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iga-Report 3: Gesundheitlicher und ökonomischer Nutzen ... - Uniqa

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IGA-<strong>Report</strong> 3<br />

Die Ergebnisse von Einzelstudien werden in systematischen Cochrane-Reviews nicht<br />

zwangsläufig gleichwertig betrachtet, sondern hinsichtlich des verwendeten Untersuchungsdesigns<br />

gewichtet. Hierbei wird davon ausgegangen, dass bestimmten Studientypen wissenschaftstheoretisch<br />

eine höhere Aussagekraft über die Kausalität der untersuchten Wirkungszusammenhänge<br />

zugebilligt werden muss. Die nachfolgende Tabelle stellt zur Veranschaulichung<br />

ein in der Evidence-Based Medicine verbreitetes Evidenzklassenschema dar.<br />

Verbreitetes Evidenzklassenschema der Evidence-Based Medicine 2<br />

I<br />

II-1<br />

II-2<br />

II-3<br />

III<br />

Evidenz aufgr<strong>und</strong> mindestens einer adäquat randomisierten kontrollierten Studie<br />

Evidenz aufgr<strong>und</strong> einer kontrollierten, nicht randomisierten Studie mit adäquatem Design<br />

Evidenz aufgr<strong>und</strong> von Kohortenstudie oder Fall-Kontrollstudie mit adäquatem Design, nach Möglichkeit<br />

von mehreren Forschungszentren oder Forschungsgruppen durchgeführt<br />

Evidenz aufgr<strong>und</strong> von Vergleichsstudien, die Populationen in verschiedenen Zeitabschnitten oder an<br />

verschiedenen Orten mit oder ohne Intervention vergleichen<br />

Meinungen von respektierten Experten, gemäss klinischer Erfahrung, beschreibender Studien oder Berichten<br />

von Expertengremien<br />

2<br />

etwa nach US Preventive Service Task Force bzw. Canadian Task Force on the Periodic Health Examination<br />

Höchste Evidenz kommt hiernach den randomisiert kontrollierten Studien zu. Dieser Studientyp<br />

ist in der klinischen Medizin sehr verbreitet <strong>und</strong> insbesondere für Interventionsstudien<br />

geeignet. Geht es dagegen weniger um die Beurteilung von Behandlungen <strong>und</strong> Interventionsmaßnahmen,<br />

sondern um den Nachweis von Wirkungszusammenhängen etwa zwischen<br />

psychischen Belastungen <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, so ist es t.w. unmöglich Studien randomisiert <strong>und</strong><br />

kontrolliert durchzuführen. Außerhalb der klinischen Medizin sind daher auch Evidenzklassenschemata<br />

gebräuchlich, die auf die verbreiteten epidemiologischen Studientypen abstellen.<br />

Die Evidenz für einen Zusammenhang nimmt hiernach mit dem Vorliegen prospektiver<br />

Studien, der Anzahl der Studien <strong>und</strong> der Konsistenz der Ergebnisse zu.<br />

An dieser Stelle ist hervorzuheben, dass die hier vorgestellten Reviews dem methodischen<br />

Anspruch von Cochrane-Reviews mit dem genannten standardisierten Vorgehen nicht entsprechen:<br />

Wie bereits in der Zielsetzung angedeutet, haben sich die Handlungsfelder von<br />

Cochrane-Zentren <strong>und</strong> damit die Erstellung von entsprechend qualitativ hochwertigen Reviews<br />

erst in letzter Zeit auf das Handlungsfeld der Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Prävention<br />

ausgedehnt; zur Zeit liegen hierzu jedoch leider noch keine umfassenden Cochrane-Reviews<br />

vor. Unter Punkt 6 „Methodisches Vorgehen in den Reviews“ wird deshalb auf die Vorgehensweise<br />

in den hier dargestellten Reviews <strong>und</strong> auch auf die damit verb<strong>und</strong>enen Mängel<br />

eingegangen.<br />

9

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