mechatronik<br />

einen neuartigen Transversalflussgenerator<br />

entwickelt, der vor allem<br />

für die boomende Windenergiebranche<br />

von hohem Nutzen ist.<br />

Die Anforderungen der Windenergieanlagen<br />

sind ebenso hoch wie vielfältig:<br />

möglichst hohe Kraftdichten und<br />

Drehmomente, optimale Wirkungsgrade<br />

und eine regulierte Netzeinspeisung.<br />

Eine entscheidende Rolle spielen<br />

das Gewicht und Volumen des im Turm<br />

installierten Generatorsystems. Hier<br />

haben die Projektpartner angesetzt, den<br />

technologischen Durchbruch geschafft<br />

und mittels der Transversalflusstechnologie<br />

ein kleines, 50 kW umfassendes<br />

Kraftpaket entwickelt: „TransKon“. Der<br />

große Vorteil gegenüber herkömmlichen<br />

Generatorsystemen liegt auf<br />

der Hand. Bei gleicher Leistungsdichte<br />

kann über Transversalflussgeneratoren<br />

das Gewicht um bis zu 75 Prozent verringert<br />

werden. Vor allem im Offshore-<br />

Bereich wird von den Initiatoren großes<br />

Potenzial für den kleinen Generator<br />

gesehen. Das Gewicht kann hier auf gut<br />

70 Tonnen reduziert werden, der Durchschnittswert<br />

sind bislang gut 300 Tonnen<br />

für eine 5-Megawatt-Anlage.<br />

Nach erfolgreichem Abschluss<br />

eines Pilotprojektes wollen LDW und<br />

IALB weiterhin kooperieren. Erste Nachfragen<br />

aus der Industrie untermauern<br />

einen Bedarf an neuartigen Generatortypen.<br />

Gefördert wurde das Entwicklungsprojekt<br />

von der <strong>BIG</strong> <strong>Bremen</strong> mit Mitteln<br />

des Senators für Umwelt, Bau, Verkehr<br />

und Europa.<br />

KONTAKT<br />

Innovationsförderung<br />

Neue Schwerpunkte für höhere Raten<br />

Innovationen sind wichtig, aber sie fallen<br />

nun mal nicht vom Himmel. So wird<br />

die Politik des Bremer Senators für Wirtschaft<br />

und Häfen diesbezüglich neu ausgerichtet,<br />

um höhere Innovationsraten<br />

zu erreichen. Es geht darum, die Netzwerkaktivitäten<br />

wie auch den Wissensund<br />

Technologietransfer zu verstärken.<br />

Insgesamt werden 11 Mio. Euro bis zum<br />

Jahr 2013 über das bremische EFRE-Programm<br />

zur Verfügung gestellt. Inhaltliche<br />

Schwerpunkte sind: neue Materialien/Robotik,<br />

Maritime Wirtschaft, IT<br />

und Medien, Luft- und Raumfahrt sowie<br />

Umweltwirtschaft. Zur Umsetzung hat<br />

die <strong>BIG</strong> ein umfangreiches Maßnahmenpaket<br />

entwickelt. „Mit unseren thematischen<br />

Netzwerken können wir die<br />

Wettbewerbsposition <strong>Bremen</strong>s deutlich<br />

verbessern“, sagt Hans-Georg Tschupke,<br />

Abteilungsleiter Innovation bei der <strong>BIG</strong>.<br />

„So konnten wir in <strong>Bremen</strong> eines von 13<br />

bundesweiten Innovationsclustern der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft gewinnen. Im<br />

<strong>BIG</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Dr. Detlef Pukrop<br />

Tel. (0421) 96 00-346<br />

detlef.pukrop@big-bremen.de<br />

Cluster MultiMaT arbeiten sieben wissenschaftliche<br />

Einrichtungen und 13<br />

Unternehmen an der Entwicklung von<br />

neuen multifunktionalen Materialien.“<br />

KONTAKT<br />

<strong>BIG</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Hans-Georg Tschupke<br />

Tel. (0421) 96 00-320<br />

h.g.tschupke@big-bremen.de<br />

Interview<br />

»<strong>Bremen</strong> nachhaltig als Wirtschaftsstandort profilieren«<br />

Am 30. Juni ist Ulrich Keller als Vorsitzender der Geschäftsführung der <strong>BIG</strong> <strong>Bremen</strong> aus der Gesellschaft ausgeschieden. Im<br />

Interview nimmt er Stellung zu zehn Jahren Wirtschaftsförderung in <strong>Bremen</strong>.<br />

bignews: Herr Keller, vor genau zehn<br />

Jahren ist die Wirtschaftsförderung aus<br />

behördlichen Strukturen in eine eigenständige<br />

Gesellschaft ausgegliedert worden.<br />

Ein guter Schritt?<br />

Ulrich Keller: Ein guter und richtiger<br />

Schritt. In <strong>Bremen</strong> gibt es mit der <strong>BIG</strong> und<br />

ihren Tochtergesellschaften seit zehn Jahren<br />

eine kompetente Adresse für die Kunden.<br />

Dabei haben wir neben einem großen<br />

Know-how vor allem eine hohe Produktivität<br />

entwickelt. Die Unternehmen wissen,<br />

sie können sich auf die Wirtschaftsförderer<br />

bei der <strong>BIG</strong> verlassen.<br />

Was waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten<br />

Meilensteine?<br />

Wir haben die Angebote und Leistungen<br />

für die Wirtschaft insgesamt erheblich und<br />

vor allem nachhaltig verbessert. Ein Erfolgsfaktor<br />

unserer Arbeit ist die Entwicklung<br />

der Gewerbegebiete wie Technologiepark,<br />

Gewerbepark Hansalinie, GVZ, Airport-Stadt<br />

und aktuell die Überseestadt.<br />

In allen Gebieten haben wir eine hohe Flächennachfrage<br />

für Investitionen erzielt.<br />

Wie wirkt sich die Nachfrage auf die<br />

Arbeitsmarktbilanz in <strong>Bremen</strong> aus?<br />

Über diese Entwicklungsstrategie ist es<br />

uns gelungen, Arbeitsplätze nachhaltig zu<br />

sichern, neue Potenziale nach <strong>Bremen</strong> zu<br />

holen und die Wirtschaftskraft vor Ort<br />

zu stärken. Mit attraktiven Flächen, die<br />

den Wünschen und Anforderungen der<br />

Branchen entsprechen, und mit unseren<br />

Förder- und Betreuungsangeboten haben<br />

wir Wettbewerbsvorteile gegenüber den<br />

Umlandgemeinden geschaffen. In Zahlen<br />

ausgedrückt konnten die Unternehmen<br />

durch unsere Unterstützung innerhalb<br />

der vergangenen zehn Jahre rund 11.000<br />

neue Arbeitsplätze in <strong>Bremen</strong> schaffen<br />

und 19.000 erhalten.<br />

Gab es kritische Momente?<br />

Natürlich, beispielsweise der Zusammenbruch<br />

des nicht mehr wettbewerbsfähigen<br />

Bremer Vulkan-Verbundes Mitte der 1990er<br />

Jahre und seine Folgen. Uns ist es dann mit<br />

einem überzeugenden Gesamtkonzept<br />

gelungen, auf dem ehemaligen Vulkan-<br />

Gelände eine Neuausrichtung anzustoßen.<br />

Heute sind dort mehr als 50 Firmen unterschiedlichster<br />

Art aktiv; das Areal ist wieder<br />

vollständig vermarktet. Auch hier geht<br />

es uns Wirtschaftsförderern vor allem um<br />

mittel- und langfristige Perspektiven. Es<br />

gilt, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />

dort nachhaltig zu sichern und<br />

<strong>Bremen</strong> insgesamt als Standort zu profilieren.<br />

Profilgebung funktioniert nicht ohne<br />

Neuerungen. Wie wichtig ist Innovationspolitik?<br />

Unternehmen können auf globalisierten<br />

Märkten nur dann langfristig bestehen,<br />

wenn sie wachsen. Wachstum erreichen sie,<br />

indem sie neue Märkte generieren oder<br />

innovative Produkte und Leistungen entwickeln.<br />

Deshalb ist die Innovationsförderung<br />

eines der großen Leitziele, die wir<br />

verfolgen. Für ein Hochlohnland wie<br />

Deutschland ist es besonders wichtig, Innovationspolitik<br />

zu betreiben, um die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit des<br />

gesamten Standortes zu stärken. <strong>Bremen</strong><br />

ist auf diesem Feld durchaus erfolgreich,<br />

allerdings haben wir die hochgesteckten<br />

Ziele noch nicht vollständig erreicht.<br />

Die <strong>BIG</strong> ist zwar privatwirtschaftlich organisiert,<br />

aber dennoch der politischen<br />

Kontrolle unterworfen. Eine schwierige<br />

Kooperation?<br />

Für die Wirtschaftsförderung ist eine<br />

kontinuierliche Arbeit wichtig. Wir fokussieren<br />

uns auf Nachhaltigkeit und langfristige<br />

Effekte am Standort. Daher ist<br />

Verlässlichkeit eine wesentliche Voraussetzung<br />

für unsere Arbeit und für unsere<br />

Kunden. Mein Wunsch an die Politik<br />

ist, dass die Wirtschaftsförderung von<br />

Bestand ist, dass die Mitarbeiter der <strong>BIG</strong><br />

mit Handlungsspielräumen ausgestattet<br />

sind und Wirtschaftsförderung weiterhin<br />

kundennah und unbürokratisch<br />

umgesetzt werden kann. Es muss von der<br />

Politik insgesamt ein klares Bekenntnis<br />

zu diesem Thema geben.<br />

Ein Bekenntnis, das <strong>Bremen</strong> auch überregional<br />

stärkt?<br />

Natürlich. Uns ist es mit unserer Arbeit<br />

gelungen, das Profil des Wirtschaftsstandortes<br />

über die Landesgrenzen hinaus zu<br />

schärfen. <strong>Bremen</strong> wird bundesweit stärker<br />

wahrgenommen und zieht – unterstützt<br />

durch die von der <strong>BIG</strong> initiierten Maßnahmen<br />

– eine Vielzahl von Unternehmen an<br />

den Wirtschaftsstandort <strong>Bremen</strong>.<br />

Herr Keller, vielen Dank für das Gespräch.<br />

ZUR PERSON<br />

Ulrich Keller, geboren im Dezember 1947 in<br />

Soltau, ist seit seiner Kindheit eng mit <strong>Bremen</strong><br />

verbunden. Er besuchte hier die Schule,<br />

studierte Jura und begann seine Karriere<br />

1978 als Regierungsassessor beim Senator<br />

für Finanzen. Mit seinem Ausscheiden aus<br />

der Geschäftsführung der <strong>BIG</strong> <strong>Bremen</strong> war<br />

Keller über 30 Jahre bei der öffentlichen<br />

Hand beschäftigt, zeichnete unter anderem<br />

als Senatsrat beim Senator für Häfen und<br />

als Senatsdirektor beim Senator für Finanzen<br />

verantwortlich. Seit Juli 1998 hat er als<br />

Geschäftsführer die Bremer Investitions-<br />

Gesellschaft aufgebaut, im Jahr 2002 wurde<br />

Ulrich Keller dort zum Vorsitzenden der<br />

Geschäftsführung berufen.<br />

bignews >>> Juli <strong>2008</strong><br />

Juli <strong>2008</strong> >>> bignews

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!