iga-Report 3: Gesundheitlicher und ökonomischer Nutzen ... - Uniqa
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IGA-<strong>Report</strong> 3<br />
Der sogenannte “return of investment” (ROI) liegt bei Aldana (19) in bezug auf die Einsparung<br />
bei den Krankheitskosten zwischen 1:2,3 <strong>und</strong> 1:5,9 – dieser Wert ist umso beeindruckender,<br />
als er sich in einer randomisierten kontrollierten Studie zeigte.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der durchschnittlichen Studiendauer von 3,25 Jahren bleibt dabei ungeklärt, wie<br />
lange diese Gewinne andauern <strong>und</strong> ob sie mit der Zeit größer oder kleiner werden. Die Reduktion<br />
einiger Ges<strong>und</strong>heitsrisiken resultiert wahrscheinlich erst nach vielen Jahren in einer<br />
Verringerung der Krankheitskosten. Da außerdem die Studienteilnehmer im Durchschnitt 39<br />
Jahre alt waren <strong>und</strong> bspw. kardiovaskuläre Erkrankungen meist erst ab 40 oder 50 Jahren<br />
auftreten, wirkt sich die Reduktion der Ges<strong>und</strong>heitsrisiken wahrscheinlich erst Jahre später<br />
auf eine Reduktion der tatsächlichen Erkrankungen aus. Insofern zeigen sich die vollständigen<br />
finanziellen Auswirkungen der Ges<strong>und</strong>heitsförderungsprogramme möglicherweise erst<br />
viele Jahre, nachdem die Ges<strong>und</strong>heitsrisiken reduziert worden sind – was die beobachteten<br />
kurzfristigen Effekte umso bemerkenswerter macht.<br />
Weitere positive Ergebnisse hinsichtlich der Senkung des Absentismus <strong>und</strong> einer Reduktion<br />
der Krankheitskosten aus einer Vielzahl von Studien werden von Pelletier (8-10) aufgeführt.<br />
Auch er kommt zu dem Ergebnis, dass betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung sowohl positive<br />
Ges<strong>und</strong>heits- als auch betriebswirtschaftliche Effekte bewirkt. Pelletier (10) weist in diesem<br />
Zusammenhang darauf, dass es für die Kosteneffektivität von Ges<strong>und</strong>heitsförderungsprogrammen<br />
von entscheidender Bedeutung sei, insbesondere die Beschäftigten mit hohen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsrisiken zu erreichen. Als Gr<strong>und</strong> dafür nennt er die Verteilung der Krankheitskosten,<br />
die nicht der Normalverteilung folgt, sondern eine rechtsschiefe Form aufweist, d.h. ein<br />
kleiner Teil der Beschäftigten verursacht den größten Teil der Kosten. Damit steckt seinen<br />
Ausführungen nach das Potenzial für die größte Kostenersparnis in einer kleinen Zahl der<br />
Beschäftigten mit einem hohen Risiko. Demgegenüber steht allerdings der Public Health-<br />
Ansatz, nach dem eine zwar geringere Risikoreduktion bei dafür aber mehr Menschen angestrebt<br />
wird.<br />
Insgesamt fasst Aldana (19) die Literatur zum finanziellen „Impact“ von Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
als „indicative“ zusammen. Auch Golaszewski (21) resümiert nach Betrachtung der<br />
„Shining Lights“ der Ges<strong>und</strong>heitsförderung, dass diese sich – vor allem durch die Senkung<br />
des Absentismus <strong>und</strong> die Verringerung von Krankheitskosten – bezahlt macht.<br />
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